Nachdem ich euch vor einiger Zeit schon die Stärken, Schwächen und Suchziele der Sechs Samu... äh, Sucher der Elemente aufgezeigt hatte, möchte ich heute die allgemeine Spielstärke von Suchern aufzeigen!


(Damit keine Missverständnisse aufkommen, sei gesagt, dass es in diesem Artikel wieder vor allem um die Element-Sucher und ähnliche geht, sprich Sucher, die ihren Effekt bei der Zerstörung im Kampf aktivieren (auch als Recruiter bezeichnet)! Diese machen nämlich momentan den größten Anteil aus, z.B. Auszubildende Zauberin, Pyramidenschildkröte oder Mystische Tomate, zumal man, wenn man von Suchern spricht, meist diese Spezies meint. Zu guter Letzt ist es auch meist so, dass man mit eben diesen Suchern das größte Kombo-Potenzial hat, welches ich nun vorstellen möchte!)



Warum Sucher spielen?


Ja, warum sollte man Sucher spielen? Ist es nicht besser, gleich eine zweite Newdoria zu spielen, anstatt auf drei Mystische Tomaten zu setzen? Könnte man meinen... dann müsste man zumindest nicht den "Umweg" über die Tomate gehen, sondern kann gleich Newdoria rausbringen, da man es ja anstatt des Gemüses aufzieht! Aber wenn das so ist, warum spielen dann die Meisten eben diese Tomate mehr? Hängt es vielleicht mit der Flexibilität zusammen?

Und nach diesem Gedankengang (wohl bemerkt stammt er wohl eher nicht von Chronos) sind wir gleich am ersten Grund angelangt, Sucher zu spielen. Wie schon im ersten Teil erwähnt, kommt es bei Suchern auf eine hohe Flexibilität an! Wie erreicht man diese? Man benötigt eine ausreichende Anzahl von Exemplaren des Suchers selbst, sowie ein ausreichendes und vielfältiges Suchspektrum, aber ich will das noch kurz an einem Beispiel verdeutlichen, wählen wir die eben erwähnte Mystische Tomate!


Als einer der Sucher mit den meisten Zielen bietet sich das Gemüse in sehr vielen verschiedenen Decks an! Wenn man die nötigen Slots zur Verfügung hat, sollten, natürlich je nach Deck, drei Tomaten integriert werden. Doch was für Ziele kann man bieten? In nahezu jeden Build setzt man immernoch auf Sangan, mit dessen Hilfe man indirekt noch viel mehr Ziele hat! Um die Defensive zu stärken, kann man Geister-Sensenmann integrieren, auch die eben erwähnte Newdoria bietet sich an, da man so auch ein Monster-Removal im Suchspektrum hat. Für die Offensive gibt es auch noch einige Alternativen, man könnte zum Jäger im Hinterhalt greifen!

Wenn man sich die bisher eingebauten Ziele unseres Suchers anschaut, so stellt man fest, dass die Wahl oft recht breit gefächert ist. Man kann meist zwischen defensiven und offensiven Monstern, zwischen solchen, die gegnerische Monster durch Effekte zerstören, und anderen, die durch permanentes Angreifen erfolgreich sind, wählen. Und hier sind wir am ersten springenden Punkt: man kann auf nahezu jede Situation reagieren. Mit der Tomate habe ich schon ein sehr flexibles Beispiel gewählt, aber auch die Auszubildende Zauberin hat momentan mit ihrer Engine wieder die Möglichkeit, zwischen der Zerstörung eines gegnerischen Monsters (Rachsüchtiger Alter Magier), Speed (Kristallseher) und dem Recyclen einer evtl. spielentscheidenden Zauberkarte (Magier des Glaubens zu wählen. Dass die Flexibilität gerade durch Letztgenanntes immens hoch sein kann, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen.

Ein letztes Beispiel zeigt uns momentan das Zombie-Control. Meist findet man dort sowohl die Riesenratte, als auch wie üblich die Pyramidenschildkröte! Wenn man das Ganze jetzt aus der Sicht der Ratte betrachtet (bzw. wenn man von der Ratte ausgeht), so stellt man erneut die Vielfalt der Ziele fest. In erster Linie dient das Ungeheuer zwar dazu, die Schildkröte aus dem Deck zu holen, aber allein damit ist das Suchspektrum wieder indirekt ausgeweitet, denn was hat man mit der Pyramidenschildkröte für Ziele? Den Zombiemeister, Ryu Kokki, Il Blud, den Geister-Sensenmann oder eine neue Schildkröte kann man aufs Feld bringen, unter den Monstern sind das auch dazu noch die Schlüsselkarten eines Zombie-Decks. Was die Ratte aber dazu noch bietet, ist meist das eine oder andere zusätzliche Ziel. Da man sich gerade in Zombie-Decks, was das betrifft, meist stark beschränken muss, was die Deck-Slots betrifft, bleibt meist für nicht mehr als einen Kartenkavallerist und einen Neo-Weltraum Grand Mole Platz.


Insgesamt gesehen, kann ich schonmal Folgendes festhalten:


Grund 1: die Flexibilität




Machen wir weiter, denn ein "mickriger" Grund reicht wohl kaum aus, um zu erklären, warum so viele Sucher immer wieder gespielt werden!


Wenn man so darüber nachdenkt, bzw. wird man das auch beim Spielen bemerken, stellt man fest, dass die Sucher eine gewissen Feldpräsenz erzeugen. Falls er nicht für ein Monster oder einen Karteneffekt geopfert wird oder gerade ein Adliger der Auslöschung, eine Sakuretsu-Rüstung oder ein anderes beliebiges Monster-Removal den Sucher vom Feld nimmt, hinterlässt der bei seiner Zerstörung kein leeres Feld! Man erhält immer wieder ein neues Monster. Dies ist auch ein weiterer Grund, mehr als nur ein oder zwei Exemplare eines Suchers zu spielen, da sich diese für gewöhnlich auch selbst suchen können und so für 3-4 Angriffe keine Lücke auf der eigenen Spielfeldseite entstehen lassen. Noch besser ist es, wenn man gleich eine Sucher-Kette aus mehr als einem Monster erzeugen kann! Eine beliebte Kombination ist hier momentan die eben vorgestellte Paarung von Riesenratte undPyramidenschildkröte. Auch eine Verbindung aus der Mystischen Tomate und einer Auszubildenden Zauberin oder die lückenlose Ineinanderreihung der Suche von Riesenratte und Flinker Momonga durfte man schon öfter in verschiedenen Decks bestaunen.

Ein extremes Beispiel wäre so der Beginn mit einer Riesenratte, welche bei der Zerstörung eine Weitere sucht. Nach der dritten Ratte würde dann der erste Momonga folgen, der neben 1000 LP noch zwei weitere Kumpanen aus dem Deck holen kann! Somit hätte man mit einem ursprünglichen Monster sechs (!) Angriffe mehr oder weniger abgefangen, und in diesem Fall dabei sogar noch einige LPs erhalten! Dass die Kette wie eben beschrieben nicht immer einwandfrei funktionieren wird und kann, ist klar, aber allein das große Potenzial ist ein erneuter Fingerzeig auf die Stärke des Suchens!


Diese Feldkontrolle bietet noch mehr Vorteile! Wie schon gesagt, hält man Angriffen stand, sprich, man stallt sich durch 2-3 Battle Phasen, um dann wieder zuzuschlagen. Auch können die rektruteten Monster wieder für Effekte/Monster als Tribut angeboten werden, meist hat man hier auch ein enstprechendes Monster in seinem Suchspektrum dafür, wie Sangan bei der Mystischen Tomate, die Flipp-Effektmonster bei der Azubi oder den Baumfrosch bei der Mutter Grizzly, um noch mehr Vorteil herausholen zu können!


Grund 2: die Feldpräsenz




Weiter gehts mit dem nächsten Punkt, einer Art Schlussfolgerung aus dem Vorhergehenden!


Man überlege sich, wie schnell man die Sucherkette durchbringt und so immer wieder neue Karten aus dem Deck nimmt. Einerseits wird so das Deck ausgedünnt, was die Chance erhöht, eine Karte zu ziehen, an die man sonst nicht so schnell und gut herankommtm, aber recht dringend benötigt. Andererseits wird so auch der Friedhof extrem schnell mit Monstern gefüllt, wovon dann gerade Topf der Trägheit profitiert. Somit werden wieder neue Karten nachgezogen, was den Speed weiter voranbringt. Zudem ist es so möglich, sich die komplette Search-Engine wieder ins Deck zu mischen, um sie erneut durchzuführen. Da man hierfür dann wieder nur ein entsprechendes Monster braucht und gerade im Lategame die Chancen dafür sehr hoch sind, wird man recht schnell wieder an sie herankommen. Zudem ist, je länger das Spiel dauert, die Chance um einiges höher, dass die Sucher nun wirklich ungestört zu ihren Effekten kommen, da der Gegner inzwische die meisten Removals verbraucht haben wird!


Kurz und knapp:


Grund 3: der Kreislauf der Sucher




Drei Gründe sind nicht schlecht, aber wir sind noch nicht fertig... Machen wir also weiter!


Im Normalfall müssen unsere Sucher im Kampf vernichtet werden, um den Effekt aktivieren zu können! Da das für den Gegner eher unvorteilhaft ist (man will ja aus den Angriffen auch Kartenvorteil erzielen), muss dieser natürlich versuchen, das zu umgehen. Die einfachste Methode wäre natürlich Makrokosmos und Dimensionsriss zu spielen, wobei die Auszubildende Zauberin davon nicht betroffen ist (sie muss zwar im Kampf zerstört werden, hat aber keinen Friedhofseffekt!) und man sein komplettes Deck darauf abstimmen muss. Neben Monstern wie der D.D. Kriegerin, die die das andere Monster gleich aus dem Spiel entfernen können, wird oft zu den nicht so situationsabhängigen, aber völlig standardmäßigen Monster-Removals gegriffen. Dazu zählen Fallen wie Spiegelkraft, Reißender Tribut oder Sakuretsu-Rüstung, aber auch Zauberkarten wie Aufschlagen und Blitzeinschlag. Auch das "Wegtributen" der Sucher ist weiterhin eine beliebte Methode, um diese loszuwerden, vornehm durch Gehirnkontrolle und Seelentausch.

Doch, wenn der Gegner seine Gehirnkontrollen und Sakuretsu-Rüstungen schon an den Suchern verschwenden muss, was soll er dann schlagkräftigeren Monstern wie den Monarchen, Brecher oder dem Cyber Drachen entgegensetzen? Auch wird er im Lategame so einige Probleme bekommen, gerade wenn man, wie in Punkt 3 erwähnt, die Search-Engine durch Recyclen erneut durchgefühen kann. Folglich steht er vor der Qual der Wahl, sich zwischen der Zerstörung der Beatsticks und der Sucher zu entscheiden...

Nicht umsonst sah man gerade auch im Format der Banned List von April 2006, als die Recruiter-Decks mit vielen der vorgestellten Suchern gut im Metagame mitmischten, viele Versionen von Königlicher Erlass, oft 2, manchmal aber auch 3x, in den meisten Decks. So konnte man verhindern, dass störende Fallen die aggressive Spielweise der Sucher unterbinden und Mystische Tomate & co. unbeschwert angreifen können, auch wenn Aufschlagen hier oft mitgeholfen hat!

Mit 1400 Angriffspunkten sehen zudem die Element-Sucher und auch einige andere Sucher mit ähnlichen Werten gar nicht mal so schlecht aus, weshalb ein aggressives, permanent angreifendes Deck mit Sicherheit nicht chancenlos wäre, gerade wenn auch die Suchziele offensiv gut agieren können!


Somit steht auch der nächste Punkt fest:


Grund 4: die Druckausübung




Da fünf eine gute Zahl ist, was auch schon von Huy vor einigen Wochen bewiesen wurde, will ich auch noch ein fünftes Argument bringen!


Sucher haben ein sehr hohes Kombo-Potenzial! Ja, durch ihren sich erst im Friedhof (bzw. auf dem Weg dorthin) aktivierenden Effekt, bieten sich einige Spielchen mit den Suchern an. Da Spieler A's Sucher auf jeden Fall in A's Friedhof geht, aktiviert sich so auch für A der Effekt. Dies ist selbst dann so, wenn sich das Monster bei der Zerstörung auf Spieler B's Seite befand. Wenn man also mit einem eigenen Monster seine eigene Pyramidenschildkröte auf der gegnerischen Spielfeldseite zerstört, darf man sich auch noch selbst einen Zombie wie Ryu Kokki aufs Feld holen und weil wir die Battle Phase natürlich noch nicht verlassen haben, greifen wir direkt noch an.

Aber wie bekommt man noch das eigene Monster auf die gegnerische Seite des Feldes, am besten ohne dabei stark in Kartennachteil zu verfallen! Mit Kreaturentausch und Mystische Box hat man gleich zwei recht spielstarke Alternativen, mit der man sicher die gegnerische Spielfeldseite dezimiert, entweder, indem man ein gegnerisches Monster bekommt oder es zerstört. Natürlich sind diese Karten situationsabhängiger als Aufschlagen und Ähnliches, aber das Potenzial zum Kartenvorteil ist sicher höher!

Ein Beispiel: A (Turn-Player) kontrolliert eine Pyramidenschildkröte und hat dazu einen Kreaturentausch auf der Hand, Spieler B hat auf dem Feld nur einen Zaborg, Monarch des Donners. Nun aktiviert Spieler A den Swap, und greift mit dem Zaborg in die Schildkröte an. Nun kann man sich für diese beispielsweise Ryu Kokki suchen und auch noch insgesamt 3600 Punkte Schaden verursachen. Somit hat man selbst aus einer "schwächeren" Feld- und einer Handkarte 2 schlagfertige Feldkarten gemacht, während der Gegner neben einem verlorenen Monster noch viel Schaden einstecken musste!


Natürlich muss man mit den Angriffen erstmal durchkommen bzw. muss man sehen, dass man auch ein wirkliches kräftiges Monster bekommt, und nicht etwa ein Scapegoat-Token, einen Baumfrosch oder, noch schlimmer, einen gegnerischen Sucher. Jedoch bleibt das Kombo-/Vorteils-Potenzial immens hoch und sollte keinesfalls unterschätzt werden, gerade nicht in Zeiten limitierter Monster-Removal!


BAM!


Grund 5: das Kombo- und Vorteilspotenzial




So, fünf Gründe, die die Stärken der Sucher noch einmal verdeutlichen! Die Sucher alleine können natürlich kein Deck bilden oder Spiel gewinnen, aber ich denke, dass das jetzt genug Argumente waren, um zu zeigen, was sie draufhaben! Hier noch einmal die fünf Gründe!


  • die Flexibilität
  • die Feldpräsenz
  • der Kreislauf der Sucher
  • die Druckausübung
  • das Kombo- und Vorteilspotenzial


Mit dem noch folgenden Thread der Woche verabschiede ich mich für diese Woche!



Thread der Woche


Hätte ich auch ein (Unter-)Forum zum Thread der Woche machen können, wäre mir die Wahl in dieser Woche nicht schwer gefallen... aber so fiel mir die Wahl in dieser Woche wahrlich nicht leicht, letztendlich habe ich mich vorausschauend für den Spoiler-Thread des Structure Decks Nummer 13 (bzw. für uns eigentlich Nummer 11) entschieden, da sich mit dem kurz bevorstehenden Release die letzten Fragezeichen des Inhalts in den nächsten Tagen beheben dürften! Freuen wir uns auf ein tolles Structure Deck inklusive Foolish Burial!

(Link)



Greetz,

Toby

Antworten 8

  • Für den YGO-Einsteiger von Heute ein sehr informativer Artikel. Gut so! Weiter so!



    MfG Nuke

  • Finde den Artikel jetz nicht soo gut, aber für Einsteiger ist er sicher lesenswert.

  • Schöner Artikel. Solche und ähnliche Artikel sollte man evtl. mal für Einsteiger als Einsteigehilfe zusammenfassen.

  • Jo guter Artikel und sehr gut alle Stärken der Sucher unter die Lupe genommen,mal wieder interessant zu lesen.


    Nebenbei da fällt mir noch eine tolle Sucherkette ein:
    Ufoschildkröte>Ufoschildkröte>Ufoschildkröte>Maskierter Drache>Maskierter Drache>Maskierter Drache>Drachentruppen>Drachentruppen>Drachentruppen.
    Eine Neunerkette auch cool.
    MFG NM

  • Sehr starker Artikel. Die Vorteile der Sucher hast du wirklich klasse zusammengefasst. Dabei war das nicht einfach wirrer Haufen Worte, sondern man hat klar deine Systematik und deinen roten Faden erkannt.
    Natürlich ist das Thema für erfahrene Spieler ein alter Hut, aber sicher schadet es nicht, sich manche Dinge nochmal vor Augen zu führen. Für Einsteiger ist dieser Text imo Pflichtlektüre!

  • Zitat

    Original von meyerman
    Sehr starker Artikel. Die Vorteile der Sucher hast du wirklich klasse zusammengefasst. Dabei war das nicht einfach wirrer Haufen Worte, sondern man hat klar deine Systematik und deinen roten Faden erkannt.
    Natürlich ist das Thema für erfahrene Spieler ein alter Hut, aber sicher schadet es nicht, sich manche Dinge nochmal vor Augen zu führen. Für Einsteiger ist dieser Text imo Pflichtlektüre!


    hier kann ich nur ein dito anhängen. besonders schön fand ich nochmal die zusammenfasung am ende des artikels. alles auf einen blick sozusagen.


    für einsteiger sicher ein super artikel.

  • Stimme den anderen voll und ganz zu, für jeden Anfänger ist so ein Artikel Pflicht,wenngleich er auch für die besseren Spieler jetzt nicht DIE Neuigkeit darstellt,aber trotzdem gut gemacht:D
    MfG,Power Bond

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