Neben Der Mathematiker hat eine weitere Karte im Structure Deck: Emperor Of Darkness einen Reprint aus dem ersten Dragons Of Legend bekommen. Es handelt sich hierbei um die ebenso mittlerweile limitierte Karte Seelenlast. Was die Karte drauf hat und warum sie überhaupt limitiert wurde und einige Leute sogar ein Verbot forderten, lest ihr in den nächsten Zeilen.

Wer Yu-Gi-Oh! schon lange spielt und mindestens seit der Edition Soul Of The Duelist mit dabei ist, wird merken, dass das Artwork von Seelenlast doch sehr stark von der Fallenkarte Ungültigkeit abgekupfert wurde. Im Grunde genommen könnte man meinen, dass das Artwork von Seelenlast nur eine hellere Version des Artworks von Ungültigkeit darstellt. Auf diesem sehen wir eine mysteriös gekleidete Person, welche uns seine Macht mit seiner Hand demonstriert. Die ursprüngliche Super Rare hat einen schönen Hintergrund aus schwarz und grün erhalten. Insgesamt kann man sich über das Artwork nicht beklagen.

Als Normale Zauberkarte kann Seelenlast jederzeit in der Main Phase 1 aktiviert werden. Da es absehbar ist, dass Dunkler Magier des Chaos mit seinem Erratum bei der nächsten Liste der limitierten und verbotenen Karten auf 1 gehen wird, hätte man hier ein spielstarkes Ziel, was man wiederverwerten kann.

Spielstark deswegen, weil wir bei der Aktivierung von Seelenlast eine beliebige Anzahl bzw. bis zu 5 Monster aus dem Friedhof als Spezialbeschwörung beschwören dürfen. Klingt sehr, sehr stark und das ist es definitiv. Der Effekt kommt einem bekannt vor? Genau, denn die ebenso limitierte Zauberkarte Wiederaufleben konnte mit eine genauso starken Effekt glänzen, wobei man hier wirklich die maximale Anzahl an möglichen Monstern holen muss. Natürlich muss es bei Seelenlast auch einen Haken geben. Richtig, denn für jedes zurückgeholte Monster verliert man 1000 Lebenspunkte. Holt man 2, sind es also 2000 Lebenspunkte, die man weniger hat. Außerdem darf keine Battle Phase durchgeführt werden, was in Anbetracht von so einem Effekt verständlich ist und natürlich darf auch nur eine Kopie pro Spielzug aktiviert werden. So gesehen hat Konami sich die Stärke von Wiederaufleben vor Augen gehalten und versucht mit Seelenlast eine Karte für alle Decks herauszubringen mit einigen Drawbacks. Hat man nun angegriffen, darf in der Main Phase 2 die Karte also nicht aktiviert werden. Man tauscht so gesehen Lebenspunkte (Anmerkung: Der Abzug stellt keinen Schaden dar) gegen ein paar Monster, um die Feldkontrolle zurück zu erlangen, indem man Exceed- oder Synchrobeschwörungen durchführt oder die Monster für sonstige Effekte verwendet, z.B. Finsterer Jagdbomber. Auch für die Tributbeschwörung mächtiger Monster wie Jinzo oder Einbildungsunterweltler können die zurückgeholten Monster verwendet werden. Unter den Exceedmonstern findet man z.B. Castel, der Himmelssprenger-Musketier, Abyss-Bewohner, Diamant-Direwolf, Fallenstellerin Rafflesia und Nummer 101: Lautlose Ehre ARK nützliche mit dem Rang 4, welche in entsprechenden Decks mit Monstern der Stufe 4 durch Seelenlast in einem Spielzug bewerkstelligt werden können. Spielt man Monster der Stufe 3, kann man abhängig von der Strategie auch über Leviair, der Meeresdrache oder Dante, Reisender des brennenden Abgrunds nachdenken. Sonst bietet sich in einigen Decks die Möglichkeit ebenso mächtige Exceedmonster wie Cyber Drache Unendlichkeit zu beschwören. Spielt man Synchromonster, kann man über verschiedene Stufen auf Monster wie Goyo-Wächter, Schwarzer Rosendrache, Buntäugiger Meteoreinschlagdrache, Sternenstaubdrache, bis hin zu großen Brocken wie Trishula, Drache der Eisbarriere und Leo, der Hüter des heiligen Baumes gehen, um in brenzligen Situationen noch starke Monster herausbringen zu können. Dadurch, dass die Monster in der End Phase das Spielfeld verlassen müssen, wie bei Notfall-Teleport oder Wiederaufleben, ist man nicht unter Druck gesetzt die Monster sofort weiter zu verwenden, weil sie in der End Phase vom Spielfeld gehen. Seelenlast war vor allem in Decks wie dem Infernity-Themendeck eine sehr gute Karte, weil man durch die Effekte der Monster, die man durch Seelenlast geholt hat, ein dickes Spielfeld am Ende hinterlassen hat. Als Comeback-Karte hat Seelenlast sich also durchaus nützlich erwiesen. Dadurch, dass man wie bei Wiederaufleben auch nicht auf bestimmte Monster angewiesen ist, kann man sie theoretisch in jedem Deck mit Monstern spielen. Auch muss man nicht unbedingt alle Monster holen. Hat man z.B. Monster wie Lumina, Lichtverpflichtete Beschwörerin geholt, kann man mit ihrem Effekt fortfahren und spart sich Lebenspunkte.

Doch warum ist Seelenlast in bestimmten Situationen ein zweischneidiges Schwert? Erst einmal sollte man bedenken, dass Lebenspunkte zwar gegenüber dem Kartenvorteil nicht von großer Bedeutung sind, aber aktuell muss man beachten, dass es Decks gibt, die sehr leicht auf einen OTK kommen können. Allen voran das Kozmo-Themendeck, welches mit Kozmo-Bauernmädchen, Notfall-Teleport und Kozmo-Dunkelzerstörer in einem Spielzug viel Schaden anrichten kann. Dazu sollte beachtet werden, dass neben Ernste Warnung mit Feierlicher Schlag seit Januar eine weitere, spielstarke Konterfallenkarte vorhanden ist, welche zwar auch Beschwörungen oder Monstereffekte aufhält, aber mit 1500 Lebenspunkten auch ihren Preis hat. Daher muss man sich gut überlegen, ob Seelenlast auf 3 oder mehr Monster auch wirklich funktioniert, wenn man in Bedrängnis gerät. In Decks, die ihren Friedhof mit Monstern füllen können und dadurch ihr Set-Up für das Spiel aufbauen, ist Seelenlast sehr wertvoll. Dadurch wirkt sich der Umstand keine Battle Phase haben zu können nicht weiter aus. Wer an das Infernity-Themendeck denkt und noch sich vor Augen hält mit welchen Kombinationen das Deck mehrmals starke Synchromonter, wie Trishula, Drache der Eisbarriere beschwören konnte, erkennt, dass man mit einer Karte den Spielzug soweit voranbringen konnte, um dem Gegner sämtliche Optionen zu nehmen. Jetzt wo die Karte auf 1 limitiert wurde, wird man sie in den Situationen, wo man sie benötigt, allerdings nicht mehr immer haben.

Seelenlast ist aktuell zwar immer noch eine gute Karte, aber die 1000 Lebenspunkte pro beschworenem Monster schmerzen sehr, wenn man auch mit Karten wie Ernste Warnung oder Feierlicher Schlag spielt. Natürlich sollte man auch bedenken, dass die Karte ein verloren geglaubtes Spiel auch drehen kann und das selbst ohne Battle Phase, weil man eine Monsterübermacht zusammengestellt hat. Daher muss man abwägen, wie viele Monster man zurückholt und auch sich sicher sein, dass diese verbleiben und nicht durch Karteneffekte das Spielfeld verlassen und man jede Menge Lebenspunkte umsonst verloren hat. Seelenlast erhält von mir 7 Punkte. Da Wiedergeburt bei uns verboten ist, hätten wir mit Seelenlast zumindest noch eine kleine Alternative.

Ich hoffe, dass ihr viel Spaß beim Lesen hattet. Sachliche Kritik und weitere Anregungen nehme ich gerne im unten verlinkten Thread entgegen.
Bis zum nächsten Rating.

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