Zu was es alles eine WM gibt...
Jedenfalls herzlichen Glückwunsch an Deutschland (Platz 1) und die Schweiz (Platz 2)
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Ein Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft hat bei der «Arschbomben-WM» der Freestyle Turmspringer in Hamburg den zweiten Platz erobert: Urs Volkert musste sich nur gerade dem Titelverteidiger geschlagen geben.
Die Jury sprach Christian Guth aus Deutschland für seine Sprünge und Fontänen 841,1 Punkte zu, Volkert kam auf 682,2 Punkte, wie die Organisatoren am Sonntag in einem Communiqué schreiben.
Bei den Frauen siegte Sarah Hindlmayer vor Jenny Netsch, beide aus Deutschland. 80 Athleten aus sieben Ländern hatten sich zu dem am Samstag begonnenen zweitägigen Wettkampf angemeldet.
Offiziell heisst die Sportart Splashdiving und ist die Rebellen-Variante des Kunstspringens. Das Ziel dabei: Spass haben, spektakulär durch die Luft wirbeln und es kräftig platschen lassen. Bis vor zwei Jahren nannte sich die Veranstaltung einfach «Arschbomben-WM», nun heisst sie Splashdiving World Championship.
«Unser Sport erlebt einen gewaltigen Boom, auch im Ausland», sagt WM-Organisator Oliver Schill. Deshalb musste ein internationaler, englischer Name her. «Denn ich kann niemandem - sagen wir mal in Nigeria - auf die Schnelle erklären, was eine Arschbombe ist.»
Schill, selbst ehemaliger Turmspringer, hat das Spassspringen vor einigen Jahren wiederentdeckt und zum Funsport gemacht. Erfunden wurde es auf Hawaii: «Schon im 17. Jahrhundert haben die Ureinwohner dort Klippensprung-Wettkämpfe veranstaltet», erzählt der 38-Jährige.
Das Ziel damals wie heute: Möglichst eine grosse Welle machen. Die klassische Arschbombe ist beim Splashdiving nur eine von vielen Figuren. Grosse Katze, Anker, Brett, Kanonenkugel oder eben Kartoffel heissen die anderen.
Die Athleten sagen vorher an, welche Figur sie springen, danach fällt die sechsköpfige Jury über alle drei Phasen der Vorstellung ihr Urteil - vom Absprung über den Flug bis zur Landung. Besonders viele Punkte gibt es, wenn ein Springer Schrauben, Schwünge oder einen Dreifachsalto dreht.
Das Rezept des Weltmeisters Christian Elvis Guth lautet «Training und Körperspannung». «Wer oft genug springt, spürt keinen Schmerz mehr. Aber Anfänger holen sich schnell mal blaue Flecken.»
Kameradschaftliche Grüsse
Beat Mattle