Retro Rating: Das Ende von Anubis

So, liebe TCG-Gemeinde. Im vierten Rating meiner Zeitreise geht es um die Secret Rare Karte Das Ende von Anubis aus AST - der letzten Edition damals, wo es noch regulär 2 Secret Rares pro Erweiterung gab.


Anubis war in der ägyptischen Mythologie der Totengott. Einige kennen ihn als Schakal, andere wiederum als Mensch mit einem schwarzen Hundekopf. So auch das Artwork, wo er als letzteres dargestellt wird. Im Hintergrund sieht man eine typisch ägyptische Kammer, in welcher sich unser mit Schmuck bestückter Freund in einer gebückten Pose in einer Aura um ihn herum befindet. Insgesamt ein schönes Artwork.


Als Unterweltler-Monster hat er leider nicht viel Support. Eine Möglichkeit wäre es, ihn mit Törichtes Begräbnis auf den Friedhof zu legen und dann mit Ewiger Alptraum zurück auf die Hand zu holen oder mit Ruf der Gejagten als Spezialbeschwörung zu beschwören.

Die Methode mit Ewiger Alptraum erfordert allerdings 2 Finsternis-Monster mit 0 DEF im Friedhof. Außerdem kann er im Tausch für 2 neue Handkarten durch Verlockung der Finsternis von der Hand aus dem Spiel entfernt werden. Im Friedhof wäre er ein Ziel für Finsterer bewaffneter Drache. Als Monster der Stufe 6 benötigt er normalerweise 1 Tribut. Alternativ kann man für seine Beschwörung auch gegnerische Monster benutzen, indem man Seelentausch oder Sturmkraft der Monarchen verwendet, oder ihn durch Mausoleum des Kaisers und Düsterer Yorishiro beschwört.


Wertetechnisch sind 2500 ATK für ein Monster der Stufe 6 schon sehr gut. So reicht dieser Wert heute aus, um spielstarke Monster wie Einbildungsunterweltler, Majestätsunterweltler, Jinzo, Dunkler Herrscher Ha Des, Maskierter-HELD Dunkles Gesetz, den klassischen Monarch-Monstern und beispielsweise El Schattenpuppe Winda Einhalt gebieten zu können. 0 DEF sind dagegen grottig und man sollte darauf achten, dass er niemals in der Verteidigung liegt, denn dann kann ihn sogar ein Baumfrosch überrennen. Daher ist besondere Vorsicht vor Buch des Mondes und der in letzter Zeit beliebter gewordene Feindkontrolle geboten. Er wurde also ganz klar als Beatstick konzipiert.


Sein Effekt besagt, dass während er offen liegt alle Monster-, Zauber- und Fallenkarteneffekte, welche eine oder mehrere Karten im Friedhof als Ziel wählen, annulliert. Darüber hinaus werden selbige Effekte, die sich im Friedhof aktivieren, auch außer Gefecht gesetzt. Effekt Nummer 1 erinnert stark an Tal der Toten, Nummer 2 an einen Verschnitt von Verbotener Friedhof, Entlarven und Abyss-Bewohner. Im Gegensatz zu letzterem ist allerdings jeder Friedhof betroffen, also muss das eigene Deck für seinen Einsatz schon einmal abgestimmt sein, damit man sich möglicherweise nicht selber blockiert.


An momentan gespielten Decks kann unser ägyptischer Herrscher vor allem gegen die Burning Abyss-Monster und El Schattenpuppe Winda auftrumpfen.

Ruf der Gejagten, Elementar-HELD Schattennebel, Trümmerdrache und Felis, Lichtverpflichteter Bogenschütze kein Thema mehr. Löwenzahn-Löwe produziert keine Tokens mehr und die Elementarsucher aus SRL (Mystische Tomate und seine Kollegen) können auch keinen Nachschub mehr holen. Kuribandit kann in der End Phase nichts mehr machen und sowohl Der Mathematiker als auch Kartenkavallerist belohnen nach ihrem Ableben nicht mehr mit einer zusätzlichen Handkarte. Ebenfalls bieten bereits verbrauchte Kopien von Durchbruchfähigkeit und Fähigkeitserbe keine weiteren Zwecke mehr im Friedhof, wodurch sie sich sonst immer gegenüber anderen Fallenkarten abgehoben haben. Gegen das Gishki-Themendeck setzt The End Of Anubis mit Gishki-Schatten, Gishki-Vision, Gishki-Ungeheuer und Gishki-Wasserspiegel wichtige Karten außer Gefecht und auch die bei uns im TCG-Raum in den Startlöchern stehenden Nekroz-Monster müssen sich ohne Herold des Bogenlichts, Neckroz Of Valkyrus und (im Friedhof) Nekroz Kaleidoscope zufrieden geben.


Allerdings kann man ihn wegen seinem Effekt nicht einfach wahllos ins Deck schmeißen, zumal er eben durch seine Stufe mindestens 1 Monster oder eine der oben genannten Supportkarten benötigt. Auch ist er den gegnerischen Karteneffekten alleine schutzlos ausgeliefert und immer auf Rückendeckung angewiesen, damit er den bei seiner Beschwörung verursachten Kartennachteil wieder ausgleichen kann, um gewinnbringend zu sein. Dazu kommt eben, dass viele Decks Abyss-Bewohner leichter rausbekommen. In dieser Hinsicht hat The End Of Anubis leider das Nachsehen. Den größten Nachteil sehe ich allerdings darin, dass er durch seinen Effekt auch einen selber blockieren kann und er sich dadurch nur in einem angepassten Deck spielen lässt.


Fazit:


Zusammengefasst: So schön sein Effekt und die ATK für seine Stufe auch letztendlich auch sind, so schwierig ist es ihn trotzdem auf dem Spielfeld zu halten. Vor allem dann, sollte er in die DEF gelangen. Leider ist er alleine auch nicht stark genug, um gegen so manche Bossmonster antreten zu können, sondern er ist immer auf Schutz angewiesen. Fehlt dieser, verlässt er relativ schnell das Spielfeld. Dazu eben allgemein der Nachteil, dass der Effekt für beide Spieler gilt und er nur in angepassten Decks spielbar ist. Das zieht seine Bewertung auf 4,5 Punkte runter.


Ich hoffe, dass euch mein Rating gefallen hat. Wie immer würde ich mich im Diskussionsthread über Meinungen und Anregungen freuen.


Bis zum nächsten Rating.


Mit freundlichen Grüßen

CardLord91