Cold Desire - FF von Evil Bakura

  • Argh! Mizuki is cute^^


    Naja hät mir etwas mehr gewünscht...^^
    zB eine neue Folge^^
    weiß eigendlich nicht was ich sagen soll^^


    Ich hätte mir auch ne bessere beschreibung von den Mädels gewünscht, da ich mir Rena jetzt vorstelle wie die von .Hack, das würde aber nicht passen^^

  • Zitat

    Original von ruhiger Ninja
    Was ich allerdings sehr positiv finde, ist die Gestaltung und die Geschichte von Fukuin selbst. Ein lebendes Mysterium mit zwei Persönlichkeiten o_O"
    (Superfukuin erscheint nicht nur bei Vollmond und scheint auch kein Monster zu sein... hmmmm...)


    Du liest zuviel Dragonball, oder? o_O


    Trotz deiner blühenden Phantasie gebührt dir aber nochmal besonderer Dank fürs unaufgeforderte Korrekturlesen zur späten Stunde D:




    Zitat

    Original von -Aska-
    Schade, ich hätte mir doch genauere Beschreibungen zu den Charas gewünscht, ich konnte mir unter Rena und Saki ja mal gar nichts vorstellen.
    (Damit werde ich dich jetzt belästigen, ob du willst oder nicht :P)


    Dann hoffe ich, dass ich mich zumindest mit dem nachfolgenden Kapitel etwas gebessert habe, was deine Ansprüche angeht :P


    Zitat


    Öhm, was mir aufgefallen ist, ist deine Groß- und Kleinschreibung bei bestimmten Wörten.


    Ja, DIE war teils miserabel. Ich muss wohl da an manchen (vielen) Stellen sehr abwesend gewesen sein oO
    (und ja, sie wird nochmal korrigiert, das kann man ja net ertragen xD)


    Zitat


    (Wenn du noch einmal mitten in der Nacht postet, wenn ich dann nichtmal da bin, dann... fang ich an zu weinen. :heul: )


    Auf Uhr guckt .... hm, is nimmer "mitten in der Nacht", is schon "früh am Morgen", und wichtiger, du bist auch da xD



    Zitat


    Ich finde dich Situation von Mizuki und Fukuin sehr interssant, wobei es doch etwas Klischeehaftes hat. Aber in dem Fall passts, ein gutes Klischee.^^


    Zitat

    Original von -sain-
    Argh! Mizuki is cute^^


    Tja, er nimmt mir die Worte aus dem Mund XD


    Zitat


    Naja hät mir etwas mehr gewünscht...^^
    zB eine neue Folge^^


    Das auf eine "neue" Folge zu antworten, mutet etwas merkwürdig an, außer ich darf dich als noch einer weiteren lüsternd verstehen? ;P


    Aber naja, etwas verzögert, gibt es heute dann die nächste Folge, und ich bin mir sicher, es gibt da welche unter meinen Kontakten, die mich dazu anhalten werden, die danach mal schneller fertig zu kriegen *zu Aska schielt* xD
    (Zu den richtigen Gründen:
    - Nach über nem Jahr absoluter Stille muss unseren Translator ja einfallen, dass man vllt doch mal mit Subs zu GX anfangen könnte und haut mich direkt wegen der Karaoke an, die ich hier derweil vorbereiten darf, dann noch das Colorieren für den GX Manga (hab diesmal gleich drauf verzichtet, meine Lieblingsszene zu machen, da die Zeit sonst nur noch gerannt wär xD)
    - Diverse Online-Duelle gegen andere FF-Schreiber und halt das altbekannte Real-Life
    )



    Zitat


    Ich hätte mir auch ne bessere beschreibung von den Mädels gewünscht, da ich mir Rena jetzt vorstelle wie die von .Hack, das würde aber nicht passen^^


    .hack sagt mir nix, aber von dem was ich bei Google für rausgebekommen habe, sieht sie nicht wirklich so aus xD


    Zwar wollte ich die "Mädels" erst später richtig einführen, aber da der Wunsch von mehreren Seiten bestand, gibts heute schon mal ein paar mehr Details in die Folge eingebaut. Mal schauen, inwieweit ich euch damit zufrieden stellen werden kann =)



    @ Ghostrider


    Hab auch deine Kritik zur Kenntnis genommen, ebenso die Vorschläge aus der PN, die ich zwar gern beantwortet hätte, dies aber durch Deaktivierung des PN-Empfangs deinerseits leider nicht möglich war ;)
    Mal schauen, inwiefern ich schon das nächste Duell "verbessern" kann



    So, genug der Worte, jetzt zum zähen (,da wieder ein Post sprengenden,) Hauptgang :D




    1.5 Engagement to Disruption


    „Danke, du hast was gut bei mir“, meinte Fukuin, als er und Kantarou langsam den Weg Richtung Hauptgebäude entlang gingen. „Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das ausgegangen wäre“, schmunzelte er dann aber.
    „Eigentlich habe ich ja gar nichts gemacht“, winkte Kantarou ab. „Wenn, dann solltest du dich bei Mizuki bedanken. Sie hat sich schließlich nach Leibeskräften bemüht.“
    Er begann zu kichern, „und wie peinlich ihr das war, so rot wie sie nachher noch wurde.“
    Fukuin hob die Augenbraue. „War das so…?“
    „Naja, irgendwie war das eine Mädchen von den beiden auch ganz süß, aber als die dann auch noch auf mich losgestürmt kam, da hab ich echt Muffesausen gehabt.“


    In Gedanken wiederholte er das Geschehene nochmal.
    „Kann mich mal einer aufklären, was hier los ist?“, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    Erschrocken ließen die Mädchen von Fukuin ab und drehten sich zum Ursprung der unbekannten Stimme um. Jedoch landeten sie zugleich auch am Boden, da Mizuki, die bisher mit größtem Kraftaufwand versuchte, ihnen Einhalt zu gebieten, und nicht so schnell auf den plötzlichen Stopp reagieren konnte, immer noch an ihnen zog.
    Fukuin atmete tief durch. Währenddessen richteten sich die 3 Mädchen wieder unter Stöhnen und dem Halten in Mitleidenschaft gezogener Körperteile auf.
    Rena rieb sich ihren Hinterkopf, blickte dann aber zu Kantarou rüber.
    „Der sieht ja noch niedlicher aus“, stieg die Begeisterung in ihrem Gesicht.
    Kantarou, der sich umgehend als die potentielle neue Beute erkannte, suchte nach einem Fluchtweg.
    Im gleichen Moment, als das Mädchen sich aber in Bewegung setzen wollte, packte sie etwas im Nacken und zog sie zur Couch.
    „Ihr spinnt doch! Langsam hab ich die Faxen dicke mit euch“, schimpfte Mizuki, die Rena nun fest in die Sitzfläche runter drückte. „Wenn ihr euch nicht benehmen könnt, ihr könnt jederzeit verschwinden!“
    Beide kannten diese angespannte Stimmlage Mizukis. Was sie jetzt sagte, meinte sie auch so.
    Mit gesenkten Köpfen entschuldigten sie und Saki sich bei Mizuki. Diese ließ sich in den Sessel fallen und rümpfte die Nase.
    „Ihr beide geht dann auch mal besser, bevor die sich das wieder anders überlegen“, richtete sie sich an die beiden Jungen. Als sie Fukuin sah, wie er gerade seinen Mantel wieder zurechtrückte, musste sie unweigerlich an die letzten Minuten denken und die Schamesröte stieg ihr ins Gesicht.
    „Schau mal“, flüsterte Saki Rena zu, „Mizuki ist ja ganz ro…“
    Bevor sie ausreden konnte, unterbrach sie Mizuki impulsiv
    „Raus hier!“ schrie sie.


    „Stimmt schon“, stimmte ihm Fukuin nun zu, „die beiden waren schon merkwürdig. Aber so im Nachhinein war es doch irgendwo auch amüsant.“
    „Ja, aber auch nur, wenn es nicht zu einer Routine wird.“
    Beide begannen zu schmunzeln.
    Als sie bereits eine Weile gegangen und dem Hauptgebäude ein ganzes Stück näher gekommen waren, erspähten sie vor sich eine Gruppe Studenten.
    „… Na, wie gefällt dir das Brillenschlange?“, brüllte einer der größeren Jungen, „das hast du jetzt davon!“
    Mit einem Arm hielt er den deutlich kleineren Jungen in gelber Uniform hoch, den er im gleichen Atemzug mit seiner Faust zu Boden schlug. Der bereits sichtlich lädierte Junge versuchte nur nach seiner Brille zu greifen, die er verloren hatte, wehrte sich aber sonst nicht.
    „Hast du etwa immer noch nicht genug?“, fuhr ihn der gleiche Muskelprotz wieder an. Zwei seiner Begleiter hoben den Jungen hoch und hielten ihn fest. Zur gleichen Zeit holte der andere zu einem neuen Schlag aus. Der Kleine kniff bereits, den Hieb fürchtend die Augen, zusammen. Doch der Schlag kam nicht. Zögerlich blinzelte er, um zu sehen, was passiert war. Vor ihm stand ein weißhaariger Junge in einem schwarzen Mantel, etwas kleiner als der, der ihn gerade noch verprügelt hatte, und hielt die Faust seines Gegenübers fest in seiner Hand. Erst jetzt merkte er, dass ihn auch niemand mehr festhielt. Er drehte sich überrascht um, nur um einen zweiten Jungen zu sehen, der sich zwischen ihn und die anderen gestellt hatte.
    Der weißhaarige Junge drehte seinen Kopf leicht, so dass er ihn mit einem Auge sehen konnte. „Bist du ok?“
    Trotz seiner sichtlichen Schürfwunden und anderen Verletzungen nickte der Kleine.
    „Vielleicht solltest du das nicht machen“, wandte Fukuin sich an den Schläger vor sich, dessen Faust er immer noch fest umgriffen hielt. Dieser wollte gerade mit seiner zweiten Hand zu einem Schlag ausholen, hielt dann aber inne.
    „Warum sollte ich? So ein Strich wie du ist kein Gegner für mich“
    „Ganz einfach. Du hast genau 2 Möglichkeiten. Entweder ihr verzieht euch auf der Stelle und wir vergessen alles… oder uns bleibt nichts anderes übrig, als uns miteinander zu prügeln.“
    „Dann ist ja klar was ich nehme, deine Fresse kann ich eh nicht…“, wollte er mit seiner Aktion bereits fortfahren, wurde aber von Fukuin erneut unterbrochen. Kantarou beobachtete das Ganze nervös aus dem Augenwinkel, die Jungs vor ihm aber genauso wenig aus dem Blick lassend.
    Wenn das nur gut geht zweifelte er…
    „Wie du meinst. Aber vielleicht sollte ich dich vorher noch darauf hinweisen, dass wir beide gerade unterwegs auf dem Weg zu Direktor Samejima sind.“
    Der Muskelprotz schaute verwirrt, weil er nicht verstand, was Fukuin damit sagen wollte.
    „Und weiter…?“
    Fukuin ließ seine Faust wieder los.
    „Nichts ’und weiter’, aber es ist sicherlich nicht sehr förderlich, wenn wir uns dort dann mit diversen Verletzungen und blauen Flecken sehen lassen. Das wird dann unweigerlich zur Folge haben, dass bekannt wird, was passiert ist. Genauso, wenn wir überhaupt nicht erst erscheinen…“
    Jetzt erst blickte Fukuin ihm in die Augen.
    „In jedem Fall bist du der Verlierer, wenn du dich jetzt falsch entscheidest.“
    „Du mieser Drecksack“, knurrte der Klotz.
    „Am liebsten würd ich dir…“
    „Nur zu. Keine falsche Scheu“, entgegnete ihm Fukuin neutral, aber selbstsicher.
    „Boss, wenn wir deswegen Ärger kriegen, fliegen wir am Ende noch von der Akademie.“
    „Osamu, lass uns lieber abhauen, das is’ mir net geheuer“, versuchte dann auch der Zweite auf den Muskelprotz einzureden.
    Osamu grollte innerlich. Am liebsten, am liebsten hätte er den Wicht vor sich einfach in den Boden gerammt. Trotzdem wog er die Situation ab und entschied sich, nachzugeben.
    „Einverstanden. Wir verschwinden… aber wenn ihr auch nur ein Wort sagt, seid ihr sowas von fällig!“
    „Wir halten uns an unseren Teil, … solange ihr den Jungen hinter mir in Zukunft auch in Ruhe lasst“, erwiderte Fukuin ihm nüchtern.
    „Arrgh… …. Los, mir nach!“, befahl der Hüne fluchend seinen beiden Kumpanen und zog mit ihnen von dannen.
    Weder Fukuin noch die anderen beiden Jungen hinter ihm rührten sich, ehe sich der Schlägertrupp außer Sichtweite befand.
    „Phew“, stöhnte Fukuin und ging in die Knie, während er sich mit einer Hand am Boden stützte. Er atmete schwerfällig.
    „Was ist los? Alles in Ordnung?“, sorgte sich Kantarou.
    „Es geht schon, … ich bin nur ein wenig… geschlaucht.“
    „Eins muss ich zugeben, Du weißt echt wie man ein Pokerface macht! So einen Bluff durchzuziehen, ohne mit der Wimper zu zucken.“
    „Ich weiß nicht, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es klappen würde. Nein, ich war mir sogar für einen Moment sicher. Aber trotzdem, alleine hätte das sicher nicht so reibungslos geklappt und hätte nur einer die Nerven verloren, wäre alles in sich zusammengebrochen.“
    Er schob sich vom Boden weg und richtete sich langsam auf. Er war überrascht, als ihm der kleinere Junge unter dem Arm griff und ihn zu stützen versuchte. Dessen hellbraunes Haar war von der Auseinandersetzung noch immer völlig zerzaust, ebenso seine Uniform.
    „Danke, es geht schon wieder.“
    „Warum habt ihr euch eingemischt?“, fragte der Junge vorwurfsvoll.
    „Nächstes Mal wird es nur noch schlimmer werden.“
    „Ich bin mir sicher, dass das nicht mehr der Fall sein wird“, beruhigte ihn Kantarou.
    „Aber ihr kennt mich doch nicht einmal… Wieso riskiert ihr eure eigene Gesundheit für einen völlig Fremden wie mich?“
    „Braucht man denn einen Grund, um jemanden zu helfen?“, meinte Fukuin.
    Der Junge verharrte.
    „Und dass wir uns nicht kennen, kann man ja schnell ändern. Ich bin Kantarou,… und dein Retter hier ist Fukuin. Wie heißt du?“, stellte er sich lächelnd vor.
    „Daniel, mein Name ist Daniel Kendan“, antwortete der Junge.
    „Warte mal, Daniel.“
    Kantarou begann in seinem Rucksack zu wühlen und holte einen kleinen Verbandskasten hervor.
    „Lass mich erstmal deine Wunden versorgen.“
    Nachdem Kantarou sich bereits um die meisten der relevanten Stellen gekümmert hatte, hakte Fukuin nach.
    „Warum haben sie es auf dich abgesehen? Sicher nicht nur, weil du nicht von hier bist?“
    „W-Wie kommst du darauf?“
    „Dein Name. Daniel ist doch eher ein englischer Vorname.“
    „Ja, … meine Mutter ist Japanerin, mein Vater hingegen Engländer. Als er sie geheiratet hat, hat er aber ihren Nachnamen angenommen. Ich wurde zwar hier geboren, aber in England aufgezogen. Jedoch ist das nicht der Grund…“
    „Hm?“
    „Es geht eigentlich nur um meine schulischen Leistungen… Ich bin Mitglied des Wissenschaftscampus der Akademie, wo wir an den verschiedensten Dingen forschen. Für jemand wie die eben bin ich einfach ein Streber. Ich glaube, sie denken nur, dass ich ihnen intellektuell überlegen sein könnte und auf sie herabblicken würde… deshalb schikanierten sie mich bei jeder Gelegenheit.“
    Daniel seufzte, setzte dann aber ein Lächeln auf.
    „Aber es macht mir nichts aus. Ich kann es ertragen, solange ich weiter hier forschen kann.“
    Fukuin sah dennoch den Unmut in seinem Gesicht, obwohl dieser sein Bestes gab, es nicht zu zeigen. In jedem Fall musste der Junge vor ihm, der sicher gut 3 Jahre jünger als er selbst zu sein schien, wirklich überdurchschnittlich begabt sein, wenn er bereits jetzt in einer akademieeigenen Forschungseinrichtung beschäftigt war. Und irgendwie konnte er ihn auch so verstehen.
    „Wenn du auch auf dem Weg zum Hauptgebäude warst, können wir ja zusammen weiter gehen“, schlug Fukuin vor. Daniel nahm dankend an.
    Der weitere Weg war zunächst von Stille geprägt. Nach einer Weile schaute Fukuin zu seinem Zimmernachbarn rüber. Ohne dass sie sich weiter verständigt haben, schienen er und Kantarou der gleichen Meinung zu sein.
    „Und woran arbeitest du, wenn man fragen darf?“ erkundigte dieser sich.
    „Eigentlich möchte ich es keinem zeigen, da es noch nicht fertig ist… aber… weil ihr mir geholfen habt, mache ich eine Ausnahme.“
    Aus der Innentasche seiner Uniform holte Daniel eine flache Schachtel von Handflächengröße hervor. Die beiden Jungen schauten gespannt, was es damit auf sich hatte. Daniel öffnete diese und zeigte den sich darin befindlichen Apparat, der in einen kristallenen Körper eingelassen war.
    „Vom Grundprinzip ähnelt das hier den Projektoren für eure Duelldisks… Und doch ist es bereits viel mehr. Jedoch habe ich erst einen Datensatz integriert“, erklärte er.
    Er nahm ihn in die Hand und drückte auf mehrere Stellen an dem Gerät. Daraufhin begann dieses über seiner Handfläche zu schweben und erzeugte um sich herum in einer hohen Geschwindigkeit von unten nach oben die Konturen einer Kreatur. Schließlich war in seiner Hand das komplette Abbild eines Duell-Monsters, welche nun einfache Bewegungen ausführte, erschienen.
    „’Gazelle, König der mythischen Bestien’, oder?“
    Daniel nickte.
    „Ein Miniatur-Hologramm. Nicht schlecht“, erkannte Kantarou an.
    „Aber wo ist der Unterschied zu den bisherigen Projektoren?“
    „Beweg mal vorsichtig deinen Finger hindurch.“
    Er wusste zwar nicht wieso er es machen sollte, aber Kantarou folgte der Anweisung. Jedoch musste er mit großem Erstaunen feststellen, dass es ihm nicht gelang. Auch ein zweiter Versuch endete in dem gleichen Ergebnis.
    „Das gibt’s doch nicht. Ist das sowas wie eine optische Täuschung?“ wunderte er sich. Währenddessen tastete er die Figur ab. Überraschenderweise spürte er sogar die Haare des Fells, als er mit seinem Finger hindurch streifte, womit seine Verblüffung nun komplett war.
    Fukuin schwieg derweil und betrachte stumm das Geschehen.
    Bevor Kantarou ein weiteres Mal sich durch seine Sinne bestätigen konnte, verschwand das Abbild wieder.
    „Mehr als 20 Sekunden sind bisher leider nicht möglich. Allerdings glaube ich, ihr habt den Unterschied auch so gesehen.“
    „Aber sowas… das ist doch unmöglich! Wie kann ein Hologramm anfassbar sein“, schüttelte Kantarou den Kopf.
    „Ich habe doch gesagt, es ist ähnlich dem Hologramm-Projektor, nicht, dass es einer ist. Das eben war ein ‚Materie-Projektor’. Jedoch wäre es jetzt zu komplex, die Details davon zu erklären. Bisher gibt es nur noch einige Probleme, wie die Energieversorgung zum Beispiel. Ein kleines ’Vivigramm’, wie wir es momentan nennen, funktioniert nur für sehr kurze Zeit und auch die Größe ist problematisch. Wir arbeiten zwar auch an einer deutlich größeren Version, aber allein die benötigte Energie ist enorm. Dazu kommen noch ein paar andere Kinderkrankheiten des Systems“, erläuterte Daniel das Gerät grob, stoppte dann, da er merkte, dass er zu sehr in die Details ging. Dennoch merkte man, wie es ihm gefiel, darüber mal mit anderen Leuten reden zu können.


    „So, hier trennen sich unsere Wege“, meinte Daniel mit deutlich entspannterer Stimme. „Der Laborbereich ist in dieser Richtung“, und deutete auf einen der Gänge in der Aula des Hauptgebäudes. Die Aula war von ungewöhnlicher Größe und beherbergte ein offenes Treppenhaus über eine ganze Reihe von Etagen nach oben.
    „Vielen Dank nochmal, ohne eure Hilfe wäre ich wohl nicht so glimpflich davon gekommen.“
    Beide brachten zum Ausdruck, dass es selbstverständlich gewesen war.
    Fukuin prägte sich gerade den Gebäudeplan ein, als Kantarou sich nochmal an Daniel wandte.
    „Meinst du, es wäre mal möglich, bei euch vorbeizuschauen? Ich bin nämlich auch ein wenig interessiert in Technik und das heute war mehr als faszinierend“, erkundigte er sich verlegen.
    Der Junge überlegte einen Moment.
    „Hm, um die Uhrzeit bin ich normalerweise der Einzige dort. Wenn du willst, könntest du gleich mitkommen?“, bot er ihm an, was Kantarou sich nicht zweimal sagen ließ.
    „Hey Fukuin, wo bleibst du? Wir wollen weiter“, rief Kantarou zu ihm herüber.
    „Geht ruhig alleine. Ich muss noch woanders hin“, winkte er ab.
    Kantarou schaute zwar ratlos, zuckte dann aber mit den Schultern und verschwand mit Daniel in dem Gang, auf den jener vorhin gezeigt hatte.
    Das ist ja ganz gut gegangen. So muss ich ihn wenigstens nicht anlügen, damit ich von ihm wegkomme dachte Fukuin.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Ich sollte mich nicht selbst so anstrengen, das geht irgendwann noch schlecht aus. Aber vielleicht kann ich mich gleich dort noch ein bisschen ausruhen.
    Er machte sich auf dem Weg zu den Fahrstühlen, die sich gegenüber dem Glaseingang am anderen Ende der Aula befanden.


    „..und der Direktor hat es abgelehnt. Ich hab momentan gar keine andere Wahl. Ist das soweit klar?“ schloss Mizuki die Darstellung ihrer Lage ab. Die anderen beiden Mädchen nickten.
    „Noch eine andere Sache. Ich habe nichts dagegen, wenn ihr mich besucht. Aber wenn ihr vorbeikommt, benehmt euch dann auch! Auf sowas wie vorhin kann ich gerne verzichten!“
    Ein zweites, diesmal etwas verschämtes Nicken zeigte, dass sie auch dies verstanden hatten.
    Mizuki rügte die Mädchen allein schon aus dem Grund zum wiederholten Male, da diese es gar nicht Ernst gemeint und sich nur einen Spaß draus gemacht hatten. Gerade in dieser Hinsicht war ihr Rena manchmal geradezu unheimlich, wenn es ums Improvisieren ging.
    Sie ließ ihren Blick über die beiden Mädchen wandern, die sie schon aus der Schulzeit vor der Akademie kannte.
    Rena war eine regelrechte Frohnatur, die sich durch nichts wirklich demotivieren ließ. Normalerweise trug sie ihre dunkelbraun-rötlichen, über die Schultern reichende Haare zu einem Pferdeschwanz hochgesteckt, aber manchmal, wie heute, lies sie sie offen herunterhängen.
    Saki war, im Gegensatz zu ihr, die etwa die gleiche Länge wie Mizuki hatte, einen Kopf kleiner. Auch hatte sie ein ruhigeres Gemüt als Rena, ließ sich aber dennoch immer mal wieder von Rena zu irgendeinem Unfug anstiften. Bis vor kurzem versuchte sie noch, ihr eigentlich hübsches Gesicht hinter einer Brille und einem halb über die Augen reichenden Pony zu verbergen. Inzwischen trug sie aber, wie Mizuki es ihr vorgeschlagen hatte, stattdessen Kontaktlinsen und auch nackenlanges, schwarzes Haar wirkte so anmutiger.
    Mizuki schmunzelte beim Anblick ihrer beiden, auf ihre Art doch liebenswerten Freundinnen.
    Seit einer Weile befand sich die Mädchengruppe nun auch schon auf ihren Weg zum Schulgebäude. Mizuki hatte zuvor jedoch einige Zeit gewartet, damit sie in jeden Fall genügend Abstand zu den beiden Jungen hatten, was sich durch ein zweites Frühstück gut tarnen lassen hatte.
    „Aber sag mal, ist dir das trotzdem nicht unangenehm? Du bist schließlich ein Mädchen und musst mit gleich zwei Jungs in einem Haus wohnen, sogar in einem Raum schlafen…“, bohrte Saki nach.
    „Ich hätte ja nichts dagegen mit dem schwarzhaarigen in einem Raum zu schlafen“, schwärmte Rena leise, „wie war sein Name noch,… ach ja, Kantarou~ <3“
    „Die scheinen nicht solche Jungs zu sein“, nahm Mizuki sie unwillkürlich in Schutz.
    „Und wenn einer auch nur einmal was versucht, kriegt er die hier zu spüren.“
    Selbstbewusst präsentierte sie ihre erhobene Faust.
    „Dann bin ich ja beruhigt.“
    „Erzähl uns auf jeden Fall alles von deinem Männerharem“, setzte Rena dann doch nochmal mit vorgehaltener Hand hinterher. Es machte ihr einfach zu viel Spaß, Mizuki zu necken und zu sehen, wie sie aus der Haut fuhr.
    „Sag mal, spinnst du?“ ließ die Reaktion nicht lange auf sich warten.



    Kurze Zeit und ein paar für Mizuki angenehmere Themen später kamen die Drei auch am Hauptgebäude an.
    Der Platz vor dem Eingang wirkte verlassen. Im Vergleich zu den Vortagen mit den Einführungstests war heute nichts mehr los. Vielleicht gerade deshalb fiel Mizuki recht schnell eine Gestalt in einem grauen Umhang ins Auge. Diese stand regungslos in einiger Entfernung zum Gebäude und schaute an diesem hoch.
    Während die Gruppe an ihr vorbeiging, nutzte Mizuki die Gelegenheit, die Person genauer anzusehen. Aber von der Seite war kaum etwas zu erkennen, außer das es sich von der um einen jungen Mann handelte. Soviel verriet ihr die langgewachsene Statur und das wenige, was unter der Kapuze vom Gesicht sichtbar war.
    Dann jedoch blickte sie wieder nach vorne, um der Person nicht aufzufallen.
    „Kennst Du einen Jungen, der auf den Namen ’Fukuin’ hört?“
    Die plötzliche Frage ließ Mizuki zusammenzucken und sich überrascht umdrehen. Im ersten Moment war sie sich weder sicher, ob sie sich verhört hatte, noch, ob die Frage überhaupt an sie adressiert war. Aber die Augen des jungen Mannes, die nur auf sie gerichtet schienen, beantworteten ihr Letzteres. Sie schluckte.
    „W-Wie bitte?“
    „Entschuldige, wenn ich Dich überrumpelt haben sollte. Ich wollte wissen, ob Du einen Jungen namens Fukuin kennst?“ wiederholte er die Frage mit einem freundlichen Lächeln.
    Weil Mizuki für einen Moment überlegte und zögerte, wollte Saki für sie antworten.
    „Nein, jemanden, der so heißt, kenne ich nicht. Tut mir Leid, ich bin neu hier an der Akademie“, verbeugte sie sich.
    „Ist das so?“, seufzte der Mann.
    „Naja, da kann man wohl nichts machen.“
    Dann drehte er sich um und ging los. Die Mädchen schauten Mizuki, welche auf den Boden starrte, verwundert an.
    „Richte ihm trotzdem meine Grüße aus“, hörte sie die Person noch sagen.
    „Ich hab doch gesagt, ich kenne ihn ni…“, begann sie empört, verstockte dann aber, als dort, von wo die Stimme eben noch hergekommen, niemand mehr zu sehen war. Sie blickte verwirrt um sich.
    „Warum hast Du den Mann angelogen?“, wollte Saki wissen.
    „Mizuki? Sag mal, zitterst Du?“
    Zitterte sie wirklich? Sie merkte es selbst nicht einmal. Mizuki biss sich auf die Lippe, um wieder zur Besinnung zu kommen.
    „Natürlich nicht. Warum sollte ich denn?“, fauchte sie. „Dieser Mann,… ich hatte nur das Gefühl, dass etwas mit ihm nicht stimmte.“
    „Auf mich machte er eigentlich einen netten Eindruck“, zuckte Rena mit den Schultern.
    „Ist auch egal… Los, lasst uns weitergehen“, beendete Mizuki das Thema. Trotzdem ging ihr die Begegnung nicht aus dem Kopf.
    Irgendwas stimmte sicherlich nicht mit ihm. Wieso hat er genau mich angesprochen? Woher wusste er, dass ich Fukuin kannte? Oder dieses falsche Lächeln… Und dann diese Augen… als ob sie alles und jeden durchdringen könnten…
    Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Aber bei dem Gedanken lief es ihr kalt den Rücken hinunter


    Allmählich öffneten sich die Türen und gaben den Weg zu einem weiteren der unzähligen Gänge in dem Gebäude frei. Langsam, aber zielsicher schritt Fukuin zu dem Raum, der bereits vom Fahrstuhl aus durch ein Schild sichtbar war. Kurz bevor er die Krankenstation erreichte, ging die Tür auf und ein Junge kam heraus. Fukuin erkannte ihn sofort wieder.
    Kenji bog direkt vom Eingang aus nach links ab. Er war ziemlich sauer. Den ganzen gestrigen Tag durfte er hier verbringen. Aber vielmehr ärgerte ihn diese eine Niederlage und … Er schaute hoch.
    Genau der Grund für seine Wut kam ihm gerade entgegen. Fukuin und Kenji blieben beide für einen kurzen Moment, ohne auch nur ein Wort zu verlieren, stehen, gingen dann aber weiter aneinander vorbei. Jeder machte einen leichten Bogen um den anderen, ohne diesen jedoch aus dem Auge zu lassen. Plötzlich drehte sich Kenji um und stürmte auf Fukuin los. Bevor dieser reagieren konnte, wurde er bereits an die Wand des Ganges gepresst
    „Du Drecksack! Jetzt tust du nicht mehr so überlegen, oder? Du bist eben doch nur ein kleiner Wurm!“ schimpfte er los.
    Fukuin versuchte vergeblich, sich zu lösen, während Kenji ihn ein Stück vom Boden hob und die Hand am Hals fester zudrückte, so dass jener begann, nach Luft zu japsen.
    „Das geschieht dir ganz Recht“, wurde er verhöhnt.
    Plötzlich hörte Fukuin auf, sich zu wehren, und ließ alle Körperteile hängen.
    Ein Augenblick verging, in dem er sich nicht mehr rührte.
    „…“
    „Wie war das? Ich kann dich nicht hören“, spottete Kenji weiter.
    „Lass mich runter…“
    „Hä?“
    Fukuin griff mit seiner Hand den Arm, mit dem er hochgehalten wurde, und drückte zu.
    „Lass… mich… runter!!“ wiederholte er mit einem eiskalten Blick.
    Kenji schreckte zurück. Hinter sich spürte er auf einmal die andere Wand, so weit war er zurück geschnellt gewesen.
    Diese Augen,… wieder diese Augen. Genau… wie beim letzten Mal.
    Er wollte auf einmal nur weg von hier, aber es ging nicht. Wie gelähmt stand er mit dem Rücken zur Wand.
    Sein Gegenüber kniete auf dem Boden und hielt sich den Hals. Dieser atmete mehrere Male tief durch.
    „Gut, dass ich dich hier treffe“, fing Fukuin nach einer Weile gefasst an, erhob sich und blickte wieder auf.
    Wie die Kälte in den Augen nachgelassen hatte, so ließ auch die Starre von Kenji nach.
    „So spar ich mir, dich erst noch suchen zu müssen.“
    Fukuin griff in seine Manteltasche und holte etwas hervor.
    „Hier, fang!“
    Unwillkürlich griff Kenji nach dem kleinen Paket, was ihm zugeworfen wurde. Er schaute genauer hin und erkannte sein Deck wieder, dann sah er verwirrt zu Fukuin hoch.
    „Vielleicht verstehst du jetzt den Schmerz, den es verursacht, wenn man etwas, das einem so wichtig ist, verliert.“
    Mit diesen Worten wandte sich Fukuin ab und ging in die Krankenstation hinein.
    Kenji sank zu Boden und saß noch mehrere Minuten regungslos wie verwundert da, eher er sich zunächst aufraffte, um einen schnellen Blick auf sein Deck zu werfen und die Vollständigkeit zu überprüfen.
    Alles noch da… stellte er beruhigt fest. Dann stand er langsam wieder auf und setzte seinen Weg fort.
    Dieser Kerl. Irgendwann zahl ich ihm heim, dass er mich immer demütigt brauste es in ihm auf. Auf die Art verdrängte er kurzzeitig die Erinnerung an das soeben Geschehene, welches sich in seine Gedanken einbrennen wollte.
    Erst im Fahrstuhl schaffte er es aber, dem wieder aufkeimenden Zittern seiner Hände Einhalt zu gebieten.
    Was ist nur los mit mir?

  • In dem geräumigen Krankenzimmer konnte Fukuin zunächst niemanden ausmachen, bis hinter einem Trennvorhang eine Frau mittleren Alters hervorschaute.
    „Hallo, setz dich schon einmal dahin“, deutete sie auf einen Hocker, der an der Seite stand.
    „Ich bin gleich da, ich muss nur noch gerade das Bett neu beziehen.“
    Er rückte den Hocker ein Stück von der Wand und setzte sich hin.
    „Diese Tage sind immer die schlimmsten“, seufzte sie.
    „Die Jugendlichen müssen es immer übertreiben und landen dann hier. So wie der Junge, der gerade erst hier raus gegangen ist.“
    Diese Worte ließen Fukuin aufhorchen.
    „Vielleicht will einfach nur jeder sein Bestes geben. Und im Eifer überschreiten manche die Grenzen“, antwortete er ihr mit gesenktem Kopf.
    Mein Kopf tut noch immer so weh, wenn ich mich versuche, an Vorgestern zu erinnern. Was ist da nachts nur passiert…


    Früh am Morgen…
    „Ich bin wieder zurück“, sagte Fukuin leise, als er die Tür der Unterkunft schloss. Eine Antwort blieb aus. „Schon wahr,… wer würde damit rechnen, dass um die Uhrzeit schon jemand wach ist… außer mir“, bekam seine Stimme eine deprimierte Note.
    Er zog seinen Mantel aus und hing ihn an die Garderobe. Jedoch hatte er es nicht sehr ordentlich gemacht und der Mantel fiel zu Boden. Dabei rutschte aus einer der Taschen eine Deckbox mit Karten. Fukuin beugte sich hinunter und schaute sie sich an.
    „Wie kommt die denn dahin?“ wunderte er sich.
    „Ich könnte schwören, dass ich die noch nie gesehen hab.“
    Er nahm eine Karte heraus und erschrak beim Anblick.
    „Großer Shogun Shien.“
    In größter Eile sah er die restlichen Karten durch, bis er sich sicher war.
    „Das ist doch unmöglich… Das muss das Deck von diesem Kenji sein… Aber wieso… hab ich es?“
    Für einen Augenblick überlegte er, packte dann aber das Deck zurück in den Mantel, welchen er diesmal richtig an dem Haken der Garderobe befestigte.
    „Ich muss es zurückgeben.“


    „So, und wo fehlt es dir?“ holte ihn die Krankenschwester aus seinen Gedanken zurück. Sie zog einen Stuhl unter dem Schreibtisch hervor und setzte sich lächelnd Fukuin gegenüber.
    „Ich brauche nur ein paar bestimmte Medikamente. Meine bisherigen gehen schon sehr bald zur Neige.“
    Er hielt ihr einen Zettel mit der Liste der Präparate hin, den er schon bereitgehalten hatte. Dann zeigte er auf einen der Namen.
    „Und ich wollte fragen, ob es hierfür eine Alternative gibt. Die Nebenwirkungen sind nicht unerheblich und ich hab das Empfinden, dass es kaum wirkt…“
    „Bist du dir sicher, dass die Liste so richtig ist? Gerade das ist auch ein ziemlich hartes Mittel, was man normalerweise Jugendlichen gar nicht verabreichen würde.“
    „Ich kann Ihnen leider den Grund nicht genau sagen…ähm…“, begann er, schaute dann aber erst auf das Namensschild der Frau, bevor er fortfuhr, „Ayukawa-Sensei.“
    Sie bekam von ihm einen zweiten Zettel rüber gereicht.
    „Ich hab nur dieses Dauerrezept für die Medikamente, damit ich keine Probleme habe, sie zu bekommen.“
    „Okay, ich verstehe. Warte bitte einen Moment.“
    Die Frau brauchte eine Weile, bis sie alles von der Liste zusammen hatte, zwischendurch musste sie sogar in den Lagerraum nach nebenan, weil nicht alles im Krankenzimmer vorhanden war.
    Fukuin ließ derweil seinen Blick durch das Zimmer schweifen, bis er hinter einer der Trennvorhänge auf einem Bett eine Person erspähte. Bevor er aber mehr sehen konnte, kam die Lehrerin bereits zurück in den Raum.
    „Puh, du hast Glück“, sie wischte sich über die Stirn.
    „Bis auf ein Medikament habe ich sogar alles finden können. Aber für das eine, welches fehlt, sollte ich ja sowieso nach einer Alternative schauen.“
    Nachdem sie ihm die paar kleinen Packungen gegeben hatte, öffnete sie die des letzten Präparates, zog eine Palette heraus und gab sie ihm in die andere Hand.
    „Die hier sollten besser verträglich sein. Aber nimm bitte nicht mehr als eine pro Tag und nur wenn sie unbedingt nötig sind.“
    Fukuin nickte verständig.
    „Haben sie vielen Dank, Ayukawa-Sensei“, erhob er sich und wollte den Raum verlassen. Auf Höhe der Tür drehte er sich jedoch noch einmal um.
    „Ich hätte noch eine Frage, Ayukawa-Sensei… Der Junge da drüben, was fehlt ihm?“
    Die Frau blickte besorgt hinüber zu dem einzig noch belegten Bett.
    „Leider weiß ich es nicht. Er wurde so letzte Nacht gefunden und ist bisher nicht wieder aufgewacht. Einen sichtbaren Grund für diesen Zustand gibt es auch nicht… Nur wenn er sich nicht bald bessert, müssen wir ihn in ein richtiges Krankenhaus bringen.“
    „Deshalb also…“, murmelte Fukuin.
    „Noch einmal vielen Dank“, verabschiedete er sich dann schnell und ging hinaus auf den Gang und weiter zum Aufzug.
    Eine Weile nachdem sich die Tür zum Krankenzimmer geschlossen hatte, setzte sich die Lehrerin zurück an den Schreibtisch und griff zum Telefon.
    „Hallo… Ja, ich bin es… Ich bräuchte die Krankenakte eines Studenten…“, sprach sie mit einem besorgten Gesicht in den Hörer.


    „Oh, ihr seid auch schon wieder da?“, wunderte sich Fukuin, als er in die Unterkunft hineinkam.
    „Was heißt denn ’auch schon’? Es ist bereits Abend und draußen ist es schon dunkel“, kritisierte ihn Mizuki im gleichen Atemzug aus einer Ecke des Raumes.
    Er schaute in die Richtung, aus der die Stimme zu hören war, und musste zu seiner Überraschung feststellen, dass Mizuki an der Küchenzeile stand und etwas zubereitete.
    „Es ist auch eine Freude, dich wiederzusehen“, murmelte er sarkastisch zu sich selbst. Kantarou saß an dem Duelltisch und Fukuin, nachdem er sich seines Mantels entledigt hatte, setzte sich neben ihn auf die Couch.
    „Du wirst mir nicht sagen wollen, wie Du das hinbekommen hast?“, flüsterte er ihm wenig später zu.
    Kantarou rückte ein Stück näher ran.
    „Das war ganz einfach. Ihr Stolz ist sowohl ihre Stärke als auch ihre Schwachstelle“, grinste er.
    „Wir haben vorhin aus Langeweile vorhin schon mal per Duell den Haushaltsplan festgelegen wollen und dabei hab ich beiläufig etwas von mir gegeben, das sie einfach aufgreifen musste.“
    Fukuin war ganz Ohr.
    „Dabei hab ich nur gesagt, dass es zu schade ist, dass wir beide nicht kochen könnten und wir auf dich angewiesen wären… zack ist sie aufgesprungen und hat gewütet, dass ich sie nicht mit mir vergleichen soll, sie wäre dazu durchaus in der Lage…“.
    Sein Grinsen in seinem Gesicht über das gelungene Manöver wurde immer breiter.
    „Du hättest sie auch nicht einfach fragen können, oder?“ schüttelte Fukuin den Kopf.
    „Einmal musste das sein, hehe… Aber sag mal, wo bist Du heute eigentlich noch gewesen? Ich hatte gedacht, dass wir uns im Laufe des Tages irgendwo in der Akademie treffen würden?“
    „Ich hab den Nachmittag damit verbracht, mich noch ein wenig auf der Insel umzusehen. Nichts Besonderes, hätte dich sicher nur gelangweilt“, zwinkerte er ihm im Aufstehen zu.
    Mit wenigen Schritten stand er neben Mizuki und schaute ihr über die Schulter, was sie zubereitete. Sie zerkleinerte gerade verschiedene Gemüse mit einem Messer in dünne Scheiben. In einem Augenblick der Unachtsamkeit rutsche sie ab und schnitt sich in den Zeigefinger.
    „Au-ah!“
    Der plötzliche Schmerz ließ sie die Hand ruckartig zu sich heranziehen.
    „Uh, warum passiert mir das auch immer?“, beklagte sie sich mit einer Träne im Auge, als sie das Blut austreten sah.
    „Zeig bitte mal“, griff Fukuin neben ihr beherzt und zugleich vorsichtig ihre Hand mit dem verletzten Finger. Nach einem schnellen Blick auf die Wunde schloss er seine Augen und steckte ihren Finger wie in einer Bewegung in seinen Mund.
    Aufgrund des Aufschreis von Mizuki hatte sich auch Kantarou umgedreht und sah, wie beide nun still dastanden, während Fukuin behutsam an ihrem Zeigefinger saugte. Keinesfalls entging ihm die zunehmend massiv rot anlaufende Mizuki, wie sie ihrerseits Fukuin anstarrte. Mit Mühe konnte er sich das Kichern verkneifen.
    „Ähm…F-Fu… Was machst du da?“ fragte sie zögerlich.
    Fukuin schaute mit einem Auge zu ihr rüber. Die Röte ihn ihrem Gesicht hatte er gar nicht wahrgenommen, als er ihr immer noch mit dem Finger im Mund undeutlich antwortete.
    „Ich stoppe die Blutung und desinfiziere die Wunde, damit sie schneller heilen kann.“
    „Ehm…Nein… Ich meine,… was MACHST du da?!“
    Der Ton in ihrer Stimme wurde deutlich stärker.
    In dem Moment, als er sie verwundert ansehen wollte, weil sie ihren Finger ruckartig herauszogen hatte, traf ihn schon ihre andere Hand mit vertrauter Wucht. Mizuki stürmte Hals über Kopf ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu.
    Sich die Wange haltend, stand Fukuin wie angewurzelt da.
    „Hab ich es wieder vermasselt? ... “, murmelte er niedergeschlagen zu sich selbst.
    „War das falsch? ... Ich wollte doch nur…“
    Kantarou, der genauso überrascht von dieser Wendung war, begann zögernd auf Fukuin einzureden.
    „Ich glaub, es war ihr…“
    „Schon gut“, unterbrach ihn Fukuin dann aber mit gefasster Stimme. Seine Faust war geballt.


    Mizuki kauerte an der Wanne gelehnt am Boden.
    „Dieser Idiot…, wie kann er so etwas einfach machen, ohne mich vorher wenigstens zu fragen! Denkt er gar nicht daran, wie ich mich dabei fühle?“
    Sie blickte hoch und betrachtete ihren verletzten Finger.
    „E-es stimmt … es hat wirklich aufgehört zu bluten“, stellte sie verblüfft fest.
    „Nur warum fühle ich mich jetzt noch schlechter?“
    Ihr Kopf senkte sich wieder und wenig später kullerte eine Träne über ihre errötete Wange.
    „Wieso muss alles auch immer so kompliziert sein?“
    Als sie sich wieder beruhigt hatte und man ihr nichts mehr anmerken konnte, stand sie auf und nahm eine Packung Pflaster aus dem Schrank neben dem Spiegel.
    „Schaden sollte eins ja trotzdem nicht.“
    Gerade als sie es sich anlegen wollte, dachte sie unweigerlich beim Blick auf ihren Finger an das kurz zuvor Geschehene zurück und erneut begann sie, rot anzulaufen. Die zugleich angenehme und unbehagliche Vorstellung verdrängt, klebte sie schließlich das Pflaster fest um die wunde Stelle. Nach einem tiefen Luftholen ging sie zurück ins Wohnzimmer.
    Kantarou hatte das fertige Essen auf den Tisch gestellt und deckte gerade noch für zwei Personen ein.
    „Hast du nicht irgendwie ein Gedeck zu wenig?“ wollte Mizuki von ihm wissen.
    Er schaute zu ihr hinüber.
    „Gut, dass du wieder da bist... Ich habe eben den Rest noch fertig gemacht, aber ich wollte ungern alleine anfangen“, sagte er mit einem gezwungenen Gesicht, wandte sich dann aber wieder ab.
    „Fukuin ist, kurz nachdem du weg warst, aus dem Haus gegangen. Er meinte auch, wir sollen ihn nicht fürs Essen einplanen… Zugeben würde er es sicher nicht, aber er war wohl ziemlich getroffen.“
    Ich glaube sogar noch mehr als gestern fügte er in Gedanken hinzu.
    „Was denkt er sich nur! ...“, sagte sie empört, aber das entsprach ganz und gar nicht dem, was sie gerade dachte. „Da vergeht einem ja der Appetit. Ich geh schlafen!“
    Ehe er sich versah, war sie im Nebenraum verschwunden und das Licht erlosch dort. Kantarou setzte sich an den Tisch.
    „Hunger hab ich langsam auch keinen mehr, aber um jetzt alles wegzuwerfen, wäre es auch zu schade.“
    Er seufzte auf.
    „Teilweise ist das richtig anstrengend…“


    1.5 Engagement to Disruption - Ende

  • Zitat

    Original von Evil Bakura
    Du liest zuviel Dragonball, oder? o_O


    Nö?
    Da kam ja doch nur ein einziges Mal der Wermensch vor und ich wüsste echt nicht, wie du vom Vollmond sofort darauf schließen würdest =D


    Zitat

    Trotz deiner blühenden Phantasie gebührt dir aber nochmal besonderer Dank fürs unaufgeforderte Korrekturlesen zur späten Stunde D:


    Blah, blah, blah, blah :rolleyes:
    Gerade um die Uhrzeit und meiner extremen Müdigkeit hab ich das doch gern getan :D



    Ja, zur Folge habe ich dir schon größtenteils alles erzählt, was ich zu sagen hatte.
    Deswegen hab ich keine Lust, dies nochmal zu wiederholen =P


    Ich hoffe dennoch, dass Fukuin bald wieder sein Duell kriegt bzw. der "andere Fukuin" (den ich aus einfachen Gründen mal Yami-Fukuin nennen werde XD) mal sich duelliert^^


    Ahja, die Beschreibungen waren mal richtig nice von dir (von den Mädchen^^)


    Und der mysteriöse Typ, der einfach so, ohne jeglich nachvollziehbaren Gründe Mizuki angesprochen hat... ich hab da so eine Ahnung...
    [Star Wars]Darth Vader: "Luke.... Ich bin dein Vater...."[/Star Wars]
    Wobei das wohl unlogisch ist XD


    Naja, bin mal gespannt, wie es weitergeht =P


    ~Still Alive~

  • Gott... wie ich es liebe, nicht zu wissen, was ich posten soll. =_=
    Ich versuchs dennoch mal.


    Du hast die beiden Mädels doch gut rüber gebracht, man kann sie sich gut vorstellen. Dann noch dieser mysteriöse Fremde... yeah, ich sag, es ist Fukuins schwuler Freund, der potthässlich ist und net gesehen werden will. xD
    Ne im Ernst, mal sehen, was der mit sich bringt.


    Joa... ich fand diese Finger-in-den-Mund-steck-Szene irgendwie aufgespielt. Mizuki hat sich total albern benommen, und Dr. Fukuin hat gerade noch einmal den Tod ausgetrickst. Aber war dennoch amüsant. xD


    Ansonsten hab ich sehr den Eindruck, dass dein Fukuin Ähnlichkeiten zu Hell Kaiser aufweist. Die Krankheiten, das Auftreten so'n bisschen... naja, ich kenne mich mit GX net so aus, vll isses nur ne literarische Täuschung. xD
    Bei Daniel musste ich unwillkürlich an Sho denken. Du hast dir btw ne coole Strategie ausgedacht, spätere Verletzungen bei Duellen zu rechtfertigen. XD


    Woah doch so'n langer Kommi, na dann... Zeit ihn zu beenden! =D

  • Zitat

    Original von Evil Bakura
    Hab auch deine Kritik zur Kenntnis genommen, ebenso die Vorschläge aus der PN, die ich zwar gern beantwortet hätte, dies aber durch Deaktivierung des PN-Empfangs deinerseits leider nicht möglich war ;)


    huch...na sowas :eek: kann ja keiner ahnen das die deaktiviert ist
    jedenfalls hab ich sie angemacht


    Zitat


    Mal schauen, inwiefern ich schon das nächste Duell "verbessern" kann


    hmmm....nunja, irgendwie kann ich diesmal zu dem Duell gar nicht soviel sagen :rofl:


    Gut zur Story selbst: Es ist schon erstaunlich - wir hier ein neues Mysterium nach dem anderen entsteht. Jetzt haben wir ein neuen Unbekannten - Fragen über Fragen.
    Die neue Dreier-WG scheint auch ihre Problemchen zu haben, aber deswegen müssen wir doch nicht gleich den Finger in den Mund stecken^^. Nee im ernst: die WG ist auf jedenfall sehr amüsant und mir scheint es so, als hätte da so jeder seine Geheimnisse.
    Und der gute Yami-Fukuin schickt wohl jede Nacht jemanden anderes ins Krankenhaus. Ich bin auf jedenfall gespannt was seine multiple Persöhnlichkeit noch alles anstellt und aus welchen Gründen sie da ist.


    so far
    -=GhostRider=-

    Zitat von Blastoise


    Wir spielen schließlich Yugioh, nicht Golf !!!
    (zum Vergleich: die Mitgliedschaft im Golfclub kostet ca. 160€ im Monat, und Golf wird schon als relativ exklusives Hobby betrachtet)

  • Boah wie geil xDDD
    Er lutscht an ihrem finger xDDD
    Leider wieder kein Duell, aber das kann man verkraften.


    Das einzige was mir an deiner FF noch fehlt, ist ein held in strahlender Rüstung, Fukuin ist irgendwie... naja er hat seine macken^^
    ka wieso das bei mir so ist, vielleciht hab ICH ja zu viel DB geguckt xD

  • So, endlich durch ^^


    Naja, die erste Folge hat sich net so flüssig gelesen... Aber danach ging es sehr gut weiter ^^
    Also dein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut, beschreibst eigentlich alles Top usw... also wirklich sher gut ^^


    Fukuin hat auch iwo ziemlich Stil... doch, der hat was ^^. Ich hätte zwar wetten können, dass dein MC Cyber-Monster (Die ich btw mitlerwiele nicht mehr sehen kann) spielt, aber dann spielt er Erde-Bounce... also gefiel er mir direkt noch viel besser ^^


    Kantarou hingegen gefällt mir net wirklich. Keine Ahnung wieso, ich mag ihn eben von anfang an net (Auch wenn Aliens cool sind ;) )


    Mizuki hingegen gefällt mir hingegen richtig gut (verdammte Doppeldeutigkeit xD). Diese ganze Art ist definitiv cool ^^. Ausserdem will ich langsam mal ihr richtiges Deck sehen ;)


    Naja.... zu den einzelnen Folgen kann ich relativ wenig sagen, weil ich Anfang und Ende der Folgen vermischt habe xD. Naja... Fukuins Krankheit ist definitiv interessant... dazu lutscht er direkt mal an Mizukis Finger, wie geil xD


    Naja, ein Satz (bzw eher 2 oder 3 xD) auf Folge 1 spuken mir aber immernoch im Kopf, und zwar den Teil mit der leckeren Gothica und der Freak-Bemerkung... dafür hasse ich dich jetzt xD

  • Zitat

    Original von ruhiger Ninja
    Und der mysteriöse Typ, der einfach so, ohne jeglich nachvollziehbaren Gründe Mizuki angesprochen hat... ich hab da so eine Ahnung...
    [Star Wars]Darth Vader: "Luke.... Ich bin dein Vater...."[/Star Wars]


    *Keuch* *Röchel* *Hust* xD



    Zitat

    -Aska-
    Gott... wie ich es liebe, nicht zu wissen, was ich posten soll. =_=
    Ich versuchs dennoch mal.


    Vielleicht hast du ja heute mehr Inspiration, dass dir etwas einfällt :p


    Genauso wie beim Korrekturlesen der Folge du nicht mit "lustigen" Kommentaren gegeizt hast, wofür (die Korrektur versteht sich) ich mich natürlich auch bei dir bedanke


    Zitat

    Du hast die beiden Mädels doch gut rüber gebracht, man kann sie sich gut vorstellen.


    Dann hat sich die Kritik ja positiv gelohnt ^_^



    Zitat

    Original von kc_alex2
    Für eine Non-Duell-Folge war das ziemlich gut. Auch an den Beschreibungen hat es nicht gemangelt, obwohl mir die Chibis aus tektek da lieber wären.


    Gibt ja noch ne andere Möglichkeit als Chibis, ich müsst mich nur endlich mal zusammenreißen und mich hinhocken xD



    Zitat

    Original von -=GhostRider=-



    huch...na sowas :eek: kann ja keiner ahnen das die deaktiviert ist
    jedenfalls hab ich sie angemacht


    Ja, nun ist sie an, und ich bin nicht in der Lage, die PN dann auch mal abzuschicken *Kopf über sich selbst schüttel*
    *gleich mal nachholen tut*



    Zitat

    Original von -sain-
    Leider wieder kein Duell, aber das kann man verkraften.


    Einmal musste da jetzt noch durch XD


    Zitat


    Das einzige was mir an deiner FF noch fehlt, ist ein held in strahlender Rüstung, Fukuin ist irgendwie... naja er hat seine macken^^
    ka wieso das bei mir so ist, vielleciht hab ICH ja zu viel DB geguckt xD


    Haben nicht alle Helden ihre kleinen Macken? =)



    Zitat

    Original von -Sinthoras-
    Naja.... zu den einzelnen Folgen kann ich relativ wenig sagen, weil ich Anfang und Ende der Folgen vermischt habe xD.


    Ich glaube, hier habe ich erhöhten Bedarf, aufgeklärt zu werden, wie man das vermischen kann o_O


    Zitat


    Naja, ein Satz (bzw eher 2 oder 3 xD) auf Folge 1 spuken mir aber immernoch im Kopf, und zwar den Teil mit der leckeren Gothica und der Freak-Bemerkung... dafür hasse ich dich jetzt xD


    *in Deckung geht*
    *Wiedergutmachung verspricht*






    Mal schauen, ob es diesmal wieder eine Szene gibt, die die Aufmerksamkeit in ähnlichem Maße auf sich ziehen kann, wie die "Finger"-Szene (danke Leute, jetzt hab ich sogar noch anrüchige Gedanken, wenn ich das so schreib >.< )


    Aber naja, wie immer, sobald ich auf Kommentare ein wenig eingeh, spreng ich es mir selbst, eine Folge in einem Post unterzubringen ,_,"


    Vorweg noch eine Anmerkung, ich habe mich dazu entschlossen, neben dem bereits bekannten "Sensei" (~= Lehrer/In, für die, die es nicht wussten), noch ein weiteres japanisches Anhängsel zu benutzen, um bestimmte Nuancen besser hervorheben zu können.
    Das Wort sollte zwar auch ohne Erklärung verständlich sein, aber sicher ist sicher ;)
    "-Kouchou" kann genau wie "-Sensei" an einen Namen angehängt werden, die Bedeutung ist schlicht "Direktor"


    ("Großer Bruder" dient hier auch als wiederkehrende Anrede, das Äquivalent hierzu wäre das berüchtigte "Niisan" )



    Naja, genug der Worte, raus damit XD



    1.6 Intriguing Imminence



    Bereits zum wiederholten Male drehte sich Mizuki von der einen auf die andere Seite. Das mehr oder weniger schlechte Gewissen hielt sie davon ab, noch mal ein wenig zu dösen. Frustriert akzeptierte sie schließlich, dass sie nicht mehr einschlafen können würde und richtete sich auf.
    Ihr Blick wanderte auf die andere Seite des Raumes. Während im oberen der beiden Betten der Junge leise vor sich hin schnarchte, fiel ihre Aufmerksamkeit schnell auf das andere.
    „Pfft“, empörte sie sich kurz.
    „Damit du Bescheid weißt, ich gehe jetzt ins Bad, mich fertig machen. Wehe du spannst also!“
    Nach diesen Worten verließ Mizuki frustriert den Schlafraum und schloss die Tür unsanft hinter sich.
    Kantarou stöhnte auf.
    „Danke… Wir wollten ja auch in keinster Weise mehr schlafen…“
    Erstmal streckte er sich und rieb dann den Schlaf aus seinen Augen.
    „Und, bist du auch schon wach?“, erkundigte er sich, was jedoch unbeantwortet blieb.
    „Hey, ich glaub dir nicht, dass du noch schlä…“, lehnte er sich kopfüber über die Bettkante, stockte dann aber.
    Das Bett unter ihm war leer und schien auch während der letzten Nacht komplett ungenutzt gewesen zu sein.
    Er ist also doch nicht mehr zurückgekommen…
    Mit einem grübelnden Blick zog er sich wieder hoch und verharrte noch einen Moment auf dem Bett.


    Mizuki passierte auf dem Weg zum Bad mit ihren noch von den letzten Resten von Müdigkeit getrübten Augen den Wohnbereich. Nahezu blind schritt sie voran, als sie nach halber Strecke eine angenehme Wärme verspürte.
    Erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass die Quelle der Kamin war. Jedoch erweckten die bisher noch klein lodernden Flammen und das nahezu unberührte Holz den Eindruck, dass dieser noch nicht sehr lang an gewesen sein konnte.
    Der Gedanke, der ihr kam, veranlasste sie, sich umzuschauen.
    Hat er vielleicht das Feuer angemacht?
    Und dann sah sie ihn, wie er auf dem Sofa lag. Eigentlich konnte man ihn da gar nicht übersehen und dennoch hatte sie ihn zuvor nicht bemerkt.
    Tief Luft holend setzte sie an, ihn anzufahren, brach jedoch abrupt ab.
    „Er … schläft?“, murmelte sie verwundert und näherte sich ihm vorsichtig.
    Behutsam kniete sie sich neben der Couch hin, als seine Hand unerwartet über den Rand glitt und kraftlos nach unten fiel, ausgerechnet auf ihren Schenkel.
    Überrascht zuckte sie unwillkürlich zusammen und hätte beinahe aufgeschrieen, jedoch nicht vor Empörung, sondern weil die Hand sich so kalt anfühlte.
    Wie lang muss er draußen gewesen sein, um sich dermaßen abzukühlen?
    Besorgt betrachtend beugte sie sich über sein Gesicht. Als sie erkannte, dass er wirklich friedlich schlief, entglitt ihr ein Lächeln. Aber erst da merkte sie, wie nah sie ihm bereits gekommen war. Ohne ihren Einfluss sank ihr Kopf nun immer weiter, so dass sich ihre Lippen schließlich bedrohlich nahe kamen.
    Plötzlich knarrte etwas hinter ihr und sie sah sich erschrocken um.
    Kantarou stand noch in der geöffneten Schiebetür und schaute unschlüssig in ihre Richtung.
    „Komm ja nicht auf dumme Gedanken! Das ist nicht das, wonach es aussieht! ...“, rechtfertigte sie sich umgehend in flüsterndem Ton.
    „I-Ich… Ich wollte nur nachschauen, … ob… ob er noch atmet!“
    Selbst wenn sie nichts gesagt hätte, ihre aufkommende Röte im Gesicht sprach Bände.
    Kantarou sparte sich jede Antwort und grinste nur leicht.
    Natürlich entging Mizuki das keineswegs.
    „Ich hab dir doch gesagt, dass es nicht so ist…! … Egal, jetzt wo du da bist, kannst du dich ja um ihn kümmern. … Besorg auch etwas zum Zudecken… Sein Körper ist nämlich eisig kalt.“, gab sie ihm Anweisungen. So entwich sie auch gleich der für sie unangenehmen Lage.
    „Ich bin dann, wie gesagt, im Bad…“
    Mit diesen Worten verschwand sie ohne weiter zu zögern in jenem Korridor.
    Zeitgleich reagierte Kantarou aber schon und war auf dem Weg, eine der Decken von den Betten zu holen. Selbst wenn sie ein wenig mit ihrer Aussage übertrieben haben sollte, wusste er, dass man eine Unterkühlung nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte.
    Zurück im anderen Raum begann er, die Decke über Fukuin auszubreiten, als ihm mehrere auf dem Tisch verteilte Bücher ins Auge stachen.
    Als er fertig war, ließ er sich im Sessel nieder und las interessiert die Titel.
    ’Duellstrategien für Fortgeschrittene’, ’Deckbautheorie’, ’Die Decks der Profis’ und ein bereits Aufgeschlagenes
    „Sieht aus, als ob er noch ein wenig lernen wollte, dann aber vor Erschöpfung eingeschlafen ist...“
    Kantarou schüttelte seinen Kopf und murmelte leise weiter, „Wo hat er die überhaupt her? Auch die Akademiebücherei wird nachts nicht geöffnet haben!“
    Dann fiel ihm aber wieder ein Ort ein, an dem es doch möglich gewesen sein konnte. Er lehnte sich zurück und blickte nach oben auf die Galerie. Das oberste Stück der Bücherregale war über die Kante hinaus ragend gut sichtbar.
    In seiner Erinnerung dachte er zurück an einen Moment, als er sich dort oben einmal umgesehen hatte. Alle Bücher trugen an einer Ecke der Front einen Aufkleber, der zeigen sollte, dass sie aus jener Unterkunft stammten.
    Na klar, deshalb kam mir das Zeichen bekannt vor
    Interessiert griff er nun nach dem offenen Buch, um ein wenig darin zu stöbern. Er nahm gerade dieses, weil ihn nicht zuletzt diverse kleine Notizzettel, die daran befestigt waren, neugierig gemacht hatten. Unmittelbar erkannte er an den Abbildungen und der Deckliste zwischen den Texten auch, was Fukuin anscheinend gesucht und mit was er sich beschäftigt hatte.
    Ryo Marufuji… Der ehemalige Weltmeister? … Verstehe… Scheint so, als habe er dich ziemlich beeindruckt…
    Da fiel sein Blick auf ein weiteres Buch, was unter dem anderen nun zum Vorschein gekommen war. Es wies im Gegensatz zu den anderen deutliche Gebrauchsspuren und keinen dieser kleinen, gelben Aufkleber auf.
    Nanu…? ’Griechische Antike und Mythologie’? … Das passt ja mal überhaupt nicht zu dem anderen Büchern… Aber… könnte es sein, dass das sein eigenes ist?... Naja, eigentlich weiß ich auch nicht wirklich etwas über ihn.
    Nachdenklich betrachte er daraufhin Fukuin, als er feststellen musste, dass dieser trotz der Decke inzwischen leicht zu zittern begonnen hatte. Flink begab sich Kantarou zum Kamin, heizte das Feuer stärker an und legte noch ein paar Scheite Holz auf.



    Fukuin öffnete seine Augen. Er stand auf einem großen Platz. Überall um ihn herum strömten Menschen wahllos in irgendeine Richtung. Er sah sich verwirrt um, bis er einen auffälligen Jungen in dem Gedränge mehrere Meter vor ihm entdeckte. Dieser war ein wenig kleiner als er selbst, aber besaß die gleiche, markante Haarfarbe. Am Leib trug er nur ein Pflegehemd.
    „Ist hier jemand, der mir helfen kann?“, hörte er ihn immer wieder erstaunlich deutlich sagen.
    „Bitte, irgendjemand…irgend-…jemand…“
    Er wandte sich zu den unterschiedlichsten Leuten, wurde aber von allen ignoriert. Es schien, als nahmen sie ihn gar nicht wahr.
    Der Junge verstummte und senkte resignierend seinen Kopf.
    Fukuin versuchte, näher an ihn heranzukommen, aber stieß immer wieder gegen andere Personen, was ihn in dem Gedränge eher noch zurückwarf.
    Zunehmend begannen Einzelne aus der Menschenmenge nun auch den regungslosen Jungen unwillkürlich anzurempeln, was dazu führte, dass er immer wieder leicht hin und her geworfen wurde. Trotzdem zeigte er nun keinerlei Reaktion mehr.
    In einem dieser Momente konnte Fukuin einen Blick auf das Gesicht des Jungen erhaschen, der bisher nur abgewendet für ihn zu sehen gewesen war. Augenblicklich verlies ihn die Kraft, gegen den Strom anzukämpfen.
    „D-Das… Das kann nicht… dieser Junge… bin ich?!“
    Alle Menschen um ihn herum begannen langsam zu verblassen und sich aufzulösen, ebenso wie der Platz. Zurück blieben nur er und der Junge, welcher in einem Kegel aus Licht stand. Ansonsten umgab beide totale Finsternis.


    „Ich erinnere mich… das bin ich… damals… als ich aus dem Krankenhaus geflohen bin… nach dem… ich war so einsam… niemand war wirklich für mich da…“
    Er sank langsam runter und kniete auf dem Boden.
    „Ich fühlte mich so allein… Das war, als ich am liebsten aufgehört hätte, zu existieren…“
    Er griff sich schmerzerfüllt an die Brust.
    Das Licht um sein jüngeres Ebenbild erlosch und jenes verschwand nun auch in der Dunkelheit.
    „Wo bin ich hier…? Es ist so kalt …“
    Fukuin begann zu frieren, als er plötzlich einen warmen Hauch spürte. Er drehte sich um und erblickte Mizuki und Kantarou.
    „Es stimmt, ich war immer für mich allein, … aber jetzt… jetzt habe ich Freunde gefunden…“
    Er rappelte sich auf, während beide zu ihm rüber winkten und riefen, er solle doch zu ihnen kommen.
    Nach und nach setzte er einen Fuß vor den anderen und ging in ihre Richtung, doch wie viele Schritte er auch machte, er schien nicht einen Meter näher zu kommen. Fukuin begann zu rennen, schneller und schneller, so dass er bereits nach kurzer Zeit von Schweiß übersät war. Er stoppte, seine Beine waren müde geworden. Erschöpft fiel er nach vorne über und knallte auf den Boden.
    „Wo bleibst du, komm rüber zu uns! Hier ist es warm. Nur noch ein kleines Stück.“
    „Hört auf, euch über mich lustig zu machen… Ich kann nicht mehr, … und selbst wenn, würde ich dennoch nicht näher kommen können…“, resignierte er.
    Aber seine Beine waren nicht kraftlos, einzig die Kälte hatte langsam aber sicher Besitz von ihnen ergriffen.
    „…So kalt…“
    Fukuin wurde schläfrig, seine Lider schwer.
    „Nein… Ich darf nicht einschlafen… Wenn ich einschlafe, dann… dann…“, versuchte er sich mit letzten Kräften vergeblich dagegen zu wehren, gab aber letztlich dennoch nach„...das… es fühlt sich so angenehm an,… so warm…“



    Fukuin machte seine Augen auf. Über ihm war der Himmel, blau und wolkenlos, durch das große Panoramafenster im Dach ihrer Unterkunft zu sehen. Nach einem kurzen Moment drehte er sich auf die Seite in Richtung des Kamins, dessen Feuer wuchtig hinter der Glasscheibe am lodern war. Erst dabei bemerkte er die Decke, die über ihm ausgebreitet war.
    Das ich das Feuer aufgelegt habe, weiß ich noch,…aber die Decke… kann es sein, dass…“
    Mit einem Ruck richtete er sich auf und sah sich geschwind um.
    „Na, endlich aufgewacht?“, begrüßte ihn Kantarou.
    Er und Mizuki saßen bereits am Frühstücktisch und hatten mit dem Essen begonnen.
    „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, mahnte ihn Mizuki, ohne ihm Zeit für eine Reaktion zu lassen. „Du bist total unterkühlt gewesen! Wo hast du dich eigentlich rum getrieben?“
    „Ich…Ich war..“, begann Fukuin zu erklären, zog dann aber doch vor zu Schweigen und winkte ab, „Ist eigentlich nicht so wichtig.“
    Kantarou schaute ihn kritisch an
    „Aber danke,… dass ihr euch um mich gekümmert habt.“
    „Ich hab gar nichts gemacht, wenn, bedank dich bei ihm hier“, deutete Mizuki auf den neben ihr sitzenden Jungen.
    „Nicht der Rede wert, gut zu sehen, dass es dir jetzt besser geht“, lächelte dieser ihn jetzt an.
    „Aber wie du siehst, das Frühstück ist schon fertig, also, warum setzt du dich nicht zu uns?“
    „Natürlich, gerne. Ich werde nur vorher noch ins Bad gehen und mich ein wenig waschen.“
    Beim Aufstehen bemerkte er, dass die Bücher auf dem Tisch ordentlich gestapelt wurden. Im Vorbeigehen griff Fukuin nach dem kleineren, abgenutzten Buch obenauf und stecke es auf dem Weg ins Badezimmer in seinen Mantel an der Garderobe.
    „Pft, er tut wieder so, als sei nichts gewesen. Das geht mir so auf die Nerven“, begann Mizuki sich nach einem Moment zu beschweren.
    „Nicht einmal entschuldigt hat er sich….“
    „Bist nicht eigentlich du diejenige, die sich entschuldigen müsste?“ erinnerte Kantarou sie jedoch.
    „Das wüsst’ ich aber…!“
    Mit einem lauten Quietschen schob sie ruckartig den Stuhl zurück und schnellte mit ihrem Geschirr in den Händen auf. Allerdings reichte die Zeit nur für die Spüle am Waschbecken, als plötzlich das Telefon klingelte.
    Bevor Kantarou reagieren konnte, war Mizuki bereits ans Telefon gehuscht.
    „Oh, Guten Morgen, Samejima-Kouchou“, entgegnete sie dem Anruf mit einer deutlich gehobenen Laune.
    „Haben sie es sich noch mal anders überlegt?“
    An ihrer folgenden Reaktion war die Antwort zwar deutlich erkennbar, dennoch schien sie nicht unglücklich darüber zu sein.
    Für eine kurze Zeit hörte sie dem Anrufer zu.
    „Ja, ist gut…“, versicherte sie dem Direktor und legte auf.
    „Worum ging es?“ wollte Kantarou wissen.
    „Ich hab es nicht genau verstanden… Irgendwas von Angriffen auf Schüler letzte Nacht… Samejima-Kouchou will irgendetwas besprechen…“, erklärte sie selbst ein wenig unsicher darüber, was es damit auf sich hatte.
    Genau wie sie ihn, blickte Kantarou sie unwissend an.
    „… und zwar mit uns dreien… Wir sollen so bald wie möglich in sein Büro kommen… Du hast wirklich keine Idee, worum es gehen könnte?“
    Der Junge schüttelte ahnungslos mit dem Kopf.
    „Naja, egal… sag deinem Freund im Bad Bescheid, damit wir los können…“
    „Das ist nicht nötig, ich bin schon da…“, kam als Antwort aus der gegenüberliegenden Seite des Raumes.



    Im Eiltempo passierten sie den Vorplatz mit seinen Säulen und trafen im Hauptgebäude der Akademie ein. Keiner von ihnen hatte auf dem Weg dorthin noch etwas gesagt. Jeder wirkte ein wenig bedrückt darüber, was sie erwarten könnte. Gerade die Ahnungslosigkeit, was der Anlass für dieses Treffen war, trug nicht unwesentlich dazu bei.
    Kurz vor ihnen betraten zwei Männer mit einer Trage zwischen sich, auf der jemand festgeschnallt war, den Fahrstuhl. Das Gesicht der Person konnte man jedoch aus der Entfernung noch nicht sehen. Während sie weiter auf den Lift zugingen, konnten sie letzte Wortfetzen des Gespräches der beiden Männer hören.
    „… Das ist jetzt schon der Vierte…“
    „… Ich weiß, wer immer dafür verantwortlich ist, kann nur ein Unmensch sein…“
    „… Ja, jemand, der Kinder und Jugendliche…ein Monster…“
    Mehr war nicht mehr zu verstehen, als die Türen sich schließlich schlossen und der Fahrtstuhl sich unter einem Surren in Bewegung setzte.
    Die Drei schwenkten ein wenig ab um den Lift gleich daneben zu nehmen, der laut Anzeige gerade auch auf dem Weg zu ihnen hinunter war.
    Was haben sie eben gesagt…? ’Unmensch’…’Monster’?... Hat das etwas mit…?
    Kantarou stand besorgt da, als ihn eine Hand packte.
    „Willst du hier Wurzeln schlagen?“ fragte ihn Mizuki vorwurfsvoll, während Fukuin seinen Zimmergenossen rein zog, bevor sich der Einstieg gänzlich schloss.
    Wenig später standen sie unter der Führung von Mizuki dann schließlich vor der Tür zum Büro des Direktors, welches sich anscheinend ziemlich weit oben in der Akademie befinden musste, zumindest war dies Kantarous Eindruck nach der Fahrt im Aufzug.



    Mit einem mulmigen Gefühl machte das Mädchen einen Schritt nach vorne, woraufhin sich im gleichen Moment die Tür automatisch öffnete. Für einen Augenblick wurden alle drei von den hellen Sonnenstrahlen geblendet, die ihren Weg in dem Raum durch die große Fensterfront am gegenüberliegenden Ende fanden.
    „Ah, da seid ihr ja!“, vernahmen sie die sanfte Stimme des Direktors, der sich mit seinem Stuhl zu ihnen hin umdrehte.
    „Setzt euch, bitte.“
    Während Mizuki ihren Weg ohne Probleme fand, schritten Kantarou und Fukuin mit den Händen über die Augen haltend vorsichtig weiter.
    Plötzlich ließ das blendende Licht vor ihnen merkbar nach, als sie erkannten, dass sich mehrere Lamellen hinter der Scheibe so ausgerichtet hatten, dass die Sonnenstrahlen nun deutlich stärker abgehalten wurden.
    „Entschuldigt, ich habe ganz vergessen, es wieder abzudunkeln, seit ich aus dem Fenster geblickt habe“, bemerkte Samejima.
    Vor dem großen Schreibtisch waren jetzt auch zwei Sessel deutlich zu erkennen, auf einen von beiden hatte Mizuki bereits Platz genommen. Fukuin gab Kantarou ein Zeichen, dass er sich auf den anderen setzen möge und stellte sich hinter die beiden.
    „Keine Ursache, ich stehe lieber“, schlug der Junge das Angebot für sich selbst aus, als der Direktor auf die Couch an der Wand zeigte.
    „Erst einmal, habt Dank, dass ihr so schnell hergekommen seid. Ich komme auch ohne Umschweife auf den Punkt meines Anliegens.“
    Angespannt warteten sie darauf, was so wichtig gewesen ist.
    „Während der letzten beiden Nächte hat es mehrere Angriffe auf Schüler gegeben.“
    Kantarou zuckte zusammen, obwohl er so etwas nach dem Telefonat und der Sache vorhin bei den Fahrstühlen schon vermutet hatte.
    „Bisher gibt es keinerlei Hinweise, die uns irgendwie helfen könnten.“
    „Und ich dachte schon, wir würden in andere Unterkünfte verlegt werden“, murrte Mizuki, „aber ’uns’ wegen so etwas in Panik zu versetzen…“
    „Mizuki, bitte!“ bremste er sie aus.
    „Die Sache ist durchaus Ernst zu nehmen. Aber da von dem Täter keine Spur zu finden ist, bleibt unser einziger Hinweis das gleiche Symptom bei den Opfern.“
    „Und das wäre?“ warf Fukuin interessiert ein.
    „Alle betroffenen Studenten befinden sich seit ihrem Auffinden in einem komaartigen Tiefschlaf. Ansonsten weisen sie nicht die kleinste Verletzungen auf“, berichtete der Direktor deutlich besorgt.
    „Aber ohne Verletzungen, wie kommt es dann zu der Annahme, dass jemand die Studenten angegriffen hat? Darüber hinaus, wie viele Studenten sind bereits betroffen? Je nachdem muss man vielleicht eher von einer Epidemie ausgehen“, hakte der weißhaarige Junge weiter nach.
    „Bisher haben wir drei Opfer…“
    „Erst drei?“ Mizuki wiederholte die Zahl provokativ.
    Auch die beiden Jungen wirkten überrascht.
    „Kann man denn da überhaupt schon davon ausgehen, dass es trotz so weniger Anzeichen einen Angreifer gibt“, brachte sich nun auch Kantarou ein.
    „Natürlich könnte es ein wenig voreilig sein, aber dieser Sache nicht nachzugehen könnte fataler sein, als überreagiert zu haben, falls es wirklich einen Angreifer gibt, der es auf Studenten abgesehen hat“, begründete der alte Mann seine Bedenken.
    „Außerdem wurde uns von Studenten von einer Gestalt berichtet, die angeblich bei zwei der Opfer gestanden haben muss und die sie aus der Entfernung gesehen haben wollen. Jedoch soll diese bei jedem Mal umgehend wieder in der Dunkelheit verschwunden sein, als sich jemand näherte.
    Auch sprechen die Fundorte dafür, dass dieser Jemand wollte, dass sie möglichst schnell gefunden werden…“
    „Das heißt, diese Person, von ihr gibt es keine Beschreibung? Keinerlei Auffälligkeiten? Irgendetwas Verwertbares?“, bat Kantarou weiter um Auskunft.
    „Nicht wirklich, sonst gibt es keinerlei Details, die einen Anhaltspunkt zulassen würden. Außer…“
    Erneut pausierte Samejima kurz.
    „…Aufgrund von Gerüchten über Attacken unter den Schülern, die in der Nacht vor drei Tagen in der Vorauswahl ausgeschieden sind, sind wir selbst diesen Spuren nachgegangen, jedoch ohne Ergebnis.
    Mehrere von ihnen erzählten, dass sie sich selbst für eine Weile ohnmächtig wieder fanden, sich jedoch an rein gar nichts davor erinnern können. Dabei wissen wir nicht einmal, ob eine Verbindung zu diesen Ereignissen besteht….aber auszuschließen ist es auch nicht.“
    „Aber demnach besteht die Möglichkeit, dass es bereits in der Nacht mit den Prüfungen angefangen hat?“ staunte Kantarou.
    „In diesem Fall ist es doch sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen der neuen Studenten handelt, sofern es nicht vorher aufgetreten ist?!“, das mit einem Nicken von Seiten des Direktors bejaht wurde.
    Kantarou drehte sich um und schaute Fukuin ungläubig an, welcher zu dem Zeitpunkt kurz inne hielt.
    „Könnte es sein, dass….“, begann dieser, fuhr dann aber in Gedanken fort.
    Nein, ich war ja dabei, als er…. und letztlich lag er selbst auch einen Tag auf der Station… Trotzdem, dieser Fadenriss trifft auch auf mich zu…
    Samejima sah ihn aufmerksam an und wartete darauf, dass dieser den Satz beendete.
    „Äh… schon gut, es war nur eine dumme Idee… hat sich schon wieder erledigt“, winkte der Junge beschämt ab. Auch Kantarou wandte sich wieder nach vorne.
    „Nun gut…“
    Samejima atmete tief durch, „mein eigentliches Anliegen, warum ich euch hergebeten habe, war, dass ich euch um eure Hilfe bei dieser Sache bitten wollte…“
    „Was?“, donnerte Mizuki, als sie fassungslos aus ihrem Sessel aufsprang.
    „Machen Sie Witze, Samejima-Kouchou? Sie wollen, dass wir da raus gehen und einem Hirngespinst hinterher jagen?“
    Sie beugte sich vor und stützte sich auf den Schreibtisch des Direktors.
    „Und selbst wenn, wäre das nicht die Aufgabe der Lehrer, sich darum zu kümmern?!?“
    Überrascht von ihrer impulsiven Reaktion, hatte der Mann versucht, sich zurück in seinen Sitz zu flüchten. Verlegen versuchte er dann aber umgehend, sie wieder zu beschwichtigen.
    „Nicht doch, Mizuki! Beruhig dich bitte erstmal! Lass mich bitte zunächst erklären…“
    Seufzend gab das Mädchen nach und ließ sich wieder in das Polster hinter sich fallen.
    „Natürlich haben wir schon die Lehrer eingeschaltet, aber in so einer Situation können wir jede Hilfe gebrauchen…“
    „Mit anderen Worten…“, unterbrach ihn Fukuin spitz, „mit anderen Worten wollen sie sagen, dass wir den Lockvogel spielen sollen?“
    Als sie dies hörte, verspürte Mizuki erneut den Drang, aufstehen zu wollen. Bevor sie allerdings dazu kam, griff Fukuin ihre Schulter und hielt sie zurück. Sie warf ihm kurz einen bösen Blick zu, kämpfte jedoch auch nicht weiter dagegen an.
    Währenddessen haderte der Direktor einen Moment, gab dann aber schweren Herzens zu,
    „ja, das wäre möglich... “
    Gleichwohl kräftigte sich auch der Ausdruck in seinen Augen.
    „Ich kann euch aber versichern, dass ihr euch keine Sorgen machen braucht. Bisher stand diese Idee nur im Raum und war keine konkrete Überlegung. Vielmehr sollte eure Aufgabe sein, euch unter den Schülern umzuhören und uns Auffälliges mitzuteilen.“
    „Einverstanden“, antwortete Fukuin ohne zu zögern selbstsicher.
    Kantarou war zwar überrumpelt von dessen schneller Reaktion, doch stimmte auch zu, „Auf mich können Sie auch zählen.“
    „Zwar bin ich eigentlich dagegen, aber ich werde mich sicher nicht als Einzige davon ausschließen… Ich bin auch dabei…“, lenkte nun schließlich Mizuki widerwillig ein.
    Ein Lächeln huschte über Samejimas Gesicht, er wirkte sichtlich erleichtert.
    „Damit wäre, denke ich, erstmal alles gesagt. Falls ihr etwas mitbekommt, teilt es entweder mir oder Intendant Hisao umgehend mit. Wir leiten dann alles Weitere ein.“
    Alle drei nickten verständig.
    Kurz darauf schaute Fukuin den Direktor grübelnd an.
    „Eine Frage hätte ich noch... Besteht die Möglichkeit, dass wir uns die ’Opfer’ ansehen können?“
    „Ich denke, dagegen spricht nichts, aber das sollte unsere Schulärztin besser entscheiden…“
    „Dann schlage ich vor, sollten wir uns gleich mal zu ihr begeben“, sagte er zu seinen Freunden vor ihm, welche sich damit einverstanden erklärten.
    Sie erhoben und verabschiedeten sich, aber als sie auf dem Sprung waren, den Raum zu wandte der Direktor sich nochmals an sie.
    „Fukuin, wäre es möglich, dass ich noch einmal mit dir allein sprechen könnte?“
    Der Junge drehte sich verwundert um.
    „Ähm, ja, natürlich.“
    Dann schaute er wieder zu seinen Freunden, „geht ihr schon mal vor zur Krankenstation. Ich kann ja auch gleich nachkommen, oder?“
    Beide sahen ihn auf ihre eigene Art etwas skeptisch an, was es mit dem persönlichen Gespräch auf sich haben könnte, willigten aber ein und verschwanden aus der Tür.
    Fukuin atmete durch und kehrte zu den Sesseln zurück und ließ sich diesmal in einem der beiden nieder.



    20 Minuten später
    „Du kannst es dir auch nicht vorstellen, oder? ... Ja… Nach dem, was wir wissen, möglich wäre es…, leider.“
    Kantarou blickte, während er dies gemurmelt hatte, ruhig vor sich. Er war allein in dem langen Gang und hockte mit dem Rücken an die Wand gelehnt, unweit entfernt von der Tür zum Büro des Direktors.
    „Hmm?“ wunderte er sich, während er weiter vor sich hin starrte.
    Einen Augenblick später öffnete sich die Tür und Fukuin kam mit einem ernsten und zugleich traurig wirkenden Gesicht aus dem Büro heraus geschritten. Gedankenversunken schaute er zu Boden, als er aus dem Augenwinkel seinen Freund bemerkte.
    „K-Kantarou…? Was machst… Wolltest du nicht auch vorgehen?“
    „Da bist du ja endlich…eigentlich schon, aber dann dachte ich, dass ich einfach auf dich warte und wir zusammen hingehen.“
    „Verstehe“, nickte ihm Fukuin zu.
    „Hmm, das ist merkwürdig… Ich könnte schwören, ich habe dich reden gehört?“
    „Wie? … Nee, außer mir ist hier doch keiner, ganz sicher nicht“, rieb sich Kantarou verlegen den Kopf.
    „Vielleicht hab ich nur laut gedacht… aber ich wüsste gerade selbst nicht mal mehr, was das war.“
    „Ah, okay…“
    „Und, was gab’s so Geheimes zu besprechen?“
    Fukuin sah ihn überrascht an, nach einer Antwort suchend, wobei er sein Gesicht abwendete.
    „Oh… Nichts weiter… es waren nur noch ein paar Formalitäten wegen dem Test, den ich vorgestern noch nachgeholt hatte.“
    Aus dem Augenwinkel schaute er zu dem dunkelhaarigen Jungen und bemerkte, wie dieser ihn skeptisch anblickte, dann aber seine Mimik änderte und lächelte.
    „Achso, na dann…“


    Beide gingen langsam auf den Lift zu, als Kantarou sich mit einem ernsten und zugleich bedrückten Gesichtsausdruck zu seinem Freund drehte.
    „Du, ich müsste mal etwas von dir wi …“
    In dem Augenblick bemerkte er aber, wie Fukuin plötzlich ins Taumeln geriet und zur Seite kippte. Gegenwärtig griff Kantarou zu und hielt ihn fest.
    „Alles in Ordnung bei dir? Du siehst so blass aus?“
    „Danke,… mir war gerade wohl nur etwas schwindelig… Geht schon wieder“
    „Wirklich…?“
    Besorgt schaute er dem weißhaarigen Jungen ins Gesicht, während dieser selbst tief in Kantarous gutmütigen Augen sah.
    Wieso läuft es darauf hinaus, dass ich derjenige bin, der von ihm umsorgt wird? Nachdem ich gerade erst das über dich erfahren habe. Ich fühle mich so erbärmlich. warf Fukuin sich innerlich vor.
    Er löste sich aus dem Halt gebenden Griff und wandte sich ab.
    „Lass uns jetzt erstmal zur Krankenstation gehen und uns die Opfer dieser ’Angriffe’ ansehen…“.
    „Wie du meinst…Fukuin.“

  • „Na endlich erreich ich dich“, maulte Kenji ohne jegliche Verzögerung in den Hörer, als jemand am anderen Ende der Leitung das Gespräch annahm.
    „Hab ich dir nicht geschrieben, dass du dich sofort bei mir melden sollst?“
    „Ja, Großer Bruder…“
    „Und warum muss ich dich dann erst anrufen?“
    „Es tut mir Leid, Großer Bruder… Aber ich musste auf einen Moment warten, als Großvater mal nicht aufgepasst hat…“
    „Egal, hast du sie gefunden?“
    „Ja, … aber meinst du nicht, dass das gefährlich ist. Was, wenn Großvater es herausfindet?“
    „Was sollte schon passieren? Er duelliert sich doch eh nicht mehr und sein Deck staubt schon ein. Der hat doch gar keine Verwendung mehr für die Karte…“, wies Kenji die Vorbehalte seines jüngeren Bruders unbeeindruckt zurück.
    „Und solange du dich nicht verquasselst, wird er auch nichts erfahren.“
    „Aber…“, versuchte der Junge am anderen Ende es noch einmal.
    „Nichts ’Aber’, du schickst mir die Karte jetzt, wie ich es dir aufgetragen habe, hierher. Tu, was dein älterer Bruder dir sagt, verstanden?“
    „Ja, Großer Bruder… Ich…“, begann er noch den nächsten Satz, als bei ihm im Hintergrund eine weitere Stimme auftauchte.
    „Hier bist du, Eiji! Was machst du denn, hatte ich dir nicht aufgetragen, draußen zu trainieren…?“
    „Ich muss Schluss machen…“
    „Warte…“, rief Kenji noch hinterher, aber vergeblich, da bereits aufgelegt worden war.
    Nachdem er während des Telefonats ungeduldig auf und ab gegangen war, blieb er nun stehen und sah sich in seinem Zimmer um, bis sein Blick auf den Computerbildschirm auf dem Schreibtisch in einer der Ecken fiel. Auf diesem war ein Zeitungsartikel mit dem Bild eines älteren, vollbärtigen Mannes zu erkennen, der selbstsicher sein Deck und einen Pokal hochhielt. Die Schlagzeile lautete: „Masahiro Sagari – Bereits 7 Siege in Folge“
    Gut… Wenn alles passt, hab ich die seltene Karte übermorgen schon hier. Dann steht meiner Revanche nichts mehr im Wege. Der wird sich noch wundern.
    Kenji brach in einem schadenfrohen Gelächter aus.
    Tja Großvater, sicher eher, als du es gewollt hast, aber deine beste Karte wird mir einen guten Dienst erweisen




    „Da sind wir…“ Es glitt Fukuin unbewusst heraus.
    Während sie auf dem Weg hierher gewesen waren, hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Jeder schien seinen eigenen Grund gehabt zu haben, Schweigen vorzuziehen.
    Aber jetzt, da er nun schon mal angefangen hatte, tastete er sich vorsichtig voran, ob auch seine Begleitung inzwischen wieder dazu bereit war.
    „Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das eine noch das andere hierfür verantwortlich sein soll.“
    Er drehte sich zu Kantarou um.
    „Was ist deiner Meinung nach wahrscheinlicher, ein Angreifer oder irgendeine Krankheit? Oder etwas ganz anderes?“
    „Ich bin mir nicht sicher…“, schüttelte dieser den Kopf.
    „Aber wenn ich zwischen beiden entscheiden muss, denke ich, dass die Studenten angegriffen wurden…“
    „Hm… Ich glaube, ich warte damit, bis wir da drin waren“, deutete Fukuin auf den Raum hinter sich.
    „Denn inzwischen bin ich mir selbst nicht mehr sicher…“
    „Hey ihr beiden!“ hallte eine Stimme durch den Gang. Die zwei Jungs schauten in die Richtung, aus der der Zuruf kam.
    „Mizuki?!“ wunderten sie sich im Einklang.
    „Was ist das denn für ne Begrüßung? Ihr könnte euch ja ein wenig freuen, aber nein, ich darf hier in das Angesicht zweier Trauerklöße blicken.“
    Fukuin zuckte zusammen. Wirkte er wirklich wie ein ’Trauerkloß’? Für den Augenblick entschied er sich, das ’alte Spiel’ aufrecht zu erhalten.
    „Wie sollen wir dich dann nennen,… Prinzessin?“, grinste er nun neckisch.
    „Du…“, flammte das Mädchen, das inzwischen die Jungen erreicht hatte, kurzzeitig auf, verschränkte dann aber die Arme und reagierte genauso keck.
    „Wenn dir das lieb ist, immer doch. Du kannst mich dann ja auch gleich noch wie eine behandeln, wenn du schon dabei bist.“
    Kantarou hielt sich die Hand vor den Mund, konnte das Kichern aber nicht zurückhalten.
    „Das ist, wie ihr euch von Anfang an benehmen hättet sollen!“, brachte er dabei mit Müh und Not heraus.
    Mizuki und Fukuin schauten erst ihn, dann sich gegenseitig verwundert an. Beide begannen unwillkürlich über einander zu grinsen und setzten schließlich gemeinsam in ein herzliches Lachen ein, dem sich auch Kantarou anschloss.
    Neben ihnen öffnete sich die Tür und eine Lehrerin trat aus dem Raum.
    „Könntet ihr bitte ein wenig leiser sein, ihr befindet euch schließlich vor der Krankenstation“, erinnerte die rothaarige Person die Gruppe.
    Fukuin erkannte sie sofort wieder.
    „Selbstverständlich, Ayukawa-Sensei, es tut uns Leid“, entschuldigte er sich.
    „Ach, du bist das… Der Name war Fukuin, oder?“
    „Genau… Wir waren sowieso auf dem Weg zu Ihnen, Ayukawa-Sensei. Wir wollten uns nach den ohnmächtigen Studenten erkundigen.“
    „Hm? Achso…dann seid ihr also die, die der Direktor um Hilfe bitten wollte?!“ stellte sie fest. Sie schaute an Fukuin vorbei.
    „Und dich hätte ich beinahe nicht wieder erkannt, Mizuki. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, oder? Du bist noch hübscher geworden!“
    „Natürlich“, antwortete Mizuki kaum hörbar und nickte verlegen.
    Ayukawa lächelte kurz, aber ihr freundliches Gesicht wurde dann deutlich ernster.
    „Also gut, folgt mir bitte.“
    „Ts… Der alte Mann ist wirklich ziemlich überzeugt von sich, …“, murmelte Mizuki, die noch einen Augenblick vor der Tür verharrte und dann hinter der Lehrerin und den anderen in die Krankenstation ging.


    „Dies sind die drei Schüler, die in den letzten zwei Tagen mit den gleichen Symptomen gefunden wurden“, zeigte Ayukawa auf die ohnmächtigen Körper der Jungen in den Betten. Diese waren mit diversen Geräten verbunden, welche ununterbrochen die lebenswichtigen Funktionen überwachten. Aber keines wies auch nur irgendeine Auffälligkeit auf, wie es die Lehrerin hervorhob.
    „Es gibt nicht einmal eine gesteigerte oder ungewöhnliche Hirnaktivität auf dem EEG. Es ist, als würden sie einfach friedlich schlafen…“, seufzte sie.
    Fukuin stand neben ihr und hörte aufmerksam zu. Auch bei den diversen Fachbegriffen, die die Frau unbewusst einwarf, schien er nicht ins Stocken zu geraten.
    Derweil lehnte Mizuki ein Stück weiter am Ende des Raumes und gähnte kräftig. Nicht das es sie nicht interessierte, eher hatte sie im Gegensatz zu ihrem Zimmergenossen Probleme, den Ausführungen zu folgen, und es daher schließlich ganz aufgegeben.
    Hm, ich hoffe, dass ich mich irre, aber wenn, steht es hier sicher drin… überlegte Kantarou, als er in das aufgeschlagene Stationsbuch vor ihm sah. Zunächst hatte er noch bei den anderen gestanden, aber sich dann von diesen entfernt, als er den Gegenstand entdeckt hatte, nach dem er sich schon seit Betreten des Raumes unauffällig umgeschaut hatte. Der Junge begann, die Einträge von vor zwei Tagen zu lesen.
    Das ist doch… Er war also auch da…Also ist es wirklich so, dass…?! ...
    Kantarou drehte sich um und blickte zu dem weißhaarigen Jungen hinüber.
    Aber nach dem, was hier steht, ist Fukuin wohl ebenfalls bereits einmal hier gewesen… Es scheint, als käme ich nicht daran vorbei, ihn darauf anzusprechen…
    „Ayukawa-Sensei?“, setzte Mizuki nach einem Moment ein, als das Gespräch über den Zustand der Kranken bereits beendet worden war.
    „Vielleicht irre ich mich, aber sind es wirklich nur drei Opfer? Der Direktor hat vorhin auch immer nur von drei gesprochen?“
    Sie schob sich von der Wand weg und hielt sich einen Finger nachdenklich an die Stirn.
    „Dabei bin ich mir sicher, vorhin zwei Männer von einem ’Vierten’ geredet gehört zu haben…“
    „Oh ja, das habe ich ganz vergessen, ich muss noch den Direktor darüber informieren“, fiel es der Lehrerin wieder ein.
    „Vorhin erst wurde ein vierter Junge hergebracht.“
    Sie ging auf die gegenüberliegende Seite des Raumes und zog einen der geschlossenen Vorhänge auf, der ein weiteres Bett freigab.
    Sowohl Fukuin als auch Mizuki näherten sich, um einen Blick zu riskieren.
    „Der Vierte ist erst vor Kurzem hier eingeliefert worden?“, wunderte sich Kantarou, „ich dachte…“
    „Unmöglich…“, fuhr es aus Fukuin heraus. Er drehte sich um.
    „Es ist … der Junge ist… Daniel…“
    Kantarous Augen weiteten sich, wie jener diese Worte stammelte.
    „Was zum…. ?“
    „Ihr zwei kennt ihn?“, erkundigte sich die Lehrerin.
    Weil Fukuin stumm blieb, antwortete Kantarou ihr.
    „Ja, wir haben ihn erst gestern kennen gelernt,… aber… er machte nicht den Anschein, dass…“
    „Dieses Mal ist es merkwürdig, im Gegensatz zu den anderen hat dieser Junge mehrere blaue Flecken und Verletzungen über den ganzen Körper verstreut…“
    „Ich weiß, was Sie damit andeuten wollen, aber… diese hatte er schon gestern, als wir ihn getroffen haben. Sie stammen sicher nicht von dem Angriff“, erklärte Kantarou ihr, während er mehrere Pflaster erspähte, die er selbst angebracht hatte.
    Mizuki schaute auf Fukuin, der immer noch mit gesenktem Haupt regungslos da stand.
    Innerlich kochte er aber förmlich. Er ballte eine Faust, so fest, dass sein Arm zu zittern begann.
    „Mist…Mist… Mist!“, flüsterte er leise, lauter werdend, vor sich hin, sah dann auf und redete mit normaler Lautstärke weiter, während sich kleine Schweißperlen in seinem Gesicht bildeten.
    „Ich glaube, inzwischen führt kein Weg mehr daran vorbei, deine Meinung zu teilen, Kantarou.
    Aber wer ist nur so feige und attackiert andere und macht so etwas, wie das hier, mit ihnen…? Wir… Wir müssen es… Nein, … wir werden…“
    Kantarou näherte sich seinem Freund und wollte ihm die Hand auf die Schulter legen, um diesem zu zeigen, dass er nicht alleine so fühlt, als Fukuins Stimme zunehmend unsicherer wurde.
    Aber genau in dem Moment, als Kantarou ihn erreichte, rutschte Fukuin in sich und brach zusammen.



    1.6 Intriguing Imminence - Ende

  • Zitat

    Ich glaube, hier habe ich erhöhten Bedarf, aufgeklärt zu werden, wie man das vermischen kann o_O


    Naja, wenn man alles mit einem rutsch durch liest, und sich net merkt, wenn ein Kapitel zu Ende ist, geht das ;)




    Zitat

    *in Deckung geht*
    *Wiedergutmachung verspricht*


    Will ich auch hoffen xD Naja, mach dir nichts draus, ich hasse eh alles und jeden xD


    So, mal zur neuen Folge: Wie immer gut Geschrieben, viel Story... nur kein Duell xD
    Was mich aber ziemlich genervt hat, war diese große Bruder-Anrede... NIEMAND spricht so, das hat mir net gefallen, sry. Ansonsten... mal gespannt, wie es weiter geht ^^


    Edit: Erster ;)

  • Man man man...immer wird hier mitten in dert Nacht die nächste Folge gepostet. Da kann ich die doch gar nicht gleich lesen. Liegt wohl auch daran das nicht jeder solch kryptische Arbeitszeite wie ich hat - aber das mal nur nebenbei.


    Ist ja nicht weiter tragisch, dass du mir die PN erst jetz geschickt hast. Übrigens der Kopf ist wieder dran und sogar noch hübscher als der alte :cain:


    Ich bin gespannt wie das sich mit den Duellen entwickelt und es scheint sich ja nun wirklich auch das ein oder andere anzudeuten :daumen:


    Das die Story im Vordegrund steht kann ich nur begrüßen denn nichts ist langweiler als einfach nur Duelle zu lesen.


    So nun aber zur letzten Folge: irgendwie bin ich ja nun ein wenig verwirrt. Erst war ich strikt der Meinung Fukuin ist unser Angreifer, aber nun hat auch Kantarou sein Geheimnis. Ich dachte mir schon fast das es nicht so einfach wird. Also ich bin sehr gespannt. Sehr hübsch fand ich auch die Duell-Bücher-Bibliothek - ich denke soetwas bräuchte ich auch mal^^. Und mein lieblings Pärchen Mizuki und Fukuin haben immer ihre wunderbare Achterbahnfahrt. Ich bin gespannt wann da mal nichts außergewöhnliches dazwischen funkt. Nunja schöne Folge.


    so far
    -=GhostRider=-

    Zitat von Blastoise


    Wir spielen schließlich Yugioh, nicht Golf !!!
    (zum Vergleich: die Mitgliedschaft im Golfclub kostet ca. 160€ im Monat, und Golf wird schon als relativ exklusives Hobby betrachtet)

  • Duelle? Wer braucht sie schon? In einem Yu-Gi-Oh! FF sind sie ja nicht unbedingt notwenig. Besonders nicht bei EB XD


    Tja, könnte es sein das dein FF mehrere Feinde hat? Dann ist ja gut, dann können sie sich alle gegenseitig abschlachten und der Held übernimmt den letzten Überlebenden. *böses Lachen* Ein wunderbares System! Es sei denn sie stecken alle unter einer Decke^^


    Tja und was macht unser süsses Liebespäarchen oder ist das doch nur eine Affäre? Nein, eine Affäre ist das nicht, weil da der Sex fehlt, aber dies kommt vielleicht noch XD


    Na, dann bis zur nächsten (Duelllosen ???) Folge^^

  • Und da meld ich mich auch schon wieder, und nein, nicht nur mit Kommentaren zu den Kommentaren. Zumal der Scrollbalken rechts jetzt schon ziemlich "schmal" ist, will ich gar nicht wissen, wie der gleich aussieht, wenn dieses und das nächste Post draußen sind (Jaha, wieder zwei, ich schein es net anders hinzukriegen xD )
    Dieses Mal wieder ein Danke an -Aska- fürs Drüberlesen ^^


    Zitat

    Original von -Sinthoras-


    Will ich auch hoffen xD Naja, mach dir nichts draus, ich hasse eh alles und jeden xD


    Dann halt keine Wiedergutmachung, für mich auch okay xD



    Zitat

    Original von -=GhostRider=-
    Man man man...immer wird hier mitten in dert Nacht die nächste Folge gepostet. Da kann ich die doch gar nicht gleich lesen. Liegt wohl auch daran das nicht jeder solch kryptische Arbeitszeite wie ich hat - aber das mal nur nebenbei.


    Hm, denke, diesmal wirds nicht anders sein *auf Uhr schaut* xD


    Zitat


    Das die Story im Vordegrund steht kann ich nur begrüßen denn nichts ist langweiler als einfach nur Duelle zu lesen.


    Es gibt Story und es gibt Duelle, nur kann ich mich im Geringsten dazu durchringen, ein Duell irgendwo reinzuquetschen, wo es absolut deplaziert wirken würde. Und ohne die Story wären die Duelle auch nur ziemlich zusammenhangslos.
    Vielleicht hab ich aber trotzdem ein wenig übertrieben mit , 2? duelllosen Folgen xD


    Zitat

    Original von kc_alex2
    Duelle? Wer braucht sie schon? In einem Yu-Gi-Oh! FF sind sie ja nicht unbedingt notwenig. Besonders nicht bei EB XD


    Eben, wer braucht schon Duelle :P


    Zitat

    Tja, könnte es sein das dein FF mehrere Feinde hat? Dann ist ja gut, dann können sie sich alle gegenseitig abschlachten und der Held übernimmt den letzten Überlebenden. *böses Lachen* Ein wunderbares System! Es sei denn sie stecken alle unter einer Decke^^


    Wer weiß oO
    *ich zumindest nicht*


    Zitat


    Tja und was macht unser süsses Liebespäarchen oder ist das doch nur eine Affäre? Nein, eine Affäre ist das nicht, weil da der Sex fehlt, aber dies kommt vielleicht noch XD


    Zu den "H"-Waren gehts 2 Straßen weiter nach da und dann links :P
    (ts ts ts xD )




    1.7 Night of the Wolves



    Der Himmel war immer noch wolkenfrei und die Sonne strahlte vom Himmel herab.
    „Du hältst einen ganz schön auf Trab“, musterte ihn das blauhaarige Mädchen, während sie zu dritt einen unebenen Schotterweg entlang gingen.
    „Einfach so in Ohnmacht zu fallen…“
    „… Entschuldigt, ich hätte besser auf mich Acht geben müssen“
    „Ich habe einen ganz schönen Schreck bekommen. Es hätte sein können, dass du genauso in ein Koma gefallen wärst, wie die anderen Jungen“, ergänzte Kantarou noch, klopfte ihm dann aber leicht auf den Rücken.
    „Aber da können wir ja nochmal froh sein, dass du nur umgefallen bist, weil du seit gestern nichts mehr gegessen hast.“
    Fukuin fiel leicht zurück und folgte den beiden anderen mit gesenktem Haupt in unmittelbarem Abstand. Ihm war es unangenehm, solche Probleme gemacht zu haben. Trotzdem oder gerade deshalb akzeptierte er auch Mizukis Tadel ohne Gegenwehr.
    Ohne es sich ansehen zu lassen, hatte sie dies auch bemerkt und hörte wenig später ganz auf, da es ihr keinen Spaß machte, wenn er sich nicht wenigstens wehren würde.
    „Danke für das Mittagessen, das du uns ausgegeben hast, Kantarou“, brach Fukuin die nun aufkommende Stille mit etwas, das er schon vorher gesagt haben wollte.
    „Ich werde mich dafür bei dir revanchieren.“
    „Das musst du nicht. Sieh es als kleine Wiedergutmachung dafür, dass ich wegen deinem Einsatz vor 4 Tagen immer noch auf dieser Insel sein kann“, lehnte dieser es aber ab.
    Jenes Duell… Ist in der Nacht auch…? überlegte Kantarou.
    Erneut wurde es ruhiger, was Fukuin aber zu verhindern suchte. In seinen Gedanken tauchte sonst immer wieder das Gespräch mit Samejima auf.
    „Wohin wollen wir eigentlich? Wir sind jetzt schon eine ganze Weile in der Hitze unterwegs…“, wunderte er sich.
    „Richtig, das habe ich mich vorhin auch schon einmal gefragt…“, stimmte ihm Mizuki zu.
    Kantarou grinste sie freudig an.
    „Gestern hab ich davon gehört. Da wollte ich schon dorthin. Aber jetzt, mit dem, was wir heute Morgen erfahren haben,… wenn das Gerücht stimmt, könnte es der ideale Ausgangspunkt für unsere Aufgabe sein.“
    Seine Augen funkelten regelrecht vor Neugier.
    „Sag nicht… du meinst nicht diesen einen Ort!?“ entrüstete sich Mizuki überrascht.
    „Du spinnst doch!“
    „Haste’ Muffesausen oder was?“
    Beide hielten an und tauschten spöttische Blicke aus. Fukuin seinerseits schaute beide verwundert an.
    „Kann mich mal jemand aufklären?“
    „Er will zu den heißen Quellen an der abgelegenen Seite des Vulkans. Dort gibt es ein großes, überdachtes Gebäude, in dessen Inneren sich eine Reihe an Becken mit dem, vom Vulkan unterirdisch erhitzten, Wasser befinden.“
    „Sie haben so etwas auf der Insel hier? Aber… was ist daran für uns so besonders?“
    „Die Leute sagen, dass es dort spuken soll“, fuhr Mizuki ihre Erläuterung fort, „seitdem das gemunkelt wurde, traute sich nach und nach niemand mehr dahin…“
    Sie stellte eine Tüte, die sie bereits seit dem Vormittag bei sich hatte, auf den Boden und streckte sich einmal kräftig.
    „Andererseits ist das gar nicht so schlecht… Ich glaub daran sowieso nicht. Aber entweder finden wir dort etwas oder wir können uns in Seelenruhe und ungestört vorher noch mal entspannen.“
    Sie befanden sich auf einem höhergelegenen Weg oberhalb des Strandes an der Ostseite der Insel, die sonst eher in hohen Felsklippen endete, als ein stärkerer Wind entlang der Bucht blies. Da er aus der Richtung kam, in die sie unterwegs waren, wirkte er für Fukuin wie ein Omen, dass sie von dort fernhalten wollte.
    Ihre Kleidungen flatterten in dem Wind, besonders aber auch die langen Haare von Mizuki, die sogar für einen Moment geschmeidig waagerecht wehten, und dabei beinahe Fukuins Gesicht streiften.
    Als der Wind wieder nachließ, machte sie sich wieder etwas zurecht und fuhr mit der Hand mehrmals durch ihre Haare.
    Danach bückte sie sich und griff in die Tasche hinein. Zum Vorschein kamen drei Funkgeräte, von denen sie je eines den beiden verblüfften Jungen in die Hände drückte.
    „Bevor ich es vergesse, die habe ich vorhin noch für uns besorgt.“
    „Achso, deshalb bist du auch erst nach uns bei der Krankenstation angekommen“, merkte Kantarou an.
    Mizuki grinste besserwisserisch.
    „Natürlich, ich bin ja nicht dumm. Wenn wir schon so etwas machen müssen, können wir uns wenigstens verständigen und im Notfall um Hilfe rufen.“
    Der schwarzhaarige Junge hob eine Augenbraue.
    „’Um Hilfe rufen’? Sollen wir uns nicht eigentlich nur unter den Studenten umhören und Informationen sammeln?“
    „Hehe. Können wir doch auch. Aber was wäre, wenn wir es sind, die den Täter eigenhändig fangen? Wir würden etwas schaffen, wozu die Lehrer allein nicht in der Lage waren!“
    Kantarou zuckte mit den Schultern und murmelte, „und das kommt von der, die es als Einzige nicht machen wollte…“
    „Wenn du nicht willst, du musst ja nicht mitmachen“, konterte sie ihm recht keck, als sie sich ertappt fühlte, und streckte ihm die Zunge raus. Dann lief sie los, weiter den Weg entlang.
    „Hey, warte wenigstens auf uns! Du bist diejenige, die sich hier auskennt!“
    Fukuin blickte den beiden hinterher.
    Du täuscht dich vielleicht. Sie spielt ihre Rolle ziemlich gut. Nach außen zeigt sie unerbittlich Stärke, aber wenn du mal aufmerksam in ihre türkisen Augen siehst, merkst du, dass sie selbst Angst hat dachte er teilnahmsvoll.
    Oder ist es etwa Sorge um uns?
    „He, wo bleibst du denn?“ riss Kantarou ihn von der anderen Seite des im Bogen um die Bucht verlaufenden Weges, wo er und Mizuki inzwischen an der Waldgrenze angekommen waren, aus den Gedanken und winkte ihm mit den Armen zu.
    Fukuin hielt sich eine Hand über seine Augen, damit er sie besser sehen konnte. Er lächelte und eilte ihnen nach.
    Für einen Moment schien es, als sollten die unangenehmen Gedanken aus ihren Köpfen verschwinden können.



    Als Mizuki die Tür öffnete, stieg ihr der Nebel entgegen, der sich von den unzähligen Wasserflächen auf verschiedenen Ebenen ausgehend, über das ganze Areal der Halle gelegt hatte.
    Vorsichtig tapste sie über die feuchten Fliesen.
    „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es hier so ruhig ist. Letztes Mal als ich hier war, waren hier unzählige Menschen und es war richtig lebendig. Damals bin ich hier noch keine Studentin gewesen…“, murmelte sie zu sich selbst.
    Inzwischen kam sie am Ende der gefliesten Fläche an. Hier hatte auch der Nebel langsam nachgelassen und gab den Blick auf die Umgebung frei. Die heißen Quellen wirkten nahezu wie ein tropisches Biotop. Unter der großen Glaskuppel gab es eine unheimliche Vielzahl an Pflanzen, die auf den Bereichen zwischen den weiträumigen Gewässern angelegt wurden. Das Gras kitzelte unter ihren Füßen. Unweit vor ihr befand sich das abgetrennte Becken, zu dem sie auf dem Weg war. Mit wenigen weiteren Schritten stand sie, nur mit einem weißen Handtuch bekleidet, knietief in dem heißen Wasser. Es dauerte einen Moment, bis sie sich an die Wärme gewöhnt hatte, und sich schließlich mit dem Rücken an den Rand lehnend niedersetze.
    „Es ist ziemlich warm. Aber ich kann das wirklich mal gebrauchen“, stieß sie einen Seufzer aus und schaute nach oben.
    „Merkwürdig. Obwohl draußen eigentlich hellblauer Himmel ist, liegt über dem Gebäude hier
    eine so dicke Nebelschicht, dass kaum Licht herein kommt.“
    Ihr Blick wanderte an der Dachkonstruktion entlang.
    „Wenn die künstliche Beleuchtung nicht wäre, wäre hier vermutlich alles stockfinster….“


    Mizuki befand sich in einem Raum seitlich des Eingangsbereichs und sah sich nach etwas um. Kantarou und Fukuin warteten außerhalb vor der Tür in dem dunklen Gang.
    „Bisher scheint hier ja nichts Bedrohliches zu sein“, beklagte Kantarou sich beinahe.
    „Wäre es dir lieber, wir würden hier etwas finden?“ hinterfragte Fukuin seine Aussage.
    „Ja, wäre es“, bekam er eine kurze und entschlossene Antwort.
    Fukuin in seinem schwarzen Mantel stand an die Wand gelehnt und blickte seinen Freund überrascht an. Bevor er aber darauf eingehen konnte, ging Kantarou an ihm vorbei und rief in den Raum.
    „Was ist eigentlich, wenn das Wasser nicht mehr geheizt ist? Wenn hier keiner mehr hinkommt, wäre es doch gar nicht so abwegig, dass sie hier alles ausmachen, oder?“
    Fukuin begann leise zu kichern.
    „Du bist ein Trottel“, tönte es aus einer Ecke des Raumes.
    „Das hier sind heiße Quellen. Die werden höchstens kalt, wenn der Vulkan erlischt, und das wird sicher nicht so bald geschehen…
    Ah, da sind sie!“
    Ihre Finger schnippten über die Kippschalter der Sicherungen und nacheinander gingen die Lichter an der Decke in den Gängen und der Eingangshalle an.
    „So ist es schonmal viel besser“, bemerkte Mizuki, als sie aus dem Raum heraus kam.
    „Man hat lediglich die Sicherungen für das Licht ausgemacht, aber die sind ja fix wieder drin, wie man sieht.“
    Dann ging sie zurück in den großen Raum und weiter auf einen anderen Gang, der von diesem wegführte, zu. Die beiden Jungen, die sich hier gar nicht auskannten, folgten ihr still.
    „Da müsst ihr rein“, deutete sie auf eine Tür an der linken Seite jenes Korridors und stellte sich danach auf die gegenüberliegende Seite davon.
    „Ich geh in die Umkleiden hier hinein. Folgt einfach dem Weg, dann kommt ihr bei den Becken an. Und vergesst nicht, euch gründlich sauberzumachen. Wenn da irgendwelcher Schaum reinkommt, muss alles gereinigt werden…“
    Fukuin dachte kurz über etwas nach und errötete leicht, was Mizuki nicht entgangen war.
    „Was ist los?“
    „Ich habe mich nur gerade gewundert, ist das hier eigentlich ein…?“
    „Nein, sicher nicht. Was denkst du nur wieder. Das hier ist kein gemischtes Bad! Es gibt hier dafür verschiedene Ebenen! Ihr bleibt hier unten, und ich gehe nach oben!“, würgte sie die Frage erregt ab, drehte sich eingeschnappt um und ging durch die Tür auf ihrer Seite.Bevor diese jedoch sich hinter ihr wieder komplett schließen konnte, riss sie sie nochmal ein Stück auf und blickte mürrisch durch den Spalt.
    „Und Gnade euch, wenn ihr auf die Idee kommt, zu spannen!“
    Ohne ihr aber Beachtung zu schenken öffnete Fukuin die andere Tür und wollte gerade in den Raum dahinter verschwinden, als er sich nochmal umdrehte und sich an Kantarou wendete.
    „Hey, wo bleibst du denn?“
    Kantarou schaute sich grübelnd um
    „Du hast doch nicht wirklich vor zu…?“ fuhr Fukuin lustig fort, zumal er wusste, dass Mizuki immer noch durch den Türspalt spähte.
    „Ich versprech dir, das würde kein gutes Ende nehmen.“
    Bei diesen Worten konnte er sich das neckische Grinsen nicht länger verkneifen.
    Kantarou löste sich aus seinen Gedanken und musste auch schmunzeln.
    „Ich könnte ja mal… aber ich häng dafür zu sehr an meinem Leben“, stieg er bei dem Schabernack ein. Amüsiert gingen beide in die ihnen zugeteilte Umkleide.
    Mizuki blickte ihnen kurz verdutzt nach, bis sie dann ihre Tür mit einem Knallen auch verschloss.


    „Wo sind die eigentlich?“ wunderte sich Mizuki, wie sie sich in dem heißen Becken entspannte.
    „Normalerweise müsste ich mich genau oberhalb von ihnen befinden, aber bisher habe ich nichts gehört…“
    Sie zuckte kurz.
    „Die werden doch nicht wirklich…“.
    Hektisch sah sie sich in alle Richtungen um und versuchte in der Ferne im Nebel Gestalten zu erspähen, als aber von weiter unten schließlich doch erste Geräusche zu ihr nach oben drangen. Sie beugte sich über den Rand und blickte die steile Felswand hinunter.


    „Was sagst du da?“ stieß Fukuin aufgebracht aus.
    „Was soll ich sein?“
    Mizuki hörte zwar, dass Kantarou ihm etwas antwortete, aber aus ihrer Entfernung war es zu leise und undeutlich, als es zu verstehen.
    Fukuins Stimme wurde noch aufgebrachter.
    „Red keinen Unsinn! Wieso sollte ich?“
    Bevor Kantarou ihm aber antworten konnte, setzte er empört, aber mit beherrschter Stimme fort.
    „Ich verstehe, das ist es also, was du von mir denkst… Jetzt ist mir auch klar, warum du seit vorhin die ganze Zeit so merkwürdig bist!“
    „Wieso ich? Du benimmst dich, seit wir vorhin beim Direktor waren, genauso unnatürlich! Und wer weiß, über was ihr da wirklich geredet habt!“
    Fukuin zuckte zusammen, wie er diese Worte vernahm.
    „Bei all diesen Dingen? Was bleibt mir da sonst übrig, als so etwas zu denken?“, versuchte Kantarou, sich vernehmbar zu rechtfertigen.
    Mizuki, oberhalb von ihnen, verfolgte aufmerksam weiter die hitzige Diskussion. Inzwischen lockerte sich der Nebel ein wenig und sie konnte sogar beide Jungen am Rand des Beckens direkt unter ihr ausmachen. Kantarou argumentierte wild unter Einsatz seiner Hände, während Fukuin ihm mit verschränkten Armen gegenüberstand. Auf den letzten Vorwurf hin wendete dieser seinen Blick ab.
    „Du hättest mir einfach vertrauen können…“, sagte er enttäuscht, „warst DU es nicht gewesen, der gesagt hat, dass wir ’Freunde’ seien?“
    Diesmal stockte Kantarou.
    – Das hatte er wirklich gesagt, und es auch so gemeint. Aber was… machte er dann gerade? –
    Abrupt kam ihm die Erkenntnis. Er ließ den Kopf sinken.
    „I-Ich… Es tut …“
    „Nein, nicht doch! Du hast nur gesagt, was du denkst!“, fiel ihm Fukuin aber gekränkt ins Wort und drehte sich dann gänzlich von ihm weg.
    „Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe…“
    „Warte!“, rief Kantarou und versuchte ihn an der Schulter festzuhalten, woraufhin Fukuin für einen kurzen Moment inne hielt, ihn und seinen Arm dann aber von sich wegstieß.
    „Lass mich los!“
    Während Kantarou durch den Stoß erschrocken einen Schritt nach hinten taumelte und ins Wasser fiel, konnte er in Fukuins enttäuschtes Gesicht blicken. In dessen Augen standen die Tränen.
    Er versuchte sofort, sich am Rand des Beckens wieder hinauszuziehen, aber dieser war an der Innenseite mit Moos überzogen, weshalb er keinen ausreichenden Halt fand. Auch die Stellen weiter rechts und links gaben ihm keine Chance, das Becken zu verlassen.
    „Warte bitte!“, rief er dem flüchtenden Fukuin noch einmal vergeblich hinterher.
    Mehrere Versuche später gab er das Raussteigen schließlich ganz auf und ließ sich resigniert zurück ins Wasser sinken.
    „Hey“, rief ihm eine Stimme zu. Er blickte über sich und sah Mizuki, die, sich auf die Kante lehnend und mit einem Handtuch bekleidet, zu ihm hinunter schaute.
    „Willst du nicht hinterher?“ erkundigte sie sich neugierig und zugleich besorgt.
    „Hast du uns etwa die ganze Zeit beobachtet und gelauscht?“ erschrak Kantarou sich.
    „Beinahe… Ihr seid ja auch ziemlich laut gewesen, da würde man sich allein deshalb schon wundern. Also…?“
    „Es hätte keinen Sinn. Egal was ich jetzt sagen würde, es wäre verkehrt.“
    „Was hast du denn gesagt, dass er so wütend wurde?“ rief sie von oben zurück.
    „Etwas Dummes“, antwortete er ihr, pausierte aber dann für einen Augenblick.
    „Du weißt schon, dieser Unbekannte, der die Studenten angreift… Ich habe gefragt, ob er es…“
    „Sag mal, spinnst du?“, schoss es aus ihr heraus.
    „Wie kommst du denn auf so was?“
    Kantarou selbst wollte diesen Gedanken von Anfang an nicht wahrhaben, aber dennoch wollte er ihr zumindest erklären, wie er dazu kam.
    „Die letzten Nächte… Hast du nicht auch bemerkt, dass Fukuin nicht in der Unterkunft war?“
    Sie wirkte etwas verwirrt von der nun an sie gerichteten Frage.
    „Naja… heute Morgen… da war sein Bett unbenutzt, aber… er hat doch im anderen Raum auf dem Sofa gelegen?“ überlegte sie angestrengt.
    „Trotzdem, warst du es nicht, die gesagt hatte, dass er eiskalt gewesen ist? Er muss vorher also noch eine längere Zeit draußen gewesen sein, bevor er so unterkühlt zurückgekommen ist!“
    „Ja, aber die andere Nacht, da hat er sich doch vor uns hingelegt, als wir… als ich...“
    Sie zögerte, fortzufahren.
    „Er ist irgendwann nachts verschwunden… Ich habe noch gehört, wie er den Raum verlassen hat, dachte aber, dass er nur aufs Klo wollte… War jedoch wohl nicht der Fall…“, legte Kantarou das Beobachtete weiter da.
    „Als ich morgens aufstand, kehrte er anscheinend gerade zurück, als er durch die Tür herein kam…“
    „Aber nur weil die Angriffe auch nachts waren, auf sowas zu kommen, ist doch ein wenig weit hergeholt, oder?“, hinterfragte sie nach wie vor die Fakten, die Kantarou anführte.
    „Es gibt noch etwas, dass ich niemandem weiter erzählt habe…“
    Er atmete tief durch.
    „Während der ersten Prüfung am Tag der Ankunft… eigentlich bin ich dort ausgeschieden… Ich habe meine Chipkarte im Duell verloren und somit auch das Recht, an der Akademie zu bleiben. Nach dem Duell bin ich in Ohnmacht gefallen… Ich wusste nicht, was passiert ist, aber … aber Fukuin erzählte mir später, dass er sich für mich duelliert und die Chipkarte zurückgewonnen hat, während ich ohnmächtig gewesen bin.“
    „Du weißt schon, dass das nicht gerade positiv zu deiner Vermutung beiträgt?“
    „Auch nicht, wenn ich dir sage, dass mein Gegner Kenji Sagari gewesen ist…?“
    Mizuki zuckte regelrecht zusammen.
    Sagari-kun?! Nie im Leben würde er…
    „Darüber hinaus, … Fukuin hat…“, begann Kantarou, sah dann aber für einen Augenblick beschämt zur Seite, was Mizuki nur noch aufmerksamer werden ließ.



    Gegenwärtig wusste Fukuin nicht, warum er immer weiter vorwärts lief. War es die Wut, oder der Schmerz, was ihn gerade voran trieb?
    Warum sagt er sowas? Warum denkt er sowas von mir? Hat er nicht gesagt… War es nicht, der gesagt hat, dass wir Freunde sind?!?
    Er biss sich auf die Lippe. Er wollte einfach nur weg von hier, so weit wie es nur ging, und allein sein. Ganz allein für sich. Noch fester biss er zu.
    Überstürzt hatte er sich seine Kleidung in der Umkleide übergestreift und in größter Eile das Gebäude mit den heißen Quellen verlassen. Aber mittlerweile wollten seine Beine ihn nicht mehr so tragen, wie er es gern gehabt hätte, weshalb er etwas langsamer wurde.
    Erst jetzt sah er auch das erste Mal seit Längerem wieder um sich und nahm seine Umgebung richtig war. Er hatte vorhin einen der Wege gekreuzt, aber war dann direkt wieder ins Buschwerk verschwunden, um niemanden begegnen zu müssen. Inzwischen hatte er aber keinen Anhaltspunkt mehr, sich orientieren zu können. Nicht einmal das große Hauptgebäude war durch das dicke Laub über ihm auszumachen.
    „Verdammt!“
    Frustriert trat er einen kleinen Stein, der vor ihm lag, von sich weg, besann sich dann jedoch wieder.
    „Ich habe zwar schon einige Stellen der Insel nachts erkundet, aber auf dieser Seite war ich noch gar nicht“, dachte er laut nach.
    „Egal… Es ist nach wie vor eine Insel. Irgendwann stoße ich zwangsläufig wieder auf einen Weg, wenn ich will… aber erstmal… möchte ich noch für mich sein…“
    Langsam ging er los, ließ dabei jedoch den Kopf hängen
    „Selbst nach dem, was mir der Direktor erzählt hat, hab ich versucht, mir nichts anmerken zu
    lassen.
    Was der Direktor gesagt hatte… , bei diesem Gedanken seufzte er auf.


    „Hey!“ drang es leise zu Fukuin und hielt ihn davon ab, das Gespräch mit Samejima nochmal zu rekapitulieren.
    „Hey!? Kannst du mich hören, wenn ja, dann antworte gefälligst!“
    Die Stimme und ihre Art waren ihm sehr vertraut.
    „Mizuki!?“ wunderte er sich.
    Überrascht schaute er an sich herunter in Richtung des Ursprungs der Worte.
    „Verdammt! Das Funkgerät habe ich ganz vergessen!“
    Er nahm den Apparat aus seiner Innentasche und hielt ihn sich vor den Mund, den Finger über der Sprechtaste haltend. Er hielt einen Moment inne und nahm dann die Hand wieder herunter.
    „Sorry, aber ich möchte jetzt mit niemandem sprechen.“
    Trotzdem hielt er, als er seinen ziellosen Marsch fortsetzte, das Funkgerät noch eine Weile fest in der Hand und hörte den vereinzelten Funksprüchen zu, die sich zunehmend mit einem Rauschen abwechselten.
    „Ich weiß, dass du mich hören kannst! Antworte also!“
    In ähnlicher Weise hatte sie ihn nun zuvor schon ein paar Mal angewiesen, dass er reagieren solle. Dann aber änderte sich plötzlich ihre Stimme.
    „Du bist sicher verletzt oder? Kantarou hat mir erzählt, was zwischen euch passiert ist.“
    Statt wie bisher fordernd, redete sie nun verständnisvoll auf ihn ein.
    „Diese Dinge… Ich glaube nicht, dass sie wahr sind ….Erzähl mir, was du wirklich gemacht hast…“
    Jedoch sprach sie so nur für einen kurzen Moment, als sie wieder in ihren ursprünglichen, forschen Ton zurückfiel.
    „Vergiss, was ich gesagt hab! Ich bettel dir sicher nicht hinterher, wer bin ich denn?! …“
    Fukuin lehnte sich an einen Baum und starrte nach oben in das Laubwerk, durch das ein Hauch von Tageslicht hindurch schimmerte. Er lächelte schwermütig. Mit seinem Daumen hielt er die Sprechtaste gedrückt. Er atmete mehrmals tief durch, bis er vorsichtig den Daumen wieder anhob.
    „Entschuldige, aber diesmal nicht“, flüsterte er ruhig.
    Weitere Minuten verharrte er noch unter jenem Baum, das Funkgerät schwieg währenddessen.
    Als er dachte, dass Mizuki endlich aufgegeben hätte und er den Apparat gerade wieder in einer der Innentaschen verstauen wollte, gab es doch noch einen weiteren Funkspruch.
    „Fukuin… Ich bin es…Ich hoffe, du hörst mich gerade… Was ich gesagt habe, … es war eine riesengroße Dummheit von mir… Ich wollte nicht… Kannst du mir…“
    Bevor die nächsten Worte den Lautsprecher verlassen konnten, hatte Fukuin unbeeindruckt das Gerät auf lautlos runtergeregelt.
    „Hättest du das nicht vorher bemerken können,... Kantarou? Besonders dich möchte ich jetzt weder sehen noch hören. Was ich jetzt tun oder machen könnte, würde ich sonst später nur bereuen. … Ich brauch etwas Zeit für mich allein…“
    Obwohl er wusste, dass niemand anderes diese Worte vernommen hatte, war er, nachdem er sie herausgebracht hatte, etwas zufriedener.



    „Keine Reaktion?!“, blickte Kantarou Mizuki ratlos an.
    Beide hatten sich schon vor Längerem umgezogen und befanden sich nun seit geraumer Zeit in dem Eingangsbereich des Gebäudes mit den heißen Quellen.
    Mizuki, die bereits aus ihrer Umkleide versucht hatte, Fukuin zu erreichen, zuckte genervt mit den Schultern und verschränkte die Arme.
    „Er macht es jedes Mal… Immer rennt er weg, wenn es Probleme gibt…!“
    „Vielleicht ist das seine Art, mit Stress umzugehen… Verübeln kann ich es ihm diesmal aber sicher nicht.“
    „Es geht mir trotzdem auf die Nerven...!“
    Dann resignierte sie aber, „Egal, vielleicht sollten wir einfach zum Hauptgebäude zurückkehren… ich glaube kaum, dass er hierhin zurückkommt…“
    „Das denke ich auch… aber, macht es dir etwas aus, alleine schonmal vorzugehen? Ich hab wohl was bei den Quellen verloren und würde da gern erst nach noch suchen…“
    Mizuki schaute durch die Fenster der Eingangstüren nach draußen an die Nebeldecke, die über dem Gebäude hing und seufzte.
    „Brauchst du Hilfe dabei?“ erkundigte sie sich höflich.
    „Nein, danke, ich krieg das schon allein hin, geh ruhig schon vor“, zwinkerte Kantarou ihr zu.
    „Gut, ich hab auch nur gefragt, weil es sich gehört…“, blies Mizuki ihre Backen ein wenig auf, was bei dem Jungen neben ihr aber nur ein Grinsen auslöste.
    „Waaas?“, empörte sie sich daraufhin für einen kurzen Moment, öffnete dann die Tür und ging hinaus.
    „Mir doch egal, ich bin weg…Vergiss nicht, nachher das Licht wieder auszumachen!“
    Ihre Art ist manchmal richtig lustig
    Kantarou schaute ihr einen Augenblick hinterher. Dann aber wurde sein Gesicht wieder ernster. Er drehte sich um und ging wieder zurück hinein, weiter ins Innere des Gebäudes.
    „Also, dann wollen wir mal schauen…“

  • Die Sonne stand bereits ziemlich tief, nah am Horizont. Unter der Klippe hörte man die Wellen gegen die Felswand schlagen. Fukuin saß auf einem mit Gras bewachsenen Felsvorsprung und schaute verträumt aufs Meer hinaus, während hin und wieder eine leichte Brise durch sein Haar wehte. Er genoss zwar die Idylle um sich herum, dennoch konnte sie ihn aber nicht von seinem Unmut befreien.
    „Ist sie nicht schön… in ihrem Todeskampf, der sogar das Meer blutrot tränkt?“ säuselte ihm hinter seinem Rücken eine Stimme zu.
    Erschrocken von der gebrochenen Stille des sanften Wellenrauschens drehte Fukuin sich überrascht um. Vor ihm stand ein Mädchen mit herabhängendem, langem, blondem Haar. Während Fukuin sie musternd betrachtete, lächelte sie nur fröhlich zurück.
    Ihre völlig schwarze Kleidung lag eng an und betonte ihre grazile Figur, der nach hinten mantellange Rock wehte für einen kurzen Moment, genau wie das Haar, sanft im Wind. Durch die blassweiße Haut wurde das Rot ihrer Augen nur noch stärker betont.
    Fukuin schüttelte seinen Kopf, als er bemerkte, dass sie ihn ebenso neugierig anschaute.
    „Äh… bitte?“
    „Ich meinte die Sonne. Das Schauspiel ist einfach wunderschön“, wiederholte sie freudig ihre Bemerkung, „… jedes Mal aufs Neue.“
    Einen Augenblick zögerte er, da er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte.
    „Aber kann man so etwas überhaupt noch als ’schön’ bezeichnen, bei einer solchen Beschreibung?“, wunderte sich Fukuin.
    Jedoch ging das Mädchen nicht weiter darauf ein. Mit ein paar Schritten nach vorne stand sie auf einer Höhe neben ihm.
    „Ich komme oft hier her, um den Ausblick zu genießen“, schaute sie aufs Meer hinaus, blickte dann aber zu ihm hinunter.
    „Jedoch hätte ich nicht gedacht, dass noch jemand diese Stelle kennt…“
    Fukuin winkte ab.
    „Ich bin nur durch Zufall hier gelandet, während ich ein wenig durch die Wälder gestreift bin.“
    Er wendete verlegen seinen Kopf ab, als ihm der Grund dafür unmittelbar wieder bewusst wurde.
    Ohne Vorwarnung ließ sie sich neben ihm nieder und griff nach seinem Kinn. Vorsichtig und doch bestimmt drehte sie sein Gesicht wieder zu sich hin.
    „Irgendwo habe ich dich doch schon einmal gesehen? Wo war das nur?“
    Sie begann zu überlegen, während sie behutsam seinen Kopf hin und her bewegte und den Jungen genau betrachtete. Fukuin seinerseits saß wie erstarrt da und doch pochte sein Herz vor Aufregung wie wild. Er schaute nervös in die klaren, roten Augen des Mädchens, die ihn fortwährend begutachteten, als sich ihre Blicke unverhofft trafen. Er errötete und versuchte beschämt, hastig woanders hinzusehen, landete aber unweigerlich wieder bei ihr.
    Fröhlich lockerte sie ihren Griff, der bis dahin sein Kinn beharrlich festgehalten hatte, und grinste ihn freudig an.
    „Wusste ich es doch! Bei der Veranstaltung vor 4 Tagen habe ich dich gesehen… Wie konnte ich das nur vergessen?“ schüttelte sie leicht ihren Kopf.
    „Ist das denn so erinnerungswürdig?“ entgegnete Fukuin ihr verdutzt.
    „Es waren deine Augen, die mir damals auffielen… Diese traurigen, blauen Augen mit …“
    „Sag das nicht! Was weißt du schon von mir…!“
    Von da an schwieg er und blickte nach unten, um sie nicht ansehen zu müssen. Das Mädchen rückte ein Stück weg von ihm. Im Stillen hoffte Fukuin, auch wenn er ein wenig schroff gewesen war, dass sie ihn jetzt allein lassen würde. Er schloss die Augen und atmete tief durch.
    Plötzlich spürte er aber ein Gewicht auf seinem Bein. Er musste zu seiner Überraschung feststellen, dass sich das Mädchen neben ihn hingelegt und ihr Hinterkopf nun auf seinem Oberschenkel ruhte. Wie sie ihn ansah, schoss ihm das Blut erneut durch den ganzen Körper und eine ungewohnte Form von Unruhe machte sich in ihm breit.
    „Warum bist du so eigentlich immer so traurig?“ waren die Worte, die ihn auf einen Schlag zusammenfahren ließen.
    „Ist das hier nicht ein Ort, den man genießen und an dem man entspannt sein sollte? Magst du mir nicht erzählen, warum du betrübt bist?“
    Fukuin haderte mit sich.
    „Ich… Ich habe mich mit einem Freund zerstritten. Wir kennen uns zwar erst seit Kurzem, aber ich befürchte, dass es unsere Freundschaft auf eine große Zerreißprobe gestellt hat. Wie kann ich ihm jetzt noch…“
    Geknickt ließ er den Kopf hängen und brach den letzten Satz ab.
    „Und das, obwohl ich schon von Anfang an nicht gut darin bin, Freunde zu finden…“
    Das Mädchen blickte ihn mitfühlend an.
    „Wenn das so ist…“, begann sie, während sie sich aus ihrer Liegeposition ein wenig aufrichtete und sich schließlich auf sein Schenkel setzte, „lass uns doch stattdessen Freunde sein?!“
    Sie streckte ihren Arm aus und streichelte mit ihrer Hand seine Wange.
    „Wir kennen uns doch überhaupt nicht? Sollten wir uns nicht erst…“
    Vorsichtig drückte sie mit ihrem Finger behutsam auf seine Lippen. Sie blickte tief in seine Augen und näherte sich ihm dabei.
    „Vielleicht… könnten wir sogar mehr sein…“, hauchte sie ihm betörend zu. Fukuin wollte mit seinem Kopf zurückweichen, aber von hinten zog ihr anderer Arm, den sie um ihn gelegt hatte, seinen Oberkörper näher zu sich.
    Sein Herz raste. Egal in welche Richtung er versuchte, zu entweichen, gegen den beständigen, leichten Druck, den sie von hinten auf ihn ausübte, fehlte ihm jegliche Kraft, dagegen anzukämpfen. Während um ihn herum die Zeit stillzustehen schien, verringerte sich der Abstand ihrer beiden Gesichter unaufhaltsam.
    Warum komm ich nicht dagegen an? Was ist nur los mit mir? Ist das wirklich,… was ich will? Ich kann das nicht… oder…kann ich?
    Wie ein Blitz durchfuhr es ihn plötzlich.
    „Ich glaube, das ist jetzt genug…“, hielt er seine Hand vor ihre Lippen und schob sie behutsam, aber stetig zurück.
    Das Mädchen schaute ihn verwundert an, während er sie langsam von sich runterschob.
    „Für solche Albereien bin ich gerade wirklich nicht in der Stimmung…“, beschwerte er sich und sprang ruckartig auf.


    „Na geht doch“, richtete sie sich auf und strich den Schmutz von ihrer Kleidung, ehe sie Fukuin wieder ansah.
    „Zumindest hab ich dich aus deiner Melancholie reißen können. Immerhin etwas…“
    „Das war der Grund… nur deshalb hast…?“, brachte er in Brocken aus sich raus, wobei er sie enttäuscht beobachtete.
    Aus dem Augenwinkel warf ihm die eigentlich lieblich wirkende Gestalt einen finsteren Blick zu.
    „Ich erinnere mich nicht, das gesagt zu haben… Nach allem bist du zurückgeschreckt und verängstigt aufgesprungen, nicht ich…“, mahnte sie ihn in einem harschen Ton, neigte dann aber ihren Kopf und forderte ihn neckisch heraus.
    „Oder möchtest du fortfahren?“
    Zweifellos merkte Fukuin an ihrem Tonfall, dass sie ihn diesmal definitiv aufziehen wollte und blieb dementsprechend gelassen.
    „Danke, aber für heute habe ich wirklich genug erlebt.“
    Seine Augen wanderten von dem Mädchen weg und schweiften am Horizont entlang. Die letzten Reste der Sonne schauten über den Rand des Meeres hervor. Unwillkürlich fragte er sich, wie er so abgelenkt gewesen sein konnte, um dies nicht im Geringsten wahrgenommen zu haben, obwohl die ihm bewusste Antwort direkt vor ihm stand.
    „Ich denke, es ist Zeit, zurückzugehen. Ich bin schon viel zu lange weg gewesen.“
    Dann drehte er sich um, wobei er tief seufzte.
    „Außerdem gibt es da noch etwas, dass ich klären muss.“
    „Freundschaft muss wirklich toll sein, und doch ist sie so zerbrechlich.“
    „Vermutlich ist da ’was Wahres dran“, stimmte Fukuin ihr zu.
    Er wollte die ersten Schritte in Richtung des Waldrandes vor ihm machen, als ihn eine Bö noch für einen Moment innehalten und tief einatmen ließ.


    Das Mädchen blickte ihm derweil freundlich mit gehobenen Mundwinkeln hinterher, während ihre Kleidung auch leicht vom Windstoß angehoben wurde.
    „Aber trotzdem muss man vorsichtig sein und darf niemanden blindlings vertrauen, … Wir leben in Zeiten, in denen die wahren Teufel sich hinter einem Lächeln verstecken.“
    Fukuin drehte sich erstaunt um und sah sie verwirrt an. Es dauerte einen Moment, bis er reagierte.
    „Das heißt also, ich sollte dir auch nicht trauen?!“, entgegnete er ihr forsch.
    Nach einem kurzen Augenblick des Schweigens begann das Mädchen zu lachen.
    „Du kannst ja richtig schlagfertig sein! Deine Aufmerksamkeit… gefällt mir… Aber ist es nicht so, wenn du mir nicht traust, kann ich dich zumindest auch nicht enttäuschen, oder?“, wurde sie jedoch wieder ernster.
    Auf den letzten Teil ihrer Aussage erhielt sie keine Antwort.
    „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist e… Mein Name … ist Minako. Lass uns Freunde sein!“
    Sie streckte ihm fröhlich die Hand aus. Zögernd nahm Fukuin dann doch dankend an,
    „Ich bin Fukuin. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen.“
    Vorsichtig hielt er ihre zarte Hand fest, als sie eine schnelle Bewegung auf ihn zu machte und sich mit dem Rücken an seine Brust lehnte. Sie schaute über ihre Schulter hinweg dem überraschten Jungen ins Gesicht.
    „Du solltest öfter Lächeln, das steht dir.“
    Noch ehe Fukuin darauf reagieren konnte, war Minako schon wieder auf ihre Ausgangsposition zurück gehuscht und grinste fröhlich.
    „Ich werde dran denken“, erwiderte er ihr nun verzögert.
    „Aber danke, ich fühle mich inzwischen ein wenig besser.“
    Mit einem zufriedenen Ausdruck in seiner Miene erwiderte er ihr Grinsen.
    Für einen kurzen Moment wurden beide von einem hellen Licht angestrahlt, das aber genauso schnell wieder verschwand.
    Geblendet kniff Minako eines ihrer Augen zu.
    „Manchmal möchte man meinen, als schalte sich der Leuchtturm immer früher ein“, murmelte sie genervt und schnippte leise mit ihrem Finger.
    „Das tötet die ganze Stimmung.“
    Fukuin verfolgte, wie das Leuchtfeuer seine Runde fortsetzte.
    „Findest du? Irgendwie hat es auch etwas Romantisches, wie das Licht den Weg zurück nach Hause zu Freunden und Familie zeigen soll.“
    „Übrigens, kann es sein, dass dein ’Freund’ inzwischen Sehnsucht nach dir hat?“
    „Hm?“
    Fukuin verstand nicht, was Minako damit sagen wollte und wendete sich ihr erneut zu, als der Strahl beide ein weiteres Mal passierte.
    Diese deutete nur mit der Hand auf seinen Mantel.
    „Hörst du nicht das Rauschen ab und zu…? Scheint, als wolle jemand dich erreichen…“
    – Das Funkgerät – schoss es Fukuin durch den Kopf.
    Hatte ich es nicht ausgemacht?



    Samejima war gerade dabei, seinen Schreibtisch aufzuräumen. Seit einer geraumen Weile leuchteten unter den Querstreben oben an der Decke die Strahler, ohne die es in dem Büro sonst schon länger nur schlecht oder gar nicht möglich gewesen wäre, noch tätig zu sein. Am Nachmittag hatte sich so einige Arbeit angesammelt und dutzende von Schriftstücken und Akten machten sich auf der Fläche vor ihm breit. Einen Teil hatte er bereits weggeschafft, als vor ihm die Akten der drei Schüler, die er erst heute Morgen zu sich gebeten hatte, wieder zum Vorschein kamen. Diese hatten schon die Tage zuvor dort gelegen und er entschied sich, sie nun wieder in den Rollwagen in einer der Ecken zu packen, damit sie später in den entsprechenden Schränken verstaut werden. Auf dem Weg dorthin, wie er die Akten unter dem Arm trug, rutschten aus der mittleren Mappe mehrere Blätter heraus. Ohne Umwege drehte sich der Direktor um und bückte sich hinunter.
    „Was haben wir denn da?“, murmelte er zu sich selbst, als er nachsah, um was es sich handelte, da er selbst nicht mitbekommen hatte, aus welcher der Akten die Blätter verloren gegangen waren.
    „Ist das nicht…“, stellte er verwundert fest, nahm die Blätter in die andere Hand und ging ein paar Schritte weiter zu dem Sofa in der anderen Ecke des Büros, legte die Akten auf den Beistelltisch und ließ sich im Sessel nieder.
    Auf dem obersten Blatt war ein Zeitungsartikel aufgeklebt. Die Titelzeile war ihm vertraut.
    „Einer von Mizukis ersten Turniersiegen. Schon damals war sie ein viel gelobtes Talent.“
    Samejima begann mit einem Lächeln in nostalgischen Erinnerungen zu schwelgen, als ein Foto aus dem Stapel in seiner Hand hinausrutschte und zu Boden schwebte. Dies bemerkte er aber erst nach einer Spanne des sich Entsinnens. Interessiert hob er es hoch und betrachtete es genauer.
    Das Foto zeigte ein junges blauhaariges Mädchen mit einem Pokal in der einen Hand. Freudig hielt sie mit dem Arm einen Jungen im Schwitzkasten und mit ihrer anderen, freien Hand wuschelte sie ihm frech durchs Haar. Da Mädchen strahlte dabei freudig über beide Mundwinkel hinweg. Der Junge schaute, als ob er nach Hilfe suchte, um sich aus der Umklammerung zu lösen, aber auch er lächelte dabei glücklich.
    „Ja…Damals hat sie noch richtig lachen können… bevor dieser schreckliche Unfall passiert ist.“. Er sah kurz auf die Rückseite, von der er wusste, dass dort etwas über die Aufnahme stand, die hier ’Turnier-Doppelsieg nach ihrem ersten Unentschieden’ lautete.
    „Ihr Vater war wirklich sorgfältig, was so etwas anging“, sagte er leise zu sich selbst, als ihm etwas anderes eingefallen zu sein schien und er das Foto eilig wieder zurückdrehte.
    „Dieser Junge… ich habe nie wirklich darauf geachtet...“
    Er nahm die obere Akte zu sich ran und schlug sie auf. Im Vergleich zu den anderen beiden war sie ziemlich dünn, und es waren nur sehr weniger Blätter, meist erst kürzlich ausgefüllte Formulare, darin abgeheftet.
    „Nichts…“, sein Blick wanderte wieder auf das Foto, „… aber die Ähnlichkeit mit dem Jungen… die weißen Haare…Vielleicht war es gar nicht so verkehrt, beide in der gleichen Unterkunft unter zu bringen.“



    Zeitgleich an der Küste…
    Fukuin war bereits seit einigen Minuten hinter den Büschen und Bäumen im dichten Wald verschwunden.
    „Es hat wieder nicht funktioniert?“, murmelte Minako zu sich selbst.
    „Du enttäuscht mich wahrlich nicht. Aber so schnell gebe ich auch nicht auf…“
    Sie drehte sich um und ging zurück in Richtung der Klippe, auf der sie nahe dem Rand stehen blieb und gelassen aufs Meer blickte.
    Während sie verführerisch lächelte, öffnete sie leicht ihren Mund und strich sich genüsslich mit dem Zeigefinger aufreizend die Unterlippe entlang.
    „Hmmm….Ich bin sehr gespannt, wie wichtig dir deine Freundschaft wirklich ist…“



    „Verdammt! Vorhin, als ich partout mit niemandem sprechen wollte, hatte ich ständig Empfang, und jetzt, wo man es braucht, unentwegtes Rauschen.“
    Im Eiltempo lief Fukuin durch den Wald, das Funkgerät in der Hand, aber der Empfang schien sich überhaupt nicht zu bessern.
    „Ich hätte annehmen sollen, als sie mir angeboten hat, mir den Weg zu zeigen“, tadelte er sich selbst, die Offerte ausgeschlagen zu haben.
    Als er noch mit dieser Minako zusammengestanden hatte und sie ihn auf das Rauschen hingewiesen hatte, kam ein kurzer, sehr abgehakter Funkspruch an. Jedoch war es weder Mizuki, noch Kantarou. In Sorge, dass etwas passiert sein könnte, hatte er sich auf den Weg gemacht.
    Links und rechts von ihm flogen mittlerweile die Bäume und Büsche nur so an ihm vorbei, als er vor sich eine offene Fläche mitten im Wald erspähte.
    „Das ist…“, hielt er für einen Augenblick an und sah sich um.
    Sein Blick schweifte von einen der Bäume am Rand über die gesamte Fläche.
    „Die Lichtung… aus der Prüfungsnacht… Egal, immerhin weiß ich jetzt, wo ich bin…“
    Er ging bis zur Mitte der länglichen Schneise, als ihm etwas ins Auge stach. Mit seiner Hand berührte er mehrere Furchen am Boden, zu denen er sich runterbückte.
    „Ich weiß immer noch nicht, was in dieser Nacht hier eigentlich passiert ist. Aber das hier habe ich damals gar nicht bemerkt.“
    Plötzlich durchzog ein heftiger Stich seinen Kopf. Ruckartig riss Fukuin seine Hände hoch und hielt sich die Stirn, aber der Schmerz ließ bereits wieder nach.
    „Jetzt ist nicht die Zeit dafür.“
    Seine Aufmerksamkeit fiel wieder auf das Funkgerät, das inzwischen wieder verstummt war.
    „Scheint, als hätte ich wieder Empfang“, bekräftigte er sich seine Beobachtung.
    „Hallo, kann mich jemand hören?“
    „Endlich antwortet jemand…“, reagierte eine Frauenstimme erleichtert.
    „Ich dachte schon, ich würde niemand von euch mehr erreichen?“
    „Entschuldigung, mein Funkgerät hat gestreikt, ich habe leider bis vor kurzem nichts verstehen können…“
    Fukuin atmete kurz durch, fuhr dann aber unmittelbar fort.
    „Aber dürfte ich ihren Namen erfahren? Mit wem spreche ich bitte…?“
    „Hast du mich nicht erkannt, Fukuin? Ayukawa-Sensei hier…“
    „Ayukawa-Sensei? Woher haben sie eines unsere Funkgeräte, wenn ich das fragen darf?“, wunderte er sich.
    „Ich habe es von Mizuki … Ich habe schlechte Nachrichten…“
    Unwissend, was nun folgen würde, wartete er geduldig ab, was die Lehrerin zu sagen hatte.
    „…diese vier Jungen, darunter auch euer Freund … es scheint, als seien sie alle urplötzlich verschwunden…“
    „Das ist doch ein schlechter Scherz. Wie sollen sie denn verschwinden, wenn sie komatös in ihren Krankenbetten liegen?!“ vergaß Fukuin für einen Moment, mit wem er redete.
    „Entschuldige, aber ich habe keine Erklärung dafür… es ist, als hätten sie sich in Luft aufgelöst…Niemand scheint etwas bemerkt zu haben…“
    Während er ihr zuhörte, schüttelte er ungläubig den Kopf.
    „Seit wir es bemerkt haben, ist hier das ganze Lehrpersonal im Hauptgebäude in hellem Aufruhr. Mizuki sucht derzeit mit mehreren Lehren hier nach den verschwundenen Studenten. Deshalb hat sie auch mir das Funkgerät gegeben, um euch zu informieren.“
    „’Euch’?“, wiederholte Fukuin verwundert.
    „Dich und deinen Freund, ähm, Kantarou, oder? Soweit ich Mizuki verstanden habe, haben sie sich heute Nachmittag getrennt und seit dem hat sie von ihm auch nichts mehr gehört. Ich konnte ihn bisher auch nicht erreichen.“
    „Hm…“, antwortete Fukuin ihr nahezu teilnahmslos.
    Er starrte auf eine Stelle am Rand der Lichtung.
    „Wie meinst du das, ’Hm’?!?“
    Langsam führte er das Funkgerät wieder zu seinem Mund und drückte die Sprechtaste.
    „Keine Sorge, Sensei… Ich werde mich darum kümmern.“
    Ehe er eine weitere Antwort als Reaktion erhalten konnte, drehte er die Lautstärke des Apparats wie am Nachmittag schon einmal auf Null zurück.
    Sein Blick war immer noch auf den gleichen Punkt fixiert, an dem eine kleine Gestalt mit einer Duelldisk im schwummrigen Dunkel der Nacht auszumachen war.
    Diese trat einige Schritte hervor, so dass ihr Gesicht nun erkennbar wurde.
    „Oder, Daniel…?“
    Tatsächlich stand jener Junge, der, noch am Vormittag des gleichen Tages, völlig außer Gefecht gesetzt gewesen zu sein schien, nun vor ihm. Aber Fukuin fühlte, dass irgendetwas nicht stimmte.
    „Was ist hier los? Könntest du mich aufklären?“, wollte er von ihm wissen, während er vorsichtig auf ihn zuging, jedoch erhielt er keine Antwort.
    „Ist das irgendeine Form von Rache, weil sie dich wie ein Außenseiter behandelt haben…?“
    Wieder blieb eine Reaktion aus.
    „Noch ist es nicht zu spät, lass uns zurückkehren und wir …“, wollte er weiter auf ihn einreden, als er inzwischen so weit auf ihn zu gekommen war, dass er einen Blick in dessen Augen, hinter der Brille versteckt, erhaschen konnte, die völlig matt und leer vor sich hin starrten.
    „Verstehe… Du bist nicht Daniel, oder? …Aber wer bist du dann…oder was?“
    Fukuin schaute sich irritiert um, aber seine Aufmerksamkeit kehrte unverzüglich zu der Person vor ihm zurück, als er zwei Töne aktivierter Duelldisks vernahm. Eine von beiden lag entfaltet auf dem Boden.
    „Ein Duell…?“, wunderte er sich.
    „Nun gut… wenn es hilft, dich wieder normal zu machen.“
    Die Disk aufgehoben und an seinem Arm angelegt, schob Fukuin sein Deck, zuvor entschlossen gemischt, in die dafür vorgesehene Öffnung.



    (LP Fukuin: 4000 , LP Daniel: 4000)


    „Jetzt, da ich deinem ’Wunsch’ nachgekommen bin, will ich wissen, mit wem ich mich wirklich duelliere!“, forderte Fukuin eine Aufklärung, wobei er seine fünf gezogenen Handkarten demonstrativ vor sich hielt.
    „Hast du Angst? Du solltest besser…“, sagte Daniel mit einer monotonen Tonlage.
    „Ich habe keine Angst!“
    „Lügner! Du stinkst,… du stinkst vor Angst! Warte nur… ich werde es dich spüren lassen…“
    „Wer bist du?!“, Fukuins Ärger stieg in ihm hoch.
    „Es sieht aus, als würde ich beginnen…“, ignorierte ihn Daniel und zog zunächst fünf, dann noch eine weitere Karte. Von seiner Hand wählte er dann zwei von diesen und stecke sie in die Duelldisk.
    „Ein Monster und eine weitere Karte verdeckt… Zugende…“
    „Wenn du nicht willst, dann zwinge ich dich dazu, mir zu verraten, wer du bist! Mein Zug!“
    Ein erster Blick auf seine Hand ließ Fukuin zusammenzucken, kein einziges Monster.
    Mist! Ich hätte mein Deck nicht so vorschnell umbauen sollen
    Mit einem mulmigen Gefühl zog er und schaute aus dem Augenwinkel auf die Karte. Er lächelte.
    „Ich rufe [Mystic Swordman LV2] im Angriffsmodus. (ATK 900)
    Zerstöre sein Monster!“
    Der kleine Krieger in seiner silber- und lilafarbenen Rüstung lief los, setzte zum Sprung an und stieß sein Schwert durch die gesetzte Karte hindurch, wodurch sie, ohne dass man die Vorderseite sah, in kleine Dreiecke splitterte und verschwand.
    „Ich denke, ich habe keinen Grund, dir den Effekt meines Schwertkämpfers näher zu erklären.“
    Abfällig sah er zu Daniel hinüber, vielmehr zu der Person, die diesen zu kontrollieren schien.
    „Eine Karte verdeckt… und fertig.“
    Für einen Augenblick begann Fukuin dann jedoch zu zweifeln. Was, wenn er sich täuschte und Daniel gerade wirklich er selbst war und gar nicht von jemand anderem gesteuert wurde? Diesen Gedanken hatte er verdrängt, weil er ihn nicht akzeptieren wollte.
    „Zweifelst du schon an mir? Du bist ein schlechter Freund…“, tadelte ihn sein Gegenüber.
    „Ich bin nicht… dein Freund!“, betonte Fukuin jedoch im gleichen Atemzug und hob seinen Arm und zeigte auf Daniel.
    „Ich bin … sein Freund!“
    „Dann wird es mir eine Freude sein, seinen Schmerz mit dir zu teilen.“
    Die Stimme des Jungen verzerrte sich dabei, als ob mehrere verschiedene Phasen sich mit seiner eigenen überlagerten.
    „Ein Monster im Angriffsmodus! [Batteryman – N] (ATK 1400)“, läutete jene neue Stimme ihren Zug ein, nachdem sie eine Karte ihrer Hand hinzugefügt hatte.
    Eine schmale und kleine Kreatur erschien auf dem Spielfeld. Wie der Name vermuten ließ, hatte sie das Aussehen einer Batterie. Diesem hinzu kamen aber noch je ein Paar Arme und Beine an den Seiten und ein Kopf über dem Pluspol. Eine grünliche Aura überzog die grau-weiße Oberfläche und die Vier auf der Brust des Monsters begann zu leuchten.
    Batteriemänner? Ist das … Daniels Deck?
    „Fühl den Schmerz! Angriff!“, befahl die Stimme.
    Die elektrische Ladung sammelte sich und schoss in Form eines Blitzes über den Boden auf den Krieger zu und durchbohrte ihn förmlich, woraufhin dieser sich in seine Einzelteile auflöste. Jedoch wurde auch sein Besitzer getroffen und schrie gequält auf.
    (LP Fukuin: 4000 -> 3500)


    „Was… Was war das?“ stöhnte Fukuin. Sein rechter Arm mit der Duelldisk hing schlaff herunter, er spürte kaum noch was darin, so taub kam ihm seine Gliedmaße vor.
    „Das war nur eine Kostprobe… Hast du es begriffen…? Was wirklich auf dem Spiel steht…?“
    „Was meinst du?“
    „Egal… bald wirst du es schon merken?“, suggerierte ihm die Stimme hämisch.
    Fukuin wich einen Schritt zurück, als er mit einem Bein wegrutschte, und bäumte sich mühvoll neu auf.
    „Wer zum Teufel bist du? Was willst du?“
    Daniel begann hinterhältig zu grinsen.
    „Ich bin ein Dämon, ein Dämon der Nacht… und du bist meine Beute! Mein Name hat keine Bedeutung...“
    „Ich weiß nicht, was das alles soll, aber… so einfach mache ich es dir nicht!“
    „Wir werden sehen. … Eine Karte verdeckt. Und Zugende, womit mein Batteriemann – N 500 ATK verliert, weil sich kein weiterer Batteriemann auf dem Feld befindet. (ATK: 900)“


    Die Zähne zusammen gebissen streckte Fukuin seine linke Hand zu seinem Deck aus. Der rechte Arm war nach wie vor taub und ließ sich nahezu nicht mehr bewegen.
    Was ist nur mit meinem Arm?! Mist verdammter!
    Entschlossen blickte er auf die gezogene Karte. Ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht.
    „Ich beschwöre [Hayabusa Knight] (ATK: 1000)! Angriff!“
    Der menschenähnliche Falke in seiner Ritterrüstung war noch nicht einmal vollständig erschienen, da stürmte er schon auf den nur halb so großen Batteriemann zu und zerteilte ihn mit seinem Säbel.
    (LP Daniel: 4000 -> 3900)


    Daniel zeigte sich völlig unbeeindruckt, selbst als sich der Falkenmann vor ihn stellte und mit seiner Waffe für einen weiteren Schlag drohend ausholte.
    Wie ich dachte, nur ich bin von diesen ’Auswirkungen’ betroffen… Es hätte schlimmer sein können…
    „Wie töricht“, bedauerte die verzerrte Stimme den zweiten Angriff des Monsters.
    „Glaubst du wirklich, dass es so einfach wird?“
    Fukuin verstand nicht. Würde sein Gegner mit der verdeckten Karte seine Attacke kontern?
    Plötzlich verschwand der leere Blick in Daniels Augen und diese fanden zu ihrem alten Glanz zurück. Fukuin stockte der Atem, wie der Ritter unerbittlich seinen Hieb ausführte.
    (LP Daniel: 3900 -> 2900)


    Schmerzerfüllt krümmte Daniel sich den Bauch haltend und sank in die Knie.
    „Aaaah… es tut so weh…“, klagte er dabei Mitleid erregend mit seiner eigenen Stimme, und sah dann verstört zu seinem Gegenüber hoch, „Fukuin…? Wieso…? Aaah…“
    Völlig erstarrt, beobachte Fukuin geschockt, welche Folgen sein Angriff bei seinem Gegner hatte.
    „Scheint… als wäre es dir endlich klar geworden…“, kehrte die zweite, andere Stimme zurück. Zeitgleich erhob sich der Körper des Jungens wie von selbst, keine Anzeichen von Schmerzen.
    „Lass dich nicht täuschen… solange ich diesen Körper steuere, verspürt der Junge keine Schmerzen, aber… das heißt nicht, dass er keine Verletzung davon trägt.“
    „Du…!“, schnaubte Fukuin, den diese Stimme aus seinem Schock zurückholte.
    Daniel ignorierte ihn jedoch und ließ eine der verdeckten Karten sich öffnen.
    „[Damage Condenser]… Damit kann ich mir nun ein Monster mit gleich viel oder weniger ATK wie der Schaden, den ich erlitten habe, aus meinem Deck beschwören. Und ich wähle… [Battery Man D] (ATK: 0)“
    Sich eine seiner Handkarten entledigt, grinste er hinterhältig und platzierte das gewählte Monster in Angriffsposition auf der Duelldisk.
    Beim Betrachten des im Vergleich zum vorherigen gewaltig wirkenden Batteriemannes überlegte Fukuin fieberhaft. Wie könnte er jetzt noch guten Gewissens angreifen? Er wusste, er könnte nicht.
    „Ich setze eine Karte verdeckt… Fertig!“


    „Fu fu fu, … ergibst du dich endlich deinem Schicksal … jetzt wo du es begriffen hast? Es ist entweder der Junge… oder du! Also, nimmst du den Tod des Jungen in Kauf… oder gibst du auf und verreckst lieber selbst jämmerlich?!“
    „Was für eine Frage soll das sein?“, war Fukuin es satt, dass sich die Stimme über ihn lustig machte. Nichtsdestotrotz hatte sie Recht, soviel wusste er. Aber wie sollte er sich entscheiden, er… oder Daniel…?
    „Ich werde einen Freund nicht betrügen, da bin ich sicher!“ verkündete er selbstbewusst seine Entscheidung.
    „Also willst du selbst sterben?!“
    „Nein, weil es noch etwas gibt, dass ich schaffen will, …aber ich habe keine Angst… Nach allem, ich bin bereits so gut wie tot!“
    Daniel hielt sein schadensfrohes Lachen nicht zurück.
    „Es gibt niemand, der nicht Angst vor dem Tod hat… aber gut… Ich werde sie dich gewahr werden lassen…die Furcht, im Nichts zu verschwinden!“
    Er zog eine Karte vom Deck und steckte sie sofort in seine Duelldisk.
    „[Battery Charger]! Indem ich auf 500 Lebenspunkte verzichte, kann ich einen Batteriemann von meinem Friedhof zurückkehren lassen… Erscheine, [Batteryman AA]!“
    Eine weitere dieser Batterien mit Armen und Beinen erschien auf dem Feld und begann bläulich zu leuchten. (ATK: 0 -> 1000).
    (LP Daniel: 2900 -> 2400)


    „Ich kenne den Effekt, aber was bringt es. Nun sind unsere Monster gleich stark.“
    „Wenn du den Effekt wirklich kennst, wüsstest du, dass ich noch nicht fertig bin!“ verbesserte ihn Daniel aber sofort. Er hielt eine Karte aus seiner Hand hoch und drehte sie so um, dass Fukuin die Vorderseite nun sehen konnte.
    „Inferno Reckless Summon?!“ stammelte dieser beunruhigt den Namen der Karte.
    Nicht schon wieder die…
    Wenn er den Effekt einer Karte inzwischen sicher kannte, dann von dieser.
    Während sein Gegner zwei weitere Batteriemänner AA auf seine Disk legte, starrte Fukuin unzufrieden auf sein Deck.
    „Wirst du keine zusätzlichen Monster beschwören…?“, fragte Daniel kritisch, aber zugleich blickte er schadenfroh, als ob er bereits wüsste, dass dieses nicht möglich war.
    „Mach weiter… Ich besitze nur einen Hayabusa Ritter.“
    Widerwillig musste Fukuin mit Ansehen, wie nun alle drei der AA noch stärker zu leuchten begannen und Funken untereinander austauschten.
    (ATK: 1000 -> 3000; 2x 0 -> 3000)
    Er griff sich an seinen rechten Arm. Das taube Gefühl hatte ein wenig nachgelassen, dafür machte sich nun ein unangenehmes Ziehen an der gleichen Stelle breit. Mit Mühe gelang es ihm dennoch, den Arm anzuheben und ihn schützend vor sich zu halten.
    Daniel wendete sich von ihm ab und schaute ihn verächtlich aus dem Augenwinkel an, während er seine Brille auf der Nase zurechtrückte.
    „Du bist eine Enttäuschung… Verschwinde aus meinen Augen… und stirb!“
    Die verschiedenen Phasen, die die momentane Stimme Daniels formten, schwankten noch stärker, als er den Angriff deklarierte.
    „Dreifache Attacke mit Voltage Discharge!“, schrie er voller Wut.



    1.7 Night of the Wolves – Ende




    Eigene Karten (Ja, nun hab ich doch auch eine benutzt J ):


    Batteryman – N
    Licht/Donner - Effekt/4/1400/0
    Während jeder deiner Endphasen, verringere die ATK dieser Karte um 500, wenn du kein “Batteryman“ Monster außer “Batteryman – N“ kontrollierst. Während jeder deiner Endphasen, erhöhe die ATK dieser Karte um 500, wenn du ein “Batteryman“ Monster außer “Batteryman – N“ kontrollierst.

  • Erstmal... Minako > Mizuki xD


    Die ist ja mal nur lecker... wenn auch iwie unheimlich... egal xD Und diese Metapher (oder so) am Anfang, erinnerte mich voll an meine Freundin xD


    Tjoa, Kentarou hat nur ausgesprochen, was wir wohl alle vermutet haben... aber spätestens seid dem Duell mit Daniel ist klar, dass dem nicht so ist.


    btw: Batteriemänner können alles, und Krieger... nicht xD Deswegen wäre ich für nen Sieg für Daniel, aber er wird wohl doch untergehen ;)

  • Das mit dem arbeiten ist nicht immer so. Nächste Woche geht das Studium weiter, da hat man wieder Zeit mitten in der Nacht durchs Netz zu streifen.


    Nochmal zu den Duellen: ich hoffe ihr habt mich da nicht falsch verstanden, ich bin keine Gegner von duelllosen (welch schreckliches Wort / 3x l) Folgen. Aber nun ist ja ein Duell da und damit ist die Sache gegessen.


    Da sind wir auch gelich bei der Folge: welch romantische Szene an der Küste der Insel. Einglück hat das Mizuki nicht gesehen :angel: Also mutiert der liebe Fukuin zu einem echten Mädchenschwarm. Der Beginn in den Quellen war auch recht hübsch, hat man die Insel noch ein wenig kennengelernt und unsere drei MC's haben auch ihre Anteile bekommen. Da hatte ich kurz mal zu tun hinterher zu kommen, wer was gesagt hat, kann aber auch daran liegen das ich etwas übermüdet bin.
    Ich kann da -Sinthoras- nur recht geben, dass Kantarou das gesagt hat was nach den ersten Folgen jeder dachte, aber in der letzten Folge sich schon abzeichnete, das es wohl nicht so ist. Irreführung gelungen -> dafür gibts nen:daumen: .
    Nun aber das Duell: auf jedenfall besser als die anderen, bleibt ja noch abzuwarten wie es weitergeht, denn auch ich bezweifle das der gute Fukuin den Kürzeren zieht. Hübsch ist auch dieses nicht ganz normale Duell, sprich kein Spiel der Schatten aber doch irgendwie anders. Bleibt abzuwarten was dahinter steckt.


    so far
    -=GhostRider=-

    Zitat von Blastoise


    Wir spielen schließlich Yugioh, nicht Golf !!!
    (zum Vergleich: die Mitgliedschaft im Golfclub kostet ca. 160€ im Monat, und Golf wird schon als relativ exklusives Hobby betrachtet)

  • Zitat

    Zu den "H"-Waren gehts 2 Straßen weiter nach da und dann links
    (ts ts ts xD )


    Kenn ich bereits. Bin dort Stammkunde XDDDD


    Sonst...


    Ich traue meinen Augen nicht O_O
    Die Augenkrebsverursachenden engedeutschten Namen sind endlich weg! XDDD
    Aber, nur hapert es immer noch mit den Namen, da wenn du japanische Namen verwenden möchtest Hayabusa-Knight und Reckless Summon falsch wäre^^


    Hayabusa-Knight = Falcon Knight
    Inferno Reckless Summon = Raging Summoning of Hell


    Wenn du es unbedingt wissen möchtest^^
    Ansonsten hast du große Fortschritte gemacht diesbezüglich und deiner Story, glaub mir, du wirst immer besser.

  • Hmm schon ne Weile her, dass ich mich in diesem Thread gemeldet habe, was daran lag, dass ich dauernd schon beim Korrekturlesen meine Gedanken reinschreib. XD


    Aber ich finde den Verlauf bisher ordentlich, weißte ja. Ich schleime dich ja genug voll. XD


    Ich finde es gemein, in was für eine Lage du Fukuin gebracht hast.
    Opfert er sich oder Daniel?
    Btw find ichs cool, dass er schon nach einem Treffen so an ihm hängt.^^
    Btw2: Daniel erinnert mich an Sho. XD


    So, die erfundene Karte find ich ok.
    Ich denke aber, du wartest noch mit besserem auf.^^
    Wenn du mal kreative Hilfe brauchst, wobei du die wohl net brauchen wirst, frag mich ruhig nach Karten.^^


    Ansonsten tolle FF, toller Schreiber, toller Postcounter +1! xD


    Edit/ Huch, gleich ne neue Folge?! O___O