Pendulum Karten – ein Crashkurs

Wieder einmal ist es soweit, nach den XYZ Monstern führt Konami nun, passend zu dem Start des neuen Animes, mit den Pendulum Karten eine neue Spielmechanik ein. Bereits seit ein paar Tagen ist nun auch bekannt, wie diese funktionieren. Trotzdem scheint es bei vielen noch immer ein paar Unklarheiten darüber zu geben, wie diese genau funktionieren und vor allem, was man mit ihnen anstellen kann. Werfen wir also einmal einen genaueren Blick auf das, was auch uns in den kommenden Monaten erwarten wird.

Was sind Pendulum Karten?

Mit der Einführung der Pendulum Karten bringt Konami gleich mehrere Änderungen ins Spiel. So erwartet uns nicht nur ein neuer Kartentyp, sondern auch das Spielfeld wird komplett umstrukturiert:

Neben den bereits bekannten Zonen wird es nun eine neue Zone auf dem Spielfeld geben: Die Pendulum Zone. Diese besteht aus zwei Feldern, einem blauen Feld und einem roten Feld. Wenn ihr eine Pendelbeschwörung durchführen wollt, spielen diese dabei unterschiedliche Rollen, doch dazu später mehr. Werfen wir zunächst noch einen Blick auf die neuen Karten, mit denen das Ganze möglich wird:

Die Pendulum Karten bestehen im Grund aus zwei Teilen; einem Monster- (unten) und einem Zauber-Part (oben). Je nachdem, wie ihr sie ausspielt, werden sie deshalb als Zauberkarte oder als Monsterkarte behandelt. Wenn ihr eine Pendulum Karte ausspielen möchtet, habt ihr dazu zwei verschiedene Möglichkeiten: Zum Einen könnt ihr sie ganz normal als Monsterkarte ausspielen. Dabei gelten alle Mechaniken, die für normale Monster auch gelten würden. Zum anderen, und das ist der interessante Teil des Ganzen, können Pendulum Karten auch als Zauberkarte ausgespielt werden. Dafür platziert ihr sie offen in einer eurer beiden Pendulum Zonen, dann gilt der Effekt, der zwischen den beiden Pfeilen auf dem oberen Kasten steht. Wenn ihr eine Pendulum Karte aktiviert, wird dies wie die Aktivierung einer Zauberkarte behandelt. Gleiches gilt für Pendulum Karten, die bereits offen auf dem Spielfeld liegen, so könnten diese beispielsweise auch über Mystischer-Raum-Taifun zerstört werden.

An dieser Stelle setzt dann die nächste Besonderheit der Pendulum Karten ein: Wenn sie, egal ob als Zauber- oder Monsterkarte, vom Spielfeld auf den Friedhof gesendet werden, platziert ihr sie stattdessen offen in eurem Extra Deck (dies kann dazu führen, das die maximale Anzahl an Karten in eurem Extra Deck überschritten wird). Von da aus könnt ihr sie dann für spätere Pendelbeschwörungen benutzen. Wird eine Pendulum Karten vom Deck, der Hand oder als XYZ-Material auf den Friedhof gelegt, landen sie dort wie andere Karten auch.

Wie führt man eine Pendelbeschwörung durch?

Um eine Pendelbeschwörung durchzuführen, braucht ihr jeweils eine Pendulum Karte in beiden Pendulum Zonen auf eurer Spielfeldseite. Die blaue Zone auf der linken Seite des Spielfeldes gibt dabei das untere Ende und die rote Zone das obere Ende eurer Pendelbeschwörung an – die Pendulum Scales. Sind bereits beide Zonen auf dem Spielfeld belegt, könnt ihr nicht wie bei Spielfeldzauberkarten eine schon ausgespielte Karte durch eine neue ersetzen.

Habt ihr also beispielsweise eine Pendulum Karte mit einer blauen Scale von 1 auf der linken Seite und eine Karte mit einer roten Scale von 8 auf der rechten Seite des Spielfeldes liegen, so könnt ihr eine Pendelbeschwörung mit Monstern der Stufe 2-7 (alle Zahlen zwischen euren Scales) durchführen. Insgesamt könnt ihr nur eine Pendelbeschwörung pro Spielzug durchführen. Wenn ihr eine solche Beschwörung durchführt, könnt ihr Monster von eurer Hand und Pendelum Monster aus dem Extra Deck (sofern ihr dort schon welche habt) in beliebiger Anzahl spezialbeschwören, solange deren Stufe innerhalb der oben erklärten Grenzen liegt. Eine solche Beschwörung gilt als interne Spezialbeschwörung und kann so zum Beispiel über Ernste Warnung negiert werden. Da jedoch alle Monster gleichzeitig beschworen werden, könntet ihr beispielsweise mit Maxx C nur 1 Karte ziehen (vergleichbar mit Rückkehr aus einer anderen Dimension). In eurem nächsten Spielzug könntet ihr dann ohne weiteres Setup das Gleiche noch mal durchführen. Dabei zeigt sich direkt eine der großen Stärken der Pendulum Karten: Da sie, sofern sie vom Spielfeld auf den Friedhof geschickt werden, immer wieder ins Extra Deck zurückkehren, können sie von dort Runde für Runde erneut beschworen werden, solange das entsprechende Setup noch vorhanden ist – der Ein- oder Andere mag sich hierbei an die Drachenherrscher erinnern.

Welche Pendulum Karten gibt es bereits?

Im OCG sind es vor allem drei Karten, die momentan Aufmerksamkeit erregen: Die bereits erschienen Karten Magician of Astromancy und Magician of Chronomancy, sowie Odd-Eyes Pendulum Dragon, der im April im nächsten japanischen Set erscheinen wird. Bis diese Karten zu uns ins TCG kommen, wird es jedoch wohl noch eine Weile dauern. Schauen wir uns also die drei Karten, mit denen man es im OCG demnächst zu tun haben wird, genauer an:

Odd-Eyes Pendulum Dragon

Odd-Eyes Pendulum Dragon hat in einem Deck, was auf Pendelbeschwörungen ausgerichtet ist, im Grund zwei Aufgaben:

Aufgabe Nummer 1 des Drachen ist es, für Konstanz zu sorgen. Aktiviert man seinen Pendel-Effekt, kann man sich in der End-Phase, nachdem sich der Drache selbst zerstört hat, ein Pendulum Monster mit 1500 oder weniger ATK vom Deck auf die Hand nehmen. Da beide der oben vorgestellten Magier mit dieser Einschränkung konform sind, bietet Odd-Eyes eine flexible Möglichkeit sich das jeweils fehlenden Puzzleteil aus dem Deck zu suchen.

Da sich Odd-Eyes Pendulum Dragon in der End-Phase selbst zerstört und so ins Extra Deck wandert, bereitet er auch gleich das nötige Setup vor, um seine zweite Aufgabe zu erfüllen, die darin besteht ein Beatstick mit 2500 ATK zu sein, den man Runde für Runde wieder auf's Feld bringen kann, ohne dafür zusätzliche Ressourcen aufwenden zu müssen – praktisch wie ein Drachenherrscher, für den man keine Drachen, sondern Pendulum Monster braucht. Sein Monstereffekt, der dafür sorgt, dass Kampfschaden, den er im Kampf mit anderen Monster verursacht, verdoppelt wird, kann dabei zwar nett sein, ist jedoch weniger elementar. Dass der Drache die Stufe 7 hat, ist dabei ein weiterer netter Nebeneffekt, da er so auch für die allseits bekannten und immer noch starken Rang 7 XYZ verwendet werden kann.

Magician of Chronomancy & Magician of Astromancy

Da die Monstereffekte der beiden Magier weder besonders stark, noch wichtig sind, weil sie ohnehin immer als Zauberkarte ausgespielt werden, werde ich sie an dieser Stelle überspringen und stattdessen direkt zu ihren Pendeleffekten kommen. Diese ergänzen und bedingen sich gewissermaßen gegenseitig und unterstützen deshalb die gemeinsame Nutzung der beiden Magier. Beide setzen eine „Magician“ oder „Odd-Eyes“ Karte in der jeweils anderen Pendulum Zone voraus, andernfalls werden die Pendulum Scales der beiden Magier zu 4. Zusätzlich verhindert Magician of Chronomancy, dass euer Gegner, solange ihr mit einem Pendulum Monster kämpft, bis zum Ende des Damage Steps eine Fallenkarte aktiviert. Magician of Anstromancy kümmert sich in gleicher Weise um die gegnerischen Zauberkarten.

Letztendlich sind die Hauptgründe dafür, dass man die beiden Magier momentan benutzt, jedoch einerseits die große Spannweite an Monstern, die man mit ihnen beschwören kann (Stufe 2-7!), andererseits schlicht der Mangel an Alternativen.

Was lässt sich mit den Pendulum Karten anstellen?

Ich bin mir fast sicher, dass der ein oder andere von euch an diesem Punkt fest davon überzeugt ist, dass die neuen Pendulum Karten viel zu stark sind und das Spiel kaputt machen werden. Während letzterer Punkt letztendlich natürlich subjektiv bleibt, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass wir in naher Zukunft nur noch Decks mit Pendelmonstern spielen können. So stark, wie die massenhaften Spezialbeschwörungen auch sein mögen, die sie mit sich bringen, so aufwendig ist auch das nötige Setup. Wirklich effektiv funktionieren die Pendulum Karten im Moment deshalb nur mit Decks, die nach einer großen Pendelbeschwörung direkt für Nachschub sorgen. Eine kleine Renaissance erleben deshalb die Apparate (Grüner Apparat etc.). Da eine Pendelbeschwörung bekanntlich als normale Spezialbeschwörung gilt, aktivieren sich auch die Effekte der kleinen Maschinen, sodass für die nächste Runde bereits gesorgt ist. Zusätzlich haben sie mit Redox, Drachenherrscher der Felsen und Maschinenwesen Festung guten Zugriff auf Stufe 7 Monster, die sich mit Odd-Eyes Pendulum Dragon kombinieren lassen.

Doch leidet auch dieses Deck unter einigen Schwächen. So hat man nicht mehr als ein gewöhnliches Gadget-Deck vor sich liegen, solange das Setup für eine Pendelbeschwörung nicht steht, und nicht umsonst ist dieses inzwischen überholt. Auch lässt sich eine Pendelbeschwörung mindestens vorübergehend leicht auskontern, indem man die Beschwörung entweder vorher mit Mystischer-Raum-Taifun komplett verhindert oder sie über Ernste Warnung negiert. Wie stark sich die Pendulum Monster schon etablieren können, wird sich deshalb wohl noch zeigen müssen. Es lässt sich jedoch davon ausgehen, dass Konami die Mechanik nicht eingeführt hat, um sie dann links liegen zu lassen – was auch immer man davon halten mag.

Was haltet ihr von den neuen Pendulum Karten und was glaubt ihr, wie stark sie sich im Meta etablieren werden? Hinterlasst mir eure Meinungen gerne im Diskussionsthread.

Falls es noch offene Fragen zu den Pendelmechaniken oder unklare Punkte gibt, könnte ihr diese ebenfalls gerne im besagten Thread ansprechen.

Bis zum nächsten Mal,

~Scarx