Hilflos! Warum wird Behinderten oder älteren Menschen in Not nie/fast nie geholfen?!

  • Hallo Leute.


    Heute morgen hatte ich mal wieder ein erschreckendes Bild...
    Als ich heute morgen auf meinen Bus gewartet habe, musste ein Behinderter im diesem fahrbarem Rollstuhl einen Bus vor mir einsteigen. Allerdings hat ihm keiner geholfen nichtmal der Busfahrer hat ihn gesehen. (Ich hab ihm dann geholfen weil das einfach scheiße ist...)
    Als mein Bus dann kam, stand da eine Blinde Frau die Hilflos nach der Bustür gesucht hatte. Und wieder hatte ihr keiner beim Einsteigen geholfen. (Musste ich auch wieder machen...Klingt komisch das ich so hilfsbereit bin, aber so bin ich nunmal.)


    Wie findet ihr das? Nur weil diese Menschen eine Behinderung haben und dann ignoriert werden, heißt das noch lange nicht, dass man sie so behandeln muss. es gibt bestimmt auch viele von euch, die diesen Menschen helfen, aber ich finde es einfach nicht gerecht, dass es immernoch soviele Menschen gibt, die das auf deutsch gesagt, einen Scheiß interessiert.


    Sagt mir mal bitte eure Meinung dazu. Findet ihr das gerecht? Wuerdet ihr so behandelt wollen wuerden, wenn ihr behindert (soll keine Beleidigung sein) wärd?...


    Mfg,
    _Dandylion_

  • Zitat

    die meisten leute sind halt behindert, (natürlich auf eine andere art und weise).
    ich denke das sich viele leute mit dem argument aus der affaire ziehen,dass andere ja auch nicht helfen würden.warscheinlich wollen sie einfach nicht aus der masse treten.ich habe den eindruck,dass sich hier (im land) so ziemlich die soziale kälte breit gemacht.und so schnell wirds trotz klima erwärmung hier auch nicht wärmer.

    Genau das ist das was ich meine. Ich finde es echt unmöglich das sich keiner dazu bewegt, den Menschen die nunmal eine Behinderung haben, zu helfen. Es gab soviele Reportagen schon darueber und genau das was du gerade gesagt hattest, meinten die dann auch... Das ist echt sowas von Traurig....

  • Zitat

    die meisten leute sind halt behindert, (natürlich auf eine andere art und weise).
    ich denke das sich viele leute mit dem argument aus der affaire ziehen,dass andere ja auch nicht helfen würden.warscheinlich wollen sie einfach nicht aus der masse treten.ich habe den eindruck,dass sich hier (im land) so ziemlich die soziale kälte breit gemacht.und so schnell wirds trotz klima erwärmung hier auch nicht wärmer.

    Naja, so asozial würde ich es nicht sehen. Ist eher der Gedanke, es wird im schon jemand anders helfen. Und das denken viele.
    Aber so krass wie oben beschrieben habe ich dass noch nie erlebt. Bis jetzt waren bei mir immer irgendwelche Leute die alte Menschen oder welche mit Behinderungen geholfen haben. Das ländere Zeit niemand zur Hilfe kam hab ich noch nie erlebt.

  • bei mir hab ichs bisher nur so gesehen das im bus (das beispiel wurde ja auch schon oft genannt) der busfahrer den rollstuhlfahrern geholfen hat (is ja irgendwie sein job, immerhin gehört die rampe mit zum bus), mal davon abgesehn hab ich noch nie nen behinderten gesehn der zu hilflos war in den bus einzusteigen und WENN die person zu hilflos war, war eh IMMER ne begleitperson dabei.


    was das thema alte leute angeht kenn ich genug beispiele die beweisen das alte leute genau so dreist sind wie alle anderen auch. 1. ne alte frau die neben sich auf dem sitz ihre tasche liegen hatte und als n junge fragte ob er da sitzen könnte gabs nur ein patziges "NÖ!" 2. mindestens 5 freie plätze im bus als zwei alte frauen reinkommen und sich in die mitte des busses stellen und lautstark darüber lästern das kinder im bus für alte nich den platz räumen, weil sie nich auf ihrem "stammplatz" sitzen können.


    und abgesehn davon bin ich immer hilfsbereit, ich hab auch schonmal ner oma ihr fahrrad in den keller getragen als sie mich drum gebeten hat, dabei kannte ich sie nich und wohnte nichmal in der gegend......


    was ich aber noch sagen muss : wenn man hilfe braucht, muss man nur mal die fressleiste auseinander bekommen und was sagen und nich nur stumpf drauf warten das vielleicht mal irgendwer auf die idee kommt zu helfen..... ein "kann mir jemand helfen" is für manche menschen aber scheinbar zu schwer um es zu sagen...... und das gilt für alle!


  • Wie findet ihr das? Nur weil diese Menschen eine Behinderung haben und dann ignoriert werden, heißt das noch lange nicht, dass man sie so behandeln muss. es gibt bestimmt auch viele von euch, die diesen Menschen helfen, aber ich finde es einfach nicht gerecht, dass es immernoch soviele Menschen gibt, die das auf deutsch gesagt, einen Scheiß interessiert.


    Ja, ich helfe. Aber nur, wenn ich um Hilfe gebeten werde! Ich hab nach der Schule ein Jahr in einer Wohnanlage für Menschen mit Behinderungen gearbeitet. Oftmals gehen Außenstehende davon aus, dass Behinderte bei allem Hilfe brauchen. Dem ist definitiv nicht so. Mehrere der Bewohner berichteten davon, dass manch ein "guter Samariter" in natürlich bester Absicht gleich zur praktischen Hilfe schreitet, ohne überhaupt zu fragen, ob Hilfe benötigt oder gewünscht ist. Gerade die Rollstuhlfahrer haben die Erfahrung gemacht, dass ungefragt Leute beginnen, den Rollstuhl zu schieben wenn es ein bisschen bergauf geht. Wir BSJ'ler haben da einen Feldversuch gemacht und sind einen Tag selbst mit Rollstühlen durch die Innenstadt gefahren. Man glaubt es kaum, wie viele Leute einem ihre Hilfe geradezu aufzwingen. Und ich kann euch sagen: Das geht einem mit der Zeit tierisch auf den Geist! Deswegen leiste ich Behinderten nur dann Hilfe, wenn sie darum bitten. Denn es überrascht immer wieder, wozu "Behinderte" aus eigener Kraft in der Lage sind.

  • Ich habe einen Bekannten der Gehbehindert ist. Er war alleine auf einem Flohmarkt und ist eine Treppe hinaufgegangen. Er ist auf der Treppe hingefallen und hat sich etwas den Kopf angeschlagen und stand deshalb kurz neben sich.
    In diesem Augenblick haben es Leute deutlich gesehen das er hingefallen ist und haben ihn liegen lassen. Und wirklich NIEMAND von den Leuten die vorbei gegangen sind, hat gefragt ob sie helfen können. Einer ging sogar noch vorbei und redete etwas von "betrunken" usw.
    Mein Bekannter saß also ein paar Minuten lang dort ohne Hilfe, bis er sich dann selber wieder aufrichten konnte.
    Von einer sozialen Kälte kann man schon oft sprechen, weil die Wenigsten bereit sind zu helfen.


    Einige körperlich behinderte Leute wollen sich aber auch nicht helfen lassen. In meinen Augen auch verständlich, da sie tagtäglich mit ihrer Behinderung leben bzw. umgehen müssen.
    Wenn ich sehe das jemand Hilfe braucht, helfe ich auch.
    Meine Erfahrung ist aber, das die meisten Leute Menschen mit körperlichen Behinderungen lieber ignorieren, als ihnen zu helfen.



    Greetz Deejay

  • Das wovon ich spreche ist halt auch, dass es meistens in Wandsbek, Hamburg, muss ich jetzt mal sagen, dass dasdort sehr extrem ist. dort wird fast nie geholfen. vorallem ist es ganz schlimm wenn zb. Rentner und schon gebehinderten nichteinmal der Platz freigemacht wird. Da koennen die leute dann sagen was sie wollen, hauptsache die Person sitzt schon. "Ich bin zu gut fuer die fuer die steh ich doch nicht auf" so nach dem Motto. Als ich mir den Fuß gebrochen hatte, musste ich notgedrungen, da mein vater arbeiten musste. mit dem Bus fahren. Ich hatte da gerade meinen Gips bekommen und wollte nach hause fahren, und ich konnte kaum stehen. Also hatte ich jemanden gefragt ob er mich sitzen lassen kann. Folgene Antwort...Das were ich echt nicht vergessen: "Du tust doch bloß so. Willst doch bloß sitzen du faules Stueck! X( ". Das war damals seine antwort.... Jetzt mal ernsthaft ist das noch normal?... :(


    Sehr viele im Bus haben sich dann darueber aufgeregt und der Busfahrer hatte ihn dann sogar rausgeschmissen fuer diese Frechheit. Der wollte mir sogar noch extra auf den Fuß treten. Da hatte sich dann aber jemand zwischen gestellt.


    Sowas ist echt langsam nicht mehr normal.... :(

  • Ich persönlich finde es richtig, was Stahlfisch anmerkte: Nur weil jemand eine Behinderung hat, muss man ihn nicht gleich wie ein hilfloses Kleinkind behandeln, jeder Mensch hat seinen Stolz und möchte es vielleicht zuerst gerne selber probieren. Und wenn jemand WIRKLICH Hilfe will, sieht man ihm das auch an (zumindest meistens wie z.B ein suchender Blick in die Menge oder diverse Versuche, die Personen rundherum anzusprechen oder schlicht und einfach eine seltsame Situation usw.) oder er sagt es direkt. Was ich bemerkt habe, ist, dass es manchen Leuten einfach peinlich ist, wenn sie einem Behinderten helfen (müssen)... warum auch immer das so ist.


    Und nun ja, was die Hilfe bei Unfällen angeht, wage ich einfach mal zu behaupten: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen... und das bezieht sich auf so manchen. Man sieht es doch immer wieder: ist irgendwo ein Unfall, gibt es gleich Personen- oder Autostaus oder gar Nachfolgeunfälle, weil jeder Idiot sehen will was passiert ist (oder sagen wir es gleich wie es ist, man will das verletzte Opfer da liegen sehen), aber wirklich helfen tun nur die wenigsten. Bestes aktuelles Beispiel war doch die YSC in Bochum mit all den blöden Gaffern (die wohlweislich auch gleich die Ambulanz behinderten o_O) als der Schweizer YGO Spieler einen Anfall hatte und nur 1(!!!) schlaue deutsche Spielerin kam auf die Idee, SOFORT den Notarzt zu rufen...


    Es wurde in verschiedenen Versuchen nachgewiesen, dass jemand, der Hilfe will, das auch laut und in Richtung der anderen Personen ausdrücken sollte und dann wird meistens auch geholfen. Aber halt nicht einfach so... Irgendwie wurde aus uns (aber nicht von gestern auf heute) eine ziemlich sozial-isolierte Gemeinschaft, bei der jeder nur für sich selber schaut. Klar können da verschiedene Ängste mitspielen (Angst vor Schlägen etc. bei Einmischung), aber man sollte sich hin und wieder mal in die Lage der Opfer (ich spreche von Unfällen und Überfällen diverser Art, nicht generell von behinderten Personen!) versetzen ;-)

  • Kaumi!. Das in YCS Bochum war echt schrecklich. Ich fand das echt furchtbar das die meisten wirklich nur gegafft hatten. Du sagtest ja das ne Spielerin da gleich angerufen hatte. Das war ich. Ohne scheiß jetzt. Ich stand zwar wirklich tierisch unter Schock aber ich habe ihm trotzdem helfen wollen, daher hab ich die Typen (Sorry xD) am Telefon bei den Notärzten angeschrien, dass sie sich beeilen sollen.

  • Zitat

    Hi,


    warum sieht Ihr Euch nur die Sache mit den "Behinderten" an. Heutzutage hilft so gut wie keiner mehr jmd anderes. Sieht man doch an dem Fall mit dem Opa da, der erschlagen wurde, weil er so Kinder verteidigt hat, dem hat doch auch KEINER geholfen usw.

    Word

  • Naja, mir (bin auch Rollstuhlfahrer) helfen mir auch meistens Leute in den Zug/Bus/whatever, falls ich nicht mit Freunden unterwegs bin. Oft auch, ohne dass ich etwas sage, aber ansonsten bitte ich die Leute einfach und hab schon Hilfe von Leuten bekommen, von denen man es nicht erwartet hätte (ich weiß, nach dem Aussehen zu urteilen ist selten gut, aber manche Leute haben halt auch so eine Ausstrahlung, wo ich denke: „Der hilft eh nicht...“, er es dann aber doch tut).
    Obwohl ich natürlich versuche, mit so wenig Hilfe wie möglich auszukommen, bin ich jeder hilfsbereiten Person dankbar.
    Da stört es mich manchmal schon, dass ich mich nicht direkt revanchieren kann, aber es kommt nicht selten vor, dass ich jemanden im Zug, der, wenn er den Fahrkartenkontrolleur kommen sieht, irgendwie nervös um sich guckt, mit meinem Behindertenausweis als „Begleitperson“ umsonst mitfahren lasse. ^^
    Auch wenn es nicht dieselbe Person ist, versuche ich also, mit meinen Möglichkeiten, anderen auch zu helfen, denn ansonsten würde ich mich wie ein Schnorrer fühlen...

  • Hi,


    warum sieht Ihr Euch nur die Sache mit den "Behinderten" an. Heutzutage hilft so gut wie keiner mehr jmd anderes. Sieht man doch an dem Fall mit dem Opa da, der erschlagen wurde, weil er so Kinder verteidigt hat, dem hat doch auch KEINER geholfen usw.


    Das ist sowieso das shlimmste, dass da keiner hilft.. :(

  • Egal von welcher Seite man es betrachtet, die Gesellschaft wird zunehmend assozialer. Diese egozentrische Einstellung von vielen Jugendlichen geht bis zum Kindergarten zurück, wo im Gegensatz zu früher heutzutage gefragt wird:
    "Timmy, was willst du denn heute machen?", anstatt zu sagen: "Heute gibt es Kartoffelsalat".....


    Ich sage nicht, dass es auf jeden zutrifft, aber auch an dieser Stelle liegt ein wenig Wahrheit begraben. Zum Thema behinderte Leute: Wenn man helfen kann / muss, dann helfe ich auch. Erst kürzlich hab ich im Fernsehen eine Doku über ein "Experiment", nennen wir es mal, gesehen, wo sich eine junge Frau freiwillig eine Woche lang zur behinderten Person verändert hat. Sie lief blind durch die Welt und bekam einen Eindruck, wie es ist im Dunklen zu leben.


    Wer wirklich mal gesagt hat " Ich weiß wie es ist blind zu sein" ( oder eben behindert ) hat das größte Kopfkino unter der Haube. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass die Zahl der "weniger hilfsbereiten Personen" nicht von der Nationalität abhängt.