Nepper, Schlepper, Bauernfänger #1 - Das Soft-Cheating

Vor 8 ½ Jahren beschäftigte sich soulwarrior in seiner Kolumne mit Cheating in Yu-Gi-Oh! Ich selber habe mich – besonders auch für die Recherche der Bachelorarbeit – mit diesem Thema ziemlich stark auseinander gesetzt, wollte bisher aber noch nie einen Artikel darüber schreiben. Auf der einen Seite möchte man natürlich keinen Personen „Tipps“ geben, wie sie gut cheaten können, auf der anderen Seite weiß man aber auch, dass das Thema sehr kontrovers ist. Ich weiß also, dass ich mit diesem Artikel einige „Hatekommentare“ anziehen werde. Trotzdem denke ich, dass das Betrügen leider ein Teil unseres Spiels ist, mit dem wir uns beschäftigen müssen. Im folgenden Artikel möchte ich mich daher – aus meiner Perspektive heraus – mit dem Cheating beschäftigen. Hierbei geht es nicht festzustellen, wer wirklich cheatet und wie unfair manche Spieler sind. Ich möchte nur Erfahrungen aus meinem Spielerleben, Erfahrungen meiner Freunde und Videos analysieren, um euch zu zeigen, worauf ihr beim Spielen unbedingt achten müsst und wie einfach es ist, unbemerkt zu betrügen.


Bewerten der Absicht?


Die wohl wichtigste Frage, die man sich in vielen Situationen stellen muss, ist, ob die Person, die einen illegalen Zug durchgeführt hat, es absichtlich getan hat. Ich spielte beispielsweise vor vielen Jahren das erste mal ein Blackwing Deck und – weil ich leider zu faul war meine eigenen Karten zu lesen – aktivierte Wiedergeburt auf Schwarzflügel - Blizzard der hohe Norden, obwohl das nicht möglich ist. Nach dem Spiel machte mich ein Freund darauf aufmerksam und ich entschuldigte mich bei meinem Gegner. Solche Situationen würden nur wenige Personen wirklich als „Cheating“ bezeichnen, da hier keine Absicht vorliegt. Betrachtet man die Policies und die Penalty Guidlines von Konami wird schnell klar, dass Cheating als ein absichtliches Verstoßen definiert ist und man somit als Schiedsrichter herausfinden muss, ob die Aktion wirklich absichtlich durchgeführt wurde. Da Spielern unabsichtliche Fehler passieren ist dies natürlich die einzige Möglichkeit, Cheating zu definieren, trotzdem folgen daraus sehr viele Situationen, die man nur sehr schwer bewerten kann. Joshua Schmidt beschwörte beispielsweise im Halbfinale der YCS Madrid 2014 El Schattenpuppe Konstrukt, obwohl er die Materialien für El Schattenpuppe Winda. In den Kommentaren des Youtube-Videos wird er als „Cheater“ beleidigt, obwohl man natürlich nicht wissen kann, ob er es absichtlich getan hat. Aufgrund dieser einen Situation kann niemand - außer Joshua selbst – wissen, warum er diesen Fehler begangen hat.

Betrachten wir heute aber ein relativ aktuelles Beispiel von der YCS Prag (aufgearbeitet von dem YouTube Kanal „GlasgowYGO“).


Der spätere Sieger Urh Kovacic durfte an einigen Featured Matches teilnehmen. Da er ein Performapal-Deck gespielt hat, dauerten seine Züge relativ lang und waren ziemlich kompliziert. Jeweils im Halbfinale und im Finale versuchte er, eine zweite Normalbeschwörung innerhalb eines Zuges durchzuführen. Glücklicherweise wurde es in beiden Situationen erkannt und er nahm die Beschwörung zurück. Diese Situationen sind extrem schwierig zu bewerten, da man als Spieler genau weiß, dass man im Laufe des Zuges vergessen kann, dass man bereits eine Normalbeschwörung durchgeführt hat. Solange der Mitspieler aufmerksam ist, wird natürlich nichts passieren und das Spiel wird „normal“ weiterlaufen. Falls der Mitspieler aber selber nicht richtig aufpasst, könnte das Duell durch diese Aktion entschieden werden. Wenn man nun davon ausgehen würde, dass es einen Spieler gibt, der dies absichtlich tut, da er nichts zu befürchten hat, falls sein Gegner den illegalen Spielzug merkt, könnte er sich damit ohne Probleme einige Vorteile erschaffen. Besonders in den Vorrunden, in denen nicht mehrere Schiedsrichter direkt am Tisch sitzen, muss deswegen jeder Duellant selber ganz genau aufpassen, welche Züge der Gegner durchführt. Da diese illegalen Spielzüge in den Vorrunden nicht auffallen werden, da die Gegner nur selten für so eine „Kleinigkeit“ den Judge rufen werden, kann man es im nächsten Spiel wieder probieren, ohne etwas zu verlieren. Hier sehe ich also die Spieler in der Pflicht: Meldet auch kleine Vergehen dem Schiedsrichter, wenn ihr wirkliche „Cheater“ erwischen wollt.


“Soft-Cheating“


Diese und ähnliche Situation sind sicherlich auch das größte Problem, das das Spiel mit dem Cheating hat. Es ist relativ einfach herauszufinden, ob Hüllen markiert wurden oder ob jemand eine zweite Karte in seiner Draw Phase gezogen hat, schwerer ist es bei den sogenannten „Soft Cheats“. Soft-Cheating kann man definieren als Cheating, bei dem man nicht zu 100 % davon ausgehen kann, dass der Gegenüber es wirklich absichtlich gemacht hat. Wenn ihr mehr über Soft-Cheating erfahren möchtet, solltet ihr euch einen relativ alten Artikel von Tray Massengale.


Betrachten wir beispielsweise die dritte Szene aus dem Video von der YCS. Im Halbfinale gegen Jerry Yan möchte Urh Kovacic im ersten Spiel eine Synchrobeschwörung mit Künstlerkumpel Pendelzauberer und X-Säbel-Palomuro durchführen, um Naturia-Ungeheuer zu beschwören. Fast jeder Spieler wird wissen, dass Pendelmonster in das Extra-Deck gehen, wenn sie vom Feld auf den Friedhof gelegt werden. Eine frühere Szene aus dem Spiel zeigt, dass auch Urh Kovacic das normalerweise so gemacht hat. Bei der angesprochenen Beschwörung legt er aber den Pendelzauberer unter das X-Säbel-Monster und legt beide Karten auf den Friedhof. Unter normalen Umständen würde man sicherlich denken, dass dies ein Versehen war und Kovacic sogar eher schaden würde. Wenn man aber beachtet, dass er direkt danach Instantfusion aktivieren kann und nun, weil er Künstlerkumpel Pendelzauberer im Friedhof hat, ein Rank 4 Xyz-Monster beschwören kann, kann man sich fragen, ob es Absicht war. Es ist natürlich sehr verwunderlich, dass weder Jerry Yan, noch einer der Judges diesen illegalen Zug bemerkt haben. Falls sie es bemerkt hätte, hätte man das Spiel aber wieder sehr einfach reparieren können und niemand hätte darüber nachgedacht, dass Kovacic absichtlich diesen Fehler begangen hat. Ich möchte hiermit aber keine „Hetzjagd“ gegen ihn auslösen, es geht nur darum ein anschauliches Beispiel für meine Ausführungen zu haben.

Ich – und viele andere Spiele – glauben natürlich häufig an Yu-Gi-Oh!-Spieler und hoffen, dass es nur sehr wenige Personen gibt, die absichtlich cheaten, die Realität sieht aber anders aus.


Aber das passiert doch so selten?


Viele schwächere Spieler werden gar nicht merken, wenn sie „becheatet“ wurden sind, andere hingegen glauben, dass ihr Gegner nur einen unabsichtlichen Fehler begangen hat. Zitieren wir einmal Tray Massengale aus seinem Artikel: “I admit, because I do know a lot of card rulings, I don't always want to act like I know the proper ruling(s) when I can get away with a more beneficial one“.

Wenn man mit bekannten Yu-Gi-Oh! Spielern gut befreundet ist, kann man diese Aussage sicherlich öfter hören. Diese „Kleinigkeiten“ haben dabei unterschiedliche Ausmaße. Ich konnte beispielsweise schon öfter beobachten wie Personen versuchten Mystischer Raum-Taifun auf sich selbst zu aktivieren, da es das einzige legale Ziel war und der Gegner versuchte, ihn mit Raiza der Sturmmonarch auf das Deck zu legen. Ein guter Freund erzählte mir mal von einem Turnier, auf dem er durch Die Mäßigkeit der Prophezeiung, die er vorher mit mit Magiebuch des Lebens beschworen hatte, Die Welt der Prophezeiung beschwörte und dann den Effekt noch aktivierte, obwohl das nicht geht, solange im gleichen Zug ein anderes Monster spezialbeschworen wurde. Das sind Beispiele von Personen, die sonst einen netten Eindruck machen und eigentlich nicht cheaten würden. Solange die Gegner die Fehler aber nicht bemerken und sie damit durchkommen, können sie sich Vorteile erarbeiten, ohne wirklich „Cheater“ genannt werden zu können; Es war ja keine Absicht!


Immer wenn ich neue Decks spiele, mache ich selber Spielfehler. Ich aktivierte beispielsweise einmal Gedankenkontrolle auf ein Kaiju-Monster, obwohl ich selber schon eins kontrollierte. Auch Topf der Gegensätzlichkeit wollte ich schon öfter aktivieren, obwohl Donnerkönig Rai-Oh auf dem Feld lag. Diese Fehler sind mir selber aufgefallen und ich habe die jeweiligen Spielzüge zurückgenommen, meine Gegner hätten es aber ohne Probleme durchgehen lassen, da sie nicht konzentriert genug waren oder meine Karten nicht gut genug kannten.


Die Gegner sind selber schuld?


Eine ähnliche Situation gab es beispielsweise auch beim NAWCQ Turnier 2014. Der Spieler Steve Klaus konnte mit seinem Sylvan Deck die Top32 erreichen. Im folgenden Video erzählt er ab etwa Minute 3:10: “people are ignorant and let me just keep it on the field when I Synchro“. Er redet in dem Video über die Karte Wunderdünger. Diese Karte besagt, dass sie zerstört wird, wenn ein Monster, das durch sie beschworen wurde, das Spielfeld verlässt, das bedeutet also, dass sie zerstört wird, wenn man das Monster für eine Synchrobeschwörung benutzt. Viele Spieler haben die Karte nicht richtig durchgelesen und dachten sicherlich, dass sie so funktioniert wie Ruf der Gejagten. Diese „Unwissenheit“ machte sich Steve Klaus zu Nutzen und konnte sicherlich einige Spieler damit gewinnen. Der Youtuber „intch95“, der das Deck Profil erstellte, macht sich sogar über den Gegner lustig und zeigt damit, dass es wohl akzeptiert ist, diese Dinge auszunutzen.


Ein Thread im Forum Duelistgroundz zeigt auch, dass es mehrere Personen gibt, die solche Situationen ausnutzen. Der User „Drewsifer“ beschreibt ein Spiel, das er eigentlich verloren hat, im Endeffekt aber gewinnt, weil er davon ausgeht, dass sein Gegner den Effekt einer Karte falsch benutzt und einfach “this should be game“ sagt. Er hofft nicht nur, dass sein Gegner vergisst, dass er den Effekt von Kolossaler Kämpfer aktivieren kann, er täuscht seinen Gegner offensichtlich, indem er vorgibt, dass das Spiel durch den Zug vorbei ist obwohl er weiß, dass dies eine Lüge ist.

Natürlich sind diese beiden Situationen (und auch alle anderen beschriebenen Dinge) vermeidbar, wenn der Gegner perfekt aufpasst und weiß, welche Züge legal und welche illegal sind. Diese Aufgabe haben aber eigentlich beide Spieler: Das Spiel soll vernünftig gespielt werden und beide Spieler müssen auch ihren Gegner darauf aufmerksam machen, wenn eine Karte falsch ausgespielt oder aufgelöst wird. Wenn man dies nicht tut, ist es Cheating, auch wenn viele es nicht glauben.


Der Sieg um jeden Preis


Natürlich möchte jeder Spieler gewinnen – sonst ist es relativ sinnlos das Spiel überhaupt zu spielen. Besonders auf großen Turnieren oder gegen schwächere Gegner spürt man einen „Druck“. Ein Freund erzählte mir, dass er auf einem lokalen Turnier einmal Artefakt Moralltach in seinem eigenem Zug beschworen hat, trotzdem eine Karte geschossen hat und dann dadurch gewonnen hat, um das Spiel gegen Verräterische Schwerter zu beschleunigen. „Man hätte ja sowieso gewonnen“. Ich finde solche Aussagen sehr gefährlich, da man es immer weiterführen kann: „Er hat doch eh nur gewonnen, weil er Glück hatte, da hole ich mir nur meinen verdienten Sieg“. Bevor es so weit kommt, sollte man versuchen als Community etwas dagegen zu unternehmen. Ich weiß, dass Judges auf großen Turnieren eigentlich nicht die Zeit haben, jede einzelne Aktion zu notieren, aber nur dadurch kann man wirklich herausfinden, welche Spieler versuchen, sich absichtlich Vorteile zu erschaffen. Jemand, der häufiger auf einem Turnier durch solche „Versehen“ auffällt, sollte auch Konsequenzen erwarten müssen. Das kann natürlich nur passieren, wenn diese auch gemeldet werden. Weiterhin denke ich, dass es auch wichtig ist, dass Zuschauer die Pflicht dazu haben, Regelverstoße zu melden.


Fortsetzung folgt?


Besonders beim Soft-Cheating ist es dabei sehr schwierig zu erkennen, ob der Gegner es tut, da auch sehr nette Spieler leider manchmal versuchen, Vorteile durch illegale Spielzüge zu bekommen. Ich bin auch der Meinung, dass das Wort „Soft-Cheating“ eigentlich nicht passt, da auch meine hier beschriebenen Situationen ganz klares „Cheating“ sind. Doch neben diesen Situationen gibt es natürlich auch noch viel klarere Dinge, die man aber trotzdem nicht so einfach erkennen kann. Ich sprach in den letzten Wochen mit einigen Spielern über ihre Erfahrungen mit Cheatern, eigene Aktionen, die sie durchgeführt haben und ihre generelle Meinung zu dem Thema. Da ein einzelner Artikel nicht ausreicht, um wirklich alle Probleme darzustellen, die es in der Community gibt, würde ich gerne in zwei Wochen meine Reihe fortsetzen und euch weitere Methoden vorstellen, die ihr bisher eventuell noch nicht kanntet. Im zweiten Teil soll es dann eher um „klares Cheating“ gehen und wie man versuchen kann, es zu verhindern. Ich habe in meiner Recherche auch Geschichten über relativ bekannte Namen gehört, werde aber versuchen diese nicht zu nennen, solange es keine wirklichen Beweise gibt, die in einem Video festgehalten sind, da ich keine „Hexenjagd“ starten möchte.


Da die Recherche für diese Artikel etwas aufwendiger ist als die Arbeit für „normale Artikel“ würde ich mich dieses Mal besonders über Feedback freuen: Wollt ihr überhaupt einen weiteren Artikel zum Thema? Wie geht ihr mit dem Thema Soft-Cheating um? Habt ihr selber schon einmal so etwas getan, um euch Vorteile zu erschaffen und wenn ja, warum habt ihr dies getan? Welche Situationen habt ihr selber sehen/miterleben dürfen?

Bei meiner Recherche habe ich auch einen anderen sehr interessanten Artikel zum Thema Cheating gefunden, der von einem Magic-Spieler geschrieben wurde. Wer Interesse an dem Thema zeigt, sollte unbedingt mal reinschauen: Artikel

Antworten 30

  • Guter Artikel, freue mich schon auf die Fortsetzung.


    Zum Thema: Schwierig zu beurteilen. Mir ist es auf Turnieren und vor allem auf Sneak Peaks auch schon häufig passiert das ich Dinge getan habe die nicht funktionieren. Aber Personen haben auch diese schon gegen mich angewendet!
    Beispielsweise eine Pendulumbeschwörung mit einer Skala die klar sagt das ich nur bestimmte Monster beschwören kann usw.
    Auf einem Turnier vergass ich die Kosten von Aither(entfernen einen Karte aus dem Friedhof).


    Nichts davon war geplant. Durchgegangen ist es leider trotzdem. Es hilft hier wirklich nur sich Karten durchzulesen und möglichst viel zu spielen um vor eventuellem Missbrauch geschützt zu sein. Oder ein Spieler fällt so oft in einem Turnier auf das man es als Cheating werten könnte.


    !Achtung: Unpopuläre Meinung!
    In gewisser Weise zeugt dieses Soft-Cheating aber auch von Skill. Man weiß aus etlicher Spielerfahrung das Spieler einen Effekt sehr oft übersehen.
    Ein gutes Beispiel hast du mit Wunderdünger genannt. Das Problem ist das es hierbei aktive und passive Karten gibt. Die die ein Spieler nutz obwohl er sie nicht könnte->aktiv. Damit also theoretisch aktives Cheating oder Soft Cheating.
    Das andere wäre das der Gegenspieler in eine "Offene Falle" rennt weil er zu Dumm war einen Karteneffekt genau zu lesen oder ihn nicht mitbedacht hat. Das wäre passiv und kein Cheating.
    Mein Lieblingsbeispiel: Clear Wing Synchro Dragon! 99% der Spieler vergessen das er 2 Effekte hat und sind überrascht wenn man plötzlich den Black Luster Soldier und den DAD in einem Spielzug negiert.


    Beides ist aber auf eine Tatsche zurückzuführen: Menschliches Versagen und zwar beim Gegenspieler!
    Daher vertrete ich die These das man durch Unerfahrenheit, Unachtsamkeit, Unkonzentriertheit und auch Dummheit indirekt den Softcheatern in die Hand spielt. Daher hat Softcheaten tatsächlich etwas mit Skill tu tun, ob man das jetzt akzeptieren will oder nicht.

  • Allgemein sehe ich eher das Problem darin dass sich viele Spieler davor scheuen einen Judge zu rufen oder (ich bezeichne sie mal einfach so obwohl ich mich selbst in diese Gruppe einordne) "Casuals" und (mal wieder) eher unerfahrene Spieler keine Lust haben sich jede Karte eines unbekannten Decks komplett durchzulesen und einfach auf den Gegner vertrauen.
    Mein Lieblingsbeispiel bei so einem "Soft Cheat" (das hab ich einmal bewusst durchgezogen und mir damit Tops in Regionals gesichert und nen paar mal unbewusst -das müsst ihr mir einfach mal glauben-) ist die schöne Mind Crush nach einem Search wenn der kontrollierende Spieler grad seine Hand aufgebraucht hat. Darf man nicht, passiert aber sehr gerne weil man sicher benennen kann und der Gegner einfach resigniert abwirft ohne die Situation zu realisieren).
    Nen aktuelleres Beispiel was mir neulich passiert ist (da hat aber nen Zuschauer freundlicherweise eingegriffen) ist dass Moulinglacia, der Elementarlord in der Battle Phase zerstört wurde, dies aber einfach durch den relativ knappen Spielstand mit wenig Zeit auf der Uhr und langem Zug meinerseits einfach vergessen wurde und er im Zug danach angreifen wollte (mein Gegner hat genauso dumm geschaut wie ich als ein Zuschauer was gesagt hat, wär durchgegangen ohne dass einer von uns es bemerkt hätte).
    Sowas ist einfach Teil des Turniergeschehens und passiert egal wann und wem immer mal wieder. Zuschauer SOLLTEN sich trauen bei sowas einzugreifen und nicht einfach zuzuschauen, das ist allerdings leider nicht an der Tagesordnung sondern nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme.
    Soft Cheating (hier setze ich einfach mal Absicht vorraus, Cheating sagt ja schon aus dass es bewusst passiert) zeugt dabei weniger von Skill als von Erfahrung und Menschenkenntnis (ist mein Gegner fit und schnell im Kopf, liest er nach wenn er unsicher ist bzw ruft gleich den Judge oder ist er grad unaufmerksam, kennt er die relevanten Rulings?). Sowas geht bei soner Aktion schnell durch den Kopf und man entscheidet sich halt am Ende immer irgendwie, sei es für den Cheat oder halt dagegen.
    Zu den populären Beispielen sag ich einfach mal nichts, wurden in den jeweiligen Turnierthreads schon x-Mal durchgekaut und ausgebreitet.


    Edit: Freu mich auf die Fortsetzung(en?)

  • Fazit: man soll mehr aufpassen, was der Gegner macht.
    wenn man nicht erwischt wird, ist es kein Verbrechen.

  • Also Sätze wie Das Spiel ist vorbei, sind Rote Heringe, aber sicher kein Cheating.
    Wenn er gesagt hätte, dass Kolossaler Kämpfer sein Timing verpassen wird, oder der Effekt annuliert wird, dann wäre das falsch, aber so was ist nur Taktik, ein guter Bluff.


    Ich bin stolz darauf dass jede Regelwidrige Handlung, ob nun ein Kartenzug, nachdem Sternvasall Paladynamo durch Warning zerstört wurde, oder die Reihenfolge von Zug und Abwurf bei Handzerstörung, alleine durch meine eigene Dummheit zustande gekommen ist und nicht anderes.
    (Ersteres wurde rechtzeitig korrigiert und Zweiteres hat keinen Unterschied gemacht, weil ich das selbe abgeworfen hab.)

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  • Sehr interessant, hat mir großen Spaß gemacht den Artikel zu lesen, gerne mehr davon.

  • Ich muss gestehen ich hab z.b. als ich Satella angefangen habe zu spielen oft Triverr beschworen nachdem ich bereits anderes spezialbeschworen habe (Instantfusion oder sowas) bis mir jemand sagte dass Triverr sowas verbietet. Voll überlesen und unabsichtlich... man muss halt schauen wie der gegner reagiert wenn man ihn darauf aufmerksam macht und immer auf alles aufpassen und am besten auch die gegnerischen karten kennen / genau lesen.

  • Ich muss gestehen ich hab z.b. als ich Satella angefangen habe zu spielen oft Triverr beschworen nachdem ich bereits anderes spezialbeschworen habe (Instantfusion oder sowas) bis mir jemand sagte dass Triverr sowas verbietet. Voll überlesen und unabsichtlich... man muss halt schauen wie der gegner reagiert wenn man ihn darauf aufmerksam macht und immer auf alles aufpassen und am besten auch die gegnerischen karten kennen / genau lesen.


    Ich nehme dich da jetzt einfach mal als Paradebeispiel für die Mehrheit der Yugi-Spieler. (ich unterstell dir auf keinen Fall Absicht, kenne dich ja auch und weiß, dass du en fairer Typ bist).


    Das von dir beschriebene Szenario resultiert aus reiner Unwissenheit aufgrund von Faulheit. man spielt karten, die man sich wenn überhaupt mal kurz durchgelesen hat^^ oder noch schlimmer (und das ist bei mir häufig der Fall): man hat von Freunden von der Karte gehört, die beschreiben so grob was sie kann und man spielt sie. Nur lassen die Kollegen eben oft die Restriktionen wie "Once per Turn" etc weg.


    Wenn ich jetzt als unwissender aber gegen jemanden spiele, dann kann das mein Gegner schnell ausnutzen, wenn er merkt, dass sein Gegenüber von Karten im Allgemeinen mal gar keinen Plan hat.

  • Fehler, die ich selbst mitbekommen habe:


    - Effekt von Tour Guide ohne Targets angesagt und somit mitbekommen, dass ein Veiler auf der Hand ist
    - Erinnere mich wage an einem Fall, wo ein recht bekannter Spieler in den Tops eine im selben Zug gesetzte Fallenkarte aktiviert hat


    Vielleicht fallen mir ja noch weitere ein. Ich selbst spiele seit 3.5 Jahren nicht mehr. ^^

  • Zitat

    In gewisser Weise zeugt dieses Soft-Cheating aber auch von Skill. Man weiß aus etlicher Spielerfahrung das Spieler einen Effekt sehr oft übersehen.
    Ein gutes Beispiel hast du mit Wunderdünger genannt. Das Problem ist das es hierbei aktive und passive Karten gibt.


    Es hat überhaupt nix mit Skill zu tun, indem ich meinen Wunderdünger auf dem Feld lasse, obwohl dieser das Spielfeld verlassen muss.
    Wenn ich derartige Aktionen, die Pflicht sind, nicht ausführe und danach in Interviews noch davon erzähle, wie oft ich mit diesem Soft-Cheat durchgekommen bin, ist das einfach nur unfaires Verhalten und sollte mit Game Losses sowie eventuellen Sperren geahndet werden.
    Pflichteffekte müssen ausgeführt werden, egal ob der Gegner es rafft oder net.


    Zitat

    Mein Lieblingsbeispiel: Clear Wing Synchro Dragon! 99% der Spieler vergessen, dass er 2 Effekte hat...


    Wo passt das bitte zum Thema Soft-Cheat?




    Klar soll man als Spieler aufmerksam sein. Wenn ich an Karten wie Clear Wing einen großen Fehler begehe, hat das aber weder was mit Cheating noch mit Skill des Gegners zu tun. Das ist schlichtweg meine eigene Unaufmerksamkeit.
    Wenn der Gegenspieler aber gewisse Aktionen durchführt / unterlässt (siehe Wunderdünger), bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich nur noch ein Soft-Cheat ist. Auf jeden Fall sind derartige Aktionen keinesfalls skillig, sondern einfach nur falsch und unverschämt.

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  • Das von dir beschriebene Szenario resultiert aus reiner Unwissenheit aufgrund von Faulheit. man spielt karten, die man sich wenn überhaupt mal kurz durchgelesen hat^^ oder noch schlimmer (und das ist bei mir häufig der Fall): man hat von Freunden von der Karte gehört, die beschreiben so grob was sie kann und man spielt sie. Nur lassen die Kollegen eben oft die Restriktionen wie "Once per Turn" etc weg.


    Es ist eben anstrengend sich jede Kleinigkeit aus dem FF zu merken. Deshalb habt Blizzard den Recyclingeffekt, Stratos sucht Monster und Tenki ebenfalls, wobei bei letzteren der unwichtige Boosteffekt häufiger wichtig wird -Oder Noden, oder Instandfusion. Jedenfalls merkt man sich meist nur den zentralen Effekt. Oder die Effekte die man auch nutzen will. Hat man keine CotH im Deck, wird man Blizzard auch nicht Spezialn wollen. Das hab ich selbst schon angesprochen, ist einfach so. Man muss nur bereit sein den Rest im Hinterkopf zu behalten. Sorry wenns nicht 100% perfekt formuliert ist, es ist halt spät-

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