Nachdem ich mir tagelang den Kopf darüber zerbrochen habe, worüber ich denn nun meinen Beitrag zum Connect Contest verfassen möchte, habe ich endlich ein Thema gefunden.

Im folgenden möchte ich mich mit dem sozialen Faktor von dem, uns bestens bekannten, Sammelkartenspiel Yu-Gi-Oh befassen.

Mir ist durchaus bewusst, dass ich mit diesem Artikel sehr an der Thematik vieler Artikel von soulwarrior kratze, trotzdem versuche ich meine eigene Meinung und meinen eigenen Schreibstil herausstechen zu lassen.


Für den Anfang befasse ich mich mit einem sehr elementaren Thema der Spieler-Community. Das Spielen auf Turnieren.

So gut wie jedes Mitglied dieser Community besucht gelegentlich bis regelmässig kleine und große Turniere. Doch ich möchte erst einmal folgende Frage in den Raum werfen.

Warum gehen zahlreiche Spieler auf diese Turniere?


Dafür gibt es mit Sicherheit nicht nur einen Grund:

  1. "Plus": Das beliebteste Wort im Yu-Gi-Oh Wortschatz. Sehr sehr viele Spieler gehen grösstenteils, aufgrund ihres Profitgedankens auf Turniere, sei es um "plus" beim Tauschen zu machen, oder um beim Turnier die grossen Preise abzuräumen. {{Ich finde es immer wieder faszinierend, dass bei einem 100 Mann Turnier 90 Leute die Tops erreichen wollen und sich dann hinterher wundern, dass sie es nicht geschafft haben. }}
  2. Die Wettkampferfahrung: Den Grund finde ich schon um einiges interessanter, da er auch mich oft dazu anspornt einen weiten Weg für ein "Kinderkartenspiel" auf mich zu nehmen. Es gibt viele Menschen, welche sich gerne mit Gegnern messen und zwar bei Wettkämpfen jeder Art und dafür bietet Yu-Gi-Oh nunmal eine großartige Plattform. Gerade deshalb ist YGO für mich, in vielerlei Hinsicht, eine Art Sport.
  3. Der soziale Grund: Dieser Grund ist der Kern meines Artikels und mit diesem werde ich mich im Folgenden befassen.


Was genau ist mit dem sozialen Grund gemeint?


Ganz einfach. Ich persönlich gehe gerne auf Yu-Gi-Oh!-Turniere um viele nette Menschen kennenzulernen und/oder wiederzusehen. Ich finde nämlich, dass es wirklich viele nette Spieler gibt, auch wenn das einige nicht glauben. Das schöne hierbei ist auch, dass man stets ein Gesprächsthema hat und das ist für mich einer der wesentlichstens Gründe, dafür das man auf Turnieren sehr schnell Freundschaften, oder gute Bekanntschaften schliesst.


Wenn man sich zum Beispiel bei einer Familienfeier oder einer Party mit jemanden, den man nicht kennt, unterhält, ist diese Konversation zumeist ziemlich steif am Anfang, da man erst einmal ein Thema finden muss (dafür muss dann des Öfteren das Wetter herhalten). Wenn man dann allerdings ein Thema gefunden hat, welches beide Gesprächspartner gleichermaßen interessiert, ist das Eis gebrochen und der neuen Bekanntschaft steht nichts mehr im Weg.


Bei einem Yu-Gi-Oh!-Turnier fällt dieser erste Schritt komplett weg, da klar ist, dass sich jeder für dieses Spiel interessiert, sonst wäre er schließlich nicht auf solch einem Turnier. Oft ist mit einem simplen "hast du Tauschkarten?" {{Ja... so sind die meisten von uns eben. Ich persönlich halte aber gar nichts von dieser Anrede. }} die Konversation hergestellt.

Nun könnte man mit dem Argument kommen, dass auch bei anderen Veranstaltungen ein Interessenzusammenhang gewährleistet ist. Das mag auch so stimmen, allerdings ist YGO ein Thema worüber man sich prima unterhalten kann, da die Themen, welche damit zusammenhängen schier endlos sind.

Als Beispiel möchte ich ein interessantes Phänomen aufführen, welches ich des Öfteren zwischen den Runden größerer Turniere beobachte: Jeder Spieler erzählt allen möglichen Leuten lustige oder brenzlige Spielsituationen, welche sich beim Turnier zugetragen haben. Und die Zuhörer sind nicht genervt dadurch, sondern hören es sich gerne an. Dieses hat einen einfachen Grund. Jeder Mensch hat einen Sensationsgedanken, das heißt er liebt es, sich kuriose, unvorstellbare Dinge anzusehen oder anzuhören. Und beim YGO gibt es diese zuhauf. Jeder Mensch möchte beim zuhören denken "Oh mann wie kann sowas nur passieren" und gerade bei einem langen YGO Match gibt es einfach zu viele Gelegenheiten, dass so etwas passiert. Sei es ein unmöglicher Topdeck oder ein krasser Spielfehler, oder auch nur eine sehr spektakuläre Kette. Durch solch einen Gesprächsanfang kann schon vieles bewegt werden.


Es gibt allerdings auch noch andere Erklärungen dafür, dass man bei Turnieren relativ schnell Freundschaften schließen kann. Nämlich wenn man sich seinen Gegnern gegenüber gut und fair verhält. Ich persönlich versuche das immer meinen Gegnern gegnüber und so machen mir die Spiele meist doppelt so viel Spaß, da man sich selbst bei einer Niederlage immer für seinen Gegner freuen kann. Ich mache es auch so, dass ich bei einem größeren Turnier immer versuche mich zwischen den Runden, über den Stand meiner Gegner zu informieren. Das tue ich nicht, weil ich meinen Tiebreak erfahren möchte, sondern weil es mich einfach interessiert, wie meine Gegner stehen. Ich freue mich oftmals, wenn meine Gegner die Tops erreichen, da sie schließlich der Grund sind, warum mir das Spiel so großen Spaß macht. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass wenn man sich mit dem Gegner gut versteht, ein glücklicher Sieg, oder eine glückliche Niederlage nur noch halb so schlimm ist/sind. Dann entschuldigt man sich einfach für seinen unverschämten Topdeck {{(Gruß an Dönerschreck)}} - oder gönnt es seinem Gegner.

Das Verhalten kann einem sogar im Turnierverlauf etwas bringen: Ich hatte schon ein, zwei Gegner, welche eigentlich nach dem Spiel droppen wollten, nach dem Spiel aber gesagt haben, dass sie doch weiterspielen, um mir durch den Tiebreak noch zum Einzug in die Tops zu verhelfen. Das kommt zugegebenermaßen relativ selten vor, zeigt mir allerdings wie wichtig ein faires sportliches Verhalten, auch bei Kartenspielen wie Yu-Gi-Oh!, ist. Dieses Verhalten beugt auch etwaigen Missverständnissen und/oder Judge Calls vor, da man durch faires Verhalten eine notwendige Kommunikation zwischen den Spielern gewährleistet.

Viele Spieler, die ich auf Turnieren gerne wiedersehe, kenne ich nur, weil ich schon einmal gegen sie gespielt habe.


Nun habe ich also einen Grund erläutert, warum (einige) Yu-Gi-Oh!-Spieler gerne auf Turniere gehen bzw. ursprünglich dort hingegangen sind. Um Ihre Freunde wiederzusehen, um neue kennenzulernen und um spektakuläre Situation zu erleben, oder sich anzuhören.


Was diese Bekanntschaften für das weitere Leben bedeuten können, darauf ist soulwarrior bereits eingangen. Und daher möchte ich diese Thematik auch nicht näher erläutern. Für mich war wichtig das Spiel einmal aus einer anderen Perspektive heraus zu beleuchten. Ich hoffe, dass mir dies einigermaßen gelungen ist. Natürlich bin ich mir bewusst, dass dies mein erster Artikel ist und daher noch einige Luft nach oben ist. Ich hoffe dennoch, dass er Anklang findet und freue mich auf konstruktive Kritik.


Grüsse Return

Antworten 13

  • Klasse Artikel, schön wenn es noch Leute gibt die fairness und sportlichkeit pflegen.


    EDIT// Erster


    EDIT 2// wollt ich schon immer mal machen

  • Sehr schöner Artikel.


    Ein wichtger sozialer Aspekt den Yu-Gi-Oh ausmacht ist nicht nur auf Turnieren zu finden.
    Die Überwindung von Altersgrenzen
    Nimm das Beispiel von 2 Brüdern ..Der eine ist 17 der ander 11. Normalerweise ist es jetzt der Fall das der 17 jährige mit den Mädchen spielt und der 11 Jährige mit Lego ^^. Nun kommt Yu-Gi-Oh ins Spiel und aus 2 Brüdern die sonst nichts miteinander unternehmen können werden 2 Freunde (ok sagen wir lieber Spieler) die eine gemeinsame Plattform haben. Plötzlich geht jeder auf den anderen ein da Alter beim Spiel nicht viel ausmacht. Jeder kann gut sein egal wie alt.
    Dies ist auch auf Turnieren zu beachten. Mir selber als etwas älterem Kaliber fällt immer wieder auf das ich Kiddies,Jugendlichen, oder Halbstarken ....wie man es nennt ist egal..... plötzlich aufgrund Ihrer Spielstärke oder Ihrer Fairness viel mehr Respekt gegenüber aufbringe als es im Normalfall die Regel wäre. Wir haben plötzlich eine Kommunikationsplattform. Und das nur wegen eines Kinderkartenspieles wie du es so schön nanntest


    Das ist auch für mich ein Grund zu Turnieren zu gehen ...

  • Sehr Guter Artikel, hat mir super gefallen!


    Wie du selber sagtest is noch genug Luft nach oben, aber bei wem ist/war das nicht? ;)


    Mach weiter so, ich würd gern mehr von dir lesen!



    Lg Death

  • Ein sehr schöne Artikel, vorallem das Thema hatt mir gefallen^^


    Hoffe man hört mehr von dir.

  • Wow, ich bin gerade überwältigt, da ich nicht damit gerechnet hatte zu gewinnen, denn cih finde auch, dass an dem artikel noch einige verbesserungswürdige elemente vorhanden sind, ich freue mcih allerdings riesig und freue mich vorallem auf viel kritik und kommentare eurerseits


    vielen dank noch einmal (:

  • Ich freue mich auf deinen nächsten Artikel :)

  • Sehr schöner Artikel und auch noch mal sehr interessanter Input von Frank, dem ich so nur zustimmen kann. Man sieht das ja oft auch bei Vater und Sohn; diese haben es auch nicht immer einfach, ein gemeinsames Thema zu finden, aber wenn sich der Vater für das Hobby seines Sohns interessiert, geht der beim Sohn auch ganz schnell als "cool" durch. :)


    soul :cool:

  • Schöner Artikel
    Freu mich auf deinen nächsten :D
    Ein Kartenspiel bringt Menschen zusammen :daumen:

  • wann werden endlich wieder artikel über yugioh geschrieben? sowas kann man auch in jedem sozialwissenschaftlichem buch lesen und das is auch für keinen irgendwas neues bei... manchmal hat man das gefühl dass leute artikel schreiben nur um mal nen artikel geschrieben zu haben.

  • wann werden endlich wieder artikel über yugioh geschrieben? sowas kann man auch in jedem sozialwissenschaftlichem buch lesen und das is auch für keinen irgendwas neues bei... manchmal hat man das gefühl dass leute artikel schreiben nur um mal nen artikel geschrieben zu haben.


    es tut mir leid, dass dir die themenwahl nicht besonders zusagt, allerdings interessiere ich mcih nunmal sehr für sozialwissenschaftliche themen und finde es äusserst interessant diese auf sachen wie zB YGO zu übertragen und da ich mich bei der materie YGO als solche nicht so sehr auskenne, wie andere user, möchte ich dann doch meine zeit eher für soziale themen rund um yugioh verwenden


    und ich ahbe den artikel geschrieben, weil es mir generell freude macht artikel zu verfassen und weil ich denke, dass sich manche spieler einfach noch nicht so sehr über die sozialen komponenten gedanken gemacht haben, auch wenn diese relativ nah liegen, daher werde ich mich auhc weiterhin in diesem themenbereich bewegen


    dennoch danke fürs lesen und fürs feedback


    Grüsse Return

  • Diskutieren Sie mit! 3 weitere Antworten