Foren-Leser wissen bereits, worum es im heutigen Artikel geht. [1] Das Thema "Coaching" hat im Feedback-Thread zur Coverage der YCS Mailand die Runde gemacht und – wie die vorherigen 50 Male, in denen es aufgekommen ist – für jede Menge Verwirrung gesorgt. Jetzt ist es eigentlich äußerst seltsam, dass ich auf das Thema gesondert in einem Artikel eingehe; immerhin gibt es schon einen Artikel zum Thema Coaching von Harti. Wie sich anhand der Beispiele im Thread allerdings recht eindeutig herausgestellt hat, ist in dem Artikel nicht alles wasserdicht formuliert und entsprechend wollen wir das aufarbeiten.


Verlieren wir also keine Zeit und reden wir endlich mal wieder über ein "Judge-Thema".



Was ist Coaching?


Ich habe wirklich lange [2] darüber nachgedacht, wie ich einen absolut unmissverständlichen Merksatz formuliere, der Coaching auf einfache Weise erklärt. Um ganz ehrlich zu sein: Das ist mir nicht gelungen. Entsprechend ist es wohl auch kein Wunder, dass sich bis heute ein wenig die Geister daran scheiden, wann genau Coaching vorliegt und wann nicht. Es gibt verschiedene halbwegs gute Merkregeln, also werfe ich euch einfach mal 2 hin:

  • Coaching findet statt, wenn der Judge einem Spieler erklärt, wie er seinen Zug bestmöglich gestalten kann.
  • Coaching findet statt, wenn ein Judge einem Spieler das Denken abnimmt.

Jetzt wird es Beispiele geben, in denen man – je nachdem, wie man diese Aussagen genau interpretiert – mir einen hübschen Strick drehen und dann behaupten kann, die Merkregel(n) wäre(n) überhaupt nicht gut. Daher grätsche ich vorweg schon mal fies dazwischen und gehe auf das eigentlich viel wichtigere Thema ein:



Was ist KEIN Coaching?


Das ist glücklicherweise relativ einfach zu beantworten. Wieder zähle ich 2 Punkte auf:

  • Einem Spieler die Funktionsweise eines Karteneffekts zu erklären, ist NIEMALS Coaching!
  • Einem Spieler eine Spielmechanik zu erklären, ist NIEMALS Coaching!

Wenn ein Judge diesen Ansatz "von hinten rum" nimmt, so weiß er üblicherweise wirklich sehr schnell, ob er eine Frage beantworten darf und wann nicht. Gehen wir einfach mal auf ein paar fiktive Beispiele ein, die hier und da schon genannt wurden:


Beispiel 1:


Es liegt ein aktives Kräfte rauben offen auf dem Spielfeld. Der Spieler Joey W. zieht Truppen im Exil und ist sich nicht sicher, ob der Effekt auch bei einem aktiven Kräfte rauben funktioniert. Er ruft also einen Judge an den Tisch und fragt ihn: "Geht der Effekt von Truppen im Exil bei Kräfte rauben?" [3]


Hat der Gegner nun einen DAD liegen, den J. Wheeler gerne los werden würde, so könnte man ja folgern: Hm.. ich nehme dem Spieler ja jetzt das Denken ab, weil ich ihm mit Beantwortung der Frage im Grunde klar mache, wie er seinen Spielzug gestalten sollte!?

Jaein. Also... ja, wenn der Spieler 0,5 und 0,5 zusammen zählen kann, dann weiß er hinterher, was er in Folge am besten tun sollte. Allerdings muss man sich vor Augen halten, aus welchen Einzelteilen die Frage besteht:

  1. Der Spieler ist sich offenbar nicht sicher, wie der Effekt von Truppen im Exil genau funktioniert


    -> das dürfen wir ihm beantworten, denn wir können ihm erläutern, wie Karteneffekte funktionieren!


  2. Der Spieler weiß nicht sicher, was Kräfte rauben tut


    -> s. o. – auch das darf man ohne Probleme beantworten

Die Muster-Antwort: "Leider darf ich dir das so nicht direkt beantworten. Ich kann dir aber sagen, wie der Effekt von Truppen im Exil genau funktioniert: Du aktivierst ihn, indem du Truppen im Exil opfert – das sind die Aktivierungskosten. Bei Auflösung wird dann das gewählte Monster zerstört.

Der Effekt von Kräfte rauben besagt, dass die Effekte von allen Monstern, die sich zum Zeitpunkt der Auflösung offen auf dem Spielfeld befinden, annulliert werden."

  1. Ist das ein totaler "Wust" und ihr braucht 2 Minuten, um den Text runter zu beten.
  2. Kann nicht jeder Spieler "geschwollene Judge-Sprache" in "einfaches Yu-Gi-Oh! Deutsch" übersetzen. [4]

Da wir uns als Judges nicht lächerlich machen wollen, kürzen wir dieses Prozedere mit einem "Ja." ab. Also... am besten, man gibt ihm trotzdem ganz kurz die Effekt-Erklärung, sagt dann aber wirklich am Ende ganz konkret: "Also ja, der Effekt kommt durch."


Wie gesagt, streng genommen biegen wir hier ein wenig die Regeln. Doch aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass ihr euch nicht bei den Spielern beliebt macht, wenn ihr ihnen aus dem imaginären "Regelbuch des Judgens für Vollprofis" runterbetet. Wenn die Beispiele komplizierter werden, so würde ich auch eher sagen: "play it safe", bzw. "judge it safe", aber bei so einer grundlegenden Frage, springe ich auch mal über meinen Schatten als Schiedsrichter und gebe dem Spieler eine kurze und knappe Antwort, mit der er was anfangen kann.


Ich bin mir sicher, dass es immer noch Diskussionsbedarf gibt, entsprechend machen wir direkt mal noch...


Beispiel 2:


Ein Anti-Spieler namens Christian kontrolliert Rai-Oh. Er vermutet, dass sein Gegner, ein Monarchen-Spieler namens Alex, einen Fader auf der Hand hält. Er ruft einen Judge und fragt: "Wenn er einen Fader hat, kann ich Rai-Oh opfern?"


Im ersten Moment wirkt es wieder so, als erklären wir dem Spieler den "idealen Move" – wir könnten ihm die Entscheidung, anzugreifen oder eben nicht, abnehmen, wenn wir diese Frage beantworten.


Allerdings geht es diesmal erneut nur um Karteneffekte (Rai-Oh und Fader) und grundsätzliche Spielmechaniken (Ablauf der Sub-Steps in der Battle Phase, usw.). Wir können dem Spieler folgendes sagen: "Der Effekt von Rai-Oh kann nur Spezialbeschwörungen annullieren, die nicht über die Kette gehen. Der Effekt von Fader nutzt die Kette."

Damit habt ihr dem Spieler zwar mehr oder weniger das Denken abgenommen, allerdings habt ihr eben nur Fragen beantwortet, auf die er auch Antworten haben darf.

Grundsätzlich: Auch wenn Fragen mit einem einfachen "Nein" beantwortet werden können, würde ich nicht immer direkt das "Nein" hin werfen. Manchmal gibt ein "Nein" einem Spieler auch schon zu viel Information. Daher ist das "judge it safe" hier nicht verkehrt.


Beispiel 3:


Der Spieler Mario kontrolliert einen verdeckt liegenden Ruf der Gejagten und ein verdeckt liegendes Buch der Verfinsterung. Sein Gegner aktiviert Deltakrähe von seiner Hand. Mario fragt euch, ob er Ruf und Buch der Verfinsterung so ketten kann, damit sein im Friedhof liegender Hoplomus auf dem Spielfeld liegen bleibt.


Jetzt haben wir tatsächlich mal ein Beispiel für Coaching, denn wenn wir diese Frage erklären würden, würden wir "für den Spieler denken". Hier ist der Punkt erreicht, an dem wir über die Effekte von Karten und Spielmechaniken hinaus gehen und entsprechend nicht mehr antworten sollten. Zumindest nicht direkt auf die gestellte Frage.

Eine gute Antwort bittet den Spieler um Verständnis, dass man die Frage nicht beantworten kann und versucht zumindest in die Richtung von dem zu gehen, was er sich wünscht. Konkret also: "Es tut mir leid, aber ich darf dir die Frage so nicht beantworten, da ich dir erklären würde, wie man am besten spielt. Was ich dir sagen kann: Nachdem dein Gegner eine Karte aktiviert hat, kannst du einen Effekt anketten. Will keiner der Spieler einen weiteren Effekt anketten, so kommt es zur Auflösung der Kette."


Dann muss man eben sehen, was der Spieler daraus macht. Weitere Angaben würde ich ihm wirklich nicht machen. Noch mal zur Verdeutlichung...


Beispiel 4:


Der Spieler Benny hat ein "Schwarzflügel"-Monster im Friedhof, dass er mit dem Effekt von Blizzard zurück aufs Spielfeld beschwören kann. Dazu liegt auch noch ein Schwarzer Wirbelwind auf seiner Spielfeldseite. Sein Gegner Adrian hat eine verdeckt liegende Zauber- oder Fallenkarte. Da Benny einen TT vermutet, fragt er den Judge: "Kann ich die Effekte von Blizzard und Schwarzer Wirbelwind so auf eine Kette legen, dass mein Gegner einen Effekt wie TT nicht aktivieren kann?"


Erneut würden wir dem Spieler das Denken abnehmen und das geht auch über einfache Spielmechaniken hinaus. Entsprechend ist eine Antwort wie oben angebracht, nur eben leicht angepasst: "Sowohl der Effekt von Blizzard als auch der Effekt von Schwarzer Wirbelwind triggert, wenn du Blizzard beschwörst. Da du Turn Player bist, darfst du über die Reihenfolge bestimmen, wie die Effekte auf die Kette gelegt werden. Leider darf ich dir nicht mehr erklären, weil sonst könnte ich auch direkt selbst spielen."


Diese Antwort gibt man am besten mit einem Zwinkern zum Besten, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Der Spieler könnte jetzt zum Beispiel noch fragen, wie der Game State lauten muss, um TT zu aktivieren... wenn allerdings jemand so viel Ahnung von den Regeln des Spiels hat, dann weiß er auch, wie man eine Kette richtig aufbaut.

Entsprechend ist es äußerst unwahrscheinlich, dass noch eine Nachfrage kommt. Von mir aus würde ich die Information, wann TT aktiviert werden kann, auch nicht geben. Das würde ich mir hier tatsächlich "aus der Nase ziehen lassen", sonst kann ich dem Spieler auch direkt die Anleitung für den besten Spielzug hinlegen.



Selbstverständlich wäre es jetzt noch möglich, viele weitere Beispiele anzuführen. Allerdings denke ich, dass jetzt die Grundlagen halbwegs gut vermittelt wurden und ihr euch hoffentlich auch merken konntet, was ihr als Judges dürft und was nicht.

Solltet ihr euch bei einer anderen Frage nicht sicher sein, so bietet sich in jedem Fall der Feedback-Thread an, in dem ihr diese sehr gerne stellen dürft. Insofern freue ich mich auf eure Posts!



soul



Trends der Woche


Schnelle Kundendienste


Mein neuer Laptop, der mir etliche Sorgen aufgrund der fehlerhaften Tastatur bereitet hatte, ist wieder zu mir zurück gekommen. Bisher funktioniert das Gerät nun auch tadellos und dank einer kompletten Recovery ist es auch furchtbar einfach gewesen, ihn direkt in den Zustand zu versetzen, in dem ich ihn haben wollte. Epic Win!!!


Synchrobeschwörungen mit Stil


Der gute Gehan hat uns in Mailand gezeigt, wie man einen "Shoooooooooooottttttiiiiiinnnnnnnngggggg Staaaaaaaaaaaaarrrrrrrrr Dragoooooooooooooooonnnn" mit Stil beschwört. Zieht's euch rein:



Schritt für Schritt Verbesserungen


So langsam spielt sich das Coverage-Team für die europäischen Coverages besser ein. Das hat man nicht zuletzt an der Anzahl an Artikeln gemerkt, die auf der Seite online gingen. Das sind auf jeden Fall beste Aussichten für das nächste Jahr, in dem wir dann natürlich auch wieder für euch am Start sein werden!

Ansonsten kriege ich demnächst noch ein super-gutes Video rein, das ich dann wohl auch noch auf YouTube.com online stellen kann!




[1] Irgendwie gilt das auch für jeden, der die Überschrift des Artikels gelesen hat... ich sollte mal wieder an meinen Artikel-Eröffnungen arbeiten...


[2] Gefühlte 10 Minuten.


[3] Sehr richtig an Hartis Artikel war wiederum der Teil zum Thema "Wie stellen Spieler ihre Fragen"? (bzw. die unfreiwillige Fortsetzung: "... und verraten ihre Handkarten dabei"). Ich hab's jetzt einfach mal etwas offensichtlicher gemacht.


[4] Ein paar Beispiel:

"Angriff!"

"Du!"

"Draw!"

Antworten 28

  • Moin moin,


    Zu Beispiel 3 habe ich eine Frage ^^ Die Delta Crow zerstört doch nur verdeckte Z/F- Karten. Also kann er doch seinen Call aktivieren und der würde nicht zerstört werden . Oder irre ich mich?
    Man mag Coaching für schlimm halten, aber eigentlich ist es ganz hilfreich, weil wenn man echt nicht weiß, was man tun soll, und einen Denkanstoß bekommt und dann weiterweiß, hat man womöglich eine neue Kombi gelernt, oder ist sich über diesen Spielzug im klaren.
    Beispiel: Mein Kumpel spielt ein Machina-Gadget-Deck. Auf einem Hobbyturnier bei Highlander-Games in Bremen hat er von 4 Runden 3 verloren, und die letzte nur gewonnen, weil man ihm gesagt hat, dass sein Antriebsrahmen und sein Friedensstifter UNION-Effekte haben und die Festung vor der Zerstörung schützen können. Seitdem versteht er das Deck besser :D


    M.F.G.

  • @ placibo naja aber karteneffekte lernen ist aufgabe der spieler und nicht des judge- teams


    @ soul bringt interessante einblicke in das dnken eines judges, ich muss aber ehrlicher weise sagen, dass ich bis jetzt auf eine regelfrage nur ja-geht, weil und nein-geht nicht, weil gehört habe^^ aber bei einem grossem turneir ist das warscehinlich nicht anders öglich da es sonst zu lange dauern würde

  • Danke soul ^^


    Ich bin ja quasi Schuld an dem Artikel, und nu hab ich auch endlich verstanden, was du mir sagen wolltest. Heisst, im Idealfall erkläre ich bei solchen Fragen immer, wieso es so ist/nicht ist, und darf dabei auch Spielmechaniken und Regelungen erklären, auch wenn die Siatuation noch nicht abgewickelt ist. Nur wenns ums tatsächliche Spielen geht, darf ich nicht helfen (bzw nur die Regeln usw, die zu dieser schwierigen Situation führen, erklären). Also als Judge wieder mehr nachdenken und differenzieren. Passt ^^
    So hab ich dann wieder was gelernt, und ich denk, wenn man das sagen kann, ist ein Artikel auf jeden Fall klasse ^^


    ReturnWinner: Ob man nu mit "Ja/Nein" antwortet, oder mit ner Erklärung, hängt zu einem großteil mit der Fragestelluing zusammen. Wenn nur gefragt wird:"Geht das?", dann kommt oft als Antwort "Ja/Nein". Vor allem, wenn man ein wenig Stress hat. Dann kann man als Spieler natürlich immernoch fragen "wieso denn?", und dann wird man auch immer eine Erklärende Antwort bekommen. Man kann aber natürlich auch direkt fragen: "Ist das nicht so und so (,weil...)". Bei so einer Frage wirst du immer eine erklärende Antwort erhalten. Wenn halt nur "Geht das?" gefragt wird, kann man davon ausgehen, dass du garnicht wissen willst, wieso das so ist.
    Wie wir heute gelernt haben, sollte man aber zumindest be iso "Coaching-Verdächtigen"-Fragen immer erklären, da hier ja immer so eine Frage nach dem "wieso" mitklingt.

  • Zitat

    Man mag Coaching für schlimm halten, aber eigentlich ist es ganz hilfreich, weil wenn man echt nicht weiß, was man tun soll, und einen Denkanstoß bekommt und dann weiterweiß, hat man womöglich eine neue Kombi gelernt, oder ist sich über diesen Spielzug im klaren.


    Es würde dir also gefallen, wenn du gerade in einer Situation bist in der du so gut wie gewonnen hast und der Judge kommt und gibt deinem Gegner einen "Denkanstoß" wodurch dieser das Spiel noch dreht und gewinnt? Im Beispiel von Delta Crow also kommt der Judge und sagt deinem Gegner "Hey, kette doch den Call noch an, damit wird er durch Delta Crow nicht zerstört". Ich würde gern mal sehen wie du dann reagierst.


    Judges sind nicht dazu da, den Spielern beizubringen, wie man richtig spielt. Judges sind auch nicht dazu da, dem Spieler nochmal deutlich zu machen, was auf der Karte steht, denn das sollte er auch selbst lesen können. Judges sind insbesondere dazu da, den Spielern zu erklären, was NICHT auf der Karte steht - nämlich die Wirkungsweise der verschiedenen Karten untereinander.


    @ Artikel: Gefiel mir gut. Ich hatte den Eindruck es hat dir Spaß gemacht, den Artikel zu schreiben, denn der hat sich wirklich gut und flüssig lesen lassen. Und während des Lesens war ich auch glatt froh, dass meine Ausführungen im Feedbackthread zur YCS im Großen und Ganzen recht treffend waren.

  • Cooler Artikel, auch wenn ich mich jetzt wundern muss, warum ich den judge immer verschlüsselte Fragen stellen musste, die nichts mit der Situation auf den Feld zu tun haben durften, sondern immer so das es kein Coaching ergibt. Um es so zu sagen, musste der Spieler immer den Judge ein ähnliches Beispiel der aktuellen Feld Situation vorgeben, der beantwortete die Frage und der Spieler musste hoffen das er ein treffendes Beispiel gewählt hat(auch wenn manche Karten mit ihren Effekt unvergleichbar sind).

  • Cooler Artikel, auch wenn ich mich jetzt wundern muss, warum ich den judge immer verschlüsselte Fragen stellen muss, die nichts mit der Situation auf den Feld zu tun haben durften, sondern immer so das es kein Coaching ergibt. Um es so zu sagen, musste der Spieler immer den judge ein ähnliches Beispiel der aktuellen Feld Situation vorgeben, der beantwortete die Frage und der Spieler musste hoffen das er ein treffendes Beispiel gewählt hat(auch wenn manche Karten unvergleichbar sind).


    Dieser "Stell mal eine Frage, der mit der aktuellen Feldsituation nix zu tun hat"-Ansatz ist genauso falsch wie der "wenn es dich nicht betrifft, ist die Frage OK"-Ansatz, der dann dafür sorgt, dass Leute Fragen stellen wie: "Angenommen ich hätte einen Freund und der würde Gladis spielen. Der zockt dann gegen Blackwings und sein Gegner spielt Karte X.... könnte mein Freund dann > dies und das < tun?"


    Das ist beides Blödsinn. Coaching heißt nicht, dass ich irgendeine Frage mit Bezug auf die Spielsituation nicht beantworten darf... Coaching heißt, dass ich keine Fragen beantworten darf, bei denen ich den Spielern das Denken abnehme. Und eigentlich bin ich der Meinung, dass das der Artikel halbwegs gut erklärt hat. Welchen hast du gelesen?


    @ Pommesfee: Jo, ich denke auch, du hast das Thema gut drauf!
    @ -Sinthoras-: Freut mich, dass du den Artikel verständlich fandest. Ansonsten wie gesagt bei offenen Punkten einfach nachfragen!
    @ Placido: Da hast du natürlich Recht, aber das hatte ich jetzt gar nicht bedacht (im Grunde wurde da nur "Sturm", der sonst für so Beispiele herhalten muss, mit der nächstbesten Karte ersetzt). Ansonsten ist es schon so, wie Pommesfee sagte; der Judge dürfte hier selbstverständlich nicht sagen: Ja, chaine doch mal den Call, dann bleibt der auf dem Feld liegen.


    soul :cool:

  • Ich habe beide gelesen und mein Kommentar bezieht sich auch nicht auf den Artikel sondern auf das was mir bis jetzt passiert ist.

  • Zitat

    Cooler Artikel, auch wenn ich mich jetzt wundern muss, warum ich den judge immer verschlüsselte Fragen stellen muss, die nichts mit der Situation auf den Feld zu tun haben durften, sondern immer so das es kein Coaching ergibt. Um es so zu sagen, musste der Spieler immer den judge ein ähnliches Beispiel der aktuellen Feld Situation vorgeben, der beantwortete die Frage und der Spieler musste hoffen das er ein treffendes Beispiel gewählt hat(auch wenn manche Karten unvergleichbar sind).


    Das ist meines Erachtens - ohne das jetzt irgendwie bösartig zu meinen - Ergebnis des damaligen Artikels von Harti. Denn vorher ist mir selbst das Thema Coaching so gut wie nie untergekommen. Judges haben häufig Fragen mit ja/nein beantwortet, was in den allermeisten Fällen auch ok war. Da Harti dann den Begriff Coaching in seinem Artikel so ausführlich behandelt hat, wurden viele Judges, denen das vorher gar nicht so bewusst war, plötzlich super sensibel wenn es um das Thema ging. Und wenn Judges anfangen, sich mit ihren Antworten dezent zurückzuhalten weil sie Angst haben, man könnte den Spieler ja coachen, färbt das ganze dann ja auch auf die Spieler ab, die eben bei jeder Frage, die der Gegenüber beantwortet bekommt erstmal "ey Judge, das is aber schon coaching was du da machst" rufen müssen. Und das widerum wirkt auf den einen oder anderen Judge wieder negativ, der dann plötzlich NOCH vorsichtiger ist und so kommt es dazu, dass viele Judges dazu tendieren, das Thema superkompliziert anzugehen.


    Dieses "Fragen und Antworten umformulieren" birgt natürlich noch ganz andere Gefahren. Mir ist auf meinem ersten oder zweiten Turnier zum Beispiel mal ein blöder Fehler passiert. Ein Spieler hat einen Grandmole auf der Hand und der Gegner hat einen Light and Darkness Dragon auf dem Feld. Der Spieler mit dem Grandmole ruft mich und fragt mich "Wenn ich jetzt mit dem in den LaDD renne, wird der Effekt dann negiert?" - Ein klares Ja wäre hier unangemessen, also versuchte ich das ganze zu umschreiben. "Der Effekt von LaDD aktiviert sich automatisch, sobald eine Zauber- oder Fallenkarte oder der Effekt eines Effektmonsters auf die Kette geht und negiert diesen. Grandmoles Effekt aktiviert sich zu Beginn des Damage Steps."


    ...da ich aber nicht vorweg greifen will, frage ich einfach mal in die Runde, was ich mit dieser Antwort falsch gemacht habe. Auflösung gibt es später :)

  • Ich würde sagen, du hast verraten was der Spieler auf der Hand hatte^^



    zum thema:


    schöner artikel. hatte auch schon öfter das problem nicht zu wissen wie ich eine antwort formulieren soll, damit es kein cowtsching^^ ist. denke es wird immer eine grauzone geben.


    so far...


    peace TK

  • Korrekt. Das hat dem Spieler natürlich nicht so gut gefallen, wie man sich denken kann - glücklicherweise war die Situation "nur" auf einem 8 Mann KO Side Event so dass die Stimmung doch noch relativ locker war, aber geärgert hat mich der Fehler damals natürlich schon sehr.

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