Warum ist Yu-Gi-Oh! eigentlich so scheiße?

Ja, der Titel dieses Artikels ist durchaus so gemeint, wie er dort steht. 1996 wurde das Kartenspiel, das wir heute spielen, erstmals eingeführt. Knapp 20 Jahre später muss man sich aber ernsthaft fragen, was aus diesem Spiel geworden ist. Nach gefühlten 10.000 Karten und immer neuen, absurden Ideen hat sich das Spiel entwickelt, jedoch sehen das nicht alle als positiv an. Okay, „nicht alle“ ist gelogen. Wenn man sich so umhört, hat man das Gefühl, dass 95% der Spieler die Meinung vertreten, das Spiel sei komplett im Eimer. Warum also spielen wir es noch? Was hält uns davon ab, uns ein anderes TCG zu suchen? War Yu-Gi-Oh! eigentlich schon immer so schlecht wie heute, oder hat sich das mit der Zeit entwickelt? Und vor allem: Warum ist das Spiel überhaupt so scheiße geworden?


Die Entwicklung des Spiels


Mit jedem neuen Set muss sich das Spiel weiterentwickeln. Zum Einen, damit sich das Set verkauft, zum Anderen, damit man den Spielern auch etwas bietet. Zuerst war es ein pures Beatdown mit normalen Monstern. Später kamen dann allmählich Effektmonster, Fusionen und Rituale. Das war noch alles erträglich. 2008 kam mit den Synchros die erste Monstergruppe, die die Spieler zum Nachdenken gebracht hat. 2011 kamen dann die Xyz-Monster und 2014 schließlich die Pendelmonster. Und jedes mal wurde die selbe Frage gestellt:



„Ist das Spiel jetzt im Eimer?“



Die Antwort lautete jedes Mal selbstverständlich Ja. Jede neue Innovation wurde aufs Übelste verflucht, da sie das Spiel kaputt gemacht hat. Und ganz unrecht war es nicht mal. Seitdem es Pendelmonster gibt, haben Pendeldecks quasi unendliche Ressourcen, da sie jeden Zug bis zu 5 Monster beschwören und ihre Solitär-Kombos durchführen können. Ohne Karten wie Ernste Warnung kann man dann schon fast einpacken. Aber auch Alles-Negierer führen nicht dazu, dass sich die Community wohler fühlt. Im Gegenteil, am liebsten würden die meisten solche Karten auf die Banned List setzen oder alle Exemplare verbrennen. Fast noch schlimmer sind Karten wie Cyber Drache Unendlichkeit! All diese Drecks-OP-Mistkarten sollten direkt auf der Banned List landen! Oder nein, am besten sollten wir sie alle verbrennen! Bei so viel Freude fragt man sich direkt, was als nächstes für ein Monstertyp ins Leben gerufen wird.


Out or Die


Viele Spieler stört es, dass die Spiele so kurz geworden sind. Aktuell befinden wir uns wieder in einer Phase, in der ein Spiel oft nur wenige Züge dauert. Die OTK-Rate ist extrem hoch und Spaß wird dadurch nicht sonderlich gefördert, zumindest nicht beim Verlierer. Aber es gibt in diesem kurzweiligen Format eine Sache, die fast jeden stört: Die Floodgates.


Floodgates sind Karten, die meinen Gegner daran hindern, mitzuspielen. Die kaum noch vorhandene Interaktion wird noch weiter eingeschränkt, wenn ich Karten wie Antimagischer Duft, Leere der Eitelkeit, Rivalität der Kriegsherren oder Kräfte Rauben spiele. Mittlerweile gibt es tonnenweise solcher Karten, die manchmal in Zug 2 bereits das Spiel entscheiden. Denn hat mein Gegner keinen Plan B, braucht er dringend ein Out wie Mystischer Raum-Taifun auf meine Karte. Hat er die nicht, hat er halt verloren. Mich auf der Gewinnerseite stört es ja nicht, wenn ich einen schnellen und problemlosen Sieg einfahre. Werde ich aber selbst so besiegt, dann werde ich alles daran setzen meinem Gegner übel nachzureden, da er nichts kann, außer Floodgates spielen. Zumal es spielerisch schon eine hohe Leistung ist, aus 40 Karten im Deck genau die eine auf der Starthand zu halten, die meinen Gegner komplett rausnimmt. Es gibt wohl außer Poker kein Kartenspiel, in dem Glück aktuell so groß geschrieben wird wie in Yu-Gi-Oh! Das freut natürlich jeden Spieler tierisch, denn es gibt nichts Schöneres, als von einem vermeintlich schlechteren Spieler weggeluckt zu werden. Denn sind wir ehrlich – Leere der Eitelkeit aufzudecken und dadurch gewinnen erfordert annähernd so viel Skill wie die Klospülung zu betätigen.


Alle Jahre wieder...


Nur wenige Sachen im YGO TCG bleiben immer gleich. Neben dem Format, das immer schlecht ist, ist das die Banned List. Es gab wahrscheinlich noch keine Banned List, mit der mehr als 50% der Spieler zufrieden waren. Warum auch? Die Liste ist jedes Mal der selbe Rotz, immerhin töten die damit mein Deck. Konami wi ll ja auch nicht für ein ausgeglichenes Spiel sorgen, sondern nur alte Decks einschränken, damit sich die Spieler das nächste Produkt mit neuen Karten kaufen.


Bei der Banned List gehen die Gedanken sowieso sehr weit auseinander. Für den einen ist Emporkömmling Goblin die schlechteste Karte der Welt, für den anderen ein Segen, sodass er sie immer spielt. Und sollte die Diskussion einmal beginnen, dann betitelt man sich nach ungefähr 30 Minuten gegenseitig als ahnungslos. Es macht ja auch Sinn, immerhin habe ich das Spiel verstanden und der andere nicht.


Die Banned List soll eigentlich eine gewisse Balance in das Spiel bringen. Was sie aber manchmal erschafft, ist einfach nur grauenhaft. Die Formate manchmal gar nicht so grauenhaft, aber laut der Community sind alle Formate schlecht. Zu wenig Deckvielfalt in den Tops, das Meta ist zu stark, alles viel zu teuer, usw. Machen wir uns nichts vor, jedes Format ist im Grunde genommen schlecht für diejenigen, die kein passendes Deck haben. Deshalb werden auch zukünftige Formate immer schlecht sein.


Das Meta ist zu OP!


So war es schon immer. Das Metagame ist ein Phänomen für sich, was immer wieder an neue Grenzen kommt. Nicht das Meta an sich, sondern eher der Umgang damit. Das Meta zeichnet sich nun mal dadurch aus, dass es stärker ist als alles andere. Es gab schon immer Meta Decks und es wird diese auch in Zukunft geben. Selbst die Banned List kann nicht alles exakt „gleich stark“ machen, da die vielen verschiedenen Themen dafür zu unterschiedlich sind.


Der nervtötende Faktor kommt erst, wenn Spieler X mit seinem Wolkian Deck um die Ecke kommt. Er merkt, dass das Meta viel stärker ist und meckert nun, da sein Wolkian Deck nichts reißen kann.



„Das Meta ist total OP, da gehört alles gebannt! Man kann nicht mal mit T3 Decks gewinnen.“



Herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis. Natürlich hast du mit deinem Wolkian Deck eine negative Siegesquote gegen Pendel, Burning Abyss, Kozmo und Monarchen. Wäre dem nicht so, dann wäre Wolkian nämlich Meta und alle würden es spielen. Wie kann man dem entgegenwirken? Richtig, wir gehen ein paar Punkte zurück und stopfen unser Deck mit Floodgates voll, damit wir immerhin den Hauch einer Chance haben. Vielleicht spielen wir ja nächstes Mal gegen ein Pendeldeck und ziehen Antimagischer Duft, woraufhin wir unseren Gegner auslachen können. Auf die Weise kann sogar ein vermeintlich „schlechtes“ Deck gegen ein „gutes“ gewinnen.



„Das Meta ist aber trotzdem nervig, es spielen immer nur die gleichen Decks oben mit. Da fehlt die Vielfalt.“



Ein guter Kritikpunkt, der von Spieler Y kommt. Aber wie willst du es anstellen, dass bei der nächsten YCS 17 verschiedene Decks in den Top 16 rumlaufen? Ganz einfach, gar nicht. Es ist ein Wunschdenken, dass es ein Spiel gibt, bei dem jedes Deck etwas erreichen kann. Es gibt Decks, die selbst nach einer extrem harten Banned List immer noch schlecht wären, einfach weil sie überholt sind. Als Spieler dieses Decks ist es sicher hart sich damit abzufinden, aber irgendwann muss man es einsehen. Aber bis es soweit ist, kann man ja darauf schimpfen, dass das Meta viel zu stark ist. Und dass das kommende Set noch schlimmer wird. Ein ewiger Kreislauf.


Der Faktor „Kosten“


Geld regiert die Welt, Geld regiert auch in Yu-Gi-Oh!


Die Wurzel allen Übels ist nämlich, dass gute Karten mehr kosten. Oftmals so viel, dass ich sie mir als unregelmäßiger Hobbyspieler niemals kaufen werde. Früher, als ein Exemplar von Fremdenführerin aus der Unterwelt noch über 100 € gekostet hat, habe ich halt einen großen Bogen um sie gemacht. Irgendwann bekommt sie ja einen Reprint und ich kann sie mir billiger holen.


Dieses Prinzip erstreckt sich über das ganze Spiel. Gute Decks kosten nämlich auch im Schnitt einiges mehr als Decks, die mit Sicherheit nichts reißen werden. Metadecks waren schon immer teuer. Geld ist vermutlich auch der wichtigste Grund, warum nicht jeder ein Metadeck spielt. Nicht jeder kann sich alle 3-6 Monate ein neues Deck raussuchen und mehrere hundert Euro investieren. Genau aus diesem Grund werden auch gerne Non-Meta Decks gespielt. Mit solchen T2 oder T3 Decks habe ich zwar kaum eine Chance gegen T1 Decks (also das Meta), aber immerhin habe ich ein Deck und bin dabei. Gegen andere Spieler, die ebenfalls wenig Geld haben, habe ich ja meine Chance.


Es macht ja auch keinen Spaß, Yu-Gi-Oh! alleine zu spielen. Gegner findet man häufig nicht auf der Straße, sondern in Kartenläden. Jetzt kommt der Geldbeutel ins Spiel: Ich muss nicht nur zu einem solchen Kartenladen fahren, sondern ich will ja auch bei einem Turnier mitspielen. Am besten regelmäßig. Egal ob WM, Deutsche Meisterschaft oder nur auf kleinen Locals, irgendwo will man immer dabei sein. Die Teilnahmegebühr und die Wegkosten summieren sich natürlich, sodass man vielleicht oft hin will, aber kein Geld dazu hat. Gerade für Schüler, die kein geregeltes Einkommen haben, ist das ein Problem, da man so neben der Beschaffung des eigenen Decks noch andere Kosten hat, die man abdecken muss.


Man kann also fast nur Spaß haben, wenn man viel Geld investiert oder es einem nichts ausmacht, wenn man keine guten Erfolgsaussichten hat. Da aber jeder gerne gewinnen möchte, müsste es preiswerte Decks geben, die ebenfalls sehr spielstark sind.


Moment, war da nicht etwas? Stimmt, das Monarchen Structure Deck „Emporer of Darkness“! Mit drei Exemplaren dieses Decks und wenigen Einzelkarten kann man sich immer noch ein Deck zusammenstellen, welches es auf Turnieren bis nach ganz oben schaffen kann. Anstatt sich zu freuen, kam dann nach wenigen Wochen die folgende Reaktion.



„Jeder Depp kann Monarchen spielen, überall läuft nur noch Monarch rum, das kotzt mich an, ich will mehr Deckvielfalt!“



Es ist unmöglich für Konami, etwas richtig zu machen. Würde das Monarch Deck 300€ kosten, würden sich alle über den Preis aufreg en. Kostet es stattdessen nur 30€, dann meckern alle, weil es jeder spielen kann. Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Abschnitt.


Früher war aber alles besser!


Nein, eben nicht. Nur weil es früher anders war, muss es nicht zwangsläufig besser gewesen sein. Yu-Gi-Oh! war schon immer scheiße, nur redet man sich oft ein, dass es mal besser war. Wenn ich mir 2003 keine Elfenzwillinge leisten konnte (die damals das stärkste normale Monster dargestellt haben), dann hab ich auch in die Röhre geguckt. Mystischer Jinn der Lampe und andere Monster mit 1800 ATK oder weniger konnten dann einfach nichts ausrichten. 2005 im Goat Format hat man auch kaum eine Chance gehabt, wenn der Gegner mit zwei Karten aus Topf der Gier, Elegante Wohltäterin und Verbrecher-Duo gestartet hat, da er aus Prinzip immer einen Magier des Glaubens zum recyceln hatte. Im Dragon Ruler Format 2013 war man sowieso am Arsch, da die Ruler alles zerpflückt haben. Selbst Budget Varianten ohne Nummer 11: Großes Auge und Mecha-Phantomungeheuer Drachossack haben kein Land gesehen, da Budget Decks schon immer schlechter waren als teure Decks. 2016 wird man halt gezwungen, Floodgates zu spielen, um zu gewinnen. Das Spiel war früher nicht besser, sondern nur in anderen belangen nervig. 2005 gab es keine Floodgates, dafür gab es Sündenbock] ], Metamorphose und Tausendäugiges Opfer. War das damals besser? Die Spieler haben sich damals schon über Karten aufgeregt, die das Spiel (angeblich) kaputt gemacht haben.


Es liegt leider in unserer Natur, uns die Vergangenheit zurückzuwünschen , wenn uns die Gegenwart nicht gefällt. Trotzdem müssen wir uns damit abfinden, dass wir nicht mehr 2005 haben, wo alles vermeintlich besser gewesen ist.


Die Community


Mein absoluter Lieblingsabschnitt. Dieser ist so weitläufig, dass man ihm womöglich einen eigenen Artikel widmen könnte. Beschränken will ich mich deshalb nur auf einige Kernaspekte, die so gut wie jedem bekannt sind.


Yu-Gi-Oh! hat eine der merkwürdigsten und nervigsten Communitys aller Zeiten, zumindest beklagen das viele der Spieler selbst. Generell gibt es böse Zungen, die behaupten, dass sich in Communitys wie die von League of Legends, World of Warcraft oder eben von solchen Sammelkartenspielen nur der Rand der Gesellschaft tummelt. Als Rand der Gesellschaft würde ich die meisten Spieler jetzt nicht bezeichnen, aber es gibt durchaus gewisse „Gruppierungen“, die man kennenlernt.


Es gibt da zuerst mal den Casual, der nur daheim mit seinen Freunden oder sich selbst spielt. Er hat nicht viel Ahnung vom Turniergeschehen und spielt unregelmäßig. Dann gibt es die Pros, die regelmäßig auf Turniere gehen und dort relativ erfolgreich sind. Treffen diese beiden Gruppen nun aufeinander, bricht der dritte Weltkrieg aus. Pros vs. Casuals. Pros sind oft die arroganten Arschlöcher, während die Casuals absolut keine Ahnung haben. So lesen sich oft Diskussionen in Internet, auch manchmal hier im Forum. Dazu kommen dann noch einzelne, besondere Charaktere, die den Rest ausmachen. Jeder kennt diesen einen Spieler, der mit dem Mund schon dreimal das Spiel gequittet hat, aber dennoch neue Produkte kauft. Der nächste ist geistig in 2011 stehen geblieben und jammert dem ehemaligen Meta hinterher. Der dritte will innovativ sein und unbedingt Karten spielen, die sonst niemand spielt. Wenn man ihn darauf hinweist, dass diese Karten schlecht sind, wird er sofort pampig und beleidigt alle als unkreative Netdecker. Es gibt die Meta-Verehrer und die Meta-Hasser, die, die alle Topspieler als Cheater bezeichnen und die, die einfach nur mitlesen und sich ihren Teil denken. Die schlimmsten Leute sind jedoch die Möchtegern-Sozialkritiker, die anderen immer erzählen wie schlecht das Spiel und alles andere ist. [1] Jeder spult Tag für Tag seine Kassette ab, ohne das es die anderen auch nur ansatzweise interessiert.


Ich glaube jeder hat es schon mal erlebt, dass uns ein anderer Spieler richtig ankotzt. Genau so wird es auch umgekehrt sein, dass wir andere Spieler zu Tode nerven. Zusammenhalt ist oftmals nur in kleineren Spielergruppen gegeben, Neulinge werden auch gerne mal bei den ersten Tauschgeschäften über den Tisch gezogen. Die Mentalität einiger Spieler ist also sehr grenzwertig. Man muss aber bedenken, dass es zwischen all diesen Leuten auch nette Spieler gibt. Diese zu finden, gleicht allerdings der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.


Warum soll ich also ein Spiel spielen, bei dem mich die meisten Gegner sowieso nerven werden? Kann ich überhaupt stolz darauf sein, ein Teil dieser Community zu sein? Solchen Fragen muss man sich stellen, wenn man einmal richtig loslegen will.


Was können wir dagegen tun?


Gar nichts. Wir können jetzt nach Lösungsmöglichkeiten suchen, aber die Vergangenheit hat bewiesen, dass so gut wie alle Ideen gescheitert sind. Es gab mehrere Versuche ein neues Format einzuführen. ARG hat beispielsweise eine ganz eigene Banned List kreiert, das Projekt wurde letztendlich eingestampft. Auch die Newgioh-Bewegung hatte den Vorsatz, ein gutes Format zu entwickeln. Ziel war ein Goat Format aus 2005, jedoch ohne brokene Karten. Die Idee an sich war sehr gut, bis dann jemand auf die Idee kam Teuflische Kette und Xyz-Monster wie Nummer 30: Säuregolem der Zerstörung integieren zu wollen.


Im Endeffekt haben sich beide Ideen nach einiger Zeit selbst zerlegt, so wie es jedes „neu erfundene“ Format machen würde. Eine Custom Banned List ist nur etwas für eine kleine Runde an Leuten, nichts für die Allgemeinheit. Diese wird früher oder später wieder zu ihrem verhassten Advanced Format zurückgehen und sich nach der Banned List von Konami richten. Alles andere wäre auch schwierig, da sich die Anzahl der Turniere im nicht-Advanced Format quasi gegen Null bewegt. Außer hier und da mal einem Goat Turnier gibt es einfach kein anderes Format. Man kann nicht wie bei Pokémon vom OU ins UU wechseln, wenn einem das Format nicht passt, man ist ständig an ein Format gebunden.


Lasst uns doch einfach alle zusammen rumheulen!


Das Spiel ist also komplett hinüber. Schlechter kann es gar nicht mehr werden. Trotzdem, obwohl das Spiel sehr glücksabhängig ist, kaum Skill mehr braucht, man ständig gegen nervtötende Gegner spielt und das ganze einen Arsch voll Geld kostet, spielen wir es weiter. Warum eigentlich? Weil es uns Spaß macht, dass das Spiel so scheiße ist!


Wir spielen das Spiel gerne, um unsere Gegner wegzulucken. Wir lieben es doch alle, wenn wir aufgrund eines Topdecks gewinnen und der Gegner schlecht gelaunt ist. Wir können gar nicht aufhören, uns über Konami und die Banned List aufzuregen, da es uns doch innerlich mit Glückseligkeit erfüllt. Wenn wir verlieren, dann ärgern wir uns halt extrem und versuchen, unseren Frust durch meckern abzubauen. Wir lieben Yu-Gi-Oh!, gerade weil es so grottig geworden ist. Und jeder muss zugeben, dass es oft gut tut, wenn man über andere Spieler abrotzt. Das gilt auch für mich, denn ich habe die letzten paar Absätze quasi nichts anderes gemacht.

Wir wären alle abgrundtief traurig, wenn sich das Spiel plötzlich bessern würde, auf einmal absolut fair wäre und Topdecks oder Floodgates nie das Spiel entscheiden. Deshalb ist es auch gut, dass diese Utopie niemals erreicht wird und wir auch die nächsten Jahre weiterhin unser verkorkstes TCG spielen können, welches wir alle zugleich lieben und hassen. Seid stolz darauf, dass auch ihr ein Teil dieses Spiels und der Community seid, auch wenn es oftmals nervt. Ohne euch wäre dieses Spiel nicht das, was es heute ist.


Das Ende naht...


Also nicht das Ende des Spiels, sondern das Ende dieses Artikels. Bei der diesjährigen EM waren immerhin mehr Spieler als jemals zuvor dabei. Ungeachtet dessen, dass Yu-Gi-Oh! scheiße ist, zieht es dennoch die Leute an. Auch Leute, die von einem sterbenden TCG sprechen, müssen anerkennen, dass selbst ein grottiges Spiel mit diesem Kult-Faktor nicht so schnell ausstirbt.


Zuletzt will ich noch anmerken, dass in diesem Artikel hin und wieder eine Prise Sarkasmus enthalten war. Bevor ihr jetzt also in die Kommentare geht und anfangt zu flamen, versucht den Artikel nochmal zu lesen und nur ein wenig darüber zu lachen, denn der gesamte Artikel trifft auch auf mich als Autor zu. Man muss sich einfach eingestehen, dass unser herzallerliebstes TCG viele Eigenarten hat.



Warum findet ihr Yu-Gi-Oh! Scheiße? Wie sieht für euch das Format der Zukunft aus? Und warum habt ihr das Spiel nicht schon längst gequittet, sondern spielt immer noch?



Ich freue mich über jegliche Art von Kommentaren. Lob, Kritik, wüste Beschimpfungen und Beleidigungen schreibt ihr mir bitte direkt in den Diskussionsthread.


MfG

~Pfannkuchen~


[1] Darunter fallen auch Leute wie z.B. Ich, da ich gerade nichts anderes mache.

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