Die European Championship steht vor der Tür und normalerweise würde hier jetzt ein auf dieses Event vorbereitender Artikel erwartet werden, aber diese Erwartung muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Daher heute mein kleines Yu-Gi-Oh!-Alphabet für euch, jedoch nur die wirklich wichtigen Buchstaben, denn wen interessiert schon Q.


Teil 1: A bis E


A wie Anfangen


Für jeden TCG-Spieler heißt es: "Ich muss den verdammten Würfelwurf gewinnen!!!" Denn wie jeder weiß: Es gewinnt immer nur derjenige Spieler, welcher auch das Spiel beginnt. Im OCG mag das Gedankengut diesbezüglich vielleicht etwas anders aufgrund der Regel dort aussehen, dass man nur mit 5 Handkarten beginnen darf. "Fang du nur an, damit bin ich schonmal im plus 1!" und da wir ja wissen, dass dieses "plus 1" heutzugtage spielentscheidend sein kann, versucht man dort eher als Verlierer dazustehen am Anfang.


B wie Balance


Gerüchten zu Folge sollen Karten wie etwa Kartenvernichtungsvirus oder Schwerer Sturm total balanced sein und stehen zu Unrecht auf der Liste der limitierten und verbotenen Karten.


C wie Copy&Paste


So bauen viele Spieler ihre Decks. "Oh der hat getoppt, die Liste muss ja gut sein!" ist dann die bestimmende Aussage im Hirn des Spielers und die kreative Eigenleistung beschränkt sich auf eine unleserliche, aber möglicherweise künstlerisch wertvolle Handschrift bei abzugebenden Decklisten kommender Turniere.


D wie Downerd Magician,


denn der betäubte Zustand kann vermutlich bei vielen Spielern bei der European Championship in Amsterdam in gut zwei Wochen wohl beobachtet werden. Dementsprechend könnte dann gegebenenfalls auch so mancherlei Spielzug aussehen, doch wir werden es sehen{{oder gegebenenfalls auch riechen}} ...


E wie Ermergency Bann


Dieser wird häufig gefordert, wenn eine Karte, welche vermeintlich voll balanced ist, zu stark von der Spielgemeinschaft {{oder für Inselbewohner und Überseeler: Community}} gehypet wird. Kam bisher zwar nur einmal vor, doch wer weiß, vielleicht wird bald endlich das zu starke Feuergras mit seinem legendären OTK gebannt.


Teil 2: F bis O


F wie Facepalm


Hierbei handelt es sich um einen Schlag mit der eigenen flachen Hand mitten auf die Stirn, dieser ist im Falle auszuführen, dass man einen Spielfehler begeht, welcher dumm, sehr dumm oder mehr als dumm scheint und eigentlich ja nur anderen passiert.

Facepalms sind erkennbar anhand stark geröteter Stirn, die auf den Ausgang der vorherigen Runde, welche das Subjekt bestritten hat, schließen lässt.


G wie ggeasy


Bei diesem Ausdruck handelt es sich um einen von sogenannten "ProPlayern" etablierten Begriff, welcher den Verlauf des Spiels in etwa so umreist: "Ey, das Spiel war voll einfach, der Gegner hatte keine Chance, Alter, den hab ich voll fertig gemacht, yooooo!" Wenige andere Spieler bieten einen Handschlag an und wünschen viel Glück für den weiteren Turnierverlauf, jedoch ist dies nur ein Gerücht, bisher wurde dieses Phänomen jedoch nur selten beobachtet, es würde zeigen, man sei kein "Pro".


H wie Hände


Eishand und Feuerhand müssen laut Aussage eines solchen "ProPlayers" in jedem Deck aktuell sein, entweder im Side Deck oder besser noch im Main Deck. Anderenfalls kann man sich ein Turnier sparen, da man sonst ein schlechtes Deck spielt und ein Freilos darstellt.


I wie Intuition


Ein "ProPlayer" gewinnt nicht nur mit Skill, sondern auch mit Intuition. Meist sogar mehr mit Letzterem, doch versucht dies nicht als einfacher Spieler und wägt eure Möglichkeiten genau ab. Diese Intuition kann man mit der Zeit erlernen, jedoch nur wenn man auch lange genug an einem Deck festhält, welches man dann im besten Fall beherrschen lernen sollte. Falls nicht, dann wird man immer ein N00B bleiben. Solche Intuition ist aber niemals für die Wahl der Techkarten, die Frage ob man vor dem Event duschen sollte {{diese Frage sollte man als Yu-Gi-Oh!-Spieler immer mit JA beantworten}} oder ähnliches verantwortlich.


J wie Jahrhundertmundwerk


Es soll eine spezielle Art von Spielern geben, welche einen mit ihrem Jahrhundertmundwerk so beschäftigen, dass man nicht nur die Konzentration auf das Spiel bezogen verliert, sondern auch gegebenenfalls die Lust für den restlichen Verlauf des Turniers. Dies jedoch liegt nicht immer in der Absicht des jeweiligen Spielers. Manche tun dies auch unbemerkt und sie sind beleidigt, wenn man nicht mit ihnen reden mag. Allgemein kann man die Art Mensch, hier genannt Dauergeräuscherzeuger, auch als Trash-Talker bezeichnen. Vielleicht sollte man, um solches zu verhindern, in den Policies die Möglichkeit einführen, solche Leute für die Dauer des Matches, eventuell sogar für die Dauer des ganzen Turniers, knebeln zu dürfen.


K wie Kiddy


Ein Kiddy ist ein jüngerer unerfahrener Spieler mit noch unvollständigem Deck, welches weder spielstark noch gut gebaut ist. Zudem besitzt ein Kiddy eventuell wertvolle Karten, aber es gilt die Mission, ihm diese abzunehmen, und das für einen möglichst geringen Preis, am besten für den symbolischen Cent.


L wie Lucker


Viele Spieler können natürlich nicht durch eigene Unfähigkeit, besseres Spiel des Gegners, Deckbaufehler oder sonstiges verlieren, denn der einzig legitime Grund zu verlieren ist, dass der Gegner geluckt hat. In folgenden Gesprächen mit den eigenen Freunden wird der Gegner daraufhin immer als Lucker bezeichnet, da er ja vermeintlich nur durch eben jenes ihm durch Gott gegebene Glück gewinnen konnte.


M wie Meta(deck)


Ohne ein Metadeck sollte man ein Turnier gar nicht erst anstreben, denn dann kann man nur verlieren. Daraus resultierend stellt man für jeden "ProPlayer" ein sogenanntes Freilos dar und wird, sofern man doch einmal, ohne ein Metadeck zu spielen, gewinnen kann, im Folgenden immer als oben beschriebener Lucker beschimpft oder noch schlimmer als Cheater, was man dem Gegner nach wohl auch ist, selbst ohne das dieser jegliche Beweise hat.


Da es hier noch eine sehr, sehr spielstarke Karte gibt, möchte ich auf diese auch eingehen:


M wie Mystischer Raum-Taifun


Wer kennt es nicht: Der Gegner spielt eine Zauber- oder Fallenkarte und man aktiviert in Reaktion darauf seinen Mystischer Raum-Taifun kurz MST. Die Diskussion geht los, aber man muss den N00B ja erfolgreich belehren, dass MST eine Spell Speed 4 Karte ist, zu sehen am Blitz, und man sie auf jede gegnerische Karte hin aktivieren kann. Die gegnerische Karte wird zerstört und damit auch annulliert, versteht das doch endlich mal ihr "Pro's"!


N wie N00B


Dieser Begriff stellt eine Personengruppe dar, deren Ansammlung von Menschen die folgenden Spielertypen beinhaltet: Kiddys, Lucker, Spieler ohne Metadeck. Ein N00B hat meist kaum Ahnung vom Spiel, sprich der Materie seines Hobbys. Diese Aussage stellt, sofern man sich denn wirklich mit seinem Hobby beschäftigt {{welcher hobbylose Mensch tut denn auch sowas...}}, eigentlich einen Widerspruch in sich dar, doch lassen wir die Diskussion über den Sinn mancher Aussagen an dieser Stelle besser ruhen.


O wie OP / overpowerd


Karten wie beispielsweise Feuergras oder Watapon gelten aufgrund ihrere immensen Spielstärke als total OP bzw. total overpowerd. Eigentlich hätten sie es verdient auf der Liste der limitierten und verbotenen Karten zu stehen, aber weil die Menschen, die für Konami oder diesen komischen Verein Shueisha arbeiten, ja keinerlei Ahnung haben, stehen sie dort eben nicht.


Teil 3: P bis Z


P wie Plus


Einem wirklichen Yu-Gi-Oh!-Spieler geht es nur um das Plus, sei es im Spiel oder auch beim Tauschen, Verkaufen oder Kaufen. Plus ist sein Lebenselixier. Ohne Plus verhungert diese hier häufig anzutreffende Spezies Mensch {{oder Alien, man weiß es nicht so genau}}. Daher sind auch die ersten Worte unter einander: "Haste Tauschkarten?" - zielstrebig und zeitsparend, das Plus ist zu wichtig.


Q lassen wir aus, wie zu Anfang erwähnt.


R wie reading comprehension


Oder zu deutsch, die Fähigkeit Kartentexte richtig zu lesen. Gerüchteweise soll die Fähigkeit zu lesen in einem Kartenspiel sehr mächtig sein und euch einen immensen Vorteil verschaffen. Denn wenn ihr euch Karten, welche ihr nicht kennt, euch nicht durchlest, so gebt ihr dem Gegner einen Freifahrtschein euch das Blaue vom Himmer herunter zu erzählen. Dies kann man durchaus als Cheating bezeichnen, jedoch wenn ihr als Yu-Gi-Oh!-Spieler so doof seid und auf so etwas reinfallt, dann habt ihr es nicht verdient zu gewinnen.


S wie Schummeln


Im englischen Sprachgebrauch heißt es auch Cheating, eine häufig anzutreffende Zauberkarte, welche meist von erfahrenen Gegnern gegen junge / unerfahrene Spieler eingesetzt wird. Sie ist sehr mächtig und je nach Art nicht schwer zu aktivieren, doch seid gewarnt: Wenn der Gegner euer Cheating bemerkt bzw. negieren kann, verliert ihr das Duell und manchmal sogar noch mehr. Daher vertraut nicht auf die wundersame Kraft dieser Karte, sie macht nur Ärger.


T wie Tauschkarten


Wie beim Buchstaben P schon erwähnt geht es um Plus. Dies kann man beim Tauschen nur per Tauschkarten oder Brieftasche machen, beides beliebte Methoden. Letztere sollte man jedoch nicht im Veranstaltungsort selbst verwenden, sonst muss man Minus befürchten, welches mit dem dann ausgesprochenen Ortsverweis einhergeht.


U wie unfair


Nicht jeder Spieler spielt fair, es gibt Leute, welche man als Cheater bezeichnet, diese spielen unfair. Das berühmteste Beispiel hierfür stellt Simon He da, dieser galt immer als sehr fairer Spieler mit einer, nennen wir sie mal sehr eigenen, Mischtechnik. Doch kam dann ein Italiener daher und fand heraus, dass die Mischtechnik unfair ist, also darf der gute Simon das Spiel nicht mehr spielen, geschweige denn bei offizielen Veranstaltungen auftauchen. Letzteres würde ich ihm dringenst empfehlen, denn die Fakeln und Mistgabeln sind bestimmt schon bereit, wenn man ihn denn wieder zu sehen bekommen sollte.


V wie Vorteil


Einen Vorteil kann man sich im Spiel leicht verschaffen, sei es fair oder wie bei U erwähnt unfair. Vorteil gewinnt dieses Spiel, sei es im Ressourcenmanagement oder inform von Zahlungsmitteln um ein Metadeck zu spielen. Auch beim Tauschen mit einem Kiddy ist man meist im Vorteil, weitere Beispiele muss ich wohl jetzt nicht anbringen, sonst bin ich ja nicht mehr im Vorteil gegenüber euch.


W wie Winner


Denn nur das zählt, ihr müsst immer der Gewinner sein. Spaß, nette Leute wiedertreffen, neue Leute kennen lernen, sich über Hobbys austauschen etc. darum geht es in diesem Spiel nicht, sondern nur ums GEWINNEN, zumindest dann, wenn ihr ein "ProPlayer" seid.


X lassen wir auch mal aus.


Y wie Yu-Gi-Oh!


Das verdammte Kartenspiel, was wir alle spielen, suchten und hassen. Letzteres am meisten, wenn wir gerade verlieren, aber dies kann ja nicht sein, außer der Gegner ist ein Lucker oder Cheater. Folglich übertragen wir unseren Gemütszustand vom Spiel auf den Spieler und schon lieben wir das Spiel wieder. Um es mit der Stimme eines bestimmten Koches aus einer bestimmten Serie zu sagen: "Also Kinder, denkt dran was ihr von mir gelernt habt, der Spieler ist der Schuldige, nicht das Spiel". (Kinder) "Jawohl Chefkoch."


Z wie zulange,


zulange ist dieser Artikel nun schon und daher wünsche ich euch noch eine schöne Woche und bis zum nächsten mal.


LG Devil'sHellfire





 

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