Das Märchen der nicht vorhandenen Ressourcen

  • Diskussion zum Artikel Das Märchen der nicht vorhandenen Ressourcen:

    Zitat
    In der vergangenen Woche haben wir über die Lehren gesprochen, die ihr aus anderen Spielen mitnehmen könnt. Im Feedback-Thread gab es einen kleinen Anstoß zu einer Folgediskussion von Pommesfee [URL:http://www.etcg.de/forum/index…ostID=2485777#post2485777], doch irgendwie zündete der Funken nicht wirklich und man ging nicht näher auf das Thema ein. Dabei handelt es sich meiner Ansicht nach um eines der interessantesten Themen überhaupt, da die Geschichte der Ressourcen eine…
  • Der Titel weckt erstmal Interesse. Thema war dann an sich ok, aber ich hatte etwas anderes erwartet; eher so in Richtung der Geschichte von ressourcen und wie sie heute nicht (mehr) existieren.


    Geschwindigkeit als Ressource zu bezeichnen finde ich auch interessant, vor allem in Verbindung mit PoD.


    Zitat

    Hier beziehen wir uns ganz speziell auf Karten, die an und für sich einen Kartenvorteil erarbeiten, euch aber schneller an andere Karten in eurem Deck ran kommen lassen, die dann wiederum genau das erreichen können.


    Böser Tippfehler, das "k" sollte hier nicht fehlen.

  • Nette Idee der Artikel, ist aber imho nicht immer glücklich umgesetzt worden.


    Im Beispiel "PoD" ist nicht die Geschwindigkeit selbst eine Ressource, sondern die Spezialbeschwörungen. Man gibt seine Ressource "Spezialbeschwörungen" auf, um die Karte aktivieren zu können.


    Im Beispiel der Zauber- und Fallenkartenzone ist die Limitierung oft nicht auf 5 gesetzt, sondern auf 1-2. Diese Limitierung gilt solange, wie Heavy Storm nicht gespielt wurde. Entsprechend fatal kann es sein, früh seinen Heavy Storm zu spielen, da man so die Ressourcen (in diesem Fall auch bekannt als "Optionen") des Gegners erhöht.


    Im Beispiel der Normalbeschwörung ist der Gedankengang falsch formuliert. Viele erfolgreiche Decks sind in der Lage, viele Spezialbeschwörungen durchzuführen. Das ist aber keine Zufälligkeit oder Kuriosität sondern fast schon zwingende Voraussetzung für den Erfolg. Und entsprechend schlecht schneiden die Decks ab, die eben diese Voraussetzung nicht erfüllen.


    Jetzt kann man sich angucken, dass das derzeit so erfolgreiche Rabbit Laggia zwei dieser drei Ressourceneinschränkungen massiv umgehen kann. Es kann oft bereits zu Beginn eine sehr dicke Back-Row setzen UND ist nicht auf 20 Spezialbeschwörungen pro Zug (vrgl. Monster Mash) angewiesen.


    Die Ausführungen zu Lebenspunkten und Friedhof wiederum sind völlig richtig und können so nur noch einmal unterstrichen werden.


    Ich persönlich halte die Begriffleichtkeit für falsch, Kartenvorteil als Ressource zu bezeichnen. Die Karten selbst sind die Ressource. Der Begriff Kartenvorteil beschreibt nur, welcher Spieler mehr von dieser Ressource "Karten" zur Verfügung hat. Aber das ist Haarspalterei, ich weiß. ^^

  • Im Beispiel "PoD" ist nicht die Geschwindigkeit selbst eine Ressource, sondern die Spezialbeschwörungen. Man gibt seine Ressource "Spezialbeschwörungen" auf, um die Karte aktivieren zu können.


    Es geht doch auch darum, dass man seine Spezialbeschwörungen aufgibt, um mehr Geschwindigkeit zu bekommen. In dem Fall kann man doch beides als Ressource ansehen? o_o


    Ansonsten fand ich den Artikel ziemlich interessant, vor allem für Neu- und Wiedereinsteiger.

  • Ich denke Geschwindigkeit ist in diesem Zusammenhang einfach ein zu schwammiger Begriff. Viele Karten zu ziehen (Trade-In, Cards of Consonance, usw.) gilt auch als Geschwindigkeit. Entsprechend sollte man das spielmechanisch präzisieren. Man könnte sogar behaupten, dass PoD das Deck schneller und nicht langsamer macht, da man ja bestimmte Karten früher bzw. schneller zieht.

  • Nimrod Hellfire


    Warum bist du der Überzeugung, dass man wegen einer aus 40 Karten keine große Backrow mehr spielen sollte? Wenn jemand so dumm ist und dies ohne Absicherung macht soll er natürlich seine gerechte Strafe bekommen. Aber jetzt mal im ernst, wegen nur einer Karte, die statistisch in einem von sechs Spielen sich auf der Starthand befindet und vielleicht (k)einem bis (manchmal) zwei Spielen eines Matches zum Einsatz kommt, werde ich garantiert nicht aufhören Backrow zu spielen, vor allem wenn ich Schutz dafür spiele. Sieh dir doch mal T.G. an...das komplette Deck würde diese Theorie regelrecht einstampfen.


    Topic


    Spezialbeschwörungen sind natürlich für die meisten ein Schlüssel zum Sieg. Aber wenn man sich die jetzigen (Meta)Decks mal ansiehst, wird man erkennen, dass meist erst die Normalbeschwörung solche Züge einleitet. Erde, Guaiba, Darkworlds für Graphareborn, Rai Oh, Kycoo, Wanghu, Rabbit, Tourguide...


    Die Normalbeschwörung ist immer noch eine extrem wichtige Ressource. Erst sie ermöglicht (zumeist) die Syncrospams, Xyz-Fluten und Imbakombos über die sich viele Spieler die Augen ausheulen. Sie ist die wichtigste Spielmechanik für fast alle Decks und ist nicht ohne Grund auf 1 limitiert. Das einzige Deck, das sich hier (fast) ausgenommen fühlen darf ist Wind Up Loop.

    “Your living is determined not so much by what life brings to you as by the attitude you bring to life; not so much by what happens to you as by the way your mind looks at what happens.”


    “Out of suffering have emerged the strongest souls; the most massive characters are seared with scars.”


    Respect yourself. Respect others. Take responsibility for your actions.


    Einmal editiert, zuletzt von Twinmold1986 ()

  • An sich kein übler Artikel.


    Hätte mir vielleicht noch gewünscht, wenn du schon einen Vergleich zu früher ziehst, dass es heutzutage Decks gibt, deren Schwerpunkt auf bestimmte Ressourcen liegt.


    (z.B. Chain Burner hätte bestimmt nichts gegen mehr Z/F-Zonen[auch wenn ich nicht damit sagen will, dass sie es brauchen] oder Infernity, die erstmal ihre Ressource "Handkarten" abbauen und den Friedhof füllen müssen)

  • Die ressoucre extradeck fehlt!



    Jac hat da Recht, die Ressource "Extradeck" ist wohl mit die oder winer der wichtigsten überhaupt, aus demEtxradeck heraus entscheiden viele Decks ihr Spiel, siehe Tengu/Xyz/Synchro, etc pp. Auch kann die richtige Karte im Extradeck das Spiel rumreißen.



    Den Rest hat Nimrod gesagt, ich bin und voll und ganz seiner Meinung.

  • Hi,


    netter Artikel, soul ;)


    Allerdings sehe ich einige Dinge anders als du. Meiner Meinung nach hat YGO nämlich KEIN - ich wiederhole: KEIN - Ressourcen-System. Ein Ressourcen-System ist für mich ein System, welches mich in meinen Aktionen beschränkt. Ich muss etwas aufgeben, um bestimmte Aktionen durchführen zu können, und zwar zusätzlich zum Ziehen der Karte, welche ich spielen möchte. Irgendeine Art von Zähler, ohne den einfach mal gar nix geht. Um ein paar Punkte aus dem Artikel aufzugreifen:


    Handkarten sind Ressourcen.
    Das sagen sich YGO-Spieler ganz gern wie ein Mantra vor, vor allem wenn es in den Vergleich mit anderen TCGs geht. Aber mal ehrlich: viel simpler geht es doch kaum. Vor allem, da Handkarten "anonyme" Ressourcen sind, lassen sie relativ wenig Aufschluss darüber zu, welche Optionen dem Gegner zur Verfügung stehen. Gerade momentan brauchen viele Decks vielleicht zwei Karten (Inzektor, anyone?) um eine Mega-Combo zu starten - quasi aus dem Nichts. Es kostet den Gegner sonst nichts, er braucht nur zwei bestimmte Karten, aus, Ende. Von Infernity will ich gar nicht erst anfangen - im Friedhof haben die sowieso immer reichlich Material und der nächste Topdeck kann Game bedeuten. Gäbe es ein Ressourcen-System, dann könnte ich als Spieler die Ressourcen meines Gegners (Mana in Magic z.B.) einsehen und abschätzen, ob er genug beisammen hat, um die Combo (von der ich glaube dass er sie hat) überhaupt spielen zu können. Risikoabschätzungen sind in YGO in 80% der Fälle so gut wie unmöglich.


    Die Normalbeschwörung ist eine Ressource.
    Das war mal. Das ist schon lange, lange her, als die Normalbeschwörung wirklich so wichtig war, dass man sie als "Ressource" bezeichnen konnte. Es hat seinen Grund, warum Gladi von der Bildfläche verschwunden ist und es Anti-Meta-Decks immer schwerer haben. Beispiel Dark World: die Monster, die auf eine Normalbeschwörung angewiesen sind, bilden die krasse Minderheit. Eine Ressource ist etwas, womit man mit Bedacht umgehen muss, wo man Runden im Voraus schon planen muss, wie man damit umgehen will. Alleine unter diesem Gesichtspunkt scheidet die Normalbeschwörung als Ressource aus, denn sie erneurt sich jede Runde und verfällt, wenn man sie nicht nützt. Am Anfang des Spiels hatte die Aussage aus dem Artikel sicherlich noch ihre Gültigkeit, mittlerweile ist die Normalbeschwörung eher zu einer "Gratis-Spezialbeschwörung" verkommen die man eben einmal pro Zug nutzen darf. Und wem das nicht reicht - Konami schafft Abhilfe: Ultimate Offering. Spielt keiner? Alleine daran erkennt man, wie unwichtig die Normalbeschwörung mittlerweile geworden ist.


    Geschwindigkeit ist eine Ressource.
    Ist nicht ganz richtig, Geschwindigkeit baut man auf, sie "verbraucht" sich aber nicht. Geschwindigkeit ist eher das Ziel eines Decks, weniger ein Kapital oder Treibstoff, der sich mit der Zeit verbraucht. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man mehr von seinem Deck in kurzer Zeit sieht - Topf der Gegensätzlichkeit zeigt das deutlich. Aber Ressource im engeren Sinne ist das keine. Nicht zuletzt, da es dem Gegner nicht ersichtlich ist, "wie viel Geschwindigkeit ich für den nächsten Zug übrig habe".


    Der Friedhof ist eine Ressource.
    Hier stimme ich dir in gewissen Bereichen zu. Sehr allgemein betrachtet ist der Friedhof eine rudimentäre Ressource: für beide Spieler einsehbar und verbraucht sich, wenn man zu sorglos damit umgeht. Allerdings ist es weniger der Friedhof an sich, der eine Ressource darstellt, sondern eher die Karten darin - und auch das gilt nur für gewisse Karten. So lässt sich ein Rescue Rabbit im Friedhof relativ schlecht verwerten und ist daher kaum als Ressource zu bezeichnen, ein Mezuki dagegen sehr wohl. Dennoch ist das System nicht universell genug - es gibt mehr als genug Decks, welche sich um ihren eigenen Friedhof praktisch überhaupt nicht kümmern und trotzdem erfolgreich sind oder waren. Und das widerspricht dem Wesen eines universellen Ressourcen-Systems. Aussteiger aus einem solchen System darf es nicht geben.


    Life Points sind eine Ressource.
    Mit einem Wort? Nein. Ich weiß nicht mehr genau wer es gesagt hat, aber es gibt den Spruch: "Wie viele Lifepoints du hast, ist irrelevant, solange es mehr als 0 sind." - das sagt alles. Karten mit LP-Kosten sind eher selten, tote Warnings erhöhen zwar die Quote in letzter Zeit wieder, aber das ist *eine* Karte, die auf LP basiert, im Vergleich zu den hunderten, die auf Turnieren gespielt werden, die sich überaupt nicht um die Lebenspunkte kümmern. Die Lebenspunkte taugen im aktuellen Metagame nicht einmal mehr als Hilfe zur Risiko-Abschätzung. Es gab mal das Prinzip des "LP-basierten Spielens", auch "Turning Point Play" genannt, wo man anhand der eigenen und der gegnerischen Lifepoints eine Entscheidungshilfe hatte, wie aggressiv man spielen sollte und wie viel "Wert" ein Kartenvorteil von +1 (umgerechnet in LP) hatte. Aber da praktisch jedes Deck mittlerweile so ab und an spontan einen OTK rauslegen kann, ist das so ziemlich gegessen - Risikoabschätzungen aufgrund der LP sind mittlerweile einfach nicht mehr zuverlässig genug, das hast du in deinem Artikel ja auch gesagt.




    Und um meine Anti-These hier zu vervollständigen, seien noch einige Decks genannt, wo Konami erste Gehversuche im Bereich der Ressourcen unternommen hat. Die Außerirdischen mit ihren A-Zählmarken (man beachte das Wort ZÄHLmarken!) waren einer der ersten Versuche. Ich glaube, es ist an dieser Stelle kaum notwendig zu erwähnen, dass das Deck überhaupt nichts gerissen hat. Warum? Weil es - im Gegensatz zum Rest des Metagames - einem waschechten Ressourcensystem unterworfen war, wohingegen andere Decks (vergleichsweise) nach Belieben schalten und walten konnten. Ressourcensysteme funktionieren eben nur dann, wenn sich alle daran halten müssen. Anderes Beispiel? Koa'ki Meiru mit seiner Ressource "Eisenkern". Begrenzt spielbar wenn man die Karten in fremde Decks packt, wo man keinen Eisenkern braucht. Das sagt es aber auch schon: nur nützlich, wo man das eigentliche Ressourcen-System aushebeln kann. Wo ist da der tiefere Sinn dahinter? Spellcaster gab's dann auch noch mit ihren Spell-Countern. Ihnen wurde viel Potenzial nachgesagt, nennenswerte Erfolge gab es aber meines Wissens nicht wirklich zu verbuchen. Ich überlasse es an dieser Stelle euch, zu überlegen, WORAN das nur gelegen haben konnte...



    Also wenn jemand behauptet, YGO habe ein richtiges Ressourcen-System, dann nenne ich ihm/ihr diese Beispiele. Wenn das nicht überzeugend genug ist, dann wird ihn/sie gar nichts überzeugen können - unterschiedliche Meinungen sind gut, recht und notwendig, aber ich finde man muss immer beide Seiten der Medaille betrachten. Ich sage nicht, dass du komplett im Unrecht bist mit dem was du schreibst, Soul, aber dein Artikel war mir hier einfach etwas zu einseitig.



    Gruß,



    Alan

  • Ich finde es sehr interessant Life Points als Ressource zu bezeichnen.
    Im gegensatz zu Alan würde ich sagen, dass sie doch sehr wichtig sind und auch, wenn sehr viele Decks OTKs hinlegen können, können die LP aber auch mal Matchwinner sein.
    So würden z.B. viele Spieler den Edelsteinritter Rubin nach erstem anschauen als "schlecht" ansehen (Mir ging es zumindest erstmal so...). Wenn man jetzt aber mal genauer nachdenkt, fällt einem (zumindest mir) auf, dass er schnell so auf 4200-4400 ATK kommen kann. Ich bin jetzt nicht so mit dem Metagame vertraut... Werden immer noch T.G.s gespielt? Sonst nehmen wir einfach mal einen gezogenen Sangan: Er wird verdeckt gesetzt. Du spielst Rubin und pushst ihn auf 4400 ATK. Du greifst an und verteilst 3800 Schaden. Bei einem vorher gespielten Urteil ist das fast Autowin, in späterem Spielverlauf kann das auch ein win sein, wenn es 2x passiert, ist es fast win, wenn der Gegner schon eine Warnig gespielt hat muss er jetzt etwas aufpassen.
    Daher würde ich schon sagen, dass Life Points wichtig sind, vor allem, wenn man bedenkt, dass (fast) immer durch sie die Spiele eigentlich gewonnen werden.

  • Schöner Artikel,


    hilft Neu- und Wiedereinsteigern sicher sehr bei der Zusammenstellung ihrer Decks und Ausbilung ihere Ideen.


    Ich bin ebenfalls der Meinung dass Zeit eine Ressource in diesem Spiel darstellt, die sogar auf bestimmten Karten vermerkt ist, das direkte Beispiel ist hier sicher Gold Sarkophag, eine an sich sehr starke Karte, die in Zeiten in denen das Spiel langsamer war sehr begehrt war. Auch das vorhandensein vom timeout ist ein klares Indiz dafür dass Zeit eben eine Ressource ist, die es zu nutzen gilt.