Das war die YCS Leipzig

Nach einer kleinen Pause, für die ich euch mit einer recht umfangreichen Coverage der YCS Leipzig entschädigt habe, machen wir heute weiter mit unserem üblichen Programm! Bevor wir allerdings voll in den Artikel einschreiben, muss ich nur noch kurz ein paar Infos zum Metagame-Gewinnspiel loswerden, denn möglicherweise habt ihr ja die News der vergangenen Woche verpasst:

Bitte lasst mir eure Tipps für:

• Dominantestes Deck der kommenden 6 Monate
• Beliebtestes Deck der kommenden 6 Monate
• Aufsteiger-Deck der kommenden 6 Monate
• Dominanteste Karte der kommenden 6 Monate und
• Aufsteiger-Karte der kommenden 6 Monate

per PN im Forum oder eben E-Mail zukommen. Ich werde eure Tipps aufnehmen und dann können wir gegen Ende des Formats wieder eine große Auflöserunde starten und wir sehen, ob diesmal jemand richtig lag.

Einsendeschluss ist der 04.03. (23:59 Uhr). Ihr habt also noch 2 Tage Zeit, um euch Gedanken zu machen, dann muss euer Tipp aber wirklich kommen.

Warum schreibt die Person, die über das Event sowieso schon die meisten Wörter verloren hat, noch einen Turnierbericht? Verdammt gute Frage, für die ich sogar eine halbwegs vernünftige Antwort habe. Ich wurde vor Ort mehrfach nach den quasi legendären Blogs gefragt. ^[1] Ein Turnierbericht ist jetzt meine Möglichkeit, ein paar der coolen Ereignisse zu erwähnen, für die in der offiziellen Coverage nicht unbedingt Platz war.

Nachdem der genaue Veranstaltungsort der YCS "Leipzig" bekannt gegeben wurde, begann der Wettlauf auf die besonders nahe gelegenen Hotelübernachtungsplätze. Während ich sonst ein entschlossener Gegner der "ich buche erst, wenn ich GENAU weiß, wo das Turnier ausgetragen wird!!!" Fraktion bin ^[2], musste ich sie diesmal echt beglückwünschen. Es hätte sich wirklich ausgezahlt, etwas länger damit zu warten, das eigene Hotel zu buchen.

Die Mitglieder des Staff-Teams profitieren hier natürlich davon, dass der Veranstalter, der auch ihr Hotel bucht, den Veranstaltungsort vor jeder anderen Person kennt. Dabei gab es lediglich ein kleineres Problem: Das direkt benachbarte Globana Hotel kennt lediglich eine Art von Doppelzimmer: DZ mit "King Size Betten" (googelt den Begriff, falls er euch nichts sagt).

Heißt konkret: Doppelzimmer OHNE Doppelbett. Ja, das klingt eventuell etwas komisch, ist aber so. Das Ende vom Lied war, dass wir nicht in diesem Hotel untergebracht werden konnten. Denn auch wenn einige Staff-Mitglieder mit Sicherheit kein Problem damit gehabt hätten, neben einem anderen Helfer (oder einer Helferin ^[3]) zu schlafen, so sorgt das mitunter schon für schwierige Situationen. Hier könnte ich euch jetzt einige Geschichten aus vergangenen Events erzählen, ich will aber, dass ihr heute Abend auch noch beruhigt einschlafen könnt.

Jedenfalls musste eine Lösung her und da dachte man sich, wir könnten ja mal in ein recht angenehmes Hotel im Nachbarort (nicht Leipzig) übernachten. Von der Idee her nicht schlecht, allerdings gestaltete sich die Anreise für die Mitglieder des Helfer-Teams sehr schwierig. Dieses günstige Hotel verstieß leider gegen das Nummer 1 Kriterium einer jeden Immobilie, die da heißt: "Location, location, location!!!"

Mit anderen Worten: Die Anreise gestaltete sich als schwierig. Es gab zwar eine Bushaltestelle in der Nähe des Hotels, doch "in der Nähe" heißt hier konkret: 15 Minuten zu Fuß entfernt. Der Bus, der diese Haltestelle ansteuerte, fuhr 1 – 2mal die Stunde und ich kam am Leipziger Hauptbahnhof kurz nach Abfahrt dieses Busses an. Hieß konkret: 50 Minuten rumstehen oder Taxi nehmen und nun ja, nach sehr kurzer Überlegung wurde es das Taxi.

Gleichzeitig begünstigte das Hotel nicht unbedingt ein "ausgedehntes Nachtleben", was für die weiteren Erläuterungen halbwegs wichtig ist. ^[4]

Freitagabend angekommen versuchten wir also in Erfahrung zu bringen, was genau so ging. Und die besonders kurze Antwort lautet: Quasi nichts. Es wurde der typische Turnierfehler gemacht, das Nachtleben auf den nächsten Tag zu verschieben. Immerhin sollte ja Samstag der anstrengendere Tag werden. Macht diesen Fehler nie! Feiert am besten das ganze Wochenende durch!

Jedenfalls ist der Freitagabend kaum erwähnenswert und so ging es auch schon gegen 1:30 Uhr ins Bett, um am Samstag halbwegs fit zu sein.

An der Location angekommen sahen wir direkt die ersten Spielermassen und bedachte man, dass sich bereits bei der Pre-Registration am Freitag über 400 Spieler vorangemeldet hatten, so war schnell klar, dass wir mal wieder die 1.000 Spieler Marke knacken würden. Teilweise wurde sogar schon Panik geschoben, dass der Platz in der Location (max. 1.500 Personen) nicht ausreichen würde, doch davon waren wir am Ende mit 1140 Spielern doch noch ein Stück entfernt.

Die Judges wurden noch mal kurz vor Eventbeginn gebrieft, während vorne schon die Anmeldung lief. Hier habe ich ein tolles Bild von Onkel Yami und Geburtstagskind Anthony Tutu ausgegraben!

Ansonsten ging es dann auch halbwegs planmäßig mit den Opening Announcements los.

Es war schon etwas länger her, daher wusste niemand mehr so richtig, dass sich ein Event verzögert, wenn über 1.000 Spieler zusammen kommen. Die einzigen Personen in der gesamten Location, die das nicht stört, sind entweder Kartenhändler die nichts gegen Überstunden haben oder eben Coverage-Schreiber, die ihren eigenen Artikelrekord brechen wollen.

Denn viel "Turnover"-Zeit zwischen den Runden bedeutet, dass wir beispielsweise auch nach Anfertigung eines Feature Matches noch schnell einen anderen Artikel fertigstellen können. Während ich euch früher mit Blogs überflutet hätte, heißt das heute eben, dass wir noch ein paar Quick Questions oder Deck Features machen. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich eben erst mit der Nachbearbeitung eines Feature Matches fertig war und auf der Uhr angezeigt wurde, dass die Overtime schon wieder 10 Minuten betrug. Auf einem "normalen Event" würde es also wirklich jede Sekunde mit der nächsten Runde weitergehen.

Weng kam zu mir und fragte mich, ob ich ein Deck Feature machen würde. ^[5] Ohne irgendwie länger darüber nachzudenken, meinte ich nur: "Ja, klar!" Ich habe die Deckliste der beiden schnell abgetippt, ihnen ein paar Fragen zum Deck gestellt und ein Bild gemacht. Gemeinsam mit Nachbearbeitung war das in rund 20 bis 25 Minuten durch und ungefähr zu diesem Zeitpunkt begann auch die nächste Runde.

Insgesamt war das nur eines von vielen Beispielen der "Jo, das kriegen wir hin"-Einstellung, die an diesem Wochenende vom Staff Team an den Tag gelegt wurde. Diese sehr positive Grundeinstellung verhilft jedes Mal zu einem erfolgreichen Event und ich war wirklich sehr froh, dass ich auch etwas davon verbreiten und so die Coverage cooler machen konnte.

Wenig überraschend entschloss man sich dazu, das Event am Samstag etwas zu kürzen und stattdessen eine weitere Runde in den Sonntag zu verlagern. Das haben wir ja mittlerweile schon häufiger erlebt und ich halte das nach wie vor für eine gute Möglichkeit, um das Event etwas auseinander zu ziehen.

Nach 14 Stunden Coverage-Arbeit war dann doch etwas mehr Luft raus als ich dachte. Ich hatte eigentlich geplant, zurück in die Stadt zu machen, doch aufgrund der nicht idealen Verkehrsanbindung der Location hätte ich mal wieder rund 1 Stunde warten müssen, bis die nächste S-Bahn gefahren wäre. Das nächste Mal werde ich mich in jedem Fall im Vorfeld informieren, denn prinzipiell hätte ich mich schon gefreut, dem Enchilada einen kleinen Besuch abzustatten.

Flo war eine der Personen, die im Vorfeld unbedingt etwas unternehmen wollten und auch er war dann doch weniger fit als zunächst angenommen. Da er noch mit die besten Chancen auf die Tops hatte, entschloss auch er sich dazu, lieber eine etwas ruhigere Kugel zu schieben und nicht noch die Nacht zum Tag zu machen. Immerhin wollte er anders als Michel seine Gegner mit überlegenem Spiel aus dem Wettbewerb werfen und nicht indem er sie in eine Disco lockt, wo er dafür sorgt, dass sie alle keinen Schlaf bekommen.

Wir trafen uns im Hotel-Restaurant, quatschten dort eine ganze Weile und tauschten tolle Geschichten vom American Fighter und anderen klassischen Events aus. Wir müssen diese Zeiten unbedingt mal wiederaufleben lassen. Mittlerweile juckt's ja mich sogar schon in den Fingern, mal so ein Event auf die Beine zu stellen...

Zwar wurden die Zelte erneut gegen 1:30 Uhr eingepackt, bis ich aber in meinem Hotel einschlafen konnte, war's dann doch wieder 2:00 Uhr. Aber alles was über 3 Stunden an Schlaf sind reicht mir. Zumindest war das vor ca. 4 Jahren noch die Grundregel...

Wie so oft war ich von den Top 32 des Events überrascht. Man glaubt es ja nicht, aber wenn man die ganze Zeit Coverage macht und sich auf die Bubble-Matches konzentriert, so sieht man gar nicht, wer gerade ganz vorne mitspielt.

So einige der bekannteren Spieler nahmen dann auch noch die Hürde der Top 16 und schließlich gewannen sie auch noch ihr Top 8 Match. Solltet ihr euch lediglich die Top 8 Profile durchgelesen haben, so werft noch einmal einen Blick auf die Paarungen der Top 32. Hier gab es noch den ein oder anderen Top-Spieler, den ich ebenfalls gerne im Finale gesehen hätte. Long hätte es auf jeden Fall mal verdient, gerade mit dem Deck, Daniel Kaltenbacher gehört zu Österreichs besten Spielern und nach so einer langen Pause wäre das ebenfalls cool gewesen und... Bazil?! WTF...

Hier sehen wir auch noch mal zwei von Österreichs besten Spielern!

Eigentlich sollte man ja meinen, dass das letzte Event, das in einem bestimmten Format gespielt wird, kaum Auswirkungen auf das zukünftige Metagame haben sollte. Die Meinungen der meisten Spieler gingen hier allerdings in eine etwas andere Richtung, immerhin schränkt die neue Liste der verbotenen und limitierten Karten die in Leipzig erfolgreichsten Decks kaum ein. Bereits auf dem Event wurde dies immer wieder zum Thema und wann immer ich jemanden fragte, ob er mir ein paar "Quick Questions" beantworten wollte, wurde mir erstmal prophylaktisch ein: "Die neue Banned List ist schlimm!", an den Kopf geworfen.

Mit dem Metagame-Tippspiel hatten wir zwar eigentlich den perfekten Beweis dafür, dass sich ein Metagame nicht immer so (einseitig) entwickelt, wie das die Spielerschaft im Vorfeld erwartet, ich verstehe aber, dass die Anzeichen hierfür diesmal sehr gut stehen.

Vielleicht kann man es auf dem Bild nicht allzu toll erkennen, doch es sind sogar Berliner Spieler durch die Gegend gelaufen und präsentierten stolz total zerknüllte Inzektor-Karten. Dieses Themendeck scheint also zumindest in der Hauptstadt nicht unbedingt den Popularitäts-Kontest zu gewinnen...

Trotz der Tatsache, dass wir uns immer wieder das Inzektor-Mirror-Match ins Feature Match geholt hatten, hatte ich in den Tops immer noch jede Menge Spaß beim Featuren. Wobei ich zugeben musste, dass mich die Erschöpfung nach 2 Tagen voller Arbeit so langsam einholte. Gerade nach dem Finale wollte ich nur noch "Feierabend" machen und hatte wirklich keine Lust mehr...

Gam hatte dieses Foto von mir gemacht, in dem ich mir mal eine Pause gönnen wollte. Oder vielleicht mal nur auf irgendwas Bequemerem als den komischen Stühlen sitzen wollte, die mich schon am ersten Tag unfassbar nervten...

Dann kam die Ankündigung, dass wir diesmal etwas mit dem Zeitplan in den Public Events hinterher waren und somit noch das Public Events Random Finale (damit ist nicht gemeint: Das Finale zwischen "random" Spielern sondern das Finale von Spielern, die zufällig unter allen Public Events Teilnehmern ausgelost wurden) featuren konnten. Meine Freude hielt sich ganz offen gesagt etwas in Grenzen, aber was tut man nicht alles für eine gelungene Coverage.

Irgendwie hatten die beiden Spieler, die das Finale spielten, offenbar auch schon genug vom Wochenende und so wurden auf beiden Seiten (kleinere) Fehler gemacht. Das Feature Match ist zwar geschrieben, aber offenbar leider auch noch nicht online. Auch hier werde ich noch mal nachhacken, weil ihr durch die genaue Lektüre dieses Spiels so einiges lernen könnt, glaubt mir.

Montagmorgen sollte es zurück in die Stadt gehen. Erneut hatte ich keine Lust, mit dem Bus des Todes zu fahren, also wurde wieder zum Taxi gegriffen. Im Vorfeld wurde uns sowohl vom Menschen an der Rezeption als auch vom Taxifahrer zur Vorsicht geraten. So lautete die Empfehlung, dass wir schon 1 Stunde vor Abfahrt des Zuges losfahren sollten. Dabei hatten wir Freitagabend für die Fahrt zum Hotel auch "nur" 20 – 25 Minuten benötigt.

Ich wollte nicht noch mal alle Mitfahrer nerven und ihnen eine frühere Zeit eintrichtern und so blieb es bei 8:45 Uhr (Abfahrt des Zuges: 9:30 Uhr). Wir kamen gegen 9:15 Uhr am Hauptbahnhof an und entsprechend waren die Warnungen alle etwas unbegründet. Doch Vorsicht ist ja bekanntermaßen besser als Nachsicht; ich hatte erst eine Woche wieder tolle Geschichten von Leuten gehört, die irgendwelche Züge verpasst hatten. Ich hoffe, dass zumindest das in Leipzig eher die Ausnahme geblieben ist, doch möglicherweise habt ihr ja noch ein paar Stories, die ihr im Feedback-Thread teilen wollt.

soul

Solltet ihr bisher noch Zweifel daran gehabt haben, dass der Avengers-Film auch irgendeine Handlung bzw. Charakterentwicklung hat und es wirklich NUR um random aneinandergereihte Actionszenen geht, so gibt es jetzt ein wenig Medizin für euch:

Ich für meinen Teil bin mittlerweile überzeugt davon, dass ich in den Film gehen werde und entsprechend schenke ich mir wohl auch die weiteren Trailer. Ich weiß jetzt, dass ich da mehr Spaß haben werde als z. B. in... Drive.

Hatte ich erwähnt, dass mein Umzugsstress überhaupt nicht durch ist, sondern nur pausierte? Nachdem sich bereits abzeichnete, dass die ersten beiden Monate des neuen Jahres relativ stressig werden würden, habe ich mal kurzerhand meinen Mietvertrag verlängert. Das ist jetzt allerdings die letzte Chance und innerhalb der nächsten 8 Wochen muss ich eine neue Bleibe finden...

Offenbar dient ein Event wie die YCS für einige Spieler nur noch als Vorwand, um gemeinsam die Nacht zum Tag zu machen. Das ist meiner Ansicht nach eine willkommene Entwicklung, die ich hiermit auch ganz offiziell unterstützen und zum Trend erklären möchte! Weiter so, Jungs. Ich freue mich jedes Mal darauf, eure Stories am nächsten Tag zu hören (oder Videos auf YouTube anzusehen...). Nächstes Mal mache ich dann auch einen Artikel draus, verfsprochen.

^[1] Übrigens findet ihr sehr einfach eine Vielzahl dieser coolen Artikel mit Hilfe einer etwas ausgefeilten Google-Suche (ich habe den Link hier für euch direkt korrekt angepasst, so dass ihr jetzt nicht bei Google.de landet, sondern wirklich direkt im relevanten Suchergebnis)!

^[2] Üblicherweise ist es kein größeres Problem, von einem Ende einer Stadt ins andere zu kommen. Ja, das will man nicht immer auf sich nehmen, doch wenn ich dafür mein Hotelzimmer 50% günstiger bekomme, weil ich einen guten Deal nutzen kann, so empfiehlt sich diese Vorgehensweise schon.

^[3] *hust* manche Mitglieder des Staff Teams waren sogar verlobt; die hätten mit Sicherheit kein Problem damit gehabt... *hust*

^[4] Möglicherweise wurde das Hotel auch ganz bewusst aus diesem Grund gewählt?!

^[5] Ich weiß, dass die Deckliste leider noch nicht online ist. Wir haben das bereits weitergegeben und ich bin zuversichtlich, dass das zeitnah behoben wird. Leider gibt es keinen klar zuständigen "Web Content Manager" bei Konami, der sich um solche Dinge 24/7 kümmern könnte, sondern "lediglich" einen Redakteur, der noch viele weitere Aufgaben schultern muss. Dadurch kommen solche "Kleinigkeiten" ab und an etwas kürzer.