Legacy Card Gaming - die verschiedenen Gesichter der Zoodiacs [Teil 1]

Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]
  1. Fazit
  2. Fazit
  3. Fazit


Herzlich willkommen zu einem weiteren Artikel von mir.


Dieses mal beschäftige ich mich mit dem kürzlich erschienenen Deckthema - den Zoodiacs.

Die Zoodiacs bringen dabei einen interessanten Faktor mit sich, denn sie sind mit nahezu jedem Deck kombinierbar.

Im folgenden Artikel werde ich auf die vermutlich stärksten und relevantesten Varianten bzw. Kombinationen mit den Zoodiacs eingehen.

Dabei werde ich versuchen, euch folgende Varianten näher zu bringen:

  • Pure Zoodiac
  • Kaiju Zoodiac
  • Metalfoe Zoodiac
  • Infernoid Zoodiac
  • Paleo Zoodiac
  • Invoked Zoodiac

Im ersten Teil der Artikel werde ich mich dabei mit den drei erstgenannten Versionen beschäftigen, worauf im zweiten Artikel anschließend eine Analyse der fehlenden drei Varianten folgt.



Pure Zoodiac




Die pure Zoodiac-Variante baut, wie der Name schon sagt, nicht auf andere Engines, sondern verlässt sich hauptsächlich auf die Stärke der Zoodiacs selbst. Eine Ausnahme bildet die Nutzung von Speedroid Terrortop, um über M-X-Saber Invoker an die zentralen Themenkarten zu gelangen, ohne auf die Normalbeschwörung zurückzugreifen. Dabei setzt es nicht nur auf die häufig verwendete Zoodiac Ratpier-Engine, sondern macht auch Gebrauch von den anderen Zoodiacs, nämlich hauptsächlich Zoodiac Thoroughblade und vor allem Zoodiac Whiptail. Diese werden meist in dreifacher Ausführung gespielt. Wenn dem Spieler diese Anzahl an Zoodiac-Monstern zu gering ist, wird auch ab und an auf Zoodiac Ramram oder Zoodiac Bunnyblast zurückgegriffen, um die Konstanz des Deck weiterhin zu erhöhen. Diese sind aber aufgrund ihrer eher langsamen Effekte nur selten in den Decks anzutreffen. Um die Wahrscheinlichkeit auf ein Start mit Zoodiac Ratpier zu erhöhen, wird in der Regel von Fire Formation - Tenki gebraucht gemacht. Die stärkste Karte des Themas stellt wohl Zoodiac Barrage dar, diese ermöglicht den Zugriff auf jeden der Zoodiacs, ohne dabei die Normalbeschwörung benutzen zu müssen. Dies spielt bei diesem ansonsten auf die Normalbeschwörung fixierten Deckthema - wie schon bei Speedroid Terrortop erwähnt - eine wichtige Rolle.


Den Hauptaspekt beim Aufbau dieses Decks bilden allerdings die verschiedenen Techs. Die sich sonst fast komplett gleichenden Builds unterscheiden sich hier teilweise enorm. Als Spieler kann man somit verschiedene Wege mit dem Deck gehen.


Eine vor allem im OCG häufig verwendete Variante setzt dabei auf eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Handtraps. Besonders auffällig ist dabei die sonst eher situationsabhängige Karte Flying "C", welche meistens in zwei- bis dreifacher Ausführung gespielt wird. Anhand dieser ab und an verwendeten Board-Karte lässt sich auch gut die größte Schwäche dieses Deck erkennen - die extreme Abhängigkeit von Xyz-Monstern. Flying "C" kann dieser Zoodiac-Version somit einen kompletten Zug nehmen. Allerdings sollte es den meisten Builds nicht allzu schwer fallen, die Blockade in den Folgezügen oder sogar noch im aktuellen Zug loszuwerden. Zoodiac Barrage kann diese nämlich einfach für Kartenvorteil vom Feld entfernen. Aufgrund dieses vermehrt gespielten Techs ist im OCG in einigen Side- oder Extra-Decks Coral Dragon vorzufinden, welcher durch eine Synchrobeschwörung über Ghost Ogre & Snow Rabbit und Flying "C" beschwörbar ist. Bei schlechten Händen kann eine vermeintlich unbedeutende Änderung im Extra- oder Side-Deck dieser Art den entscheidenden Unterschied machen.


Eine weitere Option, auf die im OCG allerdings eher seltener gesetzt wird, stellt eine fallenlastige Version dar. Hier wird auf Handtraps weitestgehend verzichtet, nur Maxx "C" und gelegentlich Ghost Ogre & Snow Rabbit finden noch Anwendung. Stattdessen wird häufig Solemn Strike in meist dreifacher Ausführung der Vortritt gewährt. Zusätzlich werden auch Karten wie Needle Ceiling und Forbidden Apocryph in verschiedene Versionen integriert, da diese das Feld leeren und dem Gegner gleichzeitig einen Zug nehmen können. Diese fallenlastigeren Versionen haben aufgrund mangelnder direkter Antworten auf das Gegnerfeld oder Störfaktoren im Gegnerzug häufig eher Probleme, wenn man nicht beginnen darf. Diese Schwäche hat zur Folge, dass zusätzlich zu Raigeki und Dark Hole immer häufiger Forbidden Chalice und auch My Body as a Shield gespielt werden. Beide werden vor allem als Antwort auf die meistens präsente Zoodiac Drident gespielt, was im aktuellen Format ein wichtiger Faktor ist, um sein eigenes Spiel ungestört durchziehen zu können. Zudem sind beide Karten in ihrer Eigenschaft als Quick-Play Spell flexibel und auch im Gegnerzug nutzbar.

In diesem Punkt hat Forbidden Chalice allerdings eher das Nachsehen, denn Effektnegierer spielen aktuell eine eher untergeordnete Rolle - sie sind ganz einfach nicht genug, um das Opening der Zoodiacs entscheidend aufzuhalten. My Body as a Shield hingegen spielt aufgrund der Häufigkeit der gespielten Mass-Removals eine wichtige Rolle. Sie ist eine der wenigen Karten, die Raigeki, Dark Hole, Ghost Ogre & Snow Rabbit und Interrupted Kaiju Slumber entgegnen kann, während sie auch anderweitig gegen themeninterne Problemkarten hilft. Eine populäre Wahl auf der YCS in Seattle waren auch verschiedene Versionen von Mirror Force. Vor allem Storming Mirror Force und Quaking Mirror Force fanden in vielen puren Varianten Anwendung. Zoodiac Drident kann lediglich offene Karten schießen und aufgrund von mangelndem Extradeck Platz wird meist auf Diamond Dire Wolf verzichtet, weshalb das Deck außer Twin Twisters keine wirklichen Mittel hat, die gesetzten Mirror Forces loszuwerden oder diese zu umspielen.


Fazit


Eine pure Variante der Zoodiacs bietet gegen alle relevanten Decks ein sehr gut spielbares Match Up und kann vom Spieler aktiv mitgeformt werden. So kann der Build durch eine höhere Anzahl an Fallen einen noch stärkeren Start ermöglichen, was allerdings zu Problemen führen kann, wenn man mal nicht anfangen darf. Für diesen Fall kann der Spieler auch mehr auf Handtraps setzen, was ihm bei einem verlorenen Würfelwurf stark zugute kommen kann. Fallen wie Solemn Strike sind im nächsten Format

aber mit Vorsicht zu genießen, denn Life Points spielen in den teils sehr langen Grind-Games erneut eine sehr große Rolle, da vor allem mit Zoodiac Wildbow leicht einiger Schaden gedrückt werden können.

Der Deckbau spielt somit wieder eine sehr wichtige Rolle, insbesondere was die Einschätzung des anzutreffenden Metas und dessen Verteilung betrifft - dies kann unter anderem über die Auswahl der Fallen und auch Handtraps entscheiden.




Kaiju Zoodiac




Die Kaiju-Variante der Zoodiacs weist sehr viele Ähnlichkeiten mit der puren Version auf. Auch hier werden Zoodiac Ratpier und Zoodiac Whiptail in der Regel in dreifacher Ausführung gespielt und zusätzlich wird auf Zoodiac Thoroughblade zurückgegriffen - hier variiert allerdings die Anzahl meist zwischen einer und drei Kopien. Speedroid Terrortop, Fire Formation - Tenki und Zoodiac Barrage befinden sich ebenfalls in den Decks.

Wie der Name schon sagt, wird im Gegensatz zu der puren Variante gebrauch von Kaijus und allen voran Interrupted Kaiju Slumber gemacht. Diese Engine gibt dem Deck eine einfache Möglichkeit, auf große Felder antworten zu können, wobei sie meist lediglich als Antwort auf Zoodiac Drident benötigt werden. Normalerweise werden dabei vier verschiedene Kaijus zusammen mit drei Kopien von Interrupted Kaiju Slumber gespielt. Die Verteilung der Kaijus soll dabei verhindern, dass sich nur noch gleichnamige Kaijus im Deck befinden und Interrupted Kaiju Slumber somit tot wäre. Jizukiru, the Star Destroying Kaiju, Thunder King, the Lightningstrike Kaiju und Dogoran, the Mad Flame Kaiju nehmen in dieser Variante eine zentrale Rolle ein, denn nur mit diesen drei Kaijus ist ein zwei-Karten-OTK mit Interrupted Kaiju Slumber und Zoodiac Ratpier (oder eine Karte, die Zugriff auf ihn gewährt) möglich.


Dabei wird mit Slumber das Feld geleert und anschließend beschwört man einen Kaiju mit mindestens 3000 Atk. Nun geht man die "Standard-Combo" mit Zoodiac Ratpier durch, wodurch am Ende zwei weitere Kopien von Zoodiac Ratpier neben einer Zoodiac Drident mit Zoodiac Broadbull als Material auf dem Feld liegen, wobei zusätzlich noch ein Zoodiac Whiptail durch Zoodiac Broadbulls Effekt gesucht wird. Nun wird Dridents Effekt genutzt, um den gegnerischen Kaiju zu zerstören. Anschließend werden die beiden Ratpiers zu Gagaga Samurai überlagert und Whiptail wird durch ihren Effekt an Zoodiac Drident angehängt. Ein Angriff mit allen Monstern verursacht nun je nach beschworenem Kaiju 8000 oder mehr Schaden.


Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass sie schlechte Gegnerhände sehr schnell und effektiv bestraft, indem man den Gegner bei mangelnden Defensivkarten abgesehen von Zoodiac Drident "einfach" überrennen kann. Zusätzlich kann das Deck deutlich besser mit Problemmonstern umgehen, wozu auch das heute erschienene Thema "Invoked" gehört. Gerade gegen die Fusionen, die den Zoodiacs doch ordentlich zusetzen können, gibt es kaum bessere Methoden als Kaijus und den dazugehörigen Interrupted Kaiju Slumber. Für diese meistens sieben Karten große Engine wird oft Platz geschaffen, indem auf den großteil der Fallen verzichtet wird. Dimensional Barrier, Zoodiac Combo und oft auch Solemn Strike, sind die Fallen, die übrig bleiben. Auch Handtraps können logischerweise nicht mehr in der vorherigen Ausführung gespielt werden und auch für Techs wie beispielsweise My Body as a Shield ist der Platz sehr begrenzt, weshalb man auch schon an mehreren Beispielen erfolgreiche Listen mit über 40 Karten sehen konnte. Diese Platzproblematik führt auch oft zu mangelnden defensiven Karten. Vor allem wenn man anfängt, können Kaijus sehr schlechte Hände mit teilweise 4-5 toten Karten nach der Combo produzieren, wodurch man hauptsächlich im Kaiju Zoodiac Mirror Match große Probleme bekommen kann. Auch Rogue Decks profitieren von dieser sehr offensiven Spielweise und können so besser auf ihre Möglichkeiten zugreifen.


Fazit


Kaiju Zoodiac hat sehr viel gemeinsam mit der puren Zoodiac Variante. Allerdings wird hier auf defensive Karten in Form von Fallen und Handtraps teilweise verzichtet und es werden dafür offensiv ausgelegte Karten - die Kaijus - hinzugefügt. Das Deck kann so bei einem verlorenen Würfelwurf zwar viel besser mit einem großen Feld umgehen, hat aber beim Starten dafür häufig Probleme aufgrund der vielen vorerst nicht benutzbaren Karten. Der Spieler muss somit für sich selbst entscheiden, ob er ein aktiveres oder ein reaktiveres Deck spielen will - je nach vorliegendem Meta kann sich diese Wahl positiv, als auch negativ auswirken.




Metalfoe Zoodiac




Die nächste Variante, die ich nun vorstellen werde, hat nicht mehr allzu viel gemeinsam mit der puren Variante, da nun nicht mehr Karten oder Engines in ein Zoodiac Deck gesplasht werden, sondern nun Zoodiac die in das Deck integrierte Engine darstellt.


Wie schon erwähnt ist hier nicht mehr Zoodiac das Hauptdeck, sondern der Kern des Decks stellt sich immernoch aus einem standardmäßigen Metalfoe-Core zusammen. Dazu gehören alle Metalfoe in dreifacher Ausführung - nur Raremetalfoes Bismugear wird häufig aus Platzproblemen auf zwei Kopien reduziert, da dieser durch sein Level nicht pendelbar ist, was mehrere Exemplare auf der Starthand tot werden lässt. Die Anzahl der Metalfoes Zauber und Fallen variiert aktuell allerdings häufig. Meist ist zwar immer noch die Verteilung mit je einer der Zauber und Fallen anzutreffen, nichtsdestotrotz wird vermehrt auf eine Aufteilung mit drei Metalfoes Counter zurückgegriffen. Auch die Majespecter-Engine bestehend aus drei Majespecter Raccoon - Bunbuku und einem Majespecter Unicorn - Kirin bleibt fester Bestandteil des Decks. Um den Platz für die Zoodiac-Engine - bestehend aus drei Zoodiac Ratpier, einer Zoodiac Whiptail und einem Dragoons of Draconia - zu schaffen, wird häufig auf die Suchkarten wie Painful Decision oder Summoner's Art teilweise verzichtet. Allerdings sind auch hier häufiger Listen mit mehr als 40 Karten anzutreffen.

Die Hauptsynergie zwischen diesen beiden Engines liegt zum einen in der Möglichkeit, mit Zoodiac Broadbull durch Dragoons of Draconia häufigeren Zugriff auf eine Low-Scale zu haben, an denen es dem Deck häufig fehlt. Außerdem erhält man durch die Mischung mit Metalfoe einen sehr leichten und konstanten Zugriff auf Zoodiac Ratpier, da durch Metalfoes Silverd, Archfiend Eccentrick und Majespecter Raccoon - Bunbuku häufig die Option auf M-X-Saber Invoker besteht.


Eine weiterer Beast-Warrior, der den Weg in manche Versionen gefunden hat, ist Coach Captain Bearman - meist in Verbindung mit Speedroid Terrortop, da dieser die Normalbeschwörung für Coach Captain Bearman frei lässt. Hierbei werden die beiden Ratten nicht für einen Emeral genutzt, sondern werden durch Bearmans Effekt zu Level 8, wodurch man auf Coach King Giantrainer gehen kann, welcher dem Spieler anschließend drei Draws gibt. Gerade im Metalfoe ist dies eine nützliche Variante, da das Deck hier nicht von der Zoodiac-Combo abhängig ist, weshalb man die Combo in der Regel sowieso nur einmal pro Spiel durchführt. In puren Versionen ist er allerdings weniger spielbar, da diese auf die Ressourcen der Zoodiac-Engine setzen.


Ein Vorteil der Kombination von Zoodiac und Metalfoe besteht unter anderem in der Möglichkeit, an Dimensional Barrier nicht komplett zu scheitern, so kann bei Barriere auf Xyz immernoch gependelt werden und falls Pendel angesagt wird, kann von den Zoodiacs Gebrauch gemacht werden. Der Grund dafür, dass sich diese Version nach aktuellem Stand eher nicht durchzusetzen scheint, liegt an der großen Schwäche gegen Karten wie Solemn Strike und Anti-Spell Fragrance, weshalb vor allem beim Second-gehen zu enormen Problemen führen kann. Zudem können die mindestens vier Metalfoe Zauber und Fallen sehr schlechte Hände ohne Möglichkeit auf Zoodiac Ratpier oder eine Pendelbeschwörung verursachen.


Fazit


Metalfoe ist ein sehr starkes Deck, welches durch das Intergrieren der Zoodiacs noch konstanter und explosiver wird. Trotzdem hat das Deck immernoch große Probleme gegen Solemns und Anti-Spell Fragrance. Diese Schwäche kann zwar teilweise durch die Stärke beim Anfangen ausgeglichen werden, aber über mehrere Runden eines Turniers kann dies durch zu viele verlorene Würfelwürfe sehr problematisch werden. Aufgrund der nötigen Metalfoe Zauber und Fallen kann es trotz Zoodiac ab und an zu enormen Bricks kommen.




Das war es soweit vom ersten Teil des Artikels, ich würde mich freuen, wenn ihr sobald er erschienen ist auch mal beim zweiten Teil vorbei schaut. Für Kritik bin ich wie immer dankbar und würde mich freuen, wenn ihr diese im Diskussionsthread äußert.

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