Policies vs. Moral


  • Also nur weils ein Spiel ist, ist es nicht schlimm oder wie?


    Präzise erkannt. Danach stand allerdings Quatsch. Nur weil ich mich bei Yugi bestechen lasse tue ich das nicht im Berufsleben. Und so verallgemeinern darf man das eh nicht ("Wer sich schon bei einem Sammelkartenspiel bestechen lässt, der wird dies auch bei jeder anderen Möglichkeit tun"). Aber Generalsisierung ist ein einfaches Mittel für jemanden, der nicht differenzieren kann oder will.
    Ich bin fähig, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden. Yugi ist unwichtig, und jeder, der was anderes behauptet, sollte über sein Leben nachdenken. Also, "Leben".

  • Also nur weils ein Spiel ist, ist es nicht schlimm oder wie?. Wer sich schon bei einem Sammelkartenspiel bestechen lässt, der wird dies auch bei jeder anderen Möglichkeit tun, da dann höhere Beträge im Spiel sind. Ob jetzt in einem Verfahren bestochen wird oder bei einem Spiel. Bestechung ist Bestechung und daran ändert sich nunmal nichts, egal wie schön die Leute die Situation reden da es sich ja nur um ein Sammelkartenspiel handelt. Letztendlich ist sowas Gift für den "Wettbewerb" und somit fürs "Spiel". Denn ehrlich ... wofür sollte man ein Turnier spielen, wenn das Turnier eh zu den gunsten derer manipuliert wird, die ein solches verhalten an den Tag legen mh?.


    Wenn ich mit Freunden in Kassel auf der DM bin und die Möglichkeit habe 300 Euro mehr auf Tasche zu haben und die Freakshow früher verlassen zu können, sage ich doch nicht "Nö, lass mal.". Der Typ, der mich besticht, muss schon arm dran sein, dass er das nötig hat. RL geht vor und deshalb lasse ich mich in einem Kinderkartenspiel, wo ich kein Strafverfahren fürchten muss, richtig gerne bestechen. Da muss man halt Prioritäten setzen. Und meine sehen eben nicht so aus: Moral > Yugi > RL.
    Dass du wieder denkst, dass Menschen, die sich bei Yugi bestechen lassen, gleichzeitig Schwerverbrecher und moralische Dreckshunde sind, war irgendwie klar. Hast den Bogen etwas überspannt.

  • Wer sich schon bei einem Sammelkartenspiel bestechen lässt, der wird dies auch bei jeder anderen Möglichkeit tun


    Wow, komm mal mit deinem Leben klar. Das ist kompletter Schwachsinn.
    Oder fährt jeder, der bei Rot zu Fuß über die Ampel geht, auch mit seinem Auto bei Rot über die Ampel?


    bribery muss verboten sein weil es schlicht und einfach nicht der sinn eines turniers ist das man einfach die euros hin und her schiebt


    Es ist verboten und du hast auch komplett recht mit deiner Einstellung. Momentan sind wir aber dabei, inwiefern es moralisch verwerflich ist.
    Nebenbei erlauben die momentanen Regeln Bestechung (zumindest indirekt); da das aber Inhalt des Artikels war und du ihn sicherlich gelesen hast, brauche ich ja nicht mehr darauf eingehen.


    Aber Generalsisierung ist ein einfaches Mittel für jemanden, der nicht differenzieren kann oder will.


    *like*

  • Ok wir habens dann alle begriffen..


    Es gibt die eine Fraktion die sich toll findet und Briberys akzeptiert/praktiziert und es gibt eine Fraktion die sich noch für ihr Hobby einsetzen und dafür von den anderen als "ohne Leben" klassifiziert werden. Mit etwas Glück verschwindet die andere Fraktion noch und überlässt das Spiel den Leuten, die es nicht nötig haben Bribery zu praktizieren. Schließlich sollte bei jedem Spiel der Kampfgeist im Fordergrund stehen.



    Aber hey.. es ist viel leichter zu sagen : "Es ist doch nur ein (unwichtiges) Spiel" ........





    .... dafür das es unwichtig ist, befasst man sich aber viel damit ...... Sachen gibts.....

  • Zu deinem Laptop:


    Schalte einfach mal testweise das Touchpad aus. ich bin mir fast sicher, dass du unabsichtlich beim schreiben auf das touchpad kommst. Gerade das N+Space sind für deinen ballen prädestiniert um da drauf zu kommen. Falls du nicht weisst wie man das touchpad ausschaltet, leg nen tuch drüber und tipp ein bisschen. Ich könnte dir garantieren, dass es daran liegt :)


    Ah, das hätte ich erwähnen können. Es läuft vollkommen unabhängig davon, ob das Touchpad an oder aus geschalten ist. Es kommt NUR bei diesem Buchstaben vor, was diese These weiter schwächt. Es ist definitiv nicht das Touchpad, aber vielen Dank für den Tipp. ;)



    Episch auch der zehnmalige Typo. Wie Dönerschreck schon leise bemerkte, heisst das vermutlich gemeinte Vergehen bribery. Im Englischen ist hiermit interessanter Weise sowohl der aktive als auch der passive Teil gemeint. Bestechung und Bestechlichkeit in einem Wort. Episch effizient!


    Ich wurde auch auf Facebook darauf hingewiesen und habe den Artikel dann umgehend korrigiert. Ich muss ehrlich zugeben, ich weiß nicht, warum ich es immer falsch mache. Die Ableitung von "to bribe" war mir auch relativ gut bekannt und von daher kann ich selbst nicht so nachvollziehen, wo der Denkfehler her kommt. Sorry an alle, die sich daran gestört haben!


    Zitat


    Ich hätte da eine Idee für eine Doktorarbeit im Fach Philosophie: Eine Untersuchung der Akzeptanz des kategorischen Imperativs im Rahmen kompetitiver Freizeitunternehmungen unter Berücksichtigung der involvierten Altersgruppen.


    Es klingt in jedem Fall spannend. :)
    Danke ansonsten für deine Mithilfe, Seite 1 dieses Feedback-Threads zum wohl niveauvollsten aller Feedback-Threads dieses Forums zu machen. ;)



    [...] UND die Tatsache, dass http://www.soulwarrior.net bei mir die 3. Seite auf google für "bribary Übersetzung" ist, spricht imo für die These...


    Meine Seite ist super für Suchmaschinen optimiert, unterschätze das mal nicht. :P :P :P


    Zitat


    Was mich noch interessieren würde, was hier auch mal kurz angeschnitten wurde: Wie sollte man in einem Turnier vorgehen, wenn jemand versucht, einen zu bestechen? Einmal als zu Bestechender und dann evtl als Zuschauer? Es ist ja sehr schwierig, sowas nachzuweisen, und ich meine, wenn ich sowas als Judge mitbekomme - klar - aber wenn nen Spieler kommt und das einfach mal so behauptet... Im Endeffekt ist es Aussage gegen Aussage und das war's dann auch. Was meinst du dazu, Oli?


    Es ist häufig Aussage gegen Aussage, ja. Aber es kommt in weit über 50% der Fälle vor, dass die benachbarten Spieler etwas dazu sagen können. Leider häufig erst auf heftige Nachfragen hin, aber sie rücken dann doch oft mit halbwegs hilfreichen Infos raus.


    Der Artikel war ganz gut, allerdings finde ich persönlich den Zeitpunkt etwas spät. Man hätte das Thema eher aufgreifen können.


    Da stimme ich dir zu. Zunächst war es mir aber wichtiger, die Kartentext-Neuerungen zu bringen. Dann kamen ein paar andere IMO wichtigere Themen und dazwischen hatte ich den Artikel (der da schon geschrieben war) tatsächlich vergessen. Ich denke aber, dass hier immer noch "besser spät als nie" gilt. :)


    In dem Artikel wurde doch etwas von einer Umfrage erwähnt... Ja, wo ist die denn jetzt?^^


    Die wurde eben ergänzt. Ich war leider Freitag bereits "auf dem Sprung" und hatte es in der Eile vergessen. :(


    Ich fand den Artikel zu lang aufgrund der Wiederholungen. Über mehrere Absätze kommt die gleiche Aussage mit anderen Worten. Wolltest wohl einfach sicher gehen das man dich versteht, oder?


    Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte. Nur weil ich bis zu dem Zeitpunkt nicht wusste was mit Draw gemeint ist, darf ich an einer allgemeinen Diskussion über Bestechung nicht teilnehmen?
    Ich hab sicherheitshalber auch meine Posts von damals nochmal gelesen und habe eigentlich keine Stelle gefunden wo ich auf Draw eingehe bevor ich danach frage.
    Die Ansicht, dass ich damals zu krasse Zusammenhänge geliefert habe akzeptiere ich. Vielleicht hätte es auch gereicht wenn ich geschrieben hätte "Jeder fängt mal klein an".


    Wie im Artikel bereits geschrieben bezog sich meine Kritik an deinem Verhalten in dem Thread darauf, dass du die VORAUSSETZUNG, auf der Dönerschreck seine gesamte Argumentation aufbaut, ignoriert bzw. nicht verstanden hast und dann bei 60% mitten in der Diskussion einsteigst. Das geht eigentlich nie, sorry.... und das sehe ich heute genauso wie damals.
    Klar kann man mal ne pauschale Aussage in eine Runde werfen, z. B.: "Ich bin für eine Überbeitung unseres Schulsystems", auch wenn man nicht die größte Ahnung vom jeweiligen Thema hat und sich nicht vor Augen hält, was das für Folgen hat und welche Kosten da auf den Staat zukommen, doch dann lässt man es halt mal nach dem "Aussage in die Runde werfen" auch mal wieder gut sein.


    Über mehrere Seiten mitzudiskutieren und nicht mal zu bemerken, dass man eben nicht "voll im Thema drin ist", ist dann halt doch ein anderes Vergehen. Ich setze mich immerhin auch nicht morgen in den Bundestag und erkläre den Leuten dort, wie das mit den Steuern, der Staatsform und den Gesetzen läuft, weil mir da einfach (noch) zu sehr der Einblick fehlt. Immerhin bin ich ja nicht der Papst.


    soul :cool:


  • Und jetzt noch einmal ohne wertende Unterstellungen.

  • Jungs, bisher sehe ich noch nicht so wirklich, inwiefern sich diese Diskussion hier von der aus dem alten Thread unterscheidet. Insofern wäre es entweder hilfreich, neue Argumente einzubringen oder sich etwas stärker an den Weisheiten des Philosophen Dieter Nuhrs zu orientieren ("Wenn man keine Ahnung hat...").



    soul :cool:

  • klops ich wollte auch noch was schreiben musste aber weg


    so jetzt aber: Ich bin der meinung das man unterscheiden sollte zwischen dem bestochenen und dem bestecher


    der bestochene: er ist einem druck ausgesetzt von daher kann man ihn nicht als unmoralischen menschen bezeichnen ersetzt mal das geld durch eine waffe als druckmittel und ihr wisst was ich meine



    der bestecher: wenn die das bei sowas unwichtigen machen kann ich mir vorstellen das die das bei wichtigeren sachen auch machen nicht alle aber einige

    Zitat

    und warum haben die Judges Adrian nach dem Turnier geschlagen das war irgendwo hier im Thread


    Zitat

    Adrian wurde ziemlich frech, da haben wir ihm gehörig die Meinung gesagt, solange, bis der AHJ mit Schlagring auf ihn los ist und der HJ auf Adrian rumgesprungen ist. Hat er aber auch wirklich verdient.


    Suche jemanden zum testen! wer zeit und lust hat bitte melden per pn.

    Einmal editiert, zuletzt von iunderstandcards ()

  • Insofern wäre es entweder hilfreich, neue Argumente einzubringen


    Ich sehe leider das Problem, dass es nicht viele neue Argumente geben kann. Die einen bauen eben auf die Moral und darauf, dass es grundsätzlich falsch ist, die anderen bringen an, dass es eben mit den eigenen Wertvorstellungen zu tun hat und einem Geld mehr wert sein kann als ein Kinderkartenspiel.



    Wenn ich mit Freunden in Kassel auf der DM bin und die Möglichkeit habe 300 Euro mehr auf Tasche zu haben und die Freakshow früher verlassen zu können, sage ich doch nicht "Nö, lass mal.". Der Typ, der mich besticht, muss schon arm dran sein, dass er das nötig hat. RL geht vor und deshalb lasse ich mich in einem Kinderkartenspiel, wo ich kein Strafverfahren fürchten muss, richtig gerne durchaus mal bestechen. Da muss man halt Prioritäten setzen. Und meine sehen eben nicht so aus: Moral > Yugi > RL.


    Wenn wir mal die passiv-aggressiven Anspielungen außen vor lassen:
    Das Markierte finde ich richtig gut, eben weil es auch meine Ansicht widerspiegelt. Geld ist mir an dieser Stelle mehr Wert und ich denke, dass das auch nciht unbedingt ein Zeichen dafür ist, dass ich demnächst auf die falsche Bahn gerate.
    Ich bin nebenbei erwähnt der Meinung, dass das Argument mit der Moral in der YGO-Community nicht sonderlich zieht; ich bin nämlich immer noch davon überzeugt, dass es im höheren Turniergeschehen nur selten sauber zugeht, da sollte man sich an einer Grauzonenregelung nicht aufhängen.



    edit:

    Zitat

    der bestecher: wenn die das bei sowas unwichtigen machen kann ich mir vorstellen das die das bei wichtigeren sachen auch machen nicht alle aber einige


    Hier musst du aber bedenken, dass bei den wichtigeren Entscheidungen oder Situationen im Leben auch erstmal die entsprechenden finanziellen Mittel vorhanden sein müssen. Wenn der Bestecher bereit ist, für eine Entscheidungserleichterung zum Beispiel im Bundestag Geld auszugeben, dann soll er das versuchen. Ich denke aber kaum, dass er mit seinen 100€ da weit kommt.
    Nicht zu verachten ist auch, dass bei schwererwiegenden Entscheidungen im Entscheidungskomitee durchaus häufiger das Moralglöckchen klingeln kann (hoffe ich zumindest). Da wir hier dann auch ein Delikt vorliegen haben, kann und wird der Bestecher richtige Probleme mit der Rechtsprechung bekommen. Bedenke: Wir reden nicht von einer Disqualifikation von einem Kinderkartenspielturnier, sondern von einem Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen.

    Zitat

    If you just get the win and they politely accept defeat, you've won a game which is good. If they are filled with anger, cry out in discontent, and express with gusto how you have no skill and how your character is cheap with your lame camping, you've defeated them in earnest which is glorious.
    [...]
    I wish earnestly that every aspiring defensive player should experience this joy at least once.

    2 Mal editiert, zuletzt von klops ()

  • Leo sagt was anderes :D Und Leo weiß normalerweise alles.


    Leute, schreibt doch einfach deutsch.


    Was ist so verwerflich daran, "BESTECHUNG" statt "Bribery" und "RICHTLINIEN" statt "policies" zu sagen?


    Das war mir im Artikel jedes mal ein Dorn im Auge. Wieso Denglisch? Unsere Sprache wird doch schon genug geknechtet... Oder fühlt man sich damit "cooler" und "mega insider-like"? *seufz*




    Ansonsten war der Artikel gut, angenehm sachlich geblieben! Ich finde es übertrieben, hier eine riesige Ethik-Moral Diskussion zu halten. Es ist immernoch ein Glücksspiel, und wenn man meint, den Glücksspielfaktor manipulieren zu müssen.. :rolleyes: Den einen ist Erfolg wichtiger als das Geld, bei den anderen ist es eben andersherum. Geld regiert die Welt, und mal ganz ehrlich - welche Wettbewerbe sind denn bitte 100% fair?




    MfG


  • Was ist so verwerflich daran, "BESTECHUNG" statt "Bribery" und "RICHTLINIEN" statt "policies" zu sagen?


    In den Richtlinien war dieses Vergehen immer als Bribery gelistet. Ich beziehe mich auf ein Vergehen aus den Richtlinien, also nutze ich auch den Begriff, der in den Richtlinien verwendet wird.


    Ich fühle mich deshalb nicht cooler und so weiter und so fort...


    soul :cool:


  • Ich fühle mich deshalb nicht cooler und so weiter und so fort...


    Du musst doch aber verstehen, dass es für viele immer sehr einfach ist, es auf angestrebte Pseudo-Coolness zu schieben wenn Leute englisch sprechen, anstatt die wirklichen Gründe zu verstehen. Pauschalbegründungen ziehen nämlich immer!


    ...fast so, als würde man Leuten unterstellen, sie würden bloß angeben und sich profilieren wollen, nur weil sie sich gegenseitig Danksagungen in einem Internetforum geben. Erwähnte ich schon, dass Pauschalbegründungen für viele stets nonplusimperativ für Rechthaben stehen?


    Zitat

    der bestochene: er ist einem druck ausgesetzt von daher kann man ihn nicht als unmoralischen menschen bezeichnen ersetzt mal das geld durch eine waffe als druckmittel und ihr wisst was ich meine


    Ein sehr guter Punkt muss ich sagen und hat mich zum nachdenken angeregt. Man muss das Geld nichtmal durch eine Waffe ersetzen, sondern kann ein wenig realistischer bleiben: Stelle hinter den Bestochenen einfach mal noch einen finanziellen Engpass, Erwerbslosigkeit, hat bereits eine Familie zu versorgen und dergleichen. Klar kann man sagen, was macht der dann auf einem YGO Turnier? Aber eventuell hat der sich das Deck auch nur zusammengeliehen, wohnt in der Nähe (hatte also auch keine Fahrtkosten) und wollte einfach nach 3 Jahren bei seinem alten Hobby ein wenig den grauen Alltag vergessen usw - und dann kommt eben jemand daher, der es mit dem Geld nunmal nicht so eng sieht und lieber auf den "Fame" des Turniersiegers her ist und bietet demjenigen einen dreistelligen Betrag an. Ich fände es dann eher unmoralisch und realitätsfremd, das Angebot NICHT anzunehmen und die Familie hungern zu lassen (überspitzt dargestellt) weil er anstelle dessen lieber ein Kartenspiel weiterspielen will.

  • Ein sehr guter Punkt muss ich sagen und hat mich zum nachdenken angeregt. Man muss das Geld nichtmal durch eine Waffe ersetzen, sondern kann ein wenig realistischer bleiben: Stelle hinter den Bestochenen einfach mal noch einen finanziellen Engpass, Erwerbslosigkeit, hat bereits eine Familie zu versorgen und dergleichen. Klar kann man sagen, was macht der dann auf einem YGO Turnier? Aber eventuell hat der sich das Deck auch nur zusammengeliehen, wohnt in der Nähe (hatte also auch keine Fahrtkosten) und wollte einfach nach 3 Jahren bei seinem alten Hobby ein wenig den grauen Alltag vergessen usw - und dann kommt eben jemand daher, der es mit dem Geld nunmal nicht so eng sieht und lieber auf den "Fame" des Turniersiegers her ist und bietet demjenigen einen dreistelligen Betrag an. Ich fände es dann eher unmoralisch und realitätsfremd, das Angebot NICHT anzunehmen und die Familie hungern zu lassen (überspitzt dargestellt) weil er anstelle dessen lieber ein Kartenspiel weiterspielen will.


    Es ist ein wenig dramatisch dargestellt. Denn ich glaube (und HOFFE ehrlich gesagt), dass nicht bei zu vielen diese Situation gegeben ist.
    Jedoch ist es eine erneute Begründung dafür, dass es wichtigere Dinge gibt als Yu-Gi-Oh!.
    Ich sollte vorerst sagen, dass ich normalerweise für absolute Fairness bin. Aber bei diesem Thema kommt es nicht wirklich darauf an, welche Messlatte Moral und logisches Denken voraussetzen, sondern eher welcher Typ Mensch man ist. Deswegen scheiden sich bei diesem Artikel auch konsequent die Meinungen. Jedoch soll dies kein Ansatz dafür sein die User in gute Menschen und böse Menschen einzuteilen. Ich kann eigentlich die Argumente beider Seiten verstehen.
    Mir selber wäre mein Geld zu wichtig, um es für die nächste Runde ausgeben zu müssen. Deswegen will ich nicht all zu viel zum "Bestecher" sagen, außer, dass dieser relativ viel langeweile haben muss, damit man Geld als Erfolgsmittel nutzen muss.
    Der "Bestochene" ist jedoch ein vollkommen anderes Thema, meiner Meinung nach. Ich denke nicht, dass sich jemand für einen geringen Betrag sofort bestechen lassen wird. Und wie bereits erläutert, werden die "meisten" schwach, wenn es in höhere Anlagen geht. Das würde ich ebenfalls. Besonders, wenn ich am Ende gegen einen Freund oder guten Bekannten spielen müsste, und ihm dieser Sieg für die Tops fehlt, würde ich ihm den Sieg (oder das Draw) gönnen.


    Ein wenig störend finde ich die Frage: "Wieso muss man bei einem Kinderkartenspiel, was größtenteils nur auf Glück basiert, Geld bieten um einen Sieg zu erschleichen?"
    In diesen Sätzen befinden sich jeweils zwei Fehlaussagen für die eigentliche Interpretation. Zum einen wird gesagt, dass es ein Kinderkartenspiel ist. Somit schießt man sich nur selber ins Bein, denn daraufhin wird das Wort "Wettbewerb" ziemlich in den Dreck gezogen. Desweiteren wird behauptet, dass das Spiel eh nur auf Glück basiert. Wieso sollte ich mich also nicht bestechen lassen, wenn ich eh bloß eine 50% Chance habe zu gewinnen. Noch dazu kann es ja den anderen Spielern egal sein, denn die Wahrscheinlichkeit, dass mein Gegenüber mich bestechen wird, scheint mir geringer, als dass er normal spielen wird. Und somit ist die Aussage in Sachen "Glücksspiel" doch absolut untreffend. Ob ich nun gegen einen Spieler spiele, der mich nicht besticht und trotzdem gewinnt. Oder ob da eben dieser Spieler sitzt, der mich besticht und somit gewinnt. Das ist am Ende doch vollkommen egal, denn den meisten geht es hierbei nur ums Prinzip. (Leider mag ich "das Prinzip" nicht so sehr, deswegen habe ich diese Meinung)


    Grüße etc. pp,
    Jako

  • Du musst doch aber verstehen, dass es für viele immer sehr einfach ist, es auf angestrebte Pseudo-Coolness zu schieben wenn Leute englisch sprechen, anstatt die wirklichen Gründe zu verstehen. Pauschalbegründungen ziehen nämlich immer!


    ...fast so, als würde man Leuten unterstellen, sie würden bloß angeben und sich profilieren wollen, nur weil sie sich gegenseitig Danksagungen in einem Internetforum geben. Erwähnte ich schon, dass Pauschalbegründungen für viele stets nonplusimperativ für Rechthaben stehen?


    Und du musst verstehen, dass es auch stimmen könnte. Ich hab es ja allgemein formuliert, nicht direkt auf Soul bezogen. Und Soul hat es ja begründet, also kann ich es nun auch nachvollziehen warum er das macht (danke dafür).


    Ach ja, dass Pauschalbegründungen "immer ziehen" ist ebenfalls eine Pauschalbegründung, daher nicht gut gewählt zum Begründen deiner These. Aber es unterstützt dein "nonplusimperativ für Rechthaben." Natürlich hast du recht :rolleyes:


    Desweiteren hat es nichts damit zu tun, dass ich den Grund nicht verstehe, sondern eher, dass ich ihn nicht kannte.


    Soviel dazu.



    MfG


  • Es ist ein wenig dramatisch dargestellt. Denn ich glaube (und HOFFE ehrlich gesagt), dass nicht bei zu vielen diese Situation gegeben ist.


    Ganz im Gegenteil. Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass ein Großteil der Spieler auf einem Turnier, die schon irgendwie für sich selbst sorgen müssen - sagen wir mal - 200 bis 300 Euro wirklich gut gebrauchen könnten. "Oh, meine Waschmaschine ist gerade erst kaputt gegangen und ich brauche eine neue" oder "Mh, meine Bremsen am Auto müsste ich auch mal wieder erneuern" oder "Meine Freundin und ich haben nächsten Monat fünfjähriges Jubiläum, ich würde gern mal fein mit ihr essen gehen" oder "Ich muss ja auch noch die Betriebskostenabrechnung für meine Wohnung bezahlen".


    Keinesfalls sind das überdramatische Beispiele. Es sind alltägliche Situationen in denen sich jeder früher oder später wiederfindet, sobald er auf eigenen Beinen steht und in denen mir so ein Depp (ehrlich, wer meint für YGO materielle Werte herzugeben um einen Turniersieg einzufahren ist für mich ein Depp) gar nicht recht genug kommen könnte.


    Zitat

    Ach ja, dass Pauschalbegründungen "immer ziehen" ist ebenfalls eine Pauschalbegründung, daher nicht gut gewählt zum Begründen deiner These. Aber es unterstützt dein "nonplusimperativ für Rechthaben." Natürlich hast du recht :rolleyes:


    Du bist noch neu, was dieses Ironie-Ding angeht, stimmt's?

  • Aloha!


    Die ethisch-moralische Komponente ist glaub ich ausreichend beleuchtet worden. Ebenso die unterschiedliche Auffassung der Wertigkeit von YGO für den jeweiligen Spieler.



    Ich teile ausdrücklich die Ansicht, dass jeder seinen Preis hat - von einigen wenigen Hardcore-Idealisten mal abgesehen.


    Dennoch halte ich es für äusserst sinnvoll, sein Verhalten zu reflektieren und eigene Handlungen nicht auf die Verdrängungsbank zu schieben. Das eigene Wertesystem muss ja nicht mit dem von anderen übereinstimmen. Was dem einen sein Kinderkartenspiel YGO ist, ist dem anderen sein Leistungssport YGO. Beide Begriffe halte ich für überzeichnet, aber quid pro quo... :D


    Falls man Regeln bricht - und diese Entscheidung bewusst trifft, weil z. B. der Preis hoch genug ist - dann ist das für mich absolut nachvollziehbar. Das impliziert ja auch, dass man Verständnis für Leute hat, die sich ggf. zum Nachteil von mir selber ebenso verhalten würden - wenn eben der Preis hoch genug war.


    Wenn man Entscheidungen unreflektiert trifft und sich nicht bewusst ist, dass man andere benachteiligt hat und maulig wäre, wenn andere das mit einem selber machen würde, dann ist das für mich ein epic fail.


    Unter dem Strich sollte man sich einfach sein eigenes Verhalten bewusst machen und sich darüber Gedanken machen, wem man so im Laufe des Tages alles auf die Füße tritt. Wenn man am nächsten morgen noch in den Spiegel schauen kann, weil man sich über seine Handlungen Gedanken gemacht und diese vor sich und anderen rechtfertigen kann, dann ist doch alles fein.


    Was mich endlos nervt, ist gedankenloses Arschlochsein. Mit bewusstem Arschlochsein kann ich leben. :D


    Grüße, K.