Absichtliches Lügen um sich einen Vorteil zu beschaffen

  • Hey.


    Und zwar hätte ich eine Frage.
    Es spielt sich folgendes ab:


    Spieler A sagt: Wenn du jetzt ein Solemn Judgement hast, hast du gewonnen!
    - Spieler B zeigt Spieler die Karte vor -
    Darauf sagt Spieler B: Danke.


    Und er gibt nicht, wie versprochen auf!



    Meine Frage jetzt:


    Muss Spieler A jetzt tatsächlich aufgeben? Oder nicht, da es einfach dumm war von Spieler B die Karte zu zeigen?

  • Kommt auf die Situation an....aber das kann man in diesem Forum ja fast immer schreiben.


    Sollte ich nach der Berichterstattung beider Spieler das Gefühl haben, mit der Aussage "hast du Solemn, habe ich verloren", soll das Spiel einfach abgekürzt werden, dann gebe ich den Spielsieg an den Spieler der das Solemn tatsächlich liegen hat.


    Es kann natürlich auch so ausgesprochen und formuliert werden, dass es nicht so deutlich rüberkommt. Beispielsweise als geplanter Bluf, wenn man es während seines Zuges beiläufig sagt, während man eine Zauberkarte ausspielt, um den Gegner zu locken das Solemn zu aktivieren. In dem Fall lasse ich das Spiel dann ganz normal zu Ende spielen, auch wenn das Solemn gezeigt wird.


    Für eine eindeutige Auflösung sind hier noch sehr viel mehr Detailangaben erforderlich.


  • ok, also jetzt erklär' ich das nochmal ausführlich.



    Und zwar wie folgt:



    [...]
    Es wurde schon eine ganze Zeit gespielt...


    Spieler A hat nur noch 2 Handkarten, während Spieler B 5 Karten verdeckte Zauber-/Fallenkarten hat. Spieler A fragt nun, bevor er eine Karte ausspielt - wie vermutet wird, um es knapp zu machen - ob Spieler B ein Solemn hat. Da Spieler B nun denkt, dass er mit dem Solemn dem Gegner jede Möglichkeit auf einen Sieg zu Nichte machen würde, zeigt er ihm das Solemn!


    Und nun gibt Spieler A nicht wie behauptet auf!



    So spielte sich die beschriebene Situation ab.

  • In dem Fall ist ja klar, dass nur gefragt wurde, ob der Gegner ein Solemn hat. Wenn er das dann bestätigt und die Karte vorzeigt, dann ist er selbst Schuld daran. Hier wurde ja in keinster Weise davon gesprochen, dass das Duell dann vorbei ist, wenn er eines hat. Das Spiel geht hier ganz normal weiter.

  • Zitat

    Original von The Game
    In dem Fall ist ja klar, dass nur gefragt wurde, ob der Gegner ein Solemn hat. Wenn er das dann bestätigt und die Karte vorzeigt, dann ist er selbst Schuld daran. Hier wurde ja in keinster Weise davon gesprochen, dass das Duell dann vorbei ist, wenn er eines hat. Das Spiel geht hier ganz normal weiter.


    ne, sry, falls ich mich falsch ausgedrückt hatte, aber das Szenario war nur nochmal genauer als das andere!
    Mit Spieler A fragt nun, bevor er eine Karte ausspielt - wie vermutet wird, um es knapp zu machen - ob Spieler B ein Solemn hat. meinte ich, dass was ich oben bereits beschrieben hab. Also er sagt, dass wenn er ein Solemn hat, dass er dann aufgibt ^^

  • Ich muss hier widersprechen, das Spiel geht nicht "einfach so" weiter (es ist auch nicht zu Ende, da der Spieler nicht verbindlich aufgeben muss, das ist schon richtig). Denn der Spieler, der sich den witzigen Scherz erlaubt hat, erhält ein Warning für unsportliches Verhalten - "Geringfügig", wobei man schon fast überlegen könnte, ob er für diese Dreistheit nicht gleich ein Game Loss erhält.


    Hierbei erhält er den deutlichen Hinweis, dass er wohl bei Wiederholung wegen Cheatingversuch eine Disqualifikation erhalten könnte - und dann ist in der Regel auch Ruhe bei ihm.


    Nach dem Warning kann dann weitergespielt werden - sollte man sich für ein Game Loss entscheiden (würde ich persönlich wohl eher nicht tun), gibt es natürlich ein neues Spiel.


    Greets,
    Harti

  • Hmm....ich finde das nicht unsportlich. Wir sind uns doch einig, dass die Kommunikation ein wesentlicher Teil des Spiels ist. Die beiden spielen gegeneinander und dann wird gefragt, ob die oder die Karte unten liegt. Dann hat man als Gegner die Möglichkeit zu antworten und auch mit seiner Antwort einen psychologischen Vorteil zu erlangen. Sehe da keinen Grund für eine Verwarnung....gehört wie ich finde alles zum normalen Spielablauf (Stichwort Bluffen)....ist was anderes sollte sich der Gegner dauerhaft von Gelaber des anderen gestört fühlen, geht dann aber in einen anderen Themenkomplex rein.

  • Da möchte ich nochmal nachhaken und eine Frage bzgl. einer Situation stellen, in welche ich persönlich verwickelt war.
    Ich spielte auf der PT Berlin/Potsdam in Runde 6 beim Stand von 5:1 gegen Alex Francke.
    Es stand 1:0 für ihn, wir befanden uns im ziemlich fortgeschrittenen 2. Spiel.
    Irgendwann meinte er dann so "Ich hab gewonnen, du kannst aufgeben".
    Da ich eine ziemlich schlechte Hand hatte und auch sehr im Nachteil war, bot ich ihm, ohne weiter darüber nachzudenken, an,
    aufzugeben, wenn er mir seine Hand zeigen und ich sie für zu gut empfinden würde.
    Ich hab' mir die Hand angesehn und, wie von uns beiden erwartet, das Spiel aufgegeben.
    Im Nachhinein fiel sowohl uns als auch den Zuschauern auf, dass, wenn ich sie nicht für zu gut empfunden hätte,
    ich mir damit einen extremen Vorteil erwirtschaftet hätte.
    Da ich ihm den Vorschlag aber unterbreitet hatte und wir ihn beide für fair empfanden,
    wäre es ja eigentlich auch kein unsportliches Verhalten gewesen, nicht aufzugeben,
    da ich mir dieses "Hintertürchen" ja in meiner Formulierung mehr oder weniger absichtlich offen gelassen hatte.


    Jetzt ist meine Frage, wenn ich nicht aufgegeben und Alex dann einen Judge gerufen hätte, wie hätte dieser die Situation regeln müssen?

  • Mal was allgemeines zum Thema:
    Wenn es denn tatsächlich so ist, dass man "wenn jetzt dies oder jenes passiert, habe ich gewonnen" sagen kann, warum macht man dann nicht noch diesen einen Spielzug und spielt das Spiel ohne "Wenn und Aber" zu Ende, anstatt, wie hier beschrieben, so eine unnötige Situation hervorzurufen.


    Dass sich Spieler auf irgendetwas einigen, ist sowieso vollkommener Humbug. Das Spiel hat ein Regelwerk und daran wird sich gehalten. Alles andere, wie zum Beispiel das zeigen von verdeckten Karten oder den Karten auf der Hand ist regelwidrig und man sollte dem Spieler, der die Situation hervorgerufen hat, ein GameLoss erteilen, ggf auch das eigentlich nicht zu nutzende DGL, wenn beide Spieler an einer solchen Situation einen gleichen, nicht geringen Anteil haben.


    Zitat

    Spieler A sagt: Wenn du jetzt ein Solemn Judgement hast, hast du gewonnen!


    Wenn er dadurch provoziert (und zwar wirklich provoziert und nicht nur eine beiläufige Bemerkung macht), dass der Gegner die Karten zeigt, sollte man ihm ein Game Loss geben. Denn er hat sich hier einen unrechtmäßigen, irreparablen Vorteil (Kenntnis von gegnerischen Karten) angeeignet.


    Zitat

    Irgendwann meinte er dann so "Ich hab gewonnen, du kannst aufgeben". Da ich eine ziemlich schlechte Hand hatte und auch sehr im Nachteil war, bot ich ihm, ohne weiter darüber nachzudenken, an,
    aufzugeben, wenn er mir seine Hand zeigen und ich sie für zu gut empfinden würde.


    Wie du schon sagst, hast du dir hier (theoretisch) unrechtmäßig die Möglichkeit verschafft, Kenntnis von den gegnerischen Karten angeeignet, da du ihm augenscheinlich nur schneller zum Sieg verhelfen wolltest. Ob die Hand nun "gut" war, liegt ohnehin im Auge des Betrachters und sollte hier schonmal gar keine Rolle spielen. Folglich wäre auch hier ein GameLoss für dich meine Entscheidung, da es dir einfach nicht gestattet ist, von deinem Gegner zu verlangen dass er dir seine Hand zeigt, egal unter welchen Vorwänden du das machst. Du könntest ihm ja sonstwas versprechen.


    Und nochmal meine Frage: Wenn die Situation doch so eindeutig ist und das Spiel ohnehin im nächsten Zug zu Ende wäre, warum spielt man dann nicht einfach diesen einen Zug noch? Ist doch viel einfacher und gebräuchlicher. Kommunikation sollte hier ganz groß geschrieben werden.

  • Zitat

    Original von The Game
    Dann ist das Spiel mit dem gezeitgem Solemn beendet. Beide Spieler haben sich darauf selbsständig so geeinigt.


    Gibt es dafür kein Double Game Loss? Es ist doch verboten, sich wider Regeln abzusprechen und im Regelbuch gibt es wohl keine Regel "wenn du sagst, dass du aufgeben wirst, musst du auch aufgeben" ... Jedenfalls leuchtet mir das nicht ein. Wenn ich sage "wenn du schon wieder Storm und NoC Starthand hast, geb' ich auf" und zwar mit einer wirklich deprimierten Mimik und der Gegner rennt mit Storm in mein Threatening Roar und Scapegoat und Nobleman geht auf Big Shield, warum sollte ich dann aufgeben?


    Es gibt doch nur drei Arten zu gewinnen:
    Indem man die Lebenspunkte des Gegners auf 0 bringt, indem der Gegner eine Karte ziehen muss und keine ziehen kann, oder mithilfe eines Karteneffekts (Final Countdown, Exodia). Das ist im Regelbuch imho festgehalten ...


    Oder sehe ich da irgendetwas falsch?


    MfG


  • Ja. Es gibt noch eine vierte Möglichkeit. Ein Spieler gibt das Spiel auf. Wenn nun der hinten liegende Spieler sein Leiden abkürzen möchte und daher nachfragt, ob sein Gegner, dass oder das hat, dann ist das absolut okay.

  • Zitat

    Original von The Game
    Ja. Es gibt noch eine vierte Möglichkeit. Ein Spieler gibt das Spiel auf. Wenn nun der hinten liegende Spieler sein Leiden abkürzen möchte und daher nachfragt, ob sein Gegner, dass oder das hat, dann ist das absolut okay.


    Genau das sehe ich etwas anders. Die Möglichkeit, ein Spiel aufzugeben besteht zwar, aber nur in der Form, dass man kompromisslos das Spiel aufgibt und den Tisch räumt. Eine Form von "Ich gebe auf, wenn du mir deine Karten zeigst und wenn ich sie gut finde" grenzt fast schon an einen Cheating-Versuch, da ich als gutgläubiger und vielleicht etwas unerfahrener Gegner dann nichts weiter dabei denke. Dass der Gegner dann meine Karten garantiert nicht gut finden wird und nicht aufgibt und sich freut dass er meine Karten kennt, ist ein GameLoss/MatchLoss wert. Sollten sich solche Vorfälle wiederholen würde ich Cheating unterstellen und ein DQ aussprechen, da man dann davon ausgehen kann dass er sich hier absichtlich Vorteile erarbeiten will.

  • Zitat

    Original von Pommesfee


    Genau das sehe ich etwas anders. Die Möglichkeit, ein Spiel aufzugeben besteht zwar, aber nur in der Form, dass man kompromisslos das Spiel aufgibt und den Tisch räumt. Eine Form von "Ich gebe auf, wenn du mir deine Karten zeigst und wenn ich sie gut finde" grenzt fast schon an einen Cheating-Versuch, da ich als gutgläubiger und vielleicht etwas unerfahrener Gegner dann nichts weiter dabei denke. Dass der Gegner dann meine Karten garantiert nicht gut finden wird und nicht aufgibt und sich freut dass er meine Karten kennt, ist ein GameLoss/MatchLoss wert. Sollten sich solche Vorfälle wiederholen würde ich Cheating unterstellen und ein DQ aussprechen, da man dann davon ausgehen kann dass er sich hier absichtlich Vorteile erarbeiten will.


    Sorry, aber das ist Unsinn. In dem Moment wo ich sage, dass ich aufgebe, wenn du die oder die Karte hast, mache ich ein verbindliches Angebot. Wenn die Karte dann gezeigt wird, ist das Angebot angenommen. Somit ist das Spiel dann beendet. Da gibts keine "Ach nööö....doch nicht aufgeben Funktion"



    ... und cheating ist das dann auch an keiner Stelle. Cheating wird es dann, wenn man später bestreitet diese Einigung getroffen zu haben. Das kann man aber bei X anderen Spielkomponenten von YGO auch versuchen. Da ist eben der Judge gefragt das herauszufinden.

  • Zitat

    Original von The Game
    Sorry, aber das ist Unsinn. In dem Moment wo ich sage, dass ich aufgebe, wenn du die oder die Karte hast, mache ich ein verbindliches Angebot. Wenn die Karte dann gezeigt wird, ist das Angebot angenommen. Somit ist das Spiel dann beendet. Da gibts keine "Ach nööö....doch nicht aufgeben Funktion"


    Warum ist das dann Unsinn? Das ist doch genau das was ich sage :)



    Zitat

    ... und cheating ist das dann auch an keiner Stelle. Cheating wird es dann, wenn man später bestreitet diese Einigung getroffen zu haben. Das kann man aber bei X anderen Spielkomponenten von YGO auch versuchen. Da ist eben der Judge gefragt das herauszufinden.


    Und wieder: Meine Worte. Wenn man dann, nachdem man die Karte(n) gesehen hat nicht aufgibt, obwohl man es zuvor gesagt hat, ist es in meinen Augen Cheating. Man hat sich durch Täuschung des Gegners Wissen von seinen Handkarten verschafft. Ist für mich ein klarer Fall. Besonders wenn es wiederholt auftritt sollte man ohne lange zu überlegen ein DQ aussprechen.


  • Ich stimme dir ja auch in allem zu was du jetzt geschrieben hast. Allerdings scheinst du zwischen den verschiedenen Möglichkeiten nicht genug zu differenzieren.
    Ich stelle sie daher noch einmal dar.


    1. "Hast du Solemn? Dann gebe ich auf!" --> Verbindliche Aussage, spiel ist vorbei. Alles ist sauber gelaufen.


    2. "Hast du Solemn? Dann gebe ich auf! Oh du hast ja Solemn...danke für die Info und weiter gehts!" --> Cheating, potenzielles DQ


    3. "Hast du Solemn?" --> eine normale Frage mit dessen Beantwortung aber hier keine Verbindliche Folge vereinbart wird. Antwortet der Gegner in diesem Fall ist er selbst Schuld.

  • Hallo zusammen!!
    Ich finde das auch nich in Ordnung, wenn man sagt das man aufgibt und dann macht mans nicht!!!


    Wenn ich an nem Turnier bin und in eine Situation komme,in der ich sehe okay ich looose wahrscheinlich sage ich dem Gegner klip und klar ich gebe auf!
    Danach zeige ich die Karten und frage,ob ich vielleicht mal seine Handkarten sehen darf.
    Denn so wie hier geschildert mit dem: "Wenn du diese Karte hast,hab ich verloren!" hab ich so meine Probleme.
    Denn logischerweise kann man dies schon im ersten Zug sagen.


    Also,in diesem Sinne...
    Mfg Petra:P

    Zitat

    Original von Medicate
    "And if you do" ist keine temporale Angabe. Diese wird in Yu-Gi-Oh mit "then" gegeben.
    Als Beispiel: Iss eine Currywurst, und falls du das machst, isst du noch Brot oder Pommes dazu. Also esse Ich Currywurst mit Pommes. Es heißt nicht: Iss eine Currywurst, dann iss Pommes.


    (╯°□°)╯︵ ┻━┻ ︵╰(°□°)╯︵ ┻━┻ ︵ ╰( °□°╰)

  • ich persöhnlich finde,es ist eig. immer cheating


    Denn wenn spieler A fragt ob Spieler B irgendetwas hat,und bereit ist,aufzugeben wenn spieler B das solemn hat,dann weiß er(dadurch das Spieler B ihm 100% die karte zeigen würde ,weil es sein wille ist das spiel zu gewinnen)gemäß dem Fall sollte Spieler B nicht auf das angebot eingeht ,das Spieler B Kein Solemn hat,und hat sich somit,einen Vorteil erfragt indem er auskunft über Spieler B's Hand/Feldkarten hat um z.b. Kombos etc. sinnvoll zu nutzen.
    Selbst also wenn die Frage also Verbindlich wäre,könnte man jede Karte im YGO-Pool erfragen die der Gegner noch haben könnte bis man zufällig eine Karte nennt die er "wirklich" auf der hand hat(womit man dann verloren hätte).Sollte der gegner also nur eine Feldkarte besitzen und man selber nur eine besitzen würde man wohl oder übel einen riesigen Wissensvorteil erwirtschaften können gemäß der Gegner spielt mit.
    Deswegen ist auch schon die einfache frage nach auskunft von Karten des Gegners für das aufgeben regelwiedrig ,weil ein Spieler sich dadurch einen enormen vorteil schaffen könnte.