Pot of Dichotomy – Eine vernünftige Alternative?

Topf der Trägheit wurde verboten und viele Spieler suchten eine Alternative, die diesen Topf ersetzen kann. Daigusto Emeral hat in den letzten Wochen diese Funktion erfüllt, solange die Decks Zugriff auf Rank 4 XYZ-Monster hatten. Doch nun erscheint ein neuer Topf, auf den viele Spieler gewartet haben. Doch hat sich das Warten wirklich gelohnt?

Normale Zauberkarte

Am Beginn deiner Main Phase 1: Wähle 3 Monster mit verschiedenen Typen in deinem Friedhof; mische alle 3 ins Deck und ziehe dann 2 Karten. Du kannst in dem Spielzug, indem du diesen Karte aktivierst hast, keine Battle Phase durchführen.

Auf den ersten Blick wirkt die Karte sehr stark. Man kann zwei Karten ziehen, wenn man drei Monster ins ein Deck zurück mischt. Doch schon auf den zweiten Blick fallen die Nachteile der Karte auf. Erstens müssen es drei Monster mit verschiedenen Typen sein. Viele neue Decks werden damit Probleme haben, da sie als Themendecks konzipiert sind, die selten mehr als ein oder zwei unterschiedliche Typen spielen werden. Viele Decks, in denen Topf der Trägheit eine Schlüsselkarte war, können den neuen Topf also kaum benutzen. Diese Decks können den neuen Topf nur ausspielen, wenn sie Handtraps, wie Effektverschleierin oder Maxx "C", spielen und wenn sie XYZ- oder Synchrobeschwörungen durchführen und dadurch verschiedene Monster mit verschiedenen Typen in den Friedhof bekommen. Durch diese Einschränkung ist die Karte auch für fast alle Decks im derzeitigen Metagame nicht zu gebrauchen. Drachenherrscher wollen die Drachen im Friedhof haben und spielen deswegen fast nur Drachen.Das Magiebuchdeck spielt wenige Monster, von denen fast alle Hexer sind. Aber die Evilswarms könnten das Potenzial des neuen Topfs richtig ausschöpfen, da fast alle ihre Monster unterschiedliche Typen haben. Ob sie den Topf wirklich spielen würden, muss man noch sehen.

Falls man den Pot of Dichotomy aktiviert hat, darf man weiterhin in diesem Zug keine Battle Phase durchführen. Dies ist eine weitere, sehr starke Einschränkung. In vielen Situationen ist es essenziell, ein gegnerisches Monster zu zerstören und ohne eigene Battle Phase ist dies eine sehr schwere Aufgabe. Ich glaube, dass diese Einschränkungen besonders den Evilswarms weh tun wird, da es eine ihrer größten Stärken (neben Übelschar-Ophion) ist, sehr schnell, sehr viel Schaden zu verursachen. Man kann durch die Aktivierung zwar Kartenvorteil erwirtschaften, verliert aber eine wichtige Phase seines Zuges und somit meistens einen kompletten Zug. In dem derzeitigen Metagame kann ein verlorener Zug schon über Sieg oder Niederlage entscheiden und somit scheint der Pot of Dichotomy etwas langsam. Das andere sehr starke Deck, das den Pot spielen kann, ist das Constellar-Deck, in dem die Karte auch noch besser aufgehoben ist, da das Deck durch die Option auf Sternzeichen-Kundler Pleiaden oder Nummer 61: Volcasaurier, weniger Probleme mit einem Zug ohne Battle Phase bekommen sollte.

Die letzte Einschränkung besagt, dass die Karte nur am Anfang der Main Phase 1 aktiviert werden kann. Auch dies ist eine eher nervige Einschränkungen, da man dadurch den Topf nur einmal pro Zug aktivieren kann und zusätzlich nicht durch eine XYZ- oder Synchrobeschwörung Monster in den Friedhof zu bekommen, die man dann mit dem Topf wieder reinmischen möchte. Diese Einschränkung wirkt auf den ersten Blick nicht so schlimm, kann aber aber in vielen Situationen nerven, da man erst einen Zug lang den Friedhof füllen muss, um dann im nächsten den Topf aktiveren zu können.

Es hört sich also so an, als ob die Karte nicht besonders gut ist, aber sie hat sicher nicht nur Nachteile. Welche Decks können den Topf potenziell gut benutzen? Sollte man sich die Karte jetzt kurz nach der Sneak Preview besorgen?

Direkt nach dem Lesen des Topfs war mir klar, dass ein Deck, das Topf der Trägheit geliebt hat, den Pot of Dichotomy ähnlich lieben wird, da es sehr langsam ist und somit nicht auf jede einzelne Battle Phase angewiesen ist:

Das T.G.-Deck spielt, besonders in der Stun-Version, sehr wenige Monster und lebt davon, dass alle Monster Floater sind und sich selber suchen. Wenn das Deck dann irgendwann leer ist, sind die Monster ziemlich nutzlos und wirken wie schwache Beatsticks, mit denen man nichts mehr anstellen kann. Zu den 3 Hauptmonstern spielt das Deck manchmal auch noch weitere Monster, wie Trübe Flamme Zerberus. Der Zerberus ist, ähnlich wie die T.G.-Monster, ohne weiteres Ziel im Deck fast nutzlos und kann durch den Pot of Dichotomy noch ein weiteres Ziel im Deck bekommen. Mit einem Trübe Flamme Zerberus und T.G. Schläger kann man außerdem sehr schnell eine Synchronbeschwörung zu Schrottdrache oder Sternenstaubdrache durchführen. Damit wären schon die Aktivierungsbedingungen des Topfs für die nächste Runde erfüllt. Dieses Deck zeigt auch gleich, welche Voraussetzungen ein Deck erfüllen sollte, das den Pot of Dichotomy spielen möchte. Es sollte relativ einfach drei verschiedene Monstertypen auf den Friedhof bekommen und zusätzlich nicht viele Probleme damit haben, eine Battle Phase zu verpassen. Außerdem wäre es von großem Vorteil, wenn man mit den recycelten Monstern noch etwas anstellen kann und die Karte nicht nur aktiviert, um mehr Karten zu ziehen. Da das derzeit stärkste Deck aber kaum von Kräfte Rauben eingeschränkt wird, ist das T.G.-Deck keine besonders gute Wahl im derzeitigen Metagame. Können denn auch stärkere Decks von der Karte profitieren?

Das Mermail-Deck besteht aus dend rei verschiedene Typen Aqua, Seeschlange und Fisch und durch die Spielmechanik das Themas, ist es dem Deck möglich ihren Friedhof sogar schon im ersten Zug so zu füllen, dass sie den Topf dann im zweiten Zug aktivieren könnten. Sie können durch den Topf beispielsweise Atlantische Dragoner noch ein zweites mal benutzen oder eine wichtige Atlantische schwere Infanterie in das Deck zurückmischen, um mit ihr dann ein nervendes Monster zu zerstören. Es stellt sich nur die Frage, ob das Mermail-Deck nicht zu sehr auf die Battle Phase angewiesen ist und der Topf das Deck zu langsam machen würde. Da ich kein großer Kenner des Decks bin, bin ich da auf eure Hilfe angewiesen. Falls jemand den Topf in dem Deck schon getestet hat, würde ich mich über Testberichte freuen. In der Theorie hört sich der Topf jedenfalls relativ stark an, auch weil er bei der Kontrolle des Friedhofs für Moulinglacia der Elementarlord hilft. Trotzdem glaube ich, dass es gegen die Drachenherrscher ohne Battle Phase zu Problemen kommen könnte.

Das neue XYZ-Monster Meliae of the Trees, bringt die längst gewünschte Verstärkung für die Pflanzendecks und wegen dem schnellen Zugriff auf Synchromonster, dem Millen durch Karten wie Kartenkavallerist und der generellen Mannigfaltigkeit an Monstertypen im Deck (Insekt, Pflanze, Drache, Maschine, Geflügeltes Ungeheuer eventuell noch Krieger und Ungeheuer oder Hexer), wird das Deck genug Ziele haben, die man in das Deck zurückmischen kann. Hier sehe ich die Karte noch ein Stück stärker als im Mermail-Deck und glaube deswegen, dass ein oder zwei Kopien der Karte in dem Deck gespielt sicherlich werden. Aber auch bei den Pflanzen muss man schauen, wie wichtig die Battle Phase ist.

Ein weiteres (aber für das Metagame nicht relevante) Deck, das die Karte sehr gut benutzen kann, ist das Utopiadeck. Dieses Deck versucht mit Karten wie Kagetokage, Beschwörungsmönch oder Goblindbergh, Nummer 39: Utopia zu beschwören und diesen Utopia dann mit ZW-Monstern auszurüsten. Dieses Deck ist auch nicht so extrem auf die Battle Phases angewiesen, da ein ausgerüsteter Utopia sehr schwer zu zerstören ist und ruhig eine Runde lang liegen kann.

Außerdem können, wie schon erwähnt, Evilswarms und Constellars die Karte eventuell spielen. Auch Wind-Ups und Gadgets werden die Karte sicherlich testen. Weiter könnte die Karte auch in Decks, die sich um die Karte: Eine Kiste voller Freunde drehen gespielt werden, um weitere Ziele in das Deck zu mischen.

Wie ihr sicher schon lesen konntet, bin ich mir selber bei der Beantwortung dieser Frage nicht richtig sicher. Die Karte füllt eine Nische, die bisher nur Daigusto Emeral füllen konnte, macht zusätzlich aber auch noch Vorteil. Die Frage ist nur, ob es sich lohnt für den Vorteil von einer Karte, was im heutigen Format nicht besonders viel ist, die ganzen Nachteile zu akzeptieren. Deswegen glaube ich auch, dass Decks mit vielen Level 4 Monstern immer noch eher auf Daigusto Emeral zurückgreifen werden. Ich denke, dass die Karte, solange es die Drachenherrscher noch gibt, zu langsam ist, um auf einem Premier Event große Erfolge zu erzielen. Die Battle Phase ist leider zu wichtig, da man ohne sie ein Feld mit Mecha-Phantomungeheuer Drachossack und zwei Token kaum wegbekommen kann. Decks, die die Karte benutzen, sollten also nicht zu sehr von der Battle Phase abhängen und sollten sich somit auch auf ihre Zauber- und Fallenkarten verlassen können, oder Monster haben, die auch mal eine Runde lang überleben können.

Falls die Drachenherrscher auf der nächsten Liste der Verbotenen und Limitierten Karten (semi-)limitiert werden und das Format nicht aufgrund anderer Karten extrem schnell bleibt, dann kann ich mir vorstellen, dass die Karte noch stärker wird, da sie, ähnlich wie Scherbe der Gier in einem langsamen Format wirklich stark sein kann.

Was haltet ihr von dem neuen Topf? Habt ihr schon mit ihm getestet? Glaubt ihr, dass viele Decks ihn spielen werden? Habe ich wichtige Decks vergessen, in denen der Topf extrem stark ist? Da ich sicher keinen Überblick über die komplette Landschaft des Kartenspiels habe, bitte ich euch gerne darum mich zu korrigieren oder den anderen Lesern weitere interessante Einsatzmöglichkeiten des Topfes zu zeigen.