Erratas – Helfer oder Zerstörer?

Letzte Woche hat mein Kollege Gu4rdi4n 4ng3l euch die neuen Kartentexte einiger Karten vorgestellt. 5 Karten – zum Beispiel Ring der Zerstörung – erhielten neue Kartentexte und wurden im OCG deshalb wieder erlaubt. Schon vor einiger Zeit erhielt die Karte Finsterer Jagdbomber einen neuen Text und wurde deswegen von der Liste genommen. Nachdem euch Lukas die einzelnen Veränderungen vorgestellt hat, möchte ich mich im folgenden Artikel nun mit der Frage beschäftigen, inwieweit die Veränderungen solcher Kartentexte förderlich für das Spiel sind und wodurch es auch zu Problemen kommen kann. Dieser Erratas sind nämlich in den letzten Wochen sicherlich das heißeste Thema der Yu-Gi-Oh!-Community gewesen. Können diese Erratas uns vor dem Power Creep des Spiels retten, oder machen sie schöne Karten unspielbar? Dies versuche ich, zu beantworten.

In diesem Artikel möchte ich mich – aus aktuellen Gründen – nur mit den Erratas beschäftigen, die Karten betreffen, die derzeit verboten sind. Es gibt sicherlich noch andere Veränderungen, die aus anderen Gründen nötig sind – beispielsweise wenn Regelfragen mit einer bestimmten Karte nicht klar sind.


Traditional? Das spielt jemand?


Den wohl größten Einfluss haben diese neuen Kartentexte erst einmal auf ein Format, das eigentlich kaum jemand noch spielt: Traditional. In diesem Format gibt es keine verbotenen Karten, sodass Spieler schon immer Raigeki spielen konnten. Dieses Format war besonders für Spieler interessant, die früher besondere Lieblingsdecks hatten, die sie im heutigen Format nicht mehr spielen dürfen. Ich selber spielte manchmal mit einem Freund öfter ein paar Spiele, um die alten Zeiten wiederaufleben zu lassen. In diesem Format durfte man also auch die Karten mit ihren alten Kartentexten spielen und ausnutzen. Die neuen Kartentexte bewirken nun, dass sich diese Karten meistens drastisch verändern, wodurch sie extrem geschwächt werden. Deswegen kann es passieren, dass gute Strategien im Traditional-Metagame auf einmal nicht mehr spielbar sind. Die Karte Austausch des Geistes wurde zum Beispiel so sehr verändert, dass man das Deck, das sich um die Karte drehte, nun nicht mehr spielen kann.


Die Frage, die sich nun stellt ist, ob die Veränderungen für dieses Metagame positiv oder negativ sind. Auf der einen Seite ist es sicherlich gut, wenn Karten, die das Metagame zu sehr zentralisieren, geändert werden. Auf der anderen Seite sind viele der veränderten Karten zwar sehr stark, aber im Traditional-Metagame nun einmal nicht so stark. Aus diesem Grund hätte die Karte eventuell gar keine Veränderung benötigt. Sie würde nur benötigt werden, wenn man sie ins Advanced-Metagame zurückholen wollte. Dahinter werden sicherlich häufig auch finanzielle Gründe stehen.

Doch wie ist das für die Spieler der alten Schule?


Nostalgie


Viele Menschen lieben es, sich an ihre Vergangenheit zu erinnern. Wie häufig durfte ich schon Gespräche über Anime und Cartoons beobachten, in denen sich darüber unterhalten wurde, was für ein großer Fan man früher doch gewesen sei. Vor einiger Zeit schien es auch einen richtigen Boom der Pokemonspiele zu geben. In meinem Umfeld kramten viele Personen ihre alten Gameboys wieder heraus oder kauften sich eine neue Konsole, um irgendein Pokemonspiel spielen zu können. Etwas ähnliches erlebt man häufig bei Yu-Gi-Oh!-Spielern. Gefühlt jeder 3. Spieler, scheint verbotene Karten zu sammeln. Anstatt sich von Karten zu trennen, die man nicht mehr spielen kann, bereiten sie ihre Kartenordner schön auf, sodass die verbotenen Karten eigene Seiten haben, auf denen man sie bewundern kann. Häufig können die Spieler dann auch Geschichten zu den einzelnen Karten erzählen.


Viele dieser Spieler freuen sich natürlich, wenn ihre alten Schätze wieder erlaubt werden. Man hat die Karte niemals weggeben, muss dadurch kein Vermögen ausgeben und kann sich beim Spielen auch noch an die guten, alten Zeiten erinnern. Durch die selektive Wahrnehmung betrachten viele Spieler die Karten dann auch nur aus einem Blickwinkel und denken nicht an alle Facetten. Sie freuen sich nur darüber, dass eine ihrer alten Karten wieder erlaubt wurde, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was diese Entscheidung mit dem Metagame anrichtet.


Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch wieder die Nostalgiker, die mit den Erratas gar nichts anfangen können. Sie beschweren sich darüber, dass diese schönen Karten von früher nun “kastriert werden“ und dadurch nicht mehr ihren alten Charme besitzen. Einige dieser verbotenen Karten – zum Beispiel Chaos-Imperatordrache - Gesandter des Endes – haben einen besonderen Ruf, den die Nostalgiker auch beibehalten wollen. Wenn nun der neue Kartentext dafür sorgt, dass die Karte wieder erlaubt wird, könnte man die ganzen schönen Erinnerungen verlieren, da neue Erfahrungen sie ersetzen. Diese neuen Erinnerungen würden dieser Karte dann gar nicht gerecht werden.

Doch was passiert, wenn diese Karten nun erlaubt sind?


Komplexitätsreduktion: Ja oder Nein?


Neben den finanziellen Gründen, die ich hier nicht ausführen möchte, da ich keinen Einblick in die interne Politik habe, ist die Komplexitätsreduktion sicherlich der wichtigste Grund für diese Kartentextänderungen. Der Hauptkonsument für Yu-Gi-Oh! sind nicht wir (die kompetitiven Spieler), sondern die Casual-Spieler, die das Spiel mit ihren Freunden in der Freizeit oder der Schule spielen. Die meisten dieser Spieler haben sicherlich keine große Lust sich intensiv mit den ganzen Regeln des Spiels auseinanderzusetzen, sondern wollen direkt spielen. Häufig spielen sie auch mit verbotenen Karten, da es ihnen egal ist, oder sie das Spiel von früher so kennen Wenn diese Spieler dann einmal ein Turnier betreten, müssen sie häufig feststellen, dass viele ihrer geliebten Karten verboten oder limitiert sind. Dies frustriert diese Spieler natürlich und hindert sie eventuell am spielen, da sie keine Lust haben, sich ein neues Deck zu bauen.

Weiterhin ist das Entschlacken der Liste der verbotenen und limitierten Karten natürlich auch noch hilfreich für Neueinsteiger. Diese müssen sich natürlich mit den limitierten und verbotenen Karten auseinandersetzen, um auf Turnieren teilnehmen zu dürfen. Wenn diese Liste nun zu groß ist, kann es zu Problemen führen, da es sehr schwierig sein kann, sich diese riesige Liste zu merken.


Trotzdem erhöhen die neuen Kartentexte leider auch gleichzeitig die Komplexität – besonders auf Turnieren. Da die Namen der Karten nicht geändert werden, wird es möglich sein, die alten Kopien der Karten zu spielen. Diese besitzen dann aber noch ihren alten Kartentext So kann es passieren, dass Spieler, die die neuen Kartentexte noch nicht kennen, die Karten falsch ausspielen. Dies führt dann entweder zu mehr Arbeit für die Judges, die dann häufiger die neuen Kartentexte erklären müssen, oder zu Spielsituationen, die falsch aufgelöst werden, da beide Spieler den neuen Text der Karte nicht kennen. Beides ist sicherlich nicht unbedingt gewollt. Trotz dieser vielen Probleme wurde nun der Schritt gewagt.


Power Creep


Dies liegt sicherlich auch an dem Power Creep. Viele Spieler beschweren sich darüber, dass die Karten immer stärker werden. Trotzdem wollen diese Spieler häufig ältere Karten wieder erlaubt sehen. Um nun gegen diesen Power Creep vorzugehen, ist die Veränderung der Kartentexte eine sehr hilfreiche Methode. Heutzutage versucht man, Karten so zu erstellen, dass sie mehrere Einschränkungen haben – keine Battle Phase oder keine Spezialbeschwörungen nach der Aktivierung der Karte zum Beispiel. Ohne diese Einschränkungen wären viele der heutigen Karten zu stark. Früher wurden Karten selten so eingeschränkt und aus diesem Grund sind viele der Karten einfach zu stark. Hätte man einen Ring der Zerstörung heute designt, hätte er sicher direkt den Kartentext bekommen, den er heute hat.


Zusätzlich bewirkt der Power Creep natürlich erst, dass einzelne Karten wieder erlaubt werden dürfen. Chaos-Imperatordrache - Gesandter des Endes wäre vor einigen Jahren auch mit seinem neuen Kartentext zu stark gewesen. In Zeiten der Qliphort-, Schattenpuppen- und Burning Abyss-Decks wirkt er wesentlich schwächer.

Wie könnte man Erratas jetzt weiter einsetzen?


Einige Vorschläge


Dass neue Kartentexte das Spiel positiv verändern können, hat beispielsweise das Pokemon TCG gezeigt. Die Karte Pokemon Catcher war so stark, das fast jedes Deck sie 4 mal gespielt hat. Aus diesem Grund wurde entschieden die Karte abzuschwächen, indem eine Münze bei der Aktivierung der Karte werfen muss. Dies bedeutet, dass der Effekt in 50% der Fälle einfach verpufft.

In Yu-Gi-Oh! könnten beispielsweise die Drachenherrscher mit einem neuen Kartentext sehr gut für das Metagame sein. Wenn man den Abschnitt herausnimmt, dass man auch Drachen für ihre Beschwörung entfernen kann, sind sie sehr stark entkräftet, in Themendecks aber immer noch spielbar. Andere Karten wie Ersatzkröte oder Meister der Gedanken wären weitaus schwächer und fairer, wenn man ihre Effekte nur einmal im Spielzug einsetzen dürfte. Letztes Angebot könnte man beispielsweise auch auf eine Aktivierung pro Spielzug begrenzen.

Trotzdem kann die Veränderung von Kartentexten natürlich nicht alle Karten auf einmal so schwach machen, dass man sie wieder erlauben könnte. Man sollte meiner Meinung nach die Karten auch nicht komplett verändern. Wenn man zum Beispiel nun sagt, dass man durch Rettungskatze nur noch ein Monster aus dem Deck beschwören kann, ist sie eine ganz andere Karte.


Was denn nun?


Ich finde es schwierig, die Veränderung von Kartentexten zu beurteilen. Es gibt – wie so oft – positive und negative Seiten, die man abwägen sollte. In gewissen Fällen kann man aber schwächere Decks stärken, indem man ihnen Karten zurückgibt, dessen Kartentexte etwas verändert wurden. Auf der anderen Seite können neue Texte sehr verwirrend sein und nostalgische Spieler abschrecken, die nicht wollen, dass ihre Karten sich so sehr verändern.

Was ist eure Meinung zu der Veränderung? Glaubt ihr, dass dies noch häufiger passieren wird und wenn ja, auf welche Karten hofft ihr dabei? Würdet ihr lieber die alten Karten mit einem neuen Text, oder neue Karten spielen?


Ich würde mich über eure Antworten freuen und wünsche euch im Namen des gesamten Content-Teams einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Antworten 12

  • Guter Artikel, es wird weder alles weggehated noch zu positiv betrachtet. auf jeden fall gut, um sich einen überblick über die verschiedenen aspekte der errata zu verschaffen. allerdings finde ich, dass man zwischen alter und neuer "art" von errata unterscheiden muss. Da ich tippfaul bin kopiere ich hier einfach mal rein, was ich unter dem letzen artikel zu dem thema schon geschrieben habe:


  • Sehr schöner Artikel und auch gute Überleitung von dem deines Kollegen. Sehr schön finde ich, dass du auch das Traditional Format erwähnt hast. Denn dieses war schließlich dazu da, um verbotene Karten im Advanced Format trotzdem spielen zu können, aber rechtfertigt meiner Meinung nach immer noch keine weiteren zu starken Karten im Kartenspiel.


    Errata helfen nicht, sie machen alles nur noch schlimmer und helfen weiter das Spiel zu zerstören. Zudem stiften sie nur noch (ohnehin schon) zusätzliche Verwirrung zu den unterschiedlichen Rulings zwischen einigen Karten im TCG und OCG. Ist es so schwer ähnliche, aber trotzdem spielbare, Alternativen zu drucken? Tribe-Infecting Virus -> Tribe-Shocking Virus - und ja, den sieht man gar nicht, aber ist eine für mich sinnvolle Alternative... . Chaos Emperor Dragon - Envoy Of The Dragon ist für mich eine Legende. Zumindest war er das bis bekannt wurde, dass Konami durch die Änderung seines Kartentextes hier eine neue Karte daraus gemacht hat. Traurig, dass nicht nur die Banned List (Forbidden-Bereich), sondern damit auch das Traditional Format ihren ursprünglichen Sinn durch sinnlose Geldmacherei (Konami macht schon genug Geld durch überstarke Karten, vielen Produkten und OCG-Promokarten) verlieren.


    Und, wie gesagt, Errata sind für mich was ganz anderes: Karten, wie Waboku und Ryko, Lightsworn Hunter, spielverständlich und anfängerfreundlich zu gestalten. In diesem Punkt hat Konami meiner Meinung nach einfach nur Mist gebaut und nicht nur meiner Meinung nach... . Aber gut, jetzt hat Konami schon damit angefangen... . Mal schauen, wie weit der Stein noch rollen wird und, wie groß er am Ende ist... .


    Nachtrag: Errata ist schon die Mehrzahl, aber der Begriff ist nicht so geläufig.

  • Es spricht eigentlich überhaupt nichts dagegen, das Balancing der Karten zu optimieren. Bei Online-Spielen wie Hearthstone, League of Legends oder sonst was wird sowas ständig gemacht (Stichwort: Nerf/Buff). Das einzige Problem ist, dass man bereits gedruckte Karten nicht einfach patchen kann. ^^ Imho fehlt dieser entscheidende Aspekt im Artikel bzw. wird nur unzureichend in einem halben Absatz abgehandelt.

  • Ich fand den Artikel gut, auch wenn ich ein solches Erreta nicht befürworte.
    Ich finde es einfach blöd, wenn man Karten nach Release noch so stark verändert.


    Was passiert eigentlich bei der Weltmeisterschaft?
    Wenn die Karten bis dahin nicht bei uns erschinen sind, wird dann nach alten oder neuen Kartentexten gespielt?


    MfG
    ~Pfannkuchen~

  • Seh ich im Prinzip auch so, Karten die unerwartet zu stark sind müssen gebalanced werden. In einem "real life" Spiel halte ich eine Limitationsliste dafür am geeignetsten. Karten/Decks einzuschränken, damit man ein gesundes Spiel erhält ist wichtig und richtig, nur liegt das Problem weniger beim Balancing als viel mehr bei dem "unerwartet zu stark". ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Konami nicht weiß, wie stark die Karten sind, die sie designen.
    Oder anders: Konami weiß, dass manche Karten, die sie rausbringen sehr bzw. zu stark sind. Und ich wage mal zu behaupten, dass sie genau das ausnutzen. Der viel beklagte Powercreep ist ein resultat davon. Decks, die eigentlich zu stark sind werden veröffentlicht, werfen das Meta über den Haufen und werden dann eingeschränkt. Ergebnis: Die Spieler wechseln vermehrt die Decks, d.h. Profit für Konami.
    Jedes Unternehemen will Profit machen und das ist auch erstmal nix Schelchtes, jedoch sollte das nicht auf Kosten der Kundenzufriedenheit oder des Produkts gehen. Bei Yugi wäre das dann auf die Gesundheit des Spiels zu beziehen, denn ein gesundes Spiel macht mehr Spaß als ein "krankes" unbalanciertes. Letztendlich wäre das sowohl für Konami, als auch für uns Spieler schädlich. Übertreiben die es, hören wir auf und Konami hat weniger Kunden.


    Wozu sag ich das? Nunja, ich denke, dass genau diese Vorgehensweise von Konami durch Errata verstärkt werden könnte. Die Liste kommt regelmäßig und verfolgt größtenteils noch das Ziel, das Spiel zu balancen. Errata bisher auch und zwar indem sie ungewollte Fehldesigns behoben haben. Die neuen Errata verfolgen aber das Ziel, bewusst Designs zu ändern und das kann(!) in beide Richtungen gehen. Das macht es für Konami leichter, gezielt Karten zu pushen/drücken und so z.B. auch Verkaufszahlen bestimmter Produkte zu beeinflussen oder eben, das Spiel auszubalancieren.
    Imo ist das ein Zweischneidiges Schwert. Mir persönlcih wäre es lieber, wenn Konami einfach vorher besser planen würde, um erst garkeine Karten rauszubrinegen, die gerratat oder auf die Liste gesetzt werden müssten. Dazu müsste sich für Konami aber ein gesundes Spiel mehr lohnen, als der Powercreep/ das gezielte abschießen von Metadecks.


    Pfannkuchen: guter einwand, daran hatte ich noch garnicht gedacht. wahrscheinlich wird man die errata bis dahin zu uns gebracht haben. oder aber sie sind einfach weiterhin verboten, weil nach crossbanlist gespielt wird und die karten im tcg noch verboten sind.

  • Generell muss ich sagen sind "echte" Errata ein gute Sache.
    WENN denn der Kartentext wirklich durch fehlerhafte Übersetzungen etc. nicht stimmen sollte und man das ganze zeitnah bekannt gibt.
    Beispielsweise wenn Konami nach der veröffentlichung der Drachenherrscher gesagt hätte:" Sorry Leute, da ist uns eine Fehler unterlaufen, bitte spielt die Karten mit dem aktualisierten Text, bis wir eine Reprint mit Errata veröffentlicht haben!"


    ABER bei Karten wie >CoD EotE< ist das (meiner Ansicht nach) reine Geldmacherei. WIr nehmen eine Karte, welche einen gewissen Ruf/Bekanntheitsgrad hat, ändern den Text und veröffentlichen sie neu.


    Denn sind wir mal ehrlich; kaum ein ernsthafter Turnierspieler wird den CoD mit altem Text spielen, sofern die neue Variante verfügbar ist.
    Die "Casuals" hingegen hören irgendwo, dass die nahezu legendäre Karte wieder spielbar/erlaubt/erhältlich ist und holen sich entsprechende Booster ebenfalls.
    Genau DAS finde ich mistig!
    Kein Mensch hätte etwas gesagt, wenn Konami die Karten mit aktuellem Text aber anderem Namen/Bild gebracht hätte.
    Geht aber nicht, weil ein bekannter Name eben auch eine finazielle Ressource darstelt, welche man gewinnbringend verarbeiten möchte.


    Und ja ich bekenne mich diesbezüglich ganz klar zu den Nostalgikern. Karten wie der Cod WAREN broken, SIND broken und sollen verdammt noch eins auch broken bleiben. DAS hat sie immerhin ausgemacht. Lieber schmachte ich das Original in meinem Ordner an, als eine billige Kopie zu spielen! :mad:


    Lange Rede kurzer Sinn: die neue Erratapolitik ist für´n Popo.

  • Ich kann mich der Kritk der neuen "Errata-Politik" nur anschließen


    Errata im Sinne von "wir machen die Karte verständlicher, damit es weniger bis gar keine Missverständnisse mehr gibt" finde ich ja absolut sinnvoll und auch richtig. Aber jetzt an die Errata von "alteingesessenen" Karten zu gehen, finde ich mehr als fragwürdig...


    Für mich sind die angesprochenen Themen Nostalgie sowie Profit entscheidend. Man bedient sich dem guten Ruf der Karten und ändert nicht einfach die Errata, sondern verändert ihre Effekte grundlegend...


    Natürlich ist der Aspekt der Spielbarkeit und deren Auswirkungen interessant. Aber muss man deshalb diese Karten so sehr "kastrieren"?! Mit Flaming Eternity erschien die Karte Blitzeinschlag. Nachdem Raigeki verboten war, war offensichtlich dass Blitzeinschlag eine abgeschwächte Version dessen war und man eine ähnliche Karte mit ähnlichem Effekt herausgebracht hat. Eine Art faires Äquivalent. Davon haben wir einen Haufen mehr bekommen. Auch der CED und BLS haben in Ruin und Demise Ritualomonster-Nachfolger bekommen. Ähnliche Effekte, aber allein dadurch dass sie Ritualmonster sind, schon mal schwerer zu beschwören plus abgeschwächtem Effekt.


    Meiner Meinung nach hat das nichts mehr mit Errata oder "Balancing" zu tun... Das Balancing an sich ist ja die Liste der Verbotenen und Limitierten Karten. Man merkt das Karten zu stark sind oder zu stark wurden, im Laufe der Zeit. Man kann auch Versuche starten wie vor einiger Zeit Magician of Faith wieder auf 1 zu setzen und als man sah, die Karte ist nicht mehr so stark wie einst, setze man sie danach sogar auf drei. Auch Raigeki erlebt gerade wieder ein Revival. So kann es doch auch mal eine Zeit geben, in der ein CED mit seinem "originalen" Effekt durchaus benutzt werden kann, ohne übermäßig unfair zu sein.


    Wie bereits erwähnt, haben die "Errata-Änderungen" für mich weder was mit Errata, noch etwas mit den alten Karten zu tun. Ähnliche Effekte für ein breiteres Meta bzw um zu sehen wie sich das Spiel damit entwickelt: JA -> Aber nicht auf Kosten bereits existierender Karten!!!


    Dann doch lieber neue Karten designen...


    Nach der "Politik" müsste man ja gar keine neuen Karten mehr entwickeln -.- Einfach alten Karten "neue Errata" geben und gut is... So kann man auch die Banned List abschaffen... Einfach die Effekte komplett verändern... Wieso nicht gleich auch noch Attribute und ATK/DEF Werte?!?! ( jetzt mal überspitzt dargestellt!!! :P )

  • Du bist ja etwas auf dem Pokémon Aspekt eingegangen. Was mich interessieren würde ist, ob die Änderungen bei der Community ebenfalls einen Shitstorm ausgelöst haben oder ob das nur wieder mal eine Yugi-Sache ist :D


    Afaik hat man doch auch Trank dazu abgeändert 3 statt 2 Schadensmarken zu heilen - sprich der alte Text wurde hier auch abgeändert.

  • bei pokemon wurde sich nicht so drüber aufgeregt auf jedemfall von dem was ich mitbekommen habe
    bei catcher gabs zwar vereinzelt welche aber nicht so wie es jetzt bei yugi ist
    und da trank eh keiner spielt war den das eh egal


    bei pokemon würde man sowas auch nicht errata nennen sondern neuauflegung einer alten karte mit neuen text
    weil errata sind ja eigentlich korrekturen von fehlern
    ein erratum gab es aber bei der karte fighting stadium die erst sagte 20 schaden mehr auf das verteidigende pokemon. da mit xy aber jedes pokemon als verteidigendes pokemon zählt was angegriffen wird (vorher nur das aktive) gab es ein erratum der besagt das der vermehrte schaden auch nur auf das aktive pokemon geht so wie es eigentlich geplant war


    neuauflagen gab es neben catcher und trank auch noch öfter, wie z.b. finsterniss/metall energie, bill usw
    habe da nie mitbekommen das sich da wer extremst aufgeregt hat


    bei pokemon gibt es ja auch keine banned list sondern es wird mit set rotation gespielt.
    dort wird es öfters eher anders herrum gemacht nicht alte karten mit neuen text, sondern alte texte mit neuen namen (z.b. prof juniper/platan)

  • Durch diese Aktion von Konami, hab ich mir wirklich grundsätzlich überlegt, wie lange ich das TCG noch zocken will. Klar, die Änderungen sind vorerst nur im OCG gültig, aber wie lange dauert es, bis diese uns erreichen? Konami hat hier einen meiner Meinung nach schlechten Pfad eingeschlagen, ich möchte mich hier der Aussage von DuMusstGehen! anschliessen.
    Klar, einerseits versuchen sie alte Karten wieder ins Spiel zu bringen, aber dafür ganze Effekte umzuschreiben? Das ist, wie wenn Nintendo das Design von Pikachu komplett neu machen würden...


    Mich würde noch interessieren, wie die OCG-Community darauf reagiert? Als die Synchro-Monster eingeführt wurden, bekamen diese ja auch zuerst einen grösseren Boykott...



    Ergo, für mich steht fest---> Erratas werde ich ignorieren, selbst wenn man eine solche Karte bald im Main spielen muss, für mich bleiben die alten Effekte...



    Btw stellt euch mal die Besitzer eines SCJ CCVs vor... (um die 3000 USD) Wie die sich wohl vorkommen müssen? xD

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