Das besonders Schöne an LoR sind für mich die Hintergrundgeschichten, die durch die Karten erzählt werden. Während man bei Yugioh irgendwie auch durch die Themendecks ab und zu eine gewisse Story erhalten "könnte", ist es für Riot, den Entwickler von LoR, enorm wichtig, über das Kartenspiel seine seit 10 Jahren aufgebaute Lore von League of Legends weiterzuspinnen.
Für jeden interessierten League of Legends-Spieler ist das natürlich Balsam für die Seele. Für einen interessieren Kartenspieler steht das womöglich erstmal im Hintergrund. Insbesondere, wenn man sich von einer Yugioh-Perspektive auf das Spiel einlassen will.
Aber auch für Competitive-Spieler ist so ein Online-Kartenspiel eine feine Sache. Alle paar Wochen finden Patches statt, um das Balancing so gut es geht zu garantieren. Somit fallen auch alte Karten nicht zwangsweise aus dem Rahmen, weil ihre Schwächen (oder Stärken) so angepasst werden können, dass sie wieder spielbar sind. Es gibt zwar Meta-Decks, diese sind aber (noch) mit entspannten Übergängen zu Casual-Decks zu sehen. Riot möchte dies auch beibehalten. Ähnlich wie bei Yugioh entscheiden Nuancen in der Deck-Erstellung über Sieg oder Niederlage. Wer sich also selbst mit einem Meta-Deck ausrüstet, muss es nicht nur verstanden haben, sondern auch die ein oder andere Trickkarte in der Hinterhand haben, mit der der Gegner möglicherweise nicht gerechnet hat. Innovation im Deckbau ist da also ein Plus.
Alles in allem ein cooles, neues Spiel. Allerdings... und jetzt kommt das große Aber... auch mir fehlt, wie hier schonmal erwähnt, das tolle Gefühl, die Karten in der Realität zu fühlen. Das lässt mich immer mal schnell die Lust an Online-Kartenspielen verlieren, während ich ein echtes Yugioh-Deck quasi den ganzen Tag gern in meinen Händen halte und anschaue. Vielleicht hat das aber auch einfach was mit Generationenunterschied zu tun. Wer weiß.