Falls ihr meine Artikel schon länger verfolgt, könntet ihr wissen, dass ich früher einmal als purer Gadget-Spieler galt. Auf größeren Turnieren spielte ich kein anderes Deck, da es auch das Einzige war, mit dem ich einige Erfolge erringen konnte. Als dann Nummer 39: Utopia erschien, dachte ich, dass meine Gebete endlich erhöht wurden. Heutzutage wird das Monster häufig nur belächelt, doch damals war Utopia eine Option, Monster zu überrennen, ohne eine Fallen- oder Zauberkarte zu benutzen. Heutzutage haben viele Decks die Option, Rank 4 Xyz-Monster zu beschwören. Doch welche sollte man heutzutage unbedingt spielen? Was sind die Stärken bestimmter Monster und warum werden manche Monster überhaupt immer wieder gespielt? Im folgenden Artikel möchte ich euch dies näher bringen, da ich – auch wenn ich kaum noch Gadgets pilotiere – fast nur Rank 4-Decks spiele. Es erwartet euch eine Analyse des generischen Rank 4-Pools, da der Artikel allen Spielern helfen soll. Natürlich gibt es auch weitere starke Monster, die aber nicht alle Decks spielen können. Da sich eh kaum jemand die Karte leisten kann, werde ich außerdem Nummer 106: Riesige Felsenhand nicht analysieren.

Da der Artikel sonst zu lang wird, beschränke ich mich auch auf die Monster, die 2 Xyz-Materialien benötigen.


Die „Big 3“

Nachdem in der Boosteredition Legacy of the Valiant Übelschar-Exzitonenritter angekündigt wurde, dachten viele Spieler ans Aufhören. Die Karte hat relativ einfache Aktivierungsbedingungen, braucht keine besonderen Monster zur Beschwörung und vereint die Effekte von Schwerer Sturm und Schwarzes Loch. Aus diesem Grund – und weil die Karte nur in Secret Rare erhältlich war – war sie lange eine der meistgesuchten Karten. Die Stärke der Karte wurde von einigen Spielern überschätzt, da es durch Schwarzes Horn des Himmels oder Ernste Warnung relativ einfach ist, sie aufzuhalten. Trotzdem hat der Exzitonenritter das Spiel sehr verändert, da man nun immer daran denken muss, dass der Gegner die Möglichkeit hat, das komplette Feld zu sprengen. Auch aus diesem Grund sind Karten wie Durchbruchfähigkeit oder Teuflische Kette beliebter geworden.


Im gleichen Booster erschien Nummer 101: Lautlose Ehre ARK. Diese Karte hatte wohl einen noch größeren Einfluss auf das Spiel, da sie Rank 4-Decks nun eine relativ einfache Möglichkeit bot, starke Monster zu entsorgen. Aus diesem Grund wurden Monster häufig nicht mehr im Angriff beschworen. Die ARK war lange Zeit das wichtigste Rank 4 Xyz-Monster, da es problematische Monster entfernen konnte und sich sogar einmal vor der Zerstörung schützen konnte. Doch Nummer 101 wurde vor einigen Wochen von einer anderen Karte abgelöst.

Castel, der Himmelssprenger-Musketier hat einen ähnlichen Effekt wie die ARK, aber einige Vorteile. Auf den ersten Blick würde man sagen, dass die Angriffspunkte niedriger sind und er sich auch nicht vor Zerstörung schützen kann und somit schwächer sei. Es ist aber sehr wichtig, dass Castel auf der einen Seite auch Normalbeschworene Monster entsorgen kann. Nummer 101 ist nämlich zum Beispiel gegen Möbius der Megamonarch nutzlos, wenn er normalbeschworen wurde. Zusätzlich sendet Castel die gegnerischen Monster zurück ins Deck, wodurch zum Beispiel die Shadoll-Fusionen ihren Effekt nicht aktivieren können.


Ein gutes Rank 4-Deck sollte aber alle diese Monster mindestens einmal spielen, da – je nach Situation – die Karten alleine schon einmal ein Spiel gewinnen können. Aus diesem Grund habe ich auch die „Big 3“ genannt


Anti-Friedhofseffekte en masse


Mit Nummer 80: Rhapsodie im Berserkern erschien ein unscheinbares Xyz-Monster in Primal Origins, das aber einen großen Einfluss auf viele Matchups hatte. Hatten Rank 4-Decks vor dieser Karte viele Probleme mit Monarchendecks, hilft diese Karte nun dabei diese Decks einfacher zu besiegen. Auch gegen Lightsworns, Infernities, Shadolls und Tellarknights ist Nummer 80 immer eine gute Wahl, um die wichtigsten Karten zu entfernen. In Decks, die viele Xyz-Monster beschwören, ist die Karte sogar noch stärker, da sie hier nach der Aktivierung des Effektes nicht nutzlos liegen bleibt.

Die zweite, sehr häufig benutzte, Karte, die gegnerische Friedhofseffekte aufhalten kann, ist der Abyss-Bewohner. In der Zeit der Mermails wurde diese Karte sogar zweimal gespielt, da es so unglaublich wichtig war, sie auf dem Feld zu haben. Auch im derzeitigen Metagame ist der Abyss-Bewohner sehr stark. Die Shadolls können zwar aus dem Deck fusionieren, wenn er liegt, aber nicht die Effekte der in den Friedhof gesendeten Monster benutzen. Auch gegen die sehr beliebten Hände kann der Bewohner manchmal eine sehr große Hilfe sein.


Falls ihr euch den Abyss-Bewohner nicht leisten könnt, könnt ihr auf den billigeren Evigishki-Meergeist zurückgreifen, der aber leider nicht mehr so gut ist, wie er einmal war. Der Meergeist war immer ein sehr gutes Out gegen Searcher und Flotaer wie Sangan. Zusätzlich konnte man dem Gegner auch Monster, die er im Friedhof hatte, wieder ins Deck zurückschicken. Da es nun aber Castel gibt, gibt es nicht mehr besonders viele Gründe den Meergeist zu spielen – außer ihr könnt euch eine der anderen Karten nicht leisten.


Die Zerstörer



Auf den ersten Blick könnte man denken, dass Diamant-Direwolf nur in Decks stark ist, die Ungeheuer, Ungeheuer-Krieger oder Geflügelte-Ungeheuer spielen. Doch vielmehr ist der Wolf eine der wichtigsten Karten in jedem Extra-Deck. Er ist für viele Decks die einzige vernünftige Methode Backrow durch ein Rank 4-Monster zu zerstören uAnd könnte zusätzlich auch noch ein Monster zerstören, indem er sich selbst opfert. Zusätzlich gelangen durch den Wolf relativ schnell die zwei Materialien wieder in den Friedhof. Auch aus diesem Grund haben die Infernity-Decks sehr lange zwei Kopien des Wolfes gespielt.

Nummer 50: Schwarzes Maisschiff hat eine interessante Entwicklung erlebt. Anfangs wurde die Karte eher selten gespielt, dann kam sie auf einmal in viele Decks und jetzt ist sie wieder unwichtiger geworden. Dies liegt daran, dass der Effekt von dem Schiff sehr metagameabhängig ist. Vor einigen Monaten waren die Hände eines der definierenden Elemente des Metagames. Da das Schiff die Hände nicht zerstört, sondern in den Friedhof sendet, konnte es sie sehr einfach entsorgen. Weil Nummer 50 nur schwächere Monster entsorgen kann, kommt es also ganz genau darauf an, welche Monster – dessen Angriffspunkte größer oder gleich 2100 sind – derzeit gespielt werden. Ihr solltet also genau darüber nachdenken, bevor ihr das Schiff in euer Deck integriert.

Die feigen Siege?



Auch der Gagaga-Cowboy hat das Spiel auf eine gewisse Weise radikal verändert, da er das Spiel gegen Rank 4-Decks häufig zu einem Spiel mit 8000 gegen 7200 Lebenspunkten gemacht hat. Jeder kennt den Cowboy und ich habe sogar schon Spieler gesehen, die aufgegeben haben, da sie davon ausgingen, dass der Gegner den Cowboy spielt. Er befindet sich in den Köpfen eines jeden Spielers und wird von vielen Spielern sogar als 4. oder 5. beste Option gesehen und aus diesem Grund in vielen Decks gespielt, da es sehr frustrierend sein kann, wenn mein ein Spiel nur verliert, da man den Cowboy nicht spielt.

Einen ähnlichen Effekt besitzt Nummer 82: Herzlanddracho. Trotzdem wird er viel seltener gespielt. Woran liegt das? Er kann zwar 2000 Schadenspunkte verursachen, muss dafür aber direkt angreifen. Aus diesem Grund ist er sehr anfällig gegenüber Fallenkarten wie Dimensionsgefängnis. Außerdem kann man seinen Effekt nicht in der Main Phase 2 aktivieren. Trotzdem ist der Drache sicherlich eine Option, falls man permanente Zauberkarten spielt und viel Platz im Extra Deck besitzt, da er besonders im Time Out ein Spiel alleine entscheiden kann.


Die Monster, die trotzdem nicht jeder spielen muss



In vielen Decks ist Lavalval-Kette das wichtigste Monster (zum Beispiel im Infernity-Deck), trotzdem muss man die Karte nicht in jedem Deck spielen. Dies liegt daran, dass die Karte nicht mit dem Feld, sondern nur mit dem eigenen Deck interagiert. Ein Spieler sollte sein Deck also gut genug kennen, um zu wissen, ob man die Kette spielen muss. Falls ihr einige Karten spielt, die ihr im Friedhof haben wollt, ist die Kette sicherlich eine gute Alternative. Falls man in einem Gadget-Deck zum Beispiel nur Redox, Drachenherrscher der Felsen als Ziel spielt, sollte man sich überlegen, wie nützlich die Kette wirklich ist.

Nicht ganz so stark – aber ähnlich deckabhänig – ist Daigusto Emeral. Die Karte hat 2 sehr nützliche Effekte. Da nur sehr wenige Decks Normalmonster spielen, ist einer der Effekte aber nur sehr selten aktiverbar. Der andere Effekt erinnert stark an den Topf der Trägheit, der aber verboten ist. Leider erwirtschaftet der Emeral selber keinen direkten Kartenvorteil und hat auch nur sehr schlechte Werte, sodass man ihn am Ehesten in Decks nutzen sollte, die Monster recyclen müssen. Beispielsweise kann er Gadgets, Hände oder T.G.-Monster wieder ins Deck mischen.


Wie ist das Metagame?


Je nach Metagame gibt es natürlich noch weitere Monster, die man ins ein Deck integrieren könnte. Nummer 103: Ragnanull war zeitweise eines der stärksten Xyz-Monster, da Bujin- und Feuerfaustdecks so beliebt waren. Ragnanull ist gegen diese Decks extrem stark, da er Kartenvorteil erwirtschaften kann. Da es derzeit aber nur wenige Decks gibt, die ihren Angriff erhöhen, wird man ihn nur noch seltener in den Extra Decks sehen. Ähnlich verhält es sich mit Stahlschar-Schabe. Die Karte ist gegen viele Decks nicht besonders stark, da kaum Decks noch Monster der Stufe 5 oder höher intern spezialbeschwören. Falls es aber wieder Decks gibt, die dies tun, wird die Schabe wieder sehr wichtig werden.

Cairngorgon, antileuchtender Ritter ist relativ neu, bekam auf der WM aber viel Beachtung, da das Metagame ihm erlaubte ein wichtiges Out gegen Spiritismus zu sein. Durch die relativ hohen Angriffspunkte kann der Ritter also unter bestimmten Bedingungen auch zu einer spielbaren Karte werden. Falls Kräfte Rauben sehr beliebt wird, sollte Nummer 85: Verrückte Kiste wieder seinen Weg in die Extra Decks finden.


Fazit


Das Bauen des Extra Decks ist weitaus schwieriger, als man annehmen würde. Wenn man sich die ganzen Optionen anschaut, die ich hier aufgezählt habe, kann man ein ganzes Extra Deck alleine schon füllen. Einige Decks brauchen aber dann auch noch Monster mit einem anderen Rang oder themenspezifische Monster, sodass man sich wirklich Gedanken darüber machen muss, welche Karten man spielen soll.

Da der Artikel ja mehr eine Zusammenfassung ist, möchte ich nun euch auffordern, euch zu beteiligen. Glaubt ihr, dass generische Rank 4-Monster zu stark geworden sind? Möchtet ihr lieber mehr themenspezifische Monster? Welche Monster habe ich gar nicht aufgezählt, die ihr in jedem Deck spielt? Ich freue mich auf eure Antworten!

Haltet die nächsten Tage die außerdem die Augen auf! Lukas wird euch direkt nach dem Erscheinen der neuen Liste der verbotenen und limitierten Karten eine Analyse präsentieren.

Antworten 16

  • Giant Hand nicht im Artikel - EPIC FAIL!

  • Ich denke, der Maestrum hätte noch erwähnt werden können, aber ansonsten ist der Artikel ganz gut (vor allem für Einsteiger) beschrieben. Er teilt genau ein, welche Karte wann und warum zu gebrauchen ist und welche Alternativen es gibt.


    Zum Glück sind die Wucherpreise für den Exzitonenritter zumindest etwas heruntergegangen, sodass auch Hobbyspieler mal einenen EEK im Extradeck haben dürfen. :3


    MfG Accel

  • Ganz solide, wobei ich recht geben, dass die Hand und dieser Djinn fehlt, außerdem habe ich ein paar mal C39 in den Extras gesehen. Eventuell hätte man ihn in Cowboys Sparte aufführen können, da er im Zweifelsfall gut finishen kann. Oder ist er einfach nur vom Draco abgelöst worden?
    Bin nicht immer up to Date.

  • "Da sich eh kaum jemand die Karte leisten kann, werde ich außerdem Nummer 106: Riesige Felsenhand nicht analysieren."


    Ich bin mir nicht sicher, aber glaube dass der Exzitonritter um einiges teurer ist :D
    kann natürlich sein, dass wir nicht die gleiche Karte meinen bzw. das ein Witz war, den ich nicht verstanden habe. wie peinlich...

  • Mit Nummer 106 ist eine YCS-Preiskarte gemeint die man kaum unter 350€ kriegt.
    Der Artikel gefällt mir, er ist übersichtlich und verständlich.
    Dazu zeigt er gut auf welche Rang 4 Monster in welchen Situationen am besten sind und welche Optionen man eventuell hat.

  • Ich Spiel zusätzlich im TraptrixDinoHand natürlich Dolkka und Laggia , wobei Dolkka gegen shaddoll oder satellarknight echt wunder wirkt....

  • Dolkka ist aber nicht in jedem Deck einbaubar. Dann hätte er gleich Paladynamo, Key Beetle und Lightning Chidori nennen können. :'D


    MfG Accel

  • ich frage mich
    wo ist Castel?

  • ich frage mich
    wo ist Castel?


    Wird doch gleich am Anfang unter Die „Big 3“ aufgeführt.




    Finde den Artikel sehr gut.
    Schön, dass man mal nicht annimmt, dass hier nur Pro's unterwegs sind :)

  • Etwas schade, dass du nicht noch in einem Nebensatz erwähnt hast, was es alles nicht geschafft hat.
    Also Photon Butterfly Assassin, oder Number 39: Utopia. Da die aber wie gesagt keine echte Konkurrenz sind, ist es schon OK.


    Mich würde übrigens auch gerne ein Artikel zu Rank 3 interessieren. Das ist meiner Meinung nach nämlich der bei weitem universellste Rang.
    Nr17: der Beatstick (inzwischen ja eher ausgemustert), Leviair: der Swarmer, Aufzieh Minen: der Staller, Alucard: gegen Backrow und Ingenieur: der Supporter. Da kann man viel interessantes dazu sagen.

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