Cheating und Rulesharking - wie kann ich mich wehren?

  • Diskussion zum Artikel Cheating und Rulesharking - wie kann ich mich wehren?:

    Zitat
    Herzlich willkommen zu einem weiteren Artikel von mir.
    Auf großen Turnieren ist es keine Seltenheit - Spieler laufen zwischen den Runden zu Bekannten und erzählen, wie ihr Gegner gerade mal wieder gecheatet hat. Die meisten wissen allerdings nicht, wie sie sich richtig dagegen wehren können, weswegen ihnen auch häufig nur noch das Beschweren bleibt. Im Endeffekt ist es meistens allerdings gar nicht so schwer, solche "Strategien" zu verhindern - man muss nur wissen wie.

    Im Folgenden werde ich…
  • Sehr guter Artikel. Kurz, knapp und doch gut erklärend. Die Verwendung von Fachtermini leuchtet ein, wobei man als Zugeständnis für Anfänger ein paar Begriffe (Cutten/Abheben, Pile Shuffle) hätte genauer hätte erklären können, und sei es in Form von Fußnoten.

  • Und noch ein offensichtlicher Tipp von mir: Je mehr Regelwissen man hat, desto besser kann auf Cheating durch Regelverstöße reagieren. Es kommt oft vor, dass Gegner (ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt) Regeln verletzen und sich so einen Vorteil verschaffen.

  • Darf man sein eigenes Deck immer nochmal abheben und sozusagen als Letzter am eigenen Deck sein?




    Als Ergänzung:
    Wenn man als unbekannter Spieler gg. einen bekannteren Spieler spielt, sind selbst manche Judges tendentiell parteiisch. Hab ich selbst erlebt. Es fällt einem schwer, den Judge dann von irgendwas zu überzeugen, da er dem bekannteren Spieler eher "glaubt", frei nach dem Motto "Was will der Noob eigentlich?".
    Auf größeren Turnieren kann man immer den Headjudge rufen, das ist klar.
    Auf kleineren Turnieren ist diese Symphatie zwischen bekannten Spielern und Judges aber deutlich schädlich.


    Cheating ist in meinen Augen ein riesiges Problem. Deshalb wird man es, als 100% ehrlicher Spieler, sehr unwahrscheinlich in die Tops großer Turniere schaffen. Ich selbst verliere dann auch schnell die Lust, wenn ich gg. Cheater und/oder Siegesgeier spiele.

  • Soweit ich das offizielle Konami Ruling kenne sollte es so laufen:


    Besitzer mischt,
    Gegner mischt,
    Besitzer darf abheben,
    Gegner darf abheben.

    Exakt so ist es. Das Mischen MUSS gemacht werden. Also egal, wie der Besitzer sein Deck mischt, der Gegner MUSS mischen.


    Ansonsten, wenn der Besitzer entscheidet, dass er abheben möchte, dann MUSS der Gegner abheben. Also der Gegner ist verpflichtet, zuletzt am Deck zu sein.

    Durch die Armut an Menschlichkeit
    Wird der Mensch entzweit
    Eine Gestalt, die nur noch Körper ist
    Und seine Gefühle vergisst
    Voll Neid und Gier, so selbstverliebt,
    Von außen nur bestimmt
    Der Mensch wie sein Schicksal
    Ist taub, stumm und blind


    Wie wahr, wie wahr...

  • Der Turn Player hat im neutralen Game State die Priorität, das heißt er darf die erste Aktion durchführen, z.B. in der Main Phase Raigeki aktivieren bevor der Gegner Anti-Spell Fragrance aufdecken kann. Nach jeder Aktion geht die Priorität an den Gegner, solange bis niemand mehr etwas machen will (beide Spieler "passen ihre Priorität"). Dann wird aufgelöst, was aktiviert wurde oder im neutralen Game State die Phase oder der Sub Step gewechselt.
    Ein Klassiker ist dabei z.B. in der Main Phase die Priorität passen, wenn der Gegner PSY-Framelord Omega hat. Wenn der Gegner nicht aufpasst oder nicht regelkundig genug ist und auch die Priorität passt, geht's ab in die Battle Phase und man kann den Omega verprügeln, obwohl der Gegner wahrscheinlich vor hatte, ihn zu verbannen. Oder eben "schnell in die Main Phase gehen", um wie oben Raigeki durch ASF zu drücken.
    Da die meisten Spieler "einfach so" Phasen wechseln, kann es so schnell zu Missverständnissen kommen, die natürlich schamlos ausgenutzt werden.
    Ich hoffe, das war verständlich.

  • Vielen Dank für die Erklärung @Jellal Fernandes. Da werd ich demnächst noch besser aufpassen. :)


    Mir ist es auch schon öfter passiert, dass der Gegner es ausnutzen wollte, dass ich nicht alle Karteneffekte automatisch kenne. Ich frag da grundsätzlich immer nach und lass mir erklären, was die Karte kann, damit ich ggf. etwas aktivieren kann.
    Manch ein Gegner spielt dann aber seine Kobo mögichst schnell durch und fragt nicht, ob ich auf seine Aktionen etwas aktivieren möchte. In der Vergangenheit hat das dann auch schon dazu geführt, dass wir 4 Aktionen zurückspringen mussten, da so schnell gespielt wurde, dass ich keine Möglichkeit hatte, was zu aktivieren.
    Also Leute, immer fragen, ob die Aktion ok ist und ob der Gegner was machen möchte :-)


    Auch gut - ich: "Was kann die Karte?" Gegner: "Ach jetzt macht die noch nichts ..." :thumbdown:
    Ich schnapp mir die Karte darauf hin immer und les sie selber - reiner Selbstschutz...

  • "Ach, nichts" ...
    Hatte ich letzte Woche auch im non Meta Turnier.
    Als ich dann schwarzes Loch aktivieren wollte hiess es sie kann ein Mal pro Zug nicht zerstört werden.. gg

    Das kann man aber auch vermeiden, indem man sich die Karten selbst durchliest. Auch wenn dein Gegner dir den Karteneffekt natürlich richtig vorlesen/erklären muss.

  • Mal noch zur genauen Erläuterung, weil das mit dem ASF falsch erklärt wurde: Ganz abgesehen davon, dass das eine Falle ist, die man in der Drawphase oder Standbyphase schon aktivieren kann, hat der Gegner auch in deinem Zug in der Main Phase Prio, den ASF vor deinem Raigeki zu aktivieren. Das hängt damit zusammen, dass die Priorität nur unzureichend erklärt wurde. Der Turnplayer hat zwar die Möglichkeit, als erster was tu aktivieren, aber es wird mit Multitrigger-Effekten angefangen. Nach dem Phasenwechsel darf der Turnplayer also zuerst einen Effekt mit Spell Speed 2 ausführen. Möchte er das nicht, kann der Gegner das Gleiche tun (z. B. Raigeki oder Omega). Erst dann darf der Turnplayer Aktionen mit Spell Speed 1 ausführen. Demnach kannst du niemals in die Main Phase springen und eine normale Zauberkarte wie Raigeki auf den Tisch klatschen, um zu umgehen, dass sie von Omega gestohlen wird.

    Neulich (vor ca. 100 Jahren) im Duell gegen Videoday:
    Ich: "Thunderking annulliert doch nur interne Beschwörungen, oder?"
    Videoday schaut mich an, zeigt mit dem Daumen auf seine Brust und entgegnet: "Wenn
    ich will, auch externe. Headjudge! :rock: "
    :eek:

  • Das stimmt einfach nicht. Am Beginn einer Phase hat der Turn Player Priorität, egal ob Spell Speed 1 oder 2, dementsprechend muss Anti-Spell in Draw oder Standby Phase geflipt werden, um Raigeki aufzuhalten.
    Was du meinst ist ein noch nicht offener Gamestate, zB nach einem resolvten Effekt, dort hat der Turn Player Priorität, Spell Speed 2 zu aktivieren, dann der Non Turn Player, dann erst jeweils die Spell Speed 1 Effekte.

  • Interessanter Artikel, aber du hast da einen wichtigen Punkt vergessen:


    Am sinnvollsten ist es beim Turnier nichts zu sagen, keinen Judge zu callen, sondern nach dem Turnier bei Etcg aufzumachen und rumzuheulen warum alle Judges schlecht sind.


    Mfg
    Igneel

  • Als ein ehemaliger YuGiOh Spieler, der von sich behauptet, recht gut vom Spiel bescheid zu wissen, auch was all die unnützen Fremdworte angeht, so habe ich eine Frage:
    Im Artikel wird das Wort "cut" bzw das verb "cutten", verwendet.
    Nun leben wir ja in Deutschland, und haben für so ziemlich alles ein Wort.
    Abheben sei nun mal genannt. Oder Mischen. Oder Verständigungsprobleme. Oder Tunnelblick. Oder Unsinn. Oder Unlesbarkeit. Oder so ein langes Wort wie Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung.
    Dies sind halt so ziemlich sinnvolle Worte, weil sie, und das ist an der deutschen Sprache ja so praktisch, sehr exakt bezeichnen, worum es geht. Man kan z.B. bei folgendem Vergleich sehen, warum es Sinn macht, die deutsche Sprache, sofern man sie erlernt hat, anzuwenden, anstatt auf "denglish" oder alle anderen abarten einer Sprachvergewaltigung auszuweichen.
    "Service" - "Dienstleistung". Dieses Beispiel soll zeigen, das das Englische Wort für sehr viel mehr verwendet werden kann, was auch gut ist, jedoch dafür sehr ungenau ist.
    Service kann meinen, so ziemlich alles, von Beratung, über Hilfestellungen bis hin zu Reperaturen einer Maschine. Es kann aber genausogut nur für eins davon stehen.
    Das bedeutet für euch, das, wenn ihr das Wort Service bekommt, ihr nicht wisst, was ihr so alles damit bekommt. Ihr müsst euch also erst einmal genauer erkundigen.
    In der Deutschen Sprache dagegen kann ich sagen Dienstleistungen, was, wie der Name schon sagt, Leistungen zu Diensten jemandes meint. Fensterputzen oder Reperatur sei mal genannt.
    Würde ich aber jemanden "Beraten", so bekommt er nur Gelaber fachlichen Hintergrunds.
    Es macht also einen erheblichen Unterschied, ob ich das Wort Service verwende (alles / nichts) oder ob ich zum Wohle aller, mich präzise ausdrücken kann, indem ich sage "Beratung" oder "Dienstleistung".
    Das Wort "cut" bzw "die Form "cutten" sagt mir gar nichts. Ich lese also einen Artikel auf deutsch geschrieben, aber die wichtigsten Begriffe werden in einer anderen Sprache verfasst - warum?
    Was ist denn cutten, und wenn es mir jemand erklärt, dann bitte auch ein deutsches Wort dafür nehmen.
    Anhand der Übersetzung nehme ich an, es geht ums "schneiden" bzw "etwas trennen".
    Ist damit also gemeint die Deckkarten zu zerschneiden? Oder das Deck in versch. Stapel zu teilen?
    Ich als Yu Gi Oh Spieler (ehemals) kann damit schon mal gar nichts anfangen, was glaubt der Autor, wird ein Anfänger des Spiels denken?
    Vielleicht ist es ja Ziel, sich so auszudrücken, das man das Spiel studieren muss und am Ende einen Übersetzer braucht? "He Judge, cutte mir mal mein Maindeck, sonst mill ich mir alle handtraps, und der Gegner klatscht mir dann nen OTK rein!



    Ich habe noch eine Idee, wie man garantiert niemals betrogen wird, was das Spiel angeht: Gar nicht erst spielen!

  • Ich kann die Kritik verstehen und auch nachvollziehen aber ich gebe zu bedenken das der Artikel in erster Linie an Turnierspieler gerichtet ist die schon ein paar Events der Größe YCS besucht haben und somit mit den im Artikel verwendeten "Fachbegriffen" vertraut sein sollten.

  • Eine tolle Idee, einfach gar nicht spielen, wenn man nicht betrogen werden will. Kannst du ja gerne machen, musst du dann aber hier nicht mit uns teilen.


    Cutten bedeutet abheben, beide sind in der Community allgemein bekannte Begriffe und benötigen in der Regel keine weitere Erläuterung. Ich muss ja auch irgendwo von einem gewissen Grundwissen ausgehen, ich kann schlecht die Entstehung der Welt nochmal von Beginn an darlegen.


    Ich verstehe allgemein den Sinn deines Posts nicht, statt eine normale Kritik zu schreiben oder einfach kurz das Internet zu nutzen, um ein Wort nachzuschauen, das einem in dem Moment vielleicht nicht ganz bewusst war, setzt man sich eine halbe Stunde hin um so eine (sorry) Belanglosigkeit zu formulieren? Anglizismen (übrigens nett, diese über 20 Zeilen nochmal zu erklären) sind fester Bestandteil der deutschen Sprache und nehmen vor allem in solchen Community eine große Rolle ein, ob es dir passt oder nicht. Sich dann in der Form darüber zu beschweren, wenn auch mal Anglizismen verwendet werden, wirkt dann doch sehr lächerlich.