Fast sechs Jahre sind vergangen, seitdem Nico Sikorsky die Deutsche Meisterschaft mit einem Deck gewinnen konnte, das verstärkt auf Drachen setzte. In den darauf folgenden Jahren gab es einige Glanzlichter aus dem Reich der Drachen – wie Chaos-Imperatordrache, Finsterer Bewaffneter Drache, Light and Darkness Dragon oder Urteilsdrache – jedoch vermochte es keines dieser Monster zu der Entstehung eines Themendecks rund um den Monstertyp „Drache“ anzuregen. Doch die Zeiten haben sich ein klein wenig geändert. Grund dafür ist wieder mal eine Jump-Promokarte, welche Mitte Januar erschienen ist. Die Rede ist natürlich vom Red-Eyes Darkness Metal Dragon.


Kartenname: Red-Eyes Darkness Metal Dragon

Attribut: Finsternis

Typ: Drache

Level: 10

ATK/DEF: 2800/2400


Kartentext (in Übersetzung):


Du kannst 1 Monster vom Typ Drache, das du kontrollierst, aus dem Spiel entfernen, um diese Karte als Spezialbeschwörung zu beschwören. Einmal pro Spielzug, kannst du 1 Monster vom Typ Drache aus deiner Hand oder deinem Friedhof als Spezialbeschwörung beschwören, außer „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“.


Um diesen Drachen kann man eine Art „Dragon-Revival“ Deck bauen, dessen Strategie ziemlich einfach und einleuchtend ist. Möglichst schnell eine Drachenarmee „raushauen“ und den Gegner „überrennen“. Decks dieser Art werden häufig auch als „Hopeless Dragon“ Decks bezeichnet und sehen in etwa so aus:


Monster: 21


3x Red-Eyes Darkness Metal Dragon

3x Finsterer Horus

3x Armageddonritter

2x Finsterer Bewaffneter Drache

2x Der finstere Schöpfer

2x Phantom des Chaos

2x Red-Eyes Wyvern

2x Todeswache

1x Sangan

1x Brecher, Magischer Krieger


Zauberkarten: 15


3x Verlockung der Finsternis

3x Inzahlungnahme

2x D.D.R.

2x Törichtes Begräbnis

1x Zukunftsfusion

1x Wiedergeburt

1x Schwerer Sturm

1x Gehirnkontrolle

1x Blitzeinschlag


Fallenkarten: 4


2x Angsteinjagendes Gebrüll

1x Kartenvernichtungsvirus

1x Spiegelkraft


Ziel des Decks ist es, möglichst schnell den „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ aufs Feld zu bekommen und seinen Effekt zu benutzen. Wichtig ist, dass man sich immer darüber im Klaren ist, dass der „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ sowohl spezial, als auch normal beschworen werden kann. Der erste Satz des Effekttextes bedeutet lediglich, dass er zusätzlich spezial beschworen werden kann, wenn du einen Drachen von deiner Spielfeldseite entfernst. Nutzt man diesen Effekt, dann sollte man beachten, dass es sich in dem Fall um eine interne Beschwörung handelt, auf die Karten wie Feierliches Urteil oder Thunder King Rai-Oh angekettet werden können.


Zurück zum Deck. Wie bekommt man den großen Drachen nun schnell aufs Spielfeld? Um dies zu erlangen gibt es mehrere Wege. Am einfachsten ist es, den „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ mittels Karten wie Zukunftsfusion (man legt mit ihr fünf Drachen in den Friedhof und wählt dann selbstverständlich den Five-Headed Dragon), Armageddonritter oder Törichtes Begräbnis, um ihn dann mit Wiedergeburt oder Der Finstere Schöpfer wiederzubeleben. Ebenfalls ist es eine adäquate Methode, ihn mit Hilfe von Phantom des Chaos aus dem Friedhof oder Verlockung der Finsternis von der Hand zu entfernen, um ihn dann mit D.D.R. aufs Spielfeld zu befördern. Außerdem kannst du den Effekt von Red-Eyes Wyvern nutzen, um den Red-Eyes Darkness Metal Dragon vom Friedhof zu beschwören, indem man in einem seiner Züge auf die Normalbeschwörung verzichtet und in der End Phase den Red-Eyes Wyvern aus dem Friedhof entfernt, um den „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ dann aus dem Friedhof spezial zu beschwören.


Ist der „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ auf dem Spielfeld angekommen, kann man seinen Effekt nutzen um z. B. einen Finsterer Horus von der Hand oder vom Friedhof spezial zu beschwören und den Gegner so unter Druck setzen. Der Effekt des Horus kann äußerst hilfreich sein, denn immer, wenn der Gegner eine Zauberkarte in seiner Main Phase aktiviert, kann Horus ein Finsternismonster der Stufe 4 vom Friedhof spezial beschwören. Vorzugsweise handelt es sich dabei um einen Armageddonritter, der dann das Deck ausdünnt und die nötigen Drachen für weitere Spezialbeschwörungen in den Friedhof legt.


Der finstere Schöpfer kann in diesem Deck seine volle Pracht entfalten. Hat man 5 oder mehr Finsternismonster im Friedhof und kein Monster auf der Spielfeldseite, dann kann man den Schöpfer spezial beschwören, durch seinen Effekt ein Monster entfernen, daraufhin einen „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ vom Friedhof beschwören und durch dessen Effekt wiederum z. B. einen Horus beschwören. Macht unterm Strich 8100 Schadenspunkte. Des Weiteren kann der Schöpfer helfen, die Beschwörung des Finsterer Bewaffneter Drache zu ermöglichen. Die Kombinationsmöglichkeit mit Zukunftsfusion sollte jedem Spieler klar sein.


Überraschend flexibel und sehr effektiv ist in diesem Deck das Phantom des Chaos, das zahlreiche tolle Effektmonster kopieren kann, z. B. DAD, „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ oder Der finstere Schöpfer. Zusätzlich kann es die Spezialbeschwörung des Bewaffneten Drachen erleichtern und die D.D.R. voll zur Geltung bringen.


Eine nette Zusatzoption eröffnet in diesem Deck die Gehirnkontrolle. In Zeiten, in denen gegnerische DAD, Urteilsdrache, Sternenstaubdrache oder Rotdrachen-Erzunterweltler die Duelltische besiedeln, kann man diese mit der Gehirnkontrolle leicht übernehmen, sie aus dem Spiel entfernen und so den eigenen „Red-Eyes Darkness Metal Dragon“ von der Hand beschwören. Allerdings kann man diesen Effekt wirklich nur verwenden, wenn man den Drachen auf der Hand hat.



Da der Rest des Decks selbsterklärend sein sollte, möchte ich noch einige Schlussbemerkungen machen. Bei all den vielen möglichen Kombinationen sollte man niemals vergessen, dass das Hauptproblem des Decks die „Draw-Abhängigkeit“ ist. Starthände mit zu viel High-Level-Monstern oder Zauberkarten sorgen zumeist dafür, dass ihr nicht richtig ins Spiel kommt und das Duell dann nicht für euch entscheiden könnt. Außerdem weist das Deck Schwächen gegen einen „frühen“ gegnerischen Crush Card Virus auf. Alles in allem verfügt das Deck aber über ein gewaltiges Potential und kann (auch wenn es nicht so stabil ist) Decks wie Kin-Tele DAD oder Zombie-Builds in ihre Schranken verweisen. Letztlich liegt die Gestaltung des aktuellen Metagames nicht nur bei UDE oder Konami, sondern auch bei euch, d. h. schaut euch nach alternativen Decks (wie diesem) um, testet und gestaltet sie um (z. B. Lightsworn-Drache). Kreative Decks bauen macht nicht nur Spaß, sondern kann sich auch auszahlen, wie das FT Finale in Stuttgart bewiesen hat.

Antworten 17

  • Nettes Deck, schöner Artikel, wohlüberdachte Informationen ... ein würdiger Gewinner. (Nehme ich an, da ich die anderen Artikel nicht kenne :D)

  • gut geschrieben nettes deck und ne aufforderung zur kreativität, gefällt mir gut. :daumen:

  • Die Deckart kannte ich zwar schon, wie viele, doch die Kolumne hat mir dennoch gefallen. Ersrecht eben die Aufforderung zur Kreativität. Also auch für mich ein würdiger Gewinner.


    gz Raito

  • Hab den Artikel jetzt mal gelesen, allzu lang ist er ja wirklich nicht.
    Und... nun ja, Schreibstil usw. passt im Großen und Ganzen, von daher nichts Außergewöhnliches, weder besonders gut noch besonders schlecht.


    Aber was mir bei deinem Artikel extrem sauer aufstößt ist der Aufruf zur Innovation am Ende. Wieso? Sicher nicht weil ich etwas gegen innovative Decks habe, ganz im Gegenteil. Sondern weil der Artikel fast wie eine 1:1-Übersetzung ins Deutsche von DEM HIER klingt:


    Metagame Artikel 1


    Metagame Artikel 2



    Sorry, aber dein Artikel zeugt nicht gerade von deiner ach so gepriesenen "Innovation".



  • Aber seine Variante des Decks ist immerhin besser und auf etcg wurde noch nichts zum Thema publiziert. Ergo geht sein Artikel in Ordnung zumal er auch gut geschrieben und argumentativ immer logisch ist. Ich finde ihn durchaus brauchbar und den Sieg gerechtfertigt.


    MfG Gam


  • http://www.etcg.de/forum/threa…3197940368#post3197940368


    Den Post solltest du dir mal zu Gemüte führen.

  • Neid ist eine von sieben Todsünden ;)



    Zum Artikel:


    Ich fand den Artikel ganz nett geschrieben. Habe dieses Deck nie so wirklich verstanden, aber jetzt kapier ich es *g*


    Kompliment, denn so ein Thema gabs bei etcg.de - afaik - noch nicht ;)



    Schönen Abend,
    Exodiaspieler

  • Joa, nicht überragend, aber ganz gut geschrieben. War halt nur ein bisschen kurz und die meisten kennen wohl dieses "Hopeless Dragon Deck" aus Japan schon. Trotzdem muss das ja auch mal in einem Artikel niedergeschrieben werden. Hätte vlt. noch Nohrellas erwähnt (PoC, Allure, Armageddon Knight und Trade-In kompatibel), aber sonst ganz gut.


    P.S.: Bisschen viele Anführungszeichen benutzt für meinen Geschmack ;)

  • essentiell fehlen 2 RotA`s (wenns denn CCV und Wachen sein sollen, alternativ kann man dann Zombyra und DDV boarden), CosR halte ich bisher auch nicht für verkehrt
    @Artikel-Schreiberling: hast das Deck mal getestet oder nur die nicht-meta-Karten auf Metagame durch den Standardkram ausgetauscht?


    Alles in allem kann ich das Deck nach 2 Wochen Intensivtest bestenfalls als T2 einstufen (tendiere eher zu T3, man schlägt fast nur Kiddies damit - und das trotz der ganzen teuren Sachen) - zu oft gammeln die High-Level Sachen auf der Hand rum, es fehlt 1 Dark für den Creator oder den DAD oder was weiß ich... und dann zieht man nen Sturm o.ä.


    Ne teilweise abgeänderte Übersetzung zu dem Artikel-Schreiber-Contest einzureichen - und dann noch zu gewinnen: da muss ja wirklich Notstand beim eingreichten Material bestehen...


    Mal schauen, wann wir die ersten Abschriften aus der CardMaster oder ähnlichem erleben dürfen.

  • toller artikel zu nem coolen deck.... aber eine sache vermisse ich in nem dark deck ???? wo is der snipe hunter ???? ich meine der is eig. imma pflicht ^^

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