Letzte Woche Mittwoch lief die letzte Folge vom aktuellen Yu-Gi-Oh Anime, Yu-gi-Oh! Vrains, über die Mattscheiben. Und wir alle sollten aus den vergangenen vier "Anime-Enden" wissen, dass damit auf kurz oder lang ein neuer Anime und damit, mal mehr oder mal weniger, Veränderungen auf unser geliebtes TCG zukommen werden. Da ich aber keine Glaskugel habe, mit der ich vorhersagen kann, welche Änderungen uns erwarten werden, möchte ich heute darüber schreiben, was womöglich passieren könnte und was aus meiner persönlichen Sicht an Veränderungen sinnvoll wären.


Das altbekannte neue

Wie ich eben schon erklärt hatte, haben wir zu beginn jedes neuen Yu-Gi-Oh-Animes, eine neue Spielmechanik ins Spiel eingeführt bekommen, die unser Spiel bereichern sollte. Nun erscheint es fast selbstverständlich, dass wir Anfang nächsten Jahres mit der Ankündigung eines neuen Animes auch eine neue Spielmechanik erhalten werden, die dann einige Monate zuvor im OCG releast wird, bevor sie auch bei uns Einzug ins Spiel erhalten wird.

Eine neue Mechanik würde zuerst einmal die Frage aufwerfen, ob es sich wieder um eine Mechanik fürs Extradeck oder für das Maindeck handeln könnte. Denn schon die Pendel-Monster, welche sich anfangs nur sehr sehr schlecht ins Spiel integrieren konnten, zeigten perfekt dass Maindeck-Mechaniken an sich nicht sinnvoll sind, da sie meist in großer Ausführung gespielt werden müssen um unter anderem aufgezogen zu werden und sich nicht so leicht in ältere Decks integrieren lassen, die schon bestehen. Das führte auch dazu dass sich Pendel-Monster an sich, erst sehr spät durchsetzen konnten. Zwar gab es schon Ende 2014 mit Qliphort(Mitte 2014 wurde Pendel im TCG eingeführt) ein reines Pendel-Deck, was sich auch durchsetzen konnte, den wirklichen Durchbruch hatten sie aber erst ein Jahr später mit "PePe". Doch auch die Einführung einer neuen Extradeckmechanik würde weitere Probleme erzeugen:


Zuerst einmal hätten wir da natürlich die inzwischen vorhandene Extra Monster Zone. Es ist wohl keine Überraschung dass eine neue Mechanik entweder die Eigenschaften der Link-Monster übernehmen müsste, oder sie müssten die Extra Monster Zone komplett ignorieren. Ersteres wäre fatal, da vielen Link-Monstern dann der Sinn im Spiel genommen wird, ähnlich wie die XYZ-Monster damals die Spielbarkeit vieler Synchro-Monster zerstört hatten. Schaffe man hingegen die Extramonsterzone ab, hätte man einen ähnlichen Effekt, da nahezu alle Link-Monster die als einzige Pfeile nach unten zeigen, plötzlich an Nützlichkeit verlieren würden. Das ist gerade dann ärgerlich, wenn ihre Effekte an ihre Link-Zeiger gebunden sind, wie beispielsweise bei Aleister der Beschwörer des Wahnsinns welcher komplett nutzlos werden würde, oder auch alle Karten des Crusadia-Archetypes, bei welchem drei der vier Linkmonster nur Pfeile nach oben oder unten besitzen. Zudem bekäme man so schnell das Problem, falls die Extramonsterzonenregel einfach "Pre-Link" zurückgesetzt werden würde, das "alte Boards", wie beispielsweise die zuvor häufig gespielten D/D/D-Boards, plötzlich nicht nur wieder spielbar wären, sondern aufgrund der Beschränkungen-überwindenden Link-Monster sogar noch gefährlicher werden könnten. So bräuchte man beispielsweise beim weglinken eines Buntäugiger Absolutdrache nicht mehr darauf achten, eine Zone freizuschalten, in welche man ein Monster für seinen Effekt beschwören wollen würd.


Ein weiteres Problem einer neuen Mechanik wäre ihre Balancing-aushebelnde Wirkung. So konnte alleine die Linkmechanik dafür sorgen dass das Balancing von beispielsweise Lüster-Pendel, der Drachoschlächter oder Harmonisierer-Magier geschädigt wurde. Nehme man einzig alle Link-Monster, die nicht als Linkmaterial verwendet werden dürfen, und die plötzlich als Material für diese neue Mechanik verwendet werden könnten, wären einzelne Spielerein mit Monstern wie Zweiköpfiger Ärgerknöchel plötzlich möglich. Aber auch andere Karten wären direkt davon geschädigt. So verlieren Fantastischer Drache Phantazmai und Gnomaterial ähnlich wie ihr Vorgänger Dimensionsbarriere schnell ihre Relevanz im Spiel, wenn die Anzahl der Linkmonster in den Extradecks stark sinken würde, um Platz für eine neue Mechanik zu schaffen.

Dies könnte zwar behoben werden, wenn die Beschwörungen einer solchen neuen Mechanik sehr viel spezieller gestaltet werden würden, anstatt sie(betrachtet an der Entwicklung von Synchro zu XYZ zu Link) weiter zu vereinfachen. Würde eine neue Mechanik aber schwerer als ihre Vorgänger zu erfüllen sein habe sie entweder das Problem dass sie von niemanden gespielt werden würde, da es einfachere und dadurch bessere Mechaniken gibt, oder man würde den "Tradeoff" dementsprechend anpassen. Letzteres wäre damit gleichzusetzen, dass wir eine Mechanik bekommen würden, die schwerere zu erfüllende Bedingungen besitzen würde, zugleich aber solch krasse Effekte erhalten müsste(beispielsweise omnipotente Negier-Effekte und/oder Unberührbarkeit gegen fast alles), dass diese hohen Kosten irgendwo nachvollziehbar wären. Da sich das moderne Spiel aber schon jetzt so sehr beschleunigt hat, dass der Sieg innerhalb von ein bis zwei Zügen entschieden werden kann, müssten die entsprechenden Restriktionen in dafür aufbereiteten Decks innerhalb der ersten Spielzüge erfüllt werden können.

Alles in allem also ein riesiges unterfangen. Alternativ könnte man denselben weg gehen, wie man zu Beginn der Link-Ära gegangen ist, und bremst das Spiel signifikant aus. Doch um das gezielt hin zu bekommen, benötigt es wohl noch gezieltere Veränderungen in der allgemeinen Spielweise des Spiels. Was wiederum zu noch komplexeren Regeln und einer noch schlechteren Einsteigerfreundlichkeit führen würde.

Wobei man das ausbremsen gegebenenfalls auch erzeugen könnte, wenn die neue Mechanik keine Monster-Mechanik wäre, sondern viel eher die seither ausgelassenen Zauber- und Fallenkarten besser aufstocken würde. So haben wir ja schon die letzten Jahre mitbekommen, dass Zauber- und Fallenkarten die als "Handtraps" agieren, oder auch als "kann nicht drauf reagiert werden"-Karten immer beliebter wurden, würde es Sinn machen solche Karten zu einem echten Kartentyp unter den Zauber- oder Fallenkarten zu machen. Beides hat, wie uns die Tin Promos gezeigt haben die eine ähnliche herangehensweise besitzen, das Spiel signifikant verbessert. Leider ist es sehr schwer Zauber- oder Fallenkarten, welche ja eher eine unterstützende Natur auf das Spiel haben, in einem Anime oder ähnliches sinnvoll zu promoten, da es schlussendlich ja immer die Monsterkarten sind, die das Duell beenden.


Reboot the Game: Speed Duel?

Schaut man sich die letzten Jahre an Kartensupport an und vergleicht dazu noch die Präsenz der letzten Yugioh-Anime mit dem originalen Anime-Urgestein "Yu-Gi-Oh", wird man schnell erkennen müssen, das ein gewisser Trend zum Legacy Support beziehungsweise zum guten alten Anime rund um Yugi und Kaiba wiederzuerkennen ist. Zudem hat auch der Film "Yu-Gi-Oh!: The Dark Side of Dimensions" nochmal gezeigt dass die Leute keinen Anime mit anderen Charakteren wollen. Und wenn selbst Ash Ketchum nach 20 Jahren nicht ausgewechselt wurde und schlussendlich sogar die Pokemon Liga gewinnen kann[1], kann man auch die Originale Geschichte ein zweites mal erzählen. Und ja, dieser Schritt wird aus mehreren Gründen bisher nicht getätigt[2]. Der simpelste Grund dafür liegt ja darin, dass es schwerer ist, eine Fortsetzung zu einem Serie/Filme/etc. zu machen, als direkt eine ganz neue Serie/Film, einfach weil für ein komplett neue Serie/Film schon Ideen existieren, während man bei letzterem schauen muss, ob es mit den aktuellen Charakteren bzw. Charaktertypen überhaupt möglich wäre noch etwas neues zu bringen. Doch gerade da inzwischen so viel Zeit vergangen ist, seitdem das Original die Erstausstrahlung erhalten hatte, wären viele Fans vermutlich schon zufrieden, wenn sie das Originalwerk in etwas modernerem Stil(Zeichenstil bzw. Animationsstil oder auch leicht abgewandelten Duellen) nochmal erzählt bekommen würden.


Und wenn ein solcher "Reboot-Anime" erscheinen würde, wäre auch die perfekte Zeit gekommen, um dem TCG ebenso einen Hard Reset zu geben. Ich denke mal dass wir uns inzwischen alle einig sind, dass sich das Spiel massiv von dem weiterentwickelt hat, was es in den ersten paar Jahren gewesen war. Und alleine wenn man bedenkt dass mit jeder neuen Mechanik die Beschwerden der Spielerschaft größer geworden sind, erscheint es nur sinnig diesen Weg irgendwann einzuschlagen. Zudem kann man so Design-Fehler beheben, die man ganz am Anfang gemacht hat.

Denn nehmen wir einfach als Beispiel die früheren Ritual- und Fusions-Monster, welche zu beginn des TCGs nahezu alle unspielbar gewesen waren, wenn man sie nicht durch einen alternativen Weg aufs Spielfeld gebracht hatte, als der für sie vorgesehene. Dieses Problem hat man inzwischen sehr elegant gelöst, indem man entweder den umliegenden Support, entsprechend ausbalanciert hat, oder indem man die Fusions- oder Ritualmonster direkt verbessert hat, sodass es sich inzwischen lohnen kann, auf solche Spielstrategien zu setzen.

Und vielleicht ist es gar nicht notwendig das Spiel zurück auf den Powerlevel herunterzuschrauben, den wir zum Beginn des TCGs gehabt hatten, sondern nur bis zu einem Punkt, wo das Spiel einen gesunden Spielfluss besessen hatte.


Ein Reboot bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Der grundlegendste Nachteil liegt natürlich darin, dass man Karten nicht mehr verwenden kann, die nun nicht mehr zum Kartenpool dazu gehören. Dies ist auf der einen Seite natürlich gut, um ungewollte FTKs zu vermeiden, macht aber ein wichtiges Merkmal kaputt, was zumindest mir immer häufiger ins Auge fällt: die meisten Neuzugänge ins Yu-Gi-Oh-TCG stammen nicht aus der jüngeren Generation, sondern sind meist ehemalige Spieler die durch irgendwelche Zufälle(dem Freundeskreis der plötzlich wieder lust auf YGO bekommt oder Leute die ihre alten Karten auf dem Dachboden wiedergefunden haben) wieder zum Spiel zurückfinden. Und auch wenn diese auf kurz oder lang die Erfahrung machen müssen, dass ihre Karten beispielsweise aufgrund des Powercreeps zu den inzwischen unspielbaren Karten gehören(zumindest wenn sie dann auch gerne Competitive einsteigen wollen) und somit eh gezwungen sind, neue Karten zu kaufen, da schrecken Reboots oder Set Rotationen immer wieder ab. Hat man aber schon einen Stapel alter Karten um wieder herein zu finden und erkennt durch das Spielen mit diesen Karten gegen andere Spieler, dass sich etwas an dem Deck ändern muss, ist man weniger gehemmt in Änderungen zu investieren, als wenn man schon direkt beim "reinschnuppern" Geld ausgeben muss.

Das ist denke ich (inzwischen) auch einer der wichtigsten Gründe, warum dies bisher noch nicht umgestellt wurde. Und das auch mit Erfolg, da Yu-Gi-Oh schließlich immer noch zu den drei großen TCGs gehört, und zeitgleich das einzige dieser drei TCGs ist, welches keine Setrotation beinhaltet.

Ein weiteres Problem besteht aber immer noch darin, dass man sich allein durch die Ankündigung eines Hard Resets die nächsten Produktverkäufe verderben würde. Schließlich würde keiner in ein Produkt investieren wollen, das er auf kurz odr lang nicht mehr benutzen könnte[3]. Dieses Problem kann man aber unter anderem dadurch lösen beziehungsweise schmälern, indem man verschiedene Formate einführt, wie es beispielsweise in Magic mit z.b. Legacy(alle jemals erschienen Karten sind erlaubt) oder Modern(Alle Karten ab Juli 2003(? bin bei MTG nicht zu 100% versiert) ) gegenüber von Standard(nur aktuelle Rotation) der Fall ist. Doch in jedem Fall wird es innerhalb der Übergangsphase zu vergleichsweise großen Verkaufseinbrüchen kommen, und alleine die Ankündigung eines Hard Resets würde ganz bestimmt dafür sorgen dass Spieler wirklich mit dem Spiel aufhören würden(und nicht nur damit drohen), da ein gewisser Vertrauensbruch(man konnte darauf vertrauen, dass man seine Karten in alle Ewigkeit spielen kann, solange sie nicht durch irgendwelche Umstände auf die Bannedliste gewandert sind) entstehen würde.


Doch seit anfang des Jahres bekommen wir eine neue Serie an Produkten, welches mit vielen der oben genannten Probleme hantieren kann, und somit auf dem ersten Blick ein Klasse Sprungbrett für einen Reboot darstellen würde: Speed Duel. Denn dieses auf Duel Links basierende Format, hatte bisher kaum eine Chance wirklich im Rampenlicht zu stehen. Von offizieller Seite ist es bisher nur als einsteigerfreundliches Format beworben, und erhält kaum bis gar keinen Turniersupport, welches es gezielt in der Rolle hält, die es bisher einnimmt. Das diese Rolle aber nicht wirklich dabei helfen dürfte, das Produkt in Massen zu verkaufen, dürfte wohl selbstredend sein.

Jetzt stellen wir uns aber mal vor, man würde von heute auf morgen einen neuen "Reboot-Anime" ankündigen und zeitgleich verkünden dass das normale TCG entweder nicht mehr fortgeführt wird ODER als nicht mehr supportetes TCG nebenher laufen wird, während zeitgleich Speed Duel die neue Basis darstellen würde, welches mit den kommenden (Speed Duel) Sets als Hauptformat fortgeführt wird. Schon alleine solch eine Ankündigung würde zu einem Boom des Spiels führen, auch wenn dies anfangs wohl erstmal nur "Angstkäufe" sein dürften. Hiermit hätte man aber auch direkt eine Kartenbasis geschaffen, falls man "von heute auf morgen" das alte TCG einstampfen würde.

Zudem bieten die Skill Karten trotzdem etwas frischen Wind, welche gerade für Leute die sich bisher von Speed Duel fern gehalten haben, attraktiv wirken könnte.

Leider hat aber auch diese Lösung einen Haken, welcher aus dem OCG herführt. Denn diese besitzen bis heute gar keine Speed Duel Karten, weshalb nur wir hier im TCG von diesem Kartenstamm profitieren würden, während alle zuvor genannten Probleme bei einem Reboot sich auf das OCG auswirken würde. Da das OCG aber das Mutterland des Spiels darstellt, zeigt im Grunde schon dass dies keine Lösung wäre, mit der man rechnen kann.


Ein bisschen von allem

Jetzt haben wir beide Seiten unserer Münze beleuchtet, und es scheint fast so als gäbe es keinen anderen Weg, wie die Zukunft von Yu-Gi-Oh aussehen kann, oder? Falsch. Denn zumindest ich persönlich halte die dritte Option, welches wohl die Kante unserer Münze darstellen würde, für die beste und auch sinnigste.

Wie schon im Reboot-Part erklärt sind die aktuellen Animes von Yu-Gi-Oh ungemein unbeliebt, weshalb ich es weiterhin für optimal halte, wenn man diesen mit den originalen Charakteren rebooten würde. Doch anstatt alles auf Anfang zu setzen halte und wieder bei null zu beginnen halte ich es für sinniger unseren alten Charaktere ein modernisiertes "Duel Monsters" in die Hand zu drücken.

Sprich man erzähle so gut wie möglich die originale Geschichte, und spiele die Duelle mit allen inzwischen vorhandenen Spielmechaniken aus, ohne weitere hinzuzufügen. So müsse der gute alte Dunkler Magier vielleicht gar kein normales Monster ohne Effekt sein und machen aus ihm doch einfach ein Synchro- oder XYZ-Monster. Oder wie wäre es wenn Kaiba seinen Blauäugiger Ultimativer Drache nicht durch eine Fusion aller drei weißen Drachen erhält, sondern dadurch dass er sie alle für eine Linkbeschwörung verwendet?

Oder gehen wir das Beispiel nicht unbedingt mit komplett neuen Karten an. Schließlich gab es in den letzten Jahren so viel Legacy Support, dass es doch sinnvoll wäre wenn beispielsweise Kaiba nicht einfach eine Ansammlung von kampfstarken Karten spielen würde, sondern sein inzwischen als vollwertiges Themendeck existentes "Blauäugig-Deck", während Yugi ein Deck rund um die neuen Karten für den Dunklen Magier und dem dunklen Magiermädchen benutzen würde?

So hätte man direkt einen Anime, der für Kenner der Originalserie ansprechend ist ohne dabei das reale Spiel durch neue Mechaniken unnötig zu verkomplizieren.


Apropo dem realen TCG: der aller wichtigste Vorteil liegt hierbei natürlich darin, dass man nicht gezwungen ist eine neue Mechanik ins Spiel einzuführen und damit das Spiel noch komplizierter für (Wieder-)Einsteiger zu machen. Zugleich bietet man so neue Möglichkeiten inzwischen heißbegehrte Karten, wie beispielsweise die aus den inzwischen älteren Legendary Duelist-Sets, in Form von Starter Decks zu reprinten. Außerdem könnte man, wenn der Anime laufen würde und auch neue Karten verwenden würde, diese als Anime Karten in die Haupt Sets bringen, welche in der Regel schon an die zwanzig Slots für solche vorbelegen. Zudem erhöhe man aufgrund einer sehr großen Supportwelle für diese "wiederkehrenden Anime-Themen" auch die Chance, dass man sie auch im Metagame wiederfinden kann. Und wie grandios wäre es wohl, wenn wir dadurch anstatt einem Orcust-, Himmelsjäger- oder Donnerdrachen-Deck mal ein YCS-Finale mit einem Blauäugiger weißer Drache-Deck und einem Dunkler Magier-Deck sehen könnten?


Ist das tatsächlich der beste Weg?

Man sieht vermutlich daran dass ich keine Gegenargumente für den letzten Abschnitt habe finden können beziehungsweise erkennen können, was daran lag das ich von dieser Idee sehr überzeugt bin und keine größeren Schwierigkeiten daran erkenne. Aber vielleicht findet irgendwer von euch ja einen Haken an diesem Vorschlag?

Was denkt ihr zu dem Thema? Habt ihr vielleicht sogar noch einen besseren Weg oder eine andere Vermutung welche Änderungen uns im nächsten Jahr erwarten könnte? Schreibt es doch in den Diskussionsthread.




[1] Was vermutlich fast schon alle Leute wissen, da es ja unendlich Memes und Glückwünsche dafür gab. Besonders interessanter Zufall: kaum eine Woche später lief zugleich die letzte Yugioh Vrains Folge. Wer gerne auf Verschwörungstheorien oder so steht kann da ja was hineininterpretieren ;)


[2] Es würde mich auch nicht überraschen, wenn es lizenztechnisch oder sonstwelche ähnlichen Gründe gäbe, warum man die originalen Charaktere/die originale Serie nicht mehr neu auflegen darf. Aber vielleicht kennt sich ja irgendwer im Diskussionsthread(beispielsweise ein freundlicher Herr Yami Silver ;) ) dazu besser aus.


[3] Allein schon die Ankündigung einer neuen Mechanik oder anderer Regeländerungen kann zum Kaufhemmer verkommen, wenn das im Produkt enthaltene Thema stark unter den Regeländerungen leiden würde. Ein gutes Beispiel haben wir ja mit dem Set Pendulum Evolution gehabt, welches alleine durch die Ankündigung von Link weniger attraktiv gewesen war, auch wenn es Monate später durch die Ankündigung von Schwermetallfose Elektrumit zu einem Verkaufsschlager geworden ist.

Antworten 10

  • Ich glaube persönlich nicht an einen Reboot. Serientechnisch wird vermutlich wieder eine neue Trilogie begonnen werden (1. Junge mit Geist als Mentor/Freund, 2. Go easy go lucky-Hauptcharakter mit eingebautem Bösewicht, 3. Ernster und cooler God-Tier Pro Gamer der Combos in die Unendlichkeit abfeiert und nie verliert, repeat). Ich sähe langsam die Zeit gekommen für doppelseitige Karten, die unter den richtigen Umständen flippen und vielleicht sogar ihren Kartentyp ändern, sprich sie vollziehen einen "Change". Man hätte damit eine Mechanik welche mit nahezu sämtlichen Kartentypen funktionieren würde und generell viel zukünftigen Designspace öffnet, jedoch kann ich nicht einschätzen ob Konami eine Agenda hat welche den Kartenrücken für Änderungen unantastbar macht. Die Technologie wäre jedenfalls vorhanden und wird derzeit aktuell für Skill Cards genutzt (Auch schon früher für Tipp-Karten oder Werbe-Inlays).

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  • Allgemein gibt es das auch bei anderen Tcgs wie Magic oder Force of Will. Wäre ich ein Fan von. Vor allem bei Wechselwesen wie Werwölfe wäre das echt cool.

  • Die Idee mit dem Reboot + vorhandenen Beschwörungen finde ich persönlich echt gut. Aber wenn die Charaktere vollwertige Themendecks spielen dann würde ich es begrüßen wenn BE oder DM dann auch die jeweilige Götterkarte etwas supporten würden.

  • Was man auch machen könnte:
    Kartentypen mischen. Ich meine damit so etwas wie z.b eine Synco-Xyz. Je nach Art und Weise der Beschwörung ist einer der beiden Typen mit jeweiligen Effekttext. Optisch könnte man dann die Karte in der Mitte (zb. rechte hälfte weiß, linke schwarz) teilen. Da hätte Konami dann was "neues" gebracht, was dem "Standartprinzip" entspräche; für die Spielergemeinschaft würde sich nicht viel ändern da keine komplett neue Mechanik käme. Mit den Gemini Monstern gibt es ja schon eine Ansatz der in diese Richtung geht; nur das es nicht gut genug war.
    Ansonsten könnte man auch alte Thematiken versuchen wieder ins Spiel zu bringen; ich denke an sowas wie ,Gemini, Level, Union (ich weiß wir hatten ABC) etc..


    Generell denke ich jedoch auch das eine komplett neue Mechanik nicht gut für Spiel ist... der Powercreep in Verbindung mit der Spielgeschwindigkeitszunahme der letzten Jahre auch nicht. Auch dort könnte man ansetzten (ich kann persöhnlich dieses "+unendlich und/oder x Negatates im Ersten Zug nicht mehr sehen) um die Interaktion zwischen den Spielern wieder zu fördern und die Spielgeschwindigkeit wieder etwas zu bremsen.


    Aber im Endeffekt heißt es für uns trotzdem abwarten und Tee trinken

  • Ich wäre auch für ein Reboot mit den neuen Spielmechaniken. Der Anime war ja Anfangs noch komplett außerhalb der uns bekannten regeln unterwegs, daher wäre dann auch die Zeit um Pegasus und den Toon Monstern viel spannender. Außerdem würde ich mir gerne Spielbare Versionen von diversen alten Karten wünschen (z.b. Ultimative große Motte, Torwächter, Ägyptische Götterkarte,). Mit Neuflagen in Form von Link Monster (Flammenschwertkämpfer, Schwarz Glänzender Soldat, Ritterjoker und diverse Monster welche bestimmte Elemente mit +500 ATK Boosten) hat man es ja bereits vorgemacht. Ich würde mich auch sehr die Rückkehr der LV Monster als Spielmechanik freuen. LV kommt komplett ohne Extradeck aus und ist eigenständig. Ich finde das man da wesentlich mehr draus machen kann. Oder man pfeift noch weiter an den Ritualbeschwörungen bzw. Pusht beides allgemein etwas und nicht nur in bestimmten Themendecks.
    Das wäre ein Geschenk für alle Veteranen welche wieder zurück ins Spiel finden. Keinem wird etwas weg genommen sondern unspielbare Karten werden einfach wieder Spielbar. Man könnte ja dann noch eine Classic Liga einführen, für die die wirklich keine Neuauflagen wollen, wobei ich glaube eher eine Nische ist.


    EDIT: Ich fänd es auch cool wenn Joey bei einer Neuauflage mal den Fokus mehr auf Gearfried setzen würde. Mit dem neuen Gott Geafried und dem neuen Strukture Deck Support, wäre das Gearfried Thema womöglich sogar stärker als das Dunkler Magier und Blauäugig Thema

  • Guter Artikel und sehr interessantes Thema :) Ich spekuliere auch mal ein bisschen mit.


    Sollte es etwas Neues geben, halte ich persönlich sowas wie Boss-Karten für am wahrscheinlichsten. D.H. die Monster sind entweder sehr stark (was ich aber aus den im Artikel genannten Gründen auch kritisch fände) oder sehr einfach zu beschwören, dafür aber auf andere Weise eingeschränkt, z.B. dass man nur eins zur Zeit kontrollieren kann.
    Ich habe für meine Fan Fiction ja z.B. auch mal eine Spielmechanik erfunden. Diese Monster können vom Extra Deck beschworen werden, indem man Monster von Feld oder Friedhof ins Deck zurück mischt. Sehr einfach, dafür basiert die Beschwörung aber auf Attribut und Typ, was Staples weitestgehend unterbindet, und man kann nur eins zur Zeit kontrollieren.
    Etwas ähnliches könnte ich mir durchaus vorstellen, das der Friedhof auf irgendeine Weise in die Beschwörung integriert wird, halte ich z.B. für realistisch. Vorstellen könnte ich mir aber zum Beispiel auch, dass die Monster generell flexibel sind was die Menge an Material angeht und mit mehr stärker werden oder dass Skill-Karten ins reguläre Spiel integriert werden.


    Eine andere Theorie wäre, dass man dieses Mal ernsthaft versucht, das Spiel zu verlangsamen. Dann könnte man mit den neuen Karten den "Freischalte"-Mechanismus der Link-Monster fortsetzen, indem sie noch essentiellere Spielelemente "freischalten", z.B. Angriffe oder allgemeine Spezialbeschwörungen.


    Das große Problem einer potenziellen neuen Mechanik ist, dass sie die Link-Monster weniger entscheidend machen muss, ohne diese komplett zu ersetzen. Dafür fällt mir aber auch keine wirkliche Lösung ein. Nur eine sehr radikale: Man darf zu jeder nur ein Monster des selben Extra Deck-Kartentyps kontrollieren. Um Link-Monster ohne Pfeile nach unten aber trotzdem irgendwie relevant zu halten, müsste man es dann aber so lösen, dass man zwar ein neues beschwören kann, das alte aber danach sofort auf den Friedhof geschickt werden muss. Ich persönlich glaube aber nicht, dass Konami so weit gehen wird.


    Das Reboot mit zeitgemäßen Decks scheint daher auch mir am elegantesten. Wobei ich nicht zwangsläufig glaube und es persönlich auch nicht gutheißen würde, ein "echtes" Reboot der Originalserie daraus zu machen. Gerade GX und 5D's haben eine ähnlich große Fanbase wie die Originalserie und ich persönlich bin den ewigen Retro-Kram auch leid. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man, was man in Arc-V dilletantisch versucht hat, ernsthaft umsetzt. Eine Serie im Stile von Digimon oder Jumanji z.B., in der die neuen Charaktere in einer Welt leben, in der Duel Monsters out ist. Der Protagonist findet dann eine magische Battle City Duel Disc oder sowas, die ihn in eine Fantasiewelt teleportiert, die von lauter Charakteren aus allen bisherigen Serien bevölkert wird.

  • Das Problem ist meiner Meinung nach seit Jahren, dass neu eingeführte Decks dadurch spielbar gemacht werden, indem einzelne Karten immer noch mehr Effekte verpasst bekommen um in möglichst vielen Situationen flexibel reagieren zu können. Diesem Trend würde sicherlich auch ein Synchro- bzw. XYZ-Dunkler Magier folgen und damit neben dem Verursachen eines (leidigen) power creeps auch den Charme des normalen Monsters zerstören und den originalen Dunklen Magier vermutlich nutzlos machen.


    Ich fände das Einführen einer neuen Mechanik gar nicht mal so schlecht - sie sollte natürlich wohl durchdacht sein und das Spiel insbesondere für Neueinsteiger eher vereinfachen als verkomplizieren, auch wenn das gar nicht mal so einfach ist. Insofern finde ich es gut dass der Artikel zum Nachdenken anregt und es wurden ja auch schon einige interessante Vorschläge geäußert.


    Beim Durchlesen des Artikels bin ich dann erst einmal daran hängen geblieben, dass es bei einer neuen Mechanik ja einmal nicht um Monster gehen muss, auch wenn sich diese vermutlich besser vermarkten lassen. Mir kam der Gedanke einen Support im Z/F-Bereich zu entwickeln und hier fristen Ausrüstungszauberkarten seit jeher ein Schattendasein (nicht zuletzt da neue BOSS-Monster selbst so viele Effekte mitbringen dass sie nicht auf den Support angewiesen sind).


    Ausrüstungen sind langsam (müssen erst mühsam oder teuer aufgezogen werden), verbrauchen viel Platz (im Deck sowie auf dem Feld) und der Nutzen ist überschaubar.


    Mein Wunsch für eine neue Mechanik mit neuem Kartentyp wäre das Einführen von Set-Ausrüstungen (pro weiterer Ausrüstungskarte des Sets erhält jede Karte weitere Effekte), welche in EINER Z/F-Kartenzone gestapelt werden können (geht bei XYZ ja auch). So könnte dann auch ein Dunkler Magier mit einem exklusiven Set (nur für ihn und Dunkles Magier Mädchen) zu einem mächtigen BOSS-Monster werden, sind nur genügend Ausrüstungen unter ihm versammelt.


    Auf diese Weise könnte die Bedeutung von Link-Monstern etwas abgeschwächt werden ohne weitere Extradeckmonster zu generieren, der Support kann sich sowohl auf neue Monster von Pro- bzw. Antagonisten einer neuen Serie oder auch auf altbekannte Monster richten (man stelle sich einen Sengenjin mit 7 Milleniumsgegenständen ausgerüstet vor).


    Die Sets könnten von ganz allgemein über typen- bzw attributbezogen bis hin zu einzelnen Themen oder gar Einzelkarten beschränkt werden. Einzelne Teile eines Sets können natürlich einen höheren Seltenheitswert aufweisen als andere und es müssen gar nicht mal so viele Karten in einem Set platziert werden (bei einem Set aus 3 Ausrüstungskarten können sich so schnell 9 Effekte für ein Monster aufsummieren - Maha Vailo in den Tops!).


    Um aufzuzeigen wie broken so ein ausgerüstetes Monster sein kann, hier mal ein schneller Entwurf eines Sets für Amazonisch-Monster (der Einfachheit halber entlehnt aus einem bekannten Hack&Slay-Computerspiel):




    Ein Monster mit 5 Setgegenständen ausgerüstet , d.h. 25(!) Effekten ausgestattet (es kann vorher noch so unbedeutend gewesen sein) ist dann praktisch kaum noch vom Feld zu bekommen und kann über einen MST etc. wahrscheinlich nur lachen - wobei der MST Spieler mit genügend Skill und Backrow vielleicht den entscheidenden Ausrüstungsteil zerschießen kann.



    Bleibt einzig die Frage wie sich eine solche Mechanik in ein so schnelles Format integrieren lässt. Und da liegt - salopp gesagt - (wie bei vielen anderen Ansätzen) natürlich der Hund begraben. Hierzu benötigt es:



    1. Themeneigenen Support (a la Kotetsu) zur Beschleunigung der Strategie - ein eher geringeres Problem da der Support (hier supporten auf einmal Monsterkarten unsere Zauberkarten die dann wieder Monsterkarten supporten) mit den ersten Sets eingeführt werden können.


    2. Eine Verlangsamung des aktuellen Spiels (möglichst ohne mit der banned-list draufzuschlagen) - und an der Stelle verließen sie ihn, denn dies ist wohl das Hauptproblem für das seit Jahren keine Lösung gefunden wird. Ein Heraufsetzen der Lebenspunkte müsste in utopische Sphären geschehen um eine echte Verlangsamung herbeizuführen und das Einführen von mehreren Leben für ein Monster (ein Monster muss so oft besiegt werden wie es Stufe/Rang hat oder wie viele Opfer für eine Beschwörung benötigt würden) ist meiner Meinung nach ein zu krasser Eingriff.



    Vorschläge sind hier natürlich willkommen - es wäre halt einfach schön, wenn nach Möglichkeiten gesucht würde durch neue Sets und Mechaniken alte und neue Themen gleichermaßen zu supporten und spielbar zu machen - möglichst mit dem was bereits zur Verfügung steht anstatt immer wieder ein neues Fass aufzumachen (in diese Richtung gehen ja viele Meinungen)...

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  • Im prinzip ist auch möglich das diese neue serie nur ein 26 folgen filler ist bis es in richtung "VRAINS II : The Cyversespace Wars" geht.

  • Tja unser leidiges Problem mit der Geschwindigkeit.


    Man könnte natürlich (Gott bewahre uns davor) die mittlere Mainzone (mein Favorit) oder die Zonen unter den Extrazonen in "Spezialmonsterzone(n)" ändern. Wie dann weitere Monster spezialbeschworen werden können.... naja Ideen gibs dann viele (Zonen, auf die ein Link Monster zeigt dürfen generell für Spezialbeschwörungen genutzt werden usw. ... der Phantasie sei da freien Lauf gelassen).
    Pro: Das Spiel wird um generell langsamer. Combos sind noch möglich nur langsamer: Normal + Spezial für Link2, dann wären erst 2 weitere Zonen frei. Somit müsste man wohl weit mehr Recourcen aufwenden (hoffe ich jedenfalls) um diese aktuell doch recht irren Boards immer noch zu aufbauen zu können


    Nachteil: Linkmonster könnten im oben genannten Bsp zu wichtig werden.


    Und ich möchte gar nicht wissen wie viele Decks plötzlich OP werden, die bisher entweder nichts gerissen haben oder noch niemand auf dem Schirm hat.


    Fazit: Lustige Idee in die richtige Richtung, aber wohl dem Spiel eher schadend als helfend

  • Sehr schöner Artikel, ich muss dazu sagen ich finde (als Pendelspieler) das Linkformat sehr gut und größtenteils auch fair gelöst. Ja es gibt immer Decks die davon mehr profitieren aber meiner Meinung nach hat Link das Spiel stark verbessert weil das extrem starke Extradeck etwas eingeschränkt wurde. Ja ich weiss es ist immernoch möglich alles rauszuhauen aber es ist anfälliger durch Negates ( meine Meinung).


    Deshalb finde ich das Format im Moment echt gut und nicht zu viel geändert werden. Es wäre tatsächlich auch echt cool wenn wieder Yugi, Kaiba und co eine größere Rolle spielen würden. Aber Konami macht was es will und das wird so bleiben. Daher bin ich gespannt was passieren wird :)

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