Hallo Leute, seid gegrüßt zu meinem ersten Artikel auf etcg! Ich bin schon seit einigen Jahren User dieser Plattform und freue mich nun für euch als Artikelschreiber hier Content liefern zu können!

Es gibt viele Wege sich mit Yu-Gi-Oh zu befassen und jeder hat seinen eigenen. Deshalb will ich mich erstmal ein kleines bisschen vorstellen und erzählen wie ich zu Yu-Gi-Oh kam, warum ich es spiele und was ich generell über das Spiel denke.





Wie bin ich dazu gekommen?


Wie sicherlich die meisten von euch auch, habe ich schon immer gerne Animeserien geguckt. Wenn ich mich recht entsinne waren meine ersten Anime peinlicherweise tatsächlich Sailor Moon und Mila Superstar, im Alter von 4 Jahren. So gesellten sich dann im Laufe der Zeit einer nach dem anderen dazu, bis dann irgendwann eine sonderbar interessante Sendung namens Pokémon auftauchte. Diese weckte erstmals mein Interesse an dem Konzept von einer Fülle vieler verschiedener Monster, die man in strategischen Kämpfen gegeneinander antetreten ließ, und selbstverständlich auch an Sammelkartenspielen.

Nachdem ich nun also Pokémon und dann auch Digimon kennengelernt hatte, kam einige Zeit später diese Sendung mit dem seltsamen Namen Yu-Gi-Oh hinzu und mein 13-jähriges Ich dachte sich nur "Oh cool, noch ein Spiel mit vielen verschiedenen Monstern!", nicht ahnend, dass dies nicht nur "noch eins" war, sondern dasjenige sein wird, welches mich bis zum heutigen Tage in meinem Leben begleiten wird.

Da mir jedoch hier in Mecklenburg-Vorpommern nie wirklich größere Turniere zur Verfügung standen und ich auch nicht zu viel Geld für dieses Hobby ausgeben wollte, bin ich stets in einem Bereich des Spiels geblieben, den die meisten Leute wohl eher zu dem der Casual Player zählen würden. Aus diesem Grund werden sich meine Artikel auch nie um reine Competetive-Themen drehen, was aber nicht heißen soll, dass Turnierspieler nicht auch Interesse daran finden könnten, da ich auf generelle Dinge eingehen werde, die einfach jeden, der Spieler ist, betreffen.



Warum spiele ich Yu-Gi-Oh?


Ich denke, dass Yu-Gi-Oh und andere Sammelkartenspiele Eigenschaften vereinen, die man wohl in kaum einer anderen Freizeitbeschäftigung finden kann. Zu meinen Hobbies zählen z.B. auch Zeichnen, Tischtennis, Rommé und Schach, doch in keiner anderen Aktivität habe ich solche Möglichkeiten wie in unserem beliebten Sammelkartenspiel. In Rommé, Tischtennis und Schach ist klar wie das Ziel aussieht, also wie man das Spiel gewinnt, und es ist auch klar mit welchen Mitteln man versucht dies zu erreichen. In Yu-Gi-Oh ist alles offen. Control, OTK, FTK, Lockdown, Burn, Deck Destruction - es gibt eine Fülle an Strategien und Kategorien von Karten mit denen man ins Duell ziehen kann. In der Hinsicht sehe ich sogar eine Ähnlichkeit zum Zeichnen, da man sehr frei in seinem Handeln ist. Es stehen einem theoretisch massenhaft Optionen zur Verfügung auf welche Art man an sein Ziel gelangen kann. Außerdem hat es mir schon immer gefallen, nicht dem Trott zu folgen, sondern irgendetwas ungewöhnliches zu machen und genau die Möglichkeit dies zu tun gefällt mir so in Yu-Gi-Oh. Es ist einfach der Gedanke, "seinen eigenen Weg" gehen zu können. Meiner Meinung nach ein sehr schöner Gedanke.

Deshalb ist mein Lieblingsbereich auch der Deckbau. Ich bin zwar auch Spieler, aber in erster Linie bin ich Deckbauer. Die meiste Zeit verbringe ich also damit ein Deck zu bauen, es dann in Duellen zu testen, um die Schwächen zu entdecken und es Stück für Stück zu perfektionieren, bis mir nix mehr einfällt es noch irgendwie weiter zu verbessern. Wenn ich an diesem Punkt angelangt bin, fange ich dann an das nächste Deck zu bauen. Dabei handelt es sich meistens um alte Decks, an denen schon kein Schwein mehr Interesse hat, weil es mir Spaß macht ein Deck für mich allein zu haben. xD

Außerdem enthält das Spiel auch diesen Geist des Wettkampfs, genau wie eine Sportart, der Spannung in das ganze Geschehen bringt und z.B. beim Zeichnen nicht wirklich vorhanden ist. Wenn man dann noch den Faktor der Strategie mit einbringt, sieht man auch Ähnlichkeiten zu Schach und hat somit alle Kriterien vereint, die Yu-Gi-Oh in meiner Meinung so interessant und spielenswert und zu einer durchaus einzigartigen Freizeitbeschäftigung machen.



Was denke ich über das Spiel?


Ich denke man kann das Spiel nach verschiedenen Formaten beziehungsweise Grundprinzipien aufbauen. Ich habe zum Beispiel von sehr vielen Leuten Meinungen zum Spiel gehört, denen anscheinend ein Prinzip zugrunde liegt, dass den Glücksfaktor im Spiel erhöht und den Skill-Faktor verringert. Diese Leute wollten oftmals die Optionen, die man pro Zug hat und die Konstanz der Decks extrem verringern und somit quasi das Yugioh aus den Anfangszeiten des Spiels wieder aufleben lassen. In einem solchen Format hat man mit einer 6-Karten-Hand oftmals nur 1, 2 oder vielleicht auch manchmal 3 mögliche Spielzüge zur Auswahl und ist stark davon abhängig die richtigen Karten zu ziehen. Dieses Prinzip finde ich für unerfahrene Spieler am sinnvollsten, weil die geringe Anzahl an Optionen pro Zug weinger gedankliche Anstrengung benötigt, um eine relativ gute Aktion auf die Beine zu stellen und der erhöhte Glücksfaktor dafür sorgt, dass ein besserer Spieler durch seine größere Spielkenntnis kaum Vorteile hat.

Für mich wäre ein Format nach so einem Prinzip allerdings nicht sonderlich ansprechend, weil es dann nicht sehr anspruchsvoll wäre und kaum die spieltechnische Komplexität hätte, um einen Anreiz zu bieten, wirklich besser werden zu wollen, weil es dazu auch keine Möglichkeiten gäbe.


Dazu steht im krassen Gegensatz das Prinzip nach dem kompetetive Turnierspieler das Spiel gestalten wollen zu scheinen. Diese Spieler bestreiten Turniere auf denen es wertvolle Preise zu gewinnen gibt, weshalb es kein Wunder ist, dass ihre Priorität darauf liegt möglichst konstant zu gewinnen. Dazu macht es Sinn, den Glücksfaktor so weit wie es geht aus dem Spiel zu nehmen und die Fähigkeiten als Spieler zum wichtigsten Faktor zu machen. Dazu gehört allerdings auch, die Deckvielfalt zu reduzieren. Nach diesem Prinzip sind alle nicht-meta-Decks einfach irrelevant und stören dabei, das Spiel so skillig wie möglich zu machen, weil ein sehr vielfältiges Format auch sehr Match-Up-abhängig sein kann. Um also zu vermeiden, dass man auf einem großen Turnier, für das man viel Zeit und Geld investiert hat, durch reines Pech von einem schlechten Match-Up rausgekickt zu werden, ist es nach diesem Prinzip sinnvoll sich ein 1-Deck-Format zu wünschen. Dann kommt es fast ausschließlich aus das Können der Kontrahenten an.



Aber wie bereits erwähnt, liegt der Reiz an Yu-Gi-Oh für mich einfach in der Kombination all der genannten Eigenschaften, nicht nur in einer von ihnen. Aus diesem Grund ist es für mich auch nicht so spannend, mich ausschließlich auf den Strategie- und Wettkampffaktor des Spiels zu fokussieren und in die Riege der Metaspieler einzureihen. Dies würde für mich einen Teil des Spiels nehmen, der mir einfach zu wichtig ist: die Vielfalt. Das soll natürlich keinesfalls heißen, dass ich nicht gerne kompetetiv spiele. Das mache ich sogar eigentlich sehr gerne. Jedoch finde ich es unfassbar aufregend auf immer neue Decks im Duell zu treffen und von meinem Gegner erstaunt zu werden, anstatt immer den selben Decks mit immer den selben Strategien zu begegnen. Deshalb gibt es, obwohl mir Skill im Spiel sehr wichtig ist, etwas das mir noch ein Stück wichtiger ist: Die Deckvielfalt und die Möglichkeit möglichst JEDE einzelne Karte die existiert, auch gewinnbringend nutzen zu können.

Leider hat Yu-Gi-Oh seit dem ersten Tag Probleme sein volles Potential in diesem Bereich auszuschöpfen. Es ist für mich eine gewaltige Verschwendung, der Spielerschaft einen Cardpool von ca. 8000 Karten zur Verfügung zu stellen, von dem aber nur rund 10% wirklich nutzbar sind, wenn man denn gewinnen will. So sehe ich es nicht als wirkliche Vielfalt an, wenn sich 4 oder 5 Decks im Meta behaupten, da es trotzdem nur ein verschwindend kleiner Teil der Decks ist, die im gesamten Spiel existieren. Zwar sind viele Leute der Meinung, dass eine zu große Anzahl an Decks im Meta einen Verlust des Einflusses von Skill im Spiel bedeuten würde, jedoch sehe ich die Vielfalt des Spiels als noch ein Stück wichtiger an, da sie das ist, was es von anderen Spielen unterscheidet und ihm somit seinen eigentlichen Charme verleiht. Denn ich stimme der Meinung dieser Spieler zwar durchaus zu, jedoch ist Yu-Gi-Oh für mich persönlich nur eine schlechtere Version von anderen Spielen, wenn man es zu sehr auf Strategie und Wettkampf beschränkt und die Vielfalt außer Acht lässt. Wenn es zugunsten eines höheren Skillfaktors im Spiel nur ein einziges Deck geben würde, ginge mir folgende Frage einfach nicht aus dem Kopf: "Warum Spiele ich dann nicht gleich Schach?"

Außerdem bin ich davon überzeugt, dass der Verlust von Skill im Spiel durch eine sehr große Deckvielfalt im Meta viel kleiner wäre als die meisten Leute vermuten.


Wie ihr bereits wisst ist eine der besten Sachen in unserem Spiel für mich der Leitgedanke "seinen eigenen Weg" gehen zu können - einfach das Deck zu nehmen, dass man am meisten mag und damit gewinnen zu können, egal welches Deck auch immer das sein mag. Der Gedanke, dass es auf den Spieler selbst ankommt, ob er gewinnt und nicht darauf, welches Deck er spielt. Diesen Gedanken finde ich einfach so schön, dass ich es nicht fertig bringe ihn aufzugeben und ständig versuche ihn so gut es geht in die Tat umzusetzen. Deshalb sieht man mich auch hauptsächlich mit sowas wie Wolkiane, Kristallungeheuer, Vampire, Zwillinge, Pinguine oder Ojamas durch die Weltgeschichte duellieren. ^^

Trotzdem gebe ich immer mein Bestes, um selbst damit so viele Siege wie möglich einzufahren. Das gelingt natürlich nicht so oft wie mit einem Metadeck, doch ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich erreichen will. Ich will lieber auf meine eigene Art verlieren, als auf Konami's Art gewinnen. Ich fände es einfach zu schade, dass so viele gute, coole oder auch einfach witzige Karten rauskommen und sie dann niemals wirklich von irgendwelchen Spielern benutzt werden. Deshalb habe ich es mir quasi ein bisschen zur Aufgabe gemacht auch diesen "vergessen" Karten und Decks einen Sinn zu geben und der erste/einzige Spieler zu sein, der damit den besten Build entwickelt, mit dem man tatsächlich auch ein paar Duelle für sich entscheiden kann.

Das ist mein Weg in Yu-Gi-Oh. Welcher ist deiner?



Ich denke es ist nützlich, euch meine Art mit dem Spiel umzugehen, einmal dargestellt zu haben, damit ihr erstmal wisst mit wem ihr es hier zu tun habt und ihr dann meine kommenden Artikel besser nachvollziehen und beurteilen könnt.

Was macht eurer Ansicht nach Yu-Gi-Oh zu etwas Besonderem und den Unterschied zu anderen Spielen und Freizeitbeschäftigungen?



Ich hoffe euch hat der Artikel gefallen! Für Fragen, Anregungen oder Kritik stehe ich gern zur Verfügung.


Antworten 11

  • Ja doch eine richtige Einstellung das zum Schluss.
    1 Deck Metas sind quasi wie Schach, beide haben die selben Optionen und taktieren möglichst so gut es geht. Wenn aber alle Decks die es bisher gab und mehr als 3 Themenkarten haben Support bekämen wäre das Meta unendlich bunt. Auch wenn das Praktisch nicht umgesetzt wird und sich auch sofort einige Decks raus kristallisieren würden.


    Hoffe der Mensch macht auch einen Artikel wie "vergessene Supportkarten die früher, oder später auftrumpfen können" (Sonnenaufgang über Ayes Rock z.B.), oder (welche Engines lohnen sich heute für T3 Decks als Deckbeschleuniger (TGU+Scarm, Performage, Instant+Noden, eventuell andere Karten)

  • Schöner Artikel und gut das es einen neuen Artikel Schreiber gibt. :thx:


    Deine Art Decks zu bauen erinnert mich an mich selbst obwohl ich nicht durchgehend ein ein Deck baue sondern eher wechsle je nach dem welchen von meinen alten Decks Support kriegt. (Roid,VWXYZ,Graulien,Antikes Antrieb u.s.w.)



    MfG Sebat

  • Dein Artikel spricht mir aus der Seele.


    Zitat

    [...] ist eine der besten Sachen in unserem Spiel für mich der Leitgedanke "seinen eigenen Weg" gehen zu können - einfach das Deck zu nehmen, dass man am meisten mag und damit gewinnen zu können, egal welches Deck auch immer das sein mag.

    Fixed. Ich baue mir zwar auch Meta-Decks, wenn sie bezahlbar werden, aber nutze diese nur zu "Trainings- und Testzwecken" - niemals auf Turnieren. Wo ich auch nur Samstagsturniere mitspiele, wenn überhaupt. Und dann auch nur mit meinem Lieblingsdeck^^

  • Ich finde auch, dass besonders die Individualität im Deckbau, aber auch im Spielstil, dieses Spiel so spannend macht.

  • Ich finde auch, dass besonders die Individualität im Deckbau, aber auch im Spielstil, dieses Spiel so spannend macht.

    Was meinst du mit Spielstil? Mal angenommen, dass jemand ein Fire Fist Deck spielt und damit recht erfolgreich ist und dann gibt er dieses Deck einem anderen Spieler und dieser spielt das Deck ganz anders (ohne es umzubauen), weil er die Karten im Duell einfach anders einsetzt und ist damit dann auch erfolgreich?

  • Sehr guter Artikel und ich kann den Gedanken natürlich sehr gut mitverfolgen.


    Zitat

    Es ist für mich eine gewaltige Verschwendung, der Spielerschaft einen Cardpool von ca. 8000 Karten zur Verfügung zu stellen, von dem aber nur rund 10% wirklich nutzbar sind, wenn man denn gewinnen will.


    Das ist ja immer das traurige daran. Man kennt mittlerweile schon so viele Karten und weiß immer gleich, dass es für ein Themendeck niemals einen großartigen Ersatz geben wird, weil viele Karten einfach schon zu veraltet sind oder neue und bessere Karten den Job eindeutig stabiler verrichten.


    Allerdings liebe ich es auch andere Decks in Aktion zu sehen (solange es nicht irgendwelche stupiden Loops oder FTKs sind) und dann einmal darüber nachzudenken, wie derjenige Spieler nun auf diese Kombination gekommen ist. Alleine in meinem Deck nutze ich vielleicht 3 Nicht-Themenspezifische Karten. Bei meiner Vanilla-Variante, welche ich neu für mich entdeckt habe, natürlich durch die Normalen Monster + etwas Support mehr. Dadurch haben ein paar absolut irrelevante Karten auch mal wieder die Chance in einigen Duellen zu glänzen und ich hatte bis eben nicht gewusst, was für Kombis ich dadurch alles machen kann, wenn die richtigen Supportkarten zusammenpassen. Siege gegen Blue-Eyes und Überfallraptor haben dies bestätigt.


    Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, was man doch mit Hilfe einer einzelnen Deckidee alles erreichen kann, sollte man sie seinem eigenen Spielstil anpassen. Früher hatte auch niemand gedacht, dass man Karten wie Kabazauls im Meta sehen würde, nachdem Rettungskaninchen und die Evolzarmonster released wurden.


    Mfg Spunky

  • nett lustig ok


    ich denke nur es gibt drei arten von spielern
    1. Spieler/Deckbauer (denn darum gehts für mich ja beim spiel mit nem deck was ich gebaut hab zu spielen)
    2. Fundeckspieler/ Sammler (ich denke jeder der sich mit dem spiel beschäftigt is auch spieler nur einige sind eben eher sammmler und die bauen dann mal fundecks oder leute die nur fundecksspielen ohne zusammel aber leute die nur sammel ohne decks zu bauen das fänd ich komisch würde die dann aber da einparken da die dann eben kein deck haben)
    3. Metas (kennt man ja)


    ich persönlich bin typ1

  • Gibt es eigentlich noch irgendeinen Artikelschreiber der über ein sattelfestes Deutsch verfügt?

  • Gibt es eigentlich noch irgendeinen Artikelschreiber der über ein sattelfestes Deutsch verfügt?

    Habe ich irgendwelche Fehler gemacht?

  • Ich habe den Artikel nur kurz überflogen und bereits dabei ein paar Mal gestutzt. Also ja.

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