Ein kleines Vorwort:
Das ist eine Geschichte, die ich vor über drei Jahren mal geschrieben hatte (zu Weihnachten, wie man unschwer erkennt).
Da hier nach wie vor viele YGO FFs "herumgeistern", dachte ich mal, dass ich also zur Abwechslung diese alte Geschichte von mir mal poste, auch wenn ich nicht große Hoffnung habe, dass sie großen Anklang findet. Zumindest habe ich den Eindruck, dass es alle Nicht-YGO FFs hier recht schwer haben, Fuß zu fassen.
Aber wenn es auch nur einen Leser gibt, der die Geschichte als lesenswert empfindet, hat es sich schon gelohnt.
Da es lediglich eine Kurzgeschichte ist, poste ich einfach alles auf einmal. Ich hoffe, ihr kommt damit zurecht, dass es nicht Stück für Stück wie die anderen Geschichten üblicherweise geposted wird.
Des Weiteren habe ich die Geschichte in Word getippt, und da sah sie äußerlich betrachtet "schöner" aus.
Für eTCG habe ich notdürtig mal unendlich oft noch die Enter-Taste betätigt, damit der Text nicht so gequetscht und unlesbar aussieht.
Ich hoffe, dass das Ergebnis euch das Lesen zumindest etwas erleichtert.
Zuletzt noch eine Bitte...
Betrachtet die Geschichte nicht "zu" realistisch; mir ist absolut klar, dass so etwas nicht passieren wird, aber die Geschichte soll etwas "Traumhaftes"/in gewisser Weise "Utopisches" an sich haben...
Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und "präsentiere" euch ohne weitere Umschweife...
~Eternal Snow~
Untertitel: Weihnachten, das Fest der Liebe
Langsam ging sie aus ihrer Wohnung.
Nachdem sie die Haustür abgeschlossen hatte, eilte sie die Treppen hinunter ins Freie.
Draußen war es kalt, sehr kalt. Aber es schneite nicht. Leider.
Dabei hatte sie es sich so sehr gewünscht, dieses Jahr weiße Weihnachten zu haben.
Doch da konnte man wohl nichts machen, dachte sie und machte sich auf den Weg zur Schule.
„Ich heiße Alina, bin 16 Jahre alt und wohne allein in einer Wohnung.
Manch einem wird das zwar seltsam vorkommen, doch wenn man erstmal meine Gründe dafür erfahren hat, wird man schnell seine Meinung ändern.
Vor zwei Jahren sind meine beiden Eltern nämlich bei einem Umfall ums Leben gekommen.
Meine einzigen Verwandten und somit Erziehungsberechtigten waren daher meine Großeltern.
Allerdings verstand ich mich mit ihnen genauso wenig wie sie sich mit meinen Eltern, als sie noch lebten.
Sie hatten meine Mutter nämlich sozusagen verstoßen, als sie meinen Vater heiraten wollte.
So kam es, dass sie mir erlaubten, oder vielmehr wollten, dass ich alleine in einer Wohnung wohne.
Und das war mir nur recht. Geld war bei uns ja immerhin nie ein Problem gewesen… und das war wohl auch mein Problem.“
Als sie an der Schule ankam, wurde sie sofort von ihren Mitschülern umringt.
Wie immer.
„Guten Morgen, Alina! Hast du Mathe gemacht?“
„Alina! Kannst du mir Deutsch geben? Und Politik auch?“
„Und mir vielleicht Englisch? Hatte nämlich keine Zeit dazu!“
Es war halt wie immer.
Und wie immer konnte sie nicht Nein sagen, sondern lächelte und händigte ihnen ihre Hausaufgaben zum Abschreiben aus.
Auch sonst lief in der Schule alles wie immer.
Wenn man nicht wüsste, dass bald Weihnachten ist, wäre niemand darauf gekommen, es zu vermuten:
Es gab keinerlei weihnachtliche Stimmung und auch keine Dekoration; nicht einmal Schnee lag draußen, obwohl es sehr kalt war.
Nach der Schule wurde Alina wie immer von ihren Mitschülern um Geld gebeten. Auch wenn viele ihr das Geld nicht mehr wiedergaben, konnte sie nicht Nein sagen.
Sie konnte einfach nie jemandem etwas abschlagen.
Nach einem weiteren Tag in der Schule kam sie erschöpft nach Hause. „Wieso muss alles bloß immer so langweilig sein?“, fragte sie sich und fing an, ihre zwei Fische zu beobachten.
„Ich kann nicht mal jemandem ein Geschenk zu Weihnachten kaufen… ich habe ja niemanden und werde daher wohl auch kein Geschenk bekommen…“, dachte sie traurig.
Auch an den nächsten Tagen änderte sich das nicht, bis sie einige Tage vor Weihnachten nach der Schule in die Stadt fuhr, um neue Kleidung zu kaufen.
Am anderen Ende der Stadt wohnte die hübsche, 17-jährige Jennifer mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung.
Sie war eher arm, aber dafür richtig beliebt.
Immerhin glich sie an ihrer Schule sozusagen einem Star und war ein wahres Sporttalent.
Sie war ein As beim Volleyball und konnte zudem sehr gut Tennis spielen, schwimmen, war gut in Handball und Basketball und nahm sogar an nationalen sportlichen Wettkämpfen mit Erfolg teil.
Die Jungen rissen sich nur so um sie.
Daher erwartete sie zu Weihnachten jede Menge Geschenke, während sie selbst nicht vorhatte, irgendjemandem etwas zu schenken.
Bis auf diese eine Person, nämlich ihrem geliebten Michael.
„Auch wenn er mich verlassen hat… auch wenn er nichts mehr von mir wissen möchte… ich gebe nicht auf“, dachte sich Jennifer, als sie fröhlich durch die Straßen der Innenstadt schlenderte.
Der 17-jährige Kamui war schon immer ein Außenseiter.
Von klein auf schien er nichts zu empfinden und zeigte niemandem auch nur einen Anflug von Zuneigung.
Seine Mutter war nämlich bei seiner Geburt gestorben, und sein Vater war seitdem Alkoholiker.
Zudem machte er seinen Sohn für den Tod seiner geliebten Frau verantwortlich.
So hatte er nie wirkliche Liebe erfahren und konnte auch nicht lieben.
Eines Tages war er wieder einmal in der Innenstadt und konnte seiner üblichen Neigung nicht widerstehen:
er schritt geradewegs auf einen kleinen Kiosk zu und ging hinein.
Drinnen unterhielten sich einige Männer laut lachend.
Unbemerkt ließ Kamui einige Zigarettenpackungen in seine Tasche gleiten, gefolgt von kleineren Flaschen, die dort standen.
Langsam wandte er sich dem Ausgang zu und wollte gerade hinausgehen, als die Flaschen aneinander stießen und klimperten.
Sofort spürte er die Blicke der Männer auf sich.
Schweißtropfen liefen im übers Gesicht.
„Hey Junge, zeig mal, was du in deinen Taschen hast!“, forderte ihn einer der Männer auf.
Doch Kamui dachte nicht daran.
Augenblicklich rannte er los, gefolgt von einem der Männer.
„Verdammt, sonst hat es doch immer geklappt!“, fluchte er, während er so schnell rannte, wie noch nie zuvor.
Doch der Verfolger wollte sich einfach nicht abschütteln lassen.
Schließlich sprang Kamui mit großer Wucht in einen großen Tannenbaum hinein, der mit künstlichem Schnee bedeckt war.
Die Folgen waren verheerend:
Der Baum stürzte um und riss viele Lichterketten und andere Dekorationen mit sich zu Boden.
Schnell waren viele Fußgänger zusammengekommen, um zu sehen, was passiert war.
Diesen Augenblick des Chaos nutzte er, um heimlich zu verschwinden.
Alina hatte nichts gefunden, was ihr gefiel, und ging betrübt zur Haltestelle.
„Warum bin ich nur immer so allein?“, murmelte sie vor sich hin.
„Überall sehe ich Paare, die zusammen einkaufen gehen und sich gegenseitig Geschenke zu Weihnachten geben… warum ist mir nicht auch so ein Glück vergönnt?“
Da sah sie einen kleinen Park mit einer großen, weiten Wiese.
Kurzerhand beschloss sie, dort hineinzugehen.
Eine ganze Weile saß sie dort auf der Wiese, auch wenn es kalt und feucht war.
Es gefiel ihr, und doch war sie zugleich traurig.
Sie fühlte sich einsam, verlassen und von allen nur ausgenutzt.
Tränen rannen über ihr wunderschönes Gesicht.
Nach einer Weile stand sie schließlich auf und machte sich auf den Weg zurück nach Hause.
Da hörte sie plötzlich ein Klimpern hinter sich.
Langsam drehte sie sich um und wollte gerade ausweichen, doch da war es bereits zu spät:
sie stieß mit einem dunkelhaarigen, großen Junge zusammen und beide fielen zu Boden.
„Entschuldigung“, nuschelte der Junge undeutlich und wollte schon weiter, bevor er die Tränen in Alinas Gesicht wahrnahm.
„Hey, wieso weinst du?“, fragte er, nun wesentlich freundlicher.
Weil er sie so freundlich ansah, überkam sie plötzlich ein ungewohntes Gefühl.
Sie wusste nicht, was es war, doch es war zunächst angenehm.
Dann erinnerte sie sich an all das, was in der Schule immer passierte.
„Nein, er wird mich doch nur ausnutzen… nein, ich will niemanden lieben oder gern haben“, dachte sie.
Im nächsten Augenblick konnte man einige wütende Männerstimmen vernehmen.
„Oh, verdammt! Die sind ja immer noch hinter mir her!“, stieß der Junge hervor und ergriff überraschend Alinas Hand.
„Komm, oder willst du, dass die uns erwischen?“
„A-aber ich habe doch…“ stammelte sie, doch er lächelte nur und rannte mit ihr Hand in Hand los.
Genau in diesem Moment wurden sie von einigen Männern gesehen.
„Bleibt stehen!“, schrie einer von ihnen, doch da waren die beiden bereits weg.
Kamui und das Mädchen rannten bis zum Stadtgarten.
Hier, umgeben von verschiedenen Winterpflanzen, ruhten die beiden sich ungestört von ihrer Flucht aus. Das Mädchen lächelte.
„Warum hast du mich eigentlich mitgezogen?“, fragte sie ihn und strahlte ihn dabei an.
„Ich weiß nicht, habe ich so aus dem Bauch heraus gemacht“, antwortete er und zwinkerte.
„Ich bin übrigens Kamui“, stellte er sich vor.
„Ich bin Alina. Sehr erfreut, dich kennen zu lernen“, erwiderte Alina freudig.
Beide durchströmte ein bislang unbekanntes, warmes Gefühl.
„Warum hast du eigentlich eben geweint?“, fragte er neugierig.
„Na ja, ich weiß nicht, ob ich dir das einfach so sagen soll…“ Sie wirkte unschlüssig.
„Soll ich es ihm sagen? Ich würde ja so gerne… sonst habe ich ja niemanden.
Aber was ist, wenn er mich nicht versteht?
Wenn er mich einfach auslacht?
Oder wird er mich wie alle anderen nur ausnutzen?“, dachte Alina.
„Hey, mir kannst du das ruhig sagen.
Ich werde dich auch nicht damit aufziehen oder so“, versprach er lächelnd.
„Na ja… es ist so… dass ich unheimlich einsam bin, weißt du?“ Kamui hob eine Augenbraue.
„Du bist einsam? Wie kann das denn sein?
Du bist doch wunderschön und voll süß, und ich dachte, dass du bestimmt schon einen Freund hast?“
„Was rede ich eigentlich da?
Ich glaube doch nicht an die Liebe und so was… was ist nur mit mir los?“, fragte er sich im gleichen Augenblick.
Alina errötete. „Ich sehe schön aus?
Das hat noch nie jemand zu mir gesagt!“, freute sie sich heimlich und erwiderte dann: „Nein, habe ich nicht…“
Eine Weile lang saßen die beiden so nebeneinander, ohne auch nur ein Wort zu sprechen.
Doch in ihren Gedanken waren sie beim jeweils anderen. Plötzlich legte sich Kamui auf die eiskalte Wiese.
„Komm, leg dich neben mich!“, forderte er Alina auf.
„Oder ist es dir dann zu kalt?“ Sie schüttelte den Kopf und legte sich neben ihn.
Wieder lagen sie eine Weile nebeneinander ohne miteinander zu reden. Doch diesmal schliefen die beiden ein.
Als Alina später aufwachte, befand sie sich in den Armen von Kamui.
„Sind die Sterne nicht wunderschön?
Obwohl es Winter ist, kann man die Sterne heute Nacht unglaublich klar sehen“, sagte er verträumt.
Dann schaute er sie an.
„Alina, ich glaube, dass ich mich in dich verliebt habe!“, gestand er.
Mit einem Mal war Alina wie verändert.
„Es ist ja schon so spät, ich glaube, dass ich nach Hause muss“, erwiderte sie hastig und wollte schon davon eilen.
Doch Kamui ergriff ihre Hand.
„Aber ich dachte du hast niemanden!“
Diese Worte verletzten sie zutiefst und sie riss sich los und rannte fort.
„Warte, Alina! Das meinte ich nicht so!“, schrie er, aber es war bereits zu spät.
Jennifer schaute auf die Uhr.
Es war bereits fast fünf Uhr und es fing bereits an, dunkel zu werden.
„Jetzt gehe ich zu Michael“, dachte sie und ging voller Zuversicht, dass sie sich versöhnen würden, zu ihm.
An seinem Haus angekommen, klingelte sie.
Zunächst schien es so, als ob niemand zu Hause wäre.
Doch dann öffnete Michaels Mutter die Tür.
„Guten Tag, Jennifer! Ich hätte nicht erwartet, dass du uns heute besuchst.
Willst du zu Michael?“ Sie nickte. „Gut, dann komm doch herein! Er ist in seinem Zimmer“
Langsam stieg sie die Treppe ins erste Stockwerk hinauf und öffnete die Zimmertür von Michael.
Dieser saß gerade in seinem Zimmer und spielte irgendein Computerspiel.
„Hi, Michael“, grüßte Jennifer ihn.
Erstaunt, aber anscheinend erfreut, grüßte er zurück.
„Ich finde es ja toll, dass du mich besuchst. Wollen wir was unternehmen?“
Sie lächelte.
„Gerne. Aber eigentlich wollte ich dir etwas zu Weihnachten schenken“
Michael schaute leicht verwirrt.
„Jetzt schon? So etwas macht man doch zu Weihnachten!
Außerdem hätte ich dann nichts, was ich dir schenken könnte“, meinte er.
„Na gut, dann bekommst du es erst später.
Dann lass uns mal was unternehmen!“
„Gut“, sagte Michael. „Aber was sollen wir machen?
Draußen ist es mir im Moment zu kalt…“
Eine Weile lang überlegten beide, doch dann schlug er vor:
„Lass uns doch zusammen etwas spielen!“
Plötzlich war Jennifer wieder wie verändert.
„Das ist ja typisch! Schon wieder willst du eines deiner Computerspiele da spielen!
Werd doch mal erwachsen!
Wer spielt denn mit seiner Freundin Computer?“
Da wurde Michael wütend und erwiderte:
„Das war ja nett gemeint! Was hast du denn gegen Spiele?
Und vor allem, wer hat behauptet, dass du meine Freundin wärst?“
Diese letzten Worte waren für Jennifer wie ein Schlag ins Gesicht.
Sofort drehte sie sich um und stürmte aus dem Haus.
Sie lief und lief, bis sie vor dem Stadtgarten stand.
Ihre Tränen jedoch hörten nicht auf zu fließen.
Schließlich beschloss sie, dort ein wenig Ruhe zu finden und sich zu beruhigen.
Im Garten angekommen, bemerkte sie allerdings, dass dort bereits ein Junge auf der Wiese lag.
Vorsichtig näherte sie sich ihm, aber selbst in unmittelbarer Nähe schien er sie nicht zu bemerken.
Plötzlich stellte sie fest, dass er genauso wie sie weinte.
Kamui machte sich große Vorwürfe, nachdem Alina weggelaufen war.
„Vielleicht hätte ich es ihr nicht sagen sollen?
Vielleicht war es zu voreilig und rücksichtslos ihren Gefühlen gegenüber?
Oder habe ich meine Gefühle nicht gut genug ausgedrückt, vielleicht klang es so, als ob ich sie ausnutzen wolle?
Ich weiß es nicht… dabei liebe ich sie wirklich und aufrichtig.
Noch nie zuvor habe ich einen Menschen so leicht ins Herz geschlossen… es war wirklich Liebe auf den ersten Blick…
aber werde ich sie nun je wieder sehen?
Ich weiß ja gerade mal ihren Vornamen…“
Er nahm einen Schluck aus einer der Flaschen, die er gestohlen hatte, und zündete sich eine Zigarette an.
Plötzlich fragte eine Stimme:
„Bist du auch bedrückt? Kann ich mich zu dir setzen?“
Kamui zuckte zusammen und drehte sich um.
Ein blondes, hübsches Mädchen stand hinter ihm.
Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
„Ja…“, antwortete er leise.
Daraufhin setzte sie sich neben ihn.
„Kann ich auch eine?“, fragte sie.
„Ist aber schlecht für die Gesundheit“, bemerkte Kamui.
„Das ist mir doch schnuppe!
Mein Leben ist sowieso dumm, ich habe keine Lust mehr!“
Mit diesen Worten griff sie nach einer Zigarette.
„Was ist denn mit dir los?“, fragte er, während er ihr mit einem Feuerzeug die Zigarette anzündete.
„Probleme in der Liebe, was sonst?“, antwortete sie und nahm einen tiefen Zug.
Sofort fing sie an, heftig zu husten.
„Hey, was ist denn passiert?“, wollte er wissen.
Dabei dachte er: „Was ist heute nur mit mir los? Ich erkenne mich kaum wieder“
Nachdem das Mädchen ihm alles erzählt hatte, riet Kamui ihr:
„Geh doch auch mehr auf die Bedürfnisse von deinem Freund ein und orientiere dich nicht an anderen!
Ihr seid doch ganz anders als andere, also könnt ihr ruhig auch zusammen Computer spielen!
Und ich schätze mal, dass du noch nie so etwas gespielt hast?“
Sie nickte. „Ja also! Probiere es doch mal aus!
Und wenn es dir nicht gefallen sollte, sag es ihm und vor allem, teil ihm mit was du gerne machen würdest!“
Sie zögerte, sagte aber dann: „
Aber das weiß ich selbst ja nicht! Ich möchte… ich möchte einfach nur mit ihm zusammen sein!“
Sofort entgegnete Kamui:
„Dann sag es ihm! Sag ihm einfach, was du denkst!
Auch wenn ihr das oft wollt, wir können eure Gedanken nicht lesen!
Also hilf ihm, dich besser zu verstehen, denn lieben tut er dich auf jeden Fall!“
Auf einmal fing sie an zu lächeln.
„Danke, ich weiß deine Hilfe zu schätzen. Ich fühle mich schon viel besser“ Sie stand auf.
„War nett mit dir, aber ich sollte so langsam nach Hause“
Er nickte, und sie verabschiedeten sich.
Zu Hause angekommen, warf sich Alina weinend auf ihr Bett.
„Ich hätte ihm das alles nicht sagen dürfen!
Ich hätte ihm niemals vertrauen dürfen!
Und vor allem, ich hätte mich nie in ihn verlieben sollen!
Ich wusste doch, dass Typen wie er nur darauf aus sind, Mädchen rumzukriegen! Ich wusste es!“
Traurig schaute sie aus dem Fenster.
„Aber dennoch… ich habe mich verliebt…“
Plötzlich begann sie, ein Lied zu singen:
„I'm falling in love with you, and which will come to pass?
Will the feeling do nothing but swell, or
Will you notice it?
Even though I've never said anything?
Like snow, but quietly
It continues to pile up
Hold me tight if I think like this
I didn't want to know
What it was like to fall in love with someone
I love you; my tears won't stop
Therefore, I should be free of you
How long will I keep thinking of you?
My sigh makes the window glass fog up
Now, a burning candle
Can't melt my shaking heart anymore?
Hold me tight, strong enough to break me
If we meet in a biting cold blizzard
I won't feel cold, and
I miss you every time I think of you
This scarf that I knit for you
I'm holding it alone tonight
If there were an eternally falling snow
This feeling I have for you, could I hide it?
Hold me tight if I think like this
I didn't want to know
What it was like to fall in love with someone
I love you; my chest fills up
I want to cry out to the winter sky
I want to see you now”
Schließlich schlief sie tränenüberströmt ein.
In dieser Nacht hatte sie einen Traum.
Sie träumte, dass sie Kamui an Weihnachten im Stadtgarten treffen würde, und dass sie dann glücklich werden könnte.
An den darauf folgenden Tagen war sie wie ausgewechselt.
Sie gab niemandem mehr ihre Hausaufgaben zum Abschreiben, lieh niemandem mehr Geld und mied nicht mehr andere Schüler wie zuvor.
Es war so, als ob die Begegnung mit Kamui sie total verändert hätte.
Am 24.Dezember wachte Alina bereits um fünf Uhr morgens auf, so aufgeregt war sie.
„Das war kein gewöhnlicher Traum. Wir sind füreinander bestimmt!“
Hastig zog sie sich an und putzte sich heraus.
Dann eilte sie zum Stadtgarten, wo sie einige Tage zuvor mit Kamui gelegen hatte.
Es war niemand da.
Doch dann hörte sie jemanden sagen:
„Das ist ja ein Wunder!“
Sie dreht sich um, und da stand er: Kamui.
„Ich habe davon geträumt, dich hier zu treffen… es ist verrückt!“, sagte er.
„Nein, das ist es nicht.
Ich hatte denselben Traum… und… wir sind füreinander bestimmt!“
„Aber jetzt habe ich gar kein Geschenk für dich“, bemerkte er.
Daraufhin erwiderte sie: „Das ist nicht schlimm.
Ich habe auch kein materielles Geschenk für dich.
Aber es gibt ja viel schönere Geschenke auf dieser Welt, nicht wahr?“
Lächelnd beugte er sich zu ihr herab und ihre Lippen kamen sich immer näher…
Währendessen begann es zu schneien…
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„Ich bin nicht mehr alleine! Ich bin nicht mehr einsam! Weil du bei mir bist…“