Vs Facts: Einstieg Metagame

Einstieg Metagame


Hallo ich begrüße euch Heute zur ersten Ausgabe unserer wöchentlichen Vs- Kolumne. Am Anfang unserer Serie wollen wir einige einführende Artikel stellen, die dazu dienen sollen, eine gemeinsame Basis für weitere Artikel zu schaffen. Den Anfang für diese Woche mache ich mit einem Artikel zum vorherrschenden Metagame im Golden Age.


Da dies ein einführender Artikel ist, beginnen wir erstmal mit einer Begriffserläuterung. Metagame, viele von euch werden sich möglicherweise fragen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt, Andere haben schon eine vage Vorstellung von diesem Begriff und wieder Andere wissen schon genau wovon ich rede. Ich werde versuchen diesen Artikel so zu verfassen, dass man ihn auch ohne Vorkenntnisse versteht.


Also unter Metagame, wörtlich das Spiel im Spiel, versteht man alle Entscheidungen, die Spieler treffen, noch bevor das Spiel begonnen hat. Bei Kartenspielen beziehen sich diese Entscheidungen auf die Auswahl der Karten, die sie spielen. Dies bezieht sich auf deren Decks, als auch auf die Anzahl der Kopien, die sie von einer bestimmten Karte spielen. Ich werde hier ein Beispiel einführen, um meine weiteren Ausführungen zu erläutern.

Wir stellen uns vor, wir gehen zu einem Turnier mit 10 Spielern. 5 davon spielen ein bestimmtes Deck, z.B. Big Brotherhood, ein Deck, was auf dem Power-upen von Brotherhood Charakteren beruht, die dann mit Lost City für jedes Power-up +3 Angriff und +3 Abwehr bekommen. Wir haben also ein Metagame, in dem viele Spieler Big Brotherhood spielen. Wenn diese Spieler erfolgreich sind, haben wir demnach ein Metagame, in dem Big Brotherhood Decks im weiteren Verlauf erfolgreich sind. Und mit diesem Wissen gehen wir nun zum Turnier. Wissen wir aus Erfahrung, dass unser Deck ein schlechtes Match up hat, d.h. das wir von 10 Spielen gegen das Deck im Schnitt weniger als 5 Spiele gewinnen, haben wir schlechte Chancen das Turnier zu gewinnen.


Das führt uns zu einem weitern neuen Begriff: Metagaming.


Wir wissen ja schon, dass das Metagame alle Entscheidungen der Spieler bezeichnet, die sie vor dem Spiel treffen. Metagaming bezeichnet alle Vorgänge die dazu dienen, aus den vermuteten oder tatsächlichen Metagame einen Vorteil zu erlangen. Dies kann die Wahl des Decks als ganzes, oder auch nur das Verwenden von bestimmten Karten betreffen.

Hier in unserem Fall wäre Unmasked ein gutes Beispiel für eine Karte die häufig fürs Metagaming benutzt wird.


Unmasked verhindert das Power-upen, und hinterlässt unserem Gegner ein Spielfeld mit durchschnittlichen Charakteren, deren Angriffs- und Verteidigungswerte er nicht mehr durch ein Power-up erhöhen kann. Wir haben nun durch die Berücksichtigung einer einzigen Karten (je nachdem wie oft wir Unmasked spielen), unser Match-up gegen das meist gespielte Deck in dem Turnier verbessert. Wichtig ist hier aber auch zu erkennen, das Spiele nicht durch einzelne Karten gewonnen werden. Unmasked erhöht zwar unsere Chancen zu gewinnen, aber wir sollten nicht denken, das wir nun Matches gegen auf Power-up basierende Decks automatisch gewonnen haben. Denn die Karte im Deck zu haben heißt natürlich nicht, die Karte auch immer zur rechten Zeit zu ziehen. Ziehen wir die Karte, die unser Match-up verbessern sollte, nicht, so stehen wir eben wieder dem selben schlechten Match-up gegenüber wie vorher. Hinzu kommt, dass dieses ins Deck nehmen solcher Karten auch bedeutet, dass wir andere Karten dafür raus nehmen, was dazu führt, dass die Grundstrategie unseres eigenen Decks geschwächt wird. Das bedeutet, selbst wenn wir diese Karten (oft Hate-Karten, oder Hates genannt) gegen die besagten Decks ziehen, können wir dadurch verlieren, dass wir bestimmte Schlüsselkarten nicht ziehen, da unser Deck durch die Hates inkonsistenter geworden ist. Hinzu kommt, dass solche Hates meist nichts zur Grundstrategie des Decks beitragen, und zu toten, also nicht einsetzbaren, Karten gegen andere Decks werden, deren Strategie nicht von unseren Hates betroffen werden.


Nun sind auch manche Decks geeigneter für Hates, als Andere. Ein Deck mit der Option Plot Twists aus dem Deck zu suchen, kann es sich erlauben nur eine Kopie von Unmasked ins Deck zu spielen, während andere Decks 4 spielen müssten, um im richtigen Moment an die Karte zu kommen.

Eine andere Variante, die aber Einsteigern oft nicht vorbehalten ist, wegen ihres begrenzten Kartenpools, ist es seine Deckwahl an sich dem Metagame anzupassen.


Um wieder zurück zu unserem Beispiel zu kommen, Big B, oder alle Power-up Varianten sind Decks, die sich komplett dem Kampf verschrieben haben, und hier nahezu alle anderen Decks deklassieren, da +3ang/+3def für eine Handkarte, und das im Angriff und der Verteidigung, so ziemlich das Effizienteste ist, was es an Combat-Modifiern, also Karten die den Angriffs- und Verteidigungswert von Charakteren verändert, gibt.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, könnten wir uns ein Deck aussuchen, was nicht so aufs Angreifen festgelegt ist.


Ein Child-lock Deck (Anmerkung: hier von gibt es mehrere Varianten ), ein Deck das mit der Karte A Child named Valeria verhindert, das die eigenen Charaktere gestunnt (betäubt) werden, und ihnen mit Catchers Mitt Reinforcement (Verstärkung) gibt, um dann durch Effektschaden, oder durch eine Kombo zu gewinnen, zeigt sich relativ unbeeindruckt von einem Effekt, der den gegnerischen Charakteren höhere Angriffs- und Verteidigungswerte gibt.


X-Stall und New School, zwei Deckvarianten, die darauf beruhen, die Gegnerischen Charaktere zu erschöpfen, und dann in den höheren Runden durch überlegene Charaktere zu gewinnen, zeigen gegen Lost City auch meist gute Resultate.

Der Vorteil bei der Methode, seine Siegchancen durch Deckwahl zu Verbessern, ist der, dass man ein natürliches gutes Match-up hat, dass heißt ohne die oben erwähnten Hates, die das eigene Deck auch schwächen können, und auch erstmal zum Einsatz kommen müssen.

Wir haben dann also den Spieß umgedreht, denn waren wir es zuerst doch, die diese Wahrscheinlichkeiten gegen sich hatten, so sind es nun unsere Gegner, deren Siegchancen rapide abgenommen haben.


Da es nun wahrscheinlich ist, dass wir mit unserem Deck sehr erfolgreich sind, befinden sich die Big B Spieler nun in der Situation, in der wir uns am Anfang dieses Artikels befunden haben. Sie befinden sich in einem Metagame, in dem sie mit ihrem Deck keine oder schlechte Aussichten auf Erfolg haben. Auch sie stehen nun vor der Entscheidung, entweder Karten zu spielen, die uns stören, bzw. die unseres konstant besiegen, oder unsere Art von Deck zu spielen. Wie auch immer sie sich entscheiden, es wird zu einer Veränderung des Metagames führen.


Das waren zwar stark vereinfachte Beispiele, die Realität ist wie immer komplexer, aber ich hoffe, es hat ausgereicht, um euer Verständnis von den Grundbegriffen, und der Tatsache, das sich das Metagame immer dynamisch verändert, zu vertiefen.


Hiermit beende ich den ersten Teil meines Artikels. Weiter geht es nächste Woche, wenn ich euch die momentanen Metagame Decks vorstelle, und versuche, euch die jeweiligen Strategien näher zu bringen.