Annalen eines Heldentyps

Roland aktiviert Verstärkung für die Armee für Stratos, der ihm Schicksalsheld - Malicious auf die Hand bringt. Anschließend aktiviert er Verlockung der Finsternis und entfernt damit Schicksalsheld - Diamond Dude aus dem Spiel.


Solche Züge kennt eigentlich jeder, ob selber gespielt oder gesehen. Viele Leute spielen heutzutage zwar Stratos, wissen aber nur noch verschwommen, dass es noch viele weitere Helden gibt, die Potenzial besitzen. Klar, es gibt noch Elementarheld Wildheart und Elementarheld Voltic, aber sind das wirklich schon alle? Eben nicht!


Und genau das möchte ich mit diesem Artikel ändern, indem ich euch zeige wie sich die Elementarhelden von bescheidenen Ordnerhütern zu spielstarken Karten, ja sogar zu Metakarten entwickeln konnten. Fangen wir dafür einfach mal ganz vorne an, damit meine ich aber nicht Legend of Blue-Eyes White Dragon, sondern The Lost Millenium, wo zum ersten Mal Elementarhelden erschienen sind.


Die Meinungen über diese Elementarhelden, oder E-Heroes wie sie umgangssprachlich genannt werden, war schon damals, als erst vier der nun fast zwanzig verschiedenen Helden existierten, gespalten. Viele fanden sie nutzlos, denn Monster ohne Effekte und niedrige ATK waren nicht sonderlich beliebt, da es ja schon längst stärkere Non-Effect Monster gab wie Elfenzwillinge oder Dunkelklinge. Interessanter für den Spieler machten sie allerdings die Fusionen, zu denen sie zusammengefügt werden konnten.

Polymerisation wurde jedoch selten in Decks gespielt, denn man verließ sich viel lieber auf Metamorphose und da kamen die Fusionen gerade Recht, denn ihr Level war mit sechs perfekt. Ihre Effekte waren schon eine Konkurrenz zu dem Effekt von Ryu Senshi, der zu damaligen Zeiten im Fusionsdeck zu finden war. Was aber bremste nun das Nutzen der Fusionen in Metadecks? Ganz einfach, die Helden bremsten sich selber durch ihren Effekttext, der folgerndermassen lautet:


Dieses Monster kann nicht als Spezialbeschwörung beschworen werden, außer durch eine Fusionsbeschwörung.


Somit waren die E-Hero Fusionen für Metamorphose komplett nutzlos und landeten daher höchstens im Tausch-oder Sammelordner, denn für ein eigenes Deck reichte ihre Anzahl einfach noch nicht aus. Das änderte sich jedoch von Serie zu Serie; bis Elemental Energy war aus der mickrigen Ansammlung von Helden ein guter Haufen sinnvoll nutzbarer Karten geworden. Neben den vier Non-Effect Helden waren auch noch drei Helden dazugekommen, die Effekte besaßen. Elementarheld Bubbleman und Elementarheld Bladedge konnten aufgrund von nicht so guter Effekte vorerst nicht auftrumpfen, doch Wildheart wusste durchaus zu begeistern. Da man keine Angst vor Fallen haben musste wurde dieses Monster zu einer Geheimwaffe gegen fast alle Decks, da in diesen Spiegelkraft, Sakuretsu-Rüstung oder Reißender Tribut gespielt wurden, über die Wildheart nur müde lächelt. Trotz allem waren die Hauptkarten der E-Heroes weiterhin:



Die Fusionen und ihre Hilfsmittel


Die Fusionen waren und sind auch bis heute noch das Herzstück eines jeden Elementarheldendecks. Aus diesem Grund will ich jetzt mal etwas genauer auf die stärksten Fusionen eingehen, die der Heldenepos hervorgebracht hat.


Den Anfang mache ich mal mit einer der ältesten Fusionen: Elementarheld Donnergigant. Durch das Abwerfen einer Handkarte ist es möglich, ein Monster mit niedrigerer Grund-ATK als der von Donnnergigant zu zerstören. Dieser Effekt kommt natürlich wie gerufen gegen Monster, die sich von klein an aufplustern wie Muka-Muka oder Großer Maju Garzett. Handkarten abwerfen will man natürlich immer vermeiden, jedoch kann es im Fall der E-Heroes nützlich sein.


Neben der üblichen Methode zu fusionieren, Polymerisation, gab es noch eine bessere Variante: Wunderfusion. Anstatt von der Hand zu fusionieren nutzte man nun einfach die Monster, die sich im Friedhof ausruhten. So war es auch möglich, High-Level Monster zu nutzen, die bereits verbraucht schienen.


Eine weitere Fusion war Elementarheld Wildedge, eine Fusion aus dem beliebten Wildheart und dem bis dato einzigen High-Level Helden, Bladedge. Gegen diese Fusion brachten auch die gern gespielten Sündenböcke nichts mehr, denn Wildedge konnte jedes gegnerische Monster auf dem Feld einmal in derselben Runde angreifen, was so manche Stallerwand eingerissen hat.


Was aber nun? Um diese Fusion spielen zu können, musste man zwangsläufig ja auch Bladedge spielen, der sich jedoch noch keiner so großen Beliebtheit erfreute. Man konnte es aber auch sein lassen, immerhin gab es Ersatz, nämlich die „Ersatz“ Monster. Zu diesen zählen Mystisches Schaf #1, Versago, Zerstörer und viele andere. Woher aber nun wissen, welches man am besten nimmt? Ganz einfach, man sieht sich den restlichen Effekt an, der bei König des Sumpfes Bände spricht. Indem man ihn abwirft, bekommt man eine Polymerisation vom Deck direkt auf die Hand. Gut, jetzt schlummert der Gute zwar im Friedhof, aber dank Wunderfusion ist es kein Problem, trotzdem eine schlagkräftige Fusion zu rufen.


Beispielsweise Elementarheld Glänzender Flügelmann. Der Gute trumpft mit demselben Effekt wie Elementarheld Flammenflügelmann auf, jedoch erhält er noch zusätzlich ATK für jeden gefallenen E-Hero, was im Late-Game eine Menge sein kann. Nun ist das Problem allerdings, dass man für ihn Sparkman und Flammenflügelmann fusionieren muss, also eine Fusion. Das kann man jedoch ganz einfach durch König des Sumpfes umgehen, wodurch der König weitere Pluspunkte bekommt, egal ob nun im Grave liegend oder auf der Hand, denn sowohl Wunderfusion als auch Polymerisation können hier helfen.


Das Gegenstück zum Glänzenden Flügelmann stellt Elementarheld Shining Phoenix Enforcer dar, der in Enemy of Justice zusammen mit den ersten Schicksalshelden erschien.

Moment mal, noch mehr Helden? Ganz genau, und zwar die direkten Konkurrenten der E-Heroes und das bis heute. Um das zu verdeutlichen gehe ich mal etwas genauer auf diese schicksalhaften Monster ein.



D-Heroes und mehr E(vil)-Heroes


Obwohl in Enemy of Justice zwei neue E-Hero Fusionen erschienen, blieb das Augenmerk auf den neuen Helden, den Schicksalshelden oder auch D-Heroes genannt. Im Gegensatz zu den farbenfrohen E-Heroes erschienen die D-Heroes düsterer, was alleine ihr Attribut, nämlich Finsternis, unterstrich. Der Unterschied baute sich weiter aus, nämlich in der Vorgehensweise im Kampf. Während die Elementarhelden auf ihre Fusionen setzen, um gut durchgreifen zu können, bauten die Schicksalshelden auf brachiale Kraft und heimtückische Effekte, was Schicksalsheld Dreadmaster, Schicksalsheld Dogma und Schicksalsheld Plasma am besten beweisen. Gegen Dogmas 3400 Angriffspunkte, wirkte Bladedge lächerlich und auch Glänzender Flügelmann brauchte vier gefallene Kameraden, um ihn zu besiegen.


Die kurz darauf erscheinenden Duelist Packs machten die Schicksalshelden nochmal gefährlicher. Während im Duelist Pack Jaden 2 nur Karten für Elementarheld Neos vorhanden war, der eine Deckart für sich alleine darstellt und somit nur rein vom Namen her den E-Heroes angehörte, waren im Duelist Pack Aster neue D-Heroes vorhanden wie Malicious oder auch das allseits beliebte Schicksalsziehen. Dieser Support war ausreichend, um die D-Heroes vor die E-Heroes zu treiben, denn der letzte spielstarke Elementarheld der es noch schaffte, beliebter zu werden, war Elementarheld Stratos, der bis heute berühmteste seiner Kameraden.


Nun war auch für lange Zeit Schluss mit D- und E-Heroes, bis 5(!) Editionen später eine weitere Heldenära anbrach. Gladiators Assault brachte die E-Heroes in einer Variante zurück, die anders war als jeder sie erwartet hätte. Die farbenfrohe Kriegertruppe hatte sich zum Teil in eine grimmig guckende Unterweltler-Ansammlung verwandelt und teilte nur noch im Englischen den Namen mit den Elementarhelden. (Böser Held = englisch => Evil Hero => E-Hero)

Jedoch blieb bei den neu erscheinenden Fusionen, die sich Duelist Pack Jaden 3 fortsetzten, einiges gleich, nämlich die Fusionsmaterialien und der Effekt, wenn auch ziemlich verstärkt. Während Donnergigant noch eine Handkarte für seinen Effekt opfern musste, machte Böser Held Lightning Golem ohne Kompromisse einfach ein Monster auf dem Feld platt. Eine unglaubliche Steigerung, wenn man sich das mal so durch den Kopf gehen lässt.

Natürlich hatte diese Kräfteungleichgewicht ihren Preis, nämlich das Nutzen einer neuen Fusionskarte: Finstere Fusion. Aber auch hier blieb diese nicht alleine, man konnte weiterhin auf König des Sumpfes zum Fusionieren setzen und durch die wunderfusionsartige Karte Finsterer Zauberruf aus dem Duelist Pack war das Aufrufen der Bösen Helden bald genauso einfach wie das Rufen der normalen E-Hero Fusionen.



Man sieht nun also, dass sich die Elementarhelden ziemlich stark entwickelt haben und zu einer konkurrenzfähigen Deckart geworden sind. Natürlich spielt selten jemand auf größeren Turnieren wie der DM oder einem FT Stopp ein reines E-Hero oder D-Hero Deck, sondern eher sein altbewährtes Kin-Tele-DAD oder ähnliches.

Wenn man aber mal genau drüber nachdenkt, wäre diese Deck ohne Helden nicht mal ansatzweise so stark. Ohne Elementarhelden gäbe es keinen Stratos, der mal schnell einen Schicksalsheld - Diamond Dude aus dem Deck sucht oder ohne die E-Heroes würde es auch keine Schicksalshelden geben und somit wäre das Synchronisieren erheblich schwerer, denn ob KTD oder Lightsworn-Zombie – ohne Malicious fehlen die High-Level Monster.

Aber nicht nur diese Deckart, auch Gladiatordecks wären ohne Elementarhelden Prisma etwas langsamer.


Ich hoffe, ich konnte euch dazu bringen, mal einen weiteren Blick auf eure E-Heroes zu werfen, die ihr nicht im alltäglichen Meta findet. Vielleicht findet ihr ja noch einen E- oder D-Hero, der das Meta komplett umkrempeln kann, so wie Stratos und Diamond Dude es getan haben.


~Zero~

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