Das Meta-Deck vor TMS (Analyse und Turnierbericht)

Am Sonntag, den 06. März haben wir auf der Dreieicher Börse ein spezielles Force of Will Turnierformat als Great Tournament Challenge durchgeführt.

Es waren ca. 15 Spieler, die abwechselnd sich auf eins der 4er K.O. Events angemeldet haben. Bis zum Ende des Tages konnten wir fünf 4er K.O. Events spielen, wonach wir zwei Spieler (eTCG User paLe und Anup87) mit gleichen Erfolgen und somit gleich vielen Punkten hatten.


Am Ende konnte es aber nur einen Sieger geben :-)


Wie versprochen, haben wir uns dann den Sieger Sascha S. geschnappt und ihn um ein Interview gebeten. Daraus erstellten wir eine Art Turnierreport, in dem ebenfalls vorab die Strategie seines Decks Karte für Karte erklärt wird.

(P.S. ein weiterer Highlight war, dass paLe nach seinem ersten Sieg, einfach mal so unter seinen beiden Preisboostern eine Lanzelot in Hotstamp und noch besser: eine Überrare Child gezogen hatte!)



Sascha S. (Great Master of Dreieich):


Vorab zu meiner Person:

Ich spiele Force of Will seit dem deutschen Release Ende Juni 2015. Erfolge waren mehrere Siege bei Store Ruler Challenges, Release Events und Road to Nationals. Auf der DöM wurde ich leider Top 64 wegen 2 unglücklichen Draws „on the Bubble“.


Meine Deckwahl:


Gespielt habe ich am Sonntag Reflect Early Control

Die Deckidee kam aus Amerika vom berühmtesten FoW Spieler dort: Zack Tufford.

Sinn des Decks ist es frühzeitig Druck und Kontrolle auszuüben und dann nach Runde 4 entweder mit Reflect und dem Search in Donner zu finishen oder einfach mit Übernahme der totalen Kontrolle zu dominieren.



Main Deck (40 Karten):

9 Insignien: 4 Orbs, 2 Leavatain, 2 Deathsyce, 1 Horn

11 Tafelritter: 4 Percifel, 4 Lanzelot, 2 Gareth, 1 Bedivere

8 weitere Resonatoren: 4 Hera, 3 Gherda, 1 Susanoo

12 Zauberkarten: 4 Donner, 2 Flame Shout, 2 Sign to Future, 2 Barrier of Shadows, 1 Rapid Decay, 1 Glimpse of Kaguya


Side Deck (15 Karten):

1 Susanoo, 1 Ame no Habakiri, 1 Decay, 1 Deathsyce, 1 Barrier of Shadows, 1 Sign, 2 Horn, 2 Feurroben, 3 Flames, 2 Wolf


Steindeck (10 Karten):

4 Rulers Memoria , 2 Moon Shade, 3 Heat Ray , 1 Little Red




Der Ruler des Decks ist ganz klar Reflect

Anders wie in anderen guten Reflect Decks nutzt man in diesem Deck alle Effekte von Reflect gewinnbringend. In den ersten beiden Turns meisten den Draw Effekt, danach ist der Push Effekt ausschlaggebend. Allerdings kommt auch der Erholungseffekt öfters zum Einsatz um Resonatoren wie Lanzelot oder Gherda vor Angriffen zu schützen.


Das Stein deck besteht aus

-> 4 Rulers Memoria

-> 2 Moon Shade

-> 3 Heat Ray

-> 1 Little Red


Am wichtigsten ist der Little Red, der immer in der Farbe rot gewählt wird. Was besonders schmerzhaft ist, wenn diese wichtige Karte entweder viel zu früh oder zu spät auf die Zaubersteinzone gelegt wird, weil man dann z.B. Karten wie Percival nicht First turn ausspielen oder halt später den Lanzelot nicht leichter pushen kann.


Die Hauptfarben sind Rot/Weiss des Decks, weswegen drei Heat Ray gespielt werden.


Rulers Memoria werden gespielt, weil das Deck ja aus ca. 20 Karten bestehen, welche die eigene Strategie weiterbringen und weiteren 20 Karten, die als Antikarten einzustufen sind. Diese haben meistens Blau oder Schwarz, Sodass man um Rulers Memoria nicht rumkommt.

Die beiden Moon Shade sorgen für weitere Unabhängigkeit, weil man bekanntlich nur jeweils 4 Kopien spielen darf. Aufgrund der Tatsache, dass man meistens nach 4 Zaubersteinen keine mehr ruft, sollte mindestens ein Zauberstein in der Zaubersteinzone liegen, der alle Farben generieren kann.


Das Maindeck besteht vorab aus 9 Insignien um die Rulers Memoria nicht zum Nachteil zu treffen:


-> 4 Orbs für die eigene Spielstrategie, um schneller an Zählmarken ranzukommen, Kartenvorteil zu generieren und um die Effekte des Refrains mehrmals nutzbar zu machen

-> 2 Leavatain, um im eigenen Spielzug die Fähigkeit des Refrains nutzen zu können

-> 2 Deathsyce als Antikarte

-> 1 Horn als Konterkarte gegen friedhofsbasierende Decks und um die eigenen Ressourcen aufzufrischen


Dann spiele ich meine Knights Engine:


-> 4 Percival für den Search und Plus 1

-> 4 Lanzelot, die Hauptkarte des Decks. Mit Push von Reflect und dem Little Red ein 1000/1000 mit 700 Schuss. Für Kontrolle des Spielfeldes sowie um ausreichend Schaden zu drücken.

-> 2 Gareth in Verbindung mit einer Zauberkarte (die später kommt) und als Antikarte im Mirror-Match gegen Lanzelot. Man kann ihn selbst mit Little Red pushen und somit den Schaden von gegnerischen Lanzelot verhindern, weil er keinen Schaden bekommt, sollte dieser 700 oder geringer sein.

-> 1 Bedivere als Out gegen große Resonatoren oder auch erneut im Mirror-Match um z.B. den gegnerischen Gareth zu entsorgen, in dem man ihn mit Little Red einfach auf 1000/1000 pusht und ihn durch Bedivere verbannt


Als zusätzliche Hauptresonatoren spiele ich noch:


-> 4 Hera, gegen Decks mit Insignien ist sie ein Plus 2, die im Mirror-Match wichtige Karten entsorgt.

-> 3 Gherda, die sehr flexibel ist. Mit einem ATK Push nimmt sie z.B. einen gegnerischen Lanzelot direkt vom Spielfeld, egal ob es einen Blocker gibt. Sie macht auch manchmal den nötigen Endschaden.

-> 1 Susanoo, ebenfalls als Antikarte im Maindeck, z.B. gegen Gwiber. Er kann aber auch manchmal als Finisher genutzt werden.


An Zauberkarten habe ich gespielt:


-> 4 Donner. Für mich immer noch einer der besten Removels und besonders in diesem Deck ein guter Finisher

-> 2 Flame Shout um das Spielfeld zu reinigne, z.B. gegen Alice World gedacht. Weiterhin kommt z.B. Gareth for Free aufs Spielfeld und erhält zudem Schnelligkeit

-> 2 Sign to Future, eine richtige Antwort gegen Gwiber Decks

Er legt 2 Resonatoren und einen Gwiber. Ich suche mir Sign und entferne Gwiber sowie einen weiteren Resonator. Aber auch in anderen Situationen ein einfaches plus 1

-> 2 Barrier of Shadows, die Antikarte momentan gegen alles

Decks die viel Insignien spielen, haben es gegen sie schwer. Aber auch Decks, die auf ihren Vollstrecker angewiesen sind

-> 1 Rapid Decay, die einfache Lösung gegen Lanzelot. Ich habe sie zwar selten gespielt, aber immer noch sehr effektiv

-> 1 Glimpse of Kaguya. Diese Karte sucht man frühzeitig, um auf die Göttergabe des Gegners eine Antwort zu haben. Diese verpufft dann und kann danach nicht mehr eingesetzt werden und selbst zieht man noch eine Karte dafür.


Mein Side Deck:

-> 1 Susanoo als zusätzliche Karte gegen Drachen wie Gwiber

-> 1 Ame no Habakiri, die besonders gut ist, wenn man einen 2. Susanoo geboardet hat. Suchbare Kombo für 3200 Schaden am Gegner

-> 1 Decay für das Mirror-Match oder Burner Decks

-> 1 Deathsyce, um mehr Anti gegen Unbesiegbar zu haben

-> 1 weitere Barrier of Shadows gegen alles, wie z.B. Dark Alice

-> 1 Sign, um noch eine Karte mehr gegen Gwiber oder anderen Swarms zu haben

-> 2 Horn als Anti gegen Reanimator

-> 2 Feurroben gegen Burner und Mirror-Match

-> 3 Flames gegen Valentina

-> 2 Wolf gegen gegnerische Feurroben und Barrier of Shadows


Mein erstes 4er K.O. Event

Im ersten Spiel des ersten 4er K.O. Events musste ich gegen Dark alice ran:


Mein Gegner fängt sehr stark an, legt Rasputin. Turn 2 kommt mein Lanzelot. Sie spielt Mozart und Incernate auf Ursurper und nimmt mir meinen 2ten Lanzelot.

Sie hat das Spiel eigentlich vollständig unter Kontrolle. Flippt aber frühzeitig Alice. ich suche mir zu meinem Donner auf der Hand einen zweiten und zerstöre den Vollstrecker direkt, bevor sie Walpurgisnacht ausspielen kann. Danach nehme ich ihr mit Sign den Ursurper und ab da übernehme ich die Kontrolle und gewinne nach anstrengenden 40 Minuten.


Spiel 2 fängt sie mit Schattenbarriere direkt an und ich kann nur schaden drücken ohne viel Zählmarken zu sammeln. Aber nach turn 4 langen die Marken und der Wille für ein Urteil und den Search auf einen Donner, der das Spiel beendet.


Das Finale ist ein Mirror-Match:

Spiel 1 geht hin und her. Es war sehr anstrengend das zu spielen.

Mein Gegner hat mehr Zählmarken auf Reflect und im allgemeinen mehr Ressourcen. Allerdings ist er sehr weit mit den Lebenspunkten unten. Er verzichtet auf den Flip von Reflect mit 2 Marken.

In meinem Zug kann ich dann 2 Donner spielen. Einen per Topdeck. Allerdings hätte ich diesen auch suchen können vor seiner Drawphase.


Spiel 2 verlief sehr einseitig. Ich habe die Boardkarten gezogen, mein Gegner nicht. Und hatte trotz 2 Spielfehler Feldvorteil. Und gewann im Time-Out an Lebenspunkten. Allerdings wäre es durch den immensen Vorteil auch so in 2-3 weiteren Spielzügen vorbei gewesen.


Mein zweites 4er K.O. Event


Nach einer kleinen Verschnaufpause und einigen Tauschgeschäften war ich für das nächste Event bereit, dass ich ebenfalls mit dem selben Deck antreten wollte:


Das 2te Turnier startete wieder gegen den gleichen Gegner wie im Turnier 1:

Das erste Spiel verlief diesmal sehr einseitig für mich. Mein Gegner kam nicht raus. ich hatte auf alles direkt die entsprechende Antwort und beendete frühzeitig wieder einmal mit 2 gesuchten Donnern.


Das zweite spiel verlief wieder leider zugunsten meines Gegners. Sie konnte viel Kontrolle ausüben. Und flippte diesmal Alice mit Walpurgisnacht. Was ich leider nicht verhindern konnte. Meine letzte Chance war dann Search auf Doppel Donner plus Opfern von Gherta um seine 1400/1400 Alice wegzubekommen. Aber auf Gherda hatte mein Gegner eine Flames. So musste wir ein drittes Spiel starten:


Dieses fing allerdings im Time-Out an, was men Gegner beginnen sollte.

Sie spielte Scorn auf Lanzelot. Ich generiere nur Wille. Sie spielt wieder 1 Scorn auf den nachgezogenen Lanzelot und ich spiele dann endlich Gherda mit Swiftness für Sieg im letzen Zug.


Im Finale stehe ich dann vor einem Sylvia Burner Deck:


Er haut mich gnadenlos mit Lanzelot in Ctuhga in Ctugha usw. runter auf 900 Lebenspunkte.

Ich konnte aber auch etwas schaden verteilen und bei seinen 900 Lebenspunkten vor seiner Draw Phase mit Search in Donner, Rest und noch einmal Search in Donner wieder mit dieser stabilen Win-Condition das Spiel beenden.


Das zweite spiel ging ähnlich ab. Wobei ich noch mehr Feldkontrolle hatte. Und dann kam der Split von oben für ihn.


Das dritte spiel hauen wir uns gegenseitig auf so 1800 und 1400 Lebenspunkte runter. Ich hatte auch leider Moon Shade getroffen, was mich anfälliger machte. Musste dann mit einem Wille (Moon Shade) und 1800 in seinen Zug abgeben. Er zog aber anscheinend nichts mehr. Er spielte für 3 willen dann den Cthuga und bei der Angriffsdeklaration auf Lanzelot pushte er diesen auf 700/700 und auf die Chase legte ich einen Donner auf Cthuga für Win.


Keins der spiele ging weiter als turn 4, was Sylvia nie eine Gefahr werden lies. Ich hatte auch bei allen spielen noch eine Schattenbarriere. Was diese Gefahr weiter minimierte.


Somit hatte ich 2 Turniere gewonnen. Wie auch ein weiterer Spieler.


Aber ich erhielt dann den Titel des Great Master of Dreieich!


Fazit:

Ein interessantes Turnierformat, dass bei noch mehr Spielern sicherlich sehr viel Abwechslung bringen kann. Jedoch ist erneut die Spielzeit des Force of Will mit mindestens 50min pro Spiel auch etwas problematisch, da für mehr als 2 4er K.O. Turniere keine Zeit war.


Aber so hatte jeder die Chance, leicht Booster zu gewinnen und verschiedene Decks zu testen.

Nach dem Release des TMS wird sich zeigen, ob dieses Deck noch weiterhin als Meta einzustufen ist.


bis zum nächsten Mal,

euer Anup87


and “last but not least”: Über Uns

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P.S.

im nächsten Artikel planen wir auf die Top Karten aus TMS eingehen!


Euer GM_TeamDroppers