Vorgestern habe ich eine Private Nachricht von -Sinthoras- gelesen, in der er mich darum bat, seinen Account auf eTCG.de zu sperren. Er meinte (sinngemäß): „Dann ist das Thema eTCG.de für mich auch durch.“

Tatsächlich erreichen mich solche PNs immer wieder mal. Irgendwie komisch, wenn man so darüber nachdenkt, denn wenn ein Spieler nicht mehr auf der Seite aktiv sein will, dann... na ja, sollte er einfach nicht mehr auf der Seite aktiv sein, oder? Wozu braucht es denn eigentlich noch die Sperrung, wenn man im Grunde bereits die Entscheidung getroffen hat, dass man mit dem Spiel aufhören möchte?

Wie ihr seht, tut sich nicht nur eine weitere Frage auf, wenn man anfängt, diese Nachricht zu hinterfragen. Heute versuchen wir, Antworten auf diese Fragen zu geben.



Es war einmal...


... vor 18 Jahren; Peter (15) und seine Homeboys kamen gerade an einem Spieleladen vorbei und da sie schon immer offen für Neues waren, sind sie rein gestolpert und sahen sich die Neuheiten an. Unter ihnen gab es ein Kartenspiel, das recht interessant aussah. Sein Name war „Magic: The Gathering“. Peter und seine Homeboys zögerten nicht lange, kauften das Spiel von ihren 5 Dollar Taschengeld und packten dann daheim die Karten aus. Es wurde gezockt... und gezockt... und gezockt.


Die Jungs konnten gar nicht mehr aufhören und besuchten den Laden am nächsten Tag erneut, um sich noch mit ein paar Boostern einzudecken. Die neuen Karten machten einen recht spielstarken Eindruck (eine konnte z. B. 3 Mana erzeugen und hat nur 1 gekostet!), also wurden sie in die Decks gepackt und dann wurde wieder gezockt.


Schnell konnten auch einige Freunde von Peter, Kurt & Paul angesteckt werden und letztlich verlagerte sich das Turnierspiel vom heimischen Küchentisch in den Spieleladen, in dem schon die ersten Magic-Karten gekauft wurden. Es gab irgendwann sogar Sneak Previews von neuen Sets im Laden, dann noch eine nationale Meisterschaft und am Ende sogar eine Pro Tour. Alles richtig coole Organized Play Programme, die einem stets etwas zu tun gaben und bei der Stange hielten.


Wir spulen mal schnell nach vorne und springen ins Jahr 2011. Peter ist mittlerweile 33 Jahre alt.

33. Jahre. alt.


Er hat eine Frau, einen festen Job bei einer Spedition und einen 5jährigen Sohn. Und er spielt immer noch Magic. Auf Nachfrage hin eröffnet er, dass er das Spiel in den vergangenen Jahren mehrfach an den Nagel hängte, aber schließlich doch immer wieder rein gezogen wurde. Von seinen Homeboys (mittlerweile seine „Homemen“) ist sowohl noch Kurt dabei, der als Anwalt in einer Kanzlei gutes Geld verdient, als auch Paul, der aktuell ein wenig „abharzt“, nachdem seine Karriere bei Rewe nicht den gewünschten Verlauf genommen hat und er „bald“ bei Lidl durchstarten möchte.


Klingt diese Story irgendwie unglaublich (mit Ausnahme des Teils von Paul)? Muss sie doch eigentlich, wenn man so ein wenig länger darüber nachdenkt, findet ihr nicht? Immerhin sind 18 (!) Jahre eine lange Zeit. Eine verdammt lange Zeit. Viele von euch sind noch nicht mal 18 Jahre alt. Klar, wenn ich euch fragen würde, würdet ihr in eurem jugendlichen Leichtsinn auch ohne mit der Wimper zu zucken antworten, dass ihr Yu-Gi-Oh! noch in 20 Jahren spielen werdet, doch glaubt mir, so eine Aussage kann man eigentlich überhaupt nicht mit Sicherheit machen. [1]


Trotzdem wird es aber garantiert Magic-Spieler geben, die sich in dieser Geschichte wiederfinden können. Klar, Yu-Gi-Oh! gibt es hierzulande „erst“ seit 2003, doch wir haben auch Mitglieder in unserer Community, die das Spiel seit 8 (!) Jahren verfolgen. [2] Das ist ebenfalls eine verdammt lange Zeit.


Was uns fast schon unweigerlich zu nur einer möglichen Antwort bringt: Sammelkartenspiele machen süchtig!


Hola! Da wurde mal ein echt negativ konnotiertes Wort in den Satz eingebaut – „süchtig“. Liest man in einer Zeitung über eine „Sucht“, dann scheint da üblicherweise ganz viel Abwertung durch, die der Autor in den Text eingebaut hat (mitunter auch mal unterbewusst). „Süchtige“ gehören nicht wirklich zu den gesellschaftlich anerkannten Randgruppen (vergleiche: Aids-Kranke – und nein, das ist kein Scherz), nein, man denkt über sie üblicherweise, dass sie „krank“ sind und geheilt werden müssen (Aids-Kranken steht die Option „gesund werden“ üblicherweise nicht zur Verfügung, was dann dazu führt, dass man für ihre Situation mehr Verständnis aufbringt als für die eines Süchtigen. Obwohl nicht wenige Aids-Kranke durchaus „Schuld tragen“, da diese Krankheit in den wenigsten Fällen spontan ausbricht). Beziehungsweise, noch schlimmer, dass sie „schwach“ sind, weil immerhin kann man sich ja aussuchen, ob man einem gewissen Hobby / einer gewissen Sache nachgeht oder ob man das dosiert.


Doch kann man das wirklich? Lest euch mal 99% der Artikel über den Tod von Amy Winehouse durch – im Bestfall konnte der Autor noch Trauer mit in den Text packen sowie eine Portion Mitleid. Die übliche Reaktion war Verständnislosigkeit. Immerhin ist es schwer nachvollziehbar, warum eine derart erfolgreiche Person so ein trivial erscheinendes Problem nicht in den Griff bekommen hat – immerhin „hatte sie doch alles, was sie braucht?!“

Teilweise wird die mittlerweile Verstorbene sogar verspottet, weil man selbst im Tod nicht den eigenen Neid unter Kontrolle bringen kann... ich kenne als Kontrastprogramm genau EINEN Artikel, in dem der Autor Verständnis für die Situation "der Winehouse" aufbringt und die Gesellschaft zum Umdenken aufruft (Zitat: "We need to review the way society treats addicts, not as criminals but as sick people in need of care."). Ironischerweise wurde der Artikel von einem Celebrity verfasst, der meine Aufmerksamkeit zuvor nur als Comedian erwecken konnte. Verkehrte Welt.


Doch genug Exkurs zu Amy Winehouse und zurück zu Sammelkartenspielen. Ich habe die These in den Raum geworfen, dass Sammelkartenspiele süchtig machen. Damit stehe ich (leider) nicht allein da, denn auch Daniela Martens hat das in diesem (wenig) geistreichen Artikel so hin gestellt. Bevor ich mich jetzt näher mit diesem zweifelhaften Artikel befasse, der mittlerweile auch schon 3 stolze Jahre auf dem Buckel hat, will ich mich zunächst ein wenig mit den Pro-Argumenten der These befassen. In anderen Worten: Wie kann man zu dem Schluss kommen, dass TCGs süchtig machen?


  • TCGs sprechen die „niedrigsten, männlichen Triebe“ an


    [3] „Jäger und Sammler“ lautet die typische Rollenbeschreibung unserer (männlichen) Vorfahren. Keine Sorge, ich erspare euch den Exkurs über die Evolution der Frau und behaupte, dass tief in uns drin nach wie vor dieselbe Verdrahtung am Start ist, so dass wir (unterbewusst) selbst heute noch „jagen und sammeln“ wollen.

    Da Subtilität nun nicht zu den erklärten Stärken der Hersteller von SAMMELkartenspielen gehört, finden wir immerhin 50% der Rollenbeschreibung direkt im Namen des Produkts. Doch auch „jagen“ gehört in gewisser Weise fest zum Spiel dazu – man ist stets bemüht, sich einen großen Titel einzuverleiben. Der Beste zu sein. Genau wie bei der Jagd in der Steinzeit, in der jeder Neandertaler der erste sein wollte, der das Mammut mit dem Speer erlegt.


    Gleichzeitig erklärt uns schon dieser Punkt, warum sich so wenige Mädels für TCGs begeistern können... d'oh!


  • Man investiert viel in TCGs, das man nicht aufgeben möchte


    Eine der erfolgversprechensten „Exit-Strategien“ [4] ist wohl noch der Sammlungsverkauf. Ist diese nämlich erstmal weg, so kommt man deutlich schwieriger in Versuchung, erneut Karten auf Tische zu klopfen.

    Die Alternative lautet, das Spiel ~ eigentlich ~ nicht mehr spielen zu wollen, allerdings ständig die eigenen Karten zu betrachten und sich zu denken: „Ich könnte doch mal wieder...“ Zu was das am Ende führt, sollte jedem von euch klar sein.


  • Das Spiel entwickelt sich ständig weiter


    Ich mag Rollenspiele auf der PlayStation. Man levelt hoch, man wird besser, man besiegt den Endboss, das Spiel ist vorbei. Ich mag keine Online-Rollenspiele. Man levelt hoch, man wird besser, man hat alles erreicht, man zockt trotzdem weiter...

    „Endlose“ Spiele bereiten mir durchaus Probleme, da ich gerne spiele. Wenn das Spiel nun von sich aus kein Ende setzt, kann es mir durchaus passieren, dass ich viel zu viel Zeit damit verbringe / vergeude. Genau das machen TCGs vollkommen bewusst, durch die immer neuen Editionen voller immer anderer Karten gibt es nie ein wirkliches „Ende“. Es ist ein zentrales Element des Spiels, dass es sich ständig weiter entwickelt und es ist maßgeblich am Erfolg des Produkts beteiligt; wenn dem nicht so wäre, so würden einige TCGs auch heute noch regelmäßig (!) gespielt werden, für die keine neuen Karten mehr erscheinen. Habt ihr euch je gefragt, warum quasi niemand mehr Vs. System, das Lord of the Rings TCG, Naruto, usw. spielt?


  • Die Community


    Unabhängig davon, dass euch ein Teil der Community unweigerlich immer auf die Nerven gehen wird, gibt es stets so einige Leute, mit denen man sehr gerne in Kontakt steht. Je nach eurer Wohnsituation seht ihr die auch noch im Real Life recht häufig, was euch immer wieder unweigerlich daran erinnert, wie viel Spaß man dabei hat, Karten in die Hand zu nehmen. Was dann mit einer Einladung eines Freundes beginnt ("spiel doch wieder mal ne Runde mit") endet ebenfalls schnell im Wiedereinstieg.


  • Die Fantasiewelt


    Wie gesagt, ich bin nicht der Meinung, dass der Tagesspiegel-Artikel allzu geistreich ist, allerdings gebe ich der Autorin in einem Punkt Recht: Es gibt durchaus Spieler, die sich gerne in ihre Phantasiewelt flüchten.

    Das muss nicht zwangsweise Yu-Gi-Oh! sein, das kann genausogut World of Warcraft oder Tetris Battle sein. Jeder hat da seine eigene Lieblings-"Droge", mit deren Hilfe er gerne mal abschaltet. Wird der Alltag zu stressig, so kann eine Runde Karten spielen tatsächlich einen tollen Ausgleich darstellen, bei dem man eben diese Probleme – wenn auch nur für eine gewisse Zeit – hinter sich lassen kann.


Das soll mal als Begründung ausreichen. Ich könnte den Artikel jetzt einfach mal enden lassen und euch mit dieser Schock-Nachricht alleine da stehen lassen – ich wäre sehr auf das Feedback im entsprechenden Thread gespannt, allerdings finde ich das eine ziemlich billige Masche, um euch zu einer Reaktion zu bewegen.


Vielmehr möchte ich die Behauptung „TCGs machen süchtig!“ etwas entwerten [5], indem ich folgende Gegenargumente anführe:


  • Nicht jeder Spieler ist ein Süchtiger


    Das ist das absolute Nummer 1 Argument, das man einfach nie außer Acht lassen darf (da dies nicht in dem verlinkten Artikel getan wird, ist der auch so einseitig und, ja, schlecht). Ja, es gibt wohl Ausnahmen, doch es ist einfach falsch, es so stehen zu lassen, als wären ALLE Spieler komplett süchtig nach dem Spiel und es leiden automatisch die schulischen / beruflichen Leistungen darunter, Karten zu spielen.


    Es gibt genügend Spieler, für die Yu-Gi-Oh! (oder Magic oder das WoW TCG oder Pokémon) wirklich nur ein Hobby ist und die sich eben rund 2 Stunden / 1 Tag in der Woche sagen, sie klopfen jetzt mal Karten auf den Tisch. So what? Den Rest ihres Lebens kriegen sie immer noch gut auf die Reihe.


  • ALLES kann süchtig machen


    Ja, die Grundvoraussetzungen, süchtig zu machen, sind bei TCGs vielleicht nicht ganz so schlecht, allerdings agieren Menschen in den seltensten Fällen 100%ig rational; immerhin lassen sie sich nicht selten von ihren Gefühlen leiten. Genauso wie man einen Amoklauf nicht pauschal damit begründen kann, dass ein Jugendlicher gerne Counter Strike gezockt hat, müssen auch so einige Voraussetzungen gegeben sein, damit jemand süchtig nach Yu-Gi-Oh! wird.


    So muss er überdurchschnittlich viel Spaß am Hobby empfinden, er hat vielleicht nur wenige Freunde außerhalb des Sammelkartenspiel-Freundeskreis, er ist wenig selbstbewusst, seine Eltern greifen nicht ein und lassen zu, dass er dem Hobby zu viel Aufmerksamkeit schenkt, und und und. Ich denke wirklich nicht, dass es „einfach so“ passiert und man nach dem Konsum der ersten Folge Yu-Gi-Oh! in den Laden rennt und die Karten nicht mehr aus der Hand legen kann (wenn dem so wäre, dann hätte wohl auch schon irgendeine Kommission dafür gesorgt, dass die Serie abgesetzt wird). Vielmehr muss hier wirklich viel zusammen kommen. Zu den wenigsten dieser Voraussetzungen kann der Hersteller / Vertreiber eines Sammelkartenspiel etwas. Der will nämlich (neben der Absicht, Geld zu verdienen) nur ein cooles Produkt erstellen, an dem sich seine Kunden erfreuen können.


  • Genügend Spielern gelingt der Absprung


    Ja, es ist nicht immer einfach, den Ausstieg zu finden. Doch bei wem fällt uns das denn gerade auf? Bei Leuten, die „jeder“ (= „jeder in unserer Community“) kennt. Selbstverständlich haben es diese Leute nicht einfach, raus zu kommen. Sie haben „etwas erreicht“ und werden mitunter von anderen Spielern bewundert. Wenn diese ihnen dann sagen, dass man sie vermisst, so ist es kaum verwunderlich, dass sie dem Ruf folgen – so ziemlich jeder Mensch strebt nach Anerkennung und wenn man die bei Yu-Gi-Oh! findet, dann holt man sie sich eben dort. Fragt mal Michel, wie gut sich das aufs eigene Selbstbewusstsein auswirken kann.


Das sollte mal in puncto Relativierung ausreichen. Ich bin gespannt, wie ihr das so seht und entsprechend räume ich jetzt endgültig die Bühne, um das Wort an euch abzugeben.


soul



Trends der Woche


Themenvorschläge


Der Artikel, den ich eigentlich schon kannte, wurde mir noch einmal von Cam3l™ verlinkt, der mich so auch noch mal auf das Thema brachte. Ich freue mich sehr über weitere gute Themenvorschläge, die ich in meiner Kolumne verarbeiten kann. Die Alternative wäre eine weitere Deckvorstellung von mir und das will ja offenbar wirklich keiner lesen.



Durchbrüche


Ich saß 4 Wochen lang an einem Problem und konnte es gestern endlich lösen. Ich hasse das Gefühl, sich nutzlos vorzukommen, weil man so lange an einer Sache ausharrt. Umso schöner ist es dann, wenn der Damm endlich bricht und man sich den Tag durch nichts mehr verderben lässt.


Übrigens ist das relativ typisch für die Selbstständigkeit und eine der größten Herausforderungen, wenn ihr mich fragt. In einem „normalen Job“ macht ihr mehr oder weniger ständig dasselbe. Wenn ihr etwas nicht könnt, so fragt ihr euren Chef, der euch das dann meistens erklärt. Klingt langweilig, obwohl es das nicht mal immer ist.

In der Selbstständigkeit habt ihr ständig mit neuen Herausforderungen zu kämpfen. Jeder Kunde will etwas Anderes von euch, so dass eure grauen Zellen fast nie Ruhe bekommen. Das klingt zwar spannend, kann euch aber bei übermäßigem „Genuss“ auch in den Wahnsinn treiben, glaubt mir.



Doppelpässe


Unsere Kolumnisten stellen aktuell wieder mal unter Beweis, wie man sich die Bälle richtig zuspielt. Nachdem Christoph bereits im Mai vorgelegt hatte und die ersten 3 neuen Karten aus dem Dark World Structure Deck vorgestellt hat, hat Dennis den Ball nun super aufgenommen und mit seinem Artikel den Rest der neuen Karten erklärt. Christoph wird jetzt wohl noch ein paar coole Strategien präsentieren, die durch die neuen Karten ermöglicht wurden und ich bin gespannt, ob dann am Ende sogar noch Chronos reaktiviert wird, um das noch etwas weiter zu führen.





[1] Ich erinnere mich an meine Studienzeit, in der einer meiner Kumpel rund 27 Jahre alt war, während ich gerade rund um die 19 (wie immer) Jahre alt war. Ich fragte ihn, ob er abends mit in einen Club gehen will. Er verneinte und erklärte mir auf Nachfrage hin, dass er aus dem Alter ziemlich raus ist und mit Clubs nicht mehr so wirklich was anfangen kann. Ich hatte mir sofort gedacht, dass ich auch noch in 10 Jahren in Clubs abgehen und die Sau raus lassen werde.


Jetzt sind noch keine 10 Jahre vergangen, trotzdem findet man mich aber fast nie mehr in Clubs. Man hat mich auch schon vor 2 Jahren nicht mehr in Clubs gefunden. Mittlerweile bevorzuge ich es, mit ein paar Freunden in eine ordentliche Kneipe, ein Restaurant oder eine Bar zu begeben, in der man sich auch noch unterhalten kann (was in Clubs aufgrund der Lautstärke der Musik selten möglich ist).


Ja, die Zeiten ändern sich eben doch. Ich gehe auf 3tägigen Turnieren mitunter mal am ersten Abend früher ins Bett, um zumindest am 1. Turniertag 100%ig fit zu sein. Früher wurden 3 Tage lang durchgehend Party und Action gemacht. Heute geht das schon fast nicht mehr, da ich pünktlich um 1:00 Uhr herum mit heftigen Müdigkeitsattacken zu kämpfen habe und ich anschließend nur noch schlafen möchte...

Von daher werde ich keine Aussage treffen, ob ich in 20, geschweige denn 10 Jahren immer noch Sammelkartenspiele spielen werde bzw. Artikel über diese schreibe...


[2] Zum Beispiel, ähm... mich.


Gestern lernte ich ansonsten, dass mein guter Freund Matthias tatsächlich von Anfang an bei Magic dabei war. Zwar hatte er mal ein paar Pausen eingelegt, doch er spielt bis heute Kartenspiele. Er hat mittlerweile (im Gegensatz zu damals) eine Frau und 2 Kinder. Die Geschichte ist also tatsächlich nicht so unglaublich, wie man möglicherweise meinen kann.


[3] Ich kann mittlerweile nachvollziehen, was meine Biologie-Lehrerin meinte, als sie mir vermitteln wollte, dass ich eine zu blühende Phantasie habe...


[4] Ich finde es ja wunderbar, wie hier ein Begriff aus dem Business auf ein Kinder-Hobby übertragen wurde und das trotzdem nicht total „out of place“ wirkt, weil wir ja auch sonst mit englischen Begriffen mit uns werfen.


[5] Würde ich das nicht tun, so würden sich wohl auch wieder einige Leute genötigt fühlen, einige meiner Auftraggeber davon in Kenntnis zu setzen, dass ich doch eigentlich „untragbar“ als Geschäftspartner bin...

unfassbar, zu welchen Mitteln sich einige Leute genötigt fühlen, nur weil eine Kooperation mit ihnen mal nicht zustande kam.

Antworten 133

  • Zitat

    eine konnte z. B. 3 Mana erzeugen und hat nur 1 gekostet!

    Ich wette, die Karte gammelt (inzwischen natürlich damaged) bei Peter irgendwo in einer Commonbox :drop:


    Der Artikel war imo wieder einer deiner besseren, finde deine Gegenargumente hier allerdings besser beschrieben und nachvollziehbarer (Absicht?).
    Zum Tagesspiegel-Artikel:
    Ich habe nach dem Begriff "Yo-Gi-Oh-Spieler" aufgehört zu lesen und den Artikel nur noch überflogen.


    PS. Was war denn dein 4-Wochen Problem? :D

  • Insgesamt eine durchaus nette Auseinandersetzung mit der z.T. "externen Perspektive" auf TCG-Spieler.


    Als Gegenargument fehlte eigentlich die "einfachste" Argumentation, dass jedes Hobby Zeit und Geld in Anspruch nimmt.


    Leider empfinde ich den Verbindungsversuch zwischen Aida-Kranken und möglicher YGO-Sucht etwas zu hart.



    Das Thema selbst taucht ja oft genug irgendwo auf, dass viele Spieler schon ein unbewusstes Argumentationstraining gegen solche Kritikpunkte entwickelt haben.


    So kann man nur sagen (ironie an) "Ich kann jederzeit damit aufhören, ich will nur nicht" (ironie aus)

  • Das ist mal wieder ein Gutes Thema für nen Artikel. Ich kann dazu nur mein eigenes Beispiel bringen.


    Ich habe kurz vor den Gladis aufgehört zu Spielen. Da ich andere Sache um die Ohren hatte --> Freunde, Sport etc. Dann war da noch die Freundin und dann war das Thema klar. Keine Zeit mehr für die wahrscheinlich 4 schönste nebensache der Welt. Doch dann kam alles nacheinander.


    1. Freundin machte schluss.
    2. Eltern trennten sich.
    3. Jemand mir sehr wichtiges ist verstorben
    4. Im Sport sollte ich zur schlechtesten Erwachsenen Manschaft.


    oder kurz es lief vieles nicht mehr so toll. Doch man gibt nicht auf und macht weiter.


    Es kommt zur Ausbildung diese läuft ganz okey und dann kommt dann noch ne Bandphase. Dort lernt mann dann jemanden kennen der in der Paralle Band Spielt und der neben Musik noch ein altbekanntes Hobby hat --> Yugioh


    (Ich dachte mir erst scheisse ich bin doch schon 19 Jahre alt da kann ich doch nicht wieder so ein Spiel anfangen) aber es hat spass gemacht.


    Und Heute bin ich froh wieder hier zu sein. Denn ich habe meine Freundeskreis noch immer und noch mehr Super Freundschaften geschlossen dank "dieses dummen Kinderspiels" :tongue:


    Dann habe ich mit Yugitubing angefangen. Und geniese nun die Aufmerksamkeit meiner Abonnenten.


    UND GENAU DAS IST ES WAS SÜCHTIG MACHT... DIESER DRANG ETWAS ZU SEIN


    aber ich denke ich habe es unter Kontrolle.


    Wie seht ihr das ist es möglich das wir eine Art Aufmerksamkeit defiziet haben ? Wäre froh um eure Meinungen.



    :wavey:

  • Sehr guter Artikel und spricht mich auch direkt an^^


    Zwar Zocke ich nicht jeden Tag yugioh oder gebe mein ganzes Geld für Karten aus,
    jedoch konnte ich dieses Hobby, trotz mehreren Versuchen einfach nicht vollständig an den Nagel hängen.
    Der Grund dafür denke ich, ist einfach das es die Sucht ist, die mich immer wieder in die Arme dieses Teufelstcg treiben.
    Mir fehlt einfach was, wenn ich nicht nen paarmal im Monat ne runde Karten kloppen kann.

  • Sauberer Artikel! ;D


    Also meine Kumpels und ich haben damals, als die ersten Folgen Yugioh anliefen, sehnsüchtig auf die Karten gewartet. Wir haben alle gesagt, dass niemand von uns das Kaiba-Starterdeck holt, weil "Crush Card" und der blauäugige Ultra-Drache einfach zu mächtig sind und das dann unfair wäre. :D
    Im Endeffekt hat dann jeder Kaiba geholt, außer ich...ich hab Yugi UND Kaiba geholt. Jedoch mussten wir sofort feststellen, dass die Decks ein wenig anders waren. :P
    Und wir waren von dem Spiel so begeistert und süchtig, dass wir in unserer kleinen Stadt zu einer Macht geworden sind (sozusagen die Kings).
    Das Spiel hätte uns garantiert nicht so süchtig gemacht, wenn wir nicht irgendwas gewesen wären, also etwas "berühmtes". Deswegen denke ich, dass man besonders süchtig wird, wenn man bei der Tätigkeit, die man ausübt, Macht gewinnt. Denn süchtig waren wir wirklich.


    Das Aussteigen fiel mir gar nicht so schwer, da mit der zeit alle Freunde mit dem Spiel aufhörten und ich somit keinen Sinn mehr darin gesehen hatte und wir in unserer Stadt eh kaum noch eine Karten-Community hatte.
    Vor einem Jahr änderte sich das dann und Kumpels und ich packten die alten Karten aus, zockten... und inzwischen sind wir wieder süchtig! ;D

  • aloha!


    der artikel hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen, da er ein durchaus problematisches thema aufnimmt und auf einer plattform "ausstellt", auf der sich reichlich gefährdete rumtreiben. ;) denkanstöße zur selbstreflektion ftw sozusagen.


    nicht gefallen hat mir das gleichstellen einer mit recht hoher wahrscheinlichkeit tödlichen krankheit mit einer mit mäßiger wahrscheinlichkeit existenzbedrohenden krankheit. die verhältnismäßigkeit passt m.e. nicht. überzeichnung ist ein geeignetes stilmittel, um a) aufmerksamkeit zu erregen und b) missstände zu verdeutlichen, aber man sollte die kirche im dorf lassen. der aids/ spielsucht-vergleich ist in dieser form für meinen geschmack unpassend, auch wenn ich honoriere, dass er zur sensibilisierung für das thema spielsucht gewählt wurde.


    inhaltlich kann ich dem roten faden durchaus folgen und stimme in vielen punkten überein. als "veteran" der online-gaming-szene (seit 2000) kenne ich diverse beispiele harter spielsucht, die sich auch negativ auf das privatleben ausgewirkt haben.


    ein interessanter aspekt der tcg-spielsucht ist im gegensatz zur video-game-spielsucht die monetäre aspekt. immer vorne dabei zu sein, kostet bei tcg richtig geld. da gibt es durchaus überschneidungen zu anderem kostspieligem suchtverhalten. den monetären aspekt hätte man ggf. noch mehr herausstellen können, finde ich.


    abmildernd finde ich bei tcg den aspekt, dass es keine "instant-verfügbarkeit" zur durchführung des suchtverhaltens gibt. man kann nicht mal eben "einloggen". man braucht reale spielpartner. ok, wenn man mit 3 anderen süchties in einer wg wohnt zieht das argument nicht, aber das dürfte eher die ausnahme sein, während beim gemeinen WoW-süchtling immer was geht. sofort.


    unter dem strich finde ich, dass man gar nicht genug anregungen geben kann, um leute, die durch gewisses verhalten gefahr laufen sich das leben schwer zu machen, dazu zu bringen, ihr verhalten zu hinterfragen (pwned by german grammar - ohk. ehm, otk hier natürlich).


    nützlicher artikel, finde ich.


    grüße, k.

  • Ein Artikel, der mal wieder Spaß gemacht hat zu lesen. Könnte sich Sintoras hier im Forum noch wehren, würde ich schreiben, dass mir die Darstellung "Sinthoras ist Spielsüchtig" sehr gefallen hat. Aber da er sich dann auf anderen sozialen Netzwerken rächen würde, tu ich das nicht ;)


    Zum Artikel des Tagesblattes: Solche Negativ-Artikel werden immer wieder geschrieben in der Hoffnung, dass die Leute drauf verlinken, WEIL er eine falsche Darstellung enthält. Hat ja auch geklappt.


    Auch ich bin manchmal mehr in Sachen Yu-Gi-Oh!-Unterwegs, als es vermutlich vernünftig ist. Aber hey - Urlaub in Madrid war nunmal ne schöne Sache zur EM :) Trotzdem ist mein Leben noch in Ordnung, ich habe noch andere Hobbies und bin tatsächlich immer noch weiblich.


    LG
    Ky

  • Wer süchtig nach Yu Gi Oh ist und sein ganzes Geld für hochgehypte Karten (Tourguide) ausgibt weil er glaubt ohne diese nichts reißen zu können dem ist eh nicht mehr zu helfen...mal wieder ein nutzloser Artikel.

  • ich habe -Sinthoras- natürlich auch gefragt, was sein untertitel bedeuten soll und war doch etwas baff, als er mir gesagt hat, dass er sich sperren lassen möchte ... ich weiss zwar, dass er schon so more or less aufgehört hat, aber aus fun zockt er ja immernoch ... er meinte etcg nimmt sehr viel zeit in anspruch, die er nit mehr investieren will ... aber ich bin der meinung, dass man nie ganz aus dem bereich rauskommt ... immerhin hat man hier noch seine freunde und so.


    xD tja konami und co. machen schon ganz gutes geld mit dieser sucht^^ ... wenn konami nit immer solange mit den terminen und orte rausgeben der ycs's brauchen würde, würden bestimmt noch mehr leute "bei stange" gehalten werden =D


    wie schon gesagt ... selbst wenn man es dann mal geschafft hat für einen gewissen zeitraum aufzuhören kehrt man dennoch i-wann meist wieder zurück ... man kann nit mit und nit ohne ;) ... als mein freund damit ankam hab ich ihm n vogel gezeigt weil ich so ein "sinnloses, blödes, langweiliges kartenspiel" bestimmt nit lernen wollte ... heute reisen wir nach paris und nein nit weil wir uns lieben xD sonder weil da dieses jahr eine ycs war, sprich um ygo zu spielen^^ da haben mich so einige, nit nur nicht-ygo-freunde, komisch angeguckt x) wir sind halt alle ein bisschen verrückt^^


    es is nit sicher, dass man wirklich so lange dabei bleibt, aber die meisten tun es ja doch^^ deswegen finde ich die soul-geschichte überhaupt nit abwägig. xD ich hoffe ja, dass man i-wann "vernünftiger" wird und dann daraus ausbrechen kann, aber die chancen sind glaub ich nit so hoch und immoment will ich das definitiv noch nit^^.


    mal wieder ein artikel der mit viel fun geschrieben ist, aber auch stark zum nachdenken anregen sollte.
    die erste these is richtig gut verfassen^^ ... ich bin der meinung, dass frauen bei sowas eh die sammler sind .. natürlich sammeln die männlichen ygo spieler auch, aber ich glaub keiner kauft sich bei ebay zum zigten mal die karte weil die ja "so süss is" x) also ein tolles artwork hat ;). männer sind eher darauf aus beim tauschen plus zu machen und erfolgreich auf tunieren zu sein um möglich viel abzustauben ... ich tausch lieber so, dass ich meine fav. karten bekomme und tuniere mache ich mit weils mir fun macht xD. manche mädels spielen es oft gar nit, sondern sammeln einfach nur die niedlichen karten x) das spielen is ja wesentlich komplizierter xD


    die community is denk ich oft n grösserer faktor als eig. vermutet wird ... man lernt leute von überall kennen und ich fahr nit nur auf tuniere um zu zocken, sondern auch um alte bekannte wiederzutreffen ... ich muss hier nochmal die "illigale i-net plattform, wo man ygo zocken kann" erwähnen, wo ich sehr viele nette leute kennengelernt hab =)


    tja und es gibt wirklich leute die nur hobbymässig mal zocken xD ich bewundere diese leuet echt^^ ... ich hab das auch mal gemacht, aber je tiefer man reinrutscht ins geschehen (bitte nit falsch verstehn, danke schön xD), desto "süchtiger" wird man auch ... leider^^' ... is schon so krass anderst leute zu treffen die das aktuelle meta nit interessiert ... die ihr eigenes fundeck haben und dann is gut ... nix tauschen, nix plus, nix unnötig geldausgeben ... einfach nur fun.


    ich weiss, mein post is wieder viel zu lang geworden -.- entschuldigung an alle die ich hiermit gelangweilt hab
    aufjedenfall wie immer einer der besten artikel ;)
    mein lieblingswort in dem artikel: „abharzt“ xD

  • Da ich mich nicht der Vermutung erwehren kann, dass mit der 3-Mana-erzeugenden Magickarte, die du anfangs subtil erwähnst, der legendäre "Black Lotus" gemeint sein soll, so muss ich dich für einen derben Fehler rügen: Denn dieser kostet 0 und nicht 1 Mana. Kann natürlich sein, dass ich da wieder zu viel reininterpretiert habe, also scheu dich nicht mich über meine Fehleinschätzung aufzuklären! ^^


    Ansonsten natürlich wieder viel besserer Artikel als letzte Woche. ;)



    MfG Gam

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