Ich beende...nachdem

  • Es geht darum, dass der Spieler A sagt "ich beende" oder "du bist dran"
    sein Gegner Spieler B daraufhin zieht und Spieler A dann sagt
    "nachdem ich eine Karte gesettet habe".


    Wie wäre diese Situation jetzt aufzulösen, wenn


    1. Der Judge anwesend war alles gesehen hat.


    2. Der Judge nicht anwesend war und ihm die Situation dargestellt wird.


    Welche Spielstrafen müssen gegebenenfalls erteilt werden?

  • zu 1: Wenn ein Spieler ankündigt, dass sein Spielzug vorbei ist, so ist dieser das auch. Alles, was danach in seine Main Phase fallen würde, ist unrelevant. Sollte er dies abstreiten wollen, kann der Judge über eine Spielstrafe nachdenken.


    zu 2: siehe 1, der Judge sollte ggf. eine Investigation durchführen, um zu ermitteln, ob die Situation der geschilderten entspricht.

  • Zitat

    Original von LDS Viper
    Wie wäre diese Situation jetzt aufzulösen, wenn


    1. Der Judge anwesend war alles gesehen hat.


    2. Der Judge nicht anwesend war und ihm die Situation dargestellt wird.


    Komplett identisch. Nur weil der Judge gerade nicht da war wird eine Situation nicht anders behandelt, sie muss halt nur noch erklärt werden, was natürlich bei Anwesenheit des Judges entfällt.

  • Klops, deine Antwort gibt jetzt nicht besonders viel Aufschluss darüber, was dann passiert :)


    Es kommt natürlich darauf an, wie viel Zeitabstand zwischen den Worten "ich beende" und "nachdem ich..." besteht. Sagt er das in einem Atemzug, passiert nichts weiter und die Karte darf noch gesetzt werden. Der Spieler, der voreilig gezogen hat, könnte - bei strenger Betrachtung - sogar ein Warning für "Looking at extra Cards" erhalten. Sollte er jedoch eine längere Pause zwischen den beiden Satzteilen gemacht haben, so wäre zu überlegen, ob man das nachträgliche Setzen der Karte nicht durchgehen lässt. So wäre meine Entscheidung wenn ich anwesend bin.


    Wenn ich nicht anwesend war, beide Spieler mir aber unterschiedliche Geschichten erzählen, würde ich (wenn aus dem Kontext und der Art der Spieler keine Entscheidung gefällt werden kann) so entscheiden, dass die gesetzte Karte liegen bleiben kann - da ich bei jedem Spieler erstmal grundsätzlich davon ausgehe, dass er sich seine Züge vorher überlegt und damit sich auch überlegt hat ob er die Karte noch setzen will oder nicht.

  • es kommt wohl auch drauf an, wie sich die Spieler verhalten.


    wenn Spieler A sagt, er gibt ab, wartet kurz und will noch eine Karte setzen, und ruft dann den Judge, weil Spieler B eine Karte gezogen hat, dann sollte wohl eher Spieler A eine Strafe bekommen, wegen unsportlichen verhalten (er versucht ja dem Gegner eine Strafe reinzuwürgen über sein verhalten) [hier ist aber vorrausgesetzt, dass genug Zeit verstrichen sein sollte, so dass Spieler B auch davon aus gehen konnte, dass der ZUg beendet war].


    Wenn jedoch Spieler A sagt "ich gebe ab" und im selben Atemzug sagt "moment, ich setzte noch folgende Karte", Spieler B aber schnell eine Karte zieht, um Spieler A das setzen der Karte nicht mehr zu ermöglichen, dann sollte man das setzen der Karte noch erlauben, und gegebenfalls Spieler B verwarnen.


    Pauschal kann man hier aber nur sagen, dass es auf den Zeitraum der beiden Aussagen von Spieler A ankommt, und dann auch noch, wer von beiden Spielern gegebenfalls den Judge gerufen hat, und wie die situation geschildert wird.

  • naja, der gegner wird ja im normalfall nicht die hand am deck haben, und sofort ziehen, nachdem ich den satz beendet habe "ich gebe ab".


    somit hat man nen kleines fenster, wo man sagen kann "Moment ich will noch was setzen".


    das sollte man aber situationsbedingt sehen, wenn beide zugeben, dass die lücke groß genug war, dann darf er nicht mehr setzen, und muss sichhalt besser überlegen, was er sagt. wenn die lücke klein war, und der gegner durch zufall die hand am deck hatte, dann kann man es noch zulassen.
    wenn sich beide streiten, und der eine sagt "der hatte ja schon die hand am deck, und ich habe mich ja sofort verbessert" und der andere "ich hätte zwischendurch 3 kippen rauchen können" (beides übertrieben) dann sollte man schauen und nachfragen, um so zu sehen, wer vielleicht einen vorteil aus der streitigkeit ziehen will, und dann dementsprechend einer der beiden aussagen, die glaubwürdiger ist zustimmen, und dann das legen zulassen oder nicht.

  • Aber mal ehrlich. Wenn jemand seinen Zug beendet und vorher bereits eine gute Minute überlegt haben sollte, ob er noch etwas settet oder nicht, dann hat er seinen Zug beendet und darf nichts mehr setzen.^^


    Selbst wenn er die Minute nicht überlegt hat, hat er seinen dennoch beendet und seine Chance, etwas auszuspielen, verpasst. Ich glaube, dass es schon einmal hier im Thread erwähnt wurde, aber sobald der Gegner sagt : "Du bist dran,...", dann wird logischerweise sofort die nächste Karte gezogen, außer in der End Phase möchte der Spieler ( der als nächstes am Zug ist ) noch etwas aktivieren.

  • Tja, hier ist das Eis für den judge tatsächlich recht dünn. Einerseits könnte er ein warning vergeben, wegen procedual error - minor und andererseits für looking at extra cards.


    beide spieler können also potentiell eine Strafe erhalten. diese Strafen sind nichts gravierendes, aber werden halt trotzdem negativ vermerkt.


    Wie findet der Judge also heraus, welchen der beiden spieler er zu bestrafen hat? Das Zeitfenster ist leider keine uniforme größe: der eine braucht 2 sekunden bis er zieht (ein-und-zwan-zig-zwei-und-zwan-zig), der andere vielleicht 3 Zehntelsekunden, so dass er das "moment..." oder "nachdem..." zwar noch hört, aber nicht mehr darauf reagieren kann, bevor er fertig gezogen hat.


    Fishing for penalties lass ich mal außen vor, das ergäbe ein... match loss? edit: ok, ertsmal ein warning. ich dachte, das wird wesentlich härter bestraft. Fällt also undter UC, alles klar. Danke @ Pommesfee!


    jetzt sollte der judge vielleicht die beiden spieler beobachten. sind sie eher ruhig und bedächtig oder spielen sie schnell und hibbelig? Dies lässt schon mal rückschlüse zu:
    Ein ruhiger spieler wird "ich gebe ab" nicht überhastet sagen, wenn er sich nicht alle seine karten angeschaut hat und noch am überlegen ist, ob er noch eine setten will oder nicht. im gegenteil, er wird eher länger überlegen und dann entschieden abgeben. Im gegenzug wird er auch nicht auf das "ich gebe ab" des gegners lauern, um sofort seinen zug zu beginnen (sehr typisch für kin-tele-tunierspieler, die ihre besten zugmöglichkeiten auswendig kennen); dies geschieht nicht aus bosheit oder um dem gegner seinen handlungsraum zu nehmen, sondern einfach aus übereifer. der ruhige spieler wird eher seine handkarten anschauen, immer noch züge und möglichkeiten abwägen und sich eine strategie überlegen, bevor er zieht. Hier ist das zeitfenster also wirklich sehr groß.


    Zu obigem Problemszenario kann es in der Regel nur kommen, wenn zwei Spieler spielen, die ihr deck quasi blind spielen und ihre züge schon kennen, bevor sie ziehen. einer beginnt, spielt seine 3, 4 standard-kombos, gibt ab und merkt erst jetzt, dass er noch eien bth auf der hand hat, die er bei genauerem überlegen doch gerne noch gesetzt hätte... der andere hat aber nur darauf gewartet, dass er an den zug kommt, ihn interessiert das feld des gegners gar nicht, er will nur ziehen und seine 3, 4 standard-kombos ausführen, bevor er den gegnerischen spielzügen auch nur irgendeine aufmerksamkeit schenkt. Dann kollidiert das eben.


    Ich würde beide Spieler erstmal mündlich ermahnen und ihnen klarmachen, dass sie beim nächsten mal von mir ein warning erhalten werden. denn es ist bestimmt nicht der fehler nur eines spielers, sondern von beiden. Wenn jedoch irgendwelche zeugen gesehen haben, dass der eine absichtlich zu lange gewartet hat oder der andere absichtlich zu schnell gezogen hat, gibt das eine strafe für fishing for penalties... match loss? (weiß es gar nimmer. ^^) edit: ok, ertsmal ein warning. ich dachte, das wird wesentlich härter bestraft. Fällt also undter UC, alles klar. Danke @ Pommesfee!

  • Match Loss für Phishing for Penalties? Etwas hart, findest du nicht? Wodurch begründest du denn ein Match Loss bei Phishing? Die angebrachte Strafe wäre auch hier eher ein Warning.


    Nur um nochmal alle Szenarien zu veranschaulichen:


    Judge war am Tisch, sehr wenig Zeit ist zwischen "ich beende..." und "...nachdem ich" vergangen:
    • Die Karte darf noch gesetzt werden
    • mündliche Ermahnung an beide Spieler (unmissverständliches ansagen der Aktionen, im Bedarfsfall erst nachfragen bevor man zieht)
    • ggf. Warning für Looking at extra Cards verteilen (muss man hier aber imO nicht)


    Judge war am Tisch, einige Zeit ist zwischen "ich beende..." und "...nachdem ich" vergangen:
    • Die Karte kommt zurück auf seine Hand
    • Spieler auf unmissverständliche Kommunikation hinweisen


    Judge war nicht am Tisch, Spieler schildern Sachverhalt unterschiedlich:
    • Durch Gespräche und gezielte Fragestellung herausfinden, wie es sich tatsächlich zugetragen haben könnte
    • Sollte der Spieler, der gerade noch in seiner End Phase war, den Judge rufen und auf eine Spielstrafe für seinen Gegner (Looking at extra Cards) plädieren, so ist es legitim, ihn für UC - Phishing for Penalties zu verwarnen.
    • Sollte man durch Gespräche zu keinem Ergebnis kommen: Die gesetzte Karte darf liegen bleiben. Die Gründe habe ich oben schonmal aufgeführt und ich wiederhole nochmal:


    Zitat

    Wenn ich nicht anwesend war, beide Spieler mir aber unterschiedliche Geschichten erzählen, würde ich (wenn aus dem Kontext und der Art der Spieler keine Entscheidung gefällt werden kann) so entscheiden, dass die gesetzte Karte liegen bleiben kann - da ich bei jedem Spieler erstmal grundsätzlich davon ausgehe, dass er sich seine Züge vorher überlegt und damit sich auch überlegt hat ob er die Karte noch setzen will oder nicht.

  • ich hoffe, ihr verzeiht mir, aber ich sehe hier wirklich keinen Grund, den Ziehenden zu bestrafen, da sein Gegner schon abgegeben hat, unabhängig von der Zeit, die verstrichen ist.
    im 2 Fall, wo der Beendende ne Weile gewartet hat, bis er die Karte legte, würde ich persönlich (als Erinnerung an die alte Zeit, wo man sich so matches 4 free durch behindertste Judgeauslegung gönnen konnte), falls ER den Judge rufte, schon überlegen, ob er nich doch ein FFP verdient. Ein verstärktes, um ehrlich zu sein (ein normales ffp bedeutet, dass man den Judge darauf aufmerksam macht, dass eine Aktion bestraft werden solle. Sollte es aber so wie in dem Fall passiert, dass man GEZIELT nach einer Auslegung sucht, ist es bereits UC bis hin zu Cheating; war ne Weile die beliebteste winmethode).
    Ich bin eigentlich Jemand, der die Strafen gerne was milder verteilt. Aber der Fall ist imho bereits zu cheating zu legen

    Beiträge ohne Satzzeichen lese ich nicht!!!


    Zitat von -Sinthoras-


    Bitte erwähne NIE WIEDER "nackt nur mit einem Leopardentanga (usw)", wenn es in irgendeiner Art und Weise um Raiza geht. Danke.


    Meine Uhr sagt mir, du trägst keinen Slip.
    Doch? Dann muss sie um eine Stunde vorgehen..

  • Durchaus denkbar ist, dass der Spieler, der am Zug war, ein eher unerfahrener Spieler ist, sein Gegner erfahrener und daher erfahrungsgemäß überaus zügig spielt. Der Unerfahrene will dann nicht schlecht aussehen und versucht, mit dem vorgelegten Tempo mitzuhalten, wodurch er unsicher, überhastet und unsauber spielt.
    In einer solchen Situation ist es ein sehr häufiges Phänomen, dass man mal schnell vergisst, eine Karte zu setzen, das aber merkt, bevor der Gegner seinen Zug so wirklich begonnen hat.
    Auch denkbar ist, dass der Spieler schneller sein will, indem er schon sagt, dass er beendet, während er seine Karte(n) setzt. Zieht der Gegner schnell, sieht das aus, als habe er es sich anders überlegt und er sagt dann dazu "...nachdem ich noch diese Karte(n) gesetzt habe", damit es nicht aussieht, als wolle er seinen Gegner betrügen.


    In beiden Fällen handelt es sich offensichtlich um Spielfehler bzw. Verfahrensfehler, die durch Nervosität verursacht werden. Je nach Level des Events kann man diese entweder dulden und den Spieler darauf hinweisen, dass er so schnell spielen soll, wie er es kann (und ihm auch Mut zusprechen, dass er nicht schnell sein muss um gut zu sein), oder man wendet die entsprechende Strafe an und verbietet das nachträgliche Setzen der Karte.


    Besonderes Fingerspitzengefühl braucht man dann beim Gegner, denn in der Regel wird er es sein, der nach einem Judge gerufen hat, was auf Rulesharking hinauslaufen kann. Je nachdem, wie er die Situation schildert und welches Ziel er verfolgt, ist hier ggf. ein Warning wegen Unsporting Conduct angebracht. Hat er nach einer Spielstrafe verlangt, ist es Phishing for Penalties, will er nur verhindern, dass der Gegner seine Karte setzen darf, Rulesharking.
    /e: Hallo gaara! Dieser Abschnitt behandelt die andere Seite der Medaille, aber natürlich ist auch dein Einwand völlig berechtigt.



    Ein Apell an den Spieler, fair zu spielen, um für alle Anwesenden eine angenehme Erfahrung zu unterstützen und außerdem ehrenvoll zu gewinnen (oder würdevoll zu verlieren, je nachdem), schadet sicher auch nie, wenn auch de wenigsten Spieler sich das zu Herzen nehmen werden...

    "Ich habe gewonnen, weil auf der Karte nicht steht, dass ich nicht gewonnen habe!"
    >>>Grundsatzdiskussions-Counter:: 80


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