Perfektion

  • Herzlich Willkommen!


    Mich hat heute Nacht wieder die Lust gepackt etwas zu schreiben und so ist so eben Kapitel 1 meiner neuen Geschichte entstanden. Ich kann euch keine schnelle Fortsetzung versprechen, aber da es in diesem Forum ja noch zahlreiche Fan Fictions zu finden gibt, sollte euch nicht langweilig werden.


    Diesen ersten Beitrag halte ich mir für Zusatzinformationen frei.


    Zitat

    Episodenübersicht
    Kapitel 1, 03.06.07


    PM.

  • [center]KAPITEL 1[/center]


    Ein kalter Wind zog durch die Berge als der Atem des Jungen in Form einer weißen Wolke sichtbar wurde. Er war blass und seine Lippen blau, der Kragen stand und das Stirnband war straff an die Ohren gebunden. Der dicke Mantel verbarg nicht, dass der Junge zitterte und bei jedem Hauch fast zusammenzubrechen drohte. Die langen Arbeiten in den Bergen hatten ihm kaum noch Schlaf gelassen und die Minuten, die er im Bett verbrachte, vergeudete er mit dem Gedanken an das, was er zu finden hoffte. Zwar wusste er nicht, nach was er genau suchte, aber sein Gegenüber hatte ihm einen großen Fund versprochen. Das Gesuchte sollte sie beide töten können, ihnen aber zum großen Ruhm verhelfen, sollten sie es schaffen, es zu bändigen. Als der Mann das sagte, schaute er nachdenklich und zugleich traurig zu Boden. Er schien sich keine großen Hoffnungen auf das Positive zu machen, aber der Versuch sollte dennoch gemacht werden. Zu groß wäre der Ruhm, sollte es das Schicksal gut mit ihnen meinen.
    „Nach was suchen wir? Versuche nicht, dich herauszuwinden. Ich möchte es endlich wissen. Ich möchte endlich wissen, wofür ich mich hier fast zu Tode quäle“, sagte der Junge energisch und ballte dabei mit letzter Kraft seine Faust. Danach ließ er sie locker sinken.
    „Wie ich es dir versprochen habe. Sobald wir es finden, wirst du Bescheid wissen. Wenn du es siehst, wirst du wissen, was ich gemeint habe und sobald du es siehst, wirst du ebenfalls ängstlich davonlaufen; sofern du das schaffst“, entgegnete der Mann.
    Er trug ebenfalls eine lange Jacke, welche seinen durch den Krieg gezeichneten Körper verbarg. Auch ihm machte die Kälte zu schaffen, doch ließ er sich es nicht anmerken. Vor anderen Personen versuchte er stets keine Schwäche zu zeigen.


    Es war bereits kurz nach Mitternacht als der Junge einen Schritt zurück wich. Er ließ seine Spitzhacke, mit der er zuvor einen Stein zerschlug, zu Boden fallen und erzeugte so ein lautes Klirren, wodurch der Mann, der ihm bei den Arbeiten half, auf die Aktion aufmerksam wurde.
    „Entschuldige, mir ist nur etwas schwindelig“, beruhigte der Junge den Älteren.
    Erleichtert atmete der Starke aus. Doch dann durchbrach ein Teil der Felswand und die Wände um die Arbeiter herum spalteten sich. Ein großes Beben begleitete den Vorgang und ein lautes Stöhnen leitete eine lange Nacht für den Jungen ein.


    [center]* * *[/center]


    „Schnappt sie euch!“, schrie ein Standbesitzer durch die Massen. „Sie ist eine Diebin!“
    Das Mädchen sprintete durch die Mengen, lief im Zickzack an den Ständen vorbei und erreichte bald eine menschenleere Gasse. Sie presste die geschlossene Kanne an ihre Brust, welche ihrer kranken Schwester das nötige Wasser bereiten sollte. Die Wachen der Stadt waren für ihre wenig feinfühlige Art bekannt und so hatte jeder Dieb mit einer Todesstrafe zu rechnen, sollte er gefasst werden. Das Mädchen blickte um sich und begriff, das sie immer langsamer wurde und die Wachen aufholten. Bald fand sie sich in einer Straße wieder, welche auf den ersten Blick wie eine Sackgasse aussah, auf den zweiten Blick aber die Möglichkeit bot über eine leicht erniedrigte Wand den Verlauf zu verlassen. Sie versuchte dies, scheiterte jedoch und in dem Moment, als sie dachte, nun würde sie sterben, packte sie eine Hand, welche sie auf die Mauer zog. Die Wachen sprangen dem Mädchen hinterher, konnten aber nur noch einen Schuh packen.
    „Wir kriegen dich noch, Miststück! Niemand entkommt den Wachen von Etlantas!“
    Eine in schwarze Tücher gehüllte Gestalt zerrte die junge Frau in ein verlassenes Gebäude, welches nicht den ordentlichsten Eindruck machte. Zwar schienen die Möbel wertvoll zu sein, jedoch deuteten die zerschlagenen Fenster und Bilder nicht auf die beste Vergangenheit.
    „Wer – wer sind Sie?“, fragte das Mädchen.
    „Das ist unwichtig. Nenn’ mich einfach Nord.“
    „Sie haben mir das Leben gerettet, N – Nord. Vielen Dank.“
    „Bedank dich nicht für so etwas. Hilf’ lieber schnell deiner Schwester. Sie braucht dich.“
    „Du – du weißt von meiner Schwester?“, das Mädchen schien verwundert.
    „Ich weiß alles über dich und deine Familie, aber das tut nichts zur Sache. Geh’!“
    Das Mädchen nickte und ging rückwärts Richtung Ausgang. Sie schien immer noch nicht begriffen zu haben, was geschehen war als sie sich umdrehte und weiter in den Süden lief. Sie durchquerte einige dunkle Gassen bevor sie wieder im Strom der Menschen mitschwamm. Bald erreichte sie die Stadttore der Stadt und konnte somit dem Einflussgebiet der Wachen entrinnen. Ohnehin wurde sie nicht mehr verfolgt. Das Mädchen ging einige Meter, erklomm dann einarmig eine kleine Felswand, die Kanne weiterhin mit der anderen Hand an die Brust gepresst. Dann betrat sie eine kleine Holzhütte, welche zwar nicht stabil wirkte aber bereits seit einigen Jahren vor den großen Bergen verharrte.
    „Helen, wie geht’s dir?“, wollte das Mädchen wissen. „Helen?“
    „Vic – toria“, flüsterte die Person, welche auf dem Boden lag, lediglich in eine helle Decke gehüllt. „Wo – warst du so – lange?“ Die Stimme klang erschöpft.
    „Ich habe dir etwas zu trinken besorgt. Hier, nimm’“, das Mädchen, welches Victoria genannt wurde, hielt dem anderen die Kanne hin. Helen nippte an dem Gefäß und nahm bald weitere Tropfen auf. Ihre Gesicht war stark errötet und Schweißperlen rollten von diesem zu Boden.
    „Vielen Dank, Schwester. Das tut – gut.“
    Bald setzte die Stimme des Mädchens aus und mit den Worten „Ich liebe dich“ schlief Helen dann langsam ein. Victoria fühlte mit ihrer Hand über die Stirn ihrer Schwester und dachte mit geschlossenen Augen nach. Anschließend liefen Tränen ihre Wange hinab.
    „Mach’s gut, Helen“, sprach sie leise vor sich hin. „Ich liebe dich auch.“
    Dann zog Victoria die Decke über den Kopf des Mädchens und schloss die Tür nach dem Verlassen des Gebäudes hinter sich.


    PM.

  • klingt schonmal interessant, man kann sich zwar noch kein genaues bild machen, aber das kommt sicher noch.


    bei folgendem abschnitt, wusste ich nicht so genau, wie ich es interpretieren soll:


    Zitat

    welche ihrer kranken Schwester das nötige Wasser bereiten sollte


    also ist in der kanne wasser? eine andere flüssigkeit, welche mti wasser vermengt wird?




    als der name ihres retters erwähnt wird "nord" und du im nächsten satz meintest, sie würde nach "süden" rennen, musste ich leicht schmunzeln, nicht, weil der name irsinn ist oderso, sondern weil es irgentwie nach einem zusammenhang klang/klingt. der vielleicht sogar existiert...ich weiß nicht, aber naja, egal.



    zum ende hin hat ein wenig die beschreibung der lage gefehlt. sie verlässt ja die stadt, klettert einarmig über ne wand und betritt dann das haus.


    es wäre vielleicht ein wenig interessanter gewesen zu wissen, wo sich den das haus ungefähr befindet. in einem nahen wald vor der stadt? im tal außerhalb der stadt?



    ich finde die geschichte wie gesagt interessant und werde sie aufjedenfall weiter verfolgen.



    mal anbei, ganz schön fies eine bezugsperson des vermeindlichen hauptchars im ersten kapitel sterben zu lassen. neh, nicht störend, ich finds toll *hüstel* aber dass klingt nach einer menge depressionen /psychischen problemen, die auf victoria zukommen.


    greetings: Silent

  • Zitat

    also ist in der kanne wasser? eine andere flüssigkeit, welche mti wasser vermengt wird?


    In der Kanne befindet sich Wasser. Da die Schwester krank ist, benötigt sie dieses um zu genesen.


    Zitat

    als der name ihres retters erwähnt wird "nord" und du im nächsten satz meintest, sie würde nach "süden" rennen, musste ich leicht schmunzeln, nicht, weil der name irsinn ist oderso, sondern weil es irgentwie nach einem zusammenhang klang/klingt. der vielleicht sogar existiert...ich weiß nicht, aber naja, egal.


    Das war unabsichtig. ;)


    Zitat

    es wäre vielleicht ein wenig interessanter gewesen zu wissen, wo sich den das haus ungefähr befindet. in einem nahen wald vor der stadt? im tal außerhalb der stadt?


    Mein Fehler, so war das jedenfalls nicht geplant. Das wird dann in den nächsten Kapitel 'nachgereicht'.


    Zitat

    ich finde die geschichte wie gesagt interessant und werde sie aufjedenfall weiter verfolgen.


    Das freut mich.


    Zitat

    mal anbei, ganz schön fies eine bezugsperson des vermeindlichen hauptchars im ersten kapitel sterben zu lassen. neh, nicht störend, ich finds toll *hüstel* aber dass klingt nach einer menge depressionen /psychischen problemen, die auf victoria zukommen.


    greetings: Silent


    Wie Victoria damit umgeht, wird sich in Zukunft zeigen. Jedenfalls, das kann ich sagen, werden noch weitere Personen im Umfeld der Hauptcharaktere sterben, aber erst dann, wenn der Leser diese lieben gelernt hat. Dann sind die Emotionen des Lesers größer und das macht ein Buch zu einem Prachtwerk. ;)


    PM.