Es gibt so Themen, die sind zwar einerseits grundlegend, andererseits unterzieht sich ja unsere Spielergemeinde immer mal wieder einer Frischzellenkur. [1] Folglich ergibt es auch Sinn, diese ab und an komplett aufzuarbeiten. Eines dieser Themen ist zweifelsohne Kartenvorteil – es ist so grundlegend, dass man als Spieler eigentlich nicht bis kaum erfolgreich sein kann, wenn man es nicht verstanden hat.


Die aktuelle Situation, bzw. um absolut präzise zu sein: Der Feedback-Thread von d3vils Artikel, zeigt uns 3 Dinge:

  1. Es ist mal wieder an der Zeit, das Thema Kartenvorteil zu behandeln – wenn es Leute schaffen, 3 Seiten lang darüber zu diskutieren, ob Topf der Gier die beste Karte im Spiel ist oder nicht, dann ist relativ offensichtlich etwas falsch gelaufen und die Leute haben schon lange nichts mehr von Kartenvorteil gehört.
  2. Es gibt ein paar sehr geeignete Themen, mit denen ich mich gerne befasse und die sogar DIREKT etwas mit dem Spiel zu tun haben – Hater, ihr werdet es die kommenden Wochen etwas schwerer haben!
  3. Chironomus ist ein Spak. [2]


Nachdem wir das alles mal schön klar gestellt haben, kommen wir jetzt auch direkt zum Auffrischkurs für erfahrene Spieler (wenn euch dieser Teil langweilt, springt direkt zum aktuellen Bezug etwas weiter unten im Artikel) oder eben zur Grundlagenvermittlung für Anfänger.



Was ist Kartenvorteil?


Mit einem Satz: Kartenvorteil ist das A und O in den meisten Sammelkartenspielen und auch im Yu-Gi-Oh! TCG von entscheidender Bedeutung.

Kartenvorteil gewinnt Spiele. So wichtig ist er.


Was genau meint man nun mit "Kartenvorteil"? Nun, ganz einfach: Die Summe aller Karten auf der eigenen Spielfeldseite und in der eigenen Hand entspricht den Karten, die man selbst hat. Genauso zählt man beim Gegner. Vergleicht man nun und hat ein Spieler mehr Karten als der andere, so hat dieser "Kartenvorteil".


Beispiel:


soul kontrolliert ein verdecktes Monster sowie 1 verdeckte Zauber- oder Fallenkarte. Dazu hat er sich mal cool verspielt und keine Handkarten mehr. Sein Gegner Yugi hat 3 Handkarten, aber dafür kein Feld. Trotzdem hat Yugi "Kartenvorteil". [3]


"Früher" war Kartenvorteil nahezu der EINZIGE Faktor, der über Sieg oder Niederlage entschieden hat. Hatte ich in gewissen Formaten 1 bis 2 Karten mehr als mein Gegner, so hatte ich gerade eine 70%ige Chance, das Spiel zu gewinnen. Mehr oder weniger ungeachtet der Life Points! Das lässt sich ebenfalls recht leicht erklären, am einfachsten anhand einer extrem vereinfachten Betrachtung:


Beide Spieler spielen ein Deck, in dem sie nur Vanilla Beatsticks mit 1800 ATK spielen (z. B. Mystischer Jinn der Lampe). Der Spieler, der angefangen hat, spielt einen Jinn in Angriffsposition. Sein Gegner kommt dran, beschwört ebenfalls einen Jinn in Angriffsposition und traded, beide Monster zerstören sich also gegenseitig im Kampf. Er passt.

Der Spieler, der angefangen hat, kommt wieder dran. Er zieht also erstmal eine Karte. Folglich hält er jetzt wieder 6 Kopien von Mystischer Jinn der Lampe in seiner Hand. [4] Sein Gegner hält gerade nur 5.


Er spielt einen Mystischer Jinn der Lampe, greift an, macht somit 1800 Schaden, und passt. Sein Gegner kann jetzt wieder nur abtauschen, verliert aber garantiert das Spiel, egal, was er macht.


Damit haben wir 2 Dinge veranschaulicht:

  1. Kartenvorteil gewinnt Spiele!
  2. Der Spieler, der bei Yu-Gi-Oh! anfängt, ist fast ausnahmslos IMMER im Vorteil (da er "automatisch" einen Kartenvorteil von "Plus 1" in seinem Zug hat)


Ich hoffe, das ist soweit erstmal alles verständlich. Gehen wir nun noch eine Stufe weiter:


Jeder Spieler spielt ein Deck, das aus 20 Kopien von Mystischer Jinn der Lampe und 20 Kopien von Sakuretsu-Rüstung besteht. Um jetzt mal den Faktor "schlecht gezogen" außen vor zu lassen, nehmen wir an, dass jeder Spieler abwechselnd 1 Monster und danach 1 Falle zieht. Was ihr verstehen müsst: Jede Karte in diesem Format tauscht immer "1 zu 1". Das heißt, ich renne entweder mit Mystischer Jinn der Lampe in eine Kopie auf der anderen Spielfeldseite oder ich renne mit meinem Monster in Sakuretsu-Rüstung, was dasselbe Ergebnis bringt: Beide Karten landen im Friedhof.


Erneut ist es egal, wie man es dreht und wendet, am Ende wird wieder der Spieler gewinnen, der angefangen hat. [5]


Diese Vereinfachung ist jetzt schon halbwegs nah an unserem tatsächlichen Spiel. Klar, wir haben Synchros und Zauberkarten und sonstwas, aber häufig verläuft ein Spiel eben so, dass man ständig 1 für 1 tauscht.


Jetzt bringen wir einfach mal 2 Topf der Gier ins Spiel ein und geben sie Yugi (der hat sie in der Serie auch immer gezogen, wenn er sie gebraucht hat). Zieht er die beiden Kopien von Topf der Gier auf seine ersten 12 Karten, so gewinnt er das Spiel.


Lasst das bitte mal auf euch wirken. 2 Kopien einer Karte haben eben dafür gesorgt, dass ein Spieler, der in einem Format keine Chance hatte, SICHER das Spiel gewinnt. Und dann erzählt mir bitte noch mal, dass Topf der Gier nicht die beste Karte im Spiel ist und drückt damit halt auf dem Umweg aus: "Ich habe keine Ahnung, wie wichtig Kartenvorteil ist."


Um das vielleicht etwas zu entkräften: Ja, auch Schwarzes Loch und Wiedergeburt und wie sie alle heißen können Kartenvorteil erarbeiten. Aber keine Karte erarbeitet SO zuverlässig Kartenvorteil wie Topf der Gier. Die meisten anderen Karten können eben irgendwie umspielt werden. Und das reicht vollkommen aus, um den Topf zur besten Karte im Spiel zu machen.

Wenn ein Spieler die Aussage trifft: "Topf der Gier ist die beste Karte im Spiel", so beweist er damit, dass er Kartenvorteil wirklich verstanden hat und auch so einige andere Prinzipien in Erwägung ziehen kann ("Speed" beispielsweise).


So, das reicht jetzt wirklich mal als Grundlage. Kommen wir jetzt endlich auf die aktuelle Situation zu sprechen.



Wie wichtig ist Kartenvorteil im aktuellen Format?


Kartenvorteil ist eine der ELEMENTAREN Ressourcen im Yu-Gi-Oh! TCG. Wie gesagt, es gibt noch mehr und gerade in den letzten paar Formaten nahm deren Bedeutung stetig zu. So nützte es vor ca. 1,5 Jahren nichts, wenn ich gegen einen Lightsworn-Spieler 1 bis 2 Karten Vorteil hatte, wenn der dafür keine Offensive meinerseits zuließ, weil er noch 2 Necro Gardna im Grave hatte und / oder jeden Moment einen Urteilsdrache aufs Feld spammen konnte, der dann nicht nur meinen Kartenvorteil zunichte machte, sondern auch noch den wenig willkommenen Nebeneffekt am Start hatte, meine Life Points mit dem folgenden Angriff gänzlich auszulöschen.


Dieser Trend war vor rund 2,5 - 3 Jahren auf dem Höhepunkt angekommen. Wenn ich mich im Datum gerade nicht vollkommen vertue, so hatten wir da erstmal das "Gulasch-Format", in dem eine Maschinenduplikation mit Kartenkavallerist auf einen Schlag ein "Plus 2" (oder mehr) bedeutete und mehr oder weniger direkt im Anschluss folgte das "Tele-DAD" Format, in dem EINE KARTE [6] das "Plus 3" aus dem Ärmel schüttelte.


Decks wurden teilweise so aufgebaut, dass es nur darum ging, als erster in DAD oder Kartenvernichtungsvirus zu ziehen – der Rest des Decks wurde nur noch Füllwerk. Doch, damit das hier jetzt nicht ausufert und ein vollkommen falscher Eindruck entsteht, diesem Trend wurde wieder Einhalt geboten!


Sinnvolle Limitierungen haben erstmal dazu geführt, dass die "brokensten Combos" weg gefallen sind. Der Ban von Schwerer Sturm hat darüber hinaus dafür gesorgt, dass die Backrow wieder an Bedeutung gewonnen hat und Spiele verlangsamt werden. Wenn ich keine Angst zu haben brauche, auch mal 2 BTH zu setzen, brauche ich mir eben etwas weniger Sorgen um DAD zu machen – selbst wenn der Gegner vorher seinen Removal in Form von MRT auf eine BTH spielt, so fällt der Drache immer noch tief und richtet nicht die Verwüstung im Quadrat auf meiner Spielfeldseite an.


Die einzigen Karten, die aktuell relativ mühelos Kartenvorteil erarbeiten, sind entweder nur in Themendecks spielbar (z. B. Faultroll) oder in irgendeiner Form situationsabhängig (TT, MF), so dass sie umspielt werden können. Meiner Ansicht nach hat sich Yu-Gi-Oh! damit in die bestmögliche Richtung entwickelt, denn so ein Format belohnt den besseren Spieler – den Spieler, der seine MF vielleicht nicht auf den ersten Angriff spielt, sondern den Gegner erstmal in Sicherheit wiegt, damit der overextended (= alles aufs Feld wirft) und anschließend ordentlich bestraft werden kann.


Früher ging das so oder so ähnlich auch in Ansätzen – da habe ich einem Björn Christian-Schulze über die Schulter geschaut, der sich 3 Runden lang von einem mit Hilfe von Schnappstahl übernommenen Möbius prügeln ließ und seine Sakuretsu-Rüstung nicht gespielt hatte, weil er auf seinen MRT gewartet hat (der in dieser Situation "Plus 1" gemacht hätte – nebenbei hat er das Spiel verloren, weil er zu viel Schaden eingesteckt hatte – Kartenvorteil ist eben doch nicht alles). Im "Assailant-Format" hat man die Karte 3mal gespielt, weil sie NIE Nachteil gemacht hat – entweder es kam ein Removal oder ein Monster lief drüber, das dann allerdings mitgenommen wurde – wie man es dreht und wendet, es bleibt immer beim "1 zu 1 Tausch". [7]


Im neuen Metagame wurde künstlich ein Vakuum geschaffen – der Mangel an Mass Removal für die Zauber- und Fallenkartenzone wurde von vielen Spielern schnell als gegebene Tatsache aufgefasst und man hat sich angepasst – mehr Removal ins Deck wie BTH und Prison und gut.

Andere Spieler hingegen haben dieses Vakuum ganz bewusst auf unkonservative Weise gefüllt – entweder sie haben auf Decks gesetzt, die zwar ansonsten mit ihrem Combo-Potenzial mit X-Saber und den ganzen Quickdraw-Varianten nicht mithalten konnten, dafür aber Removal für die Zauber- und Fallenkartenzone hatten (Blackwings durch Delta Crow – das lief übrigens bisher weniger erfolgreich) oder sie bauten ihrerseits auf weniger gewöhnliche Kartencombos, die genau da ansetzten (Fallenbetäubung + Hyunlei, was beispielsweise Roy St. Clair eine sehr gute Platzierung bescherte).

Das zeigt uns, dass Kartenvorteil im aktuellen Format wieder an erheblicher Bedeutung gewonnen hat – auch wenn er nicht mehr "auf traditionelle Weise" mit einer random brokenen Karte (DAD, Schwerer Sturm, etc.) oder eben der "Combo der Offensichtlichkeit" (Cold Wave + Hyunlei, etc.) erzeugt wird, sondern auf etwas ausgefalleneren Wegen. Die Spieler, die das begriffen haben, spielen auch weiterhin vorne mit, während die Leute, die sich nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst haben, auf die Plätze verwiesen wurden.


Das soll es für heute mal gewesen sein. Möglicherweise müssen neuere Spieler diese ganzen Folgerungen erstmal verdauen und den Artikel im Zweifel ein zweites Mal lesen, während erfahrenere Spieler nur ein "wusste ich alles schon" (im besten Fall) in den Feedback-Thread posten. Nichts desto trotz bin ich der Ansicht, dass es wieder Mal Zeit wurde, eine kleine Standortanalyse zu veröffentlichen und euch alle an das elementare Konzept hinter Yu-Gi-Oh! zu erinnern.


Was meint ihr zum Artikel? Wollen wir weiter noch etwas in Spieltheorie einsteigen und andere wichtige Themen wie Feldvorteil neu aufarbeiten? Sollen wir beispielsweise anschaulicher werden und ein Konzept noch mal konkret an einem Deck erläutern? Teilt es mir mit – im Feedback-Thread!



soul



Trends der Woche



Prinzipiell wäre es mal angebracht, einfach auf die Trends der Woche zu verzichten, um mein eigenes Argument zu entkräften und es auch den blinderen Hühnern etwas schwerer zu machen, einen soul-Artikel von einem Nicht-soul-Artikel zu unterscheiden...



Italien-Urlaub


Ich habe heute mal meine Flüge nach Mailand gebucht. Tatsächlich gab es direkt die Rückmeldung: "Dann wird die Coverage gut!" – danke für die Blumen, ich sehe natürlich wieder, was sich machen lässt.



Forum neu entdecken


Mittlerweile sollte sich der Großteil von euch an das Look & Feel des neuen Forums gewöhnt haben. Einige der Jungs, die vor 2 Wochen noch geschrien hatten, dass sie sich jetzt "gar nicht mehr zurecht finden", kommen mittlerweile schon sehr flüssig durchs Forum und freuen sich über die neuen Features.


Zeigt es uns und bringt mal wieder richtig Leben in die Bude! Ich möchte mal wieder bei einem täglichen Check im Allgemein-Part das Gefühl haben, ich hätte WIRKLICH was verpasst.





[1] Damit meine ich: Es hören ein paar Spieler auf und ein paar fangen neu an. Wenn das lange genug so geht sind 50% der Community "ausgetauscht".

Mal abgesehen davon entdecken nach wie vor viele Spieler erst "jetzt" unser tolles Forum, so dass diese eben mit einigen Themen noch nicht vertraut sind.


[2] Es ist mir ein Rätsel, wie man der Meinung sein kann, der Artikel, der am Montag online ging, könnte von mir gewesen sein...

Damit will ich nicht sagen, dass der Artikel schlecht ist – ganz im Gegenteil –, aber der Artikel ist einfach anders und entspricht nun wirklich nicht meinem Spiel. Ich beschäftige mich schon mal grundsätzlich selten mit solchen Themen (Anhaltspunkt 1), dann knalle den Leuten üblicherweise nicht 17 Fragen hin, um sie zum Nachdenken anzuregen (das macht z. B. Edi – Anhaltspunkt 2), sondern will sie in irgendeine Richtung bringen, bzw. zumindest klar machen, dass ich zum nachdenken anregen will (was man beispielsweise mit einem Fazit noch mal ganz gut untermauern kann oder so und das blieb da aus – Anhaltspunkt 3).

Und... verdammt noch mal, es stand nicht mal mein Name unter dem Artikel (Anhaltspunkt 4) und es gab keine Trends der Woche (Anhaltspunkt 5).


Ich meine, wie blind kann man sein, Anti-Sherlock?!


[3] Dafür hätte soul "Feldkontrolle", aber darauf gehen wir heute nicht mehr so sehr ein. Ich spare mir ein wenig Material für die folgenden Artikel.


[4] Für dieses extrem vereinfachte Beispiel spielen wir illegale Decks. Kommt darüber hinweg.


[5] Seltsamerweise gehe ich hier schon davon aus, dass die ersten Spieler ein paar Zweifel haben... aber spielen wir es durch:


Turn 1: soul spielt Mystischer Jinn der Lampe.

Turn 2: Yugi spielt Mystischer Jinn der Lampe und er setzt Sakuretsu-Rüstung (noch 4 Handkarten: 2 Sakus und 2 Jinns). Er greift mit Mystischer Jinn der Lampe an und beide Monster tauschen.

Turn 3: Ich spiele noch einen Jinn und setze 1 Saku. Ich greife an, ich renne in Saku (ich habe noch 4 Handkarten – 2 Sakus und 2 Jinns).

Turn 4: Yugi zieht und hat jetzt 2 Jinns und 3 Sakus oder umgekehrt – es ist egal). Er spielt einen Jinn und greift an. Ich spiele Saku. Er setzt 1 Saku und passt (immer noch 4 Handkarten).

Turn 5: Ich spiele einen Jinn und greife an. Er spielt Saku. Ich setze 1 Saku (3 Handkarten).

Turn 6: Yugi spielt einen Jinn und greift an. Ich spiele Saku. Er setzt noch 1 Saku (3 Handkarte).

usw...


Wie ihr sehen könnt werden die Handkarten langsam aber sicher weniger (weil jeder Spieler jeden Zug 1 Karte verliert – also im eigenen und auch im gegnerischen –, aber nur alle 2 Züge (also nur jeden eigenen) 1 neue Karte zieht). Über kurz oder lang gehen so die Karten zur Neige und der Spieler, der "1 mehr" hat (der Spieler, der angefangen hat), gewinnt.


[6] Es war ja auch viel zu schlecht, dass eine 2-Karten-Combo +2 macht. Warum nicht eine "1 Karten-Combo" +3 machen lassen?!


Ansonsten nennen wir solche Aussagen übrigens "die Theuer-These".


[7] Hallo D.D. Angreifer.

Antworten 65

  • Schöner und interressanter Beitrag.
    In manchen Duellen denke ich oft darüber nach eine Runde warten oder lieber ausspielen und manchmal hänge ich in dem Gedanken fest und bin raus aus dem Spiel sondern nur noch in meiner Hand und in meinem Deck :doh:
    Aber in manchen Situationen muss man einfach den Kartenvorteil hinter sich lassen um zu kontern,drehen oder sogar das Spiel zu entscheiden auch wenn man ggf. ein großes Risiko eingeht und der Gegner mit einem unerwarteten Solemn Judgment meine ganze Sache zerstört...
    Da denkt man sich dann warum habe ich nicht gewartet?... Aber nein! Ich muss ja sofort in 7 Turns das Spiel entscheiden und ich muss ja überhaupt nicht über die Konsequenzen meines Handelns nachdenken...
    Das ist mir einmal sehr genau auf der YCS Bochum aufgefallen...
    Ich Makronarch, mein Gegner 6 Samurai es steht 1:1 ich habe Kartenvorteil mein Gegner hat 2200 ich 1400 Ich habe auf der Hand Caius nen Makro (gezogen,danach als Blöff gesetzt) D.D Warrior Lady mein Gegner 1 Handkarte mein Feld D.D Überlebender mein Gegner 1 verdeckte Karte...
    Ich rätselte sehr lange in Gedanken rum was es seien hätte können...
    Ich dachte ach egal er hat im letzten Turn kein Monster beschworen also kann ich sicher sein das es ne Falle sein MUSS! ich schätze mal MF oder so... wie dumm ich auch bin opfere ich D.D Überlebenden und beschwöre Caius und was kommt ... BTH! -.- Im Kopf dachte ich nur OMFG warum beschwöre ich nicht meine D.D Warrior Lady ...
    Naja Caius weg er zieht ausgerechnet dann noch ein Monster ***lucker*** :doh:
    Holt 'nen Samurai und vorbei war der Spaß...
    Nach dem Duell war ich innerlich total wütend und als ich Abends ins Bett ging flog es mir durch den Kopf...
    OMFG NOOB,OMFG NOOB,OMFG NOOB.
    Manchmal ist das Spiel halt wie Schach und wie Poker zusammen volles Risiko oder nicht.


    MFG
    Shifter96

  • Ich dachte ja eigentlich auch, dass nachdem ich geschrieben hatte, dass es gar nicht zur Diskussion stehen kann ob Topf der Gier die beste Karte ist, die Leute mal kurz drüber nachdenken warum ein alter Hase wie der Gam sowas schreibt.... aber nö.... hab ich die User mal wieder überschätzt...


    Danke jedenfalls, dass du diese Banalität nochmal in deinem Artikel aufgearbeitet hast, weil mir wars einfach zu blöd gewesen in dem anderen Feedback-Thread, da nicht einmal der Autor selbst ein Einsehen hatte.
    Ich persönlich hoffe nicht, dass du jetzt wirklich mehrere Grundlagen-Artikel bringst, da mir gerade solche Community- und Insider-Artikel mit Augenzwinkern (wie eben der davor) am besten gefallen. So oder so werde ich natürlich lesen, egal über was du schreibst ;)
    Aber naja, möge die Mehrheit entscheiden... wir haben ja in Deutschland immer noch sowas wie Demokratie... wenn man denen da oben Glauben schenkt... joa^^



    MfG Gam



    Edit: Shifter96: Du nennst Schach und Risiko in einem Satz? Ich glaub du hast da was Grundlegendes falsch verstanden... ô.o

  • ganz guter und interessanter artikel,
    aber meiner meinung nach ist das 1. beispiel totaler müll,


    beide decks bestehen nur aus den jins, dann gewinnt derjenige der beginnt, doch der könnte auch nur mit EINER HANDKARTE
    starten und hätte trotzdem gewonnen (1. turn: A spielt jin aus, 2. turn: B macht double, 3. turn: A greift direkt an...) obwohl er fett im minus ist,
    und das unterstüzt dann nicht deine aussage, nämlich dass kartenvorteil spiele entscheidet


    mfg

  • Soul: Ein schöner Artikel--> kann man nicht anders sagen. Auf jedenfall wäre es schön, wenn du das weiterführen würdest (wegen Feldkontrolle etc.). Ich werde die anderen Artikel ebenfalls lesen :thx: :] :D :)) :tongue: :daumen:

  • Guter Artikel, gut geschrieben, Inhaltlich sowieso top (gerade in einem Format, wo man nimmerso leicht Plus machen kann, ist das doch wichtig...).



    ABER an einer Stelle bin ich doch nicht ganz zufrieden. Du Lobst erst die Kombo Hyunlei und Trap Stun und sagst dann 2 Sätze später, dass man kein Plus mehr mit offensichtlichen Kombos wie Hyunlei und Cold Wave machen kann. Trap Stun war aber sogar schon letztes Format bekannt als Cold Wave-Ersatz ;)


    Und zum Abschluss: Viel Spass in Mailand ^^


  • Cold Wave war aber sogar schon letztes Format bekannt als Cold Wave-Ersatz ;)


    Ich hab damals im Monarchendeck auch schon immer Brain Control als Brain Control-Ersatz gespielt.


    Ansonsten stimme ich Cornflakes mal zu. Gut dass du den Leuten mal wieder ein paar Grundregeln einzubläuen versuchst. Vielleicht hört man ja eher auf dich als auf den Durchschnitts eTCG-ler. Aber das erste Beispiel ist eben wirklich Quatsch, wenn du den Sieg mit dem mathematischen Kartenvorteil begründen willst. Denn der eine Spieler könnte eben anfangen und selbst mit -5 das Spiel immer gewinnen (wenn er sich nicht doof anstellt). Dem folgte dann zwar die richtige Aussage, dass in diesem Szenario derjenige der anfängt, auch das Spiel gewinnt was dann direkt als Überleitung für Beispiel 2 diente, aber für das erste Beispiel, spielte der Kartenvorteil, auf den du ja hinaus willst, eben keine Rolle.


    Ich hoffe man versteht einigermaßen was ich sagen will. :shy:

  • Guter Artikel Soul.
    Mich erinnerte der Mystische Lampe gegen Mystische Lampe irgendwie an eine Scene die ich mal gesehen hatte.
    Nähmlich Kollosaler Kämpfer gegen Kollosaler Kämpfer. Wie gings aus? sie haben sich die ganze Zeit selbst zerstört und wiederbelebt.
    MFG

  • Ich hab damals im Monarchendeck auch schon immer Brain Control als Brain Control-Ersatz gespielt.


    Gibs zu: Du stalkst mich und wartest nur auf solche Fehler!
    Ich meinte natürlich, dass Trap Stun ein ColdWave-Ersatz ist (habe es am Sonntag btw sogar geschafft, Trap Stun auf einer Deckliste Cold Wave zu nennen. Ist mir nr zm Glück beim schreiben noch aufgefallen xD)


    DarkJunk: Dann war der Non-Turn-Player schlecht :P
    Wenn sich 2 Kollosale im Kampf zerstören, startet eine Kette.
    Kettenglied1: Kollosaler des Turn-Players (Turn-Player sucht sein Ziel aus)
    Kettenglied2: Kollosaler des Non-TurnPlayers (Non-Turn-Player sucht sein Ziel aus).


    Wenn der Non-Turn-Player dann den gleichen Kollosalen auswählt, wie der Turnplayer, bekommt nur er diesen (Kette wird ja bekannterweise von hinten aufgelöst), und der Turn-Player schaut dumm aus der Wäche.

  • Wie immer, schöner Artikel, soul.


    Ein paar Punkte habe ich aber loszuwerden.


    Zum einen: Cold Wave ist noch immer erlaubt und beliebt. Das Problem an der CW/Trapstun-Hyunlei Combo ist idR ja eig. das Finish mit Gottoms. Es gibt so einige Decks, die mit ihren Handkarten locker noch weiter spielen könnten, trotz minusfünftausend. Geht meistens nur nicht, weil 0 Handkarten in MP2 des Gegners. Das ist zwar absoluter Kartenvorteil, aber im Grunde nur die Abwesenheit von sämtlichen Optionen, so wie das Yata-Lock damals. Und die X-Saber Combo ist ja wirklich extremst einfach durchzubringen (E-Call am Feld, Boggart Knight, stallen mit Pashuul, Emmersblade, Fulhelmknight, im Grunde braucht man ja nur CW/Trapstun und Faultroll auf der Hand, der Rest ist ziemlich optional und alles ist ziemlich gut suchbar). Die gewinnt Spiele auch obwohl man vorher in Minusunendlich war. Spricht für mich eher weniger von Kartenvorteil im Traditionellen Sinne.


    Zum anderen: Du sagst, wer anfängt gewinnt. Ich kann mich da an eine jüngere Coverage von dir erinnern wo du nachgewiesen hast, dass die's nicht so ist.



    Ein letzter Punkt in eigenem Interesse: Wenn man Topf der Gier (und andere Draw/Speed/Tutorkarten) berücksichtigt, wäre mein Artikel ziemlich kurz geworden. Ca. so:


    "Gibt es die beste Yu-Gi-Oh! Karte? Ja. Topf der Gier."


    Ich habe versucht, Kriterien zu finden, mit denen man diese Karten aus dem Raster fallen lassen kann. Das ist leider aus meinem Artikel nicht gut genug herausgekommen. Eigentlich zum Glück, war ja auch mein erster.
    Jedenfalls finde ich, dass in einem typischen Meta, das nicht nur aus 1-1 Trades besteht, Topf der Gier in der Praxis wirklich nur so gut ist, wie die Gesamtheit aller verbliebenen Optionen in einem imaginären Deck, das einen Querschnitt durch die populärsten/besten Decks bildet, gewichtet nach der Wahrscheinlichkeit mit der ich sie durch Topf ziehen werde.
    Die Karten, die ich durch Topf ziehen kann die mich aus den brenzligsten Situationen heraus holen und ganze Spiele drehen, täten das ja auch, wenn ich sie so ziehen würde (one-in-a-million chances in denen man 2 karten combos mit topf im topdeckmode zieht jetzt mal außen vor gelassen).
    Natürlich, rein kartentheoretisch betrachtet, IST Topf der Gier unumstritten die aller aller aller beste Karte die wir kennen, weil sie situationsunabhängig +1 macht.
    Das war aber nicht die Betrachtungsweise in meinem Text. Im übrigen scheinbar auch nicht die der Community, nachdem sie innerhalb kürzester Zeit einen mehrseitigen Thread zusammendiskutiert hat (die Umfrage von letzter Woche meine ich), wo viele andere Karten genannt wurden.
    Seht das bitte nicht im direkten Widerspruch zu eurem Standpunkt. Es ist nur ein anderer Standpunkt des Betrachtens.


    Und, wie wir alle Wissen, hat Darth Vader Anakin Skywalker ja doch irgendwie umgebracht.


    greetings,
    d3vil

  • Wirklich schöner Artikel!!ich habe jetzt so grob verstanden was kartenvorteil ist
    Es würde mich freuen wenn du noch mehr solcher Artikel machen würdest!
    Danke



    MfG dede

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