Sometimes goodbye’s the only way!

Zunächst einmal wünsche ich euch natürlich

Der heutige Artikel ist in mancherlei Hinsicht vielleicht ein ganz besonderer: Nicht nur, dass er der erste Artikel im neuen Jahr 2008 hier auf eTCG ist, nein, es handelt sich hierbei auch um „Chronos’ 40. Gedankengang“ und zugleich auch um meinen letzten.

Ich möchte euch an dieser Stelle nicht mit den Gründen meines Ausscheidens aus der Reihe der Kolumnenschreiber und Moderatoren langweilen, doch aufgrund gewisser privater und beruflicher Umstände sah ich mich leider dazu gezwungen, diesen Schritt letzten Endes zu gehen und meine Aktivitäten hier im Forum zurückzufahren. Weder ist es die fehlende Lust am Yu-Gi-Oh! Trading Card Game, noch ein Mangel an Themen, die mich bei dieser Entscheidung leiteten, als vielmehr der Faktor „Zeit“ – wie dies ja nun einmal nur all zu oft im Leben der Fall ist!

Ich hoffe, ihr habt Verständnis für meine Entscheidung und ich möchte mich an dieser Stelle schon einmal bei all jenen bedanken, die meine Artikel regelmäßig verfolgt haben, die sich im Feedback-Thread zu Wort meldeten und mir auch anderweitig im Forum eine große Hilfe waren. Sei es weil sie einem dabei halfen, Hirngespinste in spielbare Strategien zu verwandeln, die eigenen Wantz aufzutreiben, einem bei den Modatortätigkeiten unter die Arme griffen oder schlichtweg immer ein nettes Wort für einen übrig hatten!

Aber natürlich soll mein letzter Artikel nun nicht voll und ganz von Wehmut und Abschiedsschmerz zeugen, vielmehr möchte ich an meinen bisherigen Bemühungen festhalten und euch noch einmal zeigen, wie viel Spaß das Sammelkartenspiel doch machen kann:

Alles begann im Jahr 2004, als ein damals blutiger Anfänger sich zusammen mit seinen Freunden auf den Weg machte, um das erste Turnier seines Lebens zu bestreiten. Es war die Zeit als Jinzo, Elfenzwillinge und Kycoo, Geistzerstörer noch die Turnierszene beherrschten und schnell musste unser blutiger Anfänger feststellen, dass er den professionelleren Spielern noch lange nicht das Wasser reichen konnte. Es fehlte ihm schlichtweg an spielerischer Erfahrung, aber auch die eine oder andere damalige „Staple“ hätte er nur all zu gerne selbst in Händen gehalten.

Also besann er sich darauf, diese Defizite aufzuholen und fortan regelmäßig beim Turnier mitzumischen. Nach wenigen Wochen hatte auch er dann endlich Jinzo, Gemeinsam sind wir stark und Spiegelkraft für sein Deck auftreiben können und mittlerweile schaffte er es sogar seine Leistungen kontinuierlich zu verbessern. Ein Turniersieg war ihm allerdings nach wie vor noch nicht vergönnt.

So kam es, dass sich unser blutiger Anfänger, eines sonnigen Nachmittages erneut voller Zuversicht, nun vielleicht endlich den Sieg mit nach Hause tragen zu können, ins Duellgetümmel stürzte, doch da sollte er dann sein blaues Wunder erleben!

Eigentlich hatte er sich mit seinem Side-Deck nur gegen das einzige gespielte Exodia-Deck vorbereitet, denn Deckvielfalt war alleine aufgrund des beschränkten Kartenpools zur damaligen Zeit noch nicht wirklich gegeben, doch urplötzlich musste er hilf- und fassungslos mit ansehen, wie sein Gegner eine Karte namens Lava Golem auspackte und begann, seine eigenen Monster zu opfern.

Der Wandel, der sich zur damaligen Zeit im Yu-Gi-Oh! Trading Card Game vollzog, ging leider vollkommen unbemerkt an unserem Anfänger vorüber, so dass er erst im Nachhinein darüber aufgeklärt wurde, dass seit geraumer Zeit auch all jene Booster-Erweiterungen, die bis dato lediglich dem amerikanischen Markt zur Verfügung standen, hierzulande turnierlegal wären. Was für eine Nachricht und welch herber Rückschlag!

Dabei hatte es ihm doch bereits so viel Zeit und Überzeugungskraft gekostet, alleine Jinzo und Co. endlich ausfindig zu machen, nun sollte er sich auch noch mit Black Luster Soldier - Envoy of the Beginning, Chaos Emperor Dragon - Envoy of the End und Yata-Garasu eindecken?

Das Loch, in das unser Anfänger damals stürzte, schien bodenlos und er war knapp davor, sich vom Sammelkartenspiel zu verabschieden, da er weder die Tauschkarten noch das Booster-Glück oder Geld dazu hatte, sich mal eben all diese seltenen Karten zu besorgen.

Doch eigentlich wollte er das Hobby, das ihm doch so viel Spaß bereitete, nicht aufgeben, nur sollte es ihm fortan nicht mehr passieren, dass er Neuerungen im Sammelkartenspiel erst derart spät erfährt und da er kein all zu großer Anhänger diverser Zeitschriften war, entschied er sich kurzer Hand dazu, das Internet zu Rate zu ziehen!

Von diesem Tag an war er also Stammgast bei den verschiedensten Online-Plattformen, die ihn unter anderem darüber aufklärten, dass die Umstrukturierung im Sammelkartenspiel keinesfalls das Aus der deutschen Booster-Erweiterungen bedeuten sollte und der Nachfolger von Labyrinth of Nightmare mit Ancient Sanctuary bereits feststand! So schöpfte unser Anfänger neue Hoffnung, denn schnell fand er Gefallen an Das Ende von Anubis, Nächtlicher Angreifer und Feindkontrolle und dies ließ ihn die Zeit bis zum Release der Serie auch mehr oder weniger gut überstehen, da er sich dank dieser Karten wieder Chancen auf den Sieg ausrechnete.

Vor allem die Secret Rare sollte den nervigen Chaos-Monstern seiner Meinung nach mit Leichtigkeit Einhalt gebieten können und wie es der Zufall so wollte, war Das Ende von Anubis tatsächlich eine der ersten Karten, die er aus einem Ancient Sanctuary Booster befreite. Aber auch seine anderen Wunsch-Karten sollten nicht lange auf sich warten lassen, da sich der Rest der Spielergemeinschaft nach wie vor eher darauf konzentrierte, sämtliche Invasion of Chaos Displays leer zu räumen und für diese Neuerungen noch nicht so viel übrig hatte.

So hatte unser blutiger Anfänger, der nun vielleicht gar nicht mehr so blutig war, nach wenigen Wochen dann endlich sein damaliges Traumdeck erstellt, das seine ganze Kraft aus Karten wie Das Ende von Anubis, Jinzo, Nächtlicher Angreifer, Kycoo, Geistzerstörer, Gemeinsam sind wir stark, Kraft der Magie, Feindkontrolle und Fallgrube zog. Und dieses Mal sollte er endlich erfolgreich von einem Turnier nach Hause gehen.

Denn auch wenn Chaos Emperor Dragon - Envoy of the End und Co. eine ernst zu nehmende Gefahr darstellten, so gab es dennoch nach wie vor nicht viele Spieler, die bereits alle Karten, die solch ein Chaos-Build benötigte, besaßen. Allen anderen machten dann Maske der Finsternis, Kaiserlicher Befehl, Kycoo, Geistzerstörer und eben Das Ende von Anubis zu schaffen und so mussten sie sich reihenweise dieser Beatdown-Strategie geschlagen geben.

Die Situation unseres Anfängers sollte sich allerdings fortan noch weiter verbessern, denn es dauerte nicht lange und das erste Mitglied der Chaos-Familie sowie Yata-Garasu wurden verboten und die Chaos-Decks enorm geschwächt.

Zwar trieb Black Luster Soldier - Envoy of the Beginning nach wie vor sein Unwesen, aber je mehr neue Booster-Erweiterungen erschienen, umso leichter fiel es unserem Anfänger auch mit diesen Deckarten zurecht zu kommen, vor allem, da ihm nun dank der Dark Beginning- und Dark Revelation-Reihe auch immer mehr Karten zur Verfügung standen, die vorher nur auf Englisch erhältlich waren. Und als sich dann auch noch dieser Krieger der Liste der verbotenen Karten beugen musste, war sein Glück perfekt und das Spiel wieder offen!

Nun gut, mehr oder weniger offen; denn bereits nach kurzer Zeit war klar, dass nun die Monarchen zusammen mit Cyber Drache und D.D. Angreifer das Sagen haben würden. Auf der Suche nach Abwechslung und der einen oder anderen neuen Idee durchstreifte unser Anfänger also einmal mehr die Weiten des world wide web und stieß nun eher durch Zufall auf eTCG. Schnell fand er Gefallen an der Seite, da er hier viele Informationen gesammelt vorfand, für die er vorher meist mehrere seiner Quellen in Anspruch nehmen musste. Vor allem aber der Deck Rating- und Strategie-Bereich waren für ihn das reinste Paradies, denn plötzlich durfte er feststellen, dass es noch weitaus mehr als nur Krieger und Monarchen gab und so probierte er sich an den folgenden Wochenende an immer wieder anderen Strategien aus, ehe er seinen ersten Nadelwurm aus einem Tournament Pack zog.

Von da an gehörte seine ganze Aufmerksamkeit diesem kleinen Insekt und für unseren Anfänger stand fest, dass er solch eine Deckdestruction-Strategie unbedingt auch einmal ausprobieren möchte. Während ihn Hiros Schattenspäher schon nach kurzer Zeit nicht mehr wirklich überzeugen konnte, fand er im Seelen absorbierender Knochenturm einen neuen Weg, sein Vorhaben umsetzen zu können und nun konnte er sich auch endlich dazu aufraffen, sich auf eTCG zu registrieren, um seine Idee auch einmal ins Gespräch zu bringen.

In den folgenden Monaten probierte er zwar auch ständig neue Strategien aus, fand aber letztendlich immer wieder zu seinem Deckdestruction-Build zurück, was sich erst mit Erscheinen von Enemy of Justice ändern sollte. Nun kam er in den Genuss seines ersten fehlverpackten Boosters, das neben der Ultra Rare Voltanis der Schiedsrichter auch noch die Rare Zurückgezwungen enthielt, zwei Karten also, die auch noch ziemlich gut zusammenpassen.

Auch hier bemühte er sich lange Zeit, ein einigermaßen schlagkräftiges Deck auf die Beine zu stellen, aber dieses Mal gestaltete sich das Ganze um einiges schwieriger und erst als er davon Wind bekam, dass Strike of Neos für seine Deckidee Unterstützung bereithalten würde, sah er wieder Land. Zusammen mit Boden unter den Füßen wegziehen, Meltiel, Weiser des Himmels und Gellenduo ließ sich das Deck dann allerdings tatsächlich um einiges effektiver gestalten, wenn es auch lange dauern sollte, die vielen seltenen Secret Rares aufzutreiben.

Wirklich viel Zeit, um das Deck auch ausgiebig zu testen, blieb ihm folglich also nicht mehr, immerhin erhoffte sich unser Anfänger auch Großes von den Kristallungeheuern, die die Nachfolgeedition Force of the Breaker bereithielt und damit er nun nicht mehr so lange warten musste, bis er auch diese Monster endlich in die Schlacht führen konnte, verließ er sich nun ganz und gar auf die eTCG-Tauschbörse und deren User, so dass er bereits wenige Tage nach den Sneak Previews über all seine Wunsch-Karten verfügte. So machte er sich auch gleich daran, das vorher bereits mit Hilfe anderer Forenmitglieder entwickelte Grundkonzept in ein fertiges Deck zu verwandeln und bei der nächstbesten Gelegenheit zu testen.

Da so kurz nach Erscheinen der Serie wohl noch niemand wirklich mit den neuen Karten rechnete und ohnehin das Augenmerk eines jeden Spielers auf Raiza der Sturmmonarch zu liegen schien, hatte er es erstaunlich einfach, bei seinem ersten Turnier mit den Kristallungeheuern auch gleich den Sieg einzufahren.

So stellten sich im Laufe der Zeit also die unterschiedlichsten Strategien heraus, mit denen sich unser Anfänger – oder vielleicht war er nun schon gar keiner mehr - nur all zu gerne befasste und erst jetzt bemerkte er, wie schnell doch die Zeit vergangen war, immerhin war er dem Yu-Gi-Oh! Trading Card Game nun schon seit fast vier Jahren treu und zufrieden stellte er fest, dass ihm das Spiel noch immer großen Spaß machte und er mittlerweile auch Teil der großen eTCG-Familie war!

Ja, ihr habt richtig gelesen, anstelle eines „Decks der Woche“ sind es dieses Mal zwei Karten, die ich abschließend gerne noch ins Gespräch bringen möchte. Ihr werdet vielleicht auch gleich verstehen, warum.

Wie oft wurde ich schon gefragt, warum ich mir denn ausgerechnet Neo-Weltraum Dark Panther als Avatar ausgesucht habe und der Karte nach wie vor treu bin; heute gibt es die Antwort auf diese Frage, denn auch mit diesem Ungeheuer verbindet mich eine ganz besondere Geschichte bzw. sogar eine Wette:

Vielleicht könnt ihr euch noch an die Zeit erinnern, als Power of the Duelist erschien: Damals regierten Chaos Hexer und Cyber-Stein die Turniertische dieser Welt und andere Strategien mussten sich ihnen gnadenlos reihenweise beugen.

Nach einigen Wochen hatte ich dann allerdings einmal mehr die Schnauze voll von diesem Einheitsbrei und dachte darüber nach, einfach einmal wieder Burner zu spielen und wettete mit einigen anderen Spielern darauf, dass ich es mit meinem Deck mindestens unter die besten Vier beim nächsten Turnier schaffen könnte, was diese in Anbetracht des vorherrschenden Metas für schier unmöglich hielten.

Aber natürlich wollten auch sie nun auf Nummer sicher gehen und bereiteten ihre Side-Decks dementsprechend vor – Denn wer verliert schon gerne Karten?

Doch dieses Mal sollte es keine der herkömmlichen Burner-Strategien sein und so entschied ich mich dazu, Ameba einmal wieder eine Chance zu geben. Zusammen mit alten Bekannten wie Waffenstillstand und Magischer Zylinder war es nun Aufgabe des Aqua-Wesens gemeinsam mit Kreaturentausch, Mystische Box und Shiens Spion mich zum Sieg zu führen und da kam mir Neo-Weltraum Dark Panther gerade Recht.

So bot sich mir also die Möglichkeit, Ameba’s Effekt auch anderweitig noch zum Einsatz zu bringen, was dank Rettungskatze auch mehr als gut lief und letztendlich sogar für den dritten Platz beim Turnier ausreichte.

So gewann ich also dank Neo-Weltraum Dark Panther meine Wette sowie einen Dunkler Magier des Chaos, zwei Cyber Drachen und einen Goldd, Wu-Fürst der Finsteren Welt (Ihr seht, ich hätte meinerseits ebenfalls einiges an Karten einbüßen müssen, hätte ich die Wette nicht gewonnen!) und beschloss daher, dass dieses Monster mir fortan auch hier auf eTCG Glück bringen solle.

Auch die zweite „Karte der Woche“ begleitet mich nun schon seit geraumer Zeit bei meinen Streifzügen durch das Forum und Anfang März habe ich sie dann auch zum Bestandteil meines Kolumnentitels erhoben.

Immerhin sollte der Name einer Artikelreihe ja auch in irgend einer Form etwas mit dem Sammelkartenspiel an sich zu tun haben und da fiel mein Augenmerk bereits nach wenigen Minuten auf diese Zauberkarte aus der Dark Revelation Volume 1-Reihe. Zwar stand auch das Auge der Wahrheit anfänglich noch zur Debatte, aber dieses Hirngespinst verwarf ich dann doch schnell wieder, da ich mir nicht anmaßen wollte, dass fortan all meine Äußerungen im Rahmen meiner Kolumne als „Wahrheit“ betrachtet werden sollten.

Nein, „Gedankengang“ passte da schon viel besser, immerhin zeigte der Titel auch, dass meine Artikel oftmals nur meine ganz persönliche Sichtweise der Dinge widerspiegeln würden, das entsprechende Themengebiet andererseits aber auch sehr weitflächig gefasst werden kann und außerdem repräsentiert die Karte ja auch ein ganz besonderes Phänomen des Sammelkartenspiels: Den Faktor „Luck“, denn davon ist die Karte – mehr als viele andere – abhängig!

Nun heißt es aber ein allerletztes Mal:

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

MfG,

Roland