Das kommt mir irgendwie vertraut vor ...

Herzlich willkommen zu meinem ersten Artikel hier auf etcg. Wer jetzt schon aus der Überschrift erraten hat, worum es geht, könnte direkt Sympathiepunkte bei mir sammeln, denn es wird um sehr schöne und alte Karten gehen. An dieser Stelle fühle ich mich sogar alt genug, um Sätze zu bringen wie: "Damals, in meiner Jugend [...]" ...

So wie Konami momentan sogar versucht die alten Götzenbilder wie Chaos-Imperatordrache - Gesandter des Endes oder Ring der Zerstörung mit Errata auf Krampf wieder spielbar zu machen und dabei bei der ältesten Spielergeneration gewisse Gewissenskonflikte hervorruft, so schaffen sie es in letzter Zeit aber des Öfteren auch wieder anderweitig die Nostalgiker zu beglücken, indem alte Themendecks wieder Support bekommen - Grabwächter, Vampire{{auch wenn diese nach dem Hype ziemlich enttäuscht haben...}} oder gar Pinguine erhielten Verstärkung. Die beiden letztgenannten wurden genaugenommen mit ihren neuen Karten überhaupt erst zu einem Themendeck gepusht, wie man sie heute kennt.


In der uns im Januar erwartenden neuen Booster-Edition The Secrets of Eternity schlummern zwei Karten, die Klassiker aus The Lost Millenium unterstützen, nämlich die Verzauberinnen (und Dharc) und ihre Vertrauten{{Hier leidet mal wieder der Charakter der Karten etwas unter der Übersetzung, wie die D&D-Spieler unter euch sicher zustimmen werden, denn Haustiere von Zauberern heißen nun mal Familiars, was man nicht wortwörtlich übersetzen muss. Ebenso erspart sich in englischer Sprache dieses leidige Gegendere, da dort noch das generische Maskulin akzeptiert wird. Somit ist im Wörtchen Charmer auch Dharc mit integriert.}}, zu denen auch die Spiritistische-Kunst-Fallenkarten gehören.


Die erste Karte, die ich meinte, ist Jigobyte, der eine verbesserte Form von Gigobyte darstellt, dem Vertrauten von Eria, die Wasserverzauberin{{Dazu gehören dann noch Gagagigo und Giga Gagagigo und Gogiga Gagagigo und ...}}.



Im Folgenden möchte ich nun die Karten des Themas aufzeigen, dann die Möglichkeiten und Kombos, die dieser unscheinbare Decktyp schon jetzt mit sich bringt, vorstellen und zwei Ideen für mögliche Decklisten präsentieren, die beide etwas unterschiedliche Spielphilosophien haben.


Die Vertrauten

Vor Jigobyte sind bereits recht unbemerkt in Cosmo Blazer Inari-Feuer und in Duelist Alliance Ruchloser Erzunterweltler Fresser der Ruchlosigkeit, im Folgenden kurz das Murmeltier, erschienen:



Miteinander teilen alle den Effekt, dass sie als Spezialbeschwörung von der Hand beschworen werden können, wenn sich ein Hexer-Monster auf unserer Spielfeldseite befindet, wobei aber noch kein Monster gleichen Namens auf der Spielfeldseite liegen darf.

Ansonsten kehrt Inari-Feuer bei Zerstörung durch Effekte in der nächsten eigenen Standby-Phase aus dem Friedhof zurück. Das Murmeltier hingegen kann durch Zerstören eines eigenen Monsters in der gegnerischen Endphase vom Friedhof aus das Spielfeld betreten. Wenn man also Inari-Feuer in der gegnerischen Endpase mit dem Murmeltier zerstört, hat man in der direkt folgenden Standby-Phase beide auf dem Spielfeld.

Ebenso wie Inari-Feuer kann Jigobyte für unser Murmeltier herhalten. Er ist sogar noch weit flexibler als das Murmeltier, denn er aktiviert sich sowohl bei Zerstörung durch Kampf wie auch bei Zerstörung durch Effekte und beschwört uns ein Monster mit 1500 ATK und 200 DEF aus dem Deck. Wie dem findigen Leser{{oder eher Bildbetrachter}} vielleicht schon aufgefallen ist, sind das genau die Werte aller drei bisher erschienenen Vertrauten. Zwei kleine Haken findet man aber: Jigobyte verbietet es eine Kopie von sich selbst zu suchen und ansonsten gibt es abgesehen von den Vertrauten bisher keine sinnvollen Ziele mit diesen Werten, denn nur je ein unbekanntes Vylon, Neo-Flamwell- und Sagenhaft-Monster besitzen die geforderten Werte.

Um nun daraus eine kleine Engine zu konstruieren, sollte also Jigobyte in dreifacher Ausführung aufgrund seiner Spielstärke Pflicht sein, schließlich ist er Wiedergeborener Tengu nicht unähnlich. Das Murmeltier reicht uns in einfacher Ausführung, da es durch Jigobyte direkt auf das Feld suchbar ist oder selbst von der Hand durch seinen Spezialbeschwörungseffekt das Feld betritt, um dann auch irgendwie im Friedhof zu landen, z.B. als Xyz-Material. Inari-Feuer genügt dem gleichen Gedankengang folgend auch einmal bis zweimal. Da aber Jigobyte genügend Ziele haben sollte, kann man ihn auch zweimal spielen.

Hier dürfen wir uns mit ziemlicher Sicherheit auf noch ausstehenden Support freuen, schließlich haben mit unseren bisher bekannten fortschrittlichen Vertrauten nun erst Gigobyte, Fuchsfeuer und Erzunterweltler Murmeltier der Ruchlosigkeit. Damit fehlen noch Medabat, Kleiner Drache und Happy Lover.

Ehe wir die Vertrauten mit all ihren Effekten nutzen können, benötigen wir zunächst ein paar ...


Hexer


... ,die ja laut den Effekttexten nicht einmal zum Thema gehören müssen. Da die Vertrauten alle Stufe 4 haben und mit ihren Effekten recht leicht Präsenz auf dem Spielfeld zeigen, legen wir unser Hauptaugenmerk also auf Hexer der Stufe 4, um diese auch für Xyz-Beschwörungen nutzen zu können.

Relativ naheliegend wäre hier zunächst Beschwörermönch, der ja dank seines beliebigen Beschwörungseffekt für Monster der Stufe 4 für Xyz-Beschwörungen prädestiniert ist. Ein gern gesehenes Ziel für ihn wäre auch Lyla, lichtverpflichtete Zauberin, die nach ihrer Beschwörung für Vorteil eine gegnerische Zauber- oder Fallenkarte zerschießen kann und dann als Xyz-Material herhalten kann. Mit diesem Effekt gibt sie natürlich auch alleine eine gute Figur ab, wenn sie noch ein wenig Verstärkung von den Vertrauten erhält.

In langsamen Formaten könnte man auch über Magisches Exemplar nachdenken ...

Einen ganz anderen Ansatz kann man mit Magidolce Magileine verfolgen, da dieses Zuckerpüppchen sich immer selbst suchen kann, damit man immer einen Hexer in der Hand parat hat. Sollte ihr erster Effekt greifen, mischt sie sich bei Zerstörung ins Deck zurück statt in den Friedhof zu wandern – solange sie kein Xyz-Material gewesen ist.

Dazu muss man aber dafür sorgen, dass man immer genügend andere Monster hat, die man für Xyz-Beschwörungen verwenden kann, womit wir auch gleich beim weiteren wichtigen Support wären. Jigobyte und die Vertrauten reichen da im Moment leider noch nicht aus. Da aber Jigobyte ein Reptil-Typ ist:


Reptilien-Support


Das wohl am häufigsten in anderen Decks genutze Reptil, Kagetokage, hat einen ähnlichen Spezialbeschwörungseffekt wie Jigobyte, wobei es sich aber an eine Normalbeschwörung eines Stufe-4-Monsters dranhängt anstatt mit beliebigem Timing wie Jigobyte zu kommen. Man sollte also guten Gewissens auch einige Exemplare der kleinen schwarzen Echse seinem Deck hinzufügen. Jedenfalls kann man hier eine kleine Engine rund um König der wilden Kobolde aufbauen. Dieses Xyz-Monster mit Rk4 sollte insbesondere Spirit- und Wurm-Spielern bekannt sein, liegt aber sicher auch in vielen Common-Kisten rum. Sein Effekt ist für die Vertrauten aber extrem nützlich, da es Reptil-Monster auf die Hand suchen kann.


Wie schon erwähnt nutzen Spirit-Decks dieses Monster beispielsweise wie folgt:

Man geht davon aus, dass man mindestens Aratama und Kagetokage auf der Hand hat, optimalerweise noch zusätzlich Nikitama. Wenn nicht, dann sucht man sich mit Aratama schnell ein Nikitama und vollführt die Kombo nun im nächsten Zug. Dort beschwört man zunächst Nikitama, an dessen Normalbeschwörung wir Kagetokage anketten. Nikitama erlaubt mit seinem Effekt nun, dass man ein zweites Spiritmonster normalbeschwören darf, sodass auch Aratama das Feld betreten kann und ein zweites Nikitama sucht. Mit Kagetokage und Nikitama kann nun via Xyz-Beschwörung ein König der wilden Kobolde beschworen werden, der uns einen weiteren Kagetokage sucht, indem wir am besten Nikitama abhängen. Da Aratama noch auf dem Feld liegt, erfüllt sich sein zweiter Effekt und durch Nikitama darf man eine Karte ziehen.

Weil Aratama als Spirit wieder auf die Hand zurückkehrt und man sich die restlichen beiden Komboteile neu gesucht hat, erhält man unter'm Strich nur für die Kosten der Normalbeschwörung ein Monster mit 2300ATK, das im nächsten Zug nochmals ein Reptil suchen dürfte, und man durfte eine Karte ziehen.


Relativ analog könnte man diese Kombo nun auf unsere Hexer und Reptilien übertragen. Mit Magidolce Magileine sucht sich direkt eine Kopie ihrer selbst, man beschwört Kagetokage oder Jigobyte und ein daraus entstandener König der wilden Kobolde sucht uns eines der beiden Reptilien auch wieder auf die Hand.

Im Vergleich zur Variante der Spirits zieht man leider keine Extrakarte, erhält den Kobold aber dennoch für Lau und unsere Kombomaterialien sind weit leichter zusammenzubekommen - schließlich muss man keinen Zug warten, wenn ein Nikitama fehlt. Wenn man aber zusätzlich noch einen Vertrauten auf der Hand hatte und dieser dank Magidolce Magileine ebenfalls das Feld betreten darf, oder durch Beschwörungsmönch schon ein wenig Setup da ist, so kann man einen gesuchten Jigobyte auch weiterverwerten und direkt noch einen Daigusto Emeral beschwören, dessen Effekt auch nachziehen lässt.

Durch weniger benötigte Komboteile ist man hier also flexibler. Ebenso lassen sich die Xyz-Beschwörungen leichter fortsetzen, da Jigobyte (und Co.) im Gegensatz zu Kagetokage nicht an eine Normalbeschwörung angekettet werden muss.


In Zusammenhang mit den Reptilien sei nun noch eine Fallenkarte erwähnt: Opfer für den Schlangengott, was analog zu Ikarus-Angriff erfordert, ein eigenes Reptil-Monster zu zerstören, um zwei gegnerische Karten mit zerstören zu können. Ganz dem Trend folgend ist die Karte ankettbar und kann im Zusammenspiel mit Jigobyte auch etwas Kartenvorteil erwirtschaften, da sie zum Glück das Reptilmonster zerstört und nicht tributiert. Wenn man den allerersten Zug hat, kommt das besonders gut.

In Kombination mit der zweiten Karte aus Secrets of Eternity kann sogar noch mehr Vorteil erwirtschaftet werden. Dazu aber später mehr.


Ideen für ein Stufe-4-Xyz-Spamdeck

Zunächst eine Deckliste:

1x Ruchloser Erzunterweltler Fresser der Ruchlosigkeit

2x Inari-Feuer

3x Jigobyte

3x Kagetokage

2x Beschwörermönch

2x Lyla, lichtverpflichtete Zauberin

3x Magidolce Magileine

1x Schwarzflügel - Zephyros die Elite

1x Finsterer bewaffneter Drache


3x Verbotene Lanze

3x Versteckte Waffenkammer

1x Schnappstahl

1x Raigeki

3x Mystischer Raum-Taifun


3x Opfer für den Schlangengott

1x Ernste Warnung

1x Bodenlose Fallgrube

1x Zwangsevakuierungsgerät

2x Sichere Zone

3x Ruf der Gejagten


Mit den oben erläuterten Grundkombos steht nun ein erster Entwurf, bei dem einige Karten aber noch ausgetauscht werden könnten. Für den Austausch in Richtung anderer kleiner Splashes böten sich Ruf der Gejagten, Sichere Zone, Versteckte Waffenkammer und Schwarzflügel - Zephyros die Elite je nach Bedarf an.

Stattdessen könnte man noch eine kleine Traptrix-Engine einbauen, die mittels Fallenstellerin Myrmeleo verschiedene Fallgruben suchen kann und mit Fallenstellerin Dionaea instant Xyz-Monster beschwören kann. In diesem Falle sollten natürlich die drei Ruf der Gejagten drin bleiben, um mittels derer möglichst oft den gegnerische Zauber und Fallen zerstörenden Effekt von Fallenstellerin Myrmeleo verwenden zu können.

Da wir mit Schwarzflügel - Zephyros die Elite, Ruf der Gejagten und Daigusto Emeral aus dem Extradeck schon einiges an Möglichkeiten zur Friedhofsregulation haben, könnte man zusätzlich zu Finsterer Bewaffneter Drache auch noch Schwarz glänzender Soldat - Gesandter des Anfangs einbauen. Als weiteres Lichtmonster könnte sich dabei Heiliger Kranich anbieten, der bei seiner Spezialbeschwörung immer eine Karte ziehen lässt. Mit drei Ruf der Gejagten und den beiden Beschwörermönchen sollte dieser Effekt auch oft genutzt werden können.

Vielleicht hat ja sogar jemand noch eine schöne Idee, wie man sinnvoll Zugriff auf Synchro-Monster bekommt und genauso schöne Engines dabei möglich sind. Zumindest gäbe es bei den Synchromonstern auch spielbare Hexer, z.B. T.G. Hyperbibliothekar, T.G. Wundermagierin und Arkanitmagier. Hexer-Monster, die nicht allzu schwach auf der Brust sind, könnten uns später noch nützlich werden…

Doch nun zur lang ersehnten, zweiten neuen Karte des Themendecks und endlich hin zu den eigentlichen Verzauberinnen (und Dharc)...



Die Verzauberinnen in Action

Auch, wenn auf dem Artwork schon wieder nur die Vertrauten abgebildet sind, ist die permanente Falle Possession Release eher Support für die Hexer-Monster des Themas. Rollen wir ihre wesentlichen drei Effekte mal der Reihe nach von hinten beginnend auf:

Wenn eines unserer Monster durch Kampf oder Karteneffekt zerstört wird, dürfen wir ein Hexer-Monster mit 1500 DEF, das ein anderes Attribut als das zerstörte Monster hat, rufen. Natürlich haben alle drei Generationen der Verzauberinnen (und Dharc) alle 1500 DEF, sonst gibt es mal wieder recht wenig sinnvolle Ziele{{D.D.M. Meister aus der anderen Dimension könnte einige kranke Ideen hervorbringen, wenn doch nur nicht Makrokosmos und Dimensionsriss auf ihrer Limitierung festsäßen...}}. Leider, oder zum Glück, darf man diesen spezialbeschwörenden Effekt nur einmal pro Spielzug verwenden.



Der zweite Effekt pusht die Possessed-Familiars{{in deutsch: "... mit ihrem Vertrauten"}}, die man neben einem unbrauchbaren Effekt auf ihre 1850 ATK reduzieren kann. Sie bekommen, wenn sie selbst angreifen, 800 Punkte dazu. Unter anderem für diese Monster erlaubt der zuerst erläuterte Effekt, dass man das spezialbeschworene Monster in offener Angriffsposition legen darf.

Der letzte und eigentlich erste Effekt besagt, dass die Verzauberinnen im Kampf unzerstörbar sind, und hieraus folgen nun die ganzen kleinen Gemeinheiten, die man mit einem solchen Deck noch anstellen kann.



Schließlich sind die Verzauberinnen als die allerersten Karten dieses Themendecks alle FLIPP-Effekt-Monster, die die Kontrolle über ein Monster des gleichen Attributs vom Gegner übernehmen lassen, solange sie auf dem Spielfeld bleiben. Rennt der Gegner also in eine(n) passende(n) Verzauber(in) rein, so ist er mit dieser Falle sein Monster los, was man mit der Fallenkarte bezüglich des Timings gut steuern kann.

Da die Monster eigentlich nicht so pralle sind, ...

Was kann man nun mit Possession Release anstellen?

Der wichtigste und zuerst erläuterte Effekt der Fallenkarte lässt sich darauf reduzieren, dass die Feldpräsenz an Hexern gewahrt wird. Welche Karte kann dem Gegner gehörig die Tour vermasseln, wenn wir immer schön Hexer auf der eigenen Spielfeldseite haben?

Richtig. Der FeldzauberGeheimes Dorf der Hexer{{hier wäre eben ein starkes Hexermonster aus dem Extra-Deck äußerst nützlich}}, der dem Gegner (solange er keinen eigenen Hexer hat) verbietet Zauberkarten zu nutzen, ist damit in dreifacher Ausführung zuzüglich bis zu dreier Exemplare von Landformen Pflicht. Überflüssig nachgezogene Exemplare kann man mit Beschwörermönch ja auch wieder weiterverwerten.

Mit dem Verbieten von Zaubern ist der Feldzauber damit ein Exemplar der mittlerweile im Zuge von "fast, fun and exciting" überall verhassten Floodgates und könnte im momentan recht fallenarmen und entsprechend etwas zauberstärkeren Meta ein klein wenig für Wirbel sorgen.

Jetzt bleibt noch abzuwägen, welche Monster man spielt. Jedenfalls sind die kleinen Verzauberinnen mit ihren Flipp-Effekten ein wenig müßig, wenn man gedenkt alle 6 Attribute zu bedienen. Persönlich habe ich im Deck nur zwei Exemplare Dharc, der finstere Zauberer aufgenommen, weil ich die durch die Fallenkarte induzierte Unzerstörbarkeit durch Kampf nicht gänzlich missen möchte und deswegen nicht mehr der Verzauberer spiele. Außerdem sollten sich für sein Finsternis-Attribut in den meisten Decks oder Extra-Decks gute Ziele finden, deren Kontrolle man übernehmen kann.

Die sonstigen Verzauberinnen habe ich mit je einem Exemplar in das Side-Board verbannt.

Im Main-Deck befinden sich also eine Reihe der Possesed Familiars. Da ihre Effekte, wie oben schon erwähnt, irrelevant sind, dienen sie dem bloßen Beat-Down und der Aufrechterhaltung unseres Fieldspells. Dementsprechend lohnt es sich auch ein weiteres Floodgate in das Deck zu packen, nämlich Kräfte rauben. Netterweise arbeiten auch alle unsere Vertrauten konform mit dieser Karte, da sich all ihre Effekte in Friedhof oder Hand aktivieren. Einzig Beschwörermönch und Lyla, lichtverpflichtete Zauberin leiden nennenswert darunter.

Falls es der Gegner schafft unter den durch die Floodgates diktierten Bedingungen ein Monster mit mindestens 2700ATK auf das Feld zu bringen, haben wir dennoch ein dickes Problem, das nur Verbotene Lanze, Raigeki und ggf. Schwarzes Loch lösen können. Wenn Kräfte rauben noch nicht liegt, so kann Injektionsfee Lily, die ich euch als Ziel für Possession Release zuvor verschwiegen habe, ein wenig Abhilfe schaffen{{Da das gesamte Deck sonst weitestgehend aus Commons besteht kommt dieser Klassiker in der LOD-Variante in schönem SCR besonders gut rüber.}}.


Baut man sein Deck rund um die Floodgates auf, so wäre mein Vorschlag zum selbst Testen erst einmal der Folgende:


1x Ruchloser Erzunterweltler Fresser der Ruchlosigkeit

2x Inari-Feuer

3x Jigobyte

2x Kagetokage

2x Beschwörermönch

1x Lyla, lichtverpflichtete Zauberin

1x Injektionsfee Lily

1x Eria mit ihrem Vertrauten

2x Hiita mit ihrem Vertrauten

2x Wynn mit ihrem Vertrauten

2x Dharc, der finstere Zauberer


3x Geheimes Dorf der Hexer

3x Landformen

1x Raigeki

2x Mystischer Raum-Taifun

3x Verbotene Lanze


3x Possession Release

2x Kräfte rauben

2x Opfer für den Schlangengott

1x Ernste Warnung

1x Bodenlose Fallgrube

1x Zwangsevakuierungsgerät


Aus Platzgründen ist bei dieser Variante nicht besonders viel Spielraum, sodass ich auch auf meine Sichere Zonen verzichten muss, auch wenn ich den Lock mit Generalschlüssel-Käfer allzu sehr mag. Man könnte versuchen auch wieder Finsterer Bewaffneter Drache, unter Umständen sogar mit einem kleinen Drachenherrscher-Splash, unterzubringen. Ein Chaos-Anteil umzusetzen wird allerdings schwierig, da es von der Lichtverzauberin keine Possessed-Familiar-Variante gibt.

Als Karten für das Side-Deck empfiehlt sich auch Makrokosmos, da das Deck weitestgehend damit umgehen kann. Vielleicht lässt sie sich auch schon sinnvoll im Main-Deck unterbringen.


Nun aber noch ein paar abschließende Worte zum …

Extra-Deck

Es sollten auf jeden Fall drei Exemplare von König der wilden Kobolde enthalten sein, da er viel Swarming erlaubt, wenn man ein wenig Setup zur Verfügung hat. Vielleicht lässt er sich auch auf zwei Stück reduzieren, wenn man zwei Daigusto Emeral verwendet und den Goblin so auch recyclet. Wenn man Sichere Zone spielt darf natürlich der Generalschlüssel-Käfer nicht fehlen. Wer viele Bossmonster wie Finsterer Bewaffneter Drache hat, sollte zu Lavalval Kette greifen. Ansonsten ist in beiden Fällen noch mit reichlich Standard-Rk4-Xyz-Monstern aufzufüllen. Von Nummer 103: Ragnanull über Nummer 101: Lautlose Ehre ARK bis hin zu Castel, der Himmelssprenger-Musketier und Überlschar Exzitonenritter.

In der zweiten Variante können noch einige wenige Xyz-Monster mit Rk3 berücksichtigt werden, da die Flipp-Effekt-Verzauberinnen und auch Injektionsfee Lily alle Stufe 3 haben. Es kommen eigentlich nur Aufzieh-Zenmei-Minen und Nummer 30: Säuregolem der Zerstörung infrage. Letzterer würde auch eine Lösung für unser Problem mit zu vielen gegnerischen ATK-Punkten sein, wobei er unter Skill Drain, das ja dieses Problemchen überhaupt erst verursacht, sogar eine umso bessere Figur abgibt.

Man könnte vielleicht noch versuchen Synchro-Monster mit zu verarbeiten. Ein sehr wünschenswertes Ziel wäre Schrottdrache, da dieser mit Jigobyte, Inari-Feuer oder Possession Release seinen Effekt quasi kostenlos oder gar für extra Vorteil nutzen kann. Mir fielen da aber nur zwei Empfängermonster ein, die man sinnvoll verwenden könnte: Kikeriki-kikeriki, was aber nicht mit Kräfte rauben harmonisiert, da es nicht durch seinen Effekt zu Stufe 4 würde, oder Flamvell-Magier, der ansonsten nichts Besonderes kann, außer wenn man Flamvell-Feuerhund und Wiederaufleben mit verbauen würde, wofür aber nicht wirklich Platz ist.



Ich hoffe mein Erstlingswerk hat euch gefallen und motiviert euch mal wieder etwas Abwechslungsreicheres als das stumpfe Meta zu spielen. Vielleicht kann man sogar die Tier 1 Decks des kommenden Formates mit einem solchen Deck etwas ärgern. Solange die Nekroz-Decks bei uns nicht anfangen werden Feuerhand und Eishand im großen Stile zu spielen, könnte man dieses Match-Up als Autowin betrachten. Mal sehen.

Verbesserungsvorschläge jeglicher Art können gerne in den Feedbackthread gepackt werden. Besonders viel Beachtung hat das Deck ja noch nicht bekommen, sodass noch reichlich Spielraum für eure Ideen bestehen sollte. Dass Jigobytes Effekt schon so gut ausgefallen ist, bringt auch Hoffnung auf mehr. Vielleicht darf ja advanced Happy Lover mit seinem Effekt Possession Release suchen oder einer der Vertrauten aktiviert einen Such-Effekt beim Abhängen als Xyz-Material…



Man liest von sich,

Sheldor the Conqueror




P.S.:

Hätte ich zur Deutschen Meisterschaft Zeit, ich würde wohl mit einem Deck Nr. 2 ähnlichen Built im Gepäck hinfahren, nur um Nekroz-Spieler zu knechten. Leider muss ich aber in diesem Zeitraum zu einer Tagung nach Aachen …

Antworten 7

  • Thx.
    Endlich auch alle Formatierungsproblemchen gerichtet =D

  • Der Artikel gefällt mir sehr gut.
    Er besitzt eine angemessene Länge, in der auch alles gut dargestellt werden kann und beschäftigt sich mit einem Thema, welches ,zumindest mir, bisher unbekannt war.
    Die erste Deckliste ist zwar interessant, wenn ich aber 4er Spam spielen will, spiel ich doch was anderes, vllt Satellar, Evilswarm, gadget oder sowas ;)
    Das zweite Deck hingegen klingt ziemlich interessant. Klar kassiert es auch mal böse, wenn man schlecht zieht, aber vom Preis/Leistungs Verhältnis erhält man, denke ich, ein schönes Fun-Deck, was wie du richtig sagst, vor allem Necloth richtig weh tun kann, wenn man konstant das Dorf hinlegt, da man einfach genug ATK aufm Feld hat, bevor der Gegner seine MST zieht.
    Ansonsten konnte ich den Artiekl gut durchlesen, hat richtig Spaß gemacht!

  • Die Form dürfte jetzt auch besser sein =D

  • Das zweite Deck hingegen klingt ziemlich interessant. Klar kassiert es auch mal böse, wenn man schlecht zieht, aber vom Preis/Leistungs Verhältnis erhält man, denke ich, ein schönes Fun-Deck, was wie du richtig sagst, vor allem Necloth richtig weh tun kann, wenn man konstant das Dorf hinlegt, da man einfach genug ATK aufm Feld hat, bevor der Gegner seine MST zieht.
    Ansonsten konnte ich den Artiekl gut durchlesen, hat richtig Spaß gemacht!

  • Guter Artikel, der richtig Lust auf das Deck macht :)
    Aber ich hätte es gut gefunden, wenn du noch einmal die offiziellen Effekttexte der beiden neuen Karten abgeschrieben hättest. Du hast zwar zusammengefasst, was die machen, aber einmal den O-Text zu lesen hätte es (zumindest für mich) verständlicher und greifbarer gemacht.


    Auf jeden Fall cool, mal einen Artikel von einem anderem User zu lesen :daumen:

  • Ja ....
    Zugriff auf die Hauptseite hab ich ja nicht, und als ich den Artikel geschrieben habe bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass es schon auf den verwertbaren Bildquellen Karten in englisch mit lesbarem Text gibt. Merk ich mir aber ;)

  • Netter Artikel, da ich die letzten Wochen überhaupt keine Zeit hatte mich mit dem neuen Set zu beschäftigen und auch kein Top 10 Artikel auf etcg gekommen ist hatte ich keine Ahnung was mit dem Set auf mich zukommt daher freue ich mich umso mehr dass einer meiner Lieblingsarchtypes support bekommt, ich habe die ganzen Charmer schon seit dem release gesammelt.


    Um Synchro monster zu integrieren kann man folgendes Integrieren:


    3x Rota => sucht die krieger
    2-3 Goblindbergh => Chamäleon Ziel + instant xyz
    1-2 Photon thrasher => Chamäleon Ziel + beatstick + harmoniert mit skill drain + first turn xyz
    evtl 1 Armageddon knight => Dump Murmeltier
    3 Masked Chameleon instant synchro / xyz + durch king of ferral imps suchbar (den dann dank kageto auf 2 hochschrauben, bzw evtl kageto ganz lassen und dafür goblindbergh auf 3 finde ich fast besser so


    damit sollte es kein Problem mehr darstellen schrottdrache rauszubekommen



    edit: vergesst den armageddon ritter, der archfiend eater ist ja erde... also einfach goblindbergh + photon trasher

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