Vor kurzem habe ich angefangen, Samuel Huntigntons "Kampf der Kulturen" zu lesen. Eine zentrale These des Buches ist, dass nachdem im 19. Jahrhundert Staaten und im 20. Jahrhundert die Systeme/Ideologien sich unversöhnlich gegenüberstanden und das größte Konfliktpotenzial ausmachten, nun die Zeit gekommen ist, in der sich Menschen mehr über ihren kulturellen Hintergrund identifizieren. Dabei teilt Professor Huntington die Welt in verschiedene Kulturkreise ein. So gelten Europa, Nordamerika und Australien (samt Neuseeland) als "der Westen", der eine gemeinsame Kultur erkennen lässt.
Besonders deutlich wird dies in der Frage um die Behandlung von Muslimen. So wird gerade aus der Konservativen Ecke vor der "schleichenden Islamisierung Europas" gewarnt und dazu aufgerufen, das "christliche Erbe Europas" zu bewahren.
Zunächst soll die allgemeine Fragestellung bloß folgendermaßen lauten: Was versteht ihr unter westlicher Kultur? Welche Eigenschaften, Bräuche, Werte etc. sind eurer Meinung nach Ausdruck westlicher Kultur?
ich glaube zum einen wie oben gesagt daß man "westliche kultur" nicht verallgemeinern kann und zum anderen, daß juristische gesetze und "demokratische freiheit", was auch immer das sein soll, nicht zur kultur gehören. es mag in den genannten westlichen territorialen abgrenzungen demokratischer zugehen als woanders, jedoch glaube ich nicht, daß das etwas mit kultur zu tun hat. würde sich die kultur im iran ändern, wenn der staat demokratischer wäre? eher nicht. würde sich daß werk deutscher denker ändern oder andere aussagen bekommen wenn die heutige politik ein gesetzt ändert oder ein neues erläßt? eher nicht. ergo ist das politische system nicht teil des kulturguts.