Die Rückkehr des Weißen Drachen mit Eiskaltem Blick!

Die Rückkehr des Weißen Drachen mit Eiskaltem Blick!

Am 29.03.2002 – also vor über 15 Jahren – begann die Geschichte eines der beiden bekanntesten Monsters des Yu-Gi-Oh! Sammelkartenspiels: Blauäugiger w. Drache. Als die Karte im Starterdeck Kaiba erschien, war sie das Monster mit den höchsten Angriffspunkten. Bei der allerersten deutschen Yu-Gi-Oh! Meisterschaft konnte ein Deck mit diesem Drachen sogar den allerersten Meistertitel erlangen. Der Spieler Nico Sikorsky versuchte in seinem Deck durch Herr der Drachen und Drachenrufflöte schnell viele starke Drachen auf das Feld zu bekommen und den Gegner dadurch zu besiegen. In den Jahren danach erschienen zu vielen Zauber- und Fallenkarten sowie Effektmonster, die den Weißen Drachen in die Ecke drängen konnten. Lange Zeit konnte man die Karte nicht mehr in kompetitiven Decks spielen. Als vor einigen Jahren Maid mit den blauen Augen erschien, versuchten einige Spieler, Blue-Eyes-Decks zu bauen. Erfolge konnten diese Decks aber nur selten feiern. In der neuen Booster-Edition „Shining Victories“ sind nun aber einige Karten erschienen, die das Deck endlich nach über 14 Jahren spielbar machen werden.

Im folgenden Artikel möchte ich euch nun die Karten vorstellen, die in der neuen Edition rauskommen.

In er heutigen Zeit ist es natürlich für den Blauäugigen Weißen Drachen nicht einfach, da er nur ein Normalmonster ohne Effekt ist. Aus diesem Grund soll – wie auch beim Schwarzer Magier-Thema – eine neue Version des weißen Drachen erscheinen, die man eventuell noch besser benutzen kann. Da der White Spirit Dragon auch im Friedhof als Normalmonster gilt, kann man ihn sogar durch Ruf des Silbernen wiederbeschwören und somit genau wie einen weißen Drachen benutzen. Wenn man ihn beschwört, kann man eine Zauber- oder Fallenkarte auf dem Feld verbannen. Somit kann man ihn als MST-Ersatz nutzen und beispielsweise Pendelbeschwörungen des Gegners aufhalten. Außerdem kann man den neuen Drachen opfern, um einen blauäugigen Drachen von der Hand auf das Feld zu beschwören. Im Gegensatz zu dem originalen weißen Drachen ist er aber leider auf der Hand eher unbrauchbar, also sollte man ihn somit höchstens zweimal spielen. Trotzdem freut sich jeder Spieler des Decks über dieses neue Spielzeug.

Wie jedes Deck benötigt natürlich auch das Blue-Eyes-Deck einen themeninternen Sucheffekt, um konstant die wichtigsten Karten auf die Hand zu bekommen. Wenn man Sage Knight with Eyes of Blue als Normalbeschwörung beschwört, kann man sich einen LICHT Empfänger der Stufe 1 von seinem Deck auf die Hand suchen. Da das Deck mehrere dieser Empfänger spielen wird, ist dies sicherlich ein guter Effekt. Durch ihn kann man sich beispielsweise auch Effect Veiler auf die Hand suchen. Zusätzlich ist Sage extrem wichtig für viele Kombos des Decks. Man kann ihn abwerfen, ein Effektmonster auf dem Feld wählen und dieses auf den Friedhof legen, um dann ein Blue-Eyes-Monster vom Deck zu beschwören. Durch ihn kann man also relativ schnell ein sehr starkes Monster auf das Feld bekommen, das man dann meistens für Xyz-Beschwörungen benutzen wird.

Viele werden sicherlich noch Der weiße Stein der Legende kennen, den man in vielen Decks gespielt hat, um ihn mit Cards of Consonance abwerfen zu können. Ancient White Stone ist nun eine verbesserte Version des alten Steins. Durch den alten Stein konnte man nur einen einfachen Blauäugigen Weißen Drachen vom Deck auf die Hand bekommen. Durch den neuen Stein kann man auch ein Monster auf die Hand bekommen – wenn auch nur vom Friedhof. Zusätzlich kann man in der End Phase, in der man den Stein in den Friedhof gelegt hat, ein Blue-Eyes-Monster aus dem Deck auf das Feld beschwören. Somit kann man sich diesen Stein durch Sage auf die Hand suchen, um ihn dann durch andere Effekte wieder abzuwerfen.

Im Gegensatz zu den anderen beiden neuen Karten wirkt „Guard with Eyes of Blue“ nicht so stark. Man kann ihn zwar durch Sage suchen, seine Effekte sind aber nicht so nützlich wie man meinen könnte. Man kann ihn vorerst nur nutzen, um ein zweites LICHT Empfänger-Monster der Stufe 1 aus der Hand zu beschwören. Dies kann zwar gut sein, aber man benötigt diesen Effekt häufig nicht und es gibt – durch die Spielfeldzauberkarte – andere Methoden dies zu bewerkstelligen. Der zweite Effekt ähnelt dem Effekt von Sage, nur dass man Sage nicht auf dem Feld benötigt. Das ist eine der großen Schwächen des Guards: Man muss ihn erst einmal beschwören, bevor man ein Monster auf dem Feld auf den Friedhof senden kann, um ein Blue-Eyes-Monster zu beschwören. Es gibt sicherlich Situationen in denen das gut ist, da man so relativ einfach ein Level 9 Synchromonster beschwören kann, es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten dies in diesem Deck zu tun, sodass man Guard zwar spielen kann, er aber eher eine unwichtige Karte ist.

Priest with Eyes of Blue gefällt mir eigentlich sehr gut. Ohne dieses kleine Monster könnte das Blue-Eyes-Deck in längeren Spielen Probleme bekommen, da es relativ schnell fast alle Ressourcen verpulvert. Ihn kann man nutzen, um sich einen anderen Empfänger wieder zurück auf die Hand zu nehmen. Außerdem kann man seinen Effekt – im Gegensatz zu dem Effekt vom dem Guard – nutzen, wenn er im Friedhof ist und benötigt ihn nicht auf dem Feld. Unter normalen Umständen würde ich sicherlich zwei Kopien der Karte spielen, im derzeitigen Format ist er aber ziemlich unbrauchbar, da die Spiele nur selten länger als einzige Züge dauern. Aus diesem Grund würde ich nur eine Kopie des Priesters spielen, um ihn notfalls mit Sage auf die Hand suchen zu können.

Da sehr viele neue Level 1 Empfänger-Monster erschienen sind, muss natürlich auch ein neues Level 9 Synchromonster erscheinen, das man beschwören soll. Ich denke, dass dieses Monster sicherlich einer der wichtigsten Gründe ist, warum das Blue-Eyes-Deck spielbar ist und im OCG sogar sehr große Erfolge feiern konnte. Zuerst verhindert er große Pendelbeschwörungen des Gegners, da kein Spieler mehr als ein Monster gleichzeitig als Spezialbeschwörung beschwören kann. Einem Deck, das keine Pendelmonster spielt, ist dies egal, Pendeldecks hingegen werden dadurch sehr stark eingeschränkt. Viel wichtiger ist noch der zweite Effekt, da es heutzutage sehr viele Effekte gibt, die im Friedhof aktiviert werden. Deswegen kann der Drache in fast jedem Matchup wichtige Effekte verhindern und dadurch den Gegner sehr stark einschränken. Sein letzter Effekt macht den Spirit Dragon sehr flexibel. Man kann auf gegnerische Züge reagieren, indem man andere Synchromonster aus dem Deck beschwört. Da dieses Monster eigentlich zerstört werden würde, wird an meistens Himmelblauäugiger silberner Drache holen, da dieser sich selbst in der End Phase schützt und nicht zerstört werden kann. Aber auch Sternenstaub-Funkendrache kann eine gute Wahl sein, da es sich selbst vor der Zerstörung schützen kann.

Weiterhin besitzt der Spirit Dragon sehr gute Verteidigungs- und vernünftige Angriffswerte, sodass man ihn mindestens zweimal in jedem Blue-Eyes-Deck spielen sollte.

Früher wurden Spielfeldzauberkarten immer ausgelacht. Im heutigen Metagame besitzen viele Themen sehr starke Spielfeldzauberkarten. Auch die Blue-Eyes-Monster haben eine Spielfeldzauberkarte bekommen, im Gegensatz zu Kozmostadt wirkt sie aber etwas zu schwach. Wie in der Beschreibung zu Guard erwähnt ermöglicht Light Mausoleum eine weitere Normalbeschwörung eines Level 1 LICHT Empfänger-Monsters. Dies kann in einigen Fällen zu sehr explosiven Zügen führen. Der zweite Effekt hilft dabei seine großen Drachen in den Friedhof zu bekommen, da man aber nur einige Angriffspunkte erhält, ist dieser Effekt nicht besonders stark. Der letzte Effekt wird wohl entscheiden, ob man die Spielfeldzauberkarte spielt. Drachenodem der Zerstörung ist sicherlich nicht die stärkste Karte, wenn man bedenkt, dass Raigeki erlaubt ist. Da man sie durch die Spielfeldzauberkarte aber auf die Hand suchen kann, gibt es sicherlich einige Spieler, die versuchen werden, die Karte auszuprobieren. Wenn man dies tut, sollte man natürlich auch die Spielfeldzauberkarte spielen. Wenn man dies aber nicht tun möchte, sollte man sich wirklich überlegen, ob man die Spielfeldzauberkarte wirklich spielen möchte.

Neben Ruf des Silbernen wirkt die neue Wiederbelebungskarte leider ziemlich schwach. Man benötigt drei Blue-Eyes-Mosnter im Friedhof, um sie aktivieren zu können und kann durch einen Zerstörungskarte sogar relativ einfacher ausgehebelt werden. Der Vorteil dieser Karte ist, dass ein Monster, dass mit dieser Karte ausgerüstet ist, sehr häufig angreifen können wird. Drei direkte Angriffe werden sicherlich reichen, um den Gegner zu besiegen. Da der Gegner aber sicherlich eine Backrow haben wird oder einige Monster auf dem Feld liegen werden, wird dieses OTK nur sehr selten durchkommen, wodurch ich diese Karte nicht unbedingt spielen würde.

In Japan erschien zum Release des neuen Yu-Gi-Oh! Kinofilms die Karte „Blue-Eyes Alternative White Dragon“. Dieser Drache hat auf dem Feld den Namen Blauäugiger w. Drache, besitzt die gleichen Werte wie der Drache und kann – einmal pro Spielzug – ein gegnerisches Monster auf dem Feld zerstören. Wenn er dies tut, darf er aber nicht mehr angreifen. Zusätzlich muss er aus der Hand spezialbeschworen werden, indem man einen Blauäugiger w. Drache von der Hand vorzeigt. Man kann also sehr einfach einen Level 8 Drachen mit 3000 Angriffspunkten aus der Hand beschwören, der auch noch einen vernünftigen Effekt hat. Diese Karte ist sicherlich eine der stärksten Karten des kompletten Themas, kann derzeit im TCG aber noch nicht gespielt werden. Ohne diesen Drachen wird das Blue-Eyes-Deck sicherlich nicht die Erfolge erringen können, die es im OCG hatte. Wann diese Karte bei uns erscheint steht noch nicht fest.

Falls ihr da Deck trotzdem ausprobieren wollt, solltet ihr unbedingt drei Kopien der Karte Ruf des Silbernen spielen, da diese Karte erst viele Kombos des Decks überhaupt ermöglicht. Als Schnellzauberkarte kann man sie sogar im gegnerischen Zug aktivieren. Natürlich sollte man auch mindestens zwei Kopien von Effect Veiler spielen, da man ihn auf die Hand suchen kann.

Da es hilfreich ist, einige Drachen auf den Friedhof zu senden, sollte man natürlich auch Drachenschrein spielen und über Drachenschlucht nachdenken, um seine Drachen in den Friedhof zu bekommen. Auch Inzahlungnahme sollte man spielen, um die eher toten Drachen von der Hand in den Friedhof zu bekommen. Um immer ein Monster zum Abwerfen zu haben, sollte man sicherlich auch Die Melodie des erwachenden Drachen spielen, auch weil man durch sie die Steine von der Hand auf den Friedhof bekommen kann und ihre Effekte dann aktivieren kann.

Ich denke, dass das Fehlen des Blue-Eyes Alternative White Dragon den Erfolg des Blue-Eyes-Decks im TCG verhindern wird. Er ist zu wichtig für das Deck. Dadurch wird es sicherlich schwer beispielsweise das Kozmodeck zu besiegen. Weiterhin fehlt uns auch noch die Karte „Gospel of Revival“, die im OCG Ruf des Silbernen schon ersetzt hat.

Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass einige Spieler versuchen werden das Deck zu spielen, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie mit dem Deck große Erfolge feiern können.

Was denkt ihr über das Deck? Werde ich mich täuschen oder wird das Deck wirklich keine große Rolle spielen?