Schade, dass der Thread in der Versenkung verschwunden ist.
Ich hoffe mal hermit kann ich die Leute wieder für ein paar Reviews anregen
Ich habe mir neulich - relativ pünktlich zum Release - das neue Trivium Album zugelegt, auf weelches es ja so wie man das mitbekommen hat relativ unterschiedliche Resonanzen gab.
Ich habe es jetzt schon viele, viele Male durchgehört - egal ob ganz in Ruhe zu Hause, mit Knopf im Ohr im Bus oder sonstwo - und mit den Vorgängern war es nicht anders, weswegen ich mir einfach mal anmaße zu sagen dass ich es doch recht gut einordnen kann ;D
Teil 1:
Trivium - Shogun
92% für Leute denen 'The Crusade' nicht so besonders lag, die aber von 'Ember to Inferno' und 'Ascendancy' begeistert waren.
Vorab muss man sagen dass Trivium noch vor dem Release wirklich einen feinen Zug gemacht haben indem sie gleich mehrere Lieder des Albums Shogun in voller Länge auf ihrer Myspace Seite gestellt haben. Wenn ich mich nicht irre waren es die ersten 6 Lieder der CD, was immerhin schon die Hälfte des Albums darstellt (ich denke mal, die sind auch nachwievor da, also bevor sich jemand die CD kauft, erstmal Probehören).
Das Album selbst besticht vom rein Äusseren her auf jeden Fall schonmal wegen seiner auf den ersten Blick sehr östlichen Orientierung. Das Artwork errinnert ein wenig an das, was man z.T. in asiatischen Restaurants oder Imbissbuden an der Wand bestaunen kann und auch der Name entstammt meines Wissens dem Japanischen.
Das Erste Lied 'Krisute Gomen' startet schonmal ziemlich episch! So sollte ein Intro sein! Die ersten 52 Sekunden machen richtig Spaß und bauen Spannung auf. Doch was passiert dann? "he who walks the fire breathes" dröhnt es schrill und schief aus den Boxen und sofort ist man wieder bei Verhältnissen des Vorgängeralbums. Das gibt der Stimmung schon einen kleinen Knick, aber man will die CD ja nicht schon nach einer Minute wegwerfen. Ab 1:36 kommt dann quasi die Erlösung. Double-Bass und ein absolut nicht-Metallica-Like-Part setzen Zeitgleich mit etwas ein, was mir persönlich beim letzten Album viel zu kurz gekommen ist: Growling.
Auf 'Shogun' wird nämlich endlich wieder gegrowlt! Wenn es allerdings auch ein wenig gepresster als noch auf 'Ascendancy' - also eher so wie auf 'Ember To Inferno' - klingt.
Im Nachhinein spreche ich 'Ember To Inferno' auch beim Strukturellen einen größeren Einfluss als 'Ascendancy' zu.. Keine Ahnung wie es kommt, aber ich denke mal Drop-Tunings (wie auf 'Ascendancy') und das entsprechende Riffing haben eben immer diesen gewissen Core'igen Effekt... Aber zurück zum Opener:
Nachdem nun die Stimmung wieder gehoben wurde verbessert sie sich bei 2:45 noch weiter, denn es folgt ein wirklich gut gesungener Part (!!!) mit wirklich guten Melodien im Hintergrund - alle Achtung, Trivium. Spätestens jetzt kann man Matt Heafy ein gewisses Gesangstalent wirklich nicht mehr absprechen.
Der Rest ist nicht mehr wirklich Spektakular: Das spätere Solo im Song ist meiner Meinung nach nichts wirklich Tolles (es reißt irgendwie nicht so mit wie frühere es getan haben) und an sich ist der Song auch für Triviums Verhältnisse recht lang.
Ich habe dieses Lied jetzt mehr oder weniger so ausführlich behandelt weil ich finde, dass 'Krisute Gomen' der am schwersten zugängliche Song ist. Ich denke mal hier sollte irgendwie eine Überleitung zwischen 'The Crusade' und 'Shogun' geschaffen werden (welche ja ganz nüchtern betrachtet auch wirklich da ist), nur ob's gelungen ist muss wirklich jeder mit sich selbst ausmachen.. Für den Moment sei es nun mal dahingestellt.
Der Zweite Song 'Torn Between Scylla And Charybdis' startet mit einem Ähnlichen Riffing wie beispielsweise 'Wasted Years' von 'Iron Maiden', was mir persönlich immer ziemlich gefällt und auch auf Shogun mehrfach verwendet wird. Doch gehen wir noch einmal zurück zum Namen.. Scylla und Charybdis? Waren die denn nicht in Griechenland zuhause?
Was mich persönlich irritiert und nicht wirklich zum Gesamtkonzept zum auf den ersten Blick japanischen 'Shogun' passt ist die Tatsache, dass in mehreren Songs Griechische Mythologie thematisiert wird. Scylla und Charybdis, Prometheus (der den Menschen das Feuer brachte) und Callisto werden namentlich genannt... Aber andererseits: Was soll's? Ein Album muss ja nicht zwingend einem Konzept folgen.
Zurück zum Lied: Es bleibt schön melodisch und sogar ein kleines Bass Solo wird geliefert, wirklich gut gelungen.
Der folgende Song 'Down From The Sky' gehört zu den meiner Meinung nach doch recht zahlreich vertretenen Höhepunkten der CD. So langsa, kriegt man ein Gespür für die Songstrukturen und das Riffing auf Shogun. Vorallem der Chorus hat echten Ohrwurm Charakter! Generell haben die Jungs auf diesem Album ein echtes Talent für melodische Parts, die sich wirklich super einfügen, bewiesen. Ein Breakdown sorgt für Spannung vor dem Solo, was zwar imho besser als das auf 'Krisute Gomen', aber immernoch nicht so pralle wie Vergangene ist.