Leichtathletik WM in Berlin vom 15.-23. August

  • Zitat

    Original von Dr. Eisenfaust
    Ich nen das gedopt!


    Und ich nenne so eine Aussage üble Nachrede.


    Der Mann ist der schnellste Sprinter aller Zeiten. Und solange er clean ist und bleibt, wird sich daran nichts ändern.
    Sollte er des Dopings überführt werden, sieht das natürlich anders aus ... aber schon vor einem Jahr, als er in Peking dreimal Gold gewann, wurde ihm alles Mögliche unterstellt.
    Und was kam dabei raus?
    Genau ... nichts!


  • Und ich nenne so etwas naiv...


    Sorry, aber ein nicht zu kleiner Teil der Leichtathletik-Elite wird mit Sicherheit gedopt sein, dies trifft wohl auch besonders auf die Sprinter zu. Dwain Chambers war schonmal wegen Dopings gesperrt und kam nun erneut ins Finale, bestimmt nicht ganz sauber. Und da ist es auch nicht mehr menschlich, unter 9,6 Sekunden zu laufen, gerade auf eine solch lockere Art und Weise wie Usain Bolt das immer tut. Dass es dazu dann keine Anti-Doping-Programme inkl. Kontrollen & co in Ländern wie Jamaika, Antigua/Barbuda oder Trinidad/Tobago gibt, macht die Sache sicher eher wahrscheinlicher.


    Es gibt inzwischen so viele Doping-Methoden und nur wenige davon sind wirklich nachweisbar, daher gilt schon längst nicht mehr die Regel "keine positive Probe = kein Doping". Auch im Radsport wurden viele Dopingsünder vorher oftmals negativ getestet bzw. teilweise auch nicht ein einziges Mal positiv, obwohl sie dies später zugaben. Dies zeigt schon, wie schwach die meisten Doping-Kontrollen momentan greifen bzw. wie leicht man sie umgehen kann. Daher sollte man auch nicht davon ausgehen, dass alle Leichtathleten ungedopt sind, nur weil niemand erwischt wurde. Und gerade die Top-Leute aus kleinen und armen Ländern, die Fabelzeiten laufen, sind natürlich immer sehr kritisch zu beäugen, selbst bei fehlender positiver Probe. Den Radsport nimmt ja auch keiner mehr ernst, eigentlich müsste dies bei anderen Sportarten auch so sein...


    Naja, aber solange es eh genug Athleten tun und ich selbst bzw. die Öffentlichkeit davon nichts mitbekomme/-t, ist mir persönlich das Doping auch egal, sofern man immer noch spannende Wettkämpfe zu sehen bekommt.


    Greetz,
    Toby

  • In vielen Ländern gibt es keine Dopingkontrollen, das stimmt.
    Aber Usain Bolt hat seine Läufe ja auch nicht in Jamaika bestritten, sondern bei den Olympischen Spielen in Peking und bei der Weltmeisterschaft in Berlin.
    Man kann davon ausgehen, dass er getestet wurde und wird. Und dass es Doping gibt, welches man nicht nachweisen kann, ist schon bekannt. Man kann zwar das Doping nicht nachweisen, aber die Asuwirkungen im Organismus des Sportlers.
    Und genau das testet so ziemlich jeder Doping-Test, meines Wissens nach.


    Ich würde meine Einstellung nicht als naiv bezeichnen.
    Ich gehe einfach davon aus, dass jeder unschuldig ist, bis seine Schuld bewiesen wurde.


    Ist es denn für euch so unvorstellbar, dass irgendwann ein Sportler in's Scheinwerferlicht tritt, der einfach besser ist, als alle anderen es jemals waren und/oder sein (werden).
    Siehe Michael Phelps, sage ich da nur. (Mehr als Cannabis wurde ihm auch nie nachgewiesen ... und er hat regelmäßige Kontrollen, die er über sich ergehen lassen muss)


    Und Dwain Chambers ... warum sollte er unbedingt gedopt sein?
    Er hat es einmal gemacht, wurde erwischt, bestraft und ist nun wieder da.
    Er war schon immer ein Spitzensportler, auch ohne Doping ... es ist doch durchaus denkbar, dass er einfach gut ist ... und aus seinen Fehlern gelernt hat. (Zumal der Kerl praktisch pleite ist ... 2 Jahre ohne Einkommen haben ihre Wirkung gezeigt ... ich kann mir nicht vorstellen, dass er sooo dumm ist. ;) )

  • Er hat einen Riesenvorteil den anderen Sprintern gegenüber.


    Er ist größer. Normalerweise ist das ein Nachteil, aber er schafft trotz seiner langen Beine die Lauffrequenz eines 1,80 m großen Sprinters.


    Und durch seine größe braucht er weniger Schritte als die anderen.
    Ergo er ist schneller.


    9,58 kann man jetzt aber langsam wirklich als Grenzwert sehen.

  • Bolt war bestimmt nicht gedopt, allein schon deshalb, das er bei Olympia 2008 9,69s gelaufen ist (und damals auf den letzten Metern nicht voll durchgezogen hat^^)


    9,58s könnte er auch noch toppen, weil er sich gestern teilweise auf den letzten Metern auf GAY und seine Zeit geachtet hat.


    Aber unter 9,50s nie im Leben^^

  • Immer dieser Doping-Scheiß.
    Natürlich kann man nicht beweisen, dass er nicht gedopt sei. Aber wieso wird jeder Erfolg direkt ins negative gerückt? Bolt ist der beste. Punkt. Ob nun mit oder ohne Doping, das werden wir (vermutlich) nie erfahren, also wieso alles mies reden?


    Und Dwain Chambers tut mir echt leid. Hat für seine Fehler gebüßt (wie Kzin bereits sagte... 2 Jahre ohne Gelhalt), kommt wieder, läuft wieder spitze... und wird von allen Seiten angehatet. Wieso nicht die alten Fehler auf sich beruhen lassen? Ne, macht ja viel mehr Spass, die besten im Sport mies zu reden... -.-



    Und Bolt schafft die 9,50!

  • Habe heute in einer Zeitschrift eine Zusammenfassung eines Artikels von Spezialisten gelesen, die erklärten, warum Bolt einfach besser ist als alle anderen.
    Den genauen Inhalt weiß ich nicht mehr, aber es läuft darauf hinaus, dass Bolt durch seine Körperproportionen pro Schritt 10cm Vorsprung erzielt.
    Und da er für die 100m nur 41 Schritte brauchte, heisst das, dass er, umgerechnet auf die anderen Sprinter von kleinerer Statur, um 4,1 Meter weniger laufen musste.
    Des Weiteren hat Bolt überdurchschnittlich bewegliche Gelenke, die seinen Laufstil und den Kraftaufwand besser abfedern und absorbieren, als "gewöhnliche" Gelenke bei "gewöhnlichen" Läufern.


    Und zum Abschluss kommt noch hinzu, dass er von Kleinkindesbeinen an nur am Laufen ist.
    In Jamaika trainieren die Kinder Leichtathletik um der Armut zu entfliehen ... ähnlich wie in Brasilien die Kinder Fußball spielen.


    Und Bolt trainierte anfangs sogar nur 400 und 800m ... und stieg dann auf die Sprintstrecken um ... mit dem Vorteil, dass er standfester ist, was die Kondition betrifft ... er kann an einem Tag ein Halbfinale über 100m sprinten und ein paar Stunden später ein 100m Finale dominieren, ohne Müdigkeitserscheinungen.


    So ... genug von Bolt geschwärmt. :D

  • Sicherlich ist er talentiert und hat beste Vorraussetzungen, allerdings denke ich dennoch, dass da Doping im Spiel ist - und zwar bei allen Teilnehmern des 100m Laufs und allgemein bei der Leichtathletik, wo man durch Doping starke Vorteile erringen kann bzw durchs nicht einnehmen starke Nachteile bekommt. Somit ist da die Chancengleichheit eh gegeben.

  • Dann sagen wir gleich noch, dass Lionel Messi, Cristiano Ronaldo & Co. auch gedopt sind, weil sie einfach besser als andere Fußballer spielen, was natürlich nicht sein kann. Wie könnt Ihr nur so mit Vorurteilen um Euch rumschmeißen?


    Usain Bolt ist eine Klasse für sich, da gibt's kein Wenn und Aber. Solange nicht nachgewiesen wird, dass er (kein) Doping genommen hat, ist und bleibt er der schnellste Mann der Welt. Da gibt's kein "Er könnte trotzdem gedopt sein." - Gerede, weil man diesen Satz in sogut wie jedem Sport anwenden kann.



    [P]oLe

    [left][/left]
    [right]Robert M & Dirty Rush - Super Bomb


    But if you gimme your love
    I'll come and get it
    Just gimme your touch
    you wont forget it
    cause i'm your super bomb
    when you feel this rush you feel it all night, all night
    [...]
    [/right]



  • Das streite ich auch nirgendwo ab. Das Problem an der Leichathletik ist aber, das es dort nur um die körperlichen Leistungsgrenzen geht. Bei Sportarten wie Fußball, Basketball, etc. kommen noch andere Faktoren ins Spiel, die man nicht durch Doping beeinflußen kann. Daher sehe ich da das Nutzen/Kosten-Verhältnis nicht so gegeben, wie es in der Leichtathletik der Fall ist, aber ausschließen würde ich es auch hier nicht.


    Fakt ist doch nunmal, das es einige Substanzen gibt, die nicht (so einfach) nachzuweisen sind.


    Der Radsport ist doch das beste Beispiel dafür, wielange und wieviel da gedopt wurde ohne das es öffentlich wurde und ihr seid echt so naiv zu denken, das es bei anderen Leichtathletiksportarten - besonders bei Kondition und Sprintsportarten - nicht der Fall ist? Wo Geld im Spiel ist, da wird auch alles daran gesetzt soviel Geld wie möglich zu machen und der größte Umsatz lässt sich mit einem großartigen Sportler machen. Und das ist Usain Bolt ohne Frage, aber ich bin ziemlich sicher das bei ihm, wie auch bei Tyson Gay, Asafa Powell und die anderen Sprinter, gedopt waren. Und dadurch entsteht eben wieder Chancengleichheit welche aufzeigt, was für ein Talent Bolt ist.


    Die Sache ist doch, selbst wenn jemand nicht dopen will, aber alle um ihn herum dopen, gibt es nur 2 Möglichkeiten. Man dopt nicht und hat damit permanent einen Nachteil (wird dabei aber auch nie einen Weltrekord auf 100m um 0,11 schlagen) oder man tut es ebenso und setzt sich dann aufgrund des größeren Talents durch.




    Ich will hier auch garnicht die Sportler verurteilen, sondernd vielmehr die, die Druck auf eben jene ausüben, damit sie zum dopen genötigt werden.


    Und nochwas, bitte bringe zukünftig Argumente und lass deine polemischen Aussagen sein.



    Edit:


    Übrigens zwecks Doping schmeiß ich einfach mal ein paar Namen in den Raum:


    Justin Gatlin
    Tim Montgomery
    Maurice Greene
    John Capel
    Bernard Williams
    Antonio Pettigrew
    Larry Wade

  • Zitat

    Original von Kzin
    Heute wurde offiziell bekanntgegeben, dass keiner der 100m Finalisten gedopt war.


    Ich will da ja nicht drauf rumreiten, aber diese Aussage ist Quatsch. Eher trifft es "[...] bis zu diesem Zeitpunkt keinem der Finalisten Doping nachgewiesen werden konnte".


    Mein Lieblingsbeispiel ist immer noch Marion Jones, die ja selbst zugegeben hat, gedopt gewesen zu sein, allerdings vorher 160 negativ ausgefallene Dopingkontrollen über sich ergehen lassen musste.


    Nun ja, wenn man nichts nachweisen kann, ist das ja so weit okay. Was ich viel eher problematisch sehe - und das kommt in den Medien aktuell auch gut rüber -, ist, dass es einen ungerechten Anti-Doping-Kampf gibt, bei dem die "kleineren" Nationen gewisse Vorteile haben. Ob sie diese ausnutzen, steht aber eh in den Sternen. Doping kann man vielleicht am ehesten mal an den möglichen Spätfolgen erkennen, also in 30 - 40 Jahren.

  • Zitat

    Original von magic_hero


    Ich will da ja nicht drauf rumreiten, aber diese Aussage ist Quatsch. Eher trifft es "[...] bis zu diesem Zeitpunkt keinem der Finalisten Doping nachgewiesen werden konnte".


    Mit deiner Formulierung geht man aber davon aus, dass man etwas finden wird, es aber bis jetzt noch nicht hat.
    Wie schon mal erwähnt ... unschudlig bis die Schuld bewiesen ist.
    Von daher auch das offizielle Statement der International Association of Athletics Federations (IAAF), dass keiner der Finalisten gedopt war. ;)



    Zum Doping allgemein:


    Die Testmethoden verbessern sich ständig, und dadurch werden auch immer mehr Sportler erwischt.
    So zum Beispiel das Doping Tetrahydrogestrinon (THG) ... man kann nur schätzen, wie lange es schon im Umlauf war, bevor die ersten erwischt wurden.
    Doch heut' hätt' keiner mehr eine Chance, damit durchzukommen ... bei großen Veranstaltungen, wie Olympia, WM und/oder EM.

  • Zitat

    Original von Kzin
    Mit deiner Formulierung geht man aber davon aus, dass man etwas finden wird, es aber bis jetzt noch nicht hat.
    Wie schon mal erwähnt ... unschudlig bis die Schuld bewiesen ist.
    Von daher auch das offizielle Statement der International Association of Athletics Federations (IAAF), dass keiner der Finalisten gedopt war. ;)


    magic_hero hat es vielleicht ein wenig unvorteilhaft ausgedrückt, aber nur weil diese Dopingprobe negativ ausgefallen ist, heißt das nicht, das dennoch die Möglichkeit besteht das zuvor gedopt wurde und es nur rechtzeitig "eingestellt" wurde oder alternativ Dopingmethoden benutzt wurden, die noch nicht nachweisbar sind.


    Sportler müssen in Sachen Doping einfach permanent unter Generalverdacht stehen. Besonders bei den Summen, um die es da geht.



    Zitat

    Original von KzinZum Doping allgemein:


    Die Testmethoden verbessern sich ständig, und dadurch werden auch immer mehr Sportler erwischt.


    Du bist nicht wirklich so naiv? Denkst du nicht, das sich die Dopingmethoden auch verbessern? Ich würde das mit Computerviren vergleichen. Zuerst gibt es das Virus und danach muss herausgefunden werden wie es unschädlich gemacht wird. Beim Sport wäre das dann: Zuerst gibt es das Doping und dann muss rausgefunden werden, wie man es nachweist.
    Das Problem hierbei ist, das ein Computervirus viel offensichtlicher zu Werke geht und man beim Doping, bis man es nachweisen kann, eher im dunkeln tapt.