D.D. crow illegal target.

  • Kein Vorwurf an irgendjemanden hier, ihr macht die Regeln ja nicht, aber wenn in diesem Fall wirklich Entscheidungsfreiheit gilt, dann kann ich verstehen wieso diese Entscheidungen manchmal willkürlich wirken. Natürlich ist situatives Entscheiden generell sehr gut und ich begrüße, dass Judges eine gewisse Freiheit haben, aber eine klare Regel würde solche Unklarheiten beseitigen.


    MfG
    ~Pfannkuchen~

  • Glaub mir das auch von Judge Seite das viele Begrüßen würden. Allerdings is da Konamis Kommunikation und die Möglichkeit da Feedback zu geben nun ja... nennen wir es Verbesserungswürding. Ist eben eines von vielen Problemen, genauso wie die sich Häufenden Falschen Übersetzungen im TCG Bereich woran ich mich besonders störe.


    Edit: Es ist ja auch für uns uncool solche Entscheidungen dann ständig reflektieren zu müssen, bzw uns erklären zu müssen warum Judge ABC das so sagt und XYZ anders.

  • In den Policies selbst ist leider nicht genau beschrieben, wie in den gefragten Situationen zu handeln ist. Wenn eine illegale Handlung durcheführt wird, muss das Spiel bis vor diese Handlung zurückgesetzt werden, falls möglich (reparable game state). Die Frage, die sich also stellt ist, ab wann eine Handlung als illegal zählt und bis wohin genau man zurückgeht.


    Wie von einigen schon richtig aufgeführt, muss man bei der Aktivierung von Karten/Effekten sofort alle Aktionen durchführen, die vor dem Semikolon stehen, d.h. Kosten zahlen, Ziele wählen, etc.
    Wählt man aber bspw. eine Karte als Ziel, die nicht als Ziel gewählt werden kann, sei es durch einen Karteneffekt oder weil die Bedingungen nicht erfüllt sind, so ist die Aktivierung des Effekts illegal.
    Selbiges gilt für das Beispiel "ich überlagere 2 Monster und beschwöre Bahamut Shark, merke dann aber, dass die Materialien falsch sind". Auch hier wird eine illegale Handlung (Beschwörung) durchgeführt.


    Folgt man dem Regelbuch, so "wählt" (nicht der Spielterminus wählen - engl. target) man bei einer korrekten Xyz-Beschwörung das Monster, das man beschwören will, überlagert die Monster, die im "Rezept" aufgeführt sind und legt dann das Xyz Monster oben drauf.
    Das Problem, dem wir in obigem Beispiel gegenüberstehen ist also - zusätzlich zur illegalen Beschwörung - auch die falsche Durchführung der Beschwörung an sich. Die meisten Spieler überlagern - wie in unserem Beispiel - erst die Monster auf dem Feld und gehen dann an ihr Extra Deck um das Monster zu nehmen und dieses dann zu beschwören.


    Die Frage, die sich jetzt stellt, ist also, bis zu welchem Punkt wir das Spiel zurückdrehen um wieder bei einem legalen game state zu sein.
    Man könnte meinen es sei einfach zu sagen die Aktivierung in Beispiel 1 sei illegal oder die Beschwörung war illegal also gehen wir bis vor diese zurück. Wir zwingen den Spieler also nicht ein anderes, legales Ziel (falls möglich) zu wählen oder ein anderes, legales Xyz-Monster zu beschwören (falls möglich).


    Das Problem hier ist aber, dass wir dabei irgnorieren, dass die Policies ebenfalls sagen, dass das Zurücknehmen einer Handlung verboten ist. Hier wurde auch schon das Beispiel gebracht, dass man quasi ein Misplay in ein illegal Play umwandeln kann, um sich selbst vor dem Misplay zu schützen. Genau dies gilt es aber zu verhindern.
    "Woher soll ich wissen, dass mein Gegner nicht zwei Monster überlagert hat, dann gemerkt hat, dass das Monster was er eigentlich rufen wollte ein Misplay wäre und sich jetzt dazu entscheidet Bahamut Shark hinzulegen?" - Diese Frage kann man sich stellen und sie ist durchaus berechtigt. Man kann den Spieler dazu zwingen, eine legale Xyz-Beschwörung durchzuführen, da das Überlagern als Handlung an sich ja erstmal legal ist. Legal natürlich in dem Sinne, dass die Spieler akzeptieren, dass sie nicht Wort für Wort dem Regelbuch folgen und Schritt 1 (von 3) für eine Xyz-Beschwörung einfach überspringen - sie nehmen also eine Abkürzung (engl. shortcut) um den Spielverlauf zu beschleunigen und vermeintlich unnötige Schritte abzukürzen.
    Die Regeln sagen bspw. auch, dass man jeden Phasenwechsel, jede Abgabe der Priorität, etc., bekannt machen muss. In der Realität ist dies natürlich nicht der Fall und jeder benutzt die ein oder andere Abkürzung.


    Jetzt habe ich natürlich ein paar Absätze geschrieben, aber eine entgültige Antwort habe ich noch nicht gegeben. Warum? Weil es keine entgültige Antwort gibt. Wie anfanges gesagt, sind die Policies hier nicht eindeutig und wir haben zwei Dinge, denen wir gerecht werden müssen.


    Meiner Meinung nach muss hier differenziert werden. Es ist die Aufgabe eines Judges herauszufinden, was in einer Spielsituation genau passiert ist.
    Im Allgemeinen würde ich die Handlung vollständig widerrufen, heißt kein anderes Ziel, anderen Effekt oder anderes Monster erzwingen. Man muss hier aber aufpassen, dass dies nur bei unabsichtlichen Fehlern passiert und eben nicht bei absichtlichen illegal plays, die dann gerne als misrepresenting the game state mit einem DQ enden.
    Es gibt aber auch Judges, die hier die Aktivierung/Überlagerung/etc. an sich als legal ansehen und eben nur bis zu diesem Zeitpunkt zurückdrehen, und dies ist auch völlig legitim.