Hallo,
heute habe ich damit angefangen eine Geschichte zu schreiben, um meine überschüssige Ferienzeit irgendwie zu vertreiben und es macht auch einfach Spaß die Ergebnisse seiner Fantasie anderen zu zeigen.
Ich habe nicht vor regelmäßig zu schreiben, weshalb es manchmal etwas länger dauern kann bis die Fortsetzung der Geschichte kommt.
Bitte erwartet nicht allzu viel. Mein Schreibstil ist nicht besonders gut.
In meinem imaginären Notizbuch füge ich meiner Strichliste einen weiteren Strich hinzu. Es ist inzwischen schon der 504. Also bin ich schon seit fast ein und ein halb Jahren in dieser abscheulichen Klinik. Mit 12 fing ich damit an mich selber zu verletzen, mit 13 Jahren betrank ich mich, nahm Drogen und geriet in die Magersucht und mit vierzehn ein halb hatte ich meinen ersten Selbstmordversuch. Letztendlich wurde ich von meiner Mutter in die Psychiatrie eingewiesen, weil sie es nicht mehr mit mir aushielt. Mein Vater machte sich kurz nachdem er erfuhr, dass meine Mutter schwanger ist aus dem Staub. Täglich muss ich gegen meinen Willen irgendwelche bescheuerten Therapien machen, die nichts bewirken und werde zwangsernährt. Wieso kann man mich nicht in aller Ruhe sterben lassen? Alles wäre ohne mich viel besser dran, glaube ich zumindest. Ich würde mir so gerne die Pulsadern aufschneiden oder an einer Überdosis von Tabletten sterben. Ja! Ich würde sogar trotz meiner Höhenangst von einem Hochhaus springen. Hauptsache ich bin tot. Einfach nur tot! Es soll einfach nichts mehr von mir auf dieser Welt sein! Nichts! Überhaupt nichts!
Schüsse unterbrechen meine Gedanken. Nacheinander höre ich wie Menschen, meist mehrere, auf den Boden fallen. Das Geräusch, das dabei entsteht, ist aber nicht dasselbe wie bei einem Fall nachdem jemand zum Beispiel gestolpert ist. Es ist lauter und kräftiger. Es ist dieses Geräusch, das entsteht wenn jemand umkippt und auf den Boden fällt. Menschen schreien schmerzerfüllt. Manche der Stimmen kenne ich sogar. Die meisten jedoch nur flüchtig. Immer wieder höre ich Tritte, Schläge, den Aufprall von Gegenständen auf den Boden, manchmal auch ihr Streifen auf dem Boden. Bei den Gegenständen handelt es sich - glaube ich - meist um metallische Gegenstände. Vor lauter Angst blicke ich starr auf meine Tür. Sie ist blau. Davor ist mir nie aufgefallen, dass dieses Blau der Farbe des Himmels an einem wunderschönen Tag ähnelt. Die Geräusche werden immer lauter und kommen immer näher. Unter meiner Tür fließt Blut in mein Zimmer hinein. Ich gehe in die Knie und setze mich anschließend auf den Boden. Tränen kullern langsam über meine Wangen und ich umklammere meine Beine während meine Tränen über mein Kinn auf meine schwarze Stoffhose tropfen. In meinem gesamten Leben hatte ich noch nie so viel Angst. Wer schießt da draußen und wieso? Plötzlich geht meine Tür auf. Am Eingang meines Zimmers steht ein Mann mit kurzen, braunen Haaren. Anhand seines faltenlosen, jungen aber trotzdem reif aussehenden Gesichtes erkenne ich, dass er relativ jung ist. Ich schätze er ist so um die 18. In seiner linken Hand hält er eine silberne Waffe. Aufgrund des Ausschnitts seines dunkelweinroten Oberteiles sehe ich einen Teil seiner trainierten Brust. Mein Blick senkt sich weiter nach unten. Er hat eine schwarze Stoffhose und schwarze Espadrilles an. Für einen kurzen Moment richtet sich mein Blick hinter ihm und ich sehe einige Menschen auf dem Boden liegen, darunter sind auch ein paar meiner ach so geliebten Therapeuten. Um sie herum sind Blutlachen. Für einen kurzen Moment freue ich mich. Doch dieser Moment hält nicht lange an, denn schon kurz darauf bin ich wieder mit dem Gift der Angst vergiftet. Starr und voller Furcht blicke ich auf den Mann. Was hat er nur mit mir vor? Möchte er mich foltern? Mich vergewaltigen? Oder wird er mich einfach nur erschießen? So viele Möglichkeiten… Was wird er nur tun?
„Wo ist John Matato?“, fragt er mich. Seine Stimme schüchtert mich ein. Ich fange an zu zittern, merke aber währenddessen, dass er mich genauestens beobachtet. Meine Gegenfrage lautet: „Wer ist John Matato? Ich habe noch nie von ihm gehört.“ „Mister V? Der Verschwörungstheoretiker. Kennst du ihn nicht? Er ist in dieser Klinik.“ „Nein, ich habe wirklich noch nie von ihm gehört“, antworte ich verdutzt. Langsam hebt er seine Waffe und zielte mit ihr in meine Richtung und sagt: „Sag die Wahrheit! Und besitzt du eine besondere Fähigkeit?“ „Ich hab die Wahrheit gesagt. Ich weiß wirklich nicht wo er ist und wer er ist. Nein… Nicht dass ich wüsste“, stottere ich während ich noch mehr zittere als zuvor und meine Tränen über meine Wangen und mein Kinn bis etwas unter dem Ende meines Halses strömen, wo sie dann schließlich von meinem Pulli aufgefangen werden. Enttäuscht senkt der Mann seine Waffe und dreht sich um.
Wieso hat er mich nicht erschossen? Ich verstehe ihn nicht. Habe ich mich vielleicht in ihm geirrt? Er wirkt nicht bösartig, sondern freundlich. Wenn ich so darüber nachdenke, sollte ich mit ihm mitgehen. Dann bin ich endlich aus dieser Anstalt heraus und wieder frei. Als er schon wenige Meter vor dem Eingang meiner Tür steht, frage ich mit einer hastigen Stimme: „Darf ich mit? Darf ich mit dir gehen?“ „Nein! Du wärst nur eine Last“, wird mir mürrisch erwidert. „Ich will aber nicht hier bleiben. Ich möchte frei sein!“, erkläre ich und füge hinzu: „Ich mache dann auch alles was du möchtest!“ Und bereue es. Ich kenne diesen Mann doch gar nicht. Was ist wenn er mir irgendetwas antut, mich erpresst oder mich zu den verschiedensten Taten zwingt? Woher weiß ich, ob er wirklich so nett ist? Davon abgesehen ist er ein Verbrecher. Er hat all diese Menschen ermordet. Andererseits haben sie es einfach nur verdient! Und das wäre kein großer Unterschied zu meiner jetzigen Situation. Hier werde ich zwangsernährt, zu Therapien gezwungen und man ist nicht gerade nett zu mir. „Na gut… Komm mit! Du wirst mir aber bis wir in Sicherheit sind gehorchen. Verstanden?“, meint er, dreht sich und schaut mir tief in die Augen. Lächelnd nicke ich. Der Mann kommt einige Schritte auf mich zu und gibt mir seine rechte Hand.
Ich hoffe das Lesen hat Euch Spaß gemacht.
Falls Ihr Lust habt, könnt Ihr Kommentare, Verbesserungsvorschläge oder auch eine Kritik schreiben. Niemand wird gesteinigt - hoffe ich zumindest.
MfG Nobody.