Herzlich willkommen bei dem neuen Fanfiktionprojekt Abgründe der Seele.
Das komplette Projekt wird derzeit von @pokespriter und @kelly98 ersonnen und gemeinsam zum lesen für Interessierte hochgeladen.
Zur Thematik möchte ich vorerst nicht zuviel verraten, nur folgendes: es ist ziemlich schwierig worüber in den Texten geschrieben wird und sollte auch mit einer gewissen Achtung behandelt werden. Es wird bisweilen ziemlich düster wenn nicht sogar deprimierend, von dem her wer solche Literatur nicht mag muss sie nicht lesen (bzw. sollte es möglicherweise lassen). Diese Einleitung wird wohl regelmäßig geupdatet (ergo hier wird wohl demnächst mehr stehen) es gibt also weitere Infos. Kritik, Lob und Verbesserungsvorschläge sind gern gesehen soweit sie im Rahmen des menschlichen liegen (es werden weder großartige Lobhymnen noch bodenlose Beleidigungen erwünscht).
MfG kelly98
FF: Abgründe der Seele
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Hier haben wir den ersten Textabschnitt. Mir ist bewusst, dass er relativ kurz ausfällt, jedoch erfüllt er seine Absicht und Aufgabe einen ersten Blick auf meine Hauptfigur Liz zu werfen.
Viel Spaß und ein angenehmes Lesen!Resignierend seufzte Liz auf. Schon wieder nicht geschafft. So ein Mist. Wie soll ich damit unter Mums und Dads Augen treten. Schon wieder enttäuscht. Was bin ich nur für eine Tochter. Eine Enttäuschung… Verletzt schaute Liz auf das Blatt Papier das der Lehrer vor wenigen Augenblicken auf ihren Tisch hingelegt hatte. In der rechten oberen Ecke prangerte die rote Zahl 5 ihr Versagen an. Der Lehrer -Mr. Parker- betrachtete sie mit einem letztem kritischem Blick, bevor er fortfuhr die Ergebnisse der letzten Mathe-Schularbeit zu verteilen. Oh je, gleich wissen es alle. Der Idiot von Lehrer hat es doch gerade allen gezeigt. So ein Arsch. Was soll ich nur tun… Die leicht anschwellende Panik spürend, beschleunigte sich Lizs Atmung. Ein Ziehen in der Magengegend setzte ein. Ihr diesmaliges Scheitern übertraf alle vorangegangenen Fälle. Ihr ging es von einer zur nächsten Sekunde bedeutend schlechter, Schweiß strömte aus ihren Poren, ein Schatten begann sich über ihr Blickfeld zu legen. Alle hassen dich! Du kannst nichts! Du schaffst nichts! Du bist ein nichts! Lizzz du Versaaageeer….! Versaaageeer! Versaaageeer! Die Schmerzen am Bauch wurde immer stärker. Ich schaff das nicht. Ich muss ruhig bleiben. Niemand weiß davon. Nur Mr. Parker. Alle schauen mich an. Sie wissen es doch. Er hat es ihnen gesagt. Er verachtet mich. Sie verachten mich. Alle verachten mich. Ich bin ein Versager. „Versaaageeer! Versaaageeer!“ hallte es in ihrem Kopf nach. Der Schmerz in ihrem Unterleib nahm noch ein weiteres Mal zu. Plötzlich steht Liz gekrümmt im Raum und läuft zur Tür. Sie sieht sich die Tür öffnen, hört sich „Bin kurz auf dem Klo!“ sagen und beobachtet ihren Körper den Flur hinab geradewegs auf die Toilette zu zu gehen. In ihrem Kopf herrschte ein Chaos aus mehreren Stimmen die wild durcheinander riefen. Ein steter Chor rief immerzu: „Versaaageeer! Versaaageeer!“ , während mehrere andere Stimmen ihr auftreten im Klassenzimmer hämisch verurteilten: „Habt ihr das gesehen? Das hässliche, fette, dumme Mädchen geht aufs Klo! Ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben!“ „Sie hat einfach so den Unterricht gestört!“ wirft eine weitere Stimme ein. „Darf ich fragen was sie hier machen?“ echot die Stimme von Mr. Parker in ihre Kopf. Endlich endet der Flur vom Klassenzimmer in einem Treppenhaus und die Toilettentür kommt in Sicht. Immer noch mechanisch steuert ihr Körper darauf zu. „Hey, seht da, die stinkende Liz! Wollen wir mit ihr spielen?“ ruft eine jungenhafte Stimme aus dem Stimmengewirr. „Versaaageeer! Versaaageeer!“ tönt es weiter. Liz öffnete die Türe. „Versaaageeer! Versaaageeer!“ Ihr hässlicher Körper schleppte sich in Richtung Toilettenkabine. „Versaaageeer! Versaaageeer!“ Sie beugt sich über die Kloschüssel und der Krampf in ihrem Magen erreicht seinen Höhepunkt. „Du bist ein nichts!“ „Versaaageeer! Versaaageeer!“ Der Inhalt ihres Magens bäumt sich auf, erreicht ihren Rachen und erfüllt ihre Mundhöhle mit dem Geschmack von Erbrochenem. „Versaaageeer!“ Schließlich übergibt sich Liz in die Toilette. Röchelnd kniet sie über der Schüssel. Sofort verstummen die Stimmen in ihrem Kopf und der Schmerz ebbt langsam ab. Das darf niemand erfahren. Niemals. Wenn jemand wüsste was ich gerade getan habe. Das wäre die Höhe. Sie würden mich nur noch für wertloser befinden und mich von der Schule schmeißen. Dann wäre ich auch zuhause der Versager. Ich bin ein Versager. Aber das, das muss ich schaffen. Zuhause darf niemand jemals hiervon wissen…