Nepper, Schlepper, Bauernfänger #1 - Das Soft-Cheating

  • Diskussion zum Artikel Nepper, Schlepper, Bauernfänger #1 - Das Soft-Cheating:

    Zitat
    Vor 8 ½ Jahren beschäftigte sich soulwarrior in seiner Kolumne mit Cheating [URL:“http://www.etcg.de/start/articles.php?id=335"] in Yu-Gi-Oh! Ich selber habe mich – besonders auch für die Recherche der Bachelorarbeit – mit diesem Thema ziemlich stark auseinander gesetzt, wollte bisher aber noch nie einen Artikel darüber schreiben. Auf der einen Seite möchte man natürlich keinen Personen „Tipps“ geben, wie sie gut cheaten können, auf der anderen Seite weiß man aber auch, dass das Thema sehr…
  • Guter Artikel, freue mich schon auf die Fortsetzung.


    Zum Thema: Schwierig zu beurteilen. Mir ist es auf Turnieren und vor allem auf Sneak Peaks auch schon häufig passiert das ich Dinge getan habe die nicht funktionieren. Aber Personen haben auch diese schon gegen mich angewendet!
    Beispielsweise eine Pendulumbeschwörung mit einer Skala die klar sagt das ich nur bestimmte Monster beschwören kann usw.
    Auf einem Turnier vergass ich die Kosten von Aither(entfernen einen Karte aus dem Friedhof).


    Nichts davon war geplant. Durchgegangen ist es leider trotzdem. Es hilft hier wirklich nur sich Karten durchzulesen und möglichst viel zu spielen um vor eventuellem Missbrauch geschützt zu sein. Oder ein Spieler fällt so oft in einem Turnier auf das man es als Cheating werten könnte.


    !Achtung: Unpopuläre Meinung!
    In gewisser Weise zeugt dieses Soft-Cheating aber auch von Skill. Man weiß aus etlicher Spielerfahrung das Spieler einen Effekt sehr oft übersehen.
    Ein gutes Beispiel hast du mit Wunderdünger genannt. Das Problem ist das es hierbei aktive und passive Karten gibt. Die die ein Spieler nutz obwohl er sie nicht könnte->aktiv. Damit also theoretisch aktives Cheating oder Soft Cheating.
    Das andere wäre das der Gegenspieler in eine "Offene Falle" rennt weil er zu Dumm war einen Karteneffekt genau zu lesen oder ihn nicht mitbedacht hat. Das wäre passiv und kein Cheating.
    Mein Lieblingsbeispiel: Clear Wing Synchro Dragon! 99% der Spieler vergessen das er 2 Effekte hat und sind überrascht wenn man plötzlich den Black Luster Soldier und den DAD in einem Spielzug negiert.


    Beides ist aber auf eine Tatsche zurückzuführen: Menschliches Versagen und zwar beim Gegenspieler!
    Daher vertrete ich die These das man durch Unerfahrenheit, Unachtsamkeit, Unkonzentriertheit und auch Dummheit indirekt den Softcheatern in die Hand spielt. Daher hat Softcheaten tatsächlich etwas mit Skill tu tun, ob man das jetzt akzeptieren will oder nicht.

  • Allgemein sehe ich eher das Problem darin dass sich viele Spieler davor scheuen einen Judge zu rufen oder (ich bezeichne sie mal einfach so obwohl ich mich selbst in diese Gruppe einordne) "Casuals" und (mal wieder) eher unerfahrene Spieler keine Lust haben sich jede Karte eines unbekannten Decks komplett durchzulesen und einfach auf den Gegner vertrauen.
    Mein Lieblingsbeispiel bei so einem "Soft Cheat" (das hab ich einmal bewusst durchgezogen und mir damit Tops in Regionals gesichert und nen paar mal unbewusst -das müsst ihr mir einfach mal glauben-) ist die schöne Mind Crush nach einem Search wenn der kontrollierende Spieler grad seine Hand aufgebraucht hat. Darf man nicht, passiert aber sehr gerne weil man sicher benennen kann und der Gegner einfach resigniert abwirft ohne die Situation zu realisieren).
    Nen aktuelleres Beispiel was mir neulich passiert ist (da hat aber nen Zuschauer freundlicherweise eingegriffen) ist dass Moulinglacia, der Elementarlord in der Battle Phase zerstört wurde, dies aber einfach durch den relativ knappen Spielstand mit wenig Zeit auf der Uhr und langem Zug meinerseits einfach vergessen wurde und er im Zug danach angreifen wollte (mein Gegner hat genauso dumm geschaut wie ich als ein Zuschauer was gesagt hat, wär durchgegangen ohne dass einer von uns es bemerkt hätte).
    Sowas ist einfach Teil des Turniergeschehens und passiert egal wann und wem immer mal wieder. Zuschauer SOLLTEN sich trauen bei sowas einzugreifen und nicht einfach zuzuschauen, das ist allerdings leider nicht an der Tagesordnung sondern nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme.
    Soft Cheating (hier setze ich einfach mal Absicht vorraus, Cheating sagt ja schon aus dass es bewusst passiert) zeugt dabei weniger von Skill als von Erfahrung und Menschenkenntnis (ist mein Gegner fit und schnell im Kopf, liest er nach wenn er unsicher ist bzw ruft gleich den Judge oder ist er grad unaufmerksam, kennt er die relevanten Rulings?). Sowas geht bei soner Aktion schnell durch den Kopf und man entscheidet sich halt am Ende immer irgendwie, sei es für den Cheat oder halt dagegen.
    Zu den populären Beispielen sag ich einfach mal nichts, wurden in den jeweiligen Turnierthreads schon x-Mal durchgekaut und ausgebreitet.


    Edit: Freu mich auf die Fortsetzung(en?)

  • Fazit: man soll mehr aufpassen, was der Gegner macht.
    wenn man nicht erwischt wird, ist es kein Verbrechen.

    Toadally Awesome Treatoad -- Voiceless Voice Silenforcer -- Spright Splight -- Halqifibrax Needlefiber

    Zitat

    Spunky schrieb:
    In einem Jahr werden wir dann 8000 ATK Monster für 500 LP beschwören können, die gegen gegnerische Karteneffekte komplett immun sind und bei Kampfschaden noch 5 Karten ziehen lassen

  • Also Sätze wie Das Spiel ist vorbei, sind Rote Heringe, aber sicher kein Cheating.
    Wenn er gesagt hätte, dass Kolossaler Kämpfer sein Timing verpassen wird, oder der Effekt annuliert wird, dann wäre das falsch, aber so was ist nur Taktik, ein guter Bluff.


    Ich bin stolz darauf dass jede Regelwidrige Handlung, ob nun ein Kartenzug, nachdem Sternvasall Paladynamo durch Warning zerstört wurde, oder die Reihenfolge von Zug und Abwurf bei Handzerstörung, alleine durch meine eigene Dummheit zustande gekommen ist und nicht anderes.
    (Ersteres wurde rechtzeitig korrigiert und Zweiteres hat keinen Unterschied gemacht, weil ich das selbe abgeworfen hab.)

  • Sehr interessant, hat mir großen Spaß gemacht den Artikel zu lesen, gerne mehr davon.

    "Das letzte was man hört bevor die Welt untergeht, wird ein Spezialist sein, der meint, das sei technisch alles völlig unmöglich." - Sir Peter Ustinov
    Wer weiß von welchem ehemaligen etcg-Mitglied ich dieses Zitat geklaut habe kriegt einen warmen, feuchten Händedruck.

  • Ich muss gestehen ich hab z.b. als ich Satella angefangen habe zu spielen oft Triverr beschworen nachdem ich bereits anderes spezialbeschworen habe (Instantfusion oder sowas) bis mir jemand sagte dass Triverr sowas verbietet. Voll überlesen und unabsichtlich... man muss halt schauen wie der gegner reagiert wenn man ihn darauf aufmerksam macht und immer auf alles aufpassen und am besten auch die gegnerischen karten kennen / genau lesen.

  • Ich muss gestehen ich hab z.b. als ich Satella angefangen habe zu spielen oft Triverr beschworen nachdem ich bereits anderes spezialbeschworen habe (Instantfusion oder sowas) bis mir jemand sagte dass Triverr sowas verbietet. Voll überlesen und unabsichtlich... man muss halt schauen wie der gegner reagiert wenn man ihn darauf aufmerksam macht und immer auf alles aufpassen und am besten auch die gegnerischen karten kennen / genau lesen.


    Ich nehme dich da jetzt einfach mal als Paradebeispiel für die Mehrheit der Yugi-Spieler. (ich unterstell dir auf keinen Fall Absicht, kenne dich ja auch und weiß, dass du en fairer Typ bist).


    Das von dir beschriebene Szenario resultiert aus reiner Unwissenheit aufgrund von Faulheit. man spielt karten, die man sich wenn überhaupt mal kurz durchgelesen hat^^ oder noch schlimmer (und das ist bei mir häufig der Fall): man hat von Freunden von der Karte gehört, die beschreiben so grob was sie kann und man spielt sie. Nur lassen die Kollegen eben oft die Restriktionen wie "Once per Turn" etc weg.


    Wenn ich jetzt als unwissender aber gegen jemanden spiele, dann kann das mein Gegner schnell ausnutzen, wenn er merkt, dass sein Gegenüber von Karten im Allgemeinen mal gar keinen Plan hat.

  • Fehler, die ich selbst mitbekommen habe:


    - Effekt von Tour Guide ohne Targets angesagt und somit mitbekommen, dass ein Veiler auf der Hand ist
    - Erinnere mich wage an einem Fall, wo ein recht bekannter Spieler in den Tops eine im selben Zug gesetzte Fallenkarte aktiviert hat


    Vielleicht fallen mir ja noch weitere ein. Ich selbst spiele seit 3.5 Jahren nicht mehr. ^^

  • Zitat

    In gewisser Weise zeugt dieses Soft-Cheating aber auch von Skill. Man weiß aus etlicher Spielerfahrung das Spieler einen Effekt sehr oft übersehen.
    Ein gutes Beispiel hast du mit Wunderdünger genannt. Das Problem ist das es hierbei aktive und passive Karten gibt.


    Es hat überhaupt nix mit Skill zu tun, indem ich meinen Wunderdünger auf dem Feld lasse, obwohl dieser das Spielfeld verlassen muss.
    Wenn ich derartige Aktionen, die Pflicht sind, nicht ausführe und danach in Interviews noch davon erzähle, wie oft ich mit diesem Soft-Cheat durchgekommen bin, ist das einfach nur unfaires Verhalten und sollte mit Game Losses sowie eventuellen Sperren geahndet werden.
    Pflichteffekte müssen ausgeführt werden, egal ob der Gegner es rafft oder net.


    Zitat

    Mein Lieblingsbeispiel: Clear Wing Synchro Dragon! 99% der Spieler vergessen, dass er 2 Effekte hat...


    Wo passt das bitte zum Thema Soft-Cheat?




    Klar soll man als Spieler aufmerksam sein. Wenn ich an Karten wie Clear Wing einen großen Fehler begehe, hat das aber weder was mit Cheating noch mit Skill des Gegners zu tun. Das ist schlichtweg meine eigene Unaufmerksamkeit.
    Wenn der Gegenspieler aber gewisse Aktionen durchführt / unterlässt (siehe Wunderdünger), bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich nur noch ein Soft-Cheat ist. Auf jeden Fall sind derartige Aktionen keinesfalls skillig, sondern einfach nur falsch und unverschämt.

  • Das von dir beschriebene Szenario resultiert aus reiner Unwissenheit aufgrund von Faulheit. man spielt karten, die man sich wenn überhaupt mal kurz durchgelesen hat^^ oder noch schlimmer (und das ist bei mir häufig der Fall): man hat von Freunden von der Karte gehört, die beschreiben so grob was sie kann und man spielt sie. Nur lassen die Kollegen eben oft die Restriktionen wie "Once per Turn" etc weg.


    Es ist eben anstrengend sich jede Kleinigkeit aus dem FF zu merken. Deshalb habt Blizzard den Recyclingeffekt, Stratos sucht Monster und Tenki ebenfalls, wobei bei letzteren der unwichtige Boosteffekt häufiger wichtig wird -Oder Noden, oder Instandfusion. Jedenfalls merkt man sich meist nur den zentralen Effekt. Oder die Effekte die man auch nutzen will. Hat man keine CotH im Deck, wird man Blizzard auch nicht Spezialn wollen. Das hab ich selbst schon angesprochen, ist einfach so. Man muss nur bereit sein den Rest im Hinterkopf zu behalten. Sorry wenns nicht 100% perfekt formuliert ist, es ist halt spät-

  • Ich bin doch als Gegner selbst schuld, wenn ich mich bescheißen lasse. Kenne ich eine Karte nicht zu 100 Prozent, lese ich mir sie eben durch.


    Bestes Beispiel vor x Jahren auf einer HL - Spieler1 kontrolliert Faulenzende Magierin. Spieler2 bringt Chaos Sorcerer, will die Magierien verbannen und wird aufgrund deren Effekt zerstört. Er denkt sich ''wtf viel zu mächtig'' und versucht mit BLS das gleiche. xD

  • Beispiel das mir passiert ist und jahre zurückliegt.


    Wir waren Freitag abend los um Samstag ein Turnier zu spielen. Die nacht über sind wir gefahren, ergo kein Schlaf. Das Halbfinale des Turniers beginn weit nach 22 Uhr, dementsprechend müde war ich. Dazu war es noch ein FM. Mein gegner spielte einen Raiza und zielte auf meinen verdeckten Call of the Haunted, welchen ich ankettete um mit D-Hero Diskcommander 2 zu ziehen. Beim folgenden Angriff aktivierte ich Scapegoat, was nicht möglich gewesen wäre. Mir ist es nicht aufgefallen weil ich einfach nicht mehr die Auffassungsgabe hatte, ich aufgeregt war bzw. indem Moment das auch noch vergessen hatte. Die 100 Zuschauer bemerkten es nicht, die Tablejudges bemerkten es nicht, die Coverage hat es beim Fm schreiben nicht bemerkt und der Gegner auch nicht. Erst nach dem Spiel kam jemand zu mir und erklärte mir, dass mein Spielzug illegal war. Letztendlich hat mir dieser Missplay den Sieg gebracht und dem Gegner die niederlage. Dazu kam im Nachhinein das geschreie, dass ich absochtlich geschummelt hätte. Das Aufregung, mangelnder Schlaf und Nervosität die Ursachen sein könnten, darauf kommt kein "gescheiter" Spieler. Erst hinterher ist man der Bumann, obwohl es alle gesehen haben, keiner gemerkt hat und alle anderen, auch als Zuschauer, scheinbar genauso die Aktivierungsbedingungen vergessen/übersehen hatten.

  • Cheating ist für mich Cheating. Da gibt es kein "Soft". War es keine Absicht, war es kein Cheating. War es Absicht, war es Cheating und eine DQ.

  • Das ist ja gerade das Problem beim Soft Cheating: Man kann es immer als unabsichtlich tarnen. Somit kann man ja schließlich nichts verlieren. Wenn es niemand bemerkt hat man einen unfairen Vorteil und sonst spielt man einfach normal weiter und sagt "sry".

  • Cheating ist für mich Cheating. Da gibt es kein "Soft". War es keine Absicht, war es kein Cheating. War es Absicht, war es Cheating und eine DQ.


    Das Wort Soft-Cheating beschreibt IMO eine Unterart des Cheatings.


    Es ist wie Chips -> Stapelchips, beides sind eingeltich Chips, aber man will eine Art nochmal "hervorheben".


    Ich denke auch, dass "Soft-Cheating" (schreibe ja auch am Ende, dass ich nicht denke, dass es sowas als Wort geben sollte) einfach nur eine Bezeichnung für etwas ist und es auf keinen Fall verharmlosen sollte. Denn falls es absichtlich getan wird (das was man nur selten herausfinden kann), ist es mindestens genau so schlimm wie das "richtige"

  • Zitat

    War es keine Absicht, war es kein Cheating. War es Absicht, war es Cheating und eine DQ.


    Am Ende plädiert jeder darauf, dass es nicht mit Absicht war.
    In unserem Rechtsstaat schützt Unwissenheit vor Strafe auch nicht. Das selbe sollte bei Yugioh gelten.


    Puderquaste:
    Dein Beispiel hat aber nix mit Cheaten zu tun, sondern nur mit der Dummheit (meines Gegners damals xD).
    Pflichteffekte (oder Bedingungen) aber (mehrmals) weg lassen, egal ob bewusst oder unbewusst, sollte geahndet werden. Setzt natürlich voraus, dass es nen Judge gibt. xD


    Aktuelleres Beispiel:
    Letzte HL gg. Pendel führt er mit Dracoslayer, welcher durch Zündster Dingsbums irgendwann beschworen wurde, eine xyz-Beschwörung zu Castel durch und mischt mir etwas zurück. Nach dem Zurückmischen fällt mir plötzlich ein, dass das ein illegaler Zug war, glücklicherweise konnten wir ihn unmittelbar reparieren.
    Will keine Absicht unterstellen.
    1. Aber es liegt nahe, dass er mit derartigen Zügen sich schon des öfteren einen Vorteil verschaffen konnte. -> Sollte mit Warning geahndet werden.
    2. Wenn ich etwas zum Anketten an Castel gehabt hätte, hätte sich mein Gegner dadurch einen illegalen Vorteil verschaffen können. Mit dem Wissen, welche Karten ich habe, hätte er nach dem Reparieren des Zugs, garantiert anders agiert als ohne dieses Wissen.
    -> Sollte mit Game Loss geahndet werden, da der Gegner einen unreparierbaren Zustand herbei geführt hat.