Was ist die beste Yu-Gi-Oh! Karte?


Sicher etwas auf der Banned List! Rescue Cat vielleicht? Einfach so +1 machen mit der Möglichkeit auf weiteres +3 mit Hyunlei und noch ein +1 durch Darksoul? Oder Summoner Monk? Damals kam Summoner Monk, der brachte einen zweiten, der wiederum die Katze aus dem Deck holte und anschließend wurde zu zwei Dark Strike Fighter für den Sieg synchronisiert? Oder sind die Synchromonster in beiden Fällen die Schlüsselkarten?


Sollen wir etwas tiefer in der Kiste der verbotenen Karten graben? Dann finden wir den wunderbaren Chaos Emperor Dragon! Er zerstört das Feld und macht Schaden. Sicherlich total stark. Und dann zieht der Gegner Yata-Garasu von oben und man hat verloren. Aber da gab’s doch den Trick mit Hexe oder Sangan, dass man sich Yata-Garasu selbst sucht und so gewinnt. Richtig. Ist in diesem Spiel also Yata-Garasu die stärkste Karte? Der alleine bringt aber auch nichts. Er kommt über kein Monster, er verbraucht die Normalbeschwörung und rennt vielleicht auch noch in eine Falle!


Man sieht also, all diese Karten sind zwar in ihrem Bereich extrem stark, und somit auch verdient verboten, aber den Anspruch auf den Titel “beste Yu-Gi-Oh! Karte“ können sie nicht erheben, da sie von der guten Synergie zu anderen Karten leben. Katze wäre nutzlos (und war es deshalb auch) wenn es keine guten Ziele gäbe (die wiederum Großteils von der Synchro-Mechanik leben). Yata-Garasu alleine bringt einem wenig, wenn man davor nicht das Feld räumen und die Hand Großteils leeren kann.


Wir wollen nun also Karten finden, deren Effekt am besten unabhängig von den Gegebenheiten, oder aber in möglichst vielen Situationen und vor allem auch in möglichst vielen Decks gut ist (sonst gewinnt Exodia, denn das Spiel gewinnen ist eindeutig der beste Effekt der je gedruckt wurde).

Kandidaten [1] dafür sind (unter anderem aus diesem Thread entnommen):

  • Monster Reborn
  • Book of Moon
  • Solemn Judgment
  • Solemn Warning
  • Cold Wave
  • Trishula
  • Black Rose Dragon
  • Dark Hole

An der Liste fällt direkt einmal auf: Wir haben 4 Zauberkarten, 2 Fallenkarten und 2 Monster. Zu beachten ist aber, dass es zwei Konterfallen und zwei Synchromonster sind. Diese Zusammensetzung scheint kein Zufall zu sein. Bevor wir uns die Karten genauer ansehen, möchte ich noch eine zweite Auffälligkeit loswerden: Bis auf die Fallen haben alle Karten keine Kosten. Und die Fallen fordern ihren Tribut in Form von Lebenspunkten. Und davon haben wir in Zeiten des OTKs sowieso jede Menge. Ist ja schließlich egal, wie viel Leben ich habe, wenn ich sowieso alles verliere, oder?

Betrachten wir diese Karten nun jede für sich.


Monster Reborn:

Staple seit Legend of Blue-Eyes White Dragon. Hört sich schon mal stark an. Nicht umsonst war diese Karte schon öfters auf der Liste der verbotenen Karten. Die Anwendungsmöglichkeiten von Monster Reborn sind beinahe grenzenlos. Es findet sich beinahe immer eine brauchbare Karte in einem der Friedhöfe.

Vor allem auch die Empfängermonster helfen dabei, dieser Karte mehr Potential zu geben. Man hat einen Empfänger auf der Hand oder in einem der Friedhöfe? Dann braucht man nur noch den passenden Nicht-Empfänger aufzutreiben und bastelt sich mit Reborn ein dickes Monster nach Wahl.

Man kann auch den Friedhof damit regulieren. Hat der Gegner gerade sein drittes Dark im Friedhof? Kein Problem, wiederbeleben und schon ist der DAD auf der Hand des Gegners tot.

Außerdem kann man bei manchen Monstern die mühsame Tributbeschwörung umgehen und bekommt einen dicken Prügelstock geschenkt. Apropos geschenkt, Monster Reborn macht Ausgleich.


Book of Moon:

Auch so ein Kandidat. Seit Pharaonic Guardian gibt es diese Schnellzauberkarte und seit damals ist sie beliebt. Keine andere Karten im Spiel ist so flexibel einsetzbar wie das Buch des Mondes. Die Anwendungsbereiche sind:

  • Flip-Monster recyclen
  • Permanente und Triggereffekte von Monstern vermeiden.
  • Monster im Kampf verwundbar machen, auf Grund der geringen DEF der meisten Karten.
  • Synchrobeschwörungen verhindern
  • Angriffe vereiteln
  • Eigene Monster vor Effekten beschützen, die nur offen liegende Monster betreffen (z. B. Aufschlagen)
  • Combos brechen (Gladi + Streitwagen, BW Spezialbeschwörung)

Wirklich vielseitig und nicht ohne Grund in jedem Metadeck zu finden. Sie ist eine Schnellzauberkarte und daher an Flexibilität nicht zu übertreffen. Ein großer Nachteil ist allerdings, dass das gute Buch eigentlich pauschal -1 macht.


Cold Wave:

Die, meiner Meinung nach, kritischste Karte auf dieser Liste. Denn, für sich genommen macht auch diese Karte -1 und hat keinen direkten Einfluss auf das Spiel. Den Platz auf der Liste hat sie sich durch die vielen Folgemoves verdient. Ob im X-Saber Deck Hyunlei kommt, im Quickdraw oder Salvo ein BRD oder im Gladi ein Gyzarus, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Außerdem ist der meiste Schutz vor OTKs so lahmgelegt, weshalb nurnoch Battle Fader, Gorz und Tragoedia zur Rettung eilen können.


Dark Hole:

Einfach so die gegnerischen Monster vernichten. Tolle Sache. Overextensions bestrafen ist immer Klasse, leider aber auch eher unbrauchbar, wenn der Gegner weiß, was er macht. Gegen gute Spieler macht sie meist nur +1 oder Ausgleich, trotzdem ist ein Removal ohne Bedingungen etwas sehr, sehr Feines.


Solemn Judgement:

Ohne Zweifel eine der besten Fallenkarten, die je gedruckt wurden (und werden). Ihre Kosten sind immer bezahlbar und ihre Anwendungen sind beinahe unbegrenzt. Das einzige, was diese Karte nicht aufhalten kann, sind Monstereffekte (sofern sie die Beschwörung nicht verhindern konnte) und somit auch externe Spezialbeschwörungen durch Monstereffekte (Gorz, Tragoedia, Battle Fader fallen da besonders übel auf). Ihr Preis ist aber auch nicht zu unterschätzen, die Hälfte seiner Lebenspunkte will man gut investieren.


Solemn Warning:

Der kleine Bruder des Urteils. Doch auch wenn das Einsatzgebiet von Ernste Warnung weitaus beschränkter ist, als der des Urteils, hat diese Karte ungeheures Potential. Denn im Gegensatz zu ihrem großen Bruder, kann diese Karte alles verhindern, was auch nur irgendwie irgendwas beschwört. Und in unserem aktuellen Metagame geht es ja quasi nur darum, Monster zu beschwören. Auch die Kosten sind etwas gemäßigter, der Fixwert hat allerdings den Nachteil, dass sie ab einem gewissen Punkt nicht mehr spielbar ist. Der explosive Preisanstieg seit der YCS Toronto ist jedenfalls absolut gerechtfertigt.


Black Rose Dragon:

Feld zerstören. Einfach so. Ziemlich nett. Dadurch, dass Stufe 4 ein beliebtes Level für Nicht-Empfänger und Stufe 3 ein beliebtes Level für Empfänger ist, ist der Drache auch wirklich leicht zu beschwören. Hinzu kommen Karten wie Trümmerdrache und Schwarze Salve, wodurch man gratis an diesen Zerstörer herankommt. Leider gibt es auch genug Konter gegen diese Karte. Urteil, Warnung, Buch des Mondes, Sternenstaubdrache, Straße zum Sternenlicht, Donnerkönig Rai-Oh, und, und, und. Außerdem hat er mit dem gleichen Problem wie Dark Hole zu kämpfen; gute Gegner overextenden selten.


Trishula, Dragon of the Ice-Boundary:

Eine Feld- und eine Handkarte zu entfernen ist schon ziemlich toll. Wenn man dazu bedenkt, dass im letzten Format Froschsynchro mit 5! Exemplaren dieses Drachens im ersten Zug aufgewartet hat, kann man froh sein, dass sie jetzt limitiert ist. Im Spielverlauf hat sie mit ähnlichen Problemen wie der Schwarzer Rosendrache zu kämpfen, sie hat dabei nur den Vorteil, dass sie entfernt anstatt zu zerstören. Ein großer Nachteil von Trishula ist die mühsame Beschwörung. Sie kann nur noch von Debris und Infernity verlässlich geholt werden.


Nun nähern wir uns schon dem Ende dieses (doch beachtlich lange gewordenen) Artikels. Wenn ihr nun einen Gewinner erwartet habt, so muss ich euch leider enttäuschen. Eine beste Karte kann es in Yu-Gi-Oh! wahrscheinlich nie geben, denn es wird immer wieder Möglichkeiten geben, diese auszukontern. Nicht umsonst spielen wir mit Decks und nicht mit einzelnen Karten, denn wie immer macht es die Synergie der Einzelkarten.


Was wir allerdings festhalten können: Solange keine neuen Mechaniken eingeführt werden, werden die spielstärksten Karten (gemessen an den Kriterien dieser Analyse) immer in den Bereichen der Zauberkarten, Konterfallen oder Synchromonster zu finden sein.


Zauberkarten sind sehr leicht zu spielen und haben meist für geringen Aufwand sehr großen Einfluss auf das Spiel. Zu Recht finden wir also am meisten Zauberkarten auf dieser Liste.

Wenn wir schon beim Thema Aufwand sind: Synchromonster sind besonders unkompliziert zu rufen. Empfängermonster sind in beinahe jedes Deck leicht zu integrieren und schwupps, schon haben wir Zugang zu vielen Synchromonstern. Unsere zwei Exemplare haben sicher unabhängig von der aktuellen Situation den größten Einfluss von allen verfügbaren Synchromonstern.


Wenn eine Konterfalle aktiviert wird, finden die meisten Ketten ein jähes Ende. Konterfallen sind also sehr verlässlich und können, präzise angewandt, den nötigen Zug sichern oder verhindern – eine Eigenschaft, die jedes Deck begrüßt.


Man sieht also, allein die Kartentypen bergen ein Potential in sich und jede dieser Karten profitiert gerade davon, dass sie diesen Typ hat.



[1] Diese Liste erhebt natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Antworten 59

  • Ich fande den Artikel mal wieder sehr Ansprechend und gut Geschrieben ;)

  • Alles Gute Karten, ein sehr guter Artikel.

  • Ich fande den Artikel mal wieder sehr Ansprechend und gut Geschrieben ;)


    den artikel hast du in 7 min runtergerasselt? :OO:


    Topic: deine eigene meinung hätte mich schon interessiert, soul :P


    ist aber auch mal ein schöner ansatz, eine karte zu raten, OHNE ihre kombinationsmöglichkeiten...

  • Na,ja 7min für eine Seite ist durschnitt XD


    Auf jedenfall ist ehr gut gelungen obwohl es nicht von einem mir bekannten Aritkelschreiber geschrieben wurde^^



    Mfg Louis

  • ...obwohl es nicht von einem mir bekannten Aritkelschreiber geschrieben wurde^^


    lol


    soul ist DER artikelschreiber auf etcg. seit wann bist du angemeldet? :D

  • der ist doch von d3vil oder nich^^


  • lol


    soul ist DER artikelschreiber auf etcg. seit wann bist du angemeldet? :D


    Seit wann bist du angemeldet, dass du nicht mal die Autoren lesen kannst? :P



    LG,
    Chrischi

  • der ist doch von d3vil oder nich^^


    :doh: hast recht. hab ich überlesen :verwes:


    na dann: danke an d3vil ;)

  • Ich finde den Artikel interessant, auch wenn ich nirgendwo lesen, dass du keine verbotenen Karten nenne möchtest?
    Weil Raigeki > Dark Hole?


    Eine sehr interessante Denkweise die Karten mal so zu betrachten. Auch wenn soe, die meiner Meinung nach stärkste Yugiohkarte überhaupt: Painful Choice, keine Erwähnung finden konnte :D

  • Vielen Dank für das positive Feedback!


    Außerdem vielen Dank an soulwarrior, der in seiner ultrastressigen Woche (wie er an mehreren Stellen ja schon betont hat) trotzdem Zeit gefunden hat, diesen Artikel zu lesen und hochzustellen.


    Ich habe verbotene Karten in der Liste nicht näher betrachtet, da die ganze Sache dann nicht wirklich zielführend ist. Wieviele Karten haben wir auf der Liste? 20? 30? 40? Ich hab irgendwie vor 4 Jahren zu zählen aufgehört. Von denen müsste ich dann potentiell jede analysieren und das ist nicht wirklich interessant zu lesen.
    In der Einleitung habe ich ein jüngeres Beispiel und ein sehr ikonisches Beispiel von der Bannedlist genommen, weil ich finde, dass beide schön zeigen, wieso ich diese Betrachtungsweise favorisiere.
    Zum Thema Raigeki > Dark Hole. Prinzipiell ja, aber so leichtfertig kann man das auch nicht sagen, weil es dann keine Möglichkeit für searcher-abuse mehr gibt (also hat das Loch auch Vorteile, wenn auch sehr spezifische, die ich natürlich bei der Analyse negieren müsste und auch habe).


    greetings
    d3vil


    P.S.:
    Falls ihr Themen habt, die ihr gerne artikulös behandelt haben möchtet, schlagt sie ruhig vor, ich bin auf der Suche nach Themen, vielleicht wird dann ja was regelmäßiges hier draus.

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