• Ich kann meinen Vorpostern nur zustimmen, das war wirklich sehr interessant zu lesen. Ich gehöre auch zu den Leuten die sich strikt weigern 100€+ für eine Karte auszugeben, deswegen bin ich schon vor längerer Zeit auf ein verhältnismäßig günstiges Deck umgestiegen. Ich überlege dabei immer was man mit diesen 100€ alles sonst noch so erwerben könnte und wovon man im Endeffekt dann mehr hat und wenn ich dann preislich fast bei einer Spielkonsole bin, kann ich nur noch den Kopf schütteln.


    Ich kann nicht verstehen, warum schon im Vorfeld schon so ein Wirbel um manche Karten gemacht, es ist dich logisch das dies den Preis in die Höhe treibt und jedermann ist oder wird doch daran interessiert sein nicht allzu viel Geld für ein HOBBY ausgeben zu müssen, weil das Leben an sich ja eigentlich schon teuer genug ist.
    Man fragt sich doch wirklich ob das nicht eine Masche von Spielern ist, die denn das Geld für teure Karten haben, um sie für finanziell nicht ganz so gut aufgestellte Menschen zumindest so lange relativ unnerreichbar zu machen bis denn die nächstspielstärkeren Karten kommen...



    Das finde ich extrem traurig... :(

  • Jo, seh gut geschrieben, top Thema und sehr gut erklärt.
    Hat Spaß gemacht ihn zu lesen und ist ja auch ein interessantes Thema.
    Wobei ich nur sagen kann:
    Rostock ist Hasenlos.
    8 Zen-Maines
    5 Dolkkas
    5 D-Boys
    1 Scherbe
    1 Smog
    Kein Rabbit, kein Metadion xD

  • guter artikel


    ein faktor ist auch das bestimmte leute *hust*nick*hust* den hasen 3x fuer 500 verkaufen


    ich frage mich was man dagegen tun koennte

    Zitat

    und warum haben die Judges Adrian nach dem Turnier geschlagen das war irgendwo hier im Thread


    Zitat

    Adrian wurde ziemlich frech, da haben wir ihm gehörig die Meinung gesagt, solange, bis der AHJ mit Schlagring auf ihn los ist und der HJ auf Adrian rumgesprungen ist. Hat er aber auch wirklich verdient.


    Suche jemanden zum testen! wer zeit und lust hat bitte melden per pn.

  • Das war der beste Artikel den du jemals verfasst hast :D (und das soll was heissen weil du wirklich sehr gut bist).
    Ich studiere zwar NOCH (lange) nicht aber interessiere mich sehr für Wirtschaftliche Themen, und die Modelle waren wirklich sehr gut gewählt und es ist dir wirklich perfekt gelungen sie an dem TCG anzuwenden.
    Was mich nur etwas gestört hat ist, dass du dir die Disskussions-Themen Nr.1 als Beispiele vorgenommen hast (Hase und Guide) aber das liegt warscheinlich daran, dass die meisten Spieler erst anfangen richtig mitzulesen wenn in einem Satz Tourguide steht :P
    War ein sehr toller Artikel (ok im Ernst er war: Obermegahammergeil xD ) und ich würde mich wirklich sehr auf einen 2ten Teil freuen (genau wie die meisten anderen Leser auch)
    Weiter so!
    Chacu

  • Mich persönlich stört die Preisentwicklung beim Yugioh-TCG schon lange. Ich habe zu Zeiten von Vayu aufgehört, mit realen Karten zu sammeln, weil mich die damaligen 40€ für den Jungen schon viel zu sehr gestört haben. Zwar habe ich selber einen gezogen und auch fröhlich meine 40€ eingesackt, aber als ich dann kurze Zeit später selber ein BW-Deck zusammenbasteln wollte hab ich mir gedacht "Ne, Jungs, ohne mich". Seitdem spiele ich nurnoch online und betrachte so Preise wie für Tourguides oder den Rabbit nurnoch mit einem extrem kritischen Stirnrunzeln. Es gibt sicherlich viele Gründe, warum der Einstieg in YGO so schwer ist, aber die Preise für die Karten sind meiner Meinung nach der ausschlaggebenste. Ich weiß nicht, wie andere Leute das sehen, aber wenn ich mit etwas anfange, dass sich auf irgendeine Art und Weise kompetitiv verwerten lässt, dann will ich zumindest mal versuchen, da was zu erreichen (sicher gibt es noch viele andere Gründe, wie die Komplexität oder die Community, aber die wiegen imo nicht mal im Ansatz so schwer).
    Und genau deshalb verstehe ich auch nicht, wieso die Verantwortlichen nicht dagegen ansteuern. Entweder sitzen bei Konami sehr kurzsichtige Menschen, oder Konami interessiert es einfach nicht, was der 08/15-Spieler macht. Dadurch, dass es immer weniger Neueinsteiger - bzw immer weniger Einsteiger in die Turnierszene gibt / geben wird - erreichen die nämlich nur, dass das Interesse an dem Thema Yugioh immer weiter abflacht.
    Vor allem, weil Konami so wie ich das sehe überhaupt keinen Nutzen aus den hohen Kartenpreisen zieht. Ich hab da nicht mehr ganz den Überblick, aber damals, als ich aufgehört habe, war die vorherrschende Meinung, dass Boosterkaufen Quatsch ist und sich wesentlich mehr Gewinn machen / Geld sparen lässt, wenn man sich die Karten direkt oder hier im Forum kauft. Und da hat Konami einfach wirklich nichts von. Wenn ein Tourguide nur 10€ kosten würde und jeder, der einen gekauft hat, die anderen 90€ in Booster investiert hätte, wäre wesentlich mehr vom Geld der Spieler bei Konami angekommen. Da denkt man also wohl nicht nur kurzsichtig, sondern auch unwirtschaftlich (ich hoffe, ich übersehe hier nix, bitte drauf hinweisen ;)). Deshalb habe ich auch kein Verständnis dafür, dass es so selten Reprints oder Repacks gibt. An die TPs ist schwer dranzukommen, Reprints gibt es selten, warum ist das so? Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass für die Reprints von Pot of Duality oder Kristya wenig Geld ausgegeben worden ist :S
    Ich würde es nichtmal schlimm finden, wenn die Seltenheitsstufen komplett abgeschafft werden würden. Klar würde das dem ganzen den Sammelkarten-Charakter nehmen und mehr ein Spiel aus Yugioh machen, aber dafür hätte man eine lebendige und unstatische Turnierszene und eine Community, die weniger auf Plus und Ausgleich konzentriert ist, beides Dinge, die der Einsteigerfreundlichkeit helfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwer schade finden würde, wenn JEDER drei Tour Guides hätte (abgesehen von Leuten, die vom Direktverkauf von Karten leben, aber die interessieren mich herzlich wenig).


    Na dann hab ich wenigstens schon was zum Zitieren. :P Oder wir kooperieren! Mal sehen, welches Journal dazu ein Paper abdruckt ... :D


    Gerne ... muss nurnoch einen Seminarleiter finden, der dazu nicht zu alt und trocken ist, die sind bei mir leider ziemlich rar. Wobei ein Kumpel von mir den Zusammenhang zwischen Geld und Macht auf 30 Seiten am Beispiel von Batman darstellen durfte, ich frag mal nach, bei wem das war, dann belege ich da nächstes Semester einen Kurs :D

  • Danke Herr Dönerschreck.
    Der Aritkel war wirklich ganz cool, da du halt anders schreibst als die anderen Kolumnisten und dich auch damit auskennst, womit du schreibst.
    Ist jetzt nicht so mein Thema, besonders auch weil ich keine Polohemden trage :D


    Zitat

    Naja, zumindest im Idealfall. Also, über „ideal“ kann man sich natürlich streiten, aber man geht der Einfachheit halber davon aus, dass jeder Mensch darauf aus ist, seinen eigenen Nutzen zu maximieren, oder in Yugi-Sprache ausgedrückt: Jeder will soviel PLUUUUS machen wie möglich.


    Man muss den Nutzen, den man maximieren will halt noch definieren :3
    Nutzen dürfte ja ungleich Geldgewinn sein, sondern enthält viele verschiedene Komponenten.
    Wenn der Nutzen der Selbstdarstellung für einige soviel höher ist, als der materieller Nutzen? who cares

  • Cooler Artikel.


    Gefällt mir vor allem, dass du das Prisoner's Dilemma reingebracht hast...Dachte, ich wäre der einzige Yugi-Spieler, der das kennt(hab es damals für eine Hausarbeit benutzt) und das es bei anderen nur auf Unverständnis schließen würde :P


    Aber, hat mir gefallen der Artikel ;)


    Auch, wenn ich mich weder als egoistisch, noch als dumm bezeichnen würde... Aber ja, auch ich boykottiere teure Kartenpreise(stört mich tierisch, ist momentan wieder so eine Phase, wo das Geld eine sehr entscheidende Rolle spielt), da ich einfach so meine Maximalgrenzen habe. Und ob ich mich nun entscheide, das Geld für YGO auszugeben(Geld wird ausgegeben klar, aber irgendwann ist mal genug...), oder es lieber spare oder sonstwas damit mache, bin ich mir bei der Entscheidung immer sicher.

    Durch die Armut an Menschlichkeit
    Wird der Mensch entzweit
    Eine Gestalt, die nur noch Körper ist
    Und seine Gefühle vergisst
    Voll Neid und Gier, so selbstverliebt,
    Von außen nur bestimmt
    Der Mensch wie sein Schicksal
    Ist taub, stumm und blind


    Wie wahr, wie wahr...

  • da fehlen im Artikel aber viele Aspekte die die Kartenpreise beeinflussen..


    z.B. ist es extrem cool, teure Karten zu besitzen.. warum Effektverschleierin in Rare spielen wenn es auch eine Ultimate gibt..
    teure Karten werden also noch teurer wegen dem Angeberfaktor.


    Andererseits sind die SCRs so selten, dass die eigentlich noch viel teurer sein müssten.
    eine SCR ist glaube ich in jedem 24. Booster also muss man 8 Displays kaufen für eine Tourguide... sagen wir mal 80 € pro Display das sind dann 640€ für eine einzige Tourguide und einen Berg Karten , den man kaum los wird.


    Und noch wieder andererseits macht es viel Spaß mit teuren Karten zu spielen.


    Und Booster aufmachen ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, aber spaßig, vor allem wenn man dann mal was gutes zieht.


    Mit Vernunft darf man bei einem Hobby sowieso nicht drangehen. Das im Endeffekt immer Konami verdient ist ja klar und soll auch so sein, damit es weitergehen kann.

  • Damit du dir nicht zu viel darauf einbildest, dass du von Bauern bejubelt wirst:


    Zitat

    Dieses Prinzip wird wohl den meisten von euch schon bekannt sein, denn
    es ist DAS elementare Prinzip der Preissetzung. Wenn von etwas viel
    vorhanden ist oder es leicht zu beschaffen ist, ist es billig. Ist es
    selten und schwer zu beschaffen, ist es teuer.

    Wenn
    dieses Prinzip so elementar ist, warum betrachtest du nur die
    Angebotsseite? Ich denke du weißt, dass es das Verhältnis von Angebot zu
    Nachfrage ist oder weshalb sollte ein Leviair teurer sein als ein
    Visions Held Anbetung?
    (Ich gehe davon aus, dass Secrets seltener sind als Ultras)


    Zitat

    Interessant ist hierbei aber, dass in der Yugi-Welt Preise oft schon im
    Voraus gesetzt werden, und dann nicht durch Angebot oder Nachfrage,
    sondern durch so ominöse Dinge wie „Hype“.

    Warum sollte dieses grundlegende Phänomen bei Dingen die noch nicht existieren nicht gelten? Schon Mal was von Futures gehört?
    In
    diesem Fall tritt die Preisbildung auf die selbe Weise ein wie es immer
    ist. Ein "Hype" ist nämlich grundsätzlich nichts weiteres, als die
    Einschätzung der Community darauf, wie die Nachfrage Seite bei Release
    positioniert sein wird. Ein "Hype" entsteht also dann, wenn viele
    Spieler bekunden, dass sie diese Karten erwerben werden. Wenn jetzt noch
    die besagte Karte Secret Rare ist, hat man eine hohe Nachfrage einem
    geringen Angebot gegenüber stehen ergo einen hohen Preis. Dinge müssen
    nicht existieren um ihnen einen Preis zu geben.


    Zitat

    Wenn erstmal irgendwer gehört hat, dass der Bekannte des Kumpels eines
    Cousins seinen Rabbit für 100 verkauft hat, dann wird er seinen nicht
    billiger abgeben.


    Deiner
    Einschätzung nach besitzt der Verkäufer eines Gutes die volle Macht
    darüber, wieviel das Gut wert ist. Das ist selbstverständlich falsch.
    Natürlich ist das unter der Annahme, dass der Artikel kein Einzelstück
    ist; bedeutet, wenn es mehrere Menschen auf einem Markt gibt die
    identische Artikel zum Kauf anbieten, jene sich in Konkurrenz befinden.
    Bedeutet wiederrum, dass wenn sie Absatz generieren wollen, ihren
    Konkurrent in irgendeiner Weise schlagen müssen, sodass sich der Kunde
    für sie entscheidet. Einer dieser Wege ist der Preis. Diese Konkurrenz
    besteht, aber natürlich auch auf der Abnehmerseite. Heißt, wenn jemand
    seine Rabbits für nen 10er das Stück anbietet, diese innerhalb kürzester
    Zeit weg sind. Wenn er sie aber für 1000€ anbietet (immer noch unter
    der Vorraussetzung, dass er sich auf einem Markt mit Konkurrenten
    befindet), wird diese niemand kaufen. Die Käufer und die Abnehmer
    bewegen sich auf sehr schmalem Grad, denn in der nächsten Sekunde könnte
    einer kommen, der einem das Schnäppchen vor den Augen abnimmt oder der
    einem den Kunden vor den Augen wegschnappt.



    Zitat

    Wenn nun aber so viele Karten aus einer Edition so teuer sind, dann
    lohnt es sich natürlich umso mehr, ein Display zu kaufen, weil man sein
    Geld fast sicher wieder reinkriegt. Die Folge ist aber eine hohe Anzahl
    von PSHW-Karten auf dem Markt, die dann die Preise irgendwann einbrechen
    lässt.

    Wieder
    betrachtest du nur die Angebotsseite und vergisst dabei, dass bei jedem
    Kauf ein Teil der Nachfrage gesättigt ist. Die Schlussfolgerung ist
    aber richtig.
    Mal zum Aufzeigen der Rechnung; die Expected Value
    eine PHSW Displays (nach einer ungefähren Einschätzung der
    Seltenheitsverteilung meinerseits):


    24 Booster, Einkaufspreis ca. 80€


    ca.
    1,5 Secret Rares pro Display. Acht Secret Rares mit folgenden Preisen:
    D-Boyz ca. 5€, Recue Rabbit ca. 100€, Scherbe der Gier ca. 10€, Wind up
    Rabbit ca. 15€, Dollka ca. 30€, zenmaines ca. 50€, Dark Smog ca. 25€,
    Metaion ca. 10€. Wenn jede der Secret Rares gleich häufig vorkommt,
    ergibt sich folgende Rechnung: (5+100+10+15+30+50+25+10):8x1,5= ca. 45€


    ca.
    4 Ultra/Ultimate Rares pro Display. 10 Ultra Rares mit folgenden
    Preisen: Photonendrache ca. 2€, evolsaur cerato ca. 6€, wind up kitten
    ca. 5€, illumknight ca. 2€, laggia 30€, donner end ca. 6€, xyz gift ca.
    1€, photon veil ca. 1€, latinum ca. 3€, sergeant elektro ca. 1€.
    Folgende Rechnung: (2+6+5+2+30+6+1+1+3+1):10x4=ca. 23€


    ca. 6
    Super Rares pro Display: 12 Super Rares mit folgenden Preisen. Ich
    vereinfach Mal auf ca. 1€ im durchsnitt. Folgende Rechnung: 1x6= 6€


    Geben
    wir den Rares und commons jeweils 10 Cent und lassen die Ghost Rare Mal
    außen vor kommt folgende Rechnung bei raus: 45€+23€+6€+21€=95€


    Nach
    dieser Rechnung sind die Displays noch marginal profitabel. Sowas ist
    immer ein Indiz dafür, dass die Durchschnittspreise in nächster Zeit
    sinken werden.


    Wie
    du nach der oberen Rechnung siehst, ist es für einen Händler unmöglich
    die Preise massiv zu senken und dabei noch profitabel, geschweige denn
    lohnenswert profitabel zu sein, wenn er die Displays nicht deutlich
    günstiger ankauft. Gebühren und Steuern außen vor gelassen. Das
    bedeutet, dass Angebot und Nachfrage Ihren Lauf nehmen und Preise
    mittelfristig verhältnismäßig stabil bleiben, mit Tendenz sinkend. Wie
    die Nachfrage sich verändert ist Spekulation, aber dass sie sich
    verändert, ob es nun Aufgrund der Sättigung oder der
    Informationsverschiebung (Leute, die Karte noch nicht haben, hören, dass
    sie doch nicht so gut ist oder noch besser ist als man dachte), ist
    klar. Natürlich verändert sich auch die Angebotsseite durch stetige
    Emission des Boostrers. Aber Klar ist, dass sich nicht alles verändert
    nur, weil ein Marktteilnehmer einen bestimmten Preis ansagt.


    Zitat

    Bis zu diesem Zeitpunkt kann man allerdings mit ein bisschen Geld und
    einer großen, eingeschränkt intelligenten Spielergemeinde ziemlich dick
    plus scheffeln.

    Das
    ist Bullshit. Du attestierst mit deiner Aussage jedem Menschen, der
    Aufgrund subjektiver Einschätzungen, einen Handel ausführt Dummheit.
    Dann sag das Mal dem verdurstenden Mann, der für eine Flasche Wasser
    bereit wäre eine Million zu zahlen. Menschen handeln nach Gefühlen. Für
    das, was Ihnen erstrebenswert erscheint, sind sie bereit was zu geben.
    Jeder der einen Handel abschließt macht dabei einen SUBJEKTIVEN Gewinn.
    Wenn ein Mensch 20€ Scheine hübscher findet als die anderen Scheine,
    macht er einen SUBJEKTIVEN Gewinn, wenn er seine 50er gegen 20er
    tauscht.


    Zitat

    Und in vielen Fällen wird er es tun, denn wie die Ökonomen unter euch wissen werden, handelt der Mensch...

    Egoistisch und rational

    Wie
    ich gerade erläutert habe, ist Marktwirtschaft subjektiv. Bedeutet,
    egoistisch schon, aber wie man weiß versteckt sich der Egoismus manchmal
    in irrationalstem Altruismus. Siehe spenden etc..



    Zitat

    dass jeder Mensch darauf aus ist, seinen eigenen Nutzen zu maximieren

    Genau meine Aussage in anderen Worten. Beachte dabei, dass der Nutzen subjektiv definiert wird.



    Zitat

    in Yugi-Sprache ausgedrückt: Jeder will soviel PLUUUUS machen wie möglich

    Da
    soviele Leute behaupten, sie spielten nur des Spaßes wegen, heißt es
    logischerweise, dass für einen Großteil der Yugigemeinde der größte
    PLUUUS darin liegt Ihren Spaß zu maximieren. Maximum Spaß macht gewinnen
    (zumindest ist es für mich und vermutlich für sehr viele andere so) und
    wie gewinnt man? Indem man die spielstärksten Karten besitzt.
    Ultimative Schlussfolgerung: Die Leute, die dieses Spiel des Spaßes
    wegen spielen, sind der Hauptgrund (mit der Seltenheitsverteilung der
    Karten) für Ihre Preise.



    Zitat

    Rational sind dabei aber leider die wenigsten, zumindest auf der
    Käuferseite. Egoistisch kommt da schon viel eher hin, immerhin ist das
    einer der Punkte, der von Neu- oder Quereinsteigern an der Yugi-Szene am
    meisten bemängelt wird.

    Ich sehe absolut kein Problem darin.



    Zitat

    Wobei man die Schuld hierbei leider nicht immer nur den ach so gierigen
    Verkäufern geben kann, weil die nur das machen was ihnen von den Käufern
    ermöglicht wird

    Korrekt. Wobei das Wort Schuld allgemein in diesem Zusammenhang unangemessen erscheint.

    Zitat

    Die Frage die sich jetzt natürlich zwangsläufig stellt ist: Warum gibt
    es gerade in dieser Szene so viele mehr ebenjener Trottel als in der
    „normalen“ Welt?

    Das
    ist einfach unwahr. Es gibt dumme und es gibt kluge Menschen, wie in
    jedem Teilbereich des Lebens und Handelns. Das, was sie dir gegenüber
    dumm erscheinen lässt, ist deine persöhnliche Einstellung gegenüber dem
    Kartenkauf, vermutlich sogar deine ideologischen und/oder moralischen
    bedenken gegenüber Konsum und Egoismus. Für dich ist Ressourcenmanagment
    was extrem wichtiges, für den nächsten aber nicht. Man sagt
    bekanntlicherweise, dass es sich über Geschmack nicht streiten lasse.
    Geschmack ist nichts weiter als der absolute Ausdruck von Subjektivität.
    Nichts kann man so sehr nicht nachvollziehen, wie denjenigen, der gerne
    Spinat ist. Oder tourguides für 100 kauft.


    Wie
    kannst du am Anfang behaupten, dass Angebot und Nachfrage die
    treibenden Kräfte der Ökonomie sind und dann diesen unglaublichen
    Schmutz schreiben. Merke dir grundsätzlich: Angebot und Nachfrage führen
    in einem freien Markt immer zu Konkurenz.
    Wenn jetzt in deinem
    Szenario ein weiser Mann kommt und seine tourguides für 500€ verkauft,
    ist vermutlich der nächste Weise Mann schon mit einem 400€ Plakat in
    Sichtweite.



    Zitat

    Die einfache Lösung wäre also: Hohe Kartenpreise einfach boykottieren.

    Das
    geschieht tagtäglich Tausende Male. Wenn wir uns entscheiden zum
    nächsten Dönermann zu gehen, weil er 50 Cent günstiger ist, ein paar
    Monate zu warten, weil dann das Handy nen Hunni weniger kostet und
    vieles mehr. Die Preise sind so, weil die Menschen sie zahlen. Und sie
    zahlen diese, weil ihnen die Nutzung der Karten einen für sie höheren
    Wert verspricht. Du rätst also, den Menschen, die diese Preise nicht
    zahlen, dass sie keinen subjektiven Minus machen sollen, welchen sie
    sowieso nicht taten und denen, welche die Karten kaufen würden, weil sie
    einen subjektiven Gewinn davon hätten, subjektiven Minus zu machen.
    Gibst Ihnen also einen für Sie schlechten Rat.


    Zitat

    Gerade solche Sachen wie Yu-Gi-Oh-Karten, die praktisch keinen
    materiellen Wert besitzen, sind nur so viel wert wie man ihnen zugesteht

    Korrekt. Siehe Geldscheine. Ein weiterer Beweis dafür, dass Markteilnehmer subjektiv sind.


    Zitat

    Das Gefangenendilemma

    Hat nichts mit der obigen Situation zu tun. Aber hier die korrekte Lösung und die Pointe aus der Geschichte:


    Wenn
    einer aussagt und der andere nicht müssen 5 Jahre abgesessen werden,
    wenn beide aussagen müssen 6 Jahre abgesessen werden, wenn keiner
    aussagt müssen 2 Jahre ausgessen werden. Wenn man selber nicht aussagt,
    sitzt man, abhängig von der Entscheidung des anderen (bei einer
    zufälligen, heißt 50%, Entscheidung), durchschnittlich 3 Jahre ab(5 wenn
    er aussagt 1 wenn er nicht aussagt). Wenn man selber aussagt, sitzt man
    bei gleichen Bedingungen(zufällige Entscheidung), durchschnittlich 1,5
    Jahre ab.
    Selbst, wenn A in 90% der Fälle nicht aussagen würde, wäre für B aussagen(0,3 Jahre) profitabler als nicht aussagen(1,4 Jahre).
    Es ist einfach Mathematik.


    1.
    Keiner hat mit den tourguides Minus gemacht, weil er sie weiter
    verkaufen kann. Karten sind keine Konsumgut(im gegensatz zu Boostern,
    diese sind keine Booster mehr, sobald man sie geöffnet hat). Karten
    werden nicht aufgegessen und sind dann weg. Karten sind viel eher wie
    Immobilien: Man nutzt sie, kann sie aber wieder verkaufen(Wertverlust
    oder Wertgewinn) und wie bei Immobilien zeigt sich das, was man
    verkonsumiert im Verschleiß.
    2. Zeigt das Gefangenendilemma, dass man
    in einem System mit unvollkommenen Informationen, mit
    Wahrscheinlichkeiten rechnen muss. Also handelt Jens weise, wenn seine
    Rechnung, inklusive Abschätzung des Verhaltens der anderen, für ihn ein
    subjektives Plus ergibt. Eine solche Rechnung ist hochkompliziert und
    sehr von der Person, die diese anstellt, abhängig. Deshalb handeln wir
    Menschen nach Gefühlen, weil Gefühle nichts weiter sind als
    blitzschnelle Überschlagsrechnungen unseres Gehirns bezüglich der
    Situation und unserem subjektiven Plus in diesen.
    3. Preisabsprachen sind langfristig immer zum Nachteil aller Parteien. Kurzfristig können dabei aber große Gewinner rauskommen.



    Zitat

    Wir sehen also: Egoismus schadet dem Wohl aller

    Das
    ist schlicht und einfach falsch. Egoismus ist der Grundpfeiler des
    menschlichen Handelns und der Hervorbringer Alles Guten und Alles
    Schlechten. Außerdem noch die treibende Kraft der Evolution.
    Vielleciht
    sollte ich noch Mal kurz erwähnen, dass Egoismus nicht nur der reine
    offensichtliche Egoismus ist, wie man ihn objektiv definiert.
    Subjektiver Egoismus zeigt sich bei allem, was wir tun, ob wir nun
    unserer Angebetenen Blumen schenken(was offensichtlich nicht egoistisch
    ist) um die Wahrscheinlichkeit auf einen Stich bei zu erhöhen(was
    offensichtlich egoistisch ist) oder ob wir an afrikanische Kinder
    spenden(was offensichtlich nicht egoistisch ist) um unser gewissen zu
    beruhigen, weil wir 200 Kilo wiegen(was offensichtlich egoistisch ist.
    Der
    weise beobachter hat bemerkt, dass bei diesen Beispielen der
    Protagonist immer einen Tausch einens Materiellen gutes gegen ein
    nicht-materielles durchführt und niemand würde ihn dafür verurteilen.
    Genau so sollte es auch bei Yugi Karten sein.

    Zitat

    Wie dem auch sei, ich hoffe ich konnte euch heute einige - wenn auch
    sehr grundlegende - Denkweisen der Wirtschaft näher bringen oder sogar
    (das wäre natürlich das tollste) ein paar von euch zum Nachdenken über
    euer Verhalten und das der Szene im Allgemeinen anregen.

    Ich hoffe ich konnte dir eine gute Nachhilfe geben, die deine Kenntnis erweitert und die du schätzen kannst.



    Eugen

  • Die Thematik des Artikels war ziemlich interessant und ist ja im "Yugi- Leben" gang und gäbe, über die Ausführung kann man streiten. Aber ich brauche glaub ich nichts mehr dazu sagen, weil mein Vorposter Lordos alles ziemlich genau auf den Punkt gebracht hat.


    @ Lordos: Das war wohl DER beste und kritischste Forumspost, den ich in meinem Leben gelesen habe. Mich persönlich würde hier interessieren, wie du an so eine Thematik herangegangen wärst.

  • Hallo Lordos,


    da hast du ja einen feinen, langen Beitrag geschrieben. Mit einem grundlegenden Irrtum: Du sprichst vom freien Markt. Das ist aber gerade in diesem Genre eine der größten Fehlannahmen; vorallem die freie und sofortige Verfügbarkeit von Informationen ist definitiv nicht gegeben; ebenso gibt es Barrieren, die den Handel beeinflussen (Portokosten zum Beispiel). Weiterhin gibt es Präferenzen (vorallem auch aufgrund des Sammel und regionale Unterschiede.



    Hier hast du einen großen Denkfehler: Es gibt keine große Konkurrenz, die geschlagen werden muss. Gerade beim regionalen Verkauf im Laden oder auf Treffs werden eben seltene Karten wie der Rabbit in sehr, sehr geringen Stückzahlen angeboten. Weiterhin haben die anwesenden Nachfrager Präferenzen, wie zum Beispiel Freundschaft, Ladenunterstützung oder auch das direkte Erhalten der Karte (im Gegensatz zum Warten auf die Post). Dadurch kommt es dazu, dass auch ein eventuell höherer Preis bezahlt wird, was den Preis regional beeinflusst.
    Weiterhin musst du beachten, dass auch überregional die Karten in einschränkter Stückzahl vorhanden sind. Das führt dazu, dass zwar die gewerblichen Händler aufgrund der Diversifizierung ihres Angebots die Karten zu etwas niedrigeren Preisen anbieten können, aber diese sind schnell vergriffen. Übrig bleiben Privatanbieter wie du und ich, die eben ihre Preise nach den aktuellen richten und dementsprechend alle denselben Preis haben. Hinzu kommt, dass es eben Leute gibt, die bereit sind, diesen Preis zu zahlen (eben weil sie es sich leisten können), sodass hier auch kein Grund besteht, ihn zu senken.


    Zitat

    Nach
    dieser Rechnung sind die Displays noch marginal profitabel. Sowas ist
    immer ein Indiz dafür, dass die Durchschnittspreise in nächster Zeit
    sinken werden.


    Da hast du zwar schön mittels statistischer Methoden den Erwartungswert errechnet, aber wieder 2 grundlegende Sachen vergessen:
    1. Die stark ungleiche Verteilung der Werte
    Die Werte zwischen den SCRs sind so extrem unterschiedlich, dass man wirklich nicht nur ~irgendeine~ SCR ziehen muss, sondern auch noch _die_ SCR, damit sich der Displaykauf (richtig) lohnt. Wenn ich die Scherbe ziehe, dazu eventuell noch ein paar schlechte URs, dann habe ich ganz fix mal 50% Verlust eingefahren. Und es geht weiter: Das Angebot der Displays ist nicht unerschöpflich, genauso wie das Kapitalangebot auf der Nachfrageseite. Entsprechend können nur begrenzte Zahlen von Displays gekauft und geöffnet werden. Die bei Glücksspielen immer zugrunde liegende Möglichkeit, auch aus 3 Displays nur 1 SCR - und dazu noch eine schlechte - zu ziehen, verstärkt den dem Menschen innewohnenden Effekt der Risikoaversion; man kauft Displays nur, wenn sich der Kauf mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lohnt. Das ist vorliegend nicht der Fall, weshalb der rarional denkende Mensch keine Displays öffnen wird.
    2. Wertverfall
    Auf dem YGO-Markt ist es so ähnlich wie auf dem Markt für Unterhaltungselektronik: Die Preise verringern sich in kurzer Zeit sehr stark. Entsprechend ist es keine Überraschung, dass die Preise sinken werden. Selbst wenn du ausgerechnet hättest, dass sich der Displaykauf nicht lohnt und entsprechend der Einzelkartenpreis ansteigt, würde der Preis absolut fallen; zwar würde er relativ steigen, aber das htte praktisch keinen Nutzen und so stark betriebswirtlich ist die Sommunity nicht ausgebildet, als dass man hier einen Nutzen ziehen könnte.



    Wie
    du nach der oberen Rechnung siehst, ist es für einen Händler unmöglich
    die Preise massiv zu senken und dabei noch profitabel, geschweige denn
    lohnenswert profitabel zu sein, wenn er die Displays nicht deutlich
    günstiger ankauft.[/quote]
    Auch hier hast du wieder einen entscheidenden Punkt übersehen: Im Gegensatz zu den meisten gehandelten Gütern des täglichen Bedarfs haben YGO-Karten keinen (nennenswerten) materiellen Wert. Der Wert der in die Produktion eingegangen Arbeitsfaktoren entspricht bei weitem nicht dem Wert, der dem Produkt bei der Emission zugeschrieben wird (sonst würden alle SCRs gleich viel kosten, wenn ich mal sinnvollerweise davon ausgehe, dass sie auf die gleiche Weise produziert wurden). Es handelt sich hier um den Faktor, dass es sich um Sammelware handelt, der Preis also fast ausschließlich von der Community bestimmt wird.
    Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die Person eben nicht nur an Profit denkt. Wie du mehrmals geschrieben hast, ist Handel auch subjektiv beeinflusst und der Nutzen - der ebenfalls subjektiv betrachtet wird - soll maximiert werden. Der Nutzen an dieser Stelle ist nicht ersichtlich, so kann auch die plötzliche Liquidität einen hohen Nutzen für die Person darstellen.
    Zu guter Letzt ist es durchaus möglich, dass die Person eben den Rabbit einem Kind "abgezogen hat" (willkommen in der Realität). Auf diese Weise kann er trotzdem noch ein Vielfaches an Gewinn erwirtschaften.



    Und zum Schluss:

    Zitat

    Damit du dir nicht zu viel darauf einbildest, dass du von Bauern bejubelt wirst:


    Mit pauschalen Beleidigungen gleich zu Beginn einer Darstellung macht man es sich nicht unbedingt leicht.

  • Da hat wohl jemand meinen Disclaimer nicht gelesen :D


    Dir ist hoffentlich klar, dass ich das nicht einfach so stehen lassen kann.
    Vieles von dem was du gesagt hast, war gut und richtig und ich freue mich immer über fundierte Kritik, aber ich werde trotzdem nochmal darauf eingehen, weil ich die meisten der Sachen bewusst gemacht habe, entweder aus Platzmangel oder weil ich die Zusammenhänge nicht unnötig verkomplizieren wollte.



    Ich hab die Nachfrageseite hier außen vor gelassen, weil auf der Nachfrageseite noch andere Dinge eine Rolle spielen, wie zum Beispiel "Ansehen", "Coolness" oder andere "King of the Hill"-Faktoren. Auf der Angebotsseite zählt nur das Geld, daher ist sie einfacher zu betrachten. Da, wie du richtig bemerkt hast, Nutzen eben subjektiv ist (und im Fall von nichtmonetären Faktoren auch nicht zählbar) hab ich mich auf den Teil konzentriert, der einigermaßen vernünftig mit Zahlen zu erklären ist.



    Futures sind hier nur bedingt ein guter Vergleich. Natürlich kann man im Voraus Preise bilden, das ist normal und auch in Ordnung. Es ist im Voraus klar, dass eine Common im Durchschnitt weniger kosten wird als eine UR oder SCR. Aber worauf ich hinauswollte ist: Die Preise werden gesetzt, ohne das Angebot vernünftig abschätzen zu können. Wie wir alle spätestens seit der Gold Series mit CCV wissen, sind Karten mit der gleichen Seltenheit nicht immer auch gleich selten verteilt, also sind Preisspekulationen zu einem nicht unbedeutenden Teil pures Stochern im Dunkeln. Wenn Rabbit viel häufiger ist als die anderen SCRs (ob das so ist oder nicht sei dahingestellt, es kann aber durchaus sein) ist der vorher gesetzte Preis natürlich Hirnschiss.
    So wie ich vorher die Nachfrageseite vernachlässigt habe, hast du hier die Angebotsseite vernachlässigt.




    Das sollte man meinen, aber in der (Yugi)-Realität ist das eben oft nicht so. Ich sehe oft Leute, die für überteuerte Preise kaufen, obwohl es durchaus ein Konkurrenzangebot gibt. Denk an Madajs Ebayshop :D
    Oder auf der YCS Bochum: Da ist auch ein Playset PoDs für 500 gegangen, obwohl in der ganzen Halle Leute rumgelaufen sind, die PoDs für 80-100 verkauft haben. Warum also sollte man das Playset für 500 kaufen? Entweder extreme Dummheit oder extreme Faulheit. Auf jeden Fall aber Irrationalität.




    Natürlich ist die Berechnung des Erwartungswerts das (einzig) richtige beim Displaykauf, aber glaubst du wirklich dass die Mehrzahl der Yugi-Spieler das macht? Die meisten wissen wahrscheinlich nichtmal was es ist, geschweige denn wie man es macht.
    In den meisten Fällen läuft es doch so ab: Spieler A kauft ein Display, bietet die Karten völlig überteuert an und hofft, dass er einen Idioten findet. Und ziemlich oft klappt das auch, obwohl man meinen sollte, dass der Markt das verhindert. Darauf, dass er genau das nicht tut, wollte ich implizit hinaus.



    Auch das hab ich anders erlebt. Letztes Jahr gingen in meinem Laden in Speyer Scrap Chimeras monatelang konstant 7, irgendwann wollte mal jemand 12 haben, und die Woche danach war 12 der allgemein akzeptierte Preis.
    Ich weiß, dass das unter "normalen" Bedingungen nicht passieren sollte, aber eben diese Anomalien wollte ich aufzeigen.



    Damit, dass Nutzen subjektiv ist, hast du natürlich recht. Aber würdest du etwas wie "20er gegen 50er tauschen" wirklich mit diesem Argument verteidigen? Hier sieht es für mich aus, als ob du nur des diskutierens wegen diskutierst.
    Und ich unterstelle hier nicht jedem Dummheit, der handelt. Ich unterstelle jedem Dummheit, der überhalb des normalen Marktpreises das GLEICHE Gut kauft, weil man das auch nicht mit subjektiven Präferenzen erklären kann. Siehe das Beispiel mit den PoDs für 500. Das ist aus wirtschaftlicher Sicht schlicht und einfach nicht zu verteidigen.


    Zitat


    ich gerade erläutert habe, ist Marktwirtschaft subjektiv. Bedeutet,
    egoistisch schon, aber wie man weiß versteckt sich der Egoismus manchmal
    in irrationalstem Altruismus. Siehe spenden etc..


    Marktwirtschaft ist nicht an sich subjektiv. Nutzen ist subjektiv, aber der Nutzen aus einem identischen Gut kann niemals unterschiedlich sein. Das ist, wie du sagen würdest, simple Mathematik.




    Hier hast du uneingeschränkt Recht. Natürlich macht gewinnen mehr Spaß und dazu braucht man gute Karten. Fragwürdig ist jetzt vielleicht noch, wie hoch der Nutzen sein muss, den ich aus Gewinnen ziehe, damit ich SO viel Geld dafür ausgebe, aber das ist natürlich jedem selbst überlassen.



    Zitat

    Ich sehe absolut kein Problem darin.


    Ich auch nicht. Das war nur eine Feststellung. Viele Leute von außerhalb der Szene bemängeln das, ich find es nicht per se schlimm. Aber es ist im Vergleich zu anderen TCG-Communities definitiv etwas außergewöhnliches, von dem was ich bisher gehört habe zumindest.




    Eingeschränkt richtig. Natürlich kann jeder mit seinem Geld machen was er will, und natürlich hat jeder andere Dinge, die ihm wichtig sind. Ich verurteile es auch nicht grundsätzlich, sich Tourguides für 100 das Stück zu kaufen, wenn man damit Turniere für Profit gewinnen will. Ich verurteile es auch nicht, wenn man sich Tourguides für 100 das Stück kauft, um damit auf seiner Hobby League alle zu knechten, wenn einem das Spaß macht. Aber wenn man Tourguides für 150 kauft, obwohl man sie für 100 kriegt, dann ist man ein Trottel, Punkt. Und von solchen Trotteln gibt es in der Szene mehr als sonst im Leben, zumindest ist das mein Eindruck. Und das solltest du am besten wissen, denn du verdienst ebenfalls viel Geld mit solchen Leuten.




    Das ist richtig, darauf wollte ich aber nicht hinaus. Was ich meinte ist, dass hohe Zahlungsbereitschaft (logischerweise) nie zu einem Abfall der Preise führt. Und ich verweise hier wieder auf das Beispiel mit den Scrap Chimeras: Oft reicht es schon, seine Karte mehr zu SEHEN, damit auch die anderen Leute ihre Preise erhöhen. Man muss sie dafür nichtmal loswerden. Das ist natürlich regional begrenzt, aber trotzdem ist der Effekt unbestreitbar vorhanden.
    Außerdem gehst du davon aus, dass der Markt frei ist, was er natürlich (wie jeder Markt) nicht ist. Es gibt den regionalen Markt im Laden, den nationalen und vielleicht noch den internationalen Markt, aber jeder davon ist mit Barrieren verbunden. Wenn jemand kein Internet hat, kann er nur im Laden tauschen. Wenn jemand keine Post in erreichbarer Nähe hat, kann er nicht gut online tauschen. Wenn jemand kein Englisch kann, kann er nicht bei Pojo tauschen etc.
    Daher können solche regionalen Preisunterschiede für viele Spieler schon einen Unterschied ausmachen. Mit anderen Worten: Ein gieriger Knecht in deinem Laden reicht schon aus, dass alle für dich erreichbaren Exemplare der Karte teurer werden.




    Je höher aber die Differenz zwischen meiner persönlichen Zahlungsbereitschaft und dem Marktpreis ist, desto mehr subjektives Plus mache ich. Wenn ich Preise boykottiere, um den Preis zu senken, dann kann ich für einen günstigeren Preis einkaufen und mache mehr subjektives Plus, und vielleicht kaufen auch Leute die Karte, die es vorher nicht getan hätten, und machen dann auch subjektives Plus, also hat jeder gewonnen.
    NATÜRLICH funktioniert das nicht, weil dann die Preise wieder steigen würden, das ist mir auch vollkommen klar. Die Aussage mit dem Preisboykott war nicht ganz ernst gemeint, ich habe es nur so dargestellt, als ob es die leichte Lösung wäre, auf die jeder kommt und die alle Probleme löst. Aber genau das ist nicht der Fall, und das erkläre ich ja auch danach noch.


    Zitat


    Korrekt. Siehe Geldscheine. Ein weiterer Beweis dafür, dass Markteilnehmer subjektiv sind.


    Wobei Geldscheine natürlich ein etwas hinkender Vergleich sind. Bei Geld besteht keine Gefahr, dass dein 50er nächsten Monat einen Reprint kriegt und nicht mehr wert ist. Der Wert des Geldes wird vom Staat garantiert, der Wert von Yugikarten wird nur vom Markt bestimmt. Wenn Yugi in nem Jahr keiner mehr spielt, sind deine Karten nix mehr wert, aber Geld ist von so etwas unabhängig.



    Du hast das gleiche nochmal gesagt, was ich auch schon gesagt hatte, nur mit mehr Zahlen, die ich bewusst vermeiden wollte. Das Stichwort ist hier aber weniger "Mathematik" als vielmehr "dominante Strategie". Es ist für den Einzelnen immer sinnvoll, auszusagen, weil er damit IMMER besser dasteht als wenn er es nicht tut. Das heißt es geht gar nicht um Wahrscheinlichkeiten, dass der andere aussagt, weil er, wenn er rational handelt, immer aussagt. Aber wenn sich alle Teilnehmer in dieser Situation befinden, kann es, trotz individuell rationaler Entscheidung, zu einem kollektiv irrationalen Verhalten kommen. Und genau das erläutere ich vollkommen korrekt mit meinem Beispiel.



    1. Stimmt natürlich. Man kann die Tourguides weiterverkaufen, aber das hab ich außen vor gelassen, weil es für die Situation, die ich modellieren wollte, nicht relevant war. Es geht nur um das Verhalten des Einzelnen, der rational handelt, aber dann durch das Verhalten der anderen (das ebenfalls rational ist) am Ende doch keiner etwas gewonnen hat.
    2. Ich glaube, du hast das Gefangenendilemma nicht verstanden. Es geht dabei nämlich eben genau nicht um Wahrscheinlichkeiten. Es gibt nur einen "richtigen" (lies: individuell rationalen) Weg für beide Teilnehmer. Jeder der beiden (vorausgesetzt, sie sind beide egoistische Nutzenmaximierer) weiß, dass der andere aussagen wird, einfach weil es das einzig logische ist,weil es in jeder Situation die beste Antwort auf jedes Verhalten des anderen ist. Die Frage ist, ob ich aus dieser Antizipation etwas gewinnen kann.
    Natürlich handelt Jens logisch und richtig, wenn er Tourguides kauft, um damit das Turnier zu gewinnen. Aber wenn er nachdenkt, kann er auch auf die Idee kommen, dass andere die gleiche Idee hatten und dadurch seine Chancen wieder sinken. Er kann die Guides natürlich trotzdem kaufen, das ist ihm überlassen.
    Worauf ich hinauswollte ist: Wenn viele Leute sich Tourguides kaufen, um damit zu gewinnen, dann haben am Ende viele Leute viel Geld ausgegeben und nur maximal einer hat gewonnen. Die gleiche Situation wäre also auch da gewesen, wenn keiner Tourguides gehabt hätte, nur dass dann jeder noch 300€ mehr gehabt hätte. Natürlich hat jeder Spieler für sich einen Anreiz, doch Tourguides zu kaufen, weil wenn er der einzige ist, der das macht, dann verschafft es ihm einen riesigen Vorteil. Nur ist er wahrscheinlich nicht der einzige. Obwohl jeder für sich die richtige Entscheidung getroffen haben mag, oder wahrscheinlich sogar getroffen hat. Im Optimalfall kann man seine Guides dann für Plus oder Ausgleich weiterverkaufen, wenn man Pech hat, ist sie im nächsten Format nicht mehr gut oder wird reprintet und man verliert viel Geld.


    Ein anderes Beispiel dafür ist:
    2 Firmen haben Marktanteile von 60 und 40 Prozent. Sie haben die Möglichkeit, Werbung zu machen oder nicht. Wenn sie Werbung machen, kostet das natürlich Geld. Wenn jetzt einer Werbung macht und der andere nicht, erhöht er seine Marktanteile um 20%. Also muss der andere auch Werbung machen, um keine Marktanteile zu verlieren. Im Endeffekt haben beide viel Geld für Werbung ausgegeben, aber beide haben immer noch die gleichen Marktanteile von 60% bzw 40%. Wenn also keiner der beiden Werbung machen würde, würde sich nichts an der Marktsituation ändern, aber sie würden das Werbebudget sparen. Nur dass diese Situation nie eintreten wird, weil dann sofort wieder eine der beiden Firmen werben würde, weil sie davon einen Vorteil hätte, wenn die andere nicht wirbt.
    Die kollektiv irrationale Situation ist also unvermeidbar.



    Im Gefangenendilemma, und das war die Situation auf die ich mich beziehe, schadet Egoismus dem Wohle aller. Das ist unzerstörbare Mathematik. Die anderen Beispiele die du genannt hast waren aber richtig und ich hätte das noch näher benennen sollen, dass ich nur von der einen Situation spreche.




    Wenn du noch weiter diskutieren willst, gerne per PN, aber das viele zitieren hier nervt mich :D

  • super artikel, dass mit dem boykottieren hab ich mir auch schon gedacht, da zumindest hier wo ich spiele die karten schon brutal teuer sind und wie ich festgestellt hab auch teurer als in andern regionen.
    problem dabei ist, dass wenn man die preise boykottiert man auch die karten nicht bekommt, die man für sein deck braucht, dass ist vor allem schlimm, wenn man nicht auf größere tuniere kommt =/

  • Jo, denke ich kann auf den Grundtenor einsteigen und sagen, dass das nicht schlecht soweit war, relativ verständlich und sogar mir "alternativem Geisteswissenschaftler" klar gemacht, warum "Pluus" geil ist ;)
    Wenn du das wirklich fortführen willst, würde ich dich auf das Magic-TCG verweisen, da waren die Preise vor Jahren auch noch höher, sind aber durch die Seite "magic-kartenmarkt" wirklich runtergehauen worden, also ein sehr solider Wertverlust - in wie weit das also sich auch auf das ygo-tcg auswirken könnte, wenn die Karten schneller und einfacher erreichbar sind.

    Zitat

    Original von geheimnismann3
    Gestern war ich für 20€ im Kino[...]Im Endeffekt habe ich nichtmal die Anfahrt rausbekommen! [..]Hobbies sollten meine Investition immer verdreifachen!


    Zitat

    Original von Kylina
    (Das letzte Mal, als ich Fairplay erklärt habe, hat der betroffene Spieler geweint.)


  • Na ja, die Seite Magic Kartenmarkt bietet ja mittlerweile auch dasselbe Konzept für Yu-Gi-Oh!. Heißt: Sobald das Angebot besser angenommen werden wird, werden wohl auch die Yu-Gi-Oh! Preise sinken. ;)


    Um aber mal wieder aufs eigentliche Thema zurückzukommen: Ich konnte dem Artikel auch sehr viel abgewinnen und habe ihn gern gelesen. Auf jeden Fall sehr schön geschrieben. :)


    soul :cool:

  • schöner Artikel.
    Hast mir persönlich zumindest nicht viel neues erzählt, da ich mich mit dem Thema Wirtschaft auch ein wenig beschäftige, allerdings war es interessant diese Thesen auf Yugi zu projezieren.
    hat mir gefallen

  • Ich finde dieser artikel hat mich richtig gefesselt und war sehr deutlich (und dass will schon was heissen, da ich generell lesefaul bin xD)


    Wobei ich schon sagen muss, dass es mich immer wieder faziniert dass man so viel cash ausgibt um dann im nachhinein, eine oder mehrere karten zu erwerben die einem nie garantieren kann dass man eben ein Tunier gewinnt. Solange also auf einer Karte nicht draufsteht " sie gewinnen sofort dieses Tunier" sollten die spieler endlich aufwachen, zettel und schreiber rausholen und kreativ rangehen. anstatt ein vermögen bei verkäufern zu lassen.


    Letzenendes kann man nur die Spieler beglückwünschen die ein Tunier gewinnen ohne eben solch ein haufen Geld ausgegeben zu haben. Denn diese Leute waren dann endlich diejenen die wirklich mit Verstand rangingen.


    ich freue mich auf eine fortsetzung dessen ;)



    p.s. : kann mir jemand bitte dass hier auf Laie-Deutsche verständlich machen? ==


    =


    Wie
    ich gerade erläutert habe, ist Marktwirtschaft subjektiv. Bedeutet,
    egoistisch schon, aber wie man weiß versteckt sich der Egoismus manchmal
    in irrationalstem Altruismus. Siehe spenden etc..