Hallo alle zusammen! Falls ihr auch fragt, was hinter dem eigenartigen Namen meines Artikels steckt: Dieses Mal habe ich endlich beschlossen, mich einem Thema zu widmen, das für mich große persönliche Bedeutung hat, auch wenn es im Hinblick auf das Forum und das TCG eher ein Nischenthema ist. Genau genommen geht es um den „Fan Stuff, der manchen von den Forumsusern vielleicht ein Begriff ist. Was das genau ist und warum ich mich dazu entschieden habe, darüber einen Artikel zu schreiben, darum soll es im Folgenden gehen:


Fan Stuff – Was ist das?


Vielleicht ist manchen von euch schon einmal in der Forenübersicht dieses kleine Unterforum aufgefallen, das tief im Off Topic im Bereich „Anime, Manga und Comics“ verborgen liegt, und ihr habt euch gefragt, worum es dort geht. Zumindest ging es mir einst, als ich noch recht frisch im Forum war, so. Ich hatte damals an Threads über Pokémon-Stofftiere oder dergleichen gedacht. Mit dieser Erklärung gab ich mich zufrieden und habe das Unterforum lange ignoriert, ganz so, wie ihr es wahrscheinlich auch tut.

Doch irgendwann wurde ich neugierig und habe mich dann doch einmal dort umgesehen. Und was mich erwartet hat, waren nicht etwa Pokémon-Plüschtiere, vielmehr ist das Unterforum eine Zuflucht für eTCG-User, die ein klarer Kreativitätsüberschuss plagt. Denn was sich wirklich hinter dem unvorteilhaften Namen „Fan Stuff“ verbirgt, ist ein Ort, wo Hobby-Autoren ihre Fan Fictions hochladen können. Für die, die noch nie etwas davon gehört haben: Unter einer Fan Fiction (im Artikel oft auch kurz „Fanfic“ genannt) versteht man allgemein von Fans für Fans verfasste Fortsetzungsgeschichten eines gegebenen Franchises, beispielsweise einer Romanreihe, einer Fernsehserie oder eines Anime, wobei hier auf eTCG, Europas größtem Sammelkartenforum, natürlich vor allem (aber nicht nur) Yu-Gi-Oh! im Vordergrund steht. Üblicherweise dabei die bekannten Charaktere weiter verwendet und mit vom Autor selbst erdachten vermischt. (Warum Yu-Gi-Oh! in dieser Hinsicht einen Sonderfall dasrstellt, darauf komme ich später noch zu sprechen). Zumindest hier auf eTCG werden die Fan Fictions außerdem üblicherweise episodenweise über einen langen Zeitraum veröffentlicht.

Als ich das endlich herausgefunden hatte, war ich sehr begeistert, da auch ich mich selbst zu jenen Menschen mit chronischem Kreativitätsüberschuss zählen würde. Und weil ich mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht und geschrieben habe, hat es nicht lange gedauert, bis ich selbst ein eigenes Projekt gestartet habe, das ich immerhin über ein Jahr lang aufrecht erhalten habe. Weil dies eine prägende Zeit für mich und meine Beziehung zu dieser Seite war, mir der Bereich immer noch sehr am Herzen liegt und er leider unter dauerhafter Nichtbeachtung leidet, habe ich beschlossen, meine „Macht“ als Mitglied des Content Teams dafür zu nutzen, etwas Werbung zu Betreiben und von meinen – nicht immer positiven – Erfahrungen als Autor einer Fan Fiction zu berichten. Und weil der Fan Stuff schließlich nicht nur aus mir besteht, freue ich mich sehr, dass ich noch drei weitere aktuelle oder ehemalige Fanfic-Autoren von eTCG mit ins Boot holen konnte. -Aska-, das Urgestein, der vor uns allen da war und doch so viele der anderen Autoren überdauert hat, mein inzwischen CT-Kollege Deckcreator16, dessen Fanfic kurz nach meiner eigenen, in der letzten Blütephase des Fan Stuff, heraus kam, es aber leider nur auf vier Kapitel gebracht hat, und Sunaki-sama, dessen Fan Fiction erst dieses Jahr auf eTCG gestartet ist und damit die derzeit frischeste darstellt.

Ich habe sie darum gebeten, ebenfalls etwas über ihre Erfahrungen als Fanfic-Autoren zu berichten, was ihr im Folgenden nachlesen könnt:


„Meine Fan Fiction hält mich im TCG, obwohl es sich in eine falsche Richtung bewegt.“


Viele Faktoren haben mich dazu bewogen, eine Fan Fiction zu beginnen. Damals anno 2006 war es, weil ich selbst angefangen hatte Fanfics zu lesen und auch Teil des Ganzen sein wollte. Inzwischen bin ich leider der Einzige aus dieser Zeit, der noch übrig ist.

Dann kam 2008 eine Pause mit freien Werken, die aber nur bis 2011 anhielt. Zu The Last Asylum kam es schließlich, als ich mir für die damaligen Duel Terminal-Themen Figuren ausgedacht habe bzw. diesen Themen Figuren aus meinen alten Fanfics zugeteilt habe. Eins kam dann zum anderen.


Positiv ist an erster Stelle das Gefühl, etwas zu schaffen und auch schon etwas geschafft zu haben. Leute zu unterhalten, sich mit Leuten zu unterhalten, dazu zu lernen. Sich immer neue Figuren und Szenarios auszudenken, Handlungsfäden zu weben und zu verbinden.

Es ist schön, wenn deine Leser sich mit der Geschichte beschäftigen, vielleicht sogar Ideen haben, wie sie weitergehen könnte. Kommentare zu lesen, wenn gerade ein Geheimnis gelüftet wird oder ein Plottwist alles auf den Kopf gestellt hat.


Aber mir macht es auch besonders viel Spaß, Duelle zu schreiben und die Karten meiner Figuren zu sammeln. Das hält mich auch ein wenig im TCG, obwohl das sich meiner Meinung nach in eine eher negative Richtung entwickelt.


Außerdem verbinden Fanfics Menschen. Seit 2006 habe ich viele Leute kennengelernt, die meisten von eTCG und eine unglaublich schöne Zeit erlebt. Bis auf Evil Bakura habe ich leider zu keinem von ihnen mehr Kontakt, aber vergessen werde ich sie nie. Ohne die Fanfic, die am Anfang stand, wäre es nie dazu gekommen.


Negative Aspekte gibt es für mich wenige. Gerade als Fanfic-Autor muss man sich damit abfinden, dass Kommentare rar und nicht immer hilfreich sind.

Man könnte sagen, dass für solche Projekte viel Zeit benötigt wird, die wiederum an anderen Stellen fehlt. Aber dessen ist man sich ja in dem Moment bewusst, in dem man den Entschluss zum Schreiben fasst – sollte man zumindest.

Und, das muss ich leider auch hin und wieder feststellen, dass man „nur“ eine Fanfic schreibt und deswegen nicht immer Ernst genommen wird. Freie Werke kann man, wenn sie gut sind, durch einen Verlag veröffentlichen. Bei Fanfics geht das nicht, man müsste sie umschreiben.


Mich motiviert vor allem das Ende meiner Fanfic dazu, weiter zu schreiben. Und zu wissen, was ich schon geschafft habe.

Selbstverständlich auch das Feedback anderer, aber ich bin lange Zeit komplett ohne ausgekommen, sodass das allein nicht reichen würde, mich zum Aufhören zu bewegen.

Wenn ich schlecht drauf bin, sage ich mir: Lust braucht man nicht, Zeit nimmt man sich und Feedback muss man sich erarbeiten.


-Aska-, Yu-Gi-Oh! The Last Asylum


„Es gab einfach zu Viel, was ich nicht schaffen konnte, egal wie sehr ich es wollte.“


Alles begann mit -Aska-, unserem "Fanfic-Gott". Ich selbst verfolgte das Projekt schon eine ganze Weile und war immer fasziniert davon, was er da so zusammenschrieb. Irgendwann hatte ich dann einen Manga gelesen, welcher eine interessante Mini-Story enthielt, diese aber nie weitergeführt hat. Daraufhin versuchte ich mich schon an meinem ersten Projekt welches diesen Aspekt in den Mittelpunkt stellen sollte.

Während ich an dem Projekt arbeitete kamen mir noch viele andere kleine Ideen und Inspirationen. Diese eigneten sich zwar nicht für das Setting, aber verwerfen wollte ich sie ebenso nicht, weshalb ich daraus mehrere Mini-Projekte machte, die ich anfing und pausierte, in der Hoffnung irgendwann wäre das Hauptprojekt vorbei und man könne sich dem nächsten widmen.

Eine dieser Ideen hingegen gab ich eine tiefere Chance, welche sich dann hier auf eTCG als Projekt etablierte. Es sollte auch mein erster Versuch für ein "Ongoing-Projekt" sein, weil ich die anderen nie veröffentlicht hatte, da ich sie erst fertigstellen wollte, um mit dem Gesamtkonzept zufrieden zu sein. Außerdem brach zu dieser Zeit auf eTCG eine riesige FF-Welle aus, von der ich natürlich auch ein Teil sein wollte.


Eine sehr positive Erfahrung war, dass man die vielen kleinen Ideen endlich mal auf Papier bringen konnte, da sie einem sonst nicht aus den Kopf gingen und man sich nicht wirklich auf andere Sachen konzentrieren konnte.

Auch war es sehr interessant, seine Ideen offensichtlich oder auch total unsichtbar anderen Menschen mitzuteilen. Also andere Leute dazu zu bewegen, sich über die Fanfic genauso viele Gedanken zu machen, wie man es zuvor selber gemacht hat.


Als negative Erfahrung kann ich aber festhalten, dass man sich nicht zu viel vornehmen sollte. Es gab einfach zu Viel, was ich nicht schaffen konnte, egal wie sehr ich es wollte. Außerdem hat man schnell gemerkt, dass das Interesse an den Fanfics nicht so groß schien und der Austausch von uns Autoren untereinander sich meist mehr um Schreibstil etc. drehte und weniger um die Story selbst. Dies führte dazu, dass man sehr stark demotiviert wurde, und gerade wenn man alles Ongoing macht, man die Feder schnell wieder hin legt.


Was mich letztendlich dazu bewogen hat, aufzuhören, war meine veränderte Situation im realen Leben. Nachdem die Schule beendet war bekam ich erst wirklich zu spüren, wie viel Freizeit man doch während der Schulzeit hatte. Jetzt, wenn man im Betrieb sitzt hat man anschließend nicht mehr den Elan groß noch was zu schreiben. Doch ich plane irgendwann die Rückkehr, diesmal aber mit meinem ersten und für mich wichtigsten Projekt. Doch hier werde ich den Fehler des Ongoing-schreibens nicht noch einmal wiederholen und sie stattdessen komplett fertig stellen. Es ist weitaus schwerer, neue Kapitel zu veröffentlichen, wenn keiner sie liest, als wenn man ein oder zwei stunden vor dem Release nochmal kleine Mängel ausbügelt, die den wenigen Lesern im letzten Kapitel aufgefallen sind.


Deckcreator16, Yu-Gi-Oh! Infinite Zero


„Solange ich gute Ideen habe, die es wert sind, das Licht des Tages zu erblicken, mache ich weiter.“


Es fängt meistens mit einer Idee an. Einem interessanten Charakter oder einer Storyline, die meiner Meinung nach Potenzial hat. Meistens habe ich sehr viele kleinere und größere Ideen, aus denen meistens nichts wird, aber manchmal arbeitet es dann in meinem Kopf weiter, bis ich eine komplette Story habe.

Wenn ich dann denke, dass sie es wert ist, beginne ich damit, mir Notizen zu machen. Ich arbeite die Charaktere besser aus und vergrößere den Background. Damit meine ich explizit Plotholes, Abschnitte die noch nicht zu Ende gedacht wurden oder Wendungen, die aus Sicht des Lesers vielleicht all zu sehr aus dem Nichts kommen könnten.


Ich genieße es, eine Sache im Detail durchzuplanen und immer neue Ideen und Ergänzungen hinzuzufügen. Etwas Kopfarbeit tut gut. Außerdem ist es kreative Arbeit und ich mag es sehr, kreativ zu sein. Und wenn ich mit dann einmal mit dem Planen so weit gekommen bin, möchte ich die Geschichte auch schreiben und veröffentlichen, auch, wenn mir das Planen im Grunde mehr Spaß macht.

Negativ ist, dass ich nicht sehr flüssig schreibe und mich dadurch beim schreiben öfters schwer tue. Fan Fictions allgemein werden auch leider recht selten kommentiert. Um sich selbst einen Eindruck von der eigenen Qualität als Autor zu machen, ist Kritik sehr wichtig. Als Leser weiß ich aber auch, dass es manchmal sehr schwer fällt, etwas so zu bewerten, dass es dem Autor weiterhilft.

Man möchte dann aber auch ein paar lobende Worte hören. Das man etwas gut gemacht hat, oder das jemand sich Gedanken über den weiteren Handlungsverlauf macht, was man aber nicht immer bekommt. Selbst bei sehr guten Autoren ist die Resonanz eher durchschnittlich, aber damit muss man leben.


Was ich anfange, beende ich aus Prinzip und nur weil ich nicht alles perfekt hinbekomme, heißt das nicht, dass man sich nicht steigern kann. Meine ersten Arbeiten waren miserabel und selbst ich als Autor bekomme regelrecht Kopfschmerzen wenn ich etwas von meiner ersten veröffentlichten FF lese.

Ich sehe es als eine Kunstform an und solange ich gute Ideen habe, die es wert sind, irgendwie das Licht des Tages zu erblicken, mache ich weiter.


Sunaki-sama, Yu-Gi-Oh! Olymp


„eTCG hat mir eine Plattform geboten, eine meiner Geschichten publik zu machen“


Natürlich will ich euch auch nicht meine Sicht der Dinge vorenthalten. Wie die anderen möchte auch ich damit beginnen, was mich überhaupt dazu gebracht hat, eine Yu-Gi-Oh!-Fan Fiction zu starten.

Nun, im Grunde fing alles mit einem Gedankenspiel an: „Wenn ich den nächsten Yu-Gi-Oh-Anime machen würde, was würde ich dann anders machen?“

Das erste, was mir in den Sinn kam und bei dem ich auch bis heute geblieben bin, war, dass ich gerne eine weibliche Hauptfigur sehen würde. Von da an ging es dann weiter. Was ist sie für ein Mädchen/für eine Frau? Hat sie Familie? Warum duelliert sie sich? Ich weiß selbst nicht mehr, welche Ideen letztendlich in welcher Reihenfolge kamen, die Maschine war jedenfalls in Gang gesetzt und hat langsam aber sicher eine veröffentlichungsfähige Story erzeugt.

Das ist durchaus typisch für mich. Es macht mir einfach Spaß, mir Geschichten auszudenken und an diesen zu feilen. Tatsächlich habe ich zahlreiche solcher Ideen, für Fan Fictions zu verschiedenen Vorlagen, vor allem aber für komplett eigene Geschichten, alle in Form von kleinen Zusammenfassungen auf meinem Computer. Und nach wie vor, wie schon vor fast drei Jahren, als ich anfing, meine Fanfic hier zu veröffentlichen, ist es ein kleiner Traum von mir, später als Schriftsteller mein Geld zu verdienen. Nur ist das natürlich keine Karriere, auf die man bauen kann. Deshalb bleibt es fast immer nur bei der Idee. Denn am Ende des Tages fehlt zumindest mir meist die Motivation, an einem Projekt zu arbeiten, das höchstwahrscheinlich eh nie jemand lesen wird. Und hier kommt eTCG ins Spiel.

Denn entgegen dem, was einige von euch vielleicht denken, hat die Tatsache, dass ich Autor einer Yu-Gi-Oh! Fan Fiction bin, weder etwas mit bedingungsloser Fanliebe zu tun, noch mit zu viel Freizeit oder tiefstem Nerdtum. Tatsächlich habe ich mich eher aus praktischen Gründen dafür entschieden.

Denn eTCG, eine Seite, auf der ich ohnehin schon recht aktiv war, hat mir schlicht und ergreifend eine Plattform geboten, auf der ich eine meiner Geschichten publik machen konnte, wo Hunderte andere Fans des selben Franchise aktiv sind, von denen sich hoffentlich ein paar für das Projekt interessieren.

Und dafür ist Yu-Gi-Oh! als Vorlage geradezu hervorragend geeignet. Um dies an einem konkreten Beispiel zu erklären: Seit meiner Kindheit bin ich auch ein großer Fan der Harry Potter-Romane. Eine Fanfic dazu läge also auch nahe, um meine Schreiblust auszuleben, hätte jedoch einige Nachteile. Zum Einem wäre ich mehr oder weniger dazu gezwungen, bekannte Figuren weiter zu verwenden, zumindest, wenn ich nicht zu stark von der Vorlage abweichen wollte. Dies stellt zwar auch einen ganz eigenen Reiz dar, beschneidet aber die Möglichkeiten eigener Charakterentwicklung. Dann würde ich eine im Prinzip auserzählte Geschichte weiter stricken bzw. variieren, was ebenfalls der Kreativität Grenzen setzt (Z.B. müsste man, um Konitnuität zu schaffen, darauf achten, dass alles mit dem finalen Epilog zusammen passt, außerdem könnte man bspw. keine Charaktere verwenden, die in der Vorlage bereits gestorben sind etc.) und, was auch wichtig ist, die Vorlage wäre ebenfalls literarischer Natur, was einen direkten Vergleich aufzwängt, den man als Hobby-Autor und Fan eigentlich nur verlieren kann.

All das ist bei Yu-Gi-Oh!, wo alle paar Jahre eine neue Anime-Serie produziert wird, die weitestgehend unabhängig von den vorangegangenen ist, nicht der Fall. Hier braucht man im Grunde nur eins, damit es sich auch „nach der Vorlage anfühlt“: Duelle mit holografischen Monstern. Der Rest obliegt frei den Launen des Autors, was schlussendlich viel mehr Eigenständigkeit in der Geschichte ermöglicht.

Und die wird, allein, wenn man sich die vier Fan Fictions anschaut, um die es in diesem Artikel geht, auch genutzt. Während „Infinite Zero“ ein dystopisches Szenario und teils deftige Horrorelemente bietet, punktet „The Last Asylum“ mit Mystery-Elementen und einer großen Portion Humor. Ich hingegen hatte immer am meisten Freude an meiner Fan Fiction, wenn ich meinen Hang zu Emo-Tragik und Kapitalismuskritik ausleben konnte, indem ich ein heranwachsendes Mädchen unter einer ungerechten Welt leiden lasse und dabei zeige, wie sehr Glück und insbesondere Leid doch von ein paar bedruckten Papierscheinen abhängen kann. Ich habe immer versucht, eine Botschaft zu vermitteln, auch, wenn mir natürlich bewusst war, dass ich die Welt damit nicht ändern werde, und die Unterhaltung meiner Leser immer im Vordergrund stand.


Aber hat sich der ganze Aufwand auch gelohnt? Ich würde sagen ja. Es war unglaublich motivierend zu sehen, dass mein Werk von Anderen gelesen und geschätzt wird. Zwar gab es gerade zu Anfang auch einige absolut berechtigte Kritik, jedoch fanden sich auch immer ein paar Worte des Lobs darunter, die mich stets dazu motivierten, immer weiter und immer besser zu schreiben. Dabei waren es nie umfassende Schmeicheleien, auf die ich als Autor aus war oder die mich am meisten gefreut haben, das größte Lob war immer, wenn die Leser eigene kleine Theorien dazu entwickelt haben, wie es wohl weiter gehen könnte oder wenn sie beispielsweise den Wunsch äußerten, das Ende wäre ein wenig glücklicher ausgefallen. Denn das hat mir gezeigt, dass meine Geschichte die Leser wirklich beschäftigt und dass sie meine Figuren lieb gewonnen haben. Und das sind schließlich der Wunsch und das Ziel eines jeden Schriftstellers.

Die beste positive Erfahrung überhaupt für mich waren aber die gewaltigen Fortschritte, die ich an mir selbst beobachten konnte. Ich habe noch einmal nachgeschaut und es erscheint mir heute unglaublich, dass das erste Kapitel meiner Fanfic als pdf-Dokument gerade einmal 8 Seiten lang war, wohingegen die Kapitel, die ich gegen Ende hochgeladen haben, locker die doppelte bis dreifache Länge haben. Das liegt zum Einen natürlich an einem höheren Story-Gehalt und daran, dass die wichtigen, späteren Duelle deutlich mehr Züge hatten. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil kommt aber auch durch die viel längeren Beschreibungen zu Stande, die ich auf Anregung meiner Leser hin angewendet habe. Meine Zeit als Fan Fiction-Autor hat meine Schreibfähigkeiten nachdrücklich verbessert. Und allein dafür war es das alles wert.

Zu guter Letzt kam, kurz nachdem ich das erste Kapitel meiner Fan Fiction hochgeladen hatte, eine neue Dynamik im Fan Stuff auf und in kurzer Zeit tauchten viele tatsächlich durchgeführte oder zumindest geplante Projekte auf. Ein Teil dieser neuen Bewegung zu sein, hat unglaublich viel Spaß gemacht!


Doch so, wie ich meinen Teil zum Beginn der Dynamik beigetragen habe, war ich leider auch an ihrem Ende beteiligt.

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu meinem bis heute anhaltenden Aufhören geführt haben und von denen ich jetzt jeweils ein bisschen was erzählen will. Der eine war, natürlich, Zeitmangel. Denn die Zeit, die ich zur Fertigstellung eines neuen Kapitels gebraucht habe, wurde im Laufe der Zeit immer länger. Das lag zum Einen daran, dass der anfängliche Motivationsschub des Neuen und Aufregenden nach einiger Zeit verflogen war und das Schreiben ein Stück weit zur Routine wurde, was einerseits natürlich positiv zu bewerten ist, schließlich wird es, sollte ich es tatsächlich zum Schriftsteller schaffen, auch zur Routine werden müssen, jedoch machte es die ganze Angelegenheit auch einfach weniger spaßig. Zum Anderen kam hier das, was ich eben gerade noch als größten positiven Aspekt meines Daseins als Fanfic-Autor herausgestellt habe, schmerzlich auf mich zurück: Ich wurde immer besser. Das schlug sich wie gesagt einerseits in der schlichten Länge der Kapitel nieder, schließlich schreibt sich die doppelte bis dreifache Menge Text nicht von selbst, andererseits wurde ich aber auch einfach selbstkritischer und habe mehr darauf geachtet, dass das, was ich abliefere, auch wirklich gut ist.

Zeitlich hat sich das am allermeisten in den Duellen bemerkbar gemacht. Diese wurden natürlich im Laufe der ersten Staffel für die Story immer wichtiger und deshalb wollte ich sie gewissermaßen „epischer“ gestalten, länger, unvorhersehbarer, abwechslungsreicher. Und das ist, wenn man bedenkt, dass meine Hauptcharaktere hauptsächlich zusammengewürfelte Deckhaufen spielen, mitunter sehr, sehr schwierig. Handkartenkontrolle, Outs auf mächtige Bossmonster… Es gibt so viel, worauf man achten muss. Und da ich ja bereits geschrieben habe, dass ich eine Yu-Gi-Oh! Fan Fiction mehr aus Gelegenheit denn aus grenzenloser Fanliebe angefangen habe, hat sich schnell herausstellt, dass die Duelle mir von allem am wenigsten Freude bereitet haben. Nicht nur das Planen, das mich teilweise vor unlösbar scheinende Herausforderungen gestellt hat, auch das Schreiben wurde mitunter zum Kraftakt, da die Duelle besonders intensives Beschreiben erfordern und es eine hohe Gefahr gibt, in sich wiederholendes und damit langweiliges Schreiben abzurutschen.


All das waren Gründe, warum ich zum Ende hin nicht mehr richtig mit der Zeit klar kam und von einer völlig utopischen, wöchentlichen Veröffentlichung ganz zu Anfang relativ schnell zu offenen Terminen übergegangen bin.

Den finalen Todesstoß in Sachen Zeitmanagement haben dem Projekt dann aber große Umschwünge in meinem Privatleben versetzt. Im Oktober 2015 bin ich in eine neue Stadt gezogen und habe dort mein Studium begonnen. Neben dem schlichten Lernaufwand kamen also auch neue Freunde hinzu, mit denen ich Zeit verbringen wollte, und die Verantwortung, einen eigenen Haushalt zu führen. Im November wurde ich dann als Card Rater in das Content Team aufgenommen. Ein Zeitpunkt, der sich fast genau mit dem bislang letzten Kapitel meiner Fan Fiction deckt. Für alles zusammen war einfach kein Platz.


Der letzte Grund, auf den ich zu sprechen kommen möchte, wurde auch schon von den Anderen erwähnt: Feedback. „Wenn ich etwas anfange, bringe ich es auch zu Ende“, hat Sunaki-sama gesagt. Eine ganze Zeit lang habe ich auch so gedacht. Doch gerade ganz zu Anfang war es teils sehr frustrierend, kein Feedback zu erhalten, sodass ich bereits nach zwei Kapiteln mit dem Gedanken ans Aufhören gespielt habe. Ein äußerst kindisches Vorhaben, das ich zum Glück nicht in die Tat umgesetzt habe. Zwar wurde es später besser und ich habe eine einigermaßen konstante und motivierende Leserbasis gewonnen, aber dennoch ist mitunter sehr dünnes Feedback etwas, mit dem man lernen muss, umzugehen, wenn man eine Fan Fiction auf eTCG veröffentlicht. Und so kam es, dass ich mit ironischem Trotz mitunter drei Kapitel meiner Fanfic unkommentiert nacheinander hochgeladen und die erste Staffel zu Ende gebracht habe. Ich bin zwar froh, das getan zu haben, aber dennoch hätte man sich natürlich gewünscht, etwas mehr von seinen Lesern gehört zu haben, wobei ich mich aber auch im Vergleich zu den anderen Fan Fictions nie wirklich beschweren konnte.

Inzwischen fühle ich mich meiner Sache auch so sicher, dass mangelndes Feedback allein nie ein Grund für mich wäre, aufzuhören. Es muss schon zusammen mit den anderen genannten Faktoren auftreten. Und doch will ich nicht leugnen, dass es seine Rolle gespielt hat. Denn als das Feedback zu Beginn von Staffel 2 ähnlich mau ausfiel wie schon in Staffel 1 und hinzu noch der genannte zeitliche Stress kam, hat das meine Motivation, trotzdem weiter zu schreiben, natürlich eher gedämpft als bestärkt. Es war das ungewollte und, wie ich inzwischen weiß, falsche Gefühl, dass niemand oder nur sehr wenige meine Fan Fiction vermissen würde, das mich dazu gebracht hat, meine Freizeit lieber mit anderen Dingen zu bringen, sodass ich mein Projekt schleifen ließ. Und je weiter das letzte Kapitel zurück lag, umso ferner wurde das ganze Projekt mir und umso schwerer wurde es, wieder mit dem Schreiben anzufangen.


Leseleff, Yu-Gi-Oh! PHOENIX


Was ich mit diesem Artikel erreichen möchte:


Nun, mein geringstes Ziel war, zumindest mehr Bewusstsein für das verborgene Unterforum zu schaffen, das so gerne ignoriert wird. Und wenn auch nur einer von euch es bis hierhin ausgehalten hat, habe ich diesen Zweck schon einmal erreicht.

Doch habe ich mir auch noch ein paar weitere Dinge erhofft. Zum Beispiel wollte ich ein bisschen mit den gängigen Klischees über Fan Fictions und ihre Autoren aufräumen. Denkt man an Fan Fictions, denkt man an nerdige, pubertierende Fangirls. Zumindest habe ich so gedacht, bis ich mich selbst mehr mit der Materie beschäftigt habe. Aber allein auf eTCG gibt es Fan Fictions verschiedenster Genres und Themen, frei von obskuren Shipping-Pärchen und wüsten Crossovern.

Dennoch sollte man nicht vergessen, dass es immer noch normale Fans sind, die die Geschichten veröffentlichen, ohne spezielle Schreiber-Ausbildung und meist auch ohne besonders viel Erfahrung. Es wäre daher natürlich überzogen, einen neuen Goethe oder den nächsten George R.R. Martin zu erwarten.

Aber wie Sunaki-sama vollkommen richtig gesagt hat: Was nicht ist, kann noch werden. Deshalb kann ich auch den Punkt mit dem „Fehler des Ongoing-Projekts“, wie Deckcreator16 es genannt hat, so nicht unterschreiben. Allein schon wegen dem, wie ich mir ausmale, wie meine Fanfic aussähe, hätte ich sie von Anfang bis zum Ende allein geschrieben. So viel Verbesserung wurde erst durch das Feedback meiner Leser ermöglicht. Das beschränkt sich nämlich nicht nur auf Rechtschreib- und Kommasetzungsfehler. Noch während meine Fanfic lief, habe ich ganze Figuren hinzu gefügt oder das Ende einer Folge komplett umgeplant. Und ich bezweifle, dass ich so schwerwiegende Veränderungen an einer bereits fertig abgetippten Staffel vorgenommen hätte, zumal ich ohne die Motivation durch meine Leser niemals überhaupt so weit gekommen wäre. Und natürlich ist es blöd, seine Leser aus eigenem Zeitmangel teils wochenlang warten zu lassen, aber dafür wird ihre Geduld auch mit einem besseren Resultat belohnt. Und ich behaupte, hätte ich meine Fan Fiction nicht Ongoing veröffentlicht, wäre nie das aus ihr geworden, was sie letztendlich ist und worauf ich stolz bin.

Aber auch ich habe meine Lektion gelernt: Etwas anderes als eine offene Terminplanung für die Veröffentlichung wird es bei mir nie wieder geben.


Denn gutes Schreiben ist, wie auch Zeichnen oder ein Musikinstrument spielen, nicht bloß eine Frage des Talents, auch wenn es sicher mit hinein spielt, sondern eine Fertigkeit, die man erlernen kann. Man macht Fehler, lernt daraus und macht es dann beim nächsten Mal besser. „Übung macht den Meister“ heißt es nicht umsonst, aber mit Übung allein schafft man es nur bis zum einem bestimmten Punkt. Um noch besser zu werden braucht es Lehrer. Und das ist das letzte und höchste Ziel, das ich mit diesem Artikel verfolge: Die Hoffnung, die Feedback-Situation im Fan Stuff zu verbessern, denn es hat ja nicht umsonst jeder der Autoren, die ich für diesen Artikel „interviewt“ habe, mehr oder weniger stark das mangelnde Feedback thematisiert. Klar, mal ab und zu keine Rückmeldung von seinen Lesern zu erhalten, ist etwas, womit man leben können sollte und leider auch muss, aber gerade am Anfang ist es unglaublich wichtig für die Motivation und für die schreiberische Qualität, Feedback zu erhalten, positives wie negatives. Und deshalb, wenn ihr euch dazu entschließen solltet, eine Fan Fiction zu verfolgen und euch nicht sicher seid, welche, wäre es mir immer am liebsten, wenn ihr den frischesten Autor, derzeit Sunaki-sama, mit eurem Feedback zu unterstützt.

Um noch kurz in diesem Kontext zu bleiben, möchte ich noch einmal auf etwas eingehen, was -Aska- und Deckcreator16 in ihren „Statements“ erwähnt haben: „Sinnvolle“ Kommentare. Nun, ich setze das bewusst in Anführungsstiche, weil ich der Meinung bin, dass jeder Kommentar, solange er ernst gemeint ist, sinnvoll ist, auch wenn ausführliche und kritische Posts einen als Autor natürlich immer am weitesten bringen. Ich weiß nicht, wie die anderen das sehen, aber ich bin deshalb auch der Meinung, dass auch sehr kurze Kommentare besser sind, als gar keine. Denn auch wenn der Mehrwert in Sachen Qualität gering sein mag, bringt jedes kurze Lob einen Motivationsschub mit sich. Und ich habe bereits am eigenen Leib erfahren, wie unglaublich wichtig Motivation ist, auch für die Qualität. Deshalb bin ich der Meinung, dass auch Einzeiler ihre Daseinsberechtigung haben. Und wenn es nur dafür ist, dass ein Thread aus dem Fan Stuff für kurze Zeit in der Chronik der letzten Beiträge erscheint. Es ist auch überhaupt nicht schlimm, wenn ihr mit dem Lesen nicht auf dem neuesten Stand seid und deshalb nur etwas über lang zurückliegende Kapitel sagen könnt. Jeder Kommentar ist wichtig und eine große Hilfe für den Autor und das Leben des gesamten Bereichs!


Neugierig?


Das hoffe ich doch. Deshalb möchte ich noch kurz, bevor ich zum Schluss komme, noch die vier Fan Fictions, deren Autoren sich im Rahmen dieses Artikels geäußert haben, in Form einer (mehr oder weniger) kurzen Inhaltsangabe vorstellen:


Yu-Gi-Oh! Olymp (Autor: Sunaki-sama):


Diebe stehlen ein wertvolles Deck aus einem Museum und verletzen auf ihrer Flucht einen Wachmann. Der Schüler Rinji nimmt die Verfolgung auf, zusammen mit seiner Freundin, um den Wachmann, der sein Onkel ist, zu rächen und das Deck zurückzuholen. Welche Rolle spielen die beiden legendären Helden die einst einen großen Krieg beendet hatten, welche Motive verfolgen die Diebe wirklich und was steckt hinter der Karte, in deren Besitz Rinji erst kurz zuvor kam? Und was hat es mit den Männern, die man die Olympianer nennt, auf sich?


Yu-Gi-Oh! The Last Asylum (Autor: -Aska-):


Anya Bauer, die wohl vorlauteste, egozentrischste Oberstufenschülerin der Livington High, glaubt nicht an paranormale Phänomene. Selbst dann nicht, wenn sie sich direkt vor ihrer Nase in Form des unbekannten Wesens Levrier abspielen. Und während sie ohne ihr Wissen immer weiter ins Zentrum unheimlicher Vorfälle gezogen wird, läuft ihr die Zeit davon. Denn wer sich mit Dämonen einlässt, spielt mit weit mehr als nur dem Feuer …


Yu-Gi-Oh! Infinite Zero (Autor: Deckcreator16):


Ein Erdbeben, und alles ist anders. Über Nacht erwachen sämtliche Bürger mit einem D-Pad am Arm, einer Vorrichtung, mit deren Hilfe man sich in holografischen Duellen messen kann. Doch die Sache hat einen gewaltigen Haken, denn derjenige Spieler, der das Duell verliert, stirbt. Sofort werden Duelle verboten, doch schon ist der Weg für eine blühende Duellkriminalität geebnet.

Mitten drin steckt Julie, ein ganz normales Mädchen, deren dunkle Seite zum Vorschein kommt, als sie ihre beste Freundin Miriam aus den Klauen brutaler Menschenhändler befreit. Doch schockiert davon, wie ihre Freundin vorgegangen ist, wendet sich Miriam von ihr ab.

Nun selbst auf der Flucht vor dem Gesetz sucht Julie Trost im mysteriösen Serienkiller Infinite Zero, der eine eigenartige Faszination auf sie ausübt…


Yu-Gi-Oh! PHOENIX (Autor: Leseleff):


Als Alex eines Tages von der Schule nach Hause kommt, erlebt sie den Schreck ihres Lebens: Ihre Wohnung steht lichterloh in Flammen! Ohne nachzudenken, rennt sie los, um ihre kleine Schwester Lily zu retten, die sich noch immer in der Wohnung befindet. Sie schafft es noch, sie heraus zu holen, dann verliert sie selbst das Bewusstsein.

Doch als sie dann im Krankenhaus wieder aufwacht, ist nichts mehr, wie es einmal war. Nicht nur hat sie eigenartige Kräfte entwickelt, mit denen sie es unter anderem schafft, ihre eigenen Wunden magisch zu heilen, Lily musste außerdem in ein künstliches Koma versetzt werden, aus dem ein Erwachen nur mit einer immens teuren Spezialbehandlung möglich ist.


In ihrer Verzweiflung geht die talentierte Duellantin in den Untergrund, wo sie anfängt, sich unter unmenschlichen Bedingungen für Geld zu duellieren. Doch Hoffnung kommt schon bald in Form von Richard Steele, dem Sohn des Unternehmers, der die Duel Monsters-Karten vertreibt. Dieser zeigt ihr einen Weg in die Welt derjenigen, die durch das von allen geliebten Kartenspiel zu enormen Reichtum gekommen sind. Doch diese Welt ist intriganter und abgründiger, als Alex es sich jemals ausgemalt hatte...


Schlusswort:


So, das war’s. Ich weiß, dass ich wohl nicht viele von euch überzeugen konnte. Viele von euch werden vielleicht nicht die Zeit finden, damit anzufangen, Fan Fictions lesen und viele von euch werden sich auch sicher einfach denken, dass es nichts für sie ist. Das ist okay!

Aber es ist eine Herzensangelegenheit von mir und deshalb danke ich mehr als sonst allen, die meinen Worten und denen der anderen eifrigen Schreiber lange genug Aufmerksamkeit geschenkt haben, um diese Worte zu Lesen.

Doch leider ist mein Dank nicht das Einzige, was in diesem Schlusswort wörtlicher zu nehmen ist als sonst. Auch das Schlusswort selbst hat dieses Mal eine abschließendere Natur. Denn leider muss ich an dieser Stelle bekannt geben, dass dies vorerst mein letzter Artikel hier auf eTCG sein wird. Ich bleibe euch zwar als Schreiber der Top 10s der Hauptsets erhalten, eine regelmäßige Kolumne wird es von mir aber nicht mehr geben.

Gleichzeitig freue ich, bekannt zu geben, dass ich von nun an wieder primär meiner Fan Fiction widmen werde. Ich habe erkannt, dass sie mir immer noch viel bedeutet und gleichzeitig, dass ich damit niemals weiter kommen werde, wenn ich meine Aktivitäten im Content Team dafür nicht zurück fahre. Ich kann nicht sagen, wann es soweit ist, aber ich bin zuversichtlich, dass der Phönix schon bald wieder aus der Asche auferstehen wird!

Bis dahin noch einmal vielen Dank an alle Leser, die mich hier auf eTCG unterstützt haben. Sowohl im Fan Stuff, als auch als Artikelschreiber im Content Team.


- Leseleff -

Antworten 8

  • Ein schöner Artikel. Ich hoffe mal du erreichst damit, was du wolltest.
    Zu den Dingen die du in dem Artikel gesagt hast.
    Von einer, ich will Freundin sagen, aber guten Bekannten her weiß ich, dass es sehr schwer ist, sich als deutscher Autor durchzusetzen. Verlage bringen meistens nur Bücher heraus, die sich in Übersee schon bewährt haben. Das ist leichter für sie, da die Werke schon einen Ruf haben und sie deshalb weniger Risiko eingehen. Diese Bekannte hatte auch vor gehabt, ihr eigenes Buch erstmal einem amerikanischen Verlag zu präsentieren, da man da mehr Chancen hat.


    Jetzt zu deinem Harry Potter Vergleich.
    Ich weiß nicht so recht, ob das wirklich eine gute Metapher war.
    Man kann in seiner eigenen Story so viel machen. Man kann die Vorgeschichte von Charakteren behandeln, die später in der Handlung umkommen, oder wie in dem Spinoff Film einfach den Standort wechseln.
    Afrika hat ja auch eine Zauberschule. Obwohl die ein paar hundert verschiedene Sprachen sprechen...
    Von daher, nicht unbedingt das beste Beispiel. Was ich hingegen absolut nachvollziehen kann ist, wenn jemand keine ernste Handlung in einer Welt wie Death Note spielen lassen möchte.
    Wirklich tiefe Handlungen mit komplexen Charakteren haben von Anfang an eine hohe Messlatte und will man Charaktere aus dem Franchise auftauchen lassen, bleibt einem nur wenig Spielraum für Innovation.
    Ich persönlich mag gerne dunkle Handlungen, aber das Setup dafür, die Welten die ich mir dafür aussuche sind meistens sehr simple, wie Digimon, Pokemon, Yugioh. Sie überlassen einem die Freiheit zu experimentieren. Fehler zu machen und dennoch gut, oder besser zu arbeiten als das Original. Und obwohl die Serien an sich meistens nicht viel zu bieten haben, haben sie doch eine faszinierende weitläufige Welt zum erkunden und experimentieren.


    Der dritte Punkt den du ansprichst ist das Beschreiben eines Duells.
    Meine Handlung sollte ursprünglich sehr stark auf die eigentlichen Charaktere aufbauen und nur ein Minimum an Duellen enthalten. Das hat so nicht ganz geklappt und das bereue ich. Ich habe schon Erfahrung mit Kämpfen in anderen Arbeiten und ein Duell in Yugioh zu beschreiben ist geradezu Horror.
    Man muss so viel Beschreiben, dass man selbst als Autor kaum Gefühl aufbauen kann, man kann selten wirklich mitfiebern während man schriebt, weil viele größere Züge sehr viel Build up brauchen.
    Wenn ich was kann, dann ist es einen taktischen Kampf durchplanen.
    Deshalb gehe ich dir und jedem der jetzt noch mitliest mal ein paar Tipps. In Yugioh ist das Mindgame sehr stark. Es ist ein indirekter Kampf, deshalb ist es für den Leser angenehmer mehr über die Gedanken der Charaktere zu lesen, als über den Verlauf im Duell.
    Stellt es euch vor wie die Gedankensequenzen in Death Note.
    Außerdem muss der Duellstil zu dem Charakter der Person passen. Seht euch dafür am besten die erste Episode Cowboy Bebop an. Warum Cowboy Bebop? Ganz einfach, jede seiner Bewegungen verrät so viel über seinen Charakter. Er ist ein lockerer Typ, der gerne witzelt und nicht alles ernst nimmt, gleichzeitig hat er aber auch eine exzellente Kampfausbildung. Jede seiner Bewegungen verrät uns, was für eine Person Spike Spiegel ist.
    Zugegebenermaßen habe ich ein paar diese Punkte häufiger vernachlässigt, aber wie im Artikel gesagt, man lernt dazu ;)
    Dennoch mein letzter Rat wäre, überlegt euch was genau im Duell passiert. Was sollen die Charaktere machen? Streicht jeden einzelnen Zug der nicht zwingend nötig ist und haltet auch wichtige Duelle möglichst kurz. Dafür könnt ihr in den einzelnen Zügen mehr passieren lassen.
    Ein gutes Beispiel wäre Reijis Duelle. Wie würdet ihr seine beschreiben? Ich würde es so machen.
    Zug 1: Seine Synchro, Xyz, Fusionskombo.
    Zug 3: Eines seiner Bossmonster. Im 2. Duell mit Yuya war es eine Fusion mit einem Pendel als Material. Zug 4: Sein stärkstes Bossmonster kommt raus.
    Zug 6: Letzter Angriff.
    Im Anime kann man freilich noch viel mehr Zwischenzüge beschreiben, aber in einer Fanstory würde ich, sofern man nicht sehr gut ist, es wirklich bei diesen paar Zügen belassen.

  • Also zunächst: Schöner Artikel. Ich finds schön, dass dir der Fan Stuff genauso am Herzen liegt wie mir.
    Leider sieht man ja, dass das Interesse daran anscheinend nicht so groß ist, weil viel - wie du geschrieben hast - gar nicht wissen, was er ist und vor allem WO er ist.


    Du hast auch einen interessanten Punkt aufgegriffen: Dass deine Geschichte während des Schreibens durch das Feedback der Leser teilweise beeinflusst wurde.
    Das ist ein natürlich Prozess, den besonders unerfahrene Autoren meiner Meinung nach ruhig durchleben sollten.
    Ich selbst schreibe inzwischen lieber ein bisschen vor, weil ich mir meiner Sache mittlerweile relativ sicher bin.
    Aber unmittelbares Feedback ist für junge Autoren wichtiger, weil es auch motiviert. Insofern sind auch kurze Kommentare "sinnvoll", das stimmt.
    Mit "nicht hiflreich" meinte ich eher Kommentare, bei denen man sich fragt, ob der- oder diejenige überhaupt gelesen hat. Was zumindest hier nicht vorkommt, aber ich kenne das von anderen Seiten zur Genüge.


    Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn wenigstens ein, zwei Leute einfach mal in den Fan Stuff reinschauen. Keine Sorge, wir beißen nicht. ^^


    Es gibt allgemein wenige YGO-Fanfics, wie sie hier auf eTCG präsentiert werden. Und wir könnten auch ein wenig Abwechslung in Form von Fanfics mit anderen Quellen wie die Fate-Fanfic von Pfannkuchen (wieso wurde er eigentlich nicht interviewt?) gebrauchen. Oder gerne auch komplett eigenständige Werke.


    Was Sunaki übrigens bezüglich der Duelle geschrieben hat, kann ich so nicht unterschreiben.
    Einerseits sind vollgepackte Züge viel schwieriger zu (be)schreiben und zu lesen. Zudem liest der Aufbau sich wie ein Schema F, wodurch die Duelle nicht nur für die Leser, sondern auch für den Autor irgendwann langweilig werden, weils immer derselbe Ablauf ist.
    Abwechslung hilft einem, sich das Ganze selbst einfacher zu gestalten. Das, verbunden mit bestimmten Milestones, also Züge/Szenen, die man unbedingt drin haben will.


    Das waren jetzt erstmal meine ersten Gedanken dazu.
    Mir fällt bestimmt noch mehr ein.

  • Was Sunaki übrigens bezüglich der Duelle geschrieben hat, kann ich so nicht unterschreiben.

    Na ja, das habe ich ja auch angemerkt, dass zu viele Effekte den Fluss stören und deshalb nicht so gut sind. Andererseits nützt es aber auch, wenn jeder einzelne Schritt im Kampf etwas darstellt. z.B. als Vorspiel zwei kleine Bosse, dann die Großen. Das letzte Duell Jack Vs Yusei war ähnlich konzipiert.

  • Dagegen spricht auch nichts, solange es nicht -immer- so gemacht wird. ^^
    Kein großes Bossmonster würde für etwas Abwechslung sorgen.


    Sowieso wird es mit heutigen Themendecks immer schwerer, gute Duelle zu schreiben, weil die Effekttexte immer länger und länger werden.

  • Aber muss man das überhaupt? Beim Schreiben hast du ja die absolute Freiheit und kannst dir dementsprechend den Powerlevel, den du haben willst super aussuchen. Man kann und sollte sich ja die Decks der Charaktere auch danach aussuchen, wie gut man Duelle um sie herum schreiben kann. Außerdem finde ich, hat der Anime es z.B. in GX auch sehr gut gemacht, dass man mal unrealistisch bleibt. Schönes Beispiel: was hindert dich daran einen Duellanten zu nehmen, der immer zieht, was er haben will, aber dafür das größte Trolldeck spielt? Man hat ja die Freiheit. Und sojemand braucht dann auch gar nicht unbedingt einen eigenen Archetypen.


    Ich persönlich fand den Artikel wirklich gut, auch, wenn es wirklich viel war und man sich die Zeit nehmen musste. Kann mir vorstellen, dass es für ein breiteres Publikum angenehmer ist, wenn man sich kürzer fasst.

  • Wenn man bestimmte Decks besonders mag und in Szene setzen will, kommt man leider nicht drum herum.
    Aber du hast natürlich Recht: Der Autor entscheidet selbst, welche Decks auftreten. Sollte ich jemals noch was anderes als TLA schreiben, würde es eine Nostalgie-Fanfic mit älteren Karten werden. ^^

  • Der Artikel hat mir gefallen. War interessant Mal das alles gebündelt zu kriegen. Es würde jetzt schon öfter angesprochen: Die Fanfic liegen so weit unten das man jahrelang auf etcg unterwegs sein kann ohne zu wissen das es sowas überhaupt gibt. Eine Verschiebung nach weiter oben ist längst überfällig. Eine Fanfic ist ja zum lesen da, warum dann nicht wie eine Kolumne behandelt und vielleicht Mal Meilensteine direkt auf die Startseite.

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  • Das Problem an der Sache ist, dass der Fanstuff für mehr als nur YGO da ist.
    Wo willste das hinverschieben? Für den Internen Bereich ist er wieder zu "unwichtig".


    Mich würde ja mal interessieren, ob der Artikel letztlich irgendeinen Effekt erzielt hat. Bisher ist nicht wirklich was zu merken.

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