Spielen, Siegen oder Sammeln? Was verbindet ihr mit Yugioh?

  • Guten Tag die Damen und Herren,


    wer jetzt den Threadtitel sieht und sich denkt "Hä, wat solln ditte hier?", der möge sich doch bitte einmal die Zeit nehmen und sie diesem Thread widmen, den es geht hier um ein Herzensproblem von mir. Ich weiß, ich bin ein NOBODY auf diesem Forum, aber vielleicht nimmt man sich ja trotzdem ein bisschen Zeit. Als große Leitfrage aber schonmal vorab "ACHTUNG SPOILER"
    -> Was verbindet ihr mit Yugioh, warum widmet ihr euch dem Hobby? Weil euch das Spielen Spaß bereitet? Um zu gewinnen und euch kontinuierlich zu steigern? Oder um zu sammeln, eure erwünschten Karten in einem Ordner erblicken zu können? Vielleicht sogar mehrere Aspekte miteinander verbunden? Und welche Rolle spielt für euch das Geld? Bitte schreibt eure Geschichte oder eure Verbindung zu diesem Hobby in diesen Thread, auf dass ich mich von euch vielleicht inspirieren lassen kann.

    Und was jetzt folgt ist jede Menge persönliches Geweine, dass ich beschränkt habe, und doch länger geworden ist als erwünscht. Ist nunmal ein Herzensproblem das ich hier habe. Wer sich das Geweine geben und mir bei meinem Herzensproblem durch inspirierende Geschichten, was sie selbst noch mit diesem Hobby verbindet, helfen möchte, dem danke ich aufrichtigst.

  • Weil euch das Spielen Spaß bereitet?

    Ja, Problem ist es wenn es in einem Format kein Deck gibt, dass mir wirklich Spaß macht. Ich spiel dann entweder selbst ein "Tier 2" Deck oder nehme eine Auszeit und leih mir ein Deck für entsprechende Großturniere.


    Um zu gewinnen und euch kontinuierlich zu steigern?

    Ja, ich spiele gern competitive und will mich mit anderen Leuten messen, kann aber auch nachvollziehen wenn jemand das nicht will und zB. einfach nur mit Freunden zockt.


    Oder um zu sammeln, eure erwünschten Karten in einem Ordner erblicken zu können?

    Nein, ich mag es zwar wenn mein Deck etwas schöner ist, braucht es aber für mich nicht zwingend. Das Sammeln für sich ist der unwichtigste Aspekt für mich in YGO.


    Und welche Rolle spielt für euch das Geld?

    Kommt darauf an. Früher hatte ich ähnlich wie bei dir auch nicht das Geld um mir entsprechende Money Cards zu leisten. Entweder leiht man sich dann entsprechend die Karten von Leuten die man kennt oder spielt halt dann das schlechtere Deck.


    Heutzutage investiere ich schon gern etwas mehr in meine Decks, vor allem wenn ich es auf Turnieren spielen will. Man muss hauptsächlich aufpassen nicht den Moment zu verpassen, wenn bestimmte Karten noch billig sind.


    Nach wie vor stört es mich wenn die Anreise für ein Turnier einfach nicht im Verhältnis zum Turnier selbst steht, hier achte ich sehr drauf dass die Turniere nicht zu weit weg sind.

  • Erstmal, tolle Idee für einen Thread und Respekt für den ehrlichen und sehr persönlichen Text.


    Ich kann gewisse Punkte gut nachempfinden weil es mir zeitweise ähnlich ging.


    Bei mir persönlich stand das Sammeln immer im Vordergrund, das war als Kind so und daran hat sich bis jetzt nichts geändert. Das Spielen macht zwar auch meistens sehr Spaß aber ich spiele eh nur alte Formate somit gestaltet sich die Gegnersuche manchmal schwierig.

  • Ich habe damals durch den Anime zum Spiel gefunden.
    Ich erinnere mich dabei sogar noch an die erste Karte aus meinem ersten Booster.
    Schwertjäger aus Pharaos Servent. Das war Ende 2003, damals bin ich gerade 9 geworden.
    Ich habe da immer gegen meinen kleinen Bruder gespielt. Er mit dem Starterdeck Joey und ich mit dem von Yugi.


    Gespielt habe ich damals aber nur aus Spaß. Ich fände die Karten einfach cool.
    Decks waren dabei meistens nur ein zusammengeworfener Haufen.
    Das erste Themen Deck was ich wirklich gespielt habe waren die D-Heros. Als ich damals Dogma gezogen hatte, war ich so glücklich :love: (Herbst 2006)


    Mein erstes kleineres Turnier habe ich damals auch mit diesem Deck gespielt.
    Heute würde man es wohl Locals nennen, damals war es aber deutlich weniger professionell.
    Gab damals 2 Gruppen. Nach Rücksprache mit den Spielern wurde sich auf 2 Gruppen geeinigt. Die guten Spieler mit ihren Turnier-Decks (ältere Spieler) und wir Kinder mit unseren Fundecks. Bin damals in unserer Gruppe zweiter geworden. Erster würde ein Spieler mit einem Nurse-Burn (soviel zu Fundecks).
    Im Halbfinale würde ich dann halt vom ersten der anderen Gruppe mit seinem Baumfrosch-Monarchendeck gnadenlos vernichten.
    Spiel um Platz 3 gegen Nurse-Burn ging dann natürlich auch wieder verloren.
    Aber ich hatte Spaß und das war die Hauptsache.
    Das Structure Deck mit Caius als Bossmonster ist 1-2 Wochen davor erschienen (April 2008).


    Danach habe ich nur noch aus Spaß mit Freunden und meinem Bruder gespielt.
    Zusätzlich war ich regelmäßig Freitags nach der Schule im Kartenladen um die Ecke zum Spaßspielen.
    Irgendwann habe ich dann noch kurzfristig das Eisenketten-Deck gespielt.
    Bevor ich dann gegen Anfang 2010 aufgehört habe ich als letztes Deck ein Turbo-Synchro-Deck gespielt. Folgende Engines spielten dabei eine Rolle: Tiefsee-Taucher, Notfallteleort, Plundernder Hauptmann, Beschwörungsmönche und Flammfell-Feuerhund. War damals richtig stolz auf das Deck. Als armer Schüler mit seinen 16€ Taschengeld im Monat konntest du mit einem Budget-Deck gegen die Highend Lindsworn-Decks und Zombiedecks bestehen.


    Anfang des Jahres habe ich mich dann durch den neuen Kinofilm entschieden wieder anzufangen.
    Aktuell bastel ich gerade an einem Cyber Drachen Deck mit dem ich dann erstmalig richtig einsteigen will, also Lokals und ggfs. Turnier.
    Gewinnen steht dabei aber nicht im Vordergrund. Hauptsache es macht Spaß.


    Zwischenzeitlich habe ich aber immer mal wieder online gespielt, meistens aber nie mehr als 1-2 Monate am Stück. Online ist einfach nicht das gleiche.


    Jahreszahlen wurden alle gegoogelt.

  • Wenn ich deine Geschichte so lese rate ich dir einfach mal: Versuch mal über Kontakte/Online etc. eine Spaßspielergemeinschaft aufzubauen. Berlin ist groß, da findest du bestimmt Leute die genauso denken wie du. Oder du kommst mal nach Dresden zu unserer Spielgruppe :)


    Ich finde übrigens das Yugioh gar kein teures Hobby ist. Ich spiele so 20+ Decks und fast alle kosten 10 Euro oder weniger, eines kostet sogar nur 1 Euro. Sind halt nicht Meta, aber im Meta hat man auch keine Abwechslung. Ich habe lieber Abwechslung mit meinen Decks und mit den Decks meiner Mitspieler.


    Leute die wirklich zum Spaß spielen und auch mit ihren "schwachen" Lieblingsdecks zum Local gehen, im Wissen das sie verlieren werden, finde ich auch ziemlich stark. Da steht wirklich der Spaß im Vordergrund. Gefällt mir.


    Ich bin wohl so eine Mischung aus Spielen, Deck-erstellen + testen und Sammeln.


    Spielen sollte klar sein. Ich mag dass das Spiel Menschen verbindet und bin immer wieder neugierig, welche Decks so gespielt werden und lasse mich da gerne überraschen. Außerdem bin ich eh ein Fan von Gesellschaftsspielen.


    Deck erstellen und testen ist für mich ein Extrapunkt, da die Hauptzeit meiner Yugioh-Hobbyzeit in diesen Bereich fällt. Ich spiele online um die 100 Decks und in real life kommen auch immer mehr dazu. Mir macht es richtig viel Spaß verschiedene Themen auszutesten und selbst (ohne netdecken) themengerecht und dennoch so stark wie möglich zu erstellen. In real Life auch in Rücksprache mit meinem Budget :) Bestimmt fallen 90% meiner kompletten Yugiohzeit in diesen Bereich. Der taktische Aspekt der Theorie macht mir richtig viel Spaß.


    Der Punkt des Sammelns ist bei mir nur sehr schwach ausgeprägt. Klar habe ich drei volle Ordner mit meinen Lieblingskarten, aber auch nur dann, wenn der Preis stimmt. Ich sammle also eher meine Lieblings-Low-Budget Karten :)


    Die teuerste Karte die ich jemals gekauft habe lag bei 5 Euro. Das sind aber extreme Ausnahmen. Meist kaufe ich nur Karten im 2-10 cent Bereich. Mehr sind mir bedruckte Karten auch nicht wert, aber das muss jeder selbst für sich wissen. Fakt ist zumindest, dass man in der richtigen Runde auch im Low-Budget Bereich sehr viel Spaß haben kann. Für mich persönlich auch weit mehr als ich jemals auf einen Turnier haben würde. Es muss daher jeder selbst wissen, ob er eher der Turnier-Typ ist oder ob er einfach nur zum Spaß spielen will und sich jenachdem entsprechende Spielgruppen suchen.


    Viele Grüße
    Jack

  • Wenn ich deine Geschichte so lese rate ich dir einfach mal: Versuch mal über Kontakte/Online etc. eine Spaßspielergemeinschaft aufzubauen. Berlin ist groß, da findest du bestimmt Leute die genauso denken wie du. Oder du kommst mal nach Dresden zu unserer Spielgruppe :)

    Muss mal erwähnen, dass ich kein soziales Biest bin, ich bin schon eher wenn ich jemanden nicht kenne extrem introvertiert :D Ich kenne auch so niemanden in Berlin außer meine Berufsschulklasse, weil ich seit letztem Jahr Sommer erst hier wohn. Ich kenne so echt NIEMANDEN der mit Yugioh auch nur iiiirgendwas zu tun hat. Im Laden wo ich immer hingehe sind mehr so die Tryhards die so tun als wären die Locals eine WM oder die absoluten Plusgeier die nur darauf aus sind beim Tausch die 5 Cent noch wieder reinzuholen. Gibt auch andere, aber die sind ja schon mit anderen verbändelt da, ich halt mich grundsätzlich raus und sitze da einfach im Laden und warte bis die nächste Runde losgeht. Berlin-Thread hier auf eTCG ist auch tot.


    Deck erstellen und testen ist für mich ein Extrapunkt, da die Hauptzeit meiner Yugioh-Hobbyzeit in diesen Bereich fällt. Ich spiele online um die 100 Decks und in real life kommen auch immer mehr dazu. Mir macht es richtig viel Spaß verschiedene Themen auszutesten und selbst (ohne netdecken) themengerecht und dennoch so stark wie möglich zu erstellen. In real Life auch in Rücksprache mit meinem Budget :) Bestimmt fallen 90% meiner kompletten Yugiohzeit in diesen Bereich. Der taktische Aspekt der Theorie macht mir richtig viel Spaß

    THIS. Ich liebe es, 100 Decks gleichzeitig zu bauen und auszuprobieren, ich konnte mich schon als ich klein war nie auf ein Deck festlegen und hab mir währenddessen noch 300 andere gebaut. Ich liebe es Decks zu bauen, auch wenn ich absolut null Ahnung von Kartenpool, von Engines etc. habe. Bin so gehypet auf Deck Build Pack: Spirit Warriors, weil Magibullets, Samus UND Weathery mich alle interessieren und ich mich drauf freue, diese irgendwie in ein Deck zu verwandeln jeweils... Aber es zieht mich halt immer runter wenn ich mir ein Deck erbaue, damit in einen Laden fahre und nur gestompet werde, weil ich das Gefühl habe, dass es sich dadurch garnicht gelohnt hat... ^^

  • Da sind wir uns wohl ganz ähnlich. Schade das du nicht aus Sachsen kommst.


    Übrigens den von dir geschilderten Eindruck über den Community hatte ich übrigens auch. Ich finde das sehr schade, dass in den meisten Locals so eine Atmosphäre herrscht und seitdem gehe ich eigentlich auch nur sehr ungerne hin.


    Auch wenn du es schon erwähnt hast: Versuch es mal über das Forum, hier habe ich auch meinen ersten Aufruf gestartet und es hat tatsächlich geklappt. Versuchen kann man es immer, ich denke in Berlin hast du auch echt gute Chancen, dass da auch ein paar Funspieler dabei sind. Reicht ja wenn du 2-3 Leute kennst, gegen die du regelmäßig spielen kannst. Und selbst wenn es nur einer ist, hast du jemanden gegen den du auch mit älteren oder schwächeren Decks spielen kannst. Das wird schon ;)


    Wünsch dir zumindest viel Erfolg. Wenn du die richtigen Leute hast, macht es echt spaß, vor allem da man soviel Auswahl hat.


    Viele Grüße
    Jack

  • Erstmal vorweg Respekt für dein Persönliches Statement zu dem Thema @xImVaas!
    So dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben :D


    Erstmal meine kleine YGO-Story:


    Um auf ein paar deiner Fragen einzugehen:


    Was macht mir Spaß daran?
    Neue Decks bauen und in der Praxis testen. Und dann so lange daran schrauben bis es läuft. Ganz nach dem Try-and-Error Prinzip.
    Obwohl ich mich definitiv zu den Turnierspielern zähle spiele ich gerne "Casual Decks" oder probiere neue Strategien aus.


    Und nicht zuletzt die Community. Die meiner Meinung nach in den letzten Jahren viel offener und toleranter geworden ist.



    Welche Rolle nimmt das Gewinnen ein?
    Gewinnen macht (logischer Weise) Spaß. Aber ich bin ein guter Verlierer und kann auch nach einer Niederlage noch mit meinem Gegner witzeln oder Ratschläge austauschen. Und wenn man ab und an eine Klatsche bekommt motiviert das auch sich zu verbessern.



    Sammler oder Spieler?
    Eindeutig Spieler. Seit sich Konami dazu entschieden hat alles alte und halbwegs wertvolle zu reprinten sehe ich keinen Sinn mehr im Sammeln von Karten; ich hab zwar noch einen Tauschordner der ist aber mehr schlecht als recht^^



    Welche Rolle spielt Geld dabei?
    Wenn man sich die guten Decks anschaut und noch Reisekosten für Turniere etc. mit einbezieht schon eine recht große Rolle. Aber wenn man ein geregeltes Einkommen hat kann man immer ein bisschen zur Seite legen für solche Sachen. Als Schüler war das natürlich anders - deswegen bin ich auch erst auf Turniere gefahren als ich mein eigenes Geld verdient habe.
    Und man muss immer bedenken fast jedes Hobby kostet Geld.


    mfg
    Lamb

  • Krasse Kiste mit deiner Story, aber kein Einzelfall. Dieses kribblige Gefühl wenn man einen Haufen Booster öffnet in der Hoffnung man würde eine gute SCR ziehen hat mich damals mit Phantom Darkness arm gemacht. Ich habe mein Sparbuch geplündert, Taschengeld verballert und mehr, nur um so gut zu sein wie die anderen die competive spielen und das beste Deck spielen. Ich bin dem dann nachgeeifert und auch meine Eltern waren nicht sehr erfreut über mein Hobby, da ich ja nebst Kosten für Unterkunft und Co. ja auch zum Turnier kommen musste und somit die Zugfahrt nicht bezahlen konnte und dies umgehen wollte. Die rechnung habe ich bekommen und vieles mehr. Mit 17 habe ich dann mehr zufällig die alte Truppe aus unserem Store damals getroffen und habe dann wieder angefangen und habe das Spiel wie einen Schwamm aufgesaugt. Egal ob Synchro, XYZ, Pendel oder nun auch Link, ich war nun ab da immer dabei und hatte ein Deck zur Hand, meist eine Variante von Lightsworn oder Sechs Samurai bis Portal weg war.


    Dieses Spiel hat mir vieles gebracht. Die englischen Texte halfen mir im Englischunterricht, da ich diese Worte in einen Zusammenhang setzen konnte und so verwenden und versthen konnte, ich lernte vieles über Bluffen und über das Lesen eines Gegners, was mir sogar in meiner Arbeit mit Jugendlichen heute hilft. Dazu kommt, dass man wenn man es wirklich will in ganz Europa und darüber hinaus herum kommt und so die Welt für einen angemessenen Preis erkunden. Ich habe im Kreise der Spieler Freunde gefunden die ich zu meinen engsten zähle und ich habe gelernt nie aufzugeben, sollte das Meta noch so ********** sein, es gibt immer eine Konter-Strategie.