Ebola - harmlos oder Bedrohung für die Menschheit?

  • Laut dem Spiegel gibt es wohl 400 verschiedene Wege, die jeder für sich nicht wirklich wahrscheinlich sind...aber eben auch nicht unmöglich sind...schon erschreckend...das ein Mensch aus Afrika, der nach Paris einreist aufgrund der offenen Grenze, den gesamten europäischen Kontinent anstecken kann.

  • - hungersnot in den betroffenen staaten


    Ist da schon lange so. Liegt (nehme ich mal an) an der niedrigen Infrastruktur, wodurch auch Lebensmittel nicht in großen Mengen transportiert werden können.
    Aber was kann man dagegen tun? Afrika hängt in Sachen Infrastruktur so weit zurück, dass es unmöglich ist, diese auf ein Level mit der westlichen Welt zu bringen.


    - infizierte ebolapatienten brechen aus kliniken aus


    Liegt wahrscheinlich daran, dass sie Angst haben.
    Was kann man dagegen tun? Ich weiß es nicht, aber im Endeffekt verbreitet sich der Virus durch die Ausbrüche ja nur umso mehr.


    - ärtze streiken, weil sie nicht mehr bezahlt werden oder sich wegen mangelnder hygiene selbst infizieren


    Verständlich. Das eigene Leben sollte man stets vor das der möglichen Opfer setzen.
    Warum? Nun ja, wie kann ich noch helfen wenn ich tot bin --> gar nicht


    Das Problem scheint aber auf lange Zeit gesehen nahezu unlösbar.
    Und selbst wenn sie Hilfe angeboten bekommen, dann nutzen sie diese nicht immer.


    Sieht gewaltig nach einer Zwickmühle aus.


    MfG
    ~Pfannkuchen~

  • Pfannkuchen, es liegt nicht nur an der Angst.
    Gestern ist einer ausgebrochen und hat um Essen und Trinken gebettelt.
    Da die Infizierten aber markiert sind hatten alle Angst und es brach Panik aus.
    Der Mann schrie aber rum das sie dort fest gehalten werden, kaum bis gar keine Nahrung bekommung und es nicht aushalten. Ich würde auch ausbrechen, muss ich so auch zugeben.
    Der arme Mann wurde gewaltsam gefesselt und wieder in Quarantäre gesteckt.


    Und zu deinem letzten Absatz, habe gehört das es eine Station gab bei der fast jeder Arzt geflüchtet ist.
    Nur 2 Deutsche Ärzte/Ärtinen sind geblieben und müssen sich zu zweit um 120 Kinder kümmern.


    Es muss sofort ein Gegenmittel her. Ansonsten werden unten in Afrika immer mehr und mehr Menschen sterben. Die Lage wird immer schlimmer :/

  • http://www.sueddeutsche.de/ges…-schliesst-sich-1.2116063


    Zitat

    "Das Zeitfenster zum Handeln schließt sich bald." Forscher hatten in einer Simulation zuvor berechnet, dass die Zahl der Infizierten bis Ende des Monats 10 000 erreichen könnte, falls die Maßnahmen nicht deutlich verstärkt werden.


    Ein Arzt gilt als Patient null in der nigerianischen Hafenstadt.


    Theoretisch ist es nicht besonders schwierig, das Ebolavirus zu stoppen: Man isoliert und behandelt die Erkrankten und überwacht die Kontaktpersonen. So war es zumindest in der Vergangenheit immer. Dass es dieses Mal derart eskalieren würde, damit habe niemand gerechnet, sagt der Hamburger Tropenmediziner Bernhard Fleischer. Ab einer gewissen Größe verselbständige sich ein solcher Ausbruch. "Die Helfer sind von der großen Zahl der Kranken überfordert."


    der zug ist bald abgefahren. im artikel wird eine beispielhafte geschichte erzählt, wie sich das virus über die ländergrenzen verbreitet. die beste isolation nützt nichts, wenn man einen einzigen (!) menschen hat, der aus der reihe tanzt.

  • Gibt es außer der Isolierung ein Gegenmittel?


    nein.


    gestern habe ich auf cnn diese doku über die zustände in den quarantänezonen in liberia gesehen (runtime 30 min). dort wurde ein slum in monrovia sowie ein abgesperrtes dorf im norden des landes gezeigt. aus den abgeriegelten bereichen kommt nichts raus - aber auch nichts rein, also auch keine lebensmittel. es scheint so, als würden die menschen dort bewusst isoliert werden und so entweder durch ebola oder hunger sterben. solch ein bauernopfer kann ja auch nicht die lösung sein...

  • aus den abgeriegelten bereichen kommt nichts raus - aber auch nichts rein


    Der erste Teil dieses Satzes ist ja selbstverständlich, immerhin soll sich der Virus ja nicht verbreiten.
    Den zweiten Teil hingegen finde ich überaus grässlich, da so früher oder später alle Personen sterben.
    Fakt ist aber, dass Lebensmitteleinfuhr wieder ein Risiko zur Ansteckung mit sich bringt - und das will niemand riskieren


    Die Vorgehensweise mit dem "Bauernopfer" ist zwar moralisch unter aller Sau, aber zur Ausrottung des Virus sicher essentiell.
    Ich will sie nicht befürworten, aber strategisch gesehen ist das die beste Lösung.


    Wenn man alle infizierten isoliert und sterben lässt - und sich niemand weiteres ansteckt - dann ist der Virus vorläufig "besiegt"
    Es macht nämlich auch keinen Sinn, dass sich wissentlich immer mehr Leute anstecken würden.


    Das Problem ist sicherlich die Tatsache, dass es kein Gegenmittel gibt.
    Alle Personen, an denen Ebola festgestellt wurde, gelten, solange es kein Gegenmittel gibt, sowieso als so gut wie tot.
    Deshalb greifen sie wahrscheinlich auf die "Bauernopfer"-Strategie zurück...


    MfG
    ~Pfannkuchen~

  • Wie wird mit der Italienerin verfahren?
    Wird sie ebenfalls "isoliert" oder in einen Krankenhaus behandelt?


    nein, sie läuft frei rum :rolleyes:


    sie ist selbstverständlich isoliert und wird derzeit untersucht, ob ihre symptome tatsächlich von ebola kommen. es gibt ja eine ganze bandbreite von erkrankungen, die eine ähnliche symptomatik haben (fieber, durchfall, blutungen, etc). daher würde ich vorerst keine alarmglocken schlagen.


    edit: http://www.washingtonpost.com/…t-risk-of-ebola-exposure/


    Zitat

    Several species of fruit bats are suspected -- though not confirmed -- to carry Ebola without showing symptoms.


    wir sind laut verlinktem pdf mittlerweile bei 4269 fällen. meine prognose von post #17 passt also soweit. der artikel verlinkt zudem einen lesenswerten artikel über prognosen, der von 100.000 fällen anfang dezember spricht.

  • gefühlt jedes Jahr wird die Welt von einer neuen Plage heimgesucht.
    Das wird sich schon wieder alles regeln. ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Virus in irgendeiner Weise für das Aussterben der Menschheit zutun haben wird.


    Außer Leute fangen an sich gegenseitig deswegen zu bekriegen. aber sobald da n gegenmittel am start ist sollte die Welt wieder rosig sein.


    stay positive :daumen:

  • ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Virus in irgendeiner Weise für das Aussterben der Menschheit zutun haben wird.


    da glaube ich derzeit zwar auch (noch) nicht dran, doch schwere konsequenzen kann die sache auf jeden fall haben. so steht der liberische staat derzeit vor einem kollaps - wegen einer krankheit. das hat zuletzt höchstens die spanische grippe geschafft (lest euch den artikel mal durch. da wird einem schlecht.)


    Zitat

    Außer Leute fangen an sich gegenseitig deswegen zu bekriegen.


    in der tat dürfte es bald zu aufständen in den betroffenen gegenden kommen. die menschen dort hungern, weil die lebensmittelversorgung ausfällt. zudem werden menschen mit gewalt innerhalb der quarantänezonen gehalten. das lassen die sich nicht viel länger gefallen.


    Zitat

    aber sobald da n gegenmittel am start ist sollte die Welt wieder rosig sein.


    außer ein paar experimentellen mitteln gibt es ja derzeit nichts. diese haben zwar 2 us-amerikaner heilen können, doch da das in den usa unter klinisch guten bedingungen stattfand, ist das szenario mit westafrika einfach nicht vergleichbar. zudem sind die bestände erschöpft und das mittel zmapp ist sauteuer (~60.000$ pro behandlung). wie ich oben schon sagte, rechnet sich die entwicklung eines medikamentes gegen ebola (noch) nicht. wartet mal, bis die krankheit nach europa kommt und 2 tage später haben wir ein gegenmittel ;)


    wer hat contagion, outbreak oder andere filme gesehen? in westafrika passiert derzeit genau das.

  • wartet mal, bis die krankheit nach europa kommt und 2 tage später haben wir ein gegenmittel ;)


    Und wenn nicht, dann haben wir ein Problem - ein gewaltiges


    60,000 Dollar zur Behandlung sind eine Bank.
    Ich will nicht wissen, wie sich das hier entwickelt, wenn die Vorräte nicht schlagartig größer werden.


    Wie ist eigentlich der aktuelle Stand der Todesopfer und Infizierten?
    Und wie steht das ganze im Vergleich zur Statistik, die du gepostet hast?


    MfG
    ~Pfannkuchen~

  • Wie ist eigentlich der aktuelle Stand der Todesopfer und Infizierten?
    Und wie steht das ganze im Vergleich zur Statistik, die du gepostet hast?


    dazu kann man tatsächlich am besten wikipedia im auge behalten oder einfach googlen. der wiki-artikel ist immer aktuell und durch quellenangaben belastbar.


    laut diesem artikel stehen wir aktuell bei etwa 4293 fällen und 1841 toten. zumindest was die zahl der infizierten angeht, passt die prognose aus dem startpost. die zahl der infizierten ist aber im gegensatz zur zahl der toten recht leicht durch exponentialfunktionen zu errechnen und vorherzusagen. dass die zahl der toten aufgrund von inkubationszeiten oder heilung bisher nicht ganz korrekt prognostiziert wurde, ist aber kein grund zur entwarnung.

  • doppelpost für die harte wahrheit.


    http://www.dw.de/virologist-fi…iberia-is-lost/a-17915090


    Zitat

    Fight against Ebola in Sierra Leone and Liberia is lost


    Schmidt-Chanasit expects the virus will "burn itself out" in this part of the world.


    With other words: It will more or less infect everybody and half of the population - in total about five million people - could die.


    der punkt, an dem eine pandemie "ausbrennt" ist der, an dem die rate der toten die der neuinfektionen übersteigt. dann hat das virus also "kein futter mehr". obiges ist eine euphemistische umschreibung für "ganz westafrika wird sterben".

  • Hat das "ausbrennen" neben den ganzen negativen Aspekten auch n Vorteil?
    Für mich hört sich das jetzt an, als würden die 5 Millionen Menschen sterben, dafür der Virus aber quasi in diesem Teil der Welt weg ist.


    nein, das hat natürlich keinen vorteil. naiv könne man jetzt natürlich sagen, dass die vernichtung westafrikas ein bauernopfer ist, damit wir in europa verschont bleiben. dabei muss natürlich bedacht werden, dass sich das virus vor dem ausbrennen in westafrika noch über ländergrenzen verbreiten wird. dann kann es durchaus sein, dass westafrika in 2 jahren leer ist, aber eboola bis dahin auch in indien, nordamerika oder europa grassiert.


    zudem ist der gedanke der postapokalypse in liberia nicht besonders schön. stell dir vor, du bist unter den 10% der bevölkerung, die eine pandemie überleben. es mag ja sein, dass das virus da dann "weg ist", aber du als überlebender stehst vor dem nichts.

  • naiv könne man jetzt natürlich sagen, dass die vernichtung westafrikas ein bauernopfer ist, damit wir in europa verschont bleiben.


    Wobei man bei 5 Mio. Menschen nicht mehr von einem Bauernopfer reden kann.
    Hätte man die ersten 1000-2000 Erkrankten ausgelöscht und den Virus getötet, dann käme das eher als Buernopfer durch.


    zudem ist der gedanke der postapokalypse in liberia nicht besonders schön.


    Die Apokalypse ist nirgends schön. Entweder ist man tot, oder man hat am Ende nichts mehr. Dazwischen gibt es kaum etwas.


    Afrika wird also aufgegeben. Hm...


    Ich bin gespannt was passiert, wenn der Virus in einen anderen Kontinent durchkommt.
    Wir bräuchten entweder mal eine Strategie wie "Alle Infizierten unschädlich machen" oder ein Gegenmittel - und ich glaube, dass wir keines von beiden haben werden


    MfG
    ~Pfannkuchen~