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Card Rating: Geisterschnitter und Winterkirschblüten

Rating von Leseleff am 02.03.2017 um 10:04

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Card Rating, dem letzten Teil des SHVI-Tripels. Die heutige Karte kennt ihr vielleicht schon als Platz meiner und Pfannkuchens Top 10 des neuen Sets. Als solchen hat Pfannkuchen sie euch vorgestellt und soviel sei vorweg gesagt: Meine Meinung zu der Karte unterscheidet sich ein wenig von seiner, deshalb bin ich froh, euch die Karte noch einmal im Detail vorstellen zu können. Nebenbei, die Rede ist natürlich von Geisterschnitter und Winterkirschblüten.

Werte


Als geistiger Nachfolger von Geisteroger und Schneehase ist Geisterschnitter und Winterkirschblüten ein Finsternis-Empfängermonster der Stufe 3 vom Typ Zombie mit 0 ATK und 1800 DEF. Über das Fehlen von Angriffspunkten brauchen wir nicht zu reden. Das Monster ist nicht zum Kämpfen gemacht. Aber immerhin, mit Raptillianische Vaskii und Nullstein gibt es spezifischen Support für Monster mit 0 ATK, aber den wird wohl kaum jemand nutzen. 1800 DEF sind dagegen durchaus passabel, zumindest für ein Monster der Stufe 3. Ein wirkliches Hindernis stellen sie jedoch trotzdem nicht dar.
Großartig sind dafür die Möglichkeiten, die durch Attribut und Typ des Monsters eröffnet werden. Als Finsternis-Monster kann es ihm Friedhof zum Beispiel als Material für Finsterer Bewaffneter Drache oder Schwarz glänzender Soldat – Gesandter des Anfangs genutzt werden. Außerdem kann der Schnitter dank seiner geringen ATK für den seit der letzten Liste wieder in dreifacher Ausführung erlaubten Kartenvernichtungsvirus als Tribut angeboten werden und mit Finsterer Ausbruch vom Friedhof auf die Hand zurückgeholt werden. Gerade letzteres ist aufgrund seines Effektes sehr praktisch, aber dazu mehr, wenn wir soweit sind. Für Empfänger ist das Attribut Finsternis übrigens besonders günstig, da sie so als Material für starke Monster wie Beelze von den diabolischen Drachen und Ogerdrache der Leere genutzt werden können.
Zusätzlich ist Zombie, auch wenn mir gewisse alteingesessene Zombiespieler darin widersprechen würden, der vielleicht am besten supportete Typ überhaupt, denn es ist einer der ganz wenigen Typen, die dank des Supports und der Synergie untereinander nur aufgrund ihres gemeinsamen Typs wirklich gut in einem eigenen Deck gespielt werden können. Dazu sind sonst nur die Pflanzen in der Lage, die jedoch eher eine kleine Engine darstellen, und die Psi-Monster, die als Deck jedoch deutlich schwächer sind als viele Zombie-Varianten. Das vermeintliche Steckenpferd des Spiels, die Drachen, sind als Typ-Deck seit der Limitierung von Rotäugiger finsterer Metalldrache nicht mehr wirklich spielbar, sondern wie alle anderen Typen nur in speziellen Themendecks.
Als Zombie kann Geisterschnitter und Winterkirschblüten auf gefühlt hunderttausend Wegen vom Friedhof als Spezialbeschwörung beschworen werden, darunter Mezuki, Zombiemeister und Buch des Lebens. Außerdem kann er als Empfänger für die Beschwörung der Shiranui-Synchromonster genutzt werden.

Effekt


Kommen wir zum entscheidenden Teil, dem Effekt. Eine Weitere Gemeinsamkeit unserer Karte mit Geisteroger und Schneehase ist, dass es sich bei beiden um Handtraps handelt, also um Monsterkarten, deren Effekte auf der Hand aktiviert werden, was auch der Grund für die besondere Synergie mit Finsterer Ausbruch ist, da man sie so nochmal aktivieren kann. Der Status als Handtrap ist schon von sich aus ein großer Vorteil, aus verschiedenen Gründen. Zum einem muss man das Monster nicht erst beschwören, um seinen Effekt zu aktivieren, was Ressourcen spart. Zum anderen sind solche Monster einfach schwerer auszukontern. Diverse Karten wie Effektverschleierin und Durchbruchfähigkeit können nur Monster auf dem Feld als Ziel wählen, nur ganz wenige Karten wie Gedankenentzug können spezifisch Monstereffekte aufhalten, die in der Hand aktiviert werden. Hinzu kommen ein paar Karten, denen es egal ist, wo die Effekte aktiviert werden. Auch können Handtraps, bevor sie aktiviert werden, quasi nicht vorsorglich entsorgt werden, anders als gesetzte Fallenkarten, die schnell einem Mystischer Raum-Taifun oder Ähnlichem zum Opfer fallen. Denn die Karten, die gezielt Handkarten des Gegners entsorgen können, sind aus gutem Grund fast alle verboten. Nennenswert wäre hier lediglich noch Thestalos der Megamonarch. Auch Karten, die zufällig Handkarten abwerfen lassen, sind selten. Dies macht es sehr schwierig, die Aktivierung einer Handtrap zu verhindern. Ein weiterer Vorteil der Aktivierung von der Hand im gegnerischen Spielzug ist, dass sie nur sehr schwer vorauszusagen ist. Bei Monstern wie Nummer 106: Riesenhand, die offen auf dem Spielfeld liegen, weiß der Gegner genau, was ihm blüht und kann sich entsprechend bemühen, den störenden Effekt auszulocken oder anders zu umspielen. Bei gesetzten Karten kommt zwar gewissermaßen der Überraschungseffekt hinzu, um welche es sich handelt, ob es ein Bluff ist oder nicht etc., aber Im Grunde ist auch hier zu erahnen, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um eine störende Fallenkarte handelt, die mit Karten wie Mystischer Raum-Taifun umgangen werden kann. Bei einer Handtrap, sofern sie nicht vorher offen ersichtlich auf die Hand gesucht wurde, kann man vorher nie wissen, dass der Gegner sie hat. Es gibt kaum Möglichkeiten, sie präventiv zu umspielen.
Aber genug über das Für und Wider (na ja, eigentlich ja nur Für…) von Handtraps im Allgemeinen, setzen wir uns also nun mit dem Effekt unserer Handtrap im Speziellen auseinander.
„Speziell“ ist ein gutes Stichwort. Der Effekt funktioniert folgendermaßen: Im Spielzug eines beliebigen Spielers, wenn der Gegner mehr Monster kontrolliert als man selbst, kann man Geisterschnitter und Winterkirschblüten von der Hand abwerfen und ein Monster vom eigenen Extra Deck vorzeigen. Anschließend wird das Extra Deck des Gegners aufgedeckt und alle Karten mit gleichem Namen wie die, die man selbst vorgezeigt hat, aus dem Spiel entfernt. Die Aufgabe der Karte ist es also, gezielt Schlüsselkarten des Gegners vom gegnerischen Extra Deck aus dem Spiel zu nehmen, damit dieser nicht auf sie zugreifen kann. Theoretisch wäre dies auch auf Pendelmonster anwendbar, die jedoch erst vom Feld auf das Extra Deck wandern müssen. Dass auf diese Weise beide Spieler das gleiche Pendelmonster auf dem Extra Deck liegen haben, ist recht unwahrscheinlich. Deshalb ist es offensichtlich, dass die Stärke des Sensenmanns von Match-up und Metagame abhängt, denn wirklich nützlich ist er nur gegen Decks, die sehr stark von einem bestimmten Bossmonster aus dem Extra Deck abhängig sind. Deshalb ist Geisterschnitter und Winterkirschblüten in erster Linie eine Karte für das Side Deck.
Doch sehen wir uns mal an, gegen welche aktuellen Decks der Effekt überhaupt gut ist. Gegen Monarchen und Kozmo, zwei der wichtigsten Metadecks, ist der Sensenmann schon mal weitestgehend unnütz. Monarchen spielen meist überhaupt kein Extra Deck und Kozmo benutzen ihres kaum. Jedenfalls besitzt das Themendeck selbst keine Extra Deck-Bossmonster und ist von keiner Karte aus dem Extra Deck in irgendeiner Form abhängig. In Japan war die Karte allerdings kurz nach ihrem Erscheinen ein guter Konter gegen das damals überdominante „PePe“ (Performapal-Performage)-Deck, indem Zündster-Prominence, der sprengende Drachobezwinger als Ziel erklärt wurde. Dieser ist inzwischen limitiert und auch, wenn man den Pendel-Spieler mit Dinoster-Power, der mächtige Dracoslayer auf ähnliche Weise nerven kann, so kann man sagen, dass das Deck hierzulande von der Banlist zerpflückt wurde, bevor Shining Victories kam, sodass es jetzt bedeutend weniger Relevanz besitzt.
Im Grunde genommen besitzt Geisterschnitter und Winterkirschblüten auf Meta-Ebene genau ein wirklich starkes Opfer: Das Burning Abyss-Deck und all seine Abkömmlinge. Die Korrelation mit diesem Deck ist jedoch so stark, dass ich ihr gleich noch einen eigenen Abschnitt widmen werde und deshalb nun nicht weiter darauf eingehen. Vorerst möchte ich jedoch noch ein paar Beispiele von Nicht-Metadecks nennen, die die Potenzielle Macht der Karte veranschaulichen. Zahlreiche Decks besitzen ein themeneigenes Bossmonster, von dem sie mehr oder weniger abhängig sind. Dazu gehören z.B. das Hieratic-Deck mit Priesterlicher Drachenkönig von Atum, das Dragunity-Deck mit Dracheneinheit-Ritter – Vajranaya, die unermüdlichen Boxer mit Unermüdlicher Boxer Bleijoch oder das Übelschar-Deck mit Übelschar Ophion. Reine Speedroid-Decks lassen sich vielleicht durch das Entfernen von Hochgeschwindigkeitsroid Hagoita etwas ausbremsen. Zombie-Decks werden von einer Kirschblüte auf Psi-Hüllenlord Omega hart getroffen und auch dem Hero-Deck kann man mit Maskierter Held Dunkles Gesetz gewissermaßen die Existenzgrundlage entziehen. Ein weiteres gutes Beispiel wäre das Shaddoll-Deck gewesen, das man mit dem Entfernen von El-Schattenpuppe Konstrukt in massive Schwierigkeiten hätte bringen können, wäre das Fusionsmonster nicht noch vor Erscheinen von Geisterschnitter und Winterkirschblüten verboten worden.
Doch sind dies alles themenspezifische Bossmonster, die in der Regel 2- oder sogar 3-mal gespielt werden. Nützlich kann der kleine Sensenmann aber auch gegen weniger dominante Karten eingesetzt werden. Typische Staples wie Castel, der Himmelssprenger-Musketier hat man sowieso meist im Extra Deck, also kann man sie vorzeigen, um auch die Kopie des Gegners zu entfernen. Dies wird ihn zwar nicht komplett aus der Bahn werfen, aber es kann helfen, ihm Optionen zu nehmen und das eigene Feld zu sichern. Außerdem können auf diese Weise Extra Deck-Staples entsorgt werden, gegen die das eigene Deck besonders anfällig ist. Beispiel hierfür wäre erneut das Burning Abyss-Deck, das von Natur aus massive Schwierigkeiten mit Abyss-Bewohner hat. Mithilfe von Geisterschnitter und Winterkirschblüten kann diese Bedrohung von vornherein vorgebeugt werden.
Aber die neue Handtrap bringt auch einige Nachteile mit sich. Einen habe ich eben in meinen Ausführungen über das Entfernen von Staple Cards schon angerissen: Um ihren Effekt zu aktivieren, muss man das gewünschte Ziel selbst im Extra Deck spielen. Dies ist für das durchschnittliche Anti-Deck, das sein Extra Deck eh nicht benutzt, natürlich problemlos möglich. Andere Decks, insbesondere Synchrodecks und solche, die Zugriff auf mehrere Beschwörungsmechaniken haben, können es sich jedoch nicht unbedingt leisten, auch noch Ziele für Geisterschnitter und Winterkirschblüten in ihr ohnehin enges Extra Deck zu integrieren. Ein Beispiel wäre das bereits mehrfach genannte Zombie-Deck. In diesem wird der Platz im Extra aufgrund der vielen Synchromöglichkeiten, der Rang-4-Staples und gegebenenfalls Zielen für Instantfusion wie Ältestes Wesen Norden gerne mal eng, weshalb es sehr schwierig werden könnte, auch noch an sich unbeschwörbare Monster wie Dante, Reisender des brennenden Abgrunds und Dinoster-Power, der mächtige Drachobezwinger unterzubringen. Ein weiteres Deck, das chronisch an Platzmangel im Extra Deck leidet, wäre zum Beispiel das Blackwing-Deck. Außerdem kann die Notwendigkeit von eigenen Zielen im Extra Deck das Monarch-Themendeck daran hindern, den Sensenmann zu spielen, weil so die Bedingung für Karten wie Domäne der wahren Monarchen, die ein leeres Extra Deck erfordern, nicht mehr erfüllt sind. Die benötigte Freizügigkeit, was Plätze im Extra Deck angeht, ist einer der Gründe dafür, dass Geisterschnitter und Winterkirschblüten gerne im Kozmo-Themendeck gespielt wird.
Der zweite Nachteil ergibt sich aus seiner Einschränkung, dass man seinen Effekt nur aktivieren kann, wenn der Gegner mehr Karten kontrolliert als man selbst. Wer ein paar meiner Posts im Strategieforum verfolgt hat, weiß vielleicht, dass ich nicht besonders viel von solchen Einschränkungen halte. Der Grund: Sie schränken die Nutzbarkeit der betroffenen Karten ein und sorgen dafür, dass sie öfters tot auf der Hand liegen, weil man zu viele Monster kontrolliert, um sie zu nutzen. Allerdings ist „wenn dein Gegner mehr Monster kontrolliert als du“ noch die lascheste Ausführung einer solchen Einschränkung. Die spezifischste wäre „wenn dein Gegner ein Monster kontrolliert und du keine Monster kontrollierst“, wie es beispielsweise Cyber Drache hat. Solche Karten sind vollkommen nutzlos, wenn man auch nur ein Monster kontrolliert, was schon relativ oft vorkommt, und daher in vielen Fällen nur im zweiten Spielzug nutzbar und danach tot.
Geisterschnitter und Winterkirschblüten ist da schon leichter zu verwenden. Zum Einen fragt er nur nach „mehr“ Monstern, kann also beispielsweise auch aktiviert werden, wenn der Gegner zwei Monster kontrolliert, während man selbst nur eines besitzt. Außerdem kann sein Effekt zu einem beliebigen Zeitpunkt im Spielzug des Gegners aktiviert werden. Dies kann zum Beispiel nützlich sein, wenn man selbst ein Monster kontrolliert und der Gegner zwischenzeitig zwei, die er jedoch plant, zu einem Xyz-Monster zu überlagern. Geisterschnitter und Winterkirschblüten kann genau in diesem Moment abgeworfen werden und dem Gegner darüber hinaus die Option auf das Xyz-Monster nehmen, das er wahrscheinlich gerade beschwören wollte. Nichtsdestotrotz bleibt es eine Einschränkung in der Spielbarkeit, die dazu führt, dass man die den Effekt der Karte nicht immer aktivieren kann, wenn man das möchte, und dazu, dass auch die Nutzbarkeit von Geisterschnitter und Winterkirschblüten oft auf einen frühen Gamestate beschränkt ist. Doch darauf werde ich im folgenden Abschnitt noch etwas genauer eingehen.

Ein Auto-Win gegen Burning Abyss?


Wie bereits angekündigt widme ich dem Deck, das am wichtigsten ist, wenn es um Geisterschnitter und Winterkirschblüten geht, einen eigenen Abschnitt: Dem Burning Abyss-Themendeck. Das ganze läuft so ab: Man wirft Geisterschnitter und Winterkirschblüten ab, zeigt Dante, Reisender des brennenden Abgrunds vor und hat gewonnen… Zumindest wollen viele Spieler das gerne so sehen.
Doch ist es wirklich so einfach? Okay, das BA-Deck ist schon recht stark von ihrem Dante abhängig. Er ist ihr Bossmonster, kann den Friedhof mit Monstern füllen, wo ihre Effekte aktiviert werden können, recycled bei seinem Ableben eine Karte und, was wohl am wichtigsten ist, dadurch dass sein Name „brennender Abgrund“ enthält, ist er ein Beatstick mit 2500 ATK, der es einem erlaubt, weiter zu spielen, da die kleinen BA-Monster zerstört werden würden, sobald sich ein „Fremdling“ auf dem Feld befindet.
Früher, als Fremdenführerin aus der Unterwelt auf 3 war, hatte der BA-Spieler einen schlechten Tag, wenn er nicht im ersten Spielzug zwei Dantes und mindestens zwei verdeckte Karten gelegt hat. Das ist mittlerweile nicht mehr ganz so einfach, aber eine Eröffnung mit mindestens einem Dante gehört immer noch zum guten Ton. Und genau da liegt eines der Probleme: Sobald ein Dante im Spiel ist, kann der Gegner den „Dante-Cir-Loop“ starten und sein Xyz-Monster so immer wieder recyclen. Dieser Loop ist vielleicht der Hauptgrund dafür, wie unfassbar ressourcenstark das Deck ist und er funktioniert auch mit einer Kopie. Deshalb muss man schnell sein. Wenn man die Dantes nicht verbannt, bevor der Gegner sie beschwören kann, was meist in genau dem Moment der Fall ist, in dem er zum ersten dran ist, ist es mitunter schon zu spät. Deshalb ist Geisterschnitter und Winterkirschblüten eigentlich nur in einer Situation wirklich, wirklich gut: Im ersten Spielzug des Gegners. Danach oft eher mittelmäßig. Bis das BA-Deck alle drei Kopien ihres Dantes beschworen hat, dauert es meist nicht lange. Und Geisterschnitter und Winterkirschblüten ist nicht wirklich suchbar, deshalb ist man selbst davon abhängig, sie auf der Starthand zu haben, um dem Gegner seinen ersten Spielzug zu vermasseln. Um diese Chance zu maximieren, spielt man ihn natürlich 3 mal, was die Deaddraw-Gefahr noch einmal erhöht. Denn im späteren Spielverlauf, wenn der Gegner einen schon fast mit dem Dante-Cir-Loop ausgegrindet hat, möchte man sicher lieber andere Karten sehen. Zwar kann man ihm die restlichen Dantes nehmen (dann wird man die bisherigen nur umso öfter sehen) oder Beatrice, die ewige Lady bzw. Die Phantomritter des zerbrochenen Schwerts als Ziel vorzeigen, diese stellen jedoch nur zweitklassige Ziele dar.

Doch gehen wir einmal vom bestmöglichen Fall aus: Der Gegner hat angefangen, seine Monster beschworen und man selbst hatte Geisterschnitter und Winterkirschblüten auf der Hand, um sie bei der erstbesten Gelegenheit abzuwerfen und Dante, Reisender des brennenden Abgrunds als Ziel vorzuzeigen. Hat man nun automatisch gewonnen?
Nun, die Chancen, das gebe ich zu, stehen nicht schlecht. Ohne Dante hat das BA-Deck definitiv Probleme. Es ist durch das Fehlen ihres wichtigsten Loops ressourcenschwächer und hat Probleme damit, dass seine Monster sich selbst zerstören. Und doch würde ich zögern, die Frage einfach so mit „Ja“ zu beantworten. Auch ohne den Dante-Cir-Loop ist BA ein ressourcenstarkes Deck, dadurch, dass eigentlich alles floatet. Außerdem verfügt es z.B. mit Die Phantomritter des zerbrochenen Schwerts über andere starke Xyz-Monster, es wird jedoch Schwierigkeiten haben, Druck aufzubauen, da es immer darauf achten muss, dass die eigenen Monster sich nicht selbst zerstören, wenn man ein anderes Xyz-Monster als Dante kontrolliert, was automatisch zu kleineren Feldern führt. Doch auch das lässt sich umgehen, zum Beispiel mit Teuflischer Nashornkrieger. Darüber hinaus spielen die meisten aktuellen BA-Builds auch Speedroid- und Phantomritter-Monster, die auch Problemlos ausgespielt werden können, wenn man Monster anderen Namens kontrolliert und für weitere Xyz-Plays sorgen können.
Was ich damit sagen will: Wäre ich ein BA-Spieler in dieser Situation, würde ich noch nicht schieben, auch wenn es sicher nicht einfach wird. Es kann immer noch sein, dass der Gegner schlecht zieht und dann sollte man immer noch reelle Chancen haben.
Interessanterweise ist Geisterschnitter und Winterkirschblüten aber nicht nur gegen BA sehr stark. Tatsächlich ist das Deck auch eines derjenigen, die die Karte selbst am besten spielen können. Denn nicht nur spielen sie sowieso schon Dante, Beatrice, die ewige Lady und Die Phantomritter des zerbrochenen Schwerts im Extra Deck, weshalb sie diese Karten nicht extra integrieren brauchen, um ihrem Gegner im Mirror Match das Leben schwer zu machen, sie profitieren auch von der Stufe 3 des Empfängers, den sie daher auch, wenn sie seinen Effekt gerade nicht benötigen, als Material für eine Xyz-Beschwörung verwenden können. Das Vorzeigen der eigenen Schlüsselkarten bringt keinerlei Nachteil mit sich. Hinzu kommt die erwähnte Schutzfunktion gegen Abyss-Bewohner und die Tatsache, dass das Deck den Sensenmann als Tribut für Kartenvernichtungsvirus anbieten, sollte es diesen spielen.

Fazit


Geisterschnitter und Winterkirschblüten ist eine sehr spezielle Karte, die in bestimmten Match-ups Spiele im Alleingang gewinnen kann. Doch bringt sie einige Nachteile mit sich. Ihr Effekt kann nur aktiviert werden, wenn der Gegner mehr Monster kontrolliert als man selbst, was dazu führt, dass sie in manchen Situationen tot kommen kann. Auch muss man die Extra Deck-Monster, die man mit seinem Effekt zu entfernen gedenkt, selbst im Extra Deck spielen, was es für manche Decks, die ohnehin schon Platzmangel im Extra Deck haben, undenkbar macht, den Sensenmann zu spielen. Dazu ist seine Stärke sehr von Match-up und Metagame abhängig. Wirklich gut ist er im aktuellen Metagame eigentlich nur in einem Match-up, nämlich BA, und auch nur im ersten Spielzug. Dass er trotzdem mitunter 3x gespielt wird, ist ein Indikator für den Stand des Spiels und wie nonexistent das Lategame geworden ist. Man nimmt es in Kauf, eine Karte, die auch ein großer Deaddraw sein kann, 3x zu spielen, nur um den Gegner mit geringer Wahrscheinlichkeit den ersten Spielzug zu vermasseln. Dies zeigt, wie unglaublich wichtig dieser eine Spielzug ist. Böse Zungen mögen behaupten, das Spiel bestünde sogar nur noch aus ihm.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei dem Empfänger um ein sehr interessantes und gut ausbalanciertes Monster, das, wenn das Metagame wieder mehr auf Bossmonster und Staples aus dem Extra Deck fokussiert ist, sicher noch unerwartete Größe zeigen kann. Von mir bekommt die Karte dafür 6 von 10 möglichen Sternen.

So, das war’s erstmal wieder. Vielen Dank fürs Lesen, ich hoffe, das Card Rating hat euch gefallen. Schaut doch mal im ->Diskussionsthread vorbei. Feedback jeder Art ist immer gerne gesehen. Ansonsten bis zum nächsten Mal!

- Leseleff -