Lässt sich die „Göttin mit dem 3. Auge" aus dem Deck heraus als Fusionsersatz verwenden?

  • Das klingt sehr schwammig. Bisher habe ich nix gefunden, was dem entgegensprechen würde.

    Naja, doch. Das Ruling, was Thergothon angesprochen hat, spricht dagegen.


    "The effect "You can substitute this card for any 1 Fusion Material Monster" of a monster like "King of the Swamp" or "Goddess with the Third Eye" is not applied while the monster is in the Deck."


    Das Problem an der Sache: Seitdem Upper Deck Entertainment nicht mehr am TCG beteiligt ist, erhalten wir im Normalfall keine Rulings mehr für Karten und alles wird über den PSCT geregelt. Aus dem PSCT für Göttin mit dem Dritten Auge wird jedoch nicht hundertprozentig klar, ob der Effekt auch aus dem Deck gilt.


    Folgende Anhaltspunkte sprechen allerdings dafür:


    - Das oben zitierte OCG Ruling. Wenn im TCG nichts gegenteiliges behauptet wird, werden OCG Rulings im Regelfall angewendet - zumindest solange, bis an sich im TCG aktiv dagegen entscheidet.

    - Monster im Deck haben keine Effekte, weil sie dort nicht lesbar (Publick Knowledge) sind. Es gibt wenige Ausnahmen wie Dunkler GelehrterDunkler GelehrterLevel 9 / ATK: 2800 / DEF: 3200Finsternis * Hexer * EffektKann nicht als Normalbeschwörung beschworen/gesetzt werden. Muss erst als Spezialbeschwörung (von deiner Hand oder deinem Deck) beschworen werden, indem du 1 „Dunkler Magier“ als Tribut anbietest, sofort nachdem du den Effekt von „Zeitzauberer“ angewendet hast, wobei du den Münzwurf richtig vorausgesagt hast. Wenn auf diese Art als Spezialbeschwörung beschworen: Füge deiner Hand 1 Zauberkarte von deinem Deck hinzu. und MetallzoaMetallzoaLevel 8 / ATK: 3000 / DEF: 2300Finsternis * Maschine * EffektKann nicht als Normalbeschwörung beschworen/gesetzt werden. Muss erst als Spezialbeschwörung (von deinem Deck) beschworen werden, indem du „Zoa“ als Tribut anbietest, der mit „Metallwandler“ ausgerüstet ist., die jedoch explizit erwähnen, dass ihr eigener Effekt selbst im Deck gültig ist. Göttin hat solch einen Zusatz nicht. Die beiden Karten sind zudem auch so alt, dass ihr erster Print vor dem PSCT erschienen ist, von daher kann man sie gut mit Göttin mit dem Dritten Auge vergleichen.

    - Karten wie CyberharpyieCyberharpyieLevel 4 / ATK: 1800 / DEF: 1300Wind * Geflügeltes Ungeheuer * Effekt(Der Name dieser Karte wird immer als „Harpyie“ behandelt.) erwähnen explizit in ihrem Kartentext, dass sie "immer/always" als anderer Kartenname gilt. Das "immer" schließt somit auch das Deck ein. Göttin hat in ihrem Kartentext kein "immer" und sollte dementsprechend nicht so funktionieren wie Cyberharpyie.


    Einen richtigen Punkt für deine Argumentation kann ich leider nicht finden. Dennoch würde ich empfehlen bei solchen Fragen vor dem Turnier den jeweiligen Head Judge zu fragen, wie er das ganze regeln wird. Ich persönlich würde mich aus den oben genannten Gründen dagegen entscheiden.


    Frohe Ostern!


    MfG

    ~Pfannkuchen~

  • Danke erstmal für die ausführliche Antwort.


    Die Thematik kam gestern während eines Duells auf und es ließ sich leider nicht hundertprozentig, zumindest aus meiner Sicht, klären. Ich habe bei Yugipedia unter Ruling nachgeschaut und es gibt auch andere Karten mit exakt dem selben Effekt bei dem auch nur vage auf diese OCG Regelung hingewiesen wird.

    Du schreibst, der Kartentext sei kein öffentliches Wissen, dies träfe auch zu, wenn in einem Kartentext stünde, wähle beispielsweise ein Monster mit der Eigenschaft Licht aus. Durch den Vorgang des aktiven Auswählens einer Karte im Deck, ausgelöst durch die Aktivierung einer anderen Karte, wird aber die Voraussetzung öffentliches Wissen, denn es wäre bei meinem Beispiel ablesbar, welche Eigenschaft die Karte hat, genauso wie bei der Göttin der Effekt, sodass sie mM nach als beliebiges Ersatzmaterial verwendbar ist. Zudem hat die Karte nur einen immer gültigen Einzeiler als Effektbeschreibung und keinerlei Einschränkungen.

    In gewissem Maße auch vergleichbar mit jeder beibiegen Sucherkarte.
    Ich denke, die Problematik lässt sich nicht mit Gewissheit hier abschließend klären und nur Pegasus kennt die Antwort bzw kann eine Regelung festlegen.


    Frohe Ostern euchb auch

  • Ich denke, die Problematik lässt sich nicht mit Gewissheit hier abschließend klären und nur Pegasus kennt die Antwort bzw kann eine Regelung festlegen.

    Über den Sinn oder Unsinn des Rulings mag man streiten, aber solange dir beispielsweise ein Head Judge auf einem Event nichts anderes sagt, findet das OCG-Ruling Anwendung, wie von Pfannkuchen bereits dargelegt. Unabhängig davon, ob dieses Ruling den eigenen Ansichten ent- oder widerspricht, es ist bindend.

  • Dass es ein Richter so sagt und eine logische Begründung sind 2 verschiedene Dinge. Im Regelheft steht dazu nix und diese OCG Regelung definiert nicht spezifisch diesen Fall. Scheinbar ist das eine Art Grauzone. Was hier mit dieser OCG Regel kommuniziert wird ist dementsprechend eher eine Ableitung, vielleicht sogar eine Interpretation. Dass es irgendwo bindet ist, mag ja sein, ändert aber nichts die Grundproblematik. Man müsste wirklich den Erfinder von Duel Monster dazu befragen.

  • Scheinbar ist das eine Art Grauzone. Was hier mit dieser OCG Regel kommuniziert wird ist dementsprechend eher eine Ableitung, vielleicht sogar eine Interpretation.

    Der einzige, der hier eine Grauzone definieren will, bist in meinen Augen du, weil dir meiner Meinung nach unsere Antwort nicht passt. Karten funktionieren nur aus dem Deck, wenn es explizit auf ihnen erwähnt wird. Selbstverständlich ist das Regelbuch zu klein, um alle Streitfälle abzudecken, aber ein im OCG (Offical Card Game) gültiges Ruling können wir ebenfalls nicht überstimmen. OCG Rulings sind übrigens deutlich näher im Sinne des Erfinders des Spiels als TCG Rulings, da das Spiel aus dem asiatischen Raum kommt.


    Der Vergleich zum Suchen einer Karte durch eine andere Karte (wie z.B. Sangan) hinkt hier, da das ein einiges Unterfangen ist und spieltechnisch sogar im Regelbuch erwähnt wird. Von daher sind beide Szenarien nicht miteinander vergleichbar in meinen Augen. Siehe Seite 55, Absatz "Reveal" und "Search your Deck" in Version 10 des aktuellen Regelbuchs: https://img.yugioh-card.com/en…ook/SD_RuleBook_EN_10.pdf


    Ansonsten würde ich mich freuen, wenn du Karten-/Rulingbeispiele hast, um deine Sichtweise zu untermauern.


    MfG

    ~Pfannkuchen~

  • Im Prinzip würde ich mich jetzt nur noch wiederholen.


    Der Hauptpunkt, weswegen diese Sache nur von Pegasus oder der Regelkommission (falls es sowas gibt), ist die schwammige Beschreibung plus keine exakte Regel.

    >Eine Karte im Deck ist „unbekannt", aber mit der Suche danach (durch quasi jede x-beliebige Sucherkarte) wird die gesuchte Karte anhand von Kriterien identifizierbar und auswählbar. Sei es nun aufgrund des Typs, der Eigenschaft oder eines Namens.

    >Da die Göttin einen so pauschal geschriebenen Kartentext hat, ist es weder ein Effekt der aktiviert, ausgelöst oder permanent gilt. Es ist ein allgemeiner immer gültiger Effekt.

    >Es gibt nur diese schwammige OCG Regelung, dass Effekte im Deck nicht gelten, was aber schon damit ausgehebelt wird, dass man Karten Suchen kann, deren Effekt es ist, als Karte XY behandelt zu werden.

    >Genau genommen ist es sogar naheliegender, dass diese Karte verwendbar ist.

    >Es müsste jetzt halt von Pegasus oder wem auch immer eine klare Aussage kommen.

    Wir müssen uns jetzt auch niht weiter im Kreis drehen. Es ist faktisch nicht zu 100% zu bestimmen.

  • Dir wurde oben gesagt, wie in Yugioh Grenzfälle behandelt werden und dann wurden dir die notwendigen Rulings geliefert um deinen Grenzfall zu verstehen. Wenn du das nicht glauben willst ist das nicht unser Problem. Wie bereits gesagt kannst du es Zuhause ohnehin spielen wie du willst und auf Events kannst du den Headjudge fragen. Ich würde dir aber raten mit dem nicht zu diskutieren.


    Ansonsten sagt vielleicht pazim96, der einer unserer kompetentesten Judges hier im Forum ist noch etwas dazu.

  • Der Hauptpunkt, weswegen diese Sache nur von Pegasus oder der Regelkommission (falls es sowas gibt), ist die schwammige Beschreibung plus keine exakte Regel.

    Sag mal, hast du den den ersten Beitrag von thergothon überhaupt gelesen? Es gibt ein OCG-Ruiling dazu, eine exakte Regel, keine schwammige Beschreibung.

    >Eine Karte im Deck ist „unbekannt", aber mit der Suche danach (durch quasi jede x-beliebige Sucherkarte) wird die gesuchte Karte anhand von Kriterien identifizierbar und auswählbar. Sei es nun aufgrund des Typs, der Eigenschaft oder eines Namens.

    OCG-Ruilings > Logik

    >Da die Göttin einen so pauschal geschriebenen Kartentext hat, ist es weder ein Effekt der aktiviert, ausgelöst oder permanent gilt. Es ist ein allgemeiner immer gültiger Effekt.

    Außer im Deck und im banished Pile, siehe OCG-Ruiling

    >Es gibt nur diese schwammige OCG Regelung, dass Effekte im Deck nicht gelten, was aber schon damit ausgehebelt wird, dass man Karten Suchen kann, deren Effekt es ist, als Karte XY behandelt zu werden.

    Nein, es gibt eine OCG-Regelung, dass Fusionsersatzmonster nicht als Fusionsersatzmonster herhalten können, wenn sie im Deck oder im banished pile sind. Dieses Ruiling fand sogar in den letzten Monaten wieder mehr Aufmerksamkeit, weil Lubellion, eine sehr stark im Meta vertretene Karte, aus dem banished Pile fusionieren kann. Diese Karte findet im Moment sogar den Weg zu uns und damit wird dieses Ruiling auch für uns in den nächsten Monaten wieder wichtiger.

    >Genau genommen ist es sogar naheliegender, dass diese Karte verwendbar ist.

    OCG-Ruiling > Logik

    Es ist faktisch nicht zu 100% zu bestimmen.

    Doch. Wenn ein Typ ein Spiel erfindet und dir die Regeln erklärt, dann hat der Typ zu 100% recht. OCG-Regeln sind was offizielles, die sagen wie das Spiel zu spielen ist, sei es noch so unlogisch oder schräg.

  • Monstereffkete gelten im Deck nur dann, wenn es explizit auf der Karte steht. Dabei ist das Wort "immer", wie im Beispiel Cyperharpyie, ebenso gültig. Nur darum geht es in dem Ruling und in meinen Augen gibt es hier keine Grauzone. Das sagt ganz klar aus, dass Fusionsersatz-Effekte im Deck nicht gelten.


    Der zweite Aspekt und der, auf den du dich scheinbar beziehst, sind Sucheffekte oder eben Karten die aus dem Deck fusionieren können.

    Das Beispiel mit Sucherkarten (zu den ich Deckfusionen jetzt mal zählen würde) hinkt hier jedoch etwas.

    Die Sucherkarte definiert genau, was aus dem Deck gesucht werden kann. Dabei werden aber keine Effekte aktiviert und keine Effekte alive.

    Wenn ich das Deck durchsuche und es dann quasi "public knowledge" wird, so bleibt es immer noch das Deck und somit gelten die Regeln für das Deck. Ergo das Ruling.

    Ich persönlich finde Mann kann da keine Grauzone sehen. Außer man möchte auf Krampf Recht haben oder einfach nicht einsehen dass man sich einfach geirrt hat.

  • Wir drehen uns ab hier nur noch im Kreis. Ich habs aber zur Kenntnis genommen. Und mit gefallen oder nicht gefallen hat die Sache gar nix zu tun. :face_with_tears_of_joy:

    Der einzige der sich dreht bist leider du. Aber ich denke wir können hier dann abschließen, um es nicht weiter ausarten zu lassen.


    :closed:


    MfG

    ~Pfannkuchen~